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A.

Urkunden

zur

Geschichte der geistlichen Ritterorden Livlands und Preussens.


Nr. I.

Albert von Orlamünde, Graf zu Ratzeburg, Holstein und Dassow, schenkt dem Dom-Capitel zu Lübeck die ihm zustehende Hälfte des Ackers der dem Capitel gehörenden Mühle zu Seedorf, so weit dieser Acker an der der Mühle entgegengesetzten Seite des Mühlbaches liegt.

D. d. 1212.


In nomine sancte et indiuidue trinitatis. Ego Albertus dei gracia Racesburgensis, Holtsatie et Dartzowe provinciarum comes presentibus, quam futuris in perpetuum. Quia pium est et res favorabilis, honestis domino militancium utilitati[bus] semper prospicere et eis, qui spiritualia nobis seminant, nostra carnalia merita exhibere, idcirco canonicorum Lyubicensium pro molendino in Sedorp petitioni voluntarie annuendum et utilitati consulendum decernentes, notum esse volumus, quod nos eiusdem molendini medietatem et portionem agrorum de alia parte rivulum molendini tangentium nobis compete[ntem] medietati eorum, quam ex vetusta ville sue Sedorp possesssione recte sibi vindicabant, domino favente addidimus et eisdem canonicis in liberam et perpetuam possessionem pro anime nostre remedio con-

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tulimus. Statuimus igitur et firmamus, quatenus eiusdem molendini predictorum canonicorum totalis sit possessio, nec ab aliquo heredum nostrorum vel successorum vel circumiacentium villarum colonorum talem eorum possessionem turbari aliquando debere vel inquietar[i], quin eciam vicquid agrorum uel pratorum ex utraque parte pro colectione aqvarum molendino competencium occupari oportuit, ulla eis racione negari posse vel impediri. Ut autem hec legitima nostre auctoritatis donatio debite firmitatis obtinere vigorem et alicuius temeritatis sustinere possit invasionem, hanc paginam sigilli nostri inpressione roboratam tradidimus, subscriptis testibus, quorum nomina sunt hec: Bertoldus episcopus eiusdem ecclesie, Rodolfus prepositus, Cono decanus, Heinricus cappellanus comitis, abbas Arnoldus de sancto Johanne, Reinfridus de Scorlewighe, Hugoldus de Wittenborch, Wilhelmus de Goldenzee, Volcmarus de Gronowe. Acta sunt hec anno MCCXII.

Nach dem Originale gedruckt in Heinze Sammlungen zur Geschichte und Staatswissenschaft, 1, 1789, S. 263. Heinze citirt dazu eine Stelle aus dem Registrum statutorum ecclesie Lubicensis in v. Westphalen mon. ined. II, p. 2452:

De molendino in Sedorp, cujus medietatem Albertus comes Holsatie contulit ecclesie Lubicensi ad illam medietatem, quae jam ecclesiae erat ab antiquo.

Im grossherzoglichen Archive zu Schwerin befindet sich eine beglaubigte plattdeutsche Uebersetzung aus dem Anfange des 16. Jahrh.; diese ist nicht datirt, die Forschung nach dem Aussteller und den Zeugen ergiebt jedoch auch das Jahr 1212.

Barthold war Bischof von Lübek 1211, † 18. April 1230 (vgl. Deecke Grundlinien zur Geschichte Lübecks S. 17); Albrecht von Orlamünde war Graf von Ratzeburg 1202-1225: die Urkunde muss also zwischen 1211-1225 ausgestellt sein. Der Graf Albrecht war nun seit dem J. 1216 viel in Livland; daher ist anzunehmen, dass die Urkunde in die Zeit vor diesem Jahre fällt. Hiemit stimmt auch die Regierung des bekannten Geschichtschreibers Abtes Arnold von Lübek überein. Das Todesjahr desselben ist bis jetzt noch nicht genau bestimmt. Der zweite Abt des lübeker Johannis-Klosters, Gerhard, regierte nach einer Mittheilung von Waitz 5 Jahre (vgl. Mooyer in Zeitschrift für Geschichte und Alterthumskunde Westfalens, Bd. VIII, S. 90); er erscheint 1214, 1216 und 1217. Gerhard's Nachfolger Johann, der dritte Abt zu St. Johannis in Lübek, wird zuerst 1219 genannt (vgl. Mooyer a. a. O.). Der zweite Abt Gerhard regierte also 1214-1218(19).

(Die aus meinen Meklenb. Urk. Bd. III, S. 65, entlehnte Regeste, welche in der Urkunde vom J. 1217 "hern Gerard den andern Abt" nennt, hat das lübeker Urk. Buch I, S. 22, Nr. 16,

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insoferne entstellt, als es einen "Abt Gerhard II." daraus macht, wahrscheinlich nach der Urkunde Nr. 15, in welcher

"domino abbate Gerardo II°, domicello Nicolao"

steht, statt dessen die Schlesw. -Holstein. Urk. Samml. I, S. 20, Nr. 14, vielleicht in mancher Hinsicht richtiger, lieset:

"domino abbate Berardo, nostro domicello Nicolao".

Lappenberg's Annahme (im Archiv der Gesellsch. für ältere deutsche Geschichtskunde Bd. VI, S. 568 flgd.), dass Johannes im J. 1213 (nach Lünig Specil. eccles. II, p. 297) unmittelbarer Nachfolger Arnold's gewesen sei, beruht, nach Lapenberg's brieflicher Mittheilung auf einem Irrthume, indem die Urkunde nach dem Copiarium im berliner Archive vom J. 1223 ist.

Des "Arnoldi Lubicensis" Todesjahr wird also in das J. 1213 oder spätestens in den Anfang des J. 1214 fallen.

Unsere vorstehende Urkunde fällt also in die Zeit von 1211-1213. Hiemit stimmen denn auch die übrigen Angaben überein. Der lübeker Dompropst Rudolph erscheint noch 1214 und sein Nachfolger Conrad erst 1220. Dieser Conrad war wohl der frühere Dechant Cono (seit 1201), welcher noch 1214 und wahrscheinlich (nach Lübeker Urk. Buch Nr. XIX, S. 25: decani (?) Conradi) noch 1219 als solcher auftritt und dessen Nachfolger im J. 1220 Ludolph war (vgl. Deecke Grundlinien S. 47).

Die vorstehende Urkunde fällt also in die Zeit 1211-1213 und kann in das J. 1212 gesetzt werden.

Das Dorf Seedorf bei Dassow gehörte seit den ältesten Zeiten dem lübeker Dom-Capitel und ist ohne Zweifel das demselben von Heinrich dem Löwen im J. 1164 verliehene Dorf im Lande Dassow (una villa in Darsowe) (vgl. Arndt Ratzeb. Zehntenreg. S. 36). Das Dorf Seedorf lag in der Pfarre Dassow und wird gewöhnlich dicht hinter diesem Orte aufgeführt, lag also wohl in der Nähe desselben. Es wird öfter genannt. Im J. 1346, am St. Gallen-Tage, verlieh der Fürst Albrecht seinem Vasallen Heinrich Stralendorf die Beden von 5 Hufen des Dorfes "Zedorpe in parrochia Dartzowe" und von 6 Hufen des Dorfes "Johannestorpe in parrochia Mummendorpe". Das Dorf wird darauf urkundlich im J. 1467 und in Heberegistern von 1404 und 1519 genannt (vgl. Jahrb. XI, S. 406-7). Bei den Kirchen-Visitationen von 1638 und 1662 hatte es noch 4, bei einer Volkszählung vom J. 1704 noch 3 Bauleute. Ueber die genauere Lage des Dorfes hat der Herr Pastor Griewank zu Dassow im J. 1848 folgende Aufklärung gegeben. "Das Dorf Seedorf hat unweit Prieschendorf, in "der Richtung nach Holm, nahe bei dem gegenwärtigen prieschendorfer Thiergarten gelegen. Dies steht nicht allein fest nach einer alten Tradition, sondern wird auch bestätigt durch die Reste von Mauern und Brandstätten, welche sich bei der Bearbeitung des Feldes gezeigt haben. Das Feld, wo das Dorf gestanden hat, heisst noch jetzt der seedorfer Schlag und der dahin führende Weg: die seedorfer Strasse. Seedorf muss im J. 1711 (oder 1712) zur Zeit des Geheimen Raths Christian August von Barkentin, damaligen Besitzers von Lütgenhof und Prieschendorf, untergegangen sein. Dies erhellt theils aus den Kirchenbüchern, nach welchen in Seedorf die letzte Geburt im April 1711 und der letzte Todesfall im Julius 1711 vorgekommen

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ist, theils aus den Kirchenrechnungen, welche nachweisen, dass die Leistungen der seedorfer Bauern von dem Gute Prieschendorf übernommen und zuerst im J. 1712 entrichtet sind. In der Kirchenrechnung von Trinitatis 1711 bis dahin 1712 heisst es:

" "Von dem verwüsteten Seedorf, darin 4 volle Bauern "gewohnet und daraus vertrieben, giebt der Herr Geheime Rath von Barkentien, Erbherr auf Lütkenhoff und Prieschendorff, zufolge dem Contract jährlich 9 Mk" ".

"Diese Abgabe wird noch jetzt von Prieschendorf entrichtet. Die Pfarrgebühren aus Seedorf wurden im J. 1711 von den seedorfer Bauern, im J. 1712 von dem Gute Prieschendorf entrichtet. Eine Mühle kann das alte Seedorf vormals sehr wohl gehabt haben, da noch jetzt die "Holmer Beke" nahe an dem Orte, wo es gestanden, vorbeifliesst und oberhalb Prieschendorf ihr Wasser in die Stepenitz ergiesst. Dieser Bach hat noch in neuester Zeit die prieschendorfer Oelmühle getrieben, welche vor 12 Jahren abbrannte und nicht wieder aufgebauet ist. Nach dem Wiesen-Bassin, welches der Bach in jener Gegend durchfliesst, zu urtheilen, kann der Mühlenteich ziemlich gross gewesen und wohl ein See genannt worden sein, wodurch auch der Name Seedorf erklärt wäre. Unmittelbar am dassower See kann das Dorf nicht gelegen haben", wenigstens nicht in historisch erkennbarer Zeit.


Nr. II.

Der Fürst Johann von Meklenburg verleihet dem Kloster Sonnenkamp oder Neukloster den Hof Sellin, welchen das Kloster von den dobriner Ordens-Rittern in Preussen gekauft hat.

D. d. Meklenburg. 1240. Junii 28.

Nach dem Originale im grossherzogl. meklenb. Geh. u. Haupt-Archive zu Schwerin.


In nomine sancte et indiuidue trinitatis. Johannes dei gracia dominus Magnopolensis omnibus hoc scriptum visuris in perpetuum. Ne rerum gestarum memoria per successiua temporum languescant spacia, non immerito humana sollercia scripturarum sibi consueuit remediis subuenire. Nouerit igitur tam presentium etas, quam futurorum posteritas, quod milites Christi Prucie dilecto nostro preposito Adam in Campo Solis eiusdemque loci conuentui curiam quandam Tscelin videlicet pro cc. tis marcis denariorum pio fauore vendiderunt. Nos uero hanc conuentionem approbantes et ratam habentes, quicquid dicti milites iuris in hac curia habuerunt, cum omnibus suis disterminationibus, siluis videlicet, pratis aquarumque decursi-

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bus, ea libertate et eo iure, quo milites Christi habuerunt, cenobio sancte Marie virginis in Campo Solis liberaliter contulimus et absolute. Ut igitur hoc factum omni euo ratum maneat et inconuulsum, presentem paginam sigilli nostri appensione et testium subscriptione fecimus communiri. Testes autem hii sunt: Bernardus de Walia, Ecqhardus Gallus, Volsegho, Thidericus Clawe, Fredericus de Isenhaghen, Reimbernus Scalip, milites nostri; frater Rauen, Wedeghe, Conradus de Sture, Fredericus de Lubowe, Reinardus de Lu, Olricus de Lu, Johannes, Heidenricus, Hermannus, Heinricus de Lu, milites Christi. Acta sunt hec in Magnopoli anno gracie millesimo ducentesimo quadragesimo, quarto calendas Julii.

Auf Pergament in einer fetten Minuskel. An einem Siegelbande von blauen und weissen linnenen Fäden hängt das Siegel des Fürsten aus ungeläutertem Wachs, mit den hauerähnlichen Verzierungen am Maule des Stierkopfes.


Nr. III.

Johannes von Ratzeburg, Comthur von Krankow, giebt der Bauerschaft zu Quale das Holz und das Gras in dem Fischteiche zu Petersdorf, so weit er ihre Aecker berührt, bis in die Mitte des Wassers, und auch für die Zukunft, wenn der Teich in Ackerland umgeschaffen sein wird.

D. d. 1268. Oct. 27.

Nach einer Abschrift aus der Mitte des 16. Jahrh. im grossherzogl. Geh.und Haupt - Archive zu Schwerin.


Frater Johannes dictus de Ratzeborch, commendator domus in Crancow, ad quos presens scriptum peruenerit salutem in vero salutari. Omne factum mentitur effectum, si in eo nihil inuenitur contrarium racioni; quapropter innotescat tam futuris, quam presentibus, nos, de consilio fratris Henrici dicti Holsati quondam commendatoris, et aliorum fratrum in Crancow, ciuibus in Quale ad vsus

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suos in piscina Peterstorpe siue piscatura ligna cum graminibus vsque ad disterminationem agrorum suorum per medium aquae perpetualiter contulisse, ita vero, si piscina predicta post in agros fructuosos fuerit redacta, eodem modo perfruatur. Ut autem hoc in posterum nullus valeat retractare, presentem paginam roborauimus sigilli nostri municione. Testes huins rei sunt hii: frater Henricus dictus Holsa│tus, frater Adolphus, frater Johannes, frater Albertus, frater Hermannus, sacerdotes, et alii quam plures. Datum in Crancow, in vigilia Simonis et Judae, anno graciae millesimo ducentesimo LXVIII.

Von der Hand des herzoglichen Secretairs und Notars Simon Leupold aus der Mitte des 16. Jahrh.; derselbe bemerkt am Rande:

Littera sigillata istius copiae habetur apud schultetum in Quale.


Nr. IV.

Der Fürst Heinrich von Meklenburg nimmt den den Rittern des Deutschen Ordens überlassenen Raum seines Hofes in Wismar wieder zurück und verspricht dem Rathe der Stadt, nie einen Raum oder Theil dieses Hofes zu veräussern, sondern diesen allein zum fürstlichen Gebrauche zu behalten.

D. d. Sternberg. 1327. Junii 12.

Nach dem Abdruck in Schröder's Papistischem Mecklenburg. I, S. 1070.


