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Der Fürst Heinrich schenkt dem Kloster Doberan das Eigenthumsrecht und die Gerichtsbarkeit in den wendischen Dörfern Stülow und Hohenfelde, bedingt dabei jedoch die Handhabung der Gerichtsbarkeit nach wendischem Rechte.
Nos Hinricus dei gracia Magnopolencis, Stargardie et Rostok dominus vniuersis Christi fidelibus presentem paginam inspecturis in perpetuum. Cupimus esse notum tam presentibus, quam futuris, quod nos, diuina gracia misericorditer preuenti, pro salutari remedio animarum scilicet predilecti patris nostri domini Hinrici Magnopolencis felicis memorie ceterorumque heredum nostrorum defunctorum simulque in remissionem nostrorum peccaminum et in recompensam omnis dampni, quod a nobis ecclesia Dobberanencis sustinuit, beate virgini Marie in Dobberan et fratribus vniuersis ibidem deo famulantibus de nouo damus et concedimus omne iudicium supremum et infimum et omnem proprietatem et libertatem cum omni vtilitate in duabus villis slauicalibus Stůlowe et Hogheuelt, tam in aquis, quam in pratis, et in siluis et in vniuersis suis terminis, cum proprietate tali et libertate, qua ecclesia Dobberanensis a fundatoribus
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progenitoribusque nostris primitus extiterat fundata, ita plane quod nullum iudicem seu aduocatum super se habeant, nisi abbatem, cuius erit ibidem omnis iudiciaria potestas in omni causa uel cui ipse pro se vicem commiserit iudicandi. Insuper volumus, quod omnis ordinacio iurisdictionis in predictis villis Stůlowe et Hogheuelt debet esse et fieri iure slauicali, prout antiquitus Slaui vsi fuerunt. Homines vero in prefatis villis habitantes illi penitus nullomodo tenentur nobis dare precariam, nec aliquid seruicii nobis facere, sed ad nutum et voluntatem prenominatis fratribus stabunt, vniuersa talia nichilominus nostra ordinacione mediante. Volumus et inviolabiliter ordinamus, quod de iam dictis villis duodecim seruicia refectoralia per abbatem Dobberanensem fratribus fideliter procurentur, scilicet in natifitate domini nostri Jhesu Christi et in omnibus festiuitatibus beate et gloriossime virginis Marie et in aliis summis festiuitatibus, ita quod numerus seruiciorum inpleatur, quod fieri volumus ad felicem memoriam parentum nostrorum et in memoriam nostram omniumque heredum nostrorum. Vt autem hec nostra racionabilis donacio, quam fecimus, perpetua, rata et inconulsa perseuerat, ipsis fratribus presentem paginam munimine sigilli nostri dedimus roboratam. Huius rei testes sunt milites Mathias Axcowe, Georrius Hasencop, Reymarus de Wedele, HinricusThůn et plures alii fide digni. Datum Dobberan anno domini millesimo trecentesimo quintodecimo, feria quarta post festum beati Marci ewangeliste.
Nach dem Originale, auf Pergament, in einer scharfen, festen Minuskel. An einer Schnur von rother und grüner Seide hängt des Fürsten Heinrich bekanntes Siegel aus ungeläutertem Wachs.
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Der Graf Heinrich von Schwerin verschreibt seinem Vasallen Heinrich Rosenhagen für die Summe von 210 Mark schwerinscher Pfennige, welche dieser für den Grafen an Johann Pren auf Davermoor gezahlt hat, 22 Mark Hebungen aus der Bede des Dorfes Böken.
Vniuersis presencia visuris vel audituris nos Hinricus dei gracia comes de Zwerin recognoscimus publice protestantes, quod discreto viro Hinrico Rosenhaghen nostro vasallo suisque veris heredibus pro ducentis et decem marcis denariorum Zwerinensium, quorum XVIII° soluunt solidum Lubicensem, quas idem Hinricus discreto viro Johanni Pren pro nobis cum curia sua in Dauermůr persoluit expedite, resignamus in recompensam et dimittimus viginti duas marcas reddituum eiusdem monete in villa Bocken de mansis, quos pro nunc colunt videlicet Nicolaus Heynen I , Luder vnum, Johannes Wedeghe vnum, Hinricus ante Valuam vnum cum quartali, Hinricus Scelen I , Hinricus Wedeghe dimidium, Scobe vnum, sui patris quondam subditi, annuatim in precariis perpetue tollendas, donec per nos auf nostros successores sibi aut suis dictorum denariorum summa scilicet X marcarum integraliter fuerit persoluta. In cuius rei testimonium magis euidens sigillum nostrum presentibus est appensum. Datum et actum anno domini ° °XXX° sexto, sequente die beati Michaelis, presentibus honestis viris dominis Hinrico Rauen, Anthonyo de Dampbeke, militibus, et aliis quam pluribus fidedignis.
Nach dem Originale, auf Pergament, in einer festen Minuskel; das an einen Pergamentstreifen angehängt gewesene Siegel fehlt.
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Der Erzbischof Heinrich von Mainz vergleicht, auf Fürsprache des Kaisers Ludwig und des Markgrafen Ludwig von Brandenburg, den Grafen Günther von Schwarzburg mit dem Fürsten Albrecht von Meklenburg, welcher von dem Grafen Günther gefangen genommen war.
Wir Heinrich von gotis gnaden des hiligen stuls zv Mentze ertzbischof, des hiligen Romischen Riches in Tutschen landen ertzcantzler, süneman vnd scheideman, von vnserm herren herrn Ludewigen Romischen keysir vnd dem schinbern fursten herrn Ludewig marggrauen zu Brandenburg sinem sone, vor sich, ire frunde vnd besunder dy, dy sich des angenomen hant von ihren wegen, vff ein syten, vnd dem edelen man Gunther grauen von Swartzburg, des Arnstete ist, fur sich vnd sine frunde, vff die andern syten, eindrechticlich irkoren, rechtlichen oder minniclichen sy vnder ein zv sünen vnd zv scheiden vmb daz geuenknusse des edelen mannes des van Mecklenburg vnd der, dy derselbe Gunther mit yme geuangen hat, nach den brieuen, die sy vns beydersyt dar vbir gegeben hant vnd von worte zv worte hernach geschrieben stant:
Wir Ludewig von gotis genaden Römischer keysir, zv allen zyten merer des Riches, veriehen vffintlich mit disem brief, daz wir den erwirdigen Heinrich ertzbischof zv Mentze, vnserm lieben fursten, gelobit habin vnd gelobin ouch mit disem brief vnd sin gentzlichen vnd vnvirscheidenlichen vff in gegangen vmb solich zweiunge vnd vffleuffe, als irstanden vnd irloufen sint zvschen vns vnd den vnsern, vff ein syten, vnd Gunther graue von Swartzburg, vff die andern syten, also bescheidenlichen, swie er vns vnd die vnsern vmb die egeschriben sache besaget, scheidet vnd sünet mit dem
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egenanten grauen Gunther mit der minne oder mit dem rechten, daz wollen wir stete vnd vnzirbrochinlich haltin, ane allirleye argelist vnd geuerde, vnd besunderlichen want sich der egenant ertzbischof der sache durch vnsir bede willen vnderwunden hat, vrkunde diz briefs, der geben ist zv Munchen, an der nechsten mitwochen nach dem ostirtag (April 3.), nach Christes geburte druzehenhundert iar vnd in dem zweivndvirzigsten iar, in dem achtvndzweinzigsten iar vnsers riches vnd in dem funfzehenden vnsers keysirtums.
