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Die Kirche zu Belitz

ist ein großes ganz im schweren Spitzbogenstyle durchgeführtes Gebäude.

Der Chor ist dreiseitig, mit drei Gewölben bedeckt.

Das Schiff ist sehr hoch, drei Gewölbe lang, mit zwei Seitenschiffen, welche auf großen, kräftigen Bogen ruhen. Mittelschiff und Seitenschiffe sind nicht gewölbt.

Die ganze Kirche ist im Spitzbogenstyl durchgebauet.

In den Seitenschiffen stehen ein alter, sehr schöner, verzierter, großer Taufstein ("Fünte") aus Granit, etwas defect, ferner ein glatter Weihkessel von schöner Form und mehrere alte, aus Holz geschnitzte Heiligenbilder. Oben auf der Ostwand des südlichen Seitenschiffes, unter der Decke, sind 6 uralte, schon sehr vom Wurm zernagte, aus Holz geschnitzte Bildsäulen mit dem Fuße eingemauert, nämlich Christus, zwei weibliche Figuren, ein Ritter in altem, mittelalterlichen Harnisch mit Helm oder Hut, ein Ritter mit Panzerhemd und Sturmhaube und ein Geistlicher. Alle diese Bildsäulen sind sehr alt, stammen wahrscheinlich aus der Zeit der Gründung der Kirche und sind vielleicht die ältesten Holzsculpturen im Lande, freilich derbe und etwas plump, aber doch charakteristisch und wertvoll.

An der Südwand neben dem Altare steht ein aus Stein mit Bildhauerei gearbeitetes Epitaphium auf Mathias Schmecker auf Wüstenfelde, geb. 1531 † 1596, April 10, und dessen Gemahlin Hippolita von Dewitz, errichtet 1602, in der Art und Weise der saubern Epitaphien aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Die Unterschriften auf den zu beiden Seiten angebrachten Wappen der Ahnen stehen in folgender Ordnung.

Schmecker. |   | Dewitz.

Hahn. |   | Arnim.
Hahn. |   | Borken.
Behr. |   | Bredow.
Vieregge. |   | Wussow.
Oertzen. |   | Plessen.
Lehsten. |   | Osten.

Treskow. |   | Sparren.

Einige auf Glas gemalte Wappen aus dem 17. Jahrh. sind ohne Werth.

G. C. F. Lisch.