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Münzfund von Hof=Reinshagen,

von

G. M. C. Masch.


Zu Hof Reinshagen, Amts Doberan, lag dicht am Wohnhause ein Hügel von 20 und einigen Schritten im Durchmesser und ungefähr 4 Fuß Höhe, welcher mit einem Kreise von großen Steinen umgeben war. Der Erbpächter Herr Hesse ließ im Januar 1851 den Hügel abtragen, um die großen Steine zu Fundamentsteinen anderweitig zu benutzen. Bei dem Abräumen stießen Arbeiter auf 3 Töpfe, von welchen einer mit silbernen Bracteaten gefüllt war. Herr Hesse nahm sogleich den Fund an sich, obgleich er nicht hatte verhindern können, daß die Arbeiter sogleich mehrere Münzen in die Taschen gesteckt hatten, um sie zu verkaufen. Der Herr Pastor Vortisch zu Satow eilte, nachdem er Nachricht von dem Funde erhalten, nach Reinshagen, um an Ort und Stelle Untersuchung und Erkundigung anzustellen. Er fand den Platz abgeräumt und geebnet, jedoch glückte es seinem eifrigen Nachforschen, Scherben von 2 Töpfen, die zerschlagen waren, wieder aufzufinden; es sind Scherben von

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den bekannten, festen, blau=grauen Töpfen aus dem christlichen Mittelalter.

Die Zahl der vergrabenen Bracteaten mag gegen 2000 betragen haben; in die Hände des Herrn Hesse kamen 1300, deren Werth von Sr. Königl. Hoheit, dem allerdurchlauchtigsten Großherzoge Friedrich Franz zum Besten der vaterländischen Münzsammlungen erstattet ist. Der Herr Pastor Vortisch erhielt 12 Stücke durch die dritte Hand geschenkt und schenkte sie dem Vereine wieder (sie sind in dem folgenden Berichte berücksichtigt); durch die Universitäts=Münzsammlung zu Rostock wurden 153 Stück von den Arbeitern angekauft 1 ), nebst einem in dem Hügel gefundenen eisernen Beile von gewöhnlicher Form, welches keine Zeitbestimmung abzugeben im Stande ist.

Die Bracteaten gehören sämmtlich zu der bekannten Classe der norddeutschen, welche sich durch ihr starkes Blech, durch den in der Mitte sich erhebenden Rand und durch ein stumpfes Gepräge specifisch von allen übrigen mittelalterlichen Hohlmünzen unterscheiden. Das Gewicht des einzelnen Stückes ist nicht völlig 1/32 Loth cöln., so daß etwa 40 ein Loth wiegen, wornach 640 aus der rauhen Mark 12=löthigen Silbers (denn so ist von einem Goldschmiede das Korn annähernd bestimmt worden) geschlagen wurden, also etwa 800 aus der feinen Mark, so daß der Werth des Stückes einen Schilling Cour. (d.i. 1/48 preuß. Thaler) (864 aus der feinen Mark) gleich angenommen werden mag, indem so wenig Gewicht wie Gehalt mit absoluter Genauigkeit bestimmt werden konnte, die man hier auch hoffentlich nicht vermissen wird. - Die Größe im Durchmesser ist durchschnittlich = 15 Millimeter.

Es fehlen bis jetzt noch immer feste Anhaltspunkte, um die Zeit der Prägung dieser gar nicht seltenen Form von Hohlmünzen zweifellos zu bestimmen. Der reiche Münzfund von Kolbow (vgl. Jahrb. VI, S. 126 flgd. und Jahresbericht S. 114) ist dem reinshäger durchaus gleichalterig und bietet dieselben Formen. Mit dankenswerthem Scharfsinn haben meine geehrten Freunde Lisch und Kretschmer die darin vorkommenden, mit A bezeichneten Bracteaten dem Könige Albrecht von Schweden, Herzoge von Meklenburg zugewiesen, und so hätten wir also das letzte Viertel des 14. und den Anfang des 15. Jahrhunderts als Umlaufszeit gewonnen. Wenn man nun aber berücksichtigt, daß


