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IV.

Beitrag

zur Charakteristik

des Herzogs Adolf Friedrich

von Meklenburg=Schwerin,

wie auch

zur Schilderung der Sitten des siebenzehnten Jahrhunderts,

entlehnt * )

aus des obgedachten Herzogs eigenhändig geführten

Tagebüchern

im großherzogl. Archive zu Schwerin,

von

dem Schloßhauptmann und Kammerherrn

K. v. Lützow.


1611.

Den 29. Juli zu Bliskow angelanget und die tractaten zur Theilung 1 ) angefangen, aber für dasmal nichts ausgerichtet; ich bin heut mit meinem Canzler hart zerfallen, habe ihm die deutsche Meinung gesagt.

1612.

Bei Heinrich Lewezow's Hochzeit hat der junge Bassewitz von einem Kardorff Maulschellen empfangen und sich nicht gewehrt. Beim Frühstück getanzt 2 ).


*) Der hier gegebene Auszug enthält das Wichtigste des Originaltextes, mit freier Behandlung der Sprache in allen Stellen, wo nicht der Zweck der Darstellung die wörtliche Beibehaltung des Urtextes erheischte.
1) S. meine Mekl. Geschichte III. S. 148.
2) Die déjeuners dansants sind diesemnach schon eine alte Sitte.
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1612-1614.
Den 6. April habe den Belwin Zwitter wahrhaftig gemacht und ihm ein verguldet Wehr gegeben und ein braun seiden Gehenk und Gürtel und 30 Thaler zu 1 Pferd und 8 Thaler zu ein Paar Pistolen.

1613.

Den 17. Mai ist meine Frau Mutter 1 ) allhier zu Schwerin in meinem Garten angelanget, hat Hartwig Bülow zu mir gesandt und begehrt mich zu sprechen; ich bin mit dem Schiff zu ihr gefahren, bin ins Wasser gefallen, habe seltsame Discours mit meiner Frau Mutter gehabt; sie will allezeit Recht haben, es ist böse mit ihr zu disputieren, seyen also verglichen; sie hat Grafen von Frießland Fräulein mit sich gehabt.

Den 9. Juni haben mein Bruder 2 ), Passow (dessen Rath), und Rosen sich verzürnt, mein Bruder hat nach Rosen mit dem Degen gehauen, mein Bruder ist die eine Pistoll losgegangen, meines Bruders Gemalin 3mal todt blieben, daß man sie hat müssen wieder mit Wasser und Balsam aufkühlen; Graf Heinrich zu Stolberg hat meinem Bruder zugesprochen, er solle sich und seine Gemalin bedenken, den hat er auch mit dem Degen hauen wollen. In dem Tumulte hat der närrische Magister, so bei meinem Bruder ist, Rosen für den Kopf gehauen, Rosens Junge hat dem Magister etzliche Wunden in den Leib gestochen.

1614.

Den 22. Mai. Je suis c'est jour la esté extremement melancolique a cause de mes affaires. Samuel Behr a eu disputte avec Stallmeister a cause de naux ordinance en nostre cour et dont entendu s'il ne trouve soulagement il veus quitter son estat et la cour. Der liebe Gott helfe mir und stehe mir bei mit seinem heiligen Geist sonst ist es um meine reputation und ganzen Wesen geschehen.

Den 7. August ist von wegen Herzogs Ulrich Bischofs zu Bützow und Herzogs zu Holstein Dr. Heinrich Stallmeister gewesener Burgemeister zu Rostock, jetzt aber des Bischofs Rath und Canzler, angelangt, mir das zugeordnete Amt wegen des Kreises zu presentieren.

Den 8. - haben die Kreisgesandten Audienz gehabt und habe ich das zugeordnete Amt acceptiert, den ganzen Tag stark getrunken.


1) geb. Prinzessin von Holstein=Gottorp.
2) Herzog Johann oder Hans Albrecht, s. meine Mekl. Geschichte III. S. 143.
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1614.
Den 25. August ist Hans Rosen und Hans Meier hier anlangt und berichtet, daß die question mit Georg Christof Rosen und Tessen von Passow nun auch ein Ende und daß sie sich mit einander gerauft vor Tessin bei der Vogelstange und Rosen den Passow durch und durch gestochen also daß Passow die Klinge im Leibe abgebrochen und hat nach dem Stich noch eine Stunde gelebt.

Den 5. October. wie ich von Matthias Thun's Hochzeitfest in Lübz fortgeritten, ist mein Edelknabe, Christoph Zigler, so vollgesoffen gewesen, daß er kaum hat fortreiten können, den habe ich wacker abgeschmiert und hat mir zu Fuß nachlaufen müssen.

Den 14. Oct. haben die Landräthe und Markward Pentz bei mir zu Nacht gegessen, die Landräthe mich angesprochen, wollen meinen Bruder und mich vergleichen 1 ). Markward Pentz ist mit den Landräthen in disput gerathen, hat die urtel so im Hofgericht erkannt, an meiner Tafel zerrissen, hat einen gewaltigen Esel agiret.

Den 2. November habe den ganzen Tag Rath gehalten und mit dem Canzler Hajo von Nessen 2 ) hart in Disput eingelassen; es ist nicht das erste, daß er mit seinem stolzen ufgeblasenen Kopf Recht hat haben wollen, Gott wird mich auch einmal von ihm helfen.

Den 21. Nov. habe ein Schreiben empfangen vom Rath zu Rostock, begehren noch Dilation der Accisen bis Ostern. ich habe befohlen ihnen zu antworten, daß ich ihnen die Einnehmung der Accisen bis Ostern nicht verstatten will, sondern wie meine vorige Erklärung bis den 29. dies. Monats. Dabei verbleibe ich.

Den 14. December habe Rath gehalten wie ichs anstellen wollte mit den Güstrowschen, weil mein Bruder mich ganz aus meiner Possession treiben will und die Stadt für seine allein defendiren will; wie ich sie zum Gehorsam treibe daß sie meinen mandaten pariren, weil mein Bruder ihnen solches zu thun verboten.

Den 21. - Besuch des Grafen Cuno von Ostfriesland in Schwerin, der mich hat persuadiren wollen zu heirathen, ich ihm aber unter vielem Lachen das Contrarium gehalten.

Den 25. - hat der Canzler mich ansprechen lassen, ob ich nicht content wäre, daß er zu Graf von Ostfriesland nach Lübz 3 ) ziehen möchte, denn er ihm geschrieben und gebeten dahin


1) in Betreff der Landestheilung.
2) ein allgemein verhaßter Ausländer, f. meine Mekl. Geschichte III. S. 144 u. 152.
3) dem Wittwensitze der Herzogin=Mutter, S. ebendaselbst S. 135.
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1614-1615.
zu kommen, ich habe es ihm erlaubt; wenn er da kommen ist, wird er brav Lügen vorbringen.