Wir Ludewig von gotis gnaden marggraue zv Brandenburg vnd zv Lusitz, palentzgraue by dem Rine, hertzog in Beyren vnd in Kerinthun, des hiligen Romischen Riches obirster camerer, graue zv Thirol vnd zu Gvrtz vnd vogt der gotishvser Aglay, Trinthe vnd Prissen, viriehen mit disem brief, daz wir alle sache gelazzen haben an den hochwirdigen herren herrn Heinrich ertzbischof zu Mentz vff minne vnd vff recht vmb daz geuenknusse, daz graf Gunther von Swartzburg, des Arnstete ist, getan hat an dem edelen manne Albrechten von Mecklenburg, vnsern lieben oheim vnd rechten erbman vnd die mit yme geuangen sint, waz der selbe her Heinrich dar vmb sprichet vff minne oder vff recht, daz wollen wir halten vnd vollefuren, mit vrkunde diz brieues, den wir darvbir geben virsigelt mit vnserm ingesigel, der ist gegeben zv Munchen nach gotis geburte druzehenhundert iar dar nach in dem zweivndvirzigsten iar, an sante Marcus tag des evangelisten (April 25.).
Wir Gunther von gotis gnaden greue von Swartzburg, herre zu Arnsteten, bekennen vffinlich an disem genwertigen brief vnd tun kunt allen den, die in sehent oder horint lesen, daz wir dem erwirdigen in gote vatir vnd vnserm gnedigen herren herrn Heinrich ertzbischof des heiligen stuls zv Mentze globit habin vnd globin an dissem briet vnd sin des gentzlich an in gegangen vmb den edelen herren von Meckelnburg genant, den wir geuan-
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gen haben, vnd alle dy, dy wir mit ime geuangen han, also bescheidenlichen, wie er vns dar vmb sunet vnd scheidet gegen allen den, die vns darumb zugesprochin habent vnd sprechen, vnd nemelich gegen vnserm herren dem keysir vnd sinem sune dem marggrauen von Brandenburg rechtlichen oder minniclichen, daz wollen wir stete vnd vnzirbrochenlichen halten, one geuerde, by vnsern waren truwen, vnd besunder want sich derselbe vnsir herre von Mentze durch vnser bede willen das hat vndirwunden. Zu vrkunde allir diser vorgeschriben ding geben wir disen brief mit vnserm hangenden ingesigel besigelt, der gegeben ist nach gotis geburte druzehenhundert iar in dem zweivndvirzigsten iar, an dem tag der vffart vnsirs herren (Mai 9.).
sprechen minniclichen vnd nicht vor ein recht, nach rade vnsir lute, herren, rittere vnd andir lute, pfaffen vnd. leyen: Des ersten, daz graue Gunther, nach dem als wir alle sachen funden han, den egenanten von Mekelnburg vnd dy mit yme geuangen wurden wider ere nicht geuangen hat, vnd doch yme zv einer Sicherheit sal er behalten zv dem hiligen, daz ime zv der zyt, do er sy vieng, nicht kunt getan were von herren oder von andern luden oder mit brieuen, daz sy in des egenanten vnsirs herren des keysirs oder sines sunes vorgenant geleide wrin, vnd ouch yme nicht indenkig vnd gehuglich sy oder sich versinne, daz in der selbe marggraue oder yeman von siner wegen bede mit munde oder mit brieuen, daz er denselben von Meckelenburg nemelichen geleydete oder furte durch sin lant. Ouch sprechen wir minniclichen als vor, daz greue Gunther sin vettir, der in vor daz Riche geheischen hat vmb dieselbe sache vnd in gezigen hat, er habe an daz Riche geraden, sprechen sal vor vnserm herren dem keysir vnd andern herren vnd sich vffinlich erkennen, daz er da mit nicht dirs gemeinet habe, danne daz egenant geuenknusse, want er des ein geleidisman sal sin gewest, vnd da mit sal die vorgenant kemplich heischunge abe vnd dot sin. Vnd damit sal ouch der vorgeschriben greue Gunther, des Arnstete ist, vff den schaden, den er gehabt hat von des vorgenanten geuenknusses wegen, vnd den scha-
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den, der yme vnd sinen armen luten von dem von Meckelenburg vnd den sinen geschehen ist, der doch groz ist nach guter kuntschaft, vnserm herren dem keysir, sinem vorgeschriben sune vnd vns zv erin virzihen sal, luttirlichen ane geuerde. Vnd sal ouch vnsir herre der keysir vnd sin sune vor sich vnd ir frunde, vnd der von Meckelenburg, vor sich vnd sine frunde, lutterlich virzihen vff den schaden vnd angrif, den sy ouch von des geuenknusses wegen gehabit han, ane allirleye argelist vnd geuerde. Vnd hie mit sullen alle ding luttirlich vud gentzlichen gesünit sin, vzgescheiden allirleye argelist vnd geuerde von allen partyen. Vnd wanne die vorgeschriben ding alle vnd ir igliches besunder vollefurit werden gentzlich vnd gar, daz bynnen disen nehsten achtagen geschehen sal, ob iz nicht ee geschieht, so sullen alle geuangen ledig vnd loz sin von allen eyden vnd globedin, wie die geschehen sint von dem von Meckelenburg vnd sinen frunden, sy sin geuangen oder vngeuangen, dem vorgenanten grauen Gunther oder sinen mannen oder wer sy sint, heimlich oder vffinbar. Ouch sollent die geuangenen vor sich vnd alle die iren vrfeide tun nach des landes gewonheit. Des zv vrkunde ist vnsir ingesigel gehangen an disen brief diser vorgeschriben sprache, die geschehen vnd gegeben sint zv Nürnberg, vff dem samstag nebst nach dem pingestage, do man zalt nach Christus geburte dusent druhundert virzig vnd zwei iare etc. etc.