Vniuersis Christi fidelibus presencia uisuris uel audituris Henricus dei gracia Magnopolensis, Stargardensis et Rozstock dominus salutem in omnium saluatore. Ne ea, que fiunt sub tempore, simul cum temporis fluxu euanescant et transeant, expedit eorum transitum litterarum karactere et testimonio fidelium refrenari. Nos igitur ad uniuersorum tam presencium, quam futurorum noticiam cupimus lucidius peruenire protestantes, nos spacium curie nostre in Wismar honorabilibus uiris commendatori et fratribus sacre domus Theutonice per nos erogatum omnimode resumsisse, uolentes talem donacionem nunc et

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in futurum habere irritam et inanem. Amplius quidem de profectibus et commodis nostris nostrorumque heredum plenius informati, nichilominus bonum nostrorum consulum et ciuitatis Wismarie diligencius intuentes, iuxta nostrorum fidelium consilia et predictorum consulum moniciones, decreuimus et tenore presencium promittimus, quod nunquam per euentum aliquem spacium aliquod aut partem quampiam predicte curie in Wismaria debemus, sicut nec uólumus aliquibus personis regularibus ecclesiasticis aut secularibus concedere, uendere uel donare, sed ipsam totam et integram pro nostris nostrorumque heredum aut successorum vsibus pariter et in commodum et in honorem dominii Magnopolensis uolumus potissime reseruare, nolentes certe litteris aut priuilegiis nostris, prius consulibus prehabitis donatis et traditis, per presentem constitucionem nostram in aliquo derogari. Vt autem omnia et singula premissa perpetuo gaudeant firmitatis robore, presentes nostro sigillo dedimus firmiter communitas. Testes huius facti sunt: Wypertus Lutzowe, Godfridus de Bulow, Hinricus Scarpenberg, Eghardus Hardenacke, Johannes de Plesse et Thidericus de Klawe, milites, Rothgerus, ecclesie sancte Marie in Rozstock rector, prothonotarius noster, et Hinricus Bonsack, famulus, nostri consiliarii, et plures alii fide digni. Datum Sternebergh, anno domini MCCCXXVII, in crastino Barnabe apostoli.


Nr. V.

Der Rath der Stadt Wismar gestattet dem Deutschen Orden und besonders dem Comthur von Krankow die Erwerbung eines Hofes in der Stadt Wismar zu lübischem Rechte.

D. d. Wismar. 1330. Mai 30.

Nach dem Abdruck in Schröder's Papist. Meklenb. I, S. 1100.


In dem nâmen der hilligen drêualdicheyt. Amen. Al den iênnen, de desse yeghenwardighe scrifft kumpt

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tho seende offte tho hôrende, sy witlick, dat wi râtmanne to der Wismer beyde olde vnde nye bekennen ôpenbâre an desser yeghenwardighen scrifft vnde betûgen, dat wy hebben gelâthen den achtbâren herren van deme Dudeschen Hûsz, beschêdelicken brôder Euerde de een meyster is to Lifflande vnde brôder Wynande, deme komthure to Kranckow, vnde eren nakômelinghen eynen hoff an vnser staat to der Wismer êwelicken to (besittende,) beholdende vnde besittende mit alsodânneghem vnderschêde vnde vôrworden, alse hîr na screuen is: Desse hoff schal liggen to allem lubeschen rechte, also de anderen monnekenhöfe, de in vnser staat belegen sint, beschêdelicken der monnecken van Doberan van sunte Bernhardes orden vnde van dem Cysmar van sunte Benedictus orden. In deme hôue scholen se effte erer nakômelinghe ynich nicht bûwen, dat der staat schedelick sy offte vnsem rechte. Eyne capelle môten se wol dâr inne bûwen vnde hebben, doch all âne kerckhôfe, vnde all gebûwete in deme suluen hôue to bûwende scholen se vnde ere nakômelinghe bûwen na vnsem vnde vnser nakômelingen râde moelicken (?) vnde wolbehâghe; wanne se âuer môghen hebben van vnsen gnâden ofte vnser nakômelinghe vnde willen eynen kerckhoff to der vôrbenômeden capellen, so nemen se en gehren, vnde anders scholen se des nicht hebben vnde enmôghen. Vortmer heren, ritter ofte andere persônen scholen se nicht herberghen in deme suluen hôue, sunder alleynen heren vnde brôder van erem orden, de môten se wo1 beherberghen. Vortmer in deme suluen hôue scholen wesen veer brôdere inne to wânende vnde ein kummenture, vnde nicht mêr, de scholen yô mit vns vnde mit vnsen nakômelinghen êndrachtich wesen, vnde se scholen ôck vôr vns vnde vnse staat vnde vôr vnse nakômelinghe trûwelicken arbeyden vnde ryden, dâr idt môgelick is to weruende vnse werf vnde vnser staat, doch vp vnser staat koste. Worde ôck vnse staat beleghert, dat god nicht wolde, dâr scholen se helpe to dôn, alse andere begeuende lûde, de in vnse staat wânende sint. Vôr ander plicht vnser staat tho dônde scholen se gheuen yêwelckes iâres tho yêwelckem sunte Martens dâghe twê marck penninghe lubescher munte vns vnde vnsen nakômelinghen êwelcken. So scholen se ôck steenbrugghen mâken vnde beteren vmme den

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suluen hoff ghelîck anderen vnsen borgheren. Ock enscholen se yênighen erer nábure dâr tho drîuen, dat se mit en hôgher mûren wenne glindes hôch. Vortmer scholen se ofte ere nakômelinghe den suluen hoff nêmende vorkôpen, vorsetten, uorgheuen eder an gênighen dinghen uoranderen, wen allênen vnsen borgheren, mit witscop vnde mit uolbôrte vnser vnde vnser nakômelinghe. Vortmer so scholen wi vnde vnse borghere vnde vnse nakômelinghe sunderlick uordernisse hebben êwelicken van deme vôrbenômeden brôder Euerde vnde brôder Wynande vnde van eren nakômelinghen vnde van all den yênen, de dâr eren willen icht dôn vnde lâten willen, vnde geuen vns de gnâde, dat wi in allen enden erer lande scholen mit urede vnde mit gemâcke vry brûken sunder yênighes mannes hinder vnses schypbrôkenen gôdes, wôr idt to lande drift. Vortmer so scholen se efte ere nakômelinghe binnen vnser staat tho der Wismer oder bûten der stat vryheit oder rechticheyt nêner hande wûrde edder erue edder nêner hande acker, yngelt efte ghulde kôpen, âne mit vnser efte vnser nakômelinghe witscop, mit uolbôrt vnde mit willen. Vppe dat alle desse word vnde stucke, de hîr vôre sereuen stât, uast vnde stede êwighlicken blîuen vnde dâr nicht gemenghes efte twîfels ankôme, so hebben wy râtmanne desse suluen scrifft hêten scriuen vnde mâcken uan vnser weghene vnde vnser mênen borgher, vnde hebben de genen den uôrbenômeden brôder Euerde vnde brôder Wynande vnde eren nakômelinghen beseghelt mit vnser staat inheseghele, in deme iâre na der bôrt vnses heren godes dûsent yâr drêhundert yâr an deme drutteghesten yâre, des mitweckens in den hillighen dâghen tho Paschen.

Nach dem orthographisch sehr fehlerhaften, hier verbesserten Abdruck, welcher wahrscheinlich dem wismarschen Stadtarchive entnommen ist.


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Nr. VI.

Evert, Heermeister des Deutschen Ordens in Livland, und Wynant, des Deutschen Ordens Comthur zu Krankow, nimmt von dem Rath der Stadt Wismar die Bedingungen für den Erwerb eines Hofes in der Stadt Wismar an.

D. d. (Wismar). 1330. Mai 30.

Nach dem Abdruck in Schröder's Papist. Meklenb. I, S. 1102.


In dem nâmen der hilgen drêualdicheyt. Amen. Alle den ghênen, den desse gegenwerdighe scrifft kumpt to seende ofte tho hôrende, sî witlick, dat wy brôder Euert uan dem orden der brôdere uan deme Dudeschen Hûse vnde mêster to Lifflande vnde brôder Wynant uan deme suluen orden kummendur to Krankow bekennen ápenbâr in desser gegenwardighen scrifft vnde betûghet, dat de ackbâren, wysen râtmanne uan der stat tôr Wysmer hebben gelâten dor lêue willen, de se hebben to vnsem orden, ênen hoff in erer stat to der Wismer êwelick to beholdende vnde to besittende mit alsodânem vnderschède vnde vôrworden, alse hîr na bescreuen is: Desse hoff schal liggen to allem lubeschen rechte, also de anderen monnekenhôue, de in erer stat belegen sint, beschêdelicken de monicke uan Doberan uan sunte Berendes orden vnde uan deme Cysmer uan sunte Benedictus orden. In deme suluen hôue scholen wy offte yênich man na vns nicht bûwen dat der stat schedelich sî offte ereme rechte. Ene capelle môten wy wol dâr inne bûwen vnde hebben, doch âne kerckhôue, vnde al gebûwete in deme suluen hôue to bûwende scholen wy vnde vnse nakômelingo bûwen êwelicken na râde vnde na wolbehâgede der suluen râdmanne; wan wy âuer môghen hebben uan der suluen râdmanne gnâden vnde willen ênen kerchhof tho der uôrbenômeden capellen, so neme wy den gherne, vnde anders scholen wi des nicht hebben, noch enmôgen. Vortmer heren, rittere ofte andere persônen scholen wy nicht herberghen in deme suluem hôfe, sunder allêne brûder uan vnseme orden de môte wy wol herbergen. Vortmer in deme suluen hôfe scholen

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wesen veer brôder in to wânende vnde ên kommendure vnde nicht mêr, de scholen wesen êndrachtich mit den râtmannen, de vôrbenômet sint, vnde scholen vôr de suluen râtmanne vnde vôr ere stat trûwelicken arbeyden vnde ryden ere werff, dâr it môgelick is, vp der stat kost. Worde ôck de stat beleghert, des got nicht enwille, dâr schole wy helpe to dôen, also andere begheuende lûde, de in erer stat wânen. Vôr andere plicht der stat tho dônde scholen wy geuen yêwelkes yâres tho yêwelcken sunte Martens dâghe twê marck penninghe lubescher munte den vôrbenomeden [râtmannen]. So schole wy ock stênbrugghe mâken vmme den suluen hoff vnde beteren lîck anderen borgeren. Ock enschole wy yênighen vnser nâbure dâr to drîuen, dat se mit vns nôgher mûren, dan ghlindes hôch. Vortmer so schole wy ofte vnse nakômelinghe den suluen hoff nèmende uorkôpen, uorsetten, uorgheuen edder an yênighen dinghen uoranderen, wen allêne borgeren tho der Wismer mit witschoph vnde mit volbôrt vnde na râde vnde willen der suluen râtmanne to der Wismer. Vortmer de suluen râtmanne vnde ere borghere scholen sunderlike vordernisse hebben uan vns vnde uan vnsen nakômelinghen vnde uan allen den yênen, de dâr vnsen willen icht dôn vnde lâten willen, vnde gheuen in de gnâde, dat se in allen enden vnser lande scholen mit vrede vnde mit ghemâke vry brûken sunder yênighes mannes hinder eres schipbrôken goodes, wôr it to lande drifft. Vortmer so schole wy oft vnse nakômelinghe in der stat tho der Wismer edder in der suluen stat vryheit eder rechticheyt nêner hande worde ofte eruen eder nêner hande acker offte ynghelt oft ghulde kôpen, it ensî mit witschop, mit volbôrt vnde mit willen der suluen râtmanne der stat tho der Wismer. Vppe dat alle desse wort vnde stucke, de hîr uôr beschreuen stân, vast vnde stede blîuen vnde dâr nicht ghemenghes ofte twîueles ankôme, de suluen stucke ofte wort tho hindernde an yênighen dinghen, so hebbe wy brôder Euert vnde brôder Wynant hîr vôrbenômet desse suluen scrifft hêten scrîuen vnde ghemâket vm vnser weghen vnde vnses ordens vnde hebben de ghegheuen den uôrbenômeden râtmannen beseghelt mit vnser twee ingheseghelen, in dem yâre na der bôrt vnses heren godes dûsent yâr dreehundert yâr in deme drit-

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teghesten yâre, des middeweckens an den hilligen dâghen to Paschen.

Nach dem orthographisch sehr fehlerhaften, hier verbesserten Abdruck, welcher wahrscheinlich dem wismarschen Stadtarchive entnommen ist.


Nr. VII.

Die Herzoge Albrecht und Johann von Meklenburg überlassen dem Marquard von Stove d. A. das Eigenthumsrecht mit Bede, Zehntenpfenning, Dienst und höchstem Gericht über die Dörfer der Deutsch-Ordens-Comthurei Krankow und versichern ihm dieselben Rechte an diesen Gütern, welche der Deutsche Orden an denselben besitzt, falls er sie von diesem erwerben würde.

D. d. Rostock. 1349. Dec. 31.

Nach einer Abschrift aus dem Anfange des 16. Jahrhunderts im grossherzogl. meklenb. Geh. und Haupt-Archive zu Schwerin.


Wy Albrecht vnde Johan van godes gnâden hertoghen to Mekelenborch, to Stargharde vnde to Rostock heren bekennen vnde hetûghen in desme brêue, dat wy vnde vnse eruen mit gûden willen vnde mit râde vnszer trûwen raatgeuen lâten vnde gheuen deme beschêdenen manne Marquarde van Stoue deme olderen vnde sinen eruen de ghantzen bêde, teyndenpenningk, dênst vnde mit allem êgendôme, mit allem hôghesten rechte, mit aller vrîgheit, alse vnser vâder vnde vnse olderen vnde wy vrygest ghehat hebben mit rechte edder mit wânheit ôuer den hoff to Krankouwe vnde âuer alle de dorpp, hôuen vnde môlen, de dâr to ligghen, vnde âuer al dat gûed, dat in vnser herschop dâr to hôert, beschêdelken âuer desse dorppe: Kranokouwe, Hermenshaghen, Vredebernshaghen, Quale, Scimerstorpe, Jebendorpe, mit alle deme gûde, dat dâr to licht, wo me dat nômen mach; ôck so vorbinde wy vns dâr to in gûden trûwen, alle hantvestinghe vnde alle brêue,

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welkerwys wy vnde vnse olderen se den gadesridderen van dem dudeschen hûs vppe dat vôrbenômede gûet ghegeuen hebben, wanne Marquard vnde sîne eruen se van den gadesridderen weruen môghen, dat wy dem suluen Marquarde vnde sînen eruen gansliken vnde an vuller macht holden willen vnde scholen, lîker wîs eft de brêff Marquarde vôrbenômet vnde sînen eruen tosprêken. To êner bekantnisse desser dynck so hebben wy lâten henghen to desme brêue vnse ingeseghele. Desse brêff is ghegeuen vnde schreuen to Rostock na godes hôrt drutteyen hundert jâr in deme negen vnde vêrtighesten iâre, in sunte Siluesters dâghe des hilgen pawestes. Hyr an vnde âuer hebben gewesen: her Eggherd van Bibouw, her Rauen Barnekouwe, her Bertolt vnsze kentzeler, Hinrik van Bulouw vnde Volrad Lutszouwe.


Nr. VIII.

Der Herzog Johann von Meklenburg bestätigt die von seinem Bruder Herzoge Albrecht dem Marquard von Stove gegebenen Urkunden (über die Hebungen aus der Deutsch-Ordens-Comthurei Krankow).

D. d. Rostock. 1351. Julii 22.

Nach einer beglaubigten Uebersetzung aus dem Lateinischen im grossherzogl. meklenb. Geh. und Haupt-Archive zu Schwerin.


