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Säge aus Feuerstein von Rampe.
In dem Moor von Rampe am schweriner See ward beim Kalkgraben eine Säge aus Feuerstein gefunden und ange=
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kauft, jetzt 4 1/2" lang, jedoch an einem Ende abgebrochen, so daß das Ganze wohl 5 1/2" lang gewesen ist. Die eine Seite ist ganz grade, die andere in flachem Bogen gekrümmt, so daß das Werkzeug den bekannten halbmondförmigen Feuersteinmessern ähnelt, jedoch von diesen darin ganz verschieden ist, daß es nicht an beiden Seiten halbmondförmig gebildet und viel schmaler ist, nämlich nur 1" breit an der breitesten Stelle. Beide Seiten sind scharf, jedoch etwas unregelmäßig, gezahnt. Hierin gleicht das Werkzeug der merkwürdigen und ausgezeichneten Säge, welche bei Sternberg am Judenberge gefunden ist (vgl. Jahresber. VII, S. 22); jedoch ist letztere harpunförmig und ganz wie die feuersteinernen Pfeilspitzen gestaltet und völlig regelmäßig und vollkommen gearbeitet. Die hier beschriebene Säge von Rampe gleicht dem in den kopenhagener historisch=antiquarischen Mittheilungen Tab III, Fig. 25, abgebildeten Exemplare, welches auch im Norden so selten ist, daß man (1835) dort nur ein einziges Exemplar kannte.
G. C. F. Lisch.