1) Der Universitäts=Bibliothekar Herr Baron Dr v. Nettelblatt, Aufseher der Universitäts=Münzsammlung, hat die Güte gehabt, diese Münzen zur Ansicht und Benutzung einzusenden; sie enthalten kein bisher unbekanntes Gepräge, und ist daher nur das Zahlenverhältniß am Schlusse dieses Aufsatzes berücksichtigt.
D. Red.
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damals bereits die Hansestädte im Handel, wie in der Münze das ausschließende Uebergewicht hatten, und Münzfunde aus jener Zeit, z.B. den von Hagenow (Jahrb. VI, S. 50) und von Rüst (Jahrb. XV, S. 335) mit dem von Kolbow und dem gegenwärtigen vergleicht, so wird man gezwungen, letztere in eine frühere Zeitperiode zu versetzen, da, abgesehen von der ganz verschiedenen Technik der jener Zeit angehörigen Bracteaten, in beiden so zahlreichen Funden auch nicht eine einzige Münze vorkommt, die man Lübek, das damals so viel prägte, oder Wismar, das doch schon 1359 die Münze erhielt, beilegen könnte. Für die vaterländischen Hohlmünzen aus der letzten Zeit des 13. Jahrhunderts haben wir in dem malchower Münzfunde 1 ) einen Haltpunkt gewonnen, und es wird sich ergeben, daß die vorliegenden nicht mit ihm gleichzeitig sein können, obgleich sie ihm nahe stehen. So gewinnen wir denn für diese Classe die erste Hälfte des 14. Jahrhunderts, etwa bis 1350 2 ), und haben die in den Urkunden der damaligen Zeit so häufig als denarii slavicales oder moneta usualis bezeichnete Münze vor uns.

Die Zahl der hier zur Untersuchung gekommenen beträgt 1312 Hohlmünzen, 1 Solidus und 81 Hälften durchschnittener Bracteaten, welche man ohne Zweifel als halbe Pfennige im Verkehr gebrauchte. Man hat dazu jedes vorkommende Stück benutzt, denn es sind eben so wohl meklenburgische durchschnitten, als diejenigen, welche nicht dem Lande selbst angehörten.


1) Der nächste Jahrgang wird die Abbildung der entscheidenden Stücke bringen.
2) Ich bin nicht ganz der Ansicht meines Freundes Masch und muß ihm meine Bedenken entgegensetzen. Ich halte den Münzfund für ein Vierteljahrhundert jünger, als er, und setze ihn in das dritte Viertheil des 14. Jahrhunderts, etwa in das Ende desselben, also in dieselbe Zeit, in welche ich den kolbower Münzfund gesetzt habe (vgl. Jahrb. VI, S. 126). Ich bemerke dabei, daß ich das A nicht für eine Bezeichnung des Königs A lbrecht selbst erklärt habe, sondern für ein Zeichen der demselben gehörenden Münzstätte A rosia (d. ist Westerâs). Es kann also möglich, wenn auch nicht wahrscheinlich sein, daß hier schon vor dem Könige Albrecht A =Bracteaten geprägt wurden, die unter des Königs Herrschaft in Schweden (1363-1389) nach Meklenburg kamen. Aus des Königs Albrecht Regierungszeit ergiebt sich auch, daß die A =Bracteaten, wenn sie unter ihm geschlagen wurden, nicht in das letzte Viertel des 14. oder den Anfang des 15. Jahrh. fallen können, da der König 1389 den Thron verlor. Zu der von mir angenommenen Zeit der A =Bracteaten würden auch die zwei gekreuzten Bischofsstäbe stimmen (vgl. unten). Ich schließe auf eine jüngere Prägezeit vorzüglich daraus, daß in dem reinshäger Funde schon viele Bracteaten mit gestrahltem (oder gekerbtem) Rande vorkommen; diese finden sich in dem kolbower Funde noch nicht: es dürfte also der reinshäger Fund gerade in die Zeit fallen, wo der gestrahlte Rand Mode ward. Aus vielfachen Beobachtungen, die ich freilich noch nicht beweisen kann, bin ich aber zu der Ansicht gelangt, daß die Bracteaten mit gestrahltem Rande in eine jüngere Zeit, in die zweite Hälfte des 15. Jahrh., fallen; der gestrahlte Münzrand erscheint und verbreitet sich zugleich mit der gothischen Minuskel. Uebrigens wurden wahrscheinlich die denarii Lubecenses und die denarii slavicales, wie in den Urkunden, so auch im Verkehr auseinander gehalten. - Man münzte noch spät im 15. Jahrh. Bracteaten, wendische Pfennige oder Vinkenaugen, alle mit gestrahltem Rande.
G. C. F. Lisch.
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Die zweiseitige Münze wiegt 1/32 Loth und 3 Aß, hat 16 Millimeter im Durchmesser, ist roh gearbeitet und hat auf beiden Seiten einen erniedrigten Rand, so daß auf der Hauptseite die aufgerichtete, flache linke Hand (Händelpfenning), und auf der Rückseite das Ankerkreuz mit einer Kugel in den Enden auf einem erhöheten, länglichen Vierecke steht. - Seeländer Zehn Schriften (XI die segnende Hand T. C., N. 11.) hat eine ähnliche Münze abgebildet, welche sich durch FR A N c F auf der Hauptseite als frankfurtisch (S. 118) deutlich erweiset; ist sie gleich schwerer (1 Quent.), so reicht sie doch hin, um das Vaterland der vorliegenden zu bestimmen. - Die Erscheinung, daß unter größeren Münzfunden einzelne ferne Stücke sich finden, ist nicht ungewöhnlich, und es läßt sich wenig daraus schließen.