Wy Johan van ghades ghnêden hertoghe to Mekelenboreh, Sthargharde vnde Rostke der lande here, wy bekennen âpenbâre in desseme ieghenwardighen brêue, dat alle de brêue dorch den grôthmechtighen vorsten vnszen brôder heren Albrechte hertighen to Mekelenborch vnszeme lêuen ghetrûwen Marquard van Sthoue vnde sînen eruen ghegheuene brêue de bestedeghe wy vnde bevestighen vnde willen, dat de suluen brêue nach ereme inholde in alle erer macht vnde kraft vulmechtich holden vnde hebben sunder yênegherley vnszer edder vnser eruen wedderrôpent efte

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weddersegghent. Datum to Rostke in den iâren vnses heren dûsent drêhundert eyn vnde veftichten iâr, in sunte Marie Magdelenen dâghe, vnde vort bevestiget mid vnszen anhengende secreth, in bywesende vnser lêuen ghetrûwen: heren Bertolde Roden vnses kentzelers, Bernerdo Alkun protonotario, Hermanno van der Lü vnde Johannes Szum vnses notarien.

Auschultata est hec presens copia per me Nicolaum Dethleui publicum apostolica auctoritate notarium Zwerinensis diocesis, et concordat cum suo vero originali latino in vulgari scilicet teutunico in essentiali, quod attestor hac manus mee subscriptione propria.

Nach einer beglaubigten plattdeutschen Uebersetzung aus dem Lateinischen aus dem Anfange des 16. Jahrh., auf einem kleinen Quartblatte Papier.


Nr. IX.

Der Herzog Albrecht von Meklenburg bestätigt dem Marquard von Stove das Eigenthum der von dem Deutschen Orden gekauften Comthurei Krankow zu denselben Rechten, wie der Orden die Güter besessen hat.

D. d. Wismar. 1355. Oct. 21.

Nach mehreren von dem Originale genommenen beglaubigten Abschriften aus dem 16. Jahrh. im grossherzogl. meklenb. Geh. und Haupt-Archive zu Schwerin.


Vniuersis presencia uisuris seu audituris Albertus dei gracia dux Magnopolensis, terrarum Stargart ac Rostock dominus salutem in domino sempiternam. Recognoscimus publice profitendo, quod constituti coram nobis et nostris consiliariis commendabiles uiri et religiosi Hermannus de Wechholte, commendator in Wismaria, super curia, uillis et bonis in Kranckowe, et Jacobus de Stoue, rector ecclesie beati Georgii in Wismaria, confratres et ad infrascripta cum pleno mandato nuncii spetiales, cum littera aperta eorum magistri d e Liuonia, ordinis sancte Marie de domo Theutonica, cum integro consensu dicti sui

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magistri, matura deliberacione prehabita, dicti sui ordinis virtute legaliter hereditaria uendicione uendiderunt ualido uiro et discreto Marquardo de Stoue seniori et eius heredibus, exhibitoribus presencium, dictam curiam Kranckowe cum omnibus bonis et uillis sibi adiacentibus, in nostro dominio sitis, pro mille marcis puri argenti, ipsis integraliter et expedite pro eorum uoluntate persolutis, in locis et terminis ad hoc specialiter deputatis, uidelicet ipsam curiam Cranckowe et has villas scilicet Kranckow, Peterstorpe, Quale, Cimerstorpe, Hermenshagen, Gebekendorpe et in uilla Vredebernshagen sex mansos, cum omnibus uillicis et uillicacionibus, cum colonis et inquilinis, cum molendinis et molendinorum sitibus, cum siluis, lignis, rubetis, cum agris cultis et incultis, cum pascuis, pratis, aquis aquarumque decursibus et stagnis, cum uiis, inuiis, et piscinis, cum redditibus, censibus, pachtibus et precariis et omnibus et singulis vtilitatibus, commoditatibus et deriuaminibus vniuersis quomodolibet inde deriuantibus, quibuscunque nominibus censeantur, cum omni iure et iudicio, alto et basso, cum omnibus libertatibus, iustitiis et proprietatibus, prout prefatus magister Liuonie, eius capitulum, commendatores, landtmarscalcus, fratres et eorundem predecessores dictam curiam in Kranckow cum uillis et bonis, vt premittitur, sibi adiacentibus vtique liberius et fruibilius possidendo habuerunt, prout in litteris apertis prefati magistri de Liuonia, suorum fratrum et nunciorum predictorum predicto Marquardo et eius hered ibus super uendicione dicte curie [cum] villis et bonis in Kranckow, vt premittitur, et solucione dictarum mille marcarum puri argenti datis plenius continetur. Nos uero Albertus dux Magnopolensis predictus de fidelium nostrorum consiliariorum consilio ac heredum et propinquorum nostrorum beneplacito, scitu et consensu et omnium, quorum interest seu interesse poterit quomodolibet in futurum, quorum consensus ad premissa merito fuerat requirendus,prefatam uendicionem cum omnibus supradictis suis clausulis et condicionibus ratificamus, gratificamus et presentibus approbamus, transferentes in dictum Marcquardum de Stoue et suos heredes super predicta curia Krankow, [cum] villis et bonis, vt premittitur, sibi adiacentibus plenam et omnimodam perpetue libertatis proprietatem, cum iudicio supremo videlicet manus et

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colli et infimo, cum omnibus aliis iudiciis intermediis et precarus ac omnibus aliis deriuaminibus et vtilitatibus, quibus predictas curiam, uillas et bona vnquam nos aut nostri progenitores liberius dinoscimur possedisse, nihil penitus nobis et nostris heredibus in premissis reseruantes, renunciantes omnibus iuribus, iusticiis et actionibus, si que nobis aut nostris heredibus in premissis quomodolibet competere poterint in futurum. Possunt eciam licite predicti Marcquardus de Stoue et sui heredes dictam curiam, uillas et bona aliis uendere, locare, alienare uel donare et in vsus ecclesiasticos aut seculares in parte uel in toto communicare, prout ipsis competencius uidebitur expedire, inhibentos nostris aduocatis, officiatis, decum denarii collectoribus et substitutis quibuslibet eorundem, vt se de premissis curia, uillis et bonis et ipsorum inhabitatoribus nullo modo presumant intromittere et ipsorum inhabitatores vlla occasione molestando impedire, nolentes uero per presentes litteras litteris prioribus predicto Marcquardo et suis heredibus super predictis bonis per nos traditis derogari, sed pocius ipsas in sui plenitatis robore iugiter permanere. In quorum omnium premissorum testimonium nostrum sigillum presentibus est appensum. Datum Wismarie anno domini millesimo trecentesimo quinquagesimo quinto, in die vndecim millium uirginum, presentibus nostris fidelibus Rauone de Barnekow, Henrico de Stralendorpe, militibus, domino Thiderico Sageluitzen, rectore ecclesie beate Marie uirginis in Wismaria, Hinrico de Bulow alias dicto Kaluenacke, Reymaro de Plessen, famulis, Herrmanno Walmerstorpe, Johanne Dargitzow et Andreas Bukow, proconsulibus nostre ciuitatis Wismaria, cum pluribus aliis fide dignis.


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Nr. X.

Hermann von Wechelte, Comthur von Krankow und des Hofes in Wismar, und Jacob von Stove, Pfarrer der St. Georgen-Kirche zu Wismar, Brüder des Deutschen Ordens, verkaufen den dem Orden gehörenden, in der Stadt Wismar gelegenen Hof an den Rath dieser Stadt.

D. d. Wismar. 1356. Jan. 29.

Nach dem Originale im Archive der Stadt Wismar.


Omnibus presencia visuris et audituris nos Hermannus de Wechelte, frater ordinis sancte Marie domus Theutonicorum militum, commendator inKrankowe et curie in Wismer, ac Jacobus de Stouen, presbiter et rector ecclesie sancti Georrii in Wismer, salutem in domino. Tenore presencium recognoscimus et constare volumus vniuersis, quod mature deliberati concordauimus et vnanimes facti sumus cum honestis et discretis viris dominis consulibus ciuitatis Wismer nobis dilectis super curia nostra intra ciuitatem ipsorum sita et vt intra suos limites est comprehensa, quod ipsam eandem curiam ipsis antedictis dominis consulibus et ciuitati de scitu et consensu venerabilis viri magistri Goswini de Herike per Liuoniam rite et racionabiliter vendidimus et diuisimus, sicut cum omnibus suis edificiis iacet curia antedicta ac omnibus condicionibus et articulis, prout ipsa curia ad nos et ordinem nostrum hucusque pertinuit et ipsam dinoscimur possedisse, et hoc pro quadringentis et viginti marcis lubicensium argenteorum denariorum, de qua pecunia iam nos recognoscimus in hiis scriptis viginti marcas lubicensium argenteorum denariorum subleuasse, sed quadringente marce debent permanere stantes apud eosdem dominos consules, quoadusque antedictus dominus Goswinus magister de Liuonia per procuratores uel nuncios suos suam apertam litteram suo et duorum suorum conpreceptorum sigillis sigillatam intra ciuitatem Lubicensem destina-

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uerit et ipsis dominis consulibus prescriptis tradita et presentata ibidem fuerit, in qua littera aperta huiusmodi vendicionem curie memorate cum omnibus suis condicionibus plene ratificauerit et approbauerit, cum plena warandia eiusdem curie ipsis dominis consulibus et ciuitati predictis tenenda perpetue et seruanda, secundum tenorem notule intra nos ex vtraque parte concepte, qua littera per ipsum dominum Goswinum predictum transmissa et ipsis dominis consulibus, vt premittitur, tradita et presentata, ipsi domini consules Wismarienses predicti debent predictas quadringentas marcas procuratoribus et nunciis ipsius magistri Goswini tradere et disbrigare intra ciuitatem Lubicensem prelibatam, volentes etiam et promittentes, quod littere nobis et ordini nostro ab ipsis consulibus et eornm antecessoribus super dicta curia et mansione nostra intra ciuitatem eorum sita date et indulte de cetero nullius sint firmitatis uel valoris. Datum et actum Wismer, nostris sub sigillis presentibus appensis in testimonium omnium premissorum, sub anno domini M°.CCC°.L° sexto, feria sexta ante festum purificationis beate Marie virginis.

Nach dem Originale rnitgetheilt von dem Herrn Gymnasial-Director und Professor Dr. Crain zu Wismar.

Angehängt sind 2 Siegel:

1) ein rundes Siegel, ungefähr 1 3/4 Zoll im Durchmesser, in rothem Wachs, mit einer halben Figur, welche ein Schwert über die Schulter hält; Umschrift:

S. commendatoris. d. crankowe.

2) ein parabolisches Siegel, ungefähr 2 Zoll hoch und 1 1/2 Zoll breit, mit der heiligen Jungfrau Maria, welche einen Teller hält, auf dem ein Fisch liegt, eine Darstellung der Maria (mit Fischen, Symbol Christi und der Christen, vgl. Alt Heiligenbilder S. 58), welche sich in der St. Georgen-Kirche zu Wismar mehrere Male, auch am Hochaltare, findet; Umschrift des Siegels:

S. plebani. s. georrii. in Wysmaria.

 


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Nr. XI.

Der Herzog Albrecht von Meklenburg versichert dem Marquard von Stove für die von diesem von dem Deutschen Orden gekaufte Comthurei Krankow die Fortdauer derselben Rechte, mit denen er die Güter gekauft hat, falls er dieselben ganz oder zum Theile wieder verkaufen sollte.

D. d. Wismar. 1356. Febr. 2.

Nach mehreren von dem Originale genommenen beglaubigten Abschriften aus dem 16. Jahrh. im grossherzogl. meklenburg. Geh. und Haupt-Archive zu Schwerin.


Wy Albrecht van gades gnâden hertoge to Mekelenborch, tho Stargarde vnde tbo Rostock here bekennen vnde betûgen âpenbâre mit vsen rechten eruen in dusseme brêue, wêre dat vse lêue trûwe Marquart van Stoue de olde edder sîne eruen den hof to Lutken Krankow mit den dorpen, die dâr to belegen sîn, alsz Groten Krankow, Peterstorpe, Quale, Symerstorpe, Hermenshagen, Ghebekendorpe, vnd sosz hôuen in deme dorpe tho deme Vredebernshagen iummende vorkoffte, vorsettede edder vorgêue, ein deel edder gantz altomâle, alsze dat licht bynnen syner schêde, mit alle syner tobehôringe, den vnde eren eruen schall de brieff yô in aller mâte also nutte vnde gût vnde also woll hulpelik wesen, alsz he Marquart van Stoue vnd sînen eruen is, mit alle synen articulen, iegen vs vnde iegen vse rechten eruen, den wy vnde vse eruen Marquarde van Stoue vnde synen eruen geuen vnde besegelt hebben myt vseme grôten ingesegele, dâr wy ôk dat gantze vôrbenômede gût tho krankow anne betêkent hebben, alse die sulue brieff dat woll vthwîset van worden to worden, vnde hebben des to tûge vse hêmelke ingesegel witliken vôr dessen brieff lâten hengen, die geuen isz to der Wismar nha gades hôrt drutteinhundert iâr in deme sos vnde vefftegesten iâre, in vser lêuen frûwen dâge tho lichtmissen. Tûge diesser dinge synt vse lêuen getrúwen: Rauen Barnekow, Hinrik van Stralen-

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dorpe, riddere, her Diderik Szageluitze, kerkhere tho vser lêuen frôwen tho der Wismer, vnde Hinrik van Bulow anders gehêten Koluenacke vnde vele andere lûde, die trûwe vnde lôuen werdich sint.


Nr. XII.

Goswin von Hereke, Heermeister des Deutschen Ordens in Livland, bestätigt den Verkauf des in der Stadt Wismar gelegenen Hofes des Ordens an die Stadt.

D. d. Wenden. 1356. Mai 22.

Nach dem Originale im Archive der Stadt Wismar.