(Nach dem Originale im königl. baierischen Archive zu München?) gedruckt in des Freiherrn von Freyberg beurkundeter Geschichte Herzog Ludwigs des Brandenburgers, in den Abhandlungen der historischen Classe der königl. baierischen Akademie der Wissenschaften zu München, Bd. II, Abth. I, München, 1837, S. 182 flgd., und darauf in Riedel Cod. dipl. Brand. II, 2, S. 155 flgd.
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Der Bauer Nicolaus Elers zu Weitendorf auf Poel verkauft dem Hospitale zum Heiligen Geist in Lübek seine Hufe in dem Dorfe Weitendorf.
Uniuersis, ad quos presens scriptum peruenit, Nicolaus Eleri villanus in Weytendorpe salutem. in domino et rei geste agnoscere veritatem. Recognosco tenore presencium, constare cupiens vniuersis, me vna cum meis filiis Nicolao et Hinrico, cum voluntate et consensu Johannis, mei fratris, ac Erici, filii quondam Johannis felicis memorie mei filii, ac omnium et singulorum, quorum consensus ad hoc requirendi fuerant, rite et racionabiliter vendidisse, dimisisse ac coram domino meo domino Johanne, episcopo ecclesie Lubicensis, cum debita sollempnitate resignasse honorabilibus viris . . prouisoribus, . . magistro ac fratribus domus sancti spiritus in Lubeke, ad vsus eiusdem domus et personarum in ea degencium, prouide ementibus pro centum et septem marcis denariorum monete Lubicensis, michi et meis filiis integraliter persolutis et in nostros vsus vtiles et necessarios expositis et conuersis, vnum meum mansum predicte ville Weytendorpe adiacentem, cum omni vtilitate, commoditate ac singulis suis pertinenciis, prout in suis distinctionibus comprehensus est et sicuti michi hactenus pertinebat, per eosdem prouisores, magistrum et fratres temporibus perpetuis libere et pacifice possidendum, nichil omnino iuris, proprietatis auf vtilitatis michi aut meis heredibus in eodem manso aliqualiter reseruando, volens atque debens vna cum meis filiis et compromissoribus infrascriptis eisdem prouisoribus, magistro ac fratribus de pretacto manso, prout in terris iuris fuerit, warandiam facere ac ipsum ab omnibus super illo loqui et iuri parere volentibus disbrigare penitus et omnino. Pro hiis omnibus et singulis firmiter omni prorsus occasione exclusa seruandis et precipue pro warandia et disbriga-
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cione memoratis nos Nicolaus et Hinricus, fratres, memorati Nicolai Eleri filii, Johannes Eleri, eius frater, Ericus, Johannis sui filii filius, pretacti, Johannes de Pole, ciuis Wismariensis, Petrus de Malchowe, Hennekinus V°lrici, villanus in Malchowe, Henninghus Cro v s de Thimmendorpe, Nicolaus et Bertoldus fratres dicti Schulten, filii Hennekini Schulten, pretactis prouisoribus, magistro et fratribus stamus et promisimus ac coniunctis manibus in solidum vna cum pretacto Nicolao Eleri simplici promisso, quod redend wlgariter dicitur, ipsis promittimus per presentes, et in premissorum euidens testimonium omnium nostrorum sigilla presentibus sunt appensa. Datum et actum Lubeke anno domini ° °XL°nono, in die Vincencii martiris.
Nach dem Originale, auf Pergament, in einer festen Minuskel. An Pergamentstreifen hangen 9 runde Siegel aus ungeläutertem Wachs, mit hellbraunem Firniss überzogen:
1) das Siegel des Heinrich Elers, mit einem Schilde mit einer heraldischen Lilie und drei Kugeln unter derselben, mit der Umschrift:
2) das Siegel des Johann Elers, mit demselben Schilde und der Umschrift:
3) das Siegel des Erich Elers, mit demselben Schilde und der Umschrift:
4) Das Siegel des Johann von Pöl mit einem Hauszeichen, einem Schlüssel ähnlich, im leeren Siegelfelde, mit der Umschrift:
5) das Siegel des Peter von Malchow, mit einem Hauszeichen, einer Schere ähnlich, im leeren Siegelfelde, mit der Umschrift:
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6) das Siegel des Henneke Ulrichs, mit demselben Sigelzeichen und der Umschrift:
7) das Siegel des Henneke Krôs, mit einem Schilde mit 3 Krügen und der Umschrift:
Noch heute heisst im Plattdeutschen ein Krug = krôs.
8) Das Siegel des Nicolaus Schulte mit einem Schilde auf welchem eine rechte Spitze und unter derselben im untern Abschnitte 3 kleine Herzen stehen, mit der Umschrift:
9) das Siegel des Barthold Schulte, mit einem Hauszeichen und der Umschrift:
Mehr Siegel sind nicht angehängt gewesen.
Dietrich von Gehrden und Raven und Reimar von Barnekow quittiren den Machorius Brusehaver und Nicolaus, Thideke und Gemeke von Plasten über 230 Mk. 8 Schill. lüb. Pfenn. von wegen Stüvendorf, Sukow und anderer Güter.
Vniuersis presencia visuris seu audituris nos Thidericus de Gherden, Rauen de Barnekowe, miles, necnon Reymarus de Barnekowe cupimus fore notum pupplice protestando, quod ab honestis et validis famulis Machorio Brvsehauer, Nicolao de Plasten, Thidekino et Gemekino de Plasten fratribus percepimus ducentas marcas cum triginta marcis et octo solidis denariorum Lubicensium ex parte bonorum videlicet Stuuendorp, Sukowe et aliorum
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omnium et singulorum predictis bonis adiacencium et subleuauimus integraliter et ex toto, a quibus ipsos et eorum heredes vna cum nostris heredibus quitos dimittimus et solutos; insuper specialiter ad hoc nos astringamus, quod debitis persolutis Thidericus de Gherden predicta bona coram dominis pheodalibus nostris debeat resignare. In cuius rei testimonium nostra sigilla presentibus sunt appensa. Datum anno domini °CCC°LVI°, sabbato infra octauas epyphanie.
Nach dem Originale, auf Pergament, in einer kleinen, scharfen Minuskel; die Siegel fehlen an den drei eingehängten Pergamentstreifen.
Henneke Pren zu Davermoor und sein Sohn Marquard Pren geloben mit ihren Vettern und Freunden dem Fürsten Lorenz von Werle und der Stadt Güstrow Frieden und Urfehde wegen der vor Güstrow geschehenen Enthauptung des Hans Pren, Sohnes des Henneke Pren.
