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Die Kirche zu Satow
bei Malchow ist aus Feldsteinen im Uebergangsstyle gebauet, hat jedoch in Thüren und Fenstern Einfassungen von Ziegeln. Die Südwand des Chores hat drei Nischen, welche im Uebergangsstyle gewölbt sind; dergleichen Nischen kommen in den Chorwänden der Kirchen öfter vor. Obgleich die Kirche zu Satow, wie alle Kirchen des Landes, mit Ausnahme der doberaner, ausgeweißt ist, so haben doch diese Nischen, weil ein Kirchenstuhl davor gebauet ist, die alte Verzierung: die vertieften Flächen sind mit dünnem, festen, gelblich grauen Kalkmörtel ohne Färbung abgeputzt, die Bogenspannungen sind mit rother Farbe in Nachahmung von Ziegeln bemalt. Uebrigens ist die Kirche in den einzelnen Theilen sehr verbauet und unklar geworden.
Vor dem Altare liegt der Leichenstein auf dem Grabe des Hans Andreas von Flotow auf Wolzegarten und seiner Gemahlin Anna Hahn: es ist ein Sandstein, auf welchem die Figuren der beiden Gestorbenen in Lebensgröße, der Mann im Harnisch, in Relief ausgehauen sind; die Umschrift lautet:
ANNO 1602 DEN 10. MARTY HORA MATV-
TINA IST DER EDLER VND ERENVHESTEN
HANS ANDREAS FLOTOW AVF STVER
ERBSESSEN SELICH GEST.
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ANNO [Lücke] IST DIE EDLE VND HEIL 1 )
DVGENTSAME ANNA HANEN HANS AN-
DREAS FLOTOW ELICHE HAVSFRAW SE-
LICHLICH GESTORBEN.
Wappen sind nicht vorhanden. - Die Frau, Achim's Hahn auf Hinrichshagen Tochter, starb also nach dem Manne, und ließ den Leichenstein legen; als sie später im dreißigjährigen Kriege starb, vergaß man es wohl leicht, ihr Sterbejahr in den Leichenstein zu meißeln. Die Frau lebte noch im J. 1629.
Von den in einem Glockenstuhle neben der Kirche hangenden Glocken ist die größere vom J. 1727; die zweite ist aus dem Mittelalter und hat folgende Inschrift auf dem Helme:
Auf dem Mantel stehen: ein Gießerzeichen und zwei Male dasselbe runde Medaillon mit der Verkündigung Mariä.
G. C. F. Lisch.