Vniuersis presencia visuris seu audituris frater Goswinus de Herike, magister fratrum domus Theutonicorum Jherosolym. per Liuoniam, salutem in dmino sempiternam. Tenore presencium recognoscimus et constare volumus vniuersis, quod recitato et insinuato nobis per discretnm virum dominum Jacobum, rectorem sancti Georrii in Wismar, confratrem nostrum, qualiter concorditer de consensu nostro ipse dominus Jacobus et dominus Hermannus de Wechelte, etiam confrater noster, commendator in Crancoweet in Wismar, dum uiuebat, curiam nostram, sicut cum omnibus suis edificiis intra ciuitatem Wismar sita est, cum omnibus suis condicionibus et articulis, ut ipsa curia ad nos et ordinem nostrum hucusque pertinuit et ipsam dinoscimur possedisse, honestis et discretis viris dominis consulibus ciuitatis Wismer pro quadringentis et viginti marcis lubicensium argenteorum denariorum rite et racionabiliter vendiderunt et dimiserunt, et quod litteras nobis et ordini nostro ab ipsis dominis consulibus et eorum antecessoribus datas et indultas super curia memorata annullauerunt et decreuerunt de cetero nullius esse firmitatis: quare mature deliberati, de scitu et consensu omnium nostrorum, quorum interest vel interesse poterit in futurum, huic vendicioni consentimus eandemque vendicionem et omnia et singula per ipsos dominos Hermannum et Jacobum, confratres nostros, ipsis dominis consulibus Wismarien-

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sibus antedictis factam et dicta, in presentibus ratificamus et approbamus, recognoscimus eciam antedictam pecuniam scilicet quadringentas et viginti marcas nobis integraliter ab ipsis dominis consulibus predictis esse persolutam et in communem vtilitatem et commodum ordinis nostri conuersam, renunciantes exceptioni non habite et non persolute pecunie supradicte et in communem vtilitatem ordinis nostri converse, excepcioni doli mali et omnium alii iuris et facti auxilio, per quod contra premissa nos defendere possimus quolibet vel tueri, promittentes ipsis dominis consulibus Wismariensibus et ciuitati eorum, litem vel controuersiam eis uel eorum successoribus de ipsa curia vel eius occasione (Je iure vel de facto non inferre, nec inferenti consentire, sed ipsam curiam tam in proprietate, quam in possessione dominis consulibus et eorum successoribus ab omni honere defendere et disbrigare ac plenarie warandare, et dictam vendicionem curie prelibate cum omnibus suis condicionibus et omnia alia et singula suprascripta perpetuo firma et rata habere et tenere et non contrafacere vel venire per nos, alium seu alios aliqua racione vel causa de iure vel de facto; litteras quoque nobis et ordini nostro a dictis consulibus et eorum antecessoribus super dicta curia quoquomodo datas et indultas annullamus eciam et nullius de cetero volumus esse firmitatis. In quorum omnium euidens testimonium et munimen sigillum nostrum una cum sigillis duorum nostrorum conpreceptorum et fratrum, videlicet Andree de Stenbergh, per Liuoniam lantmarschalei, et Helmici de Depenbeke, aduocati Yerwie, presentibus est appensum. Datum in castro Wende sub anno domini millesimo tricentesimo quinquagesimo sexto, dominica qua cantatur Cantate.

Nach dem Originale mitgetheilt von dem Herrn Gymnasial=Director, Prof. Dr. Crain zu Wismar. Angehängt sind 3 Siegel:

1) ein rundes Siegel in rothem Wachs, 1 3/4 Zoll im Durchmesser (mit der Geburt Mariä), darüber die Dreieinigkeit in Wolken?.

Umschrift:
S. cōmmendatoris dom. theut ...... livonia.

2) ein Siegel von gleicher Grösse in grünem Wachs, mit einem Ritter zu Pferde, mit Schild und Lanze; Umschrift:

S. marschalci de livonia.

3) ein parabolisches Siegel in weissem Wachs, 2 1/2 Zoll hoch und 1 3/4 Zoll breit, mit einem Staudengewächs (Ruthe Aarons?); Umschrift:

Sigillum advocati yerwie.
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Nr. XIII.

Winrich von Kniprode, Hochmeister des Deutschen Ordens, bestätigt den Verkauf der Comthurei Krankow an Marquard von Stove.

D. d. Marienburg. 1356. Aug. 23.

Nach mehreren von dem Originale genommenen beglaubigten Abschriften aus dem 16. Jahrh. im grossherzogl. meklenburg. Geh. und Haupt=Archive zu Schwerin.


Vniuersis ad quos presentes peruenerint, Winricus de Knipperode, magister generalis ordinis sancte Marie hospitalis Iherosolimitani domus Theutonice, salutem et oraciones in domino. Quia dilectus noster frater Goswinus de Hereke, magister ordinis predicti per Liuoniam, eiusdem ordinis nomine, de pleno nostro beneplacito et consensu, per dilectos fratres et nuncios suos Hermannum de Wecholte, protunc commendatorem in Wismaria et super curia et bonis in Kranckow, et dominum Jacobum de Stoue, rectorem ecclesic beati Georgii ibidem in Wismaria, de pleno eius mandato et beneplacito curiam Kranckowe solummodo cum villis et bonis omnibus sibi adiacentibus, que ad dictum ordinem dinoscebantur pertinere, valido et discreto uiro Marcquardo de Stoue seniori et eius heredibus hereditarie pure et simpliciter vendidit et vendi fecit pro mille marcis puri agenti eidem magistro expedite et integraliter persolutis, prout in litteris predictorum fratrum et nunciorum super hoc datis plenius continetur: nos vendicionem dicte curie in Kranckow solummodo et villarum et bonorum adiacencium, curia ordinis in Wismaria et redditibus in Dartzow sitis, que in huiusmodi empcionis contractu non intrarunt, duntaxat exceptis, per fratres et nuncios predictos prefato Marquardo et eius heredibus factam et litteras per eos super hoc datas et eorum sigillis appendentibus sigillatas nomine ordinis nostri de consilio et consensu nostrorum conpreceptorum tenore presencium confirmamus, ratificamus et iugiter approbamus, renunciantes omnibus et singulis, que ordini nostro in dicta curia Kranckowe, villis et bonis predictis sibi adiacentibus competunt seu competere poterint in

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futurum, volentes nihilominus esse veri affirmatores seu warandi omnium predictorurn coram omnibus fratribus nostri ordinis et intuitu ipsius quicquam facere vel obmittere uolentibus presentibus temporibus et futuris. In quorum omnium testimonium et munimen sigillum nostrum vna cum sigillis conpreceptorum nostrorum et fratrum: Henrici de Bouentin, magni commendatoris, et Swedir de Pellant, thesaurarii summi ordinis nostri, presentibus sunt appensa. Datum Marienburg feria tercia infra octauam virginis assumpcionis gloriose, anno domini millesimo trecentesimo quinquagesimo sexto.


Nr. XIV.

D. d. Agatorp in Schonen. 1368. Jul. 30.

Vereinigung zwischen dem Könige Albert von Schweden und Bischof Konrad von Oesel zu gegenseitiger Unterstützung und Begünstigung. D. d. im Feldlager bei Agatorp in Schonen, den 30. Julius 1368.

Eine im J. 1534 gefertigte Abschrift im Geh. Archive zu Königsberg, aufgeführt in Napiersky Index I, p. 197, Nr. 418.


Nr. XV.

Der Herzog Albrecht von Meklenburg bewilligt dem Ritter Droste von Stove das freie Eigenthum von 10 Hufen des Dorfes Quale zur Stiftung einer Vicarei.

D. d. Rostock. 1371. Mai 5.

Nach einer Abschrift aus dem 16. Jahrh. im grossherzogl. meklenburg. Geh. und Haupt-Archive zu Schwerin.


Nos Albertus dei gracia dux Magnopolensis, Swerinensis, Stargardie et Rostock terrarum dominus recognoscimus et presentibus lucide protestamur, quod cum pleno nostrorum heredum consensu ac vsi consiliariorum nostrorum fidelium consilio concessimus et donauimus et his scriptis concedimus firmiter et donamus dilecto nostro fideli, domino Drosten de Stoue, militi, suisque ueris heredibus meram proprietatem

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et omnimodam libertatem super decem mansis uille Quale adiacentibus, quos ista uice colunt uidelicct Hermannus Questin duos mansos, Marquardus Helt duos mansos, Reymer vnum mansum, Clawes Hayne vnum mansum, Elre vnum mansum, Hinzeke vnum mansum, Gerke Greue vnum mansum et vnum, quem vniuersitas uillanorum predicte uille colit, ita quod idem dominus Drozste et sui heredes eosdem mansos cum omnibus et singulis eorum pertinenciis, proprietatibus, libertatibus, prouentibus, redditibus, fructibus, pactibus, seruiciis, decimis minutis, uidelicet lini, pul-lorum, agnorum et eorum, que ad minutam decimam spectant, agris, pascuis, pratis, cespitibus, lignis , rubetis, paludibus, aquis ipsorumque fructibus, distinctionibus, iure maiore et minore et generaliter cum singulis vtilitatibus cum inuentis et adhuc inueniendis quibuscunque in cultum diuinum uertere valeant, uidelicet uicariam instaurandi pro sue uoluntatis libitu plenariam potest atem habebunt et facultatem, quandocunque ipsis uisum fuerit expedire, nobis et heredibus nostris ad hoc minime consultis et requisitis, reseruata tamen dicto Drozsthen et suis heredibus precaria decem manso-rum predictorum, sed quicunque post obitum domini Johannis Swalenberch ad eandem uicariam in per-petuum presentatus fuerit, sit actu presbyter et quod debeat in dicta uicaria facere per se ipsum residenciam personalem. Renunciamus igitur expresse per presentes omni iuri, modo et speciei proprietatis et libertatis et omnium deuolucioni, que nunc uel in posterum nobis et heredibus seu successoribus nostris in eisdem decem mansis aut ipso rum pertinenciis predictis competere uel deriuari ualeant quouismodo. In premissorum omnium et singulorum euidens testimonium sigillum nostrum presentibus est appensum. Datum et actum Rostock anno domini MCCCLXXI, feria secunda post dominicam qua cantatur Cantate, presentibus fidelibus nostris dilectis Friderico, [Johanne] et Henrico militibus dictis Molteke, Nicolao Alkun et Heydenrico de Bibow, militibus, et pluribus aliis fide dignis.

Nach einer an mehreren Stellen sehr fehlerhaften und an diesen verbesserten Abschrift. Der bemerkenswertheste Fehler ist wohl die Lesart: Joben - - Molteke; wahrscheinlich hat im Originale Johe(liegender Strich über das e), d. i. Johanne, gestanden, was in den Text aufgenommen ist.


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Nr. XVI.

Der Ritter Droste von Stove bewidmet die von seinem verstorbenen Vater Marquard von Stove dotirte Vicarei in der von ihm erbaueten Capelle an der S. Georgen-Kirche zu Wismar mit den Einkünften von 10 Hufen des Dorfes Quale, unter Zustimmung des Pfarrers der S. Georgen-Kirche, Barthold Burgermeister,

d. d. Wismar, 1371, Mai 16,

                               und
der Bischof Heinrich von Ratzeburg bestätigt diese Stiftung,

d. d. Schönberg, 1371, Julii 8.

Nach einer Abschrift aus dem 16. Jahrh. im grossherzogl. meklenb. Geh. u. H. Archive zu Schwerin.


In nomine sancte et indiuidue trinitatis. Amen. Cum pia fidelium uota, maxime diuini cultus ampliacionem contingencia, benigno ac beniuolo fauore prosequi teneamur, hinc est quod nos Henricus, dei et apostolice sedis gracia Razeburgensis ecclesie episcopus, tam posteris, quam presentibus has litteras inspecturis seu audituris cupimus fore notum, quod cum nuper ualidus ac strennuus miles dominus Drozsto de Stoue, vltimam patris sui uoluntatem Marquardi videlicet de Stoue, famuli, pie memorie, totis uiribus adimplere cupiens, quandam uicariam perpetuam ob salutem parentum suorum in ecclesia sancti Georgii in Wismar, nostre Razeburgensis diocesis, de parato ac libero consensu illustrissmi principis domini Alberti ducis Magnopolensis suorumque heredum, prout in litteris eiusdem domini Magnopolensis super hoc confectis apparet lucidius, accedente quoque ad hoc pleno consensu discreti uiri domini Bartoldi Burgermester, eiusdem ecclesie rectoris, de nouo fundasset, instaurasset et erexisset

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eamque de uoluntate, ordinacione et disposicione patris sui predicti certis bonis cum mansis, prout inferius exprimitur, sufficienter dotasset, no-bis, vt eandem uicariam confirmare ipsamque ad ecclesiasticam defensionem recipere dignaremur, suis in litteris, modum et seriem instauracionis dicte uicarie continentibus, per reuerendum uirum dominum Johannem Swalenberch, canonicum Swerinensem, exhibitis, attencius supplicauit. Tenor uero dictarum litterarum nobis exhibitarum eatenus et est talis:

In nomine domini. Amen. Cum iuxta preceptum legis summi genitoris filius carnalem patrem omnimoda tenetur reuerencia qua poterit uenerari et eius merito discretam adimplere uoluntatem, hinc est quod ego Drozstho de Stoue miles, uolens vltimam patris mei Marquardi de Stoue, famuli, pie memorie, ducere ad effectum circa instauracionem uicarie per eum dotate de suis bonis, pro ipsius et matris mee dicte Cygred, mee heredumque meorum animarum remedio cultum diuinum augere cupiens, perpetuum ecclesiasticum beneficium seu uicariam perpetuo efficiendam ad altare capelle de meo proprio structe, annexum uersus meridiem ecclesie sancti Georgii in Wismar, Razeburgensis diocesis, erigo et instauro in modum infraseriptum, affectans hanc uicariam perpetuis reditibus esse dotatam et prouentibus munitam, quibus qui pro tempore suo uicarii fuerint libere fruantur seu vtantur: igitur decem man sos uille Quale adiacentes terre Greuesmolen, quos ista uice colunt uidelicet Hermannus Questin duos mansos, Marquardus Helt duos mansos, Reymer vnum mansum, Clawes Hanne vnum mansum, Elre vnum mansum, Hinzeke vnum mansum, Gereke Greue vnum mansum et vnum mansum, quem vniuersitas uillanorum predicte uille colit, qui et eorum successores de quolibet istorum decem mansorum da-bunt quouis anno nomine pactus tres marcas et duos solidos Lubicenses, cum vniuersis et singulis ipsorum pertinenciis, proprietatibus, libertatibus, prouentibus, fructibus, redditibus, pactibus, decimis minutis, uidelicet lini, pullorum et agnorum, et ad decimam minutam spectantibus, iure maiore et minore, agris, pascuis, pratis, cespitibus, lignis, rubetis, paludibus, aquis ipsarumque fructibus, distinctionibus et generaliter cum om-

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nibus vtilitatibus iam inuentis et adhuc inueniendis quibuscunque et patente in littera proprietatis horum mansorum illustris principis et domini mei domini Alberti ducis Magnopolensis plenius continentur, nihil in ipsis mihi et meis heredibus reseruando, nisi precariam, quam mihi et meis heredibus reseruo in eisdem, ad eam perpetuo nomine dotis dono et adscribo, de qua quidem uicaria, quociescunque uacauerit post obitum domini Johannis Swalenberch, canonici Swerinensis, nisi actu sacerdoti et qui personalem in ea faciat residenciam, perpetuis temporibus debeat prouidere, eciam huius uicarie ius patronatus mihi et heredibus meis uolo reseruare, ita quod, quamdiu ego simperstes fuero, ipsa uacante ad eam presbyterum presentabo, me autem medio tempore decedente, si mihi tunc fil ius uel filii liberi successerunt uel successerint, illi ins patronatus huius uicarie retinebunt, quibus expiratis uel si tales mihi non successerint, protunc Marquardus, filius fratris mei Ottonis famuli, pie recordacionis, ius presentandi dicte uicarie obtinebit, quo decedente deinceps perpetuis temporibus ius patronatus huius uicarie ad dominum ducem Magnopolense cuiuscunque saltem terra Greuesmolcnsis protunc proxima fuerit, libere deuoluetur. Supplico igitur studiose uobis uenerabili in Christo patri ac domino meo domino Henrico cpiscopo ecclesie Razeburgensis, quatenus augmenti cultus diuini mearumque precum intuitu vltimam uoluntatem patris mei predicti ac affectum meum dignemini ducere ad effectum, bona presenti uicarie nomine dotis assignata in protectione ecclesiastice libertatis assumendo eaque cum condicionibus et modis suprascriptis et cum aliis clausulis oportunis superius non insertis confirmando. In quorum premissorum omnium et singuloruum euidens perpetuum testimonium sigillum meum presentibus est appensum. Datum et actum Wismar, anno domini, MCCCLXXI, in crastino ascensionis dominice.