Den 27. - habe einen Kammerjungen Gotthard von Gören ein Isabell und ein schwarz atlassen Kleid verehrt mit allem was dazu gehört, item habe ihm ein duchern Kleid geben mit guldnen Schnuren verbrämt, item einen seidnen Mantel.

1615.

Den 9. Januar ist der Griechische Graf Emanuel Phocas hier angelangt, habe ihn in der Hofstube durch meine Räthe tractiren lassen, inmittelst aber Michel Brauns und Ambrosio, meine Secretarien, ins Wirthshaus gesandt, ihm seine Laden oder Vellist aufzumachen und zu sehen ob er mit Falschheitsachen umginge oder nicht.

Den 13. - auf den Abend denselben in Verstrickung genommen und seinen Diener arrestirt, zu erfahren, ob er nicht Betrüger und seine Sachen falsch seyen.

Den 2. Februar ein Schreiben von meinem Bruder bekommen, daß er die 40tausend Thaler, so er mir schuldig, nicht vollkommen erlegen kann, weil er Hans Hane 20tausend Thaler vorgesetzt und nicht bekommen könne, begehrt auch, weil die Thaler übel zu bekommen seyen, daß ich noch Münze von ihm nähme. Das geschieht mir nur alles zum Verdruß daß man mich cujoniren will.

Den 14. - zwei Schreiben von meinem Bruder. Der gesteht mir noch nichts an Güstrow zu, schreibt beschwerliche Schreiben mit Lügen gespikkt. patientia. Gott ist gerecht und wird noch wohl helfen.

Den 16. - habe meines Bruders leute quitiert auf 40tausend Thaler.

Den 5. April ein Schreiben von H. August dem jüngeren von Lüneburg erhalten, begehrt, ich ihm die Reliquien so zu Doberan im Kloster seyen, zukommen lassen möchte, er wolle sie H. Wilhelm von Baiern zuschicken.

Den 13. April habe von einem Engländer gekauft ein Paar schwarze englische lange seidne Strümpfe für 8 1/2 Rthlr., item 3 Paar parfümierte Handschuhe mit goldenen Schnüren und Atlas verbrämt für 9 Rthlr. und 1 orten.

Den 16. - habe dem H. Philipp von Pommern=Stettin ein Stück in sein Stammbuch malen zu lassen versprochen und ihm dazu 100 ungar. Ducaten geschickt, selbiges zu Augsburg zu bezahlen; dazu auch mein Conterfey, für 7 Ducaten.

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1615.
Den 6. Juni den Güstrowern vorgeschrieben, daß sie meinen Befehlen pariren oder gewärtig seyn sollen, daß ich Sie für Meineidige anschlagen lasse.

Den 19. - habe meinen Kammerdiener mit der Carbatsche abgeschmiert, daß er nicht früh aufgewartet, sondern die ganze Nacht in der Silberkammer gesessen.

Den 29. - habe einen Pfaffen an den Kaek 1 ) stellen lassen und des Landes verwiesen neben der H . . . , mit der er Ehebruch begangen.

Den 4. Jul. Audienz an die Gesandten meines Bruders, Abraham Winterfeldt und Gebhard Moltke; ihre Proposition ist 1) wegen der Stadt Güstrow, 2) wegen Bestellung eines Capitäns, das Volk würbe für den Niedersächsischen Kreis, 3) soll ich ihm raison geben, daß ich seinen Canzler und andre seine Diener für leichte und ehrvergessene Leute hielte.

Den 5. - ein ehrerbietiges Schreiben von der Stadt Güstrow empfangen, die sich entschuldigt, daß sie nicht gehorchet, weil mein Bruder es ihnen streng verboten.

Den 6. - habe bei Hans Georg Vizthum in Halberstadt Werbung thun lassen, ob ich nicht allda Bischof werden könne.

Den 29. Jul. ein Schreiben vom H. August zu Lüneburg, begehrt noch mehr Reliquien für den H. zu Baiern.

Den 30. - meine Frau Mutter viel Stichelreden ausgeworfen, man muß den bösen Weibern viel zu gut halten.

Den 24. Aug. habe zu Niköping die Königin angesprochen, daß sie an den König und die Königin in England schreiben wolle, daß mir 50 Eisenstangen zollfrei möchten passiret werden, welches sie gewilligt.

Den 5. Dec. ein Schreiben vom Rath zu Friedland, der schreibt mir, daß mein Bruder ihm geschrieben, daß er ihm die ganze Orbör erlegen solle (da doch mir der halbe Theil gebürt). Er wolle sich dabei wider mich schüzen. (ist das nicht eine muthwillige Zunöthigung?) Gott wird alle falsche consilia stürzen und mich, Seinen armen Diener, gnädig erhalten um Seines Namens Ehre willen.

Den 6. - an die Städte Rostock und Wismar geschrieben, daß sie sich nicht in der Staaten von Holland Bündnis geben sollen.

Den 16. - Diese vergangene Nacht hat mich geträumt, wie daß mein Bruder die schwere Noth bekommen hätte und daß ihn der Schlag gerührt; und ich hätte darum mich gegrämt und


1) d. i. Pranger, s. meine Meckl. Geschichte, II. S. 425.
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1615-1616.
zu Mr. Behr gesagt, wenn er so stürbe wäre es eine Strafe Gottes, daß er wäre Calwinist worden.

1616.

Den 31. Januar. Mein Bruder hat seinen Canzleyschreiber an mich gesandt, die 1300 Fl. abzufordern, die ich ihm wegen Marniz laut Vertrages zu geben schuldig; ich habe mich aber geweigert und ihm nichts geben wollen, weil mein Bruder den Vertrag gebrochen und mir zuwider die Städte Güstrow, Krakow und Lage streitig macht und für seine allein par force defendiret, item daß er mir das Cröpelinsche Heuerkorn par force vorenthält.

Den 29. - ist der Grieche, so sich für einen Grafen Emanuel Phocas 1 ) ausgegeben, mit dem Schwert vom Leben zum Tode gerichtet worden.

Den 23. Februar. Dem Jägermeister und Notarius, die dem Hartwig Pentz zu Toddin die Hofgerichtsurtel insinuirt, worin ihm die Ausübung der hohen Jagd verboten, hat Hartwig Pentz seine Protestation vorgebracht und nach Speier appelliren zu wollen erklärt, denn er sich auf dem Seinigen zu jagen nicht begeben wollen. Wie ich vom Spazierritt heimkommen bin, ist mir Hartwig Pentzens Sohn Ulrich begegnet hart vorm Thor, der sich angestellt als wenn er schliefe, nur daß er den Hut nicht vor mir abnehmen wollte, dies steht zu gedenken.

Den 4. - vom Rath zu Rostock und den Hundertmännern ein Schreiben empfangen, daß sie sich mit den Staaten von Holland ausser ihrem alten Hansebündnis keins gemacht.