Ik Henneke Preen tu deme Dauermure vnde ik Marquard Preen syn sone vnde vse eruen bekennen vnde bethûgen ôpenbâre vôr allen gûden lûden, de dessen brêf seen vnde hôren lesen, dat wy vnde alle vse vrunt hebben [mâket] êne stede s ne vnde êne gantze s ne myd deme eddelen heren her Laurencio tu Werle vnde myt synen rechten eruen vnde myt den râtmannen tu Guzstrowe vnde myd den mênen borgheren, de nu synd vnde noch tûkômende synt, vmme Hans Prens, des vôrbenômeden Henneke Prenes søne, deme vôr Guzstrowe dat høued afghehowet wart, vnde vmme alle sâke, de vs gheschên syn van deme vôrbenômeden heren vnde van den râtmannen vnde borgheren tu Guzstrowe, dat wy vnde alle vse vrunt vnde vse rechten eruen dar nummer mêr vp
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sâken scôlen vnde willen vppe den vôrebenômeden heren vnde vppe syne land, man vnde stede vnde sunderleken vppe de stat tu Gůzstrowe, râtman vnde borghere der vôrebenômeden stad vnde vppe alle de gênen, de dâr râd vnde dât mede had hebben vnde de dâr mede begrepen hebben wesen. Alle desse vørscreuenen søne stede vnde vast to holdende dat lôue ik Henneke Preen vnde ik Marquard syn sône vôrebenômed myd vsen lêuen vedderen vnde myd vsen vrunden, also myt her Godscalk Preen tu Bandemerstorpe riddere, Kurt Preen tu Wenendorpe, Arnd, Hinrik vnde Merten Preen brôdere tu Lubbetzin, Hennyngh Preen tu der Kyueteswisch, Tideke vnde Hinrik Preen tu deme [G(o)r]etze, brôdere, Otto Sichusen, Hermen Preen tu deme Stênhûs, Volrad Preen van deme Stênvelde vnde Hennyngh Preen tu Thurow, knapen, myt alle vsen erfnâmen entrûwen myd êner sâmeden hand deme vôrbenômeden heren her Laurencio tu Werle vnde synen eruen vnde den râtmannen tu Guzstrowe, de nu synt vnde na en kômen, vnde den mênen borgheren tu Guzstrowe vnde tu erer trûwer hand Hinrik Lewetzowen, Klawes Hanen, Kurt Zeleghen, Merten Distelowen vnde Hinrik Linstowen tu der Sprentze. Dat desse søne is ghedêghedinghet dâr hebben ôuer wesen hertoghe Hinrik tu Meklenborch, her Laurencius vnde iuncher Johan vedderen heren tu Werle, Hinrik van Bulowe koluenacke nømed, Danquard van Bulowe, Tzubbeke Putzecowe, Otto von Crem n, Mathias Hane, Clawes Hane, Hinrik Lewetzowe vnde andere bedderue lûde de lôuen wêrd syn. To êner grôteren betûghinghe hebbe ik Henneke Preen vnde ik Marquard syn søne vse ingheseghele vnde vser lêuen vedderen vnde vrunde yngheseghele, de hîr vôre screuen stân, henghet vôr dessen brêf. Desse sůne is gheschên vnde dêghedinghet in den iâren godes dûsend vnde drêhunderd in deme søuen vnde søsteghesten iâre, des vrydâghes vôr lichtmessen.
Nach dem Originale auf Pergament, in einer festen Minuskel. An Pergamentstreifen hangen 13 preensche Siegel, alle mit 3 Pfriemen, und das Siegel des Otto Zickhusen mit einem Helme.
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Der Knappe Berend Gamm gelobt mit seinem Sohne Berend dem Fürsten Lorenz von Werle und der Stadt Güstrow Frieden und Urfehde wegen der Brechung seiner Burg zu Bülow und seiner Gefangennehmung.
Ik Bernd Gamme ên knape bekenne vnde thůghe mit Bernd Gammen, mîneme sône, vnde mit mînen rechten erven an dessen brêue, dat ik hebbe afghelâten vnde lâte af an dessen brêue van alle den sâken, stůucken vnde scâden vnde van allent, dat migheschên is vnde scůde van mîneme heren Laurencio heren tů Werle vnde sînen mannen vnde dêneren vnde van den râtlůden vnde van den borgheren tů Gůzstrowe vnde van al den gênen, de dâr mede weren, dat mîn veste tů Bůlowe tůhowen vnde tůbrâken ward vnde ik ghevanghen ward, also dat ik Bernd vnde Bernd mîn sône vôrbenômed vnde mine erven edder nêment van mîner weghen, bôrn edder vnghebôrn, dâr nummer mêr vp sâken edder spreken enwil edder scal nêwer an mîme heren vôrsprôken edder an sînen langen, mannen vnde steden, noch an den râtlůden, stad vnde borgheren tu Gůzstrowe nůmer mêr wreken wil edder scal: dat lôue ik Bernd Gamme mit Bernde mîme sône vôrscreuen vnde mit mînen eruen vnde mit mînen medelôueren Danquard Axecowen, Thydeken van Bůlowe de wâned tů Gůltzowe vnde Hinrike Gamme de wôned tů deme Zweryn mîneme heren her Laurencio heren tů Werle vôrbenômed vnde sînen erven vnde sînen gantzen râdgheuen, de nů sint vnde noch werden møghen, vnde den râtlůden tů GCzstrowe, den nygen vnde den olden, de nů sint vnde noch werden møghen, al desse vorscreuenen stůke vnde êne gantze zône, alse zône recht is, stede, vast, gantz, vntrůwen, mit êner sâmenden hand sůnder iênegherleyge arghelist tů holdende. Tů mêrer betůghinghe hebbe ik mîn ingheseghel vnde mînes sônes vôrbenômed mit den ingheseghelen mîner medelôuere vôrscreuen ghehenghed
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vôr dessen brêf, de gheuen is na godes bord drůtteyn hůnderd iâr an deme drê vnde sôuenteghesten iâre, des sůndâghes na vser vrowen dâghe alse se ghebôren ward.
Nach dem Originale auf Pergament unter den Urkunden der Pfarrkirche im Archive der Stadt Güstrow. Es hangen nur noch das 3. und 4. Siegel an Pergamentstreifen an der Urkunde;
4) ein kleines, rundes Siegel mit einem Schilde, auf welchem drei Sterne schräge links stehen, mit der Umschrift:
5) ein rundes Siegel mit einem Schilde mit 14 Kugeln und der Umschrift:
Die Brüder Benedict und Herbert Rodenbek verkaufen dem Ritter Henning von Stralendorf ihren Hof zu Meklenburg mit den dazu gehörenden vier Katen und einer wüsten Hausstelle.