Et ego Barthous Burgermester, rector supradicte ecclesie sancti Georgii in Wismar, Razeburgensis diocesis, pro mea persona et meorum successorum ad ampliandum cultum diuinum ad omnia suprascripta liberuin et beniuolum dedi consensum et do in his scriptis, uolens, quod uicarius, qui pro tempore supradicte uicarie uicarius fuerit, missas diatim legat

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infra missarum solemnia ad altare capelle prenarrate, sed in summis festis et dum solemne funus in ecclesia presens fuerit, pro uoluntate et congruencia rectoris ecclesie celebrabit in ecclesia requisitus. In cuius consensus testimonium sigillum meum vna cum sigillo ualidi uiri domini Drozsthowes de Stoue militis, sepedicte uicarie fundatoris, presentibus est appensum. Datum et actum in dote dicte ecclesie mee sancti Georgii in Wismar, anno domini MCCCLXXI, in crastino ascensionis supradicte.

Nos itaque piam dicti militis affectionem ad laudem et honorem omnipotentis dei adimplere cupiens, prefatam uicariam sic instauratam ac bonis, mansis, iuribus, prouentibus et conditionibus vniuersis, prout in littera dicti militis superius inserta exprimitur, dotatam, ad eiusdem militis instanciam, dei nomine invocato, approbantes grat am et ratam habemus et ad tuicionem ecclesiasticam recipimus ipsamque ex certa nostra sciencia auctoritate ordinaria in his scriptis confirmamus, uolentes nihilominus, vt omnia et singula premissa inuiolabiliter perpetuis temporibus perseuerent; uiolatores uero premissorum indignacionem omnipotentis dei se nouerint incursuros. In quorum omnium et singulorum testimonium presentes litteras nostro sigillo mandauimus communiri. Datum et actum in castro nostro Schonenberge anno domini MCCCLXXI, feria tercia proxima ante festum beate Margarethe uirginis, presentibus honorabilibus et discretis uiris dominis: Marquardo, preposito sanctimonialium in Rhune, Ottone de Arnym, plebano in Gadebusch, Mathia de Blucher, rectore ecclesie in Dameshagen, nostre diocesis, et pluribus aliis fide dignis testibus premissorum.

Nach einer an vielen Stellen sehr fehlerhaften und an diesen verbesserten Abschrift.


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Nr. XVII.

D. d. Marienburg. (1377.)

Des Hochmeisters Winrich von Kniprode Bevollmächtigung seines Gesandten zur Vollziehung seiner mit dem Könige Albrecht von Schweden getroffenen Uebereinkunft wegen Verkaufs oder Verpfändung der Landschaften Wiburg, Aland und Wiland. D. d. Marienburg, wahrscheinlich um das Jahr 1377.

In einem pergamentenen Formularbuche im Geh. Archive zu Königsberg, aufgeführt in Napiersky Index I., S. 109, Nr. 428.

Nr. XVIII.

Der Ritter Droste von Stove verkauft den Brüdern Henning, Ritter, und Hans, Knappe, von Stralendorf die Güter der ehemaligen Deutschen-Ordens-Comthurei Krankow, mit dem Patronat der von dem Ritter Droste von Stove gestifteten und mit Hebungen aus dem Dorfe Quale bewidmeten Vicarei in der S. Georgen-Kirche zu Wismar.

D. d. Wismar. 1381. Julii 25.

Nach einer beglaubigten Abschrift aus dem grossherzogl. Geh. u. H.-Archive zu Schwerin.


Ick her Droste van Stoue ridder bekenne âpenbâr vnde betrûge in desme brêue, dat ick mit mînen eruen rekelcken vnde reddelcken vnde mit gûdeme willen hebbe verkoft vnde lâten vnde iegenwardich lâte vnde verkôpe in desme brêue den êrbâren mannen heren Henninge, riddere, vnde Hansen, knapen, brôderen, gehêten van Stralendorpe vnde eren rechten erfnâmen den hoff tho Kranckow vnde alle dorpe, de dâr tho belegen sind, als Zimerstorpe, Quale, Peterstorpe, GrotenKrankow, Gebbekendorpe, Hermenshagen vnde dordehalue huefe tho dem Vredebernshagen, vôr veer dûsent marck lubescher penninge vefftich lubesche marck myn, de se my tho dancke vnde tho êner nôge wol berêt hebben. Dit vôrbenômede

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gût dut hebbe ick vnde mîne eruen den vôrscreuen Stralendorpen vnde eren eruen vorkofft vnde lâten, also alse dat licht vnde ihê van oldinges gelegen hefft binnen sîner schêde, mit ackere bûwet vnde vnnebûwet, mit aller pacht, mit aller bêde, mit tinsz vnde mit aller gulde, de dâr vth kâmen mach, mit alleme tegeden, mit môlen de in dem gûde belegen sindt, mit holten, mit weide, mit dîken, mit wâteren stouwet vnde vngestowet, mit wâters vthvlôte vnde invlôte, mit wisken, mit busken vnde mit alle sînen thobehôringen, idt sy genômet edder vngenômet, mit richten vnde mit dênste, mit dem hôgesten rechte vnde mit dem sîdesten rechte, mit alme êgendôme, mit aller frîheit vnde mit aller rechticheit, also vrîg, als mîn vâder my dat vrîgest geeruet heftt vnde ick dâr na vrîgest beseten hebbe, vnde also vrîg scholendt de vôrbenômeden Stralendorpe vnde ere eruen hebben vnde brûkelken besitten, dat de heren vnde ere eruen vnde ere nakômelinge dâr nicht anne hebben vnde dâr nicht anne beholden scholen. Vortmer dit vôrbenômede gût mit disser vôrbenômeden vrîgheit, eigendôm vnde gerechticheit lâte ick her Droste van Stoue vnde mîne rechten eruen den vôrbenômeden Stralendorpen vnde eren rechten eruen tho ême rechten, brûkelcken, kôfften kôpe, my vnde mînen eruen deger dâr nicht ane tho beholdende. Wêre ôck dat de vôrbenômenden Stralendorp edder ere eruen iumment in disme vôrscreuen gûde bewêren edder hinderen wolde, dâr schal ick her Droste van Stoue vnde mîne eruen de vôrbenômeden Stralendorp vnde ere eruen aff entfrîgen vnde entwêren vôr alle den yênnen de vôr recht kâmen willen, de se recht geuen vnde nemen willen, se sîn geistlick edder werlick, vnde wâre en des vôrschreuen gûdes, als im lande ein recht is. Vortmer so bekenne ick her Droste van Stoue, dat ick unde mîne eruen dorch sunderger frundschop willen den vôrbenômeden hern Henninge vnde Hanse brôderen gebêten de Stralendorpe vnde eren eruen hebbe gundt vnde geuen vnde gegenwardich gunne vude geue de leenwâre mîner vicarie, dese licht in der kercken to sute Jurgen tho der Wismar mit der gulde, dese licht in deme dorpe tho Quale, also dat de vôrbenômeden Stralendorpe vnde ere eruen de vôrscreuen vicarie mit der gulde scolen leenen vnde verliehen tho êwigen tîden, wanne vnde wo dicke dat se lôss werdt.

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Alle disse vôrscreuen stucke lâue ick her Droste van Stoue mit mînen eruen den vorscreuen hern Henninge vnde Hanse brôderen gehêten van Stralendorpe vnde eren eruen vnde tho erer trûwen handt her Luder Lutzowen, her Reimere vnde her Helmolde brôderen gehêten van Plessen, her Johanne van Stralendorpe, ridderen, Johanne vnde Helmolde brôderen gehêten van Plessen tho Lubetze, Wedegen van Platen, Wipert Lutzowen, Vicken vnde Hinreke gehêten van Stralendorpe, knapen an gûden trûwen stede vnde vhaste tho holdende, sunder hulperede vnde sunder alle argelist. Des tho eime grôttern tûge dusser vôrscreuen stucke so hebbe ick her Droste van Stoue êrgenômet mîn ingesegel mit witscop vnde mit willen vôr dissen brêff lâten hengen, de geuen vnde gescreuen is tho der Wismar, na gades bôrt drutteinhundert iâr in dem ein vnde achtentegesten iâre, in sunte Jacobs dâge des hilligen apostels.

Der Notarius Jacob Kröger bemerkt am Schlusse:

"Das Siegell daran von weissem Wachse darin ein Dreiblatt getrucket, Umschrifft

DROSTE. DE. STOVEN."

Auf der Rückseite einer vor dem Präceptor Johannes Kran im J. 1512 transsumirten und beglaubigten Abschrift steht:

"Exemplis non credimus, nisi originalia videamus. Auth. Si quis in aliquo documento. C. de edend."


Nr. XIX.

D. d. Slochau. 1395. Jun. 18.

Der Hochmeister des Deutschen Ordens bittet den Herzog Johann von Meklenburg, er möchte es nicht zugeben, dass Herzog Albrecht von Meklenburg mit den Vitalien-Brüdern den Orden in Livland überfalle, sondern dafür der Beschirmer des Ordens sein. D. d. Slochau, den 18. Junius 1395.

In den hochmeisterl. Registranten im Geh. Archive zu Königsberg, aufgeführt in Napiersky Index I, p. 367, Nr. 1757.

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Nr. XX.

D. d. Slochau. 1395. Jun. 18.

Der Hochmeister des Deutschen Ordens bittet die (Herzoge ? von) [Städte] Rostock und Wismar, sie möchten nicht zugeben, dass der nach Reval gekommene Herzog Albrecht von Meklenburg, mit Hülfe der Vitalien-Brüder, den Orden in Livland kriegerisch anfalle, sondern dafür dessen Beschützer sein. D. d. Slochau, den 18. Jun. 1395.

In den hochmeisterl. Registranten im Geh. Archive zu Königsberg, aufgeführt in Napiersky Index I, p. 367, Nr. 1758.

Nr. XXI.

D. d. Slochau. 1395. Jun. 19.

Des Hochmeisters Schreiben an den Comthur von Swetz, er möchte die Herzoge von Meklenburg zu guten Gesinnungen gegen den Orden stimmen, damit sie dem in Reval angekommenen Herzog Albrecht von Meklenburg keinen Vorschub thun. D. d. Slochau, am Sonnabend nach Marci und Marcelliani (den 19. Jun.) 1395.

In den hochmeisterl. Registranten im Geh. Archive zu Königsberg, aufgeführt in Napiersky Index I, p. 367, Nr. 1759.

Nr. XXII.

D. d. Schowitz. 1395. Jun. 27.

Der Hochmeister des Deutschen Ordens meldet dem Bürgermeister und Rath der Stadt Reval, dass, da Reval auch unter den Städten sich befände, welche für den König Albrecht von Schweden bei der Königin Margaretha von

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Dänemark bürgen wollen, er seine Gesandten an Letztere auch im Namen ihrer Stadt bevollmächtigt habe. D. d. Schowitz, am Sonntage vor Petri und Pauli (den 27. Jun.) 1395.

In den hochmeisterl. Registranten im Geh. Archive zu Königsberg, aufgeführt in Napiersky Index I, p. 367, Nr. 1760.


Nr. XXIII.

D. d. Marienburg. 1397. Jan. 9.

Der Hochmeister des Deutschen Ordens antwortet dem Herzoge von Meklenburg, wer diejenigen Fürsten seien, welche sich wider ihn gewandt haben, und bittet ihn, nichts Nachtheiliges vom Orden geradehin zu glauben, sondern desselben Beschirmer zu bleiben. D. d. Marienburg, am Dienstag nach dem Feste der Erscheinung (den 9. Jan.) 1397.

Nach den hochmeisterl. Registranten im Geh. Archive zu Königsberg, aufführt in Napiersky Index I, p. 372, Nr. 1789.


Nr. XXIV.

D. d. Marienburg. 1397. Febr. 11.

Der Hochmeister des Deutschen Ordens bittet den König Erich von Schweden, seinen Vetter den Herzog Albrecht von Meklenburg von der Verbindung mit dem Bischofe Dietrch von Dorpat abzubringen. D. d Marienburg, am Sonntag vor Valentini (den 11. Febr.) 1397.

In den hochmeisterl. Registranten im Geh. Archive zu Königsberg, aufgeführt in Napiersky Index I, p. 372, Nr. 1796.


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Nr. XXV.

D. d. Marienburg. 1397. Febr. 11.

Conrad von Jungingen bittet den König von Schweden, die Herzoge Johann und Ulrich von Meklenburg, welche sich wegen des Krieges mit dem Bischofe von Dorpat gegen den Orden erklärt haben, auf andere Gesinnungen zu bringen. D. d. Marienburg, am Sonntag vor Valentini (den 11. Febr.) 1397.

Aus den hochmeisterl. Registranten im Geh. Archive zu Königsberg, aufgeführt in Napiersky Index I, p. 372, Nr. 1797.

Nr. XXVI.

D. d. Marienburg. 1397. Febr. 11.

Der Hochmeister des Deutschen Ordens rechtfertigt sich gegen die Herzoge Johann und Ulrich von Meklenburg und bittet sie, der Partei des Bischofs von Dorpat zu entsagen. D. d. Marienburg, am Sonntag vor Valentini (den 11. Febr.) 1397.

Aus den hochmeisterl. Registranten im Geh. Archive zu Königsberg, aufgeführt in Napiersky Index I, p. 373, Nr. 1798.


Nr. XXVII.

D. d. Marienburg. 1397. Febr. 11.

Der Hochmeister des Deutschen Ordens bittet die Städte Wismar, Rostock und Stargard ihre Herren zu unterweisen, dass sie den Orden des Bischofs von Dorpat wegen nicht verfolgen. D. d. Marienburg, am Sonntag vor Valentini (den 11. Febr.) 1397.

Aus den hochmeisterl. Registranten im Geh. Archive zu Königsberg, aufgeführt in Napiersky Index I, p, 373, Nr. 1799.

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Nr. XXVIII.

D. d. Wisby. 1398. April 5.

Herzog Johann von Meklenburg übergiebt dem Deutschen Orden und den von den Vitalien-Brüdern beraubten Kaufleuten (der Hanse) die Stadt Wisby, deren Hafen und die ganze Insel Gothland zur Führung ihres Krieges gegen die Seeräuber, unter gewissen Bedingungen. D. d. Wisby, am Charfreitage (den 5. April) 1398.

Original, auf Pergament, im Geh. Archive zu Königsberg, aufgeführt in Napiersky Index, p. 133, Nr. 523.

Nr. XXIX.

D. d. Schloss Zierau. 1399. Mai 25.

König Albrecht von Schweden und Herzog Johann von Meklenburg versetzen die Insel Gothland und die Stadt Wisby dem Hochmeister Konrad von Jungingen und dessen ganzen Orden für 30,000 Nobeln. D. d. Schloss Zierau, am Tage Trinitatis (den 25. Mai) 1399.

Original, mit 60 Siegeln, im Geh. Archive zu Königsberg, aufgeführt in Napiersky Index I, p. 136, Nr. 534.

Nr. XXX.