Den 5. April haben die Deputirte der Landschaft Audienz gehabt. Henning Rewentlow, Gebhard Moltke, David Rewentlow, Dr. Johann Domann, Jochim Schultze wegen Rostock, Dr. Daniel Eggebrecht und Dr. Mattias Gerdes wegen Wismar, wollen Frieden machen zwischen meinem Bruder und mich; ich sehe noch schlechte apparence dazu.

Den 13. - Witte 2 ) begehrt in Niederland mit Hugo Grotius zu discuriren und zu practisiren, daß die Staaten von Holland unter das Reich möchten gebracht werden. - präsumirt, der Sachse werde Kaiser, ich muß ihm dazu helfen, ich muß mich neutral halten entre Lübeck et Dännemark.

Den 25. - hat Simon Pauli seinen Eid als archivarius und Lehnssecretär abgeleistet.


1) S. oben ad a. 1615.
2) Herzogl. Meckl. Abgesandter bei den Hansestädten.
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1616.
Den 1sten habe an Vollrad von der Lühe befohlen, ein Schreiben an meinen Canzler fertigen zu lassen und ihm seine Bestellung aufzukündigen.

Den 26. - habe Vollrad von der Lühe und Claus Below befohlen, mit dem Canzler zu reden daß mir seine Aufwartung und expeditiones schlecht gefielen, wollte derwegen verständigt seyn, wie er hinfüro dienen wolle, denn nicht gemeint, so große und hohe Besoldung für so schlechte und geringe Aufwartung zu geben.

Den 29. - Abermalige Aufkündigung. Hajo von Nessen hat sich resolviret, er wäre content, begehre aber zu wissen, worin er nicht recht gehandelt.

Den 12. Mai bei dem Weinhändler Heinrich Führen für das Jahr - 190 Ohm Wein, das Ohm zu 25 schlechte Thaler, den Thaler zu 32 schill.

Den 23. Oct. habe an den Superintendenten und ganz Ministerium zu Güstrow geschrieben, betr. die Calwinisterey so zu Güstrow einreißt.

Den 8. Nov. bin ich der Graf von Erbach mit mir mit 6 Caleschen und etlichen reisigen Pferden nach dem Eickhof zu dem Landmarschall Henning Lützow zu Gast gezogen, allda die Nacht geblieben; wie ich schlafen gegangen, hat Vollrad Bülow Daniel Block, den Maler, für einen Schelm und Fuchsschwänzer gescholten und ihn geschlagen, er hat ihn aber wieder nicht vergessen, sondern ihn braun und blau geschlagen.

Den 9. - habe Bülowen einen starken Auswischer gegeben.

Den 11. - habe bei Herzog Bischof Ulrich zu Bützow 1 ) das Zeughaus besehen. Christian Friedrich Blom hat mit Herzog Ulrich Question gemacht: die Ursache ist wegen Anna Rantzow, die schilt Blom für eine H . . . . Herzog Ulrich sagt, er möge es verantworten, er solle ihn aus dem Geschwäz lassen, oder er wolle sagen, er löge wie ein Schelm. Herzog Ulrich ließ seine Kammermagd auf mein Gemach zum Tanz holen. Herzog Ulrich und Blom haben sehr grob mit einander geredet in présence des Frauenzimmers; ich habe Blom zufrieden gesprochen und Beide tellement quellement verglichen.

Den 31. Dec. habe mich mit meinem Bruder so ziemlich verglichen.


1) Prinz von Dänemark, s. meine Meckl. Geschichte III., S. 137 u. 141.
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1617-1618.

1617.

(Fortune infortune fortune.)

Den 1. Januar die Tractaten mit meinem Bruder abgebrochen, weil ohne meine Verkleinerung den Vertrag nicht unterschreiben kann.

Den 7. Mai wie man bei der Abendtafel das Confect aufgesetzt, habe ich gescherzt von dem Lübischen und Städtischen Wesen. Mr. Behr hat auch scherzweise dazu geredet, Joh. Witte aber bindet auf und giebt Mr. Behren einen Haufen unbescheidener Worte, daß sich auch Samuel Behr deshalb ziemlich erzürnt, es ist eine grobe Sau von Witte -

Den 27. Mai ist der gute Vertrag mit meinem Bruder richtig worden 1 ).

Den 7. Dec. bei meinem Mutter Bruder, dem Erzbischof von Bremen, zu Verden gewesen; hat derselbe über Tafel stark trinken lassen, lauter Malwasier, nach Essens ein Pferd getummelt und mir verehrt, das er die kleine Jungfrau, sein Bereiter aber Saporito nennt.

Den 8. - nach Essens hat mein Mutterbruder seine Maitresse oder Concubine holen lassen, Gertrud von Heimbrock, damit habe ich tanzen müssen. Hat sich ein Liefländischer von Adel bei mir angeben lassen, er wollte gern Einspänner werden; er wäre aber noch nicht wehrhaft. Da hat mein Vetter, der Erzbischof von Bremen, selbigen wehrhaft gemacht.

1618.

Den 13. Januar ein Schreiben von meinem Bruder wegen unsrer beiden Canzler, daß einer davon, wie ich vorgeschlagen, nach Curland solle, um H. Friedrich zu Curland auf dem Polnischen Reichstage Beistand zu leisten. Der Anschlag gefällt ihm nicht, giebt vor, er seinen Canzler nicht entrathen könne, ihm's auch wegen 20jähriger treuer Dienste nicht anmuthen möge. Es ist ein redlicher Vogel (der Cothmann), ist wohl werth, daß man ihn verschont, ein Strick am Hals wäre sein verdienter Lohn.

Den 25. - ist der Bischof zu Bützow, Herzog Ulrich 2 ), hier angelangt, hat mit mir in meinem Gemach geheim geredet und mir ein Schreiben gezeigt, welches der König von Dännemark an ihn gethan, darin der König begehrt, daß er mir des Kurfürsten zu Brandenburg Tochter möge antragen, denn, wie da steht, sieht der König nicht gern, daß sie den König von Schweden bekommt 3 ); habe ihm die Resolution gesagt, daß meine Gelegen=


1) S. a. a. O. S. 154 a. E.
2) S. oben ad a. 1617. Nov. 11.
3) S. meine Meckl. Geschichte III. S., 240.
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1618.
heit nicht sey, mich in das Haus Brandenburg zu verheirathen aus vielen erheblichen Ursachen; er sehe ja selbst, wie es zu rouine aussehe.

Den 17. habe mit Mr. Witte weitläuftig discurirt von dem Niedersächsischen Kreisestat, vom dänischen Wesen, und wie man sich vor dem Kömge vorzusehen hätte; item den König von Schweden beizuspringen mit Assistenz der Generalstaaten und Hansestädte.

Den 12. März habe ich meinen Ganzer Hajo von Nessen vorgehabt und ihm einen starken Filz gegeben und ihm in höchstem verwiesen, daß er mehremal so ein scharf schreiben an mich gethan und daneben ihm angemeldet, da er mir dienen wolle, solle er mir redlich dienen und mehr Fleiß anwenden oder da er mir nicht mit mehrem Fleiß dienen wolle, so stände ihm das Thor offen, könnte seinen Abschied stündlich bekommen. Er hat mit großem Betheuren auf sich genommen, daß die Schreiben so nicht gemeint, daß er mir dadurch offendiren wolle, bäte, ich möchte ihm verzeihen.

