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Thongefäß von Moltzow.

Aus dem Felde des an Alterthümern so reichen Gutes Moltzow, in der Nähe des malchiner See's, ward im Frühling 1848 nicht weit von der Ziegelei in einem Torfbruche, Namens Hermanssahl, 8 Fuß tief ein interessantes thönernes Gefäß gefunden und durch den Herrn Baron Albrecht Maltzan auf Peutsch gerettet, von dem Herrn Landrath Baron Maltzan auf Rothenmoor, Moltzow etc. . dem Vereine geschenkt. Das Gefäß ist sehr wohl erhalten, 6" hoch und hat ganz die Gestalt der in Jahrb. X, S. 254 abgebildeten, in einem Hünengrabe zu Moltzow gefundenen Urne, jedoch ist es auf dem Bauche nicht verziert, sondern hat zur Verzierung nur oben am Rande eine Reihe von

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senkrechten, kurzen (1/8" langen) und tiefen Linien. Diese Verzierungen, die Form und die ganze Bearbeitungsweise stellen dieses Gefäß in die Steinperiode, für welche Moltzow schon manche Ausbeute gegeben hat (vgl. z. B. Jahrb. X, S. 285 und XI, S. 395). Was dieses Gefäß aber besonders merkwürdig macht, ist der Umstand, daß es in einem Moor gefunden ist, welcher in frühern Zeiten sicher ein offener Teich war, woher er noch den Namen "Sahl" trägt; ohne Zweifel war also das Gefäß zum häuslichen Gebrauche bestimmt und ging beim Wasserschöpfen verloren.

In demselben Torfbruche wurden in gleicher Tiefe ein Tragetopf, ganz wie der im Jahrb. XII, S. 438 abgebildete von Gnoien, und die Scherben eines andern ähnlichen Topfes gefunden, ein fernerer Beweis, daß die Gewässer, in welchen alle diese Töpfe gefunden sind, einst zu häuslichen Zwecken benutzt wurden; man vgl. unten bei den Wendengräbern.

G. C. F. Lisch.