D. d. Marienburg. 1399. Oct. 25.

Schreiben des Hochmeisters des Deutschen Ordens an den König Albrecht von Schweden, dieser möchte seine Rechte an das auf ihn (den H.-M.) versetzte Gothland gegen die

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Ansprüche der Königin Margaretha vertheidigen, widrigenfalls er gezwungen wäre, sich der verbrieften Mittel zu bedienen. D. d. Marienburg, am Sonntag vor Simonis und Judae (den 25. Oct.) 1399.

Aus den hochmeisterl. Registranten im Geh. Archive zu Königsberg, aufgeführt in Napiersky Index I, p. 375, Nr. 1811.

Nr. XXXI.

D. d. Neidenburg. 1405. Oct. 18.

Der Hochmeister des Deutschen Ordens benachrichtigt die Königin Margarethe, dass die Gesandten des Königs von England mit den Seinigen zu der Hanse abgegangen sind, und dass er den König Albrecht habe ersuchen lassen, dem Orden sein Recht auf Gothland in Kalmar zu vindiciren. D. d. Neidenburg, am Montag nach Lucä Ev. (den 18. Oct.) 1405.

Aus den hochmeisterl. Registranten im Geh. Archive zu Königsberg, aufgeführt in Napiersky Index I, p. 146, Nr. 584.

Nr. XXXII.

D. d. Flensburg. 1405. Nov. 25.

König Albrecht eröffnet dem Hochmeister und dem ganzen Orden, dass er Gothland dem Könige Erich abgetreten habe, und begiebt sich aller etwanigen Ansprüche wegen desselben an den Orden. D. d. Flensburg, am Tage Katharinä (den 25. Nov.) 1405.

Original im Geh. Archive in Königsberg, aufgeführt in Napiersky Index I, p. 147, Nr. 586.

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Nr. XXXIII.

D. d. Marienburg. 1406. Jan. 18.

Der Hochmeister des Deutschen Ordens rechtfertigt sich gegen den Herzog Johann von Meklenburg wegen der Behauptung der Insel Gothland, nach Laut des mit König Albrecht aufgerichteten Vertrages. D. d. Marienburg, am Tage der heil. Prisca (den 18. Jan.) 1406.

Aus den hochmeisterl. Registranten im Geh. Archive zu Königsberg, aufgeführt in Napiersky Index I, p. 147, Nr. 580.

Nr. XXXIV.

D. d. Marienburg. 1406. Jan. 18.

Der Hochmeister des Deutschen Ordens sendet der Königin Margaretha den Mahnbrief des Herzogs Johann von Meklenburg wegen der Insel Gothland, und bittet sie, den Herzog zurecht zu weisen, indem er so gut, wie König Albrecht, schuldig sei, die Insel Gothland von ihm abzulösen. D. d. Marienburg, am Mittwoch nach der heil. Prisca (den 18. Jan.) 1406.

Aus den hochmeisterl. Registranten im Geh. Archive zu Königsberg, aufgeführt in Napiersky Index I, p. 147, Nr. 590.

Nr. XXXV.

D. d. Kalmar. 1408. Sept. 27.

König Erich von Dänemark, Norwegen und Schweden begiebt sich, nachdem er über die für Gothland gezahlte Summe von 9000 engl. Nobeln vom Hochmeister quittirt worden, aller

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ferneren Ansprüche an denselben wegen dieser Besitzung. D. d. Kalmar, am Tage Cosmä und Damiani (den 27. Sept.) 1408.

Original im Geh. Archive zu Königsberg, aufgeführt in Napiersky I, p. 151 Nr. 608.

Nr. XXXVI.

D. d. 1443. Jun. 1.

Gewerbe des Hochmeisters des Deutschen Ordens durch den Comthur zu Roghausen an den Ordensmeister in Livland, betreffend die Engagirung livländischer Hülfstruppen nach der Neumark gegen den Herzog Heinrich von Meklenburg und die Arrestirung der preussischen und livländischen Schiffe in Holland. Ausgefertigt am Sonnabend nach Himmelfahrt (den 1. Jun.) 1443.

Aus den hochmeisterl. Registranten im Geh. Archive zu Königsberg, aufgeführt in Napiersky Index I, p. 318, Nr. 1489.

Nr. XXXVII.

Heinrich Reuss von Plauen, Deutsch-Ordens-Comthur zu Elbing, berichtet an den Hochmeister Conrad von Erlichshausen über den Kriegszug des Deutschea Ordens in die Neumark gegen den Herzog Heinrich von Meklenburg und die darüber gepflogenen Unterhandlungen.

D. d. Königsberg in der Neumark. 1443. Nov. 9.

Unsern gar willigen, underthanigen gehorsam mit pflichtiger ganzes vormogens irbietung stets zuvor. Erwirdiger, gnediger, lieber her homeister. Euwir gnade

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geruche zu wissen, nach dem als es denn zu Frankkeford gelossen was, das uns der Marggraffe von Brandenburg sulde. entpieten und eynen brieff schicken, ob her hertzog Heinrich von Mekelburg konde vormogen zu ere und zcu rchte, do sante der herre marggraffe zu uns Jorge Wadenfelser, seynen kamerer, an der midwochen vor allir gotisheiligen tage und lies uns sagen, das her von herzog Heinrich keyn andtwert kriegen mochte, das her seyner mochte mechtig seyn zu ere und zcurechte, dorub so mochte wir unser ding nemen vnd ancleyben wies uns eben were. Do wir nu solch anttwert horten, do hatten wir uns dorzu geschikt, das wir eyne bruckeliessen machen ubir die Oder,und schickten uns mit eyme zoge dorzcu, das wir hertzog Heinrich ubirzien welden, und zogen ubir die Oder am dinstag und am midwoch nach allirgotisheiligen tage, und hatten mit uns gerichtet eyne wagenburg und dorzcu wol vier oder funfftehalb tusend mann zcn rosse und zcu fusse, und slugen aldo eyne wagenburg und legten uns dorin. Und denselbigen tag als wir uhirzogen, do sante der herre marggraffe zu uns seynen rath mitnamen graffe Adolff von Anehalt und herren Bernhard von der Schulenburg seynen marschalk und Jorgen Waldenfelser seynen kemerer, an uns zcu werben: Sind der zceit das her marggraffe sege, das wir unsern ernst dorczu thuen welden und unser leith das unserm orden und uns gescheen were, welden rechen, so were her eyn koerfurste und eyn gelych des reiches, und sulde helffen zcu frede und das sulch cristenlich blut nicht also jemmerlichen vorgossen wurde, noch sulch morth geschege, als denn gescheen mochte werden, und sie vorsuchten do an uns mancherley wege der frundschafft zwischen hertzog Heinrich und uns, die denn zu disser zeit euwirn gnaden nicht notdurfftig seyn zu schreiben, und wir slugen en die wege der frundschafft alle abe und liessen unser heer uffbrechen. und liessen es zihen. bis eyn halbe meyle wegis uff disseyt Ketzerangermonde. Do huben sie do an und sprochen: Der herre marggraffe were hrtzog Heinrichs mechtig zu ere und zcu rechte und welde uns des hertzog Heinrichs vorsiglte brieff schicken, als es denn zu Franckenford gelassen were. Als disse teydunge woren am midwoch, so welden sie

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uns den brieff schicken am neesten tag dornach, und begerten das wir den tag dorumb stille legen welden. Doruff andtwerte wir en und sprochen: Euch ist wol indechtig, wie es zu Franckenford gelossen were, das sich der herre marggraffe bearbeyten sulde, ob her hertzog Heinrichs mechtig mochte geseyn zu ere und zcu rechte, und sulde uns des eyn andtwert in vierzentagen wissen lassen, und sulde uns ouch dorubir senden hertzog Heinrichs vorsiglten brieff. Nu hatte der herre marggraffe zu uns gesant Jorgen Waldenfelser seynen kemerer, der do an uns gewurben hat, das der herre marggraffe seyner nicht konde mechtig werden zu ere und zcu rechte, dorumb so mochten wir unser bestes thuen, was wir welden. So haben wir grosse unkoste, swere zerunge doruf gelegt und haben uns uff dissen tag geschicket nach sulcher vorschreibung und voreynung, als es denn zu Franckenford gelassen were: Konde unser herre er marggraffe seyner in vierzentagen nicht mechtig seyn, so sulden wir zihen durch seyn land vrey und sicher, nach vorschreyhung des brieffes. Doruff andtwerten sie und sprochen: Es were nicht vorschreben, das her seyner bynnen vierzehentagen sulde mechtig seyn zu ere und zcu recthe, sunder wen her seyner mechtig were zu ere und zcu rechte, so sulden wir das uffnemen, und sie dauchte umbillichen seyn, das wir ere und recht ussloen sulden, und begerten, das heer stille lassen zu legen, und das wir selbst ryttin zu unserm herren von Brandenburg. Disse teyding in eynem dorffe, do was der voith von Scheybelbeyn und der pferdemarschalk dobey, do wurden wir es zu rathe, das wir es in das heer brengen welden zu alle den unsern, die aldo weren und zu unserm rothe gehorten. Do santen sie mit uns Jorgen Waldenfelser, des heren kemerer, der en denn eyn antwert brengen sulde, in die stad ken Ketzerangermonde, do sie denn seyner beyten welden. Do wir nu ins heer quomen und brachten es an den voith und an seynen rath und manschafft und an seine stete, und ouch an alle houbtlewte der geste, do wurden wir es eyns mit einem gemeynen rathe, das wir den tag stille liegen welden, wenn wir ouch des voiths von Scheybelbeyns mannschaff noch nicht bey uns hatten, und die ouch noch sulden ubirzihen, und sie wurden es euch zu rathe, das sie uns, Otten von

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der Marwitz und Jacob Straws santen zu unserm herren von Brandenburg, das wir en selber sulden manen an sulch abescheiden, als wir zu Frankenford denn vom tage gescheiden weren. Do soszen wir am Dounirtage fruh uff und rytten zu unsermherren von Brandenburg, den wir funden zu Prentzlaw, und qwomen zu em des abends umb des zeiger sebene und huben an: Gnediger lieber herre. Nach dem als das abescheiden denn zu Frankenford gewest ist, das sich euwir furstliche gnade bearbeyten sulde, ab ir hertzog Heinrichs mochtet mechtig seyn zu ere und zcu rechte, sulde ir siner bynnen vierzentagen nicht mechtig seyn, so sulden und mochten wir frey und ungehindert durch euwir land zihen und reyten: so hat euwir furstliche gnad zu uns gesand euwirn kemerer, und hat uns lassen sagen, das ir seyn er nicht mechtig mochtet seyn zu ere und zcu rechte. Dorumb so haben wir nach sulchem abescheiden, das denn zu Franckenford gescheen ist, uns mit swerer muh und grosser unkost dorzu gerichtet, das wir meynen, hertzog Heinrich umb sulcher sache und schaden, den her an unserm orden und manschafft getan hat, ubir zuzihen und das an im zurechen. Sind der zeit das wir das gefach und viel uff euwir furstliche gnade und euwir weysen rethe zu ere und zu rechte geboten haben und uns das nicht hat kond hellfen adir widerfaren, sunder nu wir uns gerichtet haben mit grosser muh und swerer unvorwintlicher unkost, die wir und unser manschafft doruff gelegt haben, so hat euwir gnade nu euwir rath zu uns gesant und uns mancherley wege der ffrundschafft hat lassen vorlegen, die denn euch zu disser zeit nicht notdurffig seyn zu vorcelen, sunder im letzten haben sie uns lassen vorstehen, das ir seyner mechtig seyt zu ere und zu rechte; nu wir sulche swere unkost doruff gerichtet haben, so gonnet uns zu zihen und unsern schaden an em zcu rechen. Doruff sich der herre marggraffe besprach mit seynen rethen und quam wider und sprach: Wir konden vor seyner zu ere und zcu rechte nicht mechtig werden, sunder nu is her bey uns gewest, do wir denn mit unsern rethen merklichen und trefflichen mit em dor us gereth, und en darzu gebracht haben, das wir seyner zu ere und zcu rechte mechtig

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seyn, und hat uns des seynen vorsigelten brieff gegeben, und was wir dorinne getan haben, das haben wir meh getan umb des ordens, denn umb hertzog Heinrichs willen wenn wir haben hertzog Heinrich nicht also lieb, das wir des ordens schade dorinne begert haben, sunder aldo ist der brieff, dorinne her sich vorschreibet zu ere und zcu rechte; wellet ir den uffnemen, das ist uns lieb; woldet ir den nicht uffnemen und woldet zihen, das wollen wir euch ouch wol gonnen, und euch des halden, was wir euch vorhin gelobet haben. Abir uns deuchtet umbillichen seyn, das ir ere und recht auslaen suldet. Doch so wisset ir euch bas zu halden, wenn wir euch sagen bedurften. Wir andtwerten doruff: Hetten wir gewust adir hette uns mocht zu wissen werden, das ir seyner mechtig weret gewest, ee das wir weren usgezogen, wir hetten es von em gerne uffgen omen, ee das wir sulche grosse, unermesliche zerunge doruff getan hetten. Abir nu ist uns eyn sulchs sweer uffzunemen. Der herre marggraffe andtwerte und sprach: Lieber herre von Plauwen. Ir mogeth dorinn thuen, was euch eben ist, abir das wir gerne segen; das ir volzoget, das sehen wir nicht gerne, wenn das land zu Mekelburg das ist unser geholdete und gesworne lanth, und auch als ir must zihen durch unsere land die marke, dorinn ir denn unvorwuntlichen schaden thuen musset, das ir nicht gekeren konnet, das wir das land gerne also segen vorterben, das sehen wir nicht gerne. Doruff andtwerte wir und sprochen: Uns ist swere den brieff uffzunemen; sunder wil euwir gnade uns den brieff geben, das wir en mogen brengen den unsern ins heer; werden sie en uffnemen, das wellen wir euwir gnade gerne wissen lassen; wolden sie en aber nicht uffnemen, so wellen wir en euwir gnaden von stadan an wider senden. Do lies her uns den brieff holen und geben, der denn uff pappir was geschreben. Do sprachen wir: Herre, der brieff ist geschreben uff pappir und ist nicht gewerlichen, wurden die unsern zu rathe, das sie en uffnemen welden, so muste her seyn uff pergameen geschreben mit eynem angehangenen ingesigel. Doruff andtworte der herre marggraffe: Wir wellen euch eynen senden in sechs tagen mit eynem angehangenen ingesigel. Do boten wir das er uns das verschrebe. Do gab her uns eynen vorsiglten brieff,

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das her uns hertzog Heinrichs vorsigelte brieff mit eynem angehangen ingesigel senden welde. Das nomen wir uff, wir weldens ins heer an die unsern brengen und welden en eyn andtwert lassen wissen. Also schiden wir von dem herren marggraffen und brochten es ins heer an den voith und seyne rethe, manschafft und stete und an die houbtlewte der geste. Geg. zcu Konnigsberg in der Neuwenmerken, am sonnobende vor Martini im XLIII. jar.

Heinrich Reusze von Plauwen,     
kompthur zcum Elbing.               