Den 3. März ist mein Bruder nach Cassel geritten.

Den 1. April habe Zeitung bekommen, daß mein Bruder solle zu Cassel mit des Landgrafen Moriz ältester Tochter 1ster Ehe Beilager gehalten haben.

Den 27. Annahme des Hans von Schmalensee zum Hofjunker, für zwei Pferde Futter, den Tisch bei Hofe, Losierung; Heu, Stroh und Licht aber soll er sich selbst schaffen, zur Besoldung monatlich 15 Fl. thut jährlich 180 Fl., Hufschlaggeld er selbst.

Den 5. Juni habe den Maler Daniel Block nach Güstrow gesandt, den Altar da abzuholen, welchen mein Bruder aus der Schloßcapelle hat nehmen lassen (und anstatt dessen einen Calwinschen Tisch dahin gesetzt) und nach Doberan zu führen.

Den 8. - an den Kreisobersten und den Stiftsadministrator zu Magdeburg geschrieben, daß ich das Ausschreiben an den Bischof zu Bützow nicht unterschreiben wolle, weil wir mit ihm noch disputieren, ob das Stift ein Reichsstand oder ein Landstand des Fürstenthums Mecklenburg ist, habe deswegen meinen Bruder verwiesen, daß er den Brief unterschrieben und darin unsers Hauses reputation und Gerechtigkeit nicht besser in Acht gehabt.

Den 23. - bittet mich mein Bruder, ich möge ihm seine Hand wieder senden, weil er von seinem Canzler, Dr. Cothmann, verleitet.

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1618.
Den 3. Jul. Samuel Plessens urtel von Helmstädt gekommen und wird ihm zuerkannt, daß er wegen seines Ehebruchs soll mit dem Schwert vom Leben zum Tode gerichtet werden wie auch die geschwängerte.

Den 6. - haben mich die Plessen ansprechen lassen, ich möge ihrem Bruder das Leben schenken und ihn relegiren lassen; ich habe erklärt, was ihm durch Urtel und Recht zuerkannt, das solle exsequirt werden.

Den 7. - ist des Missetäters Hausfrau zu mir kommen und nebst 2 Kindern einen Fußfall gethan und gebeten, ich möge ihm um ihrer und ihrer Kinder willen das Leben schenken; ich mich erklärt, daß ichs nicht thun könne, wolle auch mein Gewissen nicht beschmuzzen.

Den 9. - hat Michel Brauns an mich geschrieben, daß Samuel Plessen, der gestern gerichtet werden sollen, vor dem peinlichen Halsgericht sein Bekenntnis geleugnet, ist er also wieder in sein Gefängnis geführt worden. Hier hinter ist ein Schelmstück verborgen, sollte auch mein Rath Michel Brauns selbst mit unter der Decke liegen.

Den 4. Aug. ein schreiben vom Bischof Herzog Ulrich zu Bützow, der bittet für den gefangenen Plessen, ich habe den Bescheid geben, ich könnte mit gutem Gewissen ihm die Strafe nicht erlassen, ich wollte es zum andern Mal verschicken, was da erkannt werde, das wolle exsequiren lassen, doch so viel möglich solle er H. Ulrichs Fürbitte Wirkung spüren.

Den 17. - ist Samuel Plessens urtel von Helmstädt angelangt, da ist nicht mehr inne denn daß die vorige Urtel confirmiert, daß man ihn neben der H . . . Maria Gruben richten soll, also habe ich dem Canzler befohlen, daß den 19. d. zwischen 6 und 7 Uhr früh das Weib erst, danach Plessen sollen justificirt werden vor der Canzlei auf der Bahn.

Den 21. - hat mein Canzler an mich geschrieben, daß den 19. Sam. Plessen und Mar. Gruben seyen gerichtet worden, er mit wenig Andacht gestorben.

Den 18. Nov. bin ich auf den Sternberger Landtag gefahren.

Den 20. - zu Güstrow wollen mich die anwesenden von der Ritterschaft zu einem Landtage bewegen, indem sie mir Contribution anbieten, sie begehren neue Landräthe, auf den Landtagen das directorium zu führen, wollen sich auch wegen des Klosters Ribniz dann so gegen meinen Bruder erklären auf vorgängige Taxation, daß wir sämmtlich content seyn sollen. Dies ist eine angelegte Sache, mein Bruder practisiret dies bei der Landschaft,

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1618-1619.
daß er nur Geld bekommt und also die Totaldivision verhindert werde.

Den 18. Dec. ein Schreiben von Vollrath von der Lühe, darin er mir seinen Dienst aufkündigt und seinen Abschied auf Ostern oder aufs längste Johannis begehrt. Dies kommt mir unvermuthlich und befremdend vor, hätte nicht gemeint, daß er mir so kurz anrennen würde - basta - patientia - das Unglück ist schwer, mein Gott hilf aus Noth.

Den 19. - habe meinem Münzmeister Simon Lüdemann durch die Räthe Vollrath von der Lühe und Dr. von Hagen vorhalten lassen, daß die Lübecker und Hamburger meine Münze walwiret und falsch befunden 1 ), er solle mir Rechnung davon geben, habe ihn einziehen und auf dem Hause verstricken lassen, item alle seine Sachen zu Gadebusch inventiren und confisciren lassen.

1619.

Den 19. März. Begehren des Bischofs von Bremen, daß ich mich in das große Bündnis miteinlassen möchte, der König von Schweden habe sich schon erklärt; ich will jedoch vorerst die conditiones kennen.

Den 1. April bei meinem Vetter, dem Erzbischof zu Bremen, in Eutin eingetroffen; allda ist Comedie agiert worden: meines Vetters Maitresse ein Kleinod mit Demanten versetzt verehrt.

Den 13. Mai habe mit dem Weinhändler Heinrich Füren accordiert, gebe ihm für das Ohm 33 Fl., nehme 100 Ohm weissen, 15 Ohm rothen Gänsefüßer und 3 Ohm Kräuterwein.

Den 8. Juni verkaufe um 110,000 Fl. das Amt Tempzin an Siegward von der Wisch.

Den 14. - meine Räthe Vollrath von der Lühe, Hugold Behr, Heinrich Husanus, Christof von Hagen auf den Kreistag nach Lüneburg abgefertigt. Gott der Allmächtige dirigire die consilia zu seinem Lob und meinem und dieses Kreises und Vaterlandes Besten.

Den 19. Juli ist der Münzmeister Simon Lüdemann wegen Falschmünzens zu Schwerin mit dem Schwert gerichtet.

