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V. Zur Wappenkunde.


Siegel der Stadt Stavenhagen.

Mit einem Holzschnitt.

Die Stadt Stavenhagen, welche ohne Zweifel in der Mitte des 13. Jahrhunderts gestiftet ist, da der Name Stavenhagen schon im J. 1268 vorkommt und der Ort ohne Zweifel dem Ritter Reimbern von Stove oder Stave, der auch im J. 1252 das Kloster Ivenack stiftete, seine Entstehung verdankt, gehörte im 13. Jahrh. noch zu Pommern. Land und Stadt Stavenhagen kamen im J. 1282 durch Verpfändung an die Fürsten von Werle: die Bestätigung der Stadtprivilegien geschah noch im J. 1282 durch den Herzog Bugislav von Pommern.

Das älteste Stadtsiegel hatte daher auch den Greifen der Herzoge von Pommern. Es war früher kein einziges

Stadtsiegel
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Exemplar des alten Stadtsiegels bekannt; alle Siegel, sowohl bei der Stadt, als in den sehr dürftigen Urkunden und Acten des Archivs, haben nur den Stierkopf. Endlich entdeckte ich ein Exemplar im Archive der Stadt Güstrow an einer Bündnißurkunde der Fürsten von Werle vom 8. Mai 1353 1 ). Dieses Siegel, dessen Abbildung diese Blätter zum Hauptzweck haben, ist, so viel bis jetzt bekannt geworden, das einzige vorhandene Exemplar. Es ist ein großes, rundes Siegel, welches den Schild der Herzoge von Pommern mit dem rechts ansteigenden Greifen führt. Dieses Siegel hat Sinn und Bedeutung.

In neuern Zeiten ließen die fürstlichen Beamten, da Stavenhagen amtssässig war, das "Siegel der Bürger von Stavenhagen" außer Acht und führten den Stierkopf in das Stadtsiegel ein. In den beiden ältesten, noch vorhandenen Siegeln, welche aus dem 17. Jahrhundert stammen, ist das Wappenbild der werlesche Ochsenkopf ohne Halsfell, was auch noch geschichtliche Bedeutung hat. Die andern Siegel, welche in die letzten hundert Jahre fallen, haben den meklenburgischen Büffelskopf mit Halsfell.

G. C. F. Lisch.



1) Gedruckt in Lisch Maltzan. Urk. II, Nr. 254, S. 114, Nr. 8.