Wy Benedictus vnde Herbert brôdere gehêten Rodenbecken bekennen vnde betûgen ôpenbâhre in dissem gegenwardigen brêue, dat wy mid willen vnde mit berâdeneme môde vnde mit volbôrdt vser eruen vnde al der iênnen, der ere volbôrdt hîr van rechte was thô tho êschende, hebben verkofft vnde vorlâten, vorkôpen vnde vorlâten an desseme gegenwardigen brêue deme êrbâren manne hern Henninge van Stralendorpe riddere vnde zynen rechten eruen vnsen hoff tho Meckelnborch mid hôuen vnde mid ackere vnde mid veer kôten vnde mid êner wôsten wôrdt, de dâr tho deme hôue belegen zyn, alzo den kôten, dâr Spickersche vppe wohnet, de andere kôte iss de krûch vôr deme dorpe, den drudden kôten bûwet Malcke, de
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veerue kâte licht nêgst deme vickeryenhûsz vnde de wôste wôrdt de licht vôr deme hôue, vôr vîffhundert marck lubescher penninge, de vsz de zulue her Henning berêde vnd wol tho dancke tho êner gantzen nôghe wol berêt hefft, alzo dat dat geldt an vse behûf vnde an vse brûckelcheit kômen isz; den vôrbenômeden hoff mid hôuen vnde mit ackere vnde mit den kôten vnde mid der wôsten wôrdt den hebbe wy vnde vnse eruen deme zuluen hern Henninge vnde zynen eruen vorkofft vnde vorlâten , alzo he licht binnen zyner schêde vnd iê van oldinges gelegen hefft, alzo vrîg, alzo vse vâder vnde wy iê vrîgest bezeten hebben, mid holte, mid busche, myd wische vnde mit grâze, mid wâter vnde mid weide vnde meenliken mid aller zyner thobehôringe, ze zy genômet, wo ze genômet sy, alzo dat wy edder vse eruen edder iument in der tîdt edder tho thokômenden tyden dâr gicht ane beholt edder beholen schal, zunder den hern van deme lande, deme dat hôgeste recht an rôret, vnde dit vôrscreuen ghûd vorlâte wy vôrbonômeden brôdere Benedictus vnde Herbert gegenwardigen an desseme brêue ghansliken vnde deger vnde scholen yd vortmehr vorlâten vôr den landesheren, de nu nicht tho lande zyn, wan ze tho lande kômen, vnde de vôrbenômede her Henning vnde zyne eruen vsz dat af êschet vnde vntbutt vppe ênen dach vôr den heren tho wezende, zo scole wy vnde willen des berêde wezen zunder iênegerleige toch, helpewordt edder iênneghes dônnes yedder werues edder wene de vôrscrevene her Henning dat zulue gûth verkofft edder verzettet vôr den hern, dat gûth tho vorlâtende, vnde wan desse vorlâtinge vôr den landeshern gesehên ist, zo scole wy vôrbenômeden brôdere Benedictus vnd Herbert vnde vse eruen deme vôrbenômeden hern Henninge vnde zynen eruen vnde weme he dat gûth vorkoft edder verzettet, wâren dâr na, alzo in deme lande een recht ist, vôr alle den iênen, dede willen vôr recht kômen vnde recht nehmen edder gheuen, dat zy ghêstlik edder werlik. Ouer desseme vôrscreueneme kôpe isz gewezen her Hinric Vleschhower, her Gerdt Sterneberg, prêstere, Deedewich van Vrtze, Erick Boydewan, knapen. Alle desse vôrschreuenen stucke lôve wy vôrbenômeden brôdere Benedictus vnde Herbert gehêten Rodenbecken mit vsen eruen vnde vse eruen mit vns entrôwen deme
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vôrscreuenen hern Henninge vnde zynen eruen, vnde weme dat zulue ghûd he vorkofft edder vorzettet, stede vnde fast tho holende, zunder iênegerleige anwerpinge, helpewordt vnde ghanszliken zunder yênegerleige areghe list. Tho êner grôteren betûginge alle desser vôrscrevenen dyngk zo hebbe wy Benedictus vnde Herbert brôder gehêten Rodenbeken mid gantzer witschop vnse ingezeghele gehanget lâten vôr dessen breef, de gegeuen vnd screuen ist na godes bôrt drutteinhundert iar an deme neghene vnde achtenteghesten iare, in deme dâge der hylghen dryger koninge.
Nach einer beglaubigten Abschrift vom J. 1587.
Schloss und Vogtei Meklenburg waren im J. 1355 an den Ritter Heinrich von Stralendorf verpfändet; vgl. Jahrb. VI, S. 86.
Ueber die Abwesenheit der Landesherren vgl. auch die Urk. vom 31. Mai 1391 in Jahrb. VI, S. 214.
Die Hauptleute der Vitalienbrüder stiften eine ewige Messe zu Stockholm.
Witliken sê alle den gênen, de dessen ôpene brêffe seen efte lesen, dat wy her Rambold Sanewitze, her Bosse van deme Kalende, riddere, Arnd Stüke, Clawus Mylges, Marquard Preen, Hartwich Sedorpe, Lyppold Rumpeshaghen, Hinrik Lüchowe, Bertram Stokeled unde schypher Joseph, knapen, mit volbôrde unde nach râde der gûden lûde al to mâle, de syk met uns bestallen lêten ôpenbàre in dem yse vppe der Voerden by Dalerne, stichteden unde hebben gemâket, vppe tokâmende gnâde vnses lyuen heren koning Albertis to Sweden vnde de na em konyng mach werden, êne êweghe mysse met unsen êghenen gûde unde met gûdere lûde hulpe gode to lôue, in de êre des hylghen crûcis, des hylghen blôdes, sunte Jurygen, sunte Gertrud unde alle godes hylghen in de buykerken to deme Stokholme unde lôuen dâr mede gode, de reyne küsche mâghet Marien unde alle godes hylghen dâr umme, dat uns de bêne-
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dygede god met syner gotliken gnâde wol beschermede unde bewârede vôre vnse vygende. Unde watte almesen und rente gemâket wert to dere myssen, de lêne wi hern Johanne Osterburghe prystere, ênen bewyser desses ieghenwardeghen brêues, lûtterleken dere god to brûken syn levedâghe; unde dâr schal he gode van dênen unde holden mysse unde bidden vôre unsen lyuen heren den konynge, vôr de synen, vôr uns altomâlen vnde vôre alle de gêne, de de myssen helpen beteren und sterken met worden, met willen unde met werken. Des to ênere gansen wyssen vestunge hebbe wy vôrbenômeden unse ingheseghelen, ein iêslik dat syne besunderen, hengen lâten vor dessen breeff to thüge, de gescreuen is to deme Stokholme na godes bôrd dûsent iaare drê hundert iaar dâr na in deme vyer unde neghenteghesten iaare, in sunte Johannis baptisten dâghe to mydesomere.