Den 18. Sept. ein Schreiben vom Könige von Dännemark und Herzog Friedrich zu Holstein empfangen, daß sie nicht mehr die Kreistage beschicken wollen, weil sie mit den Hamburgern Streit haben, die sie nicht für einen Kreisstand passiren lassen,


1) S. a. a. O. S. 153.
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1619-1620.
sondern für einen mittelbaren Stand unter dem Hause Holstein halten.

Den 27. - haben die unirten Fürsten im Oberlande an mich geschrieben, begehren, ich möge nach Nürnberg auf den Unionstag kommen, den 2. Nov. (an den Kurfürsten zu Sachsen zum Erachten gesandt.)

Mein Canzler schickt mir einen Loskündigungsbrief von seiner Bestallung und will auf Ostern abziehen.

Den 1. Oct. Audienz der Landmarschälle Lützow und Hane, beschweren sich daß die Kreiscontribution angesetzt und kein Landtag ausgeschrieben sey, begehren darüber zuvor einen Landtag zu halten.

Den 23. - dasselbe von Seiten der Stadt Rostock.

Den 17. - habe Gebhard Moltke mein Bedenken, so ich mit eigener Hand geschrieben und titulirt habe: Discours du présent estat de Mechelburgk, gegeben. Gebhard Moltke den Discours durchgelesen, gefällt ihm wohl.

Den 29. - begehren Henning und Joachim die Lützower auf Schwechow und Pritzier mit mir zu tractiren wegen der Jagd, habe ihnen zugegeben, daß sie mögen von Aegidi bis Weihnacht auf dem Ihrigen jagen, ich aber Macht behalte auch auf dem Ihrigen zu jagen und zu schießen vor der Zeit; sie haben sich auch verpflichtet mir als Recognition ein gut Pferd zu geben, wie ich es ihnen werde anzeigen lassen. Diese Vergünstigung geht nicht weiter als auf ihre männlichen Leibeslehnserben a linea descendente und soll von niemand anderen in consequenz gezogen werden.

Den 16. Nov. an meinen Bruder geschrieben wegen Werbung der Tripelhülfe und andrer Sachen, als Anschlagung der Patente, daß sich die Unterthanen in keine andere Bestallung einlassen sollen.

Den 23. habe mit dem Kaufmann Cord Ulrichs aus Braunschweig tractirt wegen 1000 Musketen, 50 Kürassen, 50 Paar Pistolen, 12 Doppelhaken (das Stück Musketen mit Bandelier und fourchette zu 4 schlechte Thaler, macht für 1000 Stück 7000 Mark lüb.)

1620.

Den 6. Februar, ma mère me fait tant de caresses pour me tromper; mir Fräulein Anna Marie von Ostfriesland angetragen zu ehelichen, habe mich über nichts erklärt.

Den 5. März habe an den Kreisobersten, Herzog Christian zu Lüneburg, geschrieben, er möge sich an gleich und recht ge=

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1620.
nügen lassen und das feindselige Vornehmen wider Hamburg abschaffen; ein gleiches Ermahnungsschreiben an Herzog zu Braunschweig für jenen.

Der Canzler Hajo von Nessen stirbt den 29. März.

Den 2. April ich und mein Bruder haben geloost, wer Reuter oder Fußvolk werben soll; so ist mir das Fußvolk zugefallen.

Den 10. Mai habe an alle meine Räthe geschrieben, ihr Bedenken mir zu geben, wie jezo, weil mein Canzler todt, ich mein Regiment anstellen, wieder in eine bessere Form zu bringen, daß ich mit dem Justizwesen ganz nichts zu thun, sondern nur auf Reichs= und Kreissachen und auf mein öconomisch Wesen sehen möchte; werde nun vernehmen, was sie mir Gutes rathen werden.

Den 14. Mai ist keiner von den Gesandten 1 ) zur Tafel gewesen, nach dem Essen bin ich zum Herzog (zu Sachsen) gegangen, von da zu Hieronimus Elwer, da habe ich mit saufen müssen; der hat mir alle resolutiones communicirt, welche ihm die Fürsten gegeben, in specie des Königs zu Dännemark. Der Herzog zu Sachsen ist sehr melancholisch gewesen.

Den 18. Mai ist der Bischof Ulrich von Bützow hier gewesen, wie seine Gewohnheit gesoffen und schandiret.

Den 19. Mai spricht mich der Bischof Ulrich an, ich möge den Trompeterjungen Jochim, welchen ich habe lernen lassen, wehrhaftig machen, habe es anfangs difficultirt, aber auf sein vielfältiges Anhalten doch endlich ihm den Degen neben 3 guten Maulschellen angehängt.

Den 19. Mai ist der holsteinsche Canzler Martinus Chemnicius hier angelangt und bei mir zu Nacht gegessen; habe ihn angesprochen er möge mir doch eine Person zum Canzler nachweisen und mir sein Bedenken geben, wie mein Regimentswesen recht und ordentlich anstellen könnte.

Den 22. Mai haben sich nach Essens Kurfürstl. Heidelbergische Commissarii (jetzt vermeinte Königl. Böhmische) angegeben, begehren Audienz, haben aber kein Creditiv. Habe heute 300 Musketen nach Poel auf die Festung gesandt. Moßheim, des vermeinten Böhmischen Königs Kämmerer und Capitän über die Leibguardi, jetzt Kriegscommissarius der 2000 englischen Soldaten, die hierdurch ziehen sollen, darauf er den Paß begehrt, welchen ich ihm gleichwohl soviel möglich abgeschlagen, denn es meine Unterthanen am ärgsten treffen würde, da sie nach der


1) S. Jahrbücher des Vereins für meckl. Gesch. u. s. w. Jahrg. I. 1836. S. 137.
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1620.
Mark ziehen von Hamburg aus und meines Bruders Lande gar nicht berühren.

Den 23. Mai habe den Böhmischen Commissarius wieder abgefertigt und ihm das Volk durchzuführen abgeschlagen, ist also malcontent geschieden 1 ).

Den 26. Mai kommt Bugislav Behr mit einem Creditiv von meinem Bruder, wollte gern den König von Böhmen oder besser gesagt, den Kurfürsten von Heidelberg favorisiren und haben, daß die 2000 englische Soldaten möchten hier im Land logirt und ihnen der Paß nach der Mark und der Lausniz verstattet werde, ich habe es rund abgeschlagen.

Den 3. Juni Heinrich Husanus aus Hamburg an Mr. Behr geschrieben, daß die 2000 Engländer daselbst angelangt.

Den 4. Juni ein Schreiben von der Herzogin zu Grabow empfangen, die schreibt, daß das englische Volk 3560 zu Fuß schon zu Blücher im Amt Boizenburg angelangt, wollen ihren Weg durch Mecklenburg nehmen.

Den 6. Juni habe ich aviso von Dömiz bekommen, daß die Hamburger das Volk nicht wollen passiren lassen, sondern wollens in ihre Dienste nehmen. Statthalter und Räthe auf dem Parchimer Landtage sehr scharfe und ungeschliffene Briefe wegen der Rostocker Irrung betreffend die Accise und Universität item wegen Durchzug des englischen Kriegsvolks an mich geschrieben, muß sehen wie ihnen wieder einmal einen Possen reisse.