Gnediger, lieber her homeister, do wůgen wir die sache under uns, sinth der zeith das der marggraffe spreche, das das lanth zu Mekelburg seyn geholdete land were und em ansterblich were, und her uns vorschreben het, wenn her hertzog Heinrichs nicht mechtig mochte seyn zu ere und zcu rechte, was wir denn gewönnen, es were an slosse, steten, höffe, leutte addir guth, das wir dormethe mochten thuen nach unsern willen; abir sinth der zeith das her hertzog Heinrichs mechtig were zu ere und zcu rechte, und wir das abslugen und nicht uffnemen welden und zogen dor obir in hertzog Heinrichs land und vorbrennten alda dorffer addir gewonneu slosse addir stete, das der marggraffe dornach unsern orden beclagen mochte, addir vornemen im rechte, das wir die gutter vorterbet hetten wider recht.

Ouch so wuge wir das, sluge wir ere und recht abe, so wurdet ir bliben in eynem offenen kriege steen mit hertzog Heinrich und wurdet weddir recht mit em krigen mussen, dorzu ir denn die geste hettet must behalden zu denselbigen kriegen, die euwir gnaden hetten must merklich gross geld kosten, denn als der herre marggraffe sich vorschreben hat, wann her hertzog Heinrichs nicht mochte mechtig seyn zu ere und zcu rechte, so sulde her em nicht gunnen, durch seyn land uns zu beschedigen, abir sinth der zeith das her seyner mechtig were zu ere und zcu rechte, so muchte her es em gonnen durch seyn land uns zu beschedigen.

Ouch so wuge wir das als vorgeschreben ist, wenn wir zogen vord, was wir schaden theten ins herren marggraffen lande, das wir das bezalen sulden, do waren die geste also gar ungehorsam, sunderlichen die Behemen, das ere houptlewte, noch wir keyn macht

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mehr hetten; sie nomen nicht den leutten alleyn das futter, sunder als, was sie hatten, und slugen dor obir die leutte tot und wuntten sie, als wol im hertzogthum von Stetyn, als in des marggraffen land; so hesurgeten wir uns, sulden wir furder seyn gezogen, wir hetten also viel schaden in der frunde land must bezalen., als wir in der finde lanth hetten mocht thun.

Ouch so bewuge wir, das sullen wir mit alsulchen ungehorsam leutten furder seyn gezogen, hetten wir och schaden genomen, so mochte euwir gnade haben gedacht, wir hetten ere und recht ausgeslagen und hetten euwir gnade zu sulchen schaden mit willen gebracht. Ouch so mochten andere leutte gesagt haben, das wir unsern homuth treiben und widder ere und recht mit dem hertzog krigen welden, das denn unserm orden vil unwillen brachte, wo man eyn sulchs horen wurde.

Dorumb, gnediger, lieber her homeister, so sy wirs mit gemeynem rathe, wir, der voith in der Neuwenmule, der pferdemarschalk vom Leschlin, des voiths roth und seyner gemeynen mannen und stete, und ouch aller geste houptleutte, ane eyns alleyne Rechenberg genanth, zu rathe geworden, nach sulcher bewegnisse, als oben geschreben stehet, und seyn widder zu rucke aus dem lande gezogen.

Dem gar erwirdigen und geistlichen herren, herren Conrad von Erligshausen, homeister deutsches ordens, mit aller erwirdikeit. Tag und nacht an seumen. Macht hiran lieth.

Der vorstehende Brief ist auf einem grossen Folioblatt geschrieben. Die Fortsetzung des aus Mangel an Raum nicht beendigten Briefes ist auf einem halben Folioblatt geschrieben. Datum und Ueberschrift finden sich aber auf dem ersten Blatt. Das Siegel von braunem Wachs ist nicht mehr zu erkennen.
Nach einer von dem Herrn Candidaten Arndt zu Reval im J. 1841 mitgetheilten Abschrift.


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Nr. XXXVIII.

Der Herzog Bugislav von Pommern vermittelt zwischen dem Deutschen Orden und dem Herzoge Heinrich d. ä. einen Frieden über die zwischen beiden ausgebrochene Fehde und ein Hülfsbündniss für die Zukunft.

D. d. Stolpe. 1445. Aug. 9.

Nach dem Originale im grossherzogl. meklenb. Geh. u. H.=Archive zu Schwerin.


Wy Bugslaf van gades gnâden tho Stettin, der Pomeren, der Cassuben, der Wende hertogh vnde vorste thu Rugen bokennen vôr allesweme deme dysse vnse breef nu vnde in tôkâmenden tyden vôrkâmende wert, dat wy myt vnsen rederen naghescreuen alse l.udyke Massowen, vnsem hâuemeystere, her Hennynken vnsem canceler, dôemheren der kerken Cammyn, Wypeke Lettowen, Myckes Massowen, Hans Kop, Thomas van deme Haghen, Jacob Lensyne, borghermeysteren vnser stad Stolp, Clawes Roden, borghermeystere vnser stad Rugenwold, vnde Hennyngh Swauen, vaghede vnde môlemeystere to Stolp, vmme wechlegghynghe vnde entrychtynghe wyllen alsodânes vnwillen, veyde vnde twêdracht, also denne zyk vorhâuen heft vnde entstâen ys tuschen deme grôdmechtighen heren heren Conrad van Erlingshusen, hômeystere dudesches ordens, zyneme orden, der Nygenmarke vnde zynen anden van eyneme, vnde deme yrluchtydeden, hôghghebâren heren heren Hinryk deme olderen to Mekelborg, Stargard, Rostock etc. . hertoghen vnde vorsten thu Wenden, zynen landen vnde vndersâten, van deme anderen deyle, vns anghenâmen hebben nach willen vnde vulbôrd der beyden deyle yrghedocht, so also ze dat by vns vnde vnsen râed vulmechtichliken ghelecht hebben to vorscheydende yn ghùde edder yn rechte, also de brêue dâr vp ghegheuen, dat ze yd holden willen wes wy vôr eynen vthsprâke dôen, de zyk beyde deyle vnder den anderen vorzegheld, vorborghet vnde vorwyssent hebben, clâerliken vthwysen, vnde also de beyden deyle vns vnde vnseme râde vorlôuet hebben rechtes vnde ghùde: So hebbe wy ghevunden in eren scryften welke

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artikele, de nach ynholdinghe des rechtes zwêrliken zynt hentoleghende, dôr vmme zo vorscheyde wy ze yn vruntscop vnde yn ghùde yn hyr naghescreuener wyse: Thu deme êrsten so schal alle veyde, vnwille vnde trêdracht vnde allent, wat dôr af vp ghestâen ys, yd zy rôf, mord, schattinghe yfte brand, ganzlyken yn date dysses brêues vorzôent, voreynighet vnde entlyken entfleghen wesen, vnde de yrghescreuen heren ere lande vnde vndersâten van beyden deylen scholen vnder den anderen nimmer vìgende werden, men eyn deyl schal deme anderen alle weghe willen vnde vruntscop bewysen vnde eyn deyl deme anderen nimmer vnder ôghen myt veyde to wesende. Vortmer schêghe yd dat de orden veyde krêghe, also dat de orden to weme mânynghe hadde edder hebbende wurde edder yft wol den orden veyden wolde vnde yft de orden den heren hertogh Hinrik dôr to behôuede, zo schal de here hômeyster vnde zyen orde dem heren hertogh Hinryke twê mâente tovôren toscryuen vnde em den yênen witlik dôen, de em rechtes vorwesen wil edder zyk an rechte nycht wil nôghen lâten, also dat de vôrscreuen here hertogh Hinryk vôr den vôrscreven heren hômeyster vnde vor synen orden recht beden mach yeghen de yênen, dôr yd deme orden to schêlet, yfte yeghen de yênen, den yd to deme orden schêld. Wêre yd dat de yênen deme orden nycht pleghen edder van deme orden upnemen wolde also vele, also recht were, so schal de here hertogh Hinrik, when he den orden yeghen ere weddersâten to rechte vorbâden heft vnde zyk heft an êren vorwâret, by des ordens rechte blyuen, vnde yft des nôd werd zyende, veftigh ghewâpente, also dat eyn yêwelik ghewâpent drê perde hebbe, eyne glenyge, eyn schutten vnde eyn yunghen, myt zynen hôuetlùden zenden, vnde de veftigh ghewâpent schal de here bômeyster edder zyn orden vp lâten nemen vnde schal en vôr kost, Vôr thêringhe vnde vôr schâden stâen, vnde wer de here hômeyster vnde zyen orden der nůgh heft, so schal he ze wedder vp zyne vnde zynes orden thêringe vnde schâden wedder to hûs schaffen. Schêghe yd ôk dat deme heren hômeystere vnde zyneme orden wol rechtes vorwesende wurde edder den orden wedder recht veyden wolde, wenn de deme heren hertogh Hinryk yn yrgescreuener wyse vorkundighet ys, he zyk vorwâret heft vnde van deme

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heren hômeystere vnde zyneme orden gheêschet ys, zo schal de here hertogh Hinryk, wen des de here hômeyster vnde zyen orden boghêrende ys, eyn slod edder eyne stad en yn zynen landen ôpenen, dôr ze zyk yeghen ere vîgende des vnrechten môghen, vth wêren vnde ere recht beryden, men de here hômeyster vnde zyen orden, wen ze deme heren hertogh Hinryke alsulk eyn ansynnende zynt, zo schal de here hômeyster vnde zyen orden em alsodâne vorwâringhe dôen, dat he an zynen slaten, steden vnde landen vorwâret zy vnde van des vpslûtendes weghen nynen schâden neme, vnde de here hômeyster vnde zyn orden myt eren weddersâten, de ze van deme slate edder stad bearbeyden, zyk nycht entfligen, zunder ze hebben den heren hertogh Hinryk vnde zyne lande nûgaftighen vorzorghet, dat ze van des haluen âne mânnyghe, ansprâke, tôzegghent vnde zunder schâden blynen. Vnde dôr mede schal alle tô-sprâke dôet wesen vnde nycht mêr rôppet werden, de ec here hertogh Hinryk to deme heren hômeystere meynet to hebbende edder to zyneme orden, men alle schêlinghen, de tuschen en gheweset zyn, scholen grundliken vnde to eynem vulkâmen ende entscheyden vnde entrichtet wesen. Vnde dysse vruntlike berichtinghe vnde vthsprâke hebbe wy here hertogh Bugslaf myt vnseme râde ghedâen bynnen vnser stad Stolp, dâr yeghenwerdich weren de werdighen heren bêdighere vnde vulmechtighe zendebâden vnde procuratores des heren hômeysteres thu den zâken vullenkômelyken ghesant, also her Wilhelm van Helfenstein, comptor to Krisseborg, her Niclaes Postor, comptor thu Danzk, her Andreas Rupprecht, perner thu Danzk, vnde de yrghedochte here hertogh Hinryk was yn syner êghenen persônen dôrzuluest to der stede myt syneme râde, also de prâuest van Vrdelande, her Hans van der Boke, comptor to Mirowe, vnde Reymer van Plessen. Vnde to tûgnisse, dat dysset also ghescheen ys hebbe wy here hertogh Bugslaf vnse yngheseghel henghen hêten an dyssen breef, de gheuen ys in den yâren vnses heren Christi dûsent vyrhundert yn deme vyf vnde vyrtighesten, yn der vigilia sunte Laurencii, bynnen vnser stad Stolp.

Nach dem Originale, auf Pergament, in einer kleinen, flüchtigen, cursivischen Minuskel, mit dem an einem Pergamentstreifen hangenden Siegel des Herzogs Bugislav.


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Nr. XXXIX.

Der Vogt des Deutschen Ordens in der Neumark und mehrere von Adel bürgen dem Herzoge Heinrick d. ä von Meklenburg für die Haltung des zwischen diesem und dem Hochmeister des Deutschen Ordens durch den Herzog Bugislav von Pommern vermittelten Vertrages.

D. d. Schivelbein. 1445. Aug. 15.

Nach dem Originale im grossherzogl. meklenburg. Geh. und Haupt-Archive zu Schwerin.


Vôr all den iênen, dâr disse brieff vôrkômpt, bekennen vnd betûgen wie nageschreuenen borgen, als mit nâmen her Jorgen von Egloffsteyn, dewtsches ordens vaget der Nyenmarke, Eghart von Guntersberch, Otto von der Marwitcz, Claws Troge, Jacob von Klemcze, Jacob von Breszen, Merten Roeweder, Hans Rucze vnd Ludeke von Ellinghen, vôr vns, vnsir nahekômlinghe vnd vnse eruen, dat wy gelâuet hebben vnd kegenwerdicliken in krafft diss brieffs lâuen dem hôchgebôren herren, herren Hinrik dem oldern hertogen to Mekelnborch, fursten to Wenden, to Stargarde vnd Rostog herren, vnd seynen eruen, vôr den grôtmechtigen vnd hôchwirdigen vnsen gnedigen lêuen herren herren Conrad van Erlichshwszen hômeister dewtsches ordens in alsodâner mâthe vnd wyse, als to Langebosze gehandelt vnd nu na vp dem Czedicker in dem lesten dêgedinget vnd beslâten is in dem dâghe Ceorgii in den iâren, als als na is geschreuen: dat dysse vôrdachten here erer feyde, twêdracht vnd schêlinghe syn gebleuen volmechtich rechts vnd gùede by dem irluchten fursten vnd herrn herrn Buguslaff to Stetin, der Pamern, der Casswben, der Wenden hertoghe vnd ffursten to Rugen, vnd seynen reden na deme als ett tuschen den êrgedachten herren van anbegynne bette hêr gesyen is vnd syk vorlôpcn hefft, dat vnse gnedige herre hômeister vôrgedacht, seyne nakômlinge, syn gantze orden vnd dy synen dyt genezliken willen vnd scholen hollen in

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gûden trûwen vnd lâuen, âne alle arch vnd geuêrde, in aller mâte vnd wysze, als yt die êrgnante herre Buguslaff mit synen reden vtsprecken wert, dat lâue wie borgen alle vôrgeschreuen mit vnsen nakômelingen vnd eruen mit eyner rechten vorfolgenden, sâmenden hant alles rechts. Wêret âuer, dâr got vôr sey, dat an vnsem gnedigen herren dem homeister vôrgnant, seyme orden vnd den synen iênygen brôch wurde, die bewyszlik wêre, vnd so nicht geholden wurde, als vôrgeschreuen steyt, so schall vnse gnedige herre die hômeister êrgnant die synen volmechtig schicken vp eyne legelike stede tuschen dem lande to Stargarde vnd der Nyenmarke, in eyme mânde dârna, als dat em von dem irluchten, hôchgebôrnen herren hertog Hinrik vôrgedacht adder synen eruen vorkundiget wert, dâr denne vmb so vele plegen dem herren hertoghe Hinrike vnd dun als deme hôchgebôren herren Buguslaue, synen eruen vnd synen reden duncket vnd vthspreken, dat vnse herre êrgnant dem herren hartoge Hinrik in gûder vnd in rechte plichtig sy vnd ys. Wêret dat deme so nicht entschêge, so willen vnd schalen wy vôrgeschreuene herre voyth adder wol thu der tyd vaget in der Nyenmarke is, hye sy wol hye sy, twe vnsers râds, die hîr vôr nyne lôuere seyn, mit vier perden insenden in vnsir nâmen vnd wie vôrgeschreuen andern borgen mit vnsen eruen vnd nakô ingen, ên îslich êrbar man mit eyneme knechte, inryden to Nyenstargarde vp der Ynen gelegen adder to Oldenstetin, in der twyer stede eyn, wen wy van dem herren hertoge Hinrik vôrgnant ader synen eruen eyschen werden vnd dâr nicht vt to scheidende . . . . . . . . [id] sy deme nûch geschen. Dat alle dysse stucke vnd artikel by sik eyn iêwlk an gûden trûwen vnd êren, sunder inoall, ân alle argelist vnd nyefunde wol scholen geholden werden, hebbe wy borgen alle vôrgeschreuen to kundliken ôrkunde vnse ingesegel eyn îslik dat syne mit willen vnd wolbedachten mûde an dissen âpenen brêff hêten hengen. Geuen to Schiuelbeyn, in deme dâghe der hymmelf[ârt Marie, in] den iâren vnsers herren millesimo quadringentesimo quadragesimo quinto.