Nach einer von Grams Hand von dem Originale im königl. schwed. Geh. Archive zu Stockholm genommenen Abschrift gedruckt in Suhm's Historie af Danmark, XIV, p. 585.
Das Kloster Rehna verkauft den lübeker Bürgern Herman Darsow und Barthold von Lünen, als Beförderern des Klosters, und Gert von Olften und Hermann Rode, als Vormündern der wail. Grete Grevismühlen, Klosterjungfrau zu Rehna, 26 Mark lüb. Pacht aus des Klosters grosser Landmühle und aus dessen Hofe zu Bentzin für 400 Mk. lüb., welche die Käufer aus des wail. Arnd Grevismühlen Nachlass zusammengebracht und deren Renten nach dessen Testamente der Priorin, Kellnerin und Küsterin des Klosters zum Bau binnen Klosters nach freiem Ermessen überwiesen haben.
Witlik sy alle den ghênnen, de dessen breef zeen edder hôren lesen, dat wy Johan Wendland prôuest
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vnde vor Alheyd Bulowe priôrne vnde de ghantze gheestlike sâmelinghe der clôstervrôwen to Rene in dem stichte to Razeborch bekennen vnde betûghen ôpenbare in desser scrifft, dat wy mit eendrachtighem râde, willen vnde beheghelicheyd wol vôrebedacht redeliken vnde rechtliken hebben vorkofft in kraft desser scrift den êrliken beschêdenen mannen Hermanne Darsowen, Gherde vanOlften, Hermanne Roden vnde Bertolde van Lunen, borgheren to Lubek, vnsen vnde vnses clôsters vorderêren vnde vrunden, sossevndetwintich mark êwigher erfliken rente lubescher pennynghe, in vnde vth vnses clôsters grôten landmôlen, iârlikes twêvndeveertich mark lubesch to rente gheuende, vnde in vnsem hôue to Bentzyn, den nu Vicke Reddighes besit, alle iar twelf mark hûre betâlende, vnde in allen der suluen môlen vnde hôues tobehôringhen, rechte, nutsâmycheyd vnde vryheyden, alze ze beleghen vnde begrepen synt, vôr veerhundert mark lubescher munte, de desuluen Gherd van Olsten vnde Herman Rode, also vôrmundere salighen vor Greten, ichteswanne Arndes Greuesmolen gûder dechtnisse vleeschliken sustere, vnser gheestliken medesuster, gode beuôlen, vnde Herman Dartzowe vnde Bartold van Lunen, alzo vorderêre vnses clôsters dâr to gheschicked, sâmentliken vnde trûweliken van des vôrbenômeden Arndes Greuesmolen nâlâtenen gûderen bemâned vnde inghevordert vnde mit grôtem vlyte vnde arbeyde allentêlen vorsâmelt vnde tohôpebrocht hebben, vnde vns vort desuluen veerhundert mark lubesch to vullen getellet vnde nô e ghaftighen berêd vnde betâld hebben vnde in vnse vnde vnses clôsters nut vnde vrômen vnde sunderghes vôr andere gûde rente, de wy dâr vôr gekofft hebben, ghekômen vnde vtegheuen sind, by aldusdânen beschêde, vôrworden vnde vorwâringhen, dat de prôuest vnde vôrstender vnses clôsters, te tôr tiid is, de vôrscreuenen rente sossevndetwintich mark lubisch alle iâr in den achte dâghen sunte Mertens sunder vertøgheringhe vnde âne ienigherleye hinder gûdliken geuen vnde betâlen schal van der vôrscreuenen vnser môlen vnde hôues ersten vnde besten hûre, rente vnde gûderen yârlikes dâr vth kômende vnvormynnert vnde vmbeworen to êwyghen tyden, dâr van des ersâmen hern Brunes Warendor-
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pes râdmannes to Lûbek êlike hûsvrôwe Telzeke hebben schal to tiiden eres leuendes yêwelkes iâres achteyn mark lubesch, de er sâlighe Arnd Greuesmolen vôrbenômed in synem testamente tôscreuen hadde, alse de ôpene breef, den wy er dâr vp vorseghelt hebben, wol vtwyset, vnde de achte mark, de dar iârlikes ôuerblîued, so langhe alze se leued, schal de prôuest vnses clôsters alle iâr vorplichted wesen, vp desuluen tiid vnbeworen to gheuende vnde to antwardende der priorne, kellerschen vnde costerschen in vnsem clôster, de tôr tiid sind, vnde de scholen ze samendliken kêren vnde besteden bynnen clôsters tho dem bûve, wôr en des nôed vnde behûf dunked, âuer wan de vôrbenômede Telzeke Warendorpes van desser werlde is vorschêden, so schal de prôuest vnde vôrstender vnses clôsters, de tôr tiid is, de vôrscreuenen sossevndetwintich mark êwigher rente alle yâr an den achte dâghen sunte Mertens vul vnde al sunder vormynringhe vnde affslach gûdliken gheuen vnde vmbeworen entrichten der priorne, der kellerschen, kosterschen, tôr tiid in vnsem clôstere wesende, vnde desuluen drê schôlen denne iêwelkes iâres to êwigen tiden des anderen sondâghes na paschen gûtliken gheuen vnde dêlen den gheestliken susteren in vnsem clôstere ghemeenliken sos mark lubesch van der vôrscreuenen rente, dâr vôr se denne vorplichtet wesen schôlen, vp den suluen dach vigîlien to singhende vnde des nêghesten dâghes zêlemissen Arndes Greuesmolen vnde Greten syner suster ichteswanne vnser medesuster gode beuôlen beyder zêlen to trôste vnde to sâlicheyd vnde erer ôk êwichliken denken lâten in unser kerken van dem predikstôle, vnde de twintich mark iârlikes van der rente ôuerblyuende schôlen de priôrne, kellersche vnde kostersche kêren an dat bûwe vnses clôsters bynnen clôsters dâr van to beternde vnde bestand to beholdende vnvorsûmed, alze des der priôren, kellerschen vnde kosterschen nuttest dunked vnde na behûff des clôsters best dunked bestedet wesen, vnde dâr schal ze nêmand ane hinderen, bewêren edder bysprâken in iênigher wîse to êwighen tiiden, went dat alzo to holdende Arnd Greuesmolen in sînem testamente beuôlen vnde beghêred hefft, vnse clôster to dem lôue godes hôchliken dâr ane be-