Den 7. Juni habe ein Schreiben von meinem Bruder empfangen, der will mich was fexiren und hat kein Zeug dazu.

Den 9. Juni Schreiben von meinem Bruder, will sich ganz von mir wegen Durchziehung des englischen Kriegsvolks separiren, will mir gern einen Schimpf gönnen - patientia - will sehen wie ihm wieder einen Possen reisse; es ist eine Schande, da man ihnen noch den Paß wehren könnte, will er doch die Calwinisten, seine leichtfertigen Religionsgenossen, favorisiren.

Den 10. Juni deshalb an meinen Bruder geschrieben wegen des englischen Durchzuges, er möge doch den Erbvertrag ansehen, was der von Durchzügen disponiret.

Den 11. Juni ein schreiben von meiner Frau Mutter empfangen, dar steht dul Zeug in vom Bischof zu Bremen und König zu Dännemark.

Den 13. Juni kommt Post von Husanus, Geo. Malzan und Hartwig Pentz zu Toddin, daß das englische Volk zu Boizenburg (weil sie gemerkt ich sie nicht habe durchstatten wollen) zu


1) S. meine Meckl. Geschichte III. S. 165.
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1620.
Schiff nach der Lüneburgschen Seite übersetzen lassen und sie also nach der Mark willens zu ziehen, haben also Gottlob unser Land verschont.

Den 15. Juni habe an König von Polen geschrieben wegen Herzogs Wilhelm zu Curland, daß er ihm sein Land möge wieder einräumen.

* ) Den 11. Juli habe einen Lakaien an den Kurfürsten nach Dresden gesandt und geschrieben, wie es hier im Kreise zugehe, item ein Schreiben an Herzog Christian zu Braunschweig, begehre von ihm zu wissen, ob er mein Freund oder Feind seyn will oder wessen ich mich von ihm zu versehen habe. Daniel Block der Maler hat Judelium über Tafel hart angegriffen mit Sachen, daß ich mich darüber fast erzürnt und Daniel eine Maulschelle gegeben.

Den 25. Juli habe ein Schreiben in der Form eines Cartels von Herzog Christian zu Lüneburg empfangen, werde mit ihm fechten müssen.

Den 4. August ein Dankschreiben vom König von Schweden durch Mr. Witte erhalten und geheime Mittheilung.

Den 4. Aug. eigenhändig Antwortschreiben an den König von Schweden; den Stallmeister dahin abgefertigt mit 3 Pferden zum Geschenk an Seine Königl. Würden.

Den 21. Aug. an S. Kais. Maj., der mich und die Stadt Augsburg zu Commissarien bestellt, um die Städte und den Herzog von Lüneburg zu vergleichen; ich reite, um melancolie zu vertreiben, spazieren und bekomme, wie ich heimkehre, noch ein Schreiben von S. Kais. Maj., ich möge den Böhmen keine assistence thun, es sey auf was Wegen es wolle.

Den 30. Aug. der Schwedische Gesandte Oxenstjerna um 16 Uhr Vormittags hier zu Schwerin angelangt, viel mit ihm discurirt und bei ihm an die Kurfürstin von Brandenburg geschrieben.

Den 5. Sept. ist Mr. Joh. Witte bei mir zu Poel gewesen, hat von der Conföderation mit mir geredet und will ein Schreiben an den König abfassen, welches ich mit eigenen Händen an ihn thun soll, und sonst allerhand discours.

Den 6. Sept. 2 Schreiben an Kais. Maj.

Den 7. Sept. bin ich nach Mittag an des Königs Schiff gefahren. Der Admiral mich zu sich hinauf gebeten, ich aber entschuldige mich.


*) Vom 20. - 27. Juni s. Jahrbücher a. a. O. 138 u. 139.
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1620.
Den 8. Sept. den Admiral Karl Karlson bei mir zu Mittag gehabt.

Den 15. Sept. ein Schreiben von der Kurfürstl. Brandenburgischen Wittwe erhalten, die will morgen mit der Königl. Braut (Gustav Adolfs) zu Dömitz die Nacht seyn 1 ).

Den 20. Sept. Ankunft der Königl. Braut Abends 8 Uhr hier zu Schwerin.

Den 21. - ist das ganze Wesen hier still gelegen.

Den 22. - bin ich um 8 Uhr früh mit der Königl. Braut und dem ganzen Comitat von Schwerin nach Wismar gezogen. meine Frau Mutter mit dem Frießländischen Fräulein und mein Bruder mit seiner Gemalin angelangt; auch der Erzbischof von Bremen spät Abends, wie wir sämmtlich auf dem Rathhause Tafel gehalten, angelangt; nach Essens habe die Braut in ihr losir geführt.

Den 23. - nach der Malzeit sämmtlich nach Poel gefahren und bis in die Nacht getanzt.

Den 24. - früh hat mich mein Vetter, der Erzbischof von Bremen, angesprochen, ich möge mich in Conföderation mit ihm und Herzog Friedrich zu Holstein einlassen, und mir eine Notel einer Conföderation zugestellt; habe gesagt, ich könnte mich bei dieser Confusion nicht resolviren, bitte um Bedenkzeit, habe von den Städten noch keine Resolution, ob der König von Schweden pure sich dazu verstanden mit ihnen in Bündnis zu treten; er ist fast malcontent gewesen. Ueber Tafel läßt mir die Kurfürstin sagen, sie wolle zu Schiff gehen, habe ihr das Geleit gegeben, sie hat bei sich gehabt die Herzogin zu Braunschweig und eine Jungfrau; ich bin wieder vom Schiff gefahren und habe mich ans Land sezzen lassen und bin eher aufs Haus kommen als der Admiral; so ist der Admiral mit der Braut fortgezogen, wir sind in sinkender Nacht wieder auf Poel angelangt, ich habe ein Feuerwerk angehen lassen, darüber ist der Edelknabe Heinrich Tomstorff zu Schaden gekommen.

Den 25. - ist Gustavus Horn mit Credenzschreiben angekommen, um den Bischof zu Bremen, mich, meinen Bruder und Frau Mutter nach Schweden einzuladen; habe ihm eine Kette von 36 Kronen verehrt, der Königlichen Braut einen großen Demantring verehrt, kostet 570 Rthlr.

Den 10. October. Audienz der beiden Landmarschalks Henning Lützow und Vicke Malzan, bitten, daß nicht totaliter dividiren solle, habe gut Deutsch mit ihnen geredet.


1) S. meine Meckl. Geschichte III. S. 240.
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1620 - 1621.
Den 20. - hat Mr. Behr seinen Diener, Heinrich Reding, wehrhaftig gemacht.