Meklenburgischen Gepräges sind bei weitem die meisten dieser Hohlmünzen (796) und es ergeben sich folgende Classen des Gepräges, wobei unwesentliche Verschiedenheiten des Stempels bei feststehender Form weniger berücksichtigt sind. (Die Ziffer weiset die Zahl der vorhandenen Exemplare nach.)

Stierkopf im glatten Rande.
(Universität 61).

  1. Rohe Form, so daß der Stierkopf durch drei Oeffnungen des Grundes gebildet wird. (150).
  2. Von dem Stierkopf treten die Nase mit den Hörnern vorzugsweise hervor, die Augen sind nicht gebildet. (100).
  3. Dicker Stierkopf ohne gebildete Augen. (141).
  4. Dicker Stierkopf mit gebildeten Augen. (93).
  5. Dicker Stierkopf mit einem Punkt zwischen den Hörnern, theils ohne, theils mit gebildeten Augen. (69).
  6. Dicker Stierkopf mit einem Kreuz zwischen den Hörnern, theils ohne, theils mit gebildeten Augen. (51).
  7. Dicker Stierkopf mit einem Stab zwischen den Hörnern. (1).
  8. Stierkopf, darüber 2 auswärts gebogene Halbkreise. (115), (Universität 8), darunter 2 mit einem Knopfe im Rande.
  9. Stierkopf mit weitem Maule. (2).
10. Stierkopf mit weitem Maule und aushangender Zunge. (2).
11. Stierkopf schrägliegend. (2).
12. Stierkopf (?) mit Krone von 3 Spitzen. (3).
13. Stierkopf mit darüber schwebender Krone. (18).
14. Stierkopf mit 2 geraden Hörnern. (2).

Stierkopf im gekerbten Rande.
(Universität 7).

15. Schmaler Stierkopf mit Augen. (13).
16. Dicker Stierkopf ohne Augen. (13).

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17. Dicker Stierkopf mit Augen. (18).
18. Stierkopf mit darüber stehenden Halbkreisen. (1).
19. Stierkopf in einem Rande, der einem Mühlrade gleich ist. (1).

Anm. Es liegt nahe, dieses Gepräge der Stadt Grevismühlen zuzuweisen, welche dasselbe Bild früher im Siegel führte und noch bis in spätere Zeiten Münzen schlug.

20. Stierkopf über einer Brücke von 3 Pfeilern. (1).

Anm. Man pflegt diesen öfter vorkommenden Pfennig der Stadt Malchin zuzuweisen, jedoch ohne hinreichende Begründung, da das Stadtsiegel nicht dafür spricht.

Dänemark hat bekanntlich seine Münzen mit einem Königskopfe bezeichnet; da dieser oft höchst unförmlich gebildet ist, so hat man ihn auch wohl mit dem Stierkopfe verwechselt, wie dies namentlich in den Zahlenverhältnissen des kolbower Fundes geschehen ist.

  1. Gekrönter Kopf. (38).
  2. Gekrönter Kopf mit einem Punkt an jeder Seite. (20).
  3. Kopf mit einer Bischofsmütze bedeckt (sehr unförmlich). (5).
  4. Im gekerbten Rande eine Krone. (4).