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sorghende, vnde syn vôrscreuene suster Grete gode beuôlen dat zô na em by erer wolmacht vort belêuede, bevulbôrdede vnde eren vôrmunderen vôrbenômed hertliken bad vnde beuôl dâr ane to arbeydende vnde to der êre godes vmme erer beyder sêlen sâlicheyd in vortghank to bringhende vnde êwich blîuend to hebbende, dâr vp desuluen êrsâmen vôrmundere vnde vnse vorderêre vôrbenômed vnser gheestliken vrowen der priorne, der kellerschen vnde kosterschen êrbenômed nu ieghenwardich dessen breef mit gûdem vrîen willen to êwigher anwardinghe vnde vorâringhein yeghenwardicheyd vnses prôuestes gûdliken in ere hande, wêre vnde brûkinghe to den dinghen to vorwârende, alse vôrscreuen ys, ôpenbâre gheantwardet, ôuergheuen vnde vppelâten hebben, dâr an vnde ôuer gheweset synt: êrwerdeghe manne her Hermen Samyt, domhere to Lubek, her Johan Molenknecht, ichteswanne vnse prôuest, vicarius in vnser lêuen vrôwen kerken to Lubek, de frômen, duchtigen knapen Claus Parkentyn vnde Hinrik Splitt, tûghe dâr by ghebeden. Alle desse vôrscreuenen stucke vnde îslik besunderghen lôue wy prôuest, priôrne, kellersche, costersche vnde ghemêne gantze samelynghe des clôsters tho Rene vôrbenomed vôr vns vnde vnse nakômelinghe in gûden trûwen stede, vast vnde vnghesêrighed to êwyghen tîden to holdende vnde nênerleye wiis dâr têghen to dônde mit râde, myt worden edder mit werken vnde degher nênerleye arghenlist ofte behelpinghe dâr têghen to nêtende ofte to brûkende. Des to grôterer bekandnisse vnde bewâringhe hebbe wy prôuest vnde conuent vôrbenômed vnse ingheseghele eendrachtliken vnde wêtende henghed lâten an dessen breeff, ghegheuen vnde screuen na godes bôrd veerteynhundert iâr in deme druttighesten yâre, vppe sunte Mertens âuend des lôueliken hilghen bisschoppes.
Nach dem Originale, auf Pergament, in einer festen, klaren Minuskel. An gedreheten Schnüren von hellgrüner Seide hangen zwei Siegel mit eingelegten rothen Wachsplatten:
1) das runde Siegel des Propstes, mit dem h. Christoph in einer gothischen Nische und darunter mit einem Schilde, auf welchem ein grosses W steht; Umschrift:
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2) das parabolische Siegel des Convents mit einer Doppelnische, in welcher links die h. Maria mit dem Christkinde auf dem linken Arme sitzt, welche mit der rechten Hand einen Lilienstab hält, der zugleich die beiden Nischen scheidet, und rechts die h. Elisabeth steht; Umschrift:
Hermann Dartzow, Gert von Olften, Hermann Rode und Barthold von Lünen übergeben der Priorin, Kellnerin und Küsterin des Klosters Rehna den Kaufbrief, durch welchen sie von dem Kloster 26 Mk. lüb. Pacht aus dessen grosser Landmühle und dessen Hofe zu Bentzin zum Besten des Baues binnen Klosters aus Arnds Grevismühlen nachgelassenem Vermögen gekauft haben, mit der Bedingung, diesen Kaufbrief ewig bei sich aufzubewahren, jährlich ein Mal vor dem ganzen Convente zu verlesen und in allen Stücken treulich zu erfüllen.
Wy Hermen Dartzowe, Gherd van Olften, Herman Rode vnde Bertold van Lunen bekennen vnde betûghen ôpenbâre in dessem brêue vôr allesweme, dat wy sâmentliken van sâlighen Arndes Greuesmolen nâlâtenen gûderen bemânet vnde inghevordert vnde myt grôtem arbeyde allentêlen vorsâmelet vnde tohôpebracht hebben veerhundert mark lubesch vnde hebbet dârmede gekoft sossevndetwintich iârliker vnvtløsliker rente van deme prôueste, van der priôren vnde gantzen sâmelinghe des clôsters to Rene in erer grôten landmôlen vnde in erem hôue to Bentzin, der ze to godes êre vnde to des
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vôrscreuenen Arndes Greuesmolen vnde Greten syner suster sêlen to sâlicheyd brûken schôlen bynnen clôsters by aller mâte vnde beschêdinghen, alse de kôepbrêff, den ze vns dar vp vorsegheld hebben, clârliken vtwîset, welken vorsegelden kôepbrêff wy vort vôr vns vnde vnse nâkômelinghe vnde vôr ênen iêwelken myt wolberâdenen môde vnde myt gudem eendrachtighen vrîen willen den êrwerdighen gheestliken vrowen priôren, kellerschen vnde costerschen des vôrscreuenen clôsters to Rene in ieghenwardicheyt eres gantzen conuentus witliken vnde leefliken ôuergheuen, vpghelâten vnde antwordet hebben vormiddelst kraft desses brêues vnde myt der dâet, en vnde eren nakômelinghen in êwigher hebbenden vulmechtighen wêre vnde vorwâringhe to beholdende vnde in nênerleye wîse van iênigher nôed, anvalle ofte beswâringhe vt erer wêre vnd vorwâringhe to lâtende vnde to entfernende, also beschêdeliken dat de priôre, kellersche vnde costersche dessuluen clôsters, de tôr tiid synt, schôlen vorplichtet wesen, deme gantzen conuente alle iâr eens den vôrscreuenen côepbrêff vnde dessen brêff bynnen klôsters to lesende, dat sik een îslik wête dâr na to richten vnde dat in êwigher dechtnisse blîue; ôk scholen ze sâmentliken vnde îslik besunderghen ieghenwaedighen vnde tôkômenden strengheliken vorplichtet vnde vorbunden wesen, alle sodâne articule vnde beschêdinghe, alse in demesuluen kôepbrêue begrepen vnde vorseghelt sint, stede, vast vnde vnvorsûmet iârlikes to êwighen tîden to holdende to der êre godes vnde to der êrghenômeden Arndes Greuesmolen vnde syner suster sêlen sâlicheyd vnde dessuluen Arndes vnde syner suster gode beuâlen gûden beghêringhe vnde lesten willen also trûweliken dâr ane to vorvullende, alze wy en des wol beløuen vnde ze dat vorantworden vnde rede dâr vôre gheuen willen vôr deme rechtuerdighen gode, ere eghenen zêlen sâlich to hebbende. To grôterer bekantnisse vnde bewîsinghe desser vôrscreuenen stucke hebbe wy Hermen Dartzowe, Gherd van Olften, Hermen Rode vnde Bertold van Lunen, borghere to Lubek vôrbenômet vnse ingheseghele myt vrîem eendrachtighen willen henghen an dessen brêff, gheuen na godes bôrd dûsend veerhundert
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iâr in deme druttighesten iâre, vp den âuend sunte Barbaren der hilghen iuncvrowen.