Den 2. Nov. zu Güstrow die Tractaten wegen der Totaldivision abermals angefangen; mein Bruder hat gar scharf mit dem Landmarschall Henning Lützow geredet.

Den 9. - ist die Proposition dem Ausschuß der Landschaft geschehen und angezeigt, daß mein Bruder und ich gänzlich entschlossen, totaliter zu dividiren; Nachmittags zum Ringe gerannt.

Den 12. - auf den Abend beim Tanz hat mir meines Bruders Gemalin einen schönen Ring und einen favor auf den Hut präsentiert;

Den 18. - abermals ein Kleinod auf den Hut.

Den 23. - hat mein. Bruder den Punkt wegen Reformirung des Thums allhier zu Güstrow stark betrieben; die Landschaft hat sich weder kalt noch warm erklärt.

Den 24. - Die Landschaft begehrt heimzuziehen, wir den 12. Dec. zum Landtag angesezt, vorher 8 Tage ist den Rostokern 1 Tag mit ihnen wegen Accise zu tractiren angesezt und ausgeschrieben; der Landschaft Resolution, daß sie uns die Totaldivision sperren wollen.

Den 28. - bin ich mit gutem contento von Güstrow geschieden.

Den 7. Dec. bietet mir Christoff Neukirchen 100,000 Fl. auf das Amt Iwenack zu leihen an.

Den 13. - Anfang des Landtages zu Güstrow.

Den 16.- stark Rath gehalten, tolle Erklärung von der Landschaft bekommen.

Den 21. - die Landschaft eine leichtfertige Resolution übergeben, daß eine Schande ist; ein Schreiben von Kais. Maj., daß er Prag wieder erobert, item vom Statthalter der Kurpfalz.

Den 25. - von Güstrow abgezogen mit den beiden Herzogen von Curland (Vater und Sohn) nebst Vietinghoff.

Den 28. - Rath gehalten und wegen der Special= und General=gravaminum der Ritter= und Landschaft wie auch der Städte deliberirt; ist fast der Mühe nicht werth.

1621.

Den 9. Januar zu Güstrow auf dem Landtag angelangt.

Den 10. - ist der Landtag angegangen, aber noch sehr wenige von der Landschaft erschienen.

Den 11.- haben die Rostocker und Wismarer ihre supplicationes übergeben. Rostock will die Theilung und in den

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1621.
Mecklenburgschen Theil gelegt werden, Wismar bittet, man möge nicht theilen und sie den Rostockern gleich halten.

Den 12. - haben wir ihnen lassen die Resolution geben, daß wir ungeachtet ihres Einwendens bei unsrer Theilung verbleiben wollen; von der ganzen Landschaft ein Schreiben erhalten nebst einer Belehrung, ob der Dom allhier zu Güstrow meinem Bruder einzuräumen (die Belehrung ist von Wittenberg eingeholt).

Den 14. - Erklärung der Landschaft wegen der Totaldivision und ihrer gravaminum. mein Bruder hat einen Bären gehezzt.

Den 17. - Endliche und schließliche Erklärung der Ritter= und Landschaft, wir sollen die Totaldivision verbleiben lassen, so wollen sie uns 600,000 Gulden geben, wo das nicht annehmlich, wollen sie davon ziehen und ihre vorige Protestation wiederholt haben.

Den 18. - habe mich auf Bitten meines Bruders resolviret, daß das Land= und Hofgericht wie auch das Consistorium solle gemein bleiben, daß aber die Landschaft per supplicationem darum anhalte.

Den 19. - habe wegen des Doms starken disput gehabt, sonst wegen des Regiments sind wir mit der Landschaft in guten terminis.

Den 20. - hat mein Bruder wegen des Doms etwas gemault, daß ihm der Dom nicht wolle eingeräumt werden Calwinisch darin zu predigen.

Den 22. - hat sich derselbe des Doms gänzlich begeben zu reformiren, nur daß ihm erlaubt sey, seine Begräbnis= und Leichenpredigt durch seinen Calwinschen Pfaffen darin verrichten zu lassen.

Den 24. - späte resolution von meinem Bruder, darin er sich sehr bedrohlich vernehmen läßt und die Theilung ganz zerschlagen will; will er Contribution haben, muß er wohl andere Worte geben.

Den 25. - habe durch meine Räthe mit meines Bruders Räthen tractieren und ihnen zu Gemüth führen lassen, was daraus entstehen würde, wenn sie die Calwinsche Religion so fortsezen wollten, daß dadurch die Theilung und Contribution verhindert und ich alsdann ihm, Geld auf Aemter zu nehmen, auch nicht consentiren würde.

Den 26. - läßt mir mein Bruder sagen, er wolle die Totaldivision ganz zerschlagen lassen, sich der Contribution auch gänzlich begeben, und eine ganz neue Calwinsche Kirche zu Güstrow bauen lassen, ich habe ihm wieder sagen lassen, ich

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1621.
hätte mich hierher begeben, nicht wegen der Religion mit ihm zu disputiren, sondern Land und Leute mit ihm zu theilen, hätte mich solchen Disputs nicht vermuthet, wolle nur wissen, ob er seine Opinion der Landschaft allein oder conjunctim mit mir zur Resolution geben lassen wolle, ersteren Falles wolle auch ich meine Erklärung absonderlich thun lassen.

Den 27. - hat sich mein Bruder resolwiert, es sey so nicht gemeint, wie es vielleicht aufgenommen, er begehre nur seine Capelle auf seinen Häusern und allhier seine Schloßkirche größer zu bauen und einen Präceptor für etliche wenige Knaben; dies ist der Landschaft angezeigt worden und ihr den 5. Febr. wiederzukommen befohlen.

Den 31. - hat mich mein Rath, Dr. v. Hagen, gebeten, ihm zu erlauben, ein Geschenk von der Stadt Rostock zu nehmen, weil er viel Mühe bei den Accisetractaten gehabt; habe es ihm für diesmal erlaubt, ihm aber hart ingebunden, hinfüro von keinen zu nehmen.

Den 16. März wie in Doberan bei Tafel size, kommt Herzog Joachim Ernst zu Holstein=Sonderburg an; sein Begehren ist, daß er möge Volk werben für den König von Dännemark; ich habe ihm heimlich zu werben erlaubt. (Dasselbe den 12. März in Schwerin von einem dänischen Hauptmann begehrt.)

Den 23. - wie ich zu Bett gangen bin, haben Bogislav Behr und Hans Gristow sich verunwilligt, also daß Gristow den Behr mit der Faust in meinem Vorgemach an den Hals geschlagen und darauf von Leder gewischt, haben sie von einander gebracht und sind Beide davon geritten, ehe ichs erfahren; es soll sonst Behr große Discretion gebraucht haben.

Den 19. April hat Jacob Schack den Hoffrieden gebrochen, ist ins Gefängnis geworfen worden.

Den 20. - habe den Saalknecht und Silberjungen durch den Burgvogt wehrhaft machen lassen.