Anm. Da beide letztern Bilder auf dänischen Münzen häufig vorkommen, so sind sie auch hier als solche angenommen worden.

Stralsund.

Stadtzeichen des Strals im glatten Rande.
(Universität 14).

  1. Reiner Stral, groß und an den Rand stoßend. (43).
  2. Stral von 2 Punkten begleitet. (7).
  3. Stral mit einem Queerbalken auf dem Pfahle. (7).
  4. Stral mit einem Widerhaken am Pfahle. (11).
  5. Kleiner Stral mit dickem Fuße.

Links gekehrte Flagge von 3 Lätzen im glatten Rande.
(Universität 15.)

  6. Flagge ohne Beizeichen. (Vgl. Jahrb. VI, Tab. Nr. 6). (34).
  7. Desgleichen mit einem Stern (vgl. das. Nr. 7). (13).
  8. Desgleichen mit einem Stern unter der Fahne. (3).
  9. Desgleichen mit einem Halbmond unter der Fahne. (1).
10. Im gekerbten Rande eine linksgekehrte Fahne von drei Lätzen und unter derselben ein Stral. (4).
11. Im glatten Rande eine rechtsgekehrte Fahne mit einem Stral unter derselben. (2).

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Bracteaten mit dem   A (meklenburg=schwedische).
Vgl. Jahrb. VI, S. 126.

  1. Das A mit zugespitztem Queerbalken (vgl. Tab. Nr. 2). (9).
  2. Das A weit gedehnt mit zugespitztem Balken. (6).
  3. Ueber dem A mit zugespitztem Balken ein Punkt. (19).
  4. Neben dem A ein Stern (vgl. Tab. Nr. 4). (3).
  5. Ueber dem A ein Halbmond (vgl. Tab. Nr. 5). (16).
  6. Ueber dem A zwei vertiefte Punkte. (1).

Demmin.

  1. Im glatten Rande die Lilie. (69).
  2. Dieselbe in unförmlicher, vertiefter Gestalt (?). (10).

Stettin.

  1. Der Greifenkopf rechts gewendet im glatten Rande. (32).
  2. Der Greifenkopf links gewendet im glatten Rande. (13).
  3. Der Greifenkopf rechts gewendet im gekerbten Rande. (1).

Sternbracteaten , welche man Perleberg beilegt.

  1. Ein sechsstrahliger Stern mit einem Knopf auf der Mitte, in glattem Rande. (19).
  2. Ein gleicher Stern ohne Knopf. (6).
  3. Ein gleicher Stern ohne Knopf, im gekerbten Rande. (2).

Bischofsstäbe in Form eines Andreaskreuzes gelegt.

Diese Pfennige hat man bald dem Bisthume Havelberg oder Camin, auch, indem man die Figur für zwei Pfannhaken erklärte, der Stadt Colberg zugewiesen. Evers bereits (II, S. 14) nahm sie als aus der Münzofficin der Bischöfe von Schwerin hervorgegangen an. Gegen diese Annahme läßt sich wenig einwenden; die Stäbe als Wappen des Bisthums sind zuerst vom Bischofe Albrecht (1356-1363) auf dem eignen und dem Vicariatssiegel gebraucht worden, sie können also auch sehr leicht früher schon, als man ein einfaches Bild für die Münze bedurfte, angewendet sein.

  1. Im glatten Rande die beiden Bischofsstäbe. (19).
  2. Desgleichen mit einem Punkte über sich. (8).

Thurm. Unter den bisher aufgefundenen Bracteaten ist dieses Bild noch nicht bemerkt worden, und man könnte sich versucht fühlen, diese Münzen, die durchaus den norddeutschen Typus haben, weniger einer Stadt, als dem Bisthume Ratzeburg beizulegen, welches einen halben Thurm als Wappen führte. Dem steht aber entgegen, daß das Wappenbild erst gegen das Ende des 14. Jahrh. unter Bischof Detlevus vorkommt und daß die Zustände des Bisthums zu Anfang des 15. Jahrhunderts nicht in der Art waren, daß man an Münzprägen denken mochte.

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  1. Thurm, gebildet aus 2 Eckpfeilern mit einem weit überragendem Dache. (15).
  2. Thurm, ganz zierlich halbrund gebildet, mit Thoröffnung und kleinem, verhältnißmäßigen Dache. (5).
  3. Ein sehr unförmlich gebildeter Thurm. (1).