Nach dem Originale, auf Pergament, in einer klaren, schönen Minuskel.
Die Schrift ist an mehreren Stellen durch sogenannte Eisenmale undeutlich, im Datum ganz unleserlich geworden. Da aber

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der durch den Herzog Bugislav von Pommern aufgerichtete Vertrag vom 9. Aug. datirt ist, so wird die vorstehende Urkunde am Tage der Himmelfahrt Mariä, d. i. am 15. Aug., ausgestellt sein. Die Bezeichnung: "Himmelfahrt Mariä" statt der Bezeichnung: "Himmelfahrt unser Lieben Frauen" oder dergl. ist zwar etwas ungewöhnlich: aber es ist an der Stelle des Namens höchstens für 5 Buchstaben Platz. Es hat daher kein anderer Ausdruck vermuthet werden können; die Himmelfahrt Christi ward 1445 am 15. Mai gefeiert.
An Pergamentstreifen hangen die Siegel der Bürgen. Das erste Siegel ist rund und von mittlerer Grösse, mit einem in Blumenranken stehenden Marienbilde, zu dessen Füssen im Umschriftrande ein Schild mit dem Deutsch-Ordens-Kreuze steht; Umschrift:

Umschrift

Die übrigen Siegel sind grössten Theils undeutlich.


Nr. XL.

Der Hochmeister des Deutschen Ordens bittet den Herzog Heinrich d. j. von Meklenburg, die Fehde, welche Caspar von Isenburg und dessen Sohn Heinrich mit mehrern Vasallen des Herzogs gegen den Orden erhoben hat, beilegen zu helfen und den Orden in dieser Sache zu schützen.

D. d. Osterrode. 1449. März 18.

Nach dem Originale im grossherzogl. meklenburg. Geh. und H.-Archive zu Schwerin.


Irluchter ffurste vnd grosmechtiger, besunder, lieber herre. Euwere grosmeelitickeit thun wir zcu wissen, das Caspar van Isemburg vnd Henrich seyn son, die, als wir vernehmen, sich in euwerer herlichkeit vnd andirer herren vnd fursten landen vnd herschafft endholden sollen, vns eynen veidebrieff vnd endsagebriff gesandt haben, dorinne sie vns, vnseme orden, landen vnd steten geueidet vnd endsaget haben, vmbe sachen willen im selben brieff geschreben, die sie zu vns vnd den vnsirn vermeynen zcu haben; dorzu vnd vmbe der berurten Caspars vnd Henrichs van Isemburg vnd der sachen willen haben vns auch Joachim vnd Otto van Blanckenburg erbsessen zcu dem Wolffhagen, Joachim Plate wonhaftig zcu Wesenberg, Reymer van Plesse zcu Prilwisse erbsessener, Merten van Dorn

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vam Arnsberge, Hans Pickatel erbsessen zcu Priluisse, Clawes Falkenberg erbsessen zcu Arnsberg, Engelke van Dewese, Claws Barenfleck zcu dem Czarne, Hanns Flottaw vnd alle Flottawen erbsessen zcu dem Sture, Jorge Bertkaw czu dem Pletcze, Henning Sechgelyn vnd Fficke Stoffeldis, mit allen iren gcslechten, dorczu Alerd van Czarnen mitsampt Wedeken Ripe van Helpte, Werner Kerkolwe van Sletberge, Hans Kerkolwe, gebrudere, Arnd van der Grobele, Henrich Sletberge, mit allen iren geslechten, vnd dorzu Hanns Molken mit Otto Vachsz, Lippold Luskaw, Engelke Luskaw, Hanns Luskaw, Claws Luskaw, Henrich Pren, Volhart Snoker, Lurcke van Grymmeren, Jaspar Bulaw, mit allen iren die sie dortzu czihen mogen, vnd etliche, als wir vernemen, euwerer herlichkeit mannen vnd vndirsassen endsaget haben welchir endsagung vnd veydung alsowol van dem berurten Caspar vnd Henriche van Isemburg, als von allen andiren wir vns nicht vermuttet hetten vmbe den willen, wenne der obgedachte Caspar van Isenburg ist mit seynen sonen in vnsir lande vnd czu vns in frundschafft gekomen vnd wir haben em auch grosse gonst vnd frundschafft beweiset, vnd czu eyneme czeichen bestendiger frundschafft hat her seyner sonen eynen in vnsirn orden gegeben vnd selbist mit etlichen seynen frunden vns vnd vnserm orden geholdiget, vorheiszen vnd gesworen, widder vnsirn orden zcu ewigen tagen nymmer ichts zcu thunde sundir des beste zcu bewerben in allen enden, wo her komen werde, vnd die sache, die her widder vnser stad Danczk van eynes Caspar Kesevndbrot gnant wegen vermeynete zcu haben, die woren zcuuor mit em gutlich abgetragen, als das wol zcubeweiszen steet, vnd wir haben auch nih vernommen, das em in vnsirn landen ye vnczemelichs were dirboten, denne hette her vns solche sachen, als her in vnsern landen bey vns was, ye vorgebracht, wir welden vns ken em also darinn beweiset haben, als wir das van rechte zcu thun schuldig weren gewesen, wir haben nich getan. Do wir vernomen, das her vs vnsirn landen scheiden wolde, lisse wir en vor vns komen in kegenwertickeit veler truwirdigen lewte vnd frageten en, ap er widder vns,

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vnsirn orden adir imands vnsers ordens vndirsassen welchirley zcusproche, scheling adir gebrechen hedde, wir welden vns des also rechtfertigen, als das billich seyn wurde; dergleichen welden wir em ken die vnsirn behulffen seyn, als wir van rechte solden. Do antwurte her vns groslich dankkende, her hette keyne zcusproche vnd welde der auch nymmer zcu vns thun; wer en andirs obirsagete, der tete em gewald vnd vnrecht, vnd schiet also van uns got frund sich mit grosser bedanckung, als wir das zcu eyner zceit mit bewerlichen schrifften vnd geczewgen wol haben zcu beweiszen. Hirumb hetten wir yo nicht gehofft, das her sich also ken vns vnd die vnsirn vergessen solde haben, vnd dorumb bitten wir euwerer irluchtickeit mit besunderem fleisze, wellet, besunder lieber herre, die berurten Caspar vnd Henrich seynen soen vndirrichten, das se got, sich selbist vnd die gerechtickeit ansehen wellen vnd solche veide abethun mit allen den, die sie dorczu geczogen haben, dorumbe wenne wir, vnsir orden vnd des vndirtanen seyn also van dem heiligen romisschen stule vnd dem heiligen romisschen reiche gefryet, wer vnsirn orden adir die vnsirn veydet, der ist sobalde geuallen in des pabstes bann vnd mag durch itzlichen praelaten, den wir dorczu furdern, in den bann vorkundiget werden, vnd ist dorczu dem heiligen romisschen reiche in manchen hundirt marcken goldes vorfallen. Dis vorkundigen wir euwerer herlichkeit vnd habens em auch selbist geschreben, uff das her sich dornach wisse zcu richten vnd hernachmals nicht sprechen moge, her hette solche vnsirs ordens freyheit nicht gewust, wenne wir vnd die vnsirn haben den oberurten Casparn vnd Henrichen vnd den seynen nihwerle rechtes vsge-gangen vnd wellens em auch nicht vsgeen an geborlichen enden, so wir des erfurdert werden. Dorus erkennet euwerer irluchtickeit wol, das die vorgnandten Caspar vnd Henrich mit iren helfern vns, vnsirn orden vnd die vnsirn widder got, recht vnd der gemeynen cristenheit vnd vnsirs ordens priuilegia vnd freyheit geueidet haben, das en vnd iren helffern villichte hernachmals sweer geuallen mochte. Idoch vermeynen die vachberurten Caspar vnd Henrich vns, vnsirn orden vnd die vnsen zcusproche nicht zcudirlassen, uff das denne euwerer grosmechtickeit, andiren herren vnd fursten, den wir auch dorumb schreiben, vnd sust allirmeniclich

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erfinden vnd erkennen mogen, das wir und die vnsirn dem vilgnannten Caspar vnd den seynen rechtes nicht vsgeen, sunder en das vor geleglichen herren adir steten gerne pflegen wellen vnd sollen. So dirbittcn wir vns mit em vor dem hochgebornen, irluchten fursten herren Ffriderichen den eldern marggraffen zcu Brandenburg etc. . vnd seyne wirdigcn rethe mit eynem gleichen zcusatcze vnsirer rethe vorczukomen vnd wellen alda van dem berurten vnsirm herren marggraffen, seynen vnd den vnsirn rethen vmb der berurten sachen willen, die her zcu vns und den vnsirn vermeynet zcu haben, nach clage vnd antwurt rechtfertigk erkandt werden vnd em pflegen vnd widder van em nemen, was sie also durch recht erkennen vnd vssprechen werden; adir ist em das nicht eben vor dem benumpten vnseme herren marggraffen, so dirbieten wir vns, in allir obengeschribener weisze vff den irluchten fursten vnd herren Joachim herczogen zcu Stetin etc. . vnd seyne vnd vnsir rethe mit gleichem zcusatcze, adir vor die weiszen vnd vorsichtigen burgermeister vnd rathmanne der stete eyne als Stralssondt adir AldeStetyn, welcher herre adir stadt em allirbeqwemste vnd gelegen ist, wellen wir gerne vorliben in obengeschrebener weisze, sunder das her vns beczeiten vnd bey dissem baten schreiben, welchem herren adir stadt her vorliben welle, so wellen wir denne demselben herren adir stadt schreiben mit em vnd sie bitten, das sie sich solchir sachen annemen welden vnd vns van eynandir endscheiden vnd dornach tage verramen vnd die vnsirn dorczu schicken. Grosmechtiger, besunder, lieber herre, gescheges nu das die vilgnannten Caspar vnd Henrich seyn son solche die obenberurte vnsirer czemliche vnd billiche dirbietung zcu rechtem erkenntnisze vermeynete vsczuslaen vnd nicht uftnemen welle, sundir daboben vns vnd die vnsirn zcu ueyden vnd vns vnd den vnsirn schaden zcuczihen, als wir em ye nicht zcugetruwen, so bitten wir ewerer irluchtickeit mit vleiszigen beten, das sich die denne vns, vnsirn orden vnd die vnsirn in vnsiren rechtfertigen dirbittungen lieber lassen seyn vnd handhaben welle, wenne Casparn vnd Henrichen seynen soen in vsslagunge rechtes dirkenntnisses, vnd wellet die vilgedachten Caspar vnd Henriche sam vor sineer rechtlicher irkenntnisze in euweren landen nicht hegen, noch huwszen lassen, vnd auch mit den obgenannten euwerer her-

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lichkeit mannen vnd getruwen ernstlich schaffen vnd bestellen, das sie solche veyde, die sie vns, vnseme orden vnd den vnsirn vmbe der vilberurten Caspars vnd Henrichs willen zcugeschreben haben, gentzlich abethun vnd abestellen vnd das sie den vilgedachten Casparn vnd Henrichen keynen furderen beistandt vnd hulffe widder vnsirn orden vnd die vnsirn thun, nach pflegen, als das euwerer grosmechtickeit vnd den euweren wol czemet vnd wir auch eyn gantz gut getruwen haben zcu euwerer herlichkeit, angesehen das wir nicht andirs denne die frundschafft vnd alles gut czwusschen enwerer grosmechtickeit vnd euweren vndirsassen vnd vns, vnsirme orden vnd den vnsiren wissen, vnd wellet euch auch, besunder lieber herre, mitsampt den euweren, so guttig, gunstig vnd frundlich kegen vns, vnsiren orden vnd die vnsiren, besunderen die die durch euwerer grosmechtickeit lande czihen vnd irer vorkerunge pflegen, das die sicher durch euwerer land czihen mogen, das wellen wir widder ken euwerer grosmechtickeit vnd die euweren vorschulden, womit wir mogen vnd sichs geboren werde, vnd bitten euwerer beschreben antwurt bey dessem beweiszer. Geben uff vnseme huwsze Ostirrode, am dinstage nach Oculi, im XLIX iar.

Bruder Conrad van Erlichshuwsen     
homeister deutsches ordens.        

Dem irluchten fursten vnd grosmechtigen herren, herren Heinrichen dem iungeren herczogen zcu Mekelburg, fursten zcu Wenden etc. ., greuen zcu Swerynn, der lande Rostogk vnd Stargart etc. . herren, vnserm besundern lieben herren.

(L. S.)

Nach dem Originale, auf einem grossen Bogen Papier.


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Nr. XLI.

Joachim Stralendorf auf Trams präsentirt dem Bischofe Heinrich von Ratzeburg den Dr. Johannes Knutze zu der unter seinem Patronat stehenden Vicarei in der S. Georgen-Kirche zu Wismar.

D. d. Wismar. 1520. Febr. 4.

Nach einer Abschrift aus dem 16. Jahrh. im grossherzogl. meklenburg. Geh. und Haupt-Archive zu Schwerin.


Reuerendo in Christo domino Henrico dei et apostolice sedis gracia episcopo Ratzeburgensi Joachim Stralendorff in curia Tramptz meam salutacionem. Noueritis quod benefitium in ecclesia saneti Georgii Wismarie, dicte Ratzeburgensis diocesis, in capella situata, per liberam resignacionem venerabilis viri magistiri Petri Sadelkowen, ecclesie Swerinensis canonici, vltimi et immediati possessoris dicte vicarie, cuius ius patronatus siue presentandi ad me meosque heredes ac successores pleno iure dinoscitur spectare et pertinet, venerabilem virum dominum Johannem Knutzen, decretorum doctorem, ecclesie Swerinensis canonicum, tamquam habilem et idoneum per et propter deum ad dictam vicariam presentandum duxi, prout presento eundem per presentes: pro et cum eodem instanter supplico, quatenus prefatum dominum doctorem ad pretactam vicariam in prefata ecclesia diui Georgii dicte Ratzeburgensis diocesis vigore presentacionis mee vobis facte in et ad dictam vicariam canonice instituere et inuestire sihique de eadem prouidere dignemini ac de fructibus et emolumentis respondere, demandare aliaque que in premissis et circa ea quelibet necessaria et oportuna, facere dignemini, premium ab omnium bonorum largitore recipiens. Actum Wismarie, in ecclesia beate Marie virginis, anno millesimo quingentesimo vicesimo, altera post purificacionis Marie.