Nach dem Originale, auf Pergament, in einer festen Minuskel. Angehängt sind 4 Pergamentstreifen, an deren dreien runde Siegel mit eingelegten grünen Wachsplatten hangen:
1) mit einem Hauszeichen und der Umschrift:
2) mit einem rechts gelehnten Schilde mit einem geschachten Andreaskreuze, in dessen Oberwinkel ein bärtiger Kopf steht, über dem Schilde mit einem Helme, auf welchem ein Kopf mit Mütze, und langem Haupthaare und Barte steht; Umschrift:
3) fehlt;
4) mit einem rechts gelehnten Schilde, auf welchem unten ein dreiblätteriger Zweig und oben ein rechts gekehrter Adlerkopf steht, darüber mit einem Helme mit einem Flügel, auf welchem drei Blätter liegen; Umschrift:
Der Bischof Johann III. Pren von Ratzeburg verleihet den Vorstehern des Klosters und der Kirche zu Zarrentin einen vierzigtägigen Ablass zum Bau einer neuen Kirche.
Johannes dei et apostolice sedis gratia episscopus Raceburgensis vniuersis et singulis Christi fidelibus, ad quorum noticiam presentes nostre littere peruenerint, salutem et sinceram in domino karitatem. Pia mater ecclesia, de animarum salute solicita, deuotionem fidelium per quedam munera spiritualia, remissiones videlicet et indulgentias, inuitare consueuit ad debitum famulatus honorem deo et sacris edibus impendendum, vt quanto crebrius et deuotius illuc confluit populus christianus, assiduis saluatoris gratiam precibus implorando, tanto delictorum suorum veniam et gloriam regni celestis mereretur eternam. Sane cum
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ecclesia parrochialis monasterii Tzerntyn, nostre dyocesis, vti veraciter intelleximus, adeo ruinosa et ex antiquitate diruta esse dinoscitur, quod nisi reformata et adiuta fuerit, ipsa in breui redderetur verisimiliter casura et ad solum redacta, vnde deuote et religiose domine . . abbatissa, priorissa et conuentus dicti monasterii Tzerntyn, cum iuuamine iuratorum siue prouisorum ecclesie parrochialis eiusdem, huic grandi periculo adprime occurrere cupientes ac decorem domus dei et locum hahibationis eius diligentes, ad instigationem bonorum hominum, sua ad id in parte contribuentium, dictam ruinosam et antiquatam ecclesiam destruere et nouam petroso opere et lapideis testudinibus, tam chorum alias reformatum, quam ecclesiam decorare et funditus erigere ac fundare statuerunt et proposuerunt. Verum quia redditus et obuentiones dicte ecclesie siue monasterii ita debiles et exigue sint, quod premissa minime possint perficere et ad opus perfectum deducere, nisi opera pietatis per alios christifideles ad hoc porrigantur, quapropter vniuersitatem vestram sincere rogitamus et in domino cohortamur vobisque in remissionem peccatorum vestrorum iniungimus, quatenus cum prouisores dicte ecclesie siue monasterii seu eorum certos nuncios pro elemosinis ad ipsam ecclesiam reformandam petituris venire ad vos contigerit, ipsos benigne recipiatis et eis pro eadem ecclesia reedificanda et reformanda manus vestras adiutrices, prout spiritus sanctus vos informauerit, porrigatis, vt si forte ipsa ecclesia per subuentiones seu elemosinas vestras diuina clementia preueniente ad opus perfectum et ad statum debitum reducta et peruenta fuerit, vos omnium orationum et bonorum operum, que in ipsa fiunt, mereamini participes inueniri et eterne beatitudinis perenniter vita frui. Nos enim auctoritate nostra ordinaria, qua fungimur, omnibus vere penitentibus et confessis, qui ad memoratam ecclesiam, vt premittitur, manus porrexerint adiutrices et alios ad porrigendum et subueniendum ipsius ecclesie necessitatibus instigauerint, de omnipotentis dei misericordia et beatorum Petri et Pauli apostolorum eius auctoritate confisi, quadraginta dies indulgentiarum de iniunctis sibi penitentiis misericorditer in domino relaxamus, presentibus tamen nostris litteris post triduum a dato earundem minime valituris.
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Datum in curia nostra episcopali Schonenberge, anno domini millesimo quadringentesimo sexagesimo, mensis Martii die prima, nostro subappendendo secreto in testimonium premissorum.
Nach dem Originale, auf Pergament, in einer gedrängten, häufig abbrevirten Minuskel. An einem Pergamentstreifen hängt des Bischofs etwas platt gedrücktes und undeutlich gewordenes Secret-Siegel, auf welchem noch ein halbes Marienbild in einer gothischen Nische und darunter das v. preensche Wappen erkennbar ist.
Die Herzoge Heinrich und Albrecht von Meklenburg überlassen dem Stadtvogte Jörg vom Stein zu Sternberg die Krüge zu Pastin und Cobrow, die Zeit seines Lebens ihr Bier von ihm zu kaufen.
Wir Heinrich vnd Albrecht herczogen etc. bekennen offentlich mit disem vnsern offen briffe, das wir vnserm statvogte zcu Sternberg vnd lieben getrewen Jorgen vom Steyn die zcwen kruge, eynen zcu Passentyn vnd den andern zcu Kubraw, die zceit seyns [lebens] zcugeordent haben, alzo das sie fur andern von ime bier vmb zcimlich vnd gewonlich gelt keuffen vnd er sie widervmb mit hier geburlicher weise vorsorgen solle, zcuordnen ime seyn leben lang vnd nicht ferrer berurter weise bier von ime zcu keuffen vnd widervmb sie zcu uorsorgen, in crafft dis briffs, der zcu rug mit vnserm ingesigel wissentlich besigelt vnd geben ist.
Nach dem undatirten Concepte von des Canzlers Caspar von Schöneich Hand. In Jahrb. XIII, S. 246 und 353 ist eine Urkunde des Jörg vom Stein, durch welche er eine freie Behausung zu Sternberg und ein Burglehn zu Lenzen erhielt, mitgetheilt und behandelt. Die vorstehende Urkunde klärt diese bisher unbekannte Person etwas mehr auf.