Stern von 5 Strahlen, in der Mitte durchbrochen, einem Rade sehr ähnlich, nicht schön gearbeitet, in einem glatten Rande. (5).

Spange. Im gekerbten Rande ist eine sechsspitzige, an den Seiten eingezogene, spangenähnliche Figur, in welcher der mittlere Dorn deutlich zu erkennen. (3).

Rosetten, sämmtlich mit gekerbtem Rande.

  1. Aus drei in ein Dreieck gestellten Blumen gebildet. (2).
  2. Aus vier Kreisbogen gebildet, die in der Mitte eine viereckige Oeffnung lassen und deren Spitzen mit einem Punkte besetzt sind. (3).

Halbmonde, mit dem Rücken gegen einander gestellt.

  1. Im glatten Rande. (1).
  2. Im gekerbten Rande. (2).
  3. Im glatten Rande zwei von einander gestellte Halbmonde, durch einen Streifen, auf dem ein Stern liegt, verbunden. (1).

Pilgerstäbe oder Dolche mit einem Handgriffe, zwei neben einander gestellt, im gekerbten Rande. (2).

Pferd im glatten Rande, links hin springend, mit erhobenem Schweife, zwischen den Füßen eine Kugel. (1).

Anm. Die Grafen von Schwerin führten in ihren Siegeln ein Pferd; jedoch ist dieses überall schreitend, nicht springend, gebildet, so daß man doch nicht unbedingt diese Münze für eine gräflich=schwerinsche halten darf.

Löwe , rechts gekehrt im flach gekerbten Rande, unförmlich gebildet. (1).

Anm. Wahrscheinlich Lüneburg.

Stadtzeichen im gekerbten Rande, aus 2 Eckpfeilern und darüber gelegtem Balken, auf dem 2 Stangen stehen, gebildet, mit einer unförmlichen Figur in der Oeffnung. (1).

Anm. Erinnert auch uns an die späteren hamburgischen Bracteaten und möchte dahin gehören.

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(Unter den von der Universität erworbenen Münzen findet sich ein Exemplar mit einem Nesselblatte.)

Vogelkopf über 2 halbmondförmigen Figuren in einem glatten Rande. (1).

Baum auf breitem Boden von 4 Aesten. (1).

Zwei Hirschhörner neben einander gestellt, die 2 Zacken auswärts gekehrt.

1. Im gekerbten Rande. (2).
2. Im glatten Rande. (1).

Anm. Dieses Bild findet sich auch auf viel späteren Hohlmünzen, welche man den Grafen von Dassel zuschreibt, jedoch wohl mit wenigem Rechte.

Rose.

1. Im glatten Rande eine durch 6 umherstehende und eine in der Mitte befindliche Oeffnung gebildete Rose. (3).
2. Im gekerbten Rande eine vertiefte Rose von 5 Blättern, in welche von unten eine knopfähnliche Figur hineinragt. (1).

Anm. Die letztere Münze gleicht ziemlich einem Helme mit Schmuck von 5 Federn.

Buchstaben .

1. Im glatten Rande ein r, an dessen Schaft eine links gekehrte Fahne von 3 Lätzen befestigt ist. (1).

Anm. Ohne Zweifel eine rostocker Nachbildung der stralsundischen Flaggen=Bracteaten.

2. Im glatten Rande ein T, ein Exemplar ohne Beizeichen, über dem andern eine kreuzförmige Blume von 4 Blättern. (2).

Anm. Wahrscheinlich von Anclam (Tanglim).

3. Im glatten Rande ein e . (1).

Anm. Die bekannte Form der eimbeckschen Münzen.


Ein zerbrochener Bracteat von schwächerem Bleche als die übrigen, läßt noch einen Schild mit 2 Balken erkennen und wäre demnach vielleicht die früheste oldenburgische Münze, die vorhanden ist, denn die bekannten oldenburgischen ähnlichen Hohlmünzen sind viel jüngeren Ursprungs.


Drei Bracteaten mit glattem Rande haben Figuren, welche sich nicht bestimmen lassen, 20 andere sind bis zur Unkenntlichkeit abgegriffen oder zerdrückt.


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Die Zahlenverhältnisse dieses Fundes stellen sich also:

Tabelle

und kommen noch hinzu eine (frankfurter) zweiseitige Münze und 81 Hälften durchschnittener Bracteaten.