Den 12. Mai habe Heinrich Husan und Lewin Ludwig Hane nach Wien zum Kaiser, die Lehen zu empfangen, abgefertigt.

Den 14. - zu Sternberg auf den angesezten Landtag angelangt.

Den 15. - mit meinem Bruder zusammen auf den Judenberg geritten, allwo die Proposition geschehen. Anfrage von Erzbischof von Bremen und vom Herzog Friedrich zu Holtein, ob ich die mir vom Kreise angetragene Legation an den Kaiser annehmen werde oder nicht, Antwort an Beide que non.

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1621-1622.
Den 17. - wieder mit meinem Bruder auf den Judenberg gezogen und die Anweisung und Erlassung beiderseitiger Landschaft vollzogen.

Den 20. Juni habe an Fräulein Anna Maria zu Frießland geschrieben, schicke ihr einen Zelter mit Sattel und Zeug und einer Floretsammtdecke.

Den 26. - bin ich mit dem Erzbischof von Bremen von Neustadt aus nach Dresden aufgebrochen.

Den 7. und 8. Juli in Leipzig. Abends haben uns die Studenten eine musique gebracht, und habe dort den Postmeister in Eid und Bestallung genommen, zahle ihm jährlich 60 Rthlr.

Den 22. Sept. ist Moriz von der Marwitz (bisheriger Hofmeister bei der Prinzessin zu Halle, Gemalin des Administrators zu Magdeburg und als Rath und Cämmerer von mir in Dienst genommen) hier bei mir zu Neustadt angelangt.

Den 26. - habe Matthias Güntersberg zum Landrichter mit 2000 Fl. jährlicher Besoldung bestellt.

Den 12. Oct. ein Ballet in Güstrow mir zu Ehren von Prinzessinnen getanzt.

Den 31. - hat mir meine Frau Mutter ein schriftlich Bedenken gegeben und mir gerathen, mich mit der Jüngsten von Frießland in ehelichen Stand zu begeben.

Den 16. Dec. hat mir mein Vetter, der Erzbischof von Bremen, in Rehna bei meiner Frau Mutter einen schönen Reiherbusch und ein Pferd verehrt, alles darum, daß ich Anna Maria von Frießland nehmen soll.

Den 18. - habe nach Mittag mit Fräulein Anna Maria allein in meiner Schwester Losament Karten gespielt und ihr ein Demant Symbol in Ring gefaßt verehrt, elle me remercie affectionement.

Den 20.- meine Frau Mutter allhier zu Schwerin, sind sehr lustig gewesen, habe getanzt und Fräulein Anna Maria zu Frießland für eine Tochter aufgenommen.

1622.

Den 4. März bin ich von Neustadt auf Lübz gezogen auf Fastnacht, wo meine Schwester und Muhme mir eine lustige Maskerade gebracht.

Den 7. - habe allda mit Fräulein Anna Maria geredet und mich mit ihr doch unter uns versprochen, da es beiden Theilen nach Gottes Willen nach verflossenen 8 Monaten gefiele, uns mit einander zu verehelichen, habe ihr einen Spiegel mit

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1622.
Gold eingefaßt und mit Demanten besezt geschenkt, kostet mir 460 Rthlr. spec.

Den 14.- zu Doberan zwei junge östreichische von Adel vorgefunden, Joh. von Schliz, sonst Görz genannt, und dessen Bruder. Der älteste hat mir theses dedicirt, habe ihm mein Conterfey in Gold präsentirt, ist ein feiner junger Mensch.

Den 22. - eine Antwort von meiner Mutter und von Fräulein Anna Maria mit einem Schachtelchen darin ein faveur von ihrem eigenen Haar.

Den 9. April ist des verlaufenen Königs von Böhmen Gesandter angelangt, Herr Achatius von Donop, begehrt geheime Audienz ohne einige apparence, hat sie auch erhalten, begehrt Geld und Assistenz für den Pfalzgrafen Friedrich, den verlaufenen König aus Böhmen.

Den 28. - haben mein Bruder und ich zu Güstrow geloost, in welchem Antheil Landes das Hofgericht fallen und ist mirs gefallen, da es in meiner Stadt Sternberg soll angerichtet werden.

Den 3. Mai ein Schreiben von dem kaiserl. Hofrath Veit Heinrich von Stralendorf, berichtet mir, daß S. Kais. Maj. mir ein Roß präsentirt.

Den 22. Juli habe Heinr. Lewezow nach Verden gesandt um Fräul. Anna Maria zu Frießland zu werben und die Heirathsnotel richtig zu machen.

Den 9. Aug. habe einen Mantel von ungeschorenem Sammt für 150 Rthlr. gekauft, eine Satteldecke für 180 Rthlr.

Den 11. Aug. ein Zusagungsschreiben vom Grafen Cuno zu Ostfrießland für seine Tochter, Frl. A. M. durch meinen Gesandten Lewezow aus Aurich erhalten.

Den 25. Aug. habe Moriz von der Marwitz für meinen Hofmarschalk bestellt, den Burgvogt Hans Schwellengrebel für einen Haushofmeister.

Den 2. Sept. bin zu Verden angelangt.

Den 3. Sept ebendaselbst auch meine Braut A. M. nebst ihrem Vater Gr. Cuno zu Ostfriesland, ihren Brüdern Schwester und meine Mutter.

Den 4. Sept. ist allda meine Trauung gefeiert worden.

Den 5. - ist die Morgengabe präsentirt worden.

Den 9. - mit meiner Gemalin und deren Brüdern die Heimkehr angetreten.

Den 16. - zu Poel angelangt, den 19. zu Doberan; den 22. ist mein Bruder mit seiner Gemalin und seinen beiden Töchtern angelangt; bis zum 25. geblieben.

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1622-1623.
Den 27. - bin ich mit meiner Gemalin nach Altenhof geritten.

Den 30. - sind wir nach Güstrow gezogen, wo uns mein Bruder mit 109 Pferden empfangen hat.

Den 6. Oct. wieder zu Doberan angelangt.

Den 5. Nov. auf den Abend über Tafel ist meine Gemalin übel worden, daß sie ist aufgestanden, und in meine Kammer gegangen und ganz beschwimet, daß man ihr das Kleid vom Leibe reissen und schneiden müssen; wie ich aber wieder zu ihr kommen, ist sie gar lustig wieder gewesen.

Den 11. - habe meinen Marschalk Moriz von der Marwitz und Georg Linstow als Commissarien nach Sternberg gesandt, allda das neu angestellte Land= und Hofgericht zu introduciren und den Land= und Vicelandrichter neben den Assessoren in Pflicht zu nehmen.

Den 21. - bin ich von Mecklenburg aus mit meiner Gemalin nach der neuen Schifffahrt, so von Vicheln bis Wismar gehen soll, gefahren und die Schleusen besehen.

Den 9. Dec. habe dem Vorbescheide mit der Ritterschaft Meckl. Kreises und der Stadt Wismar in Person beigewohnt.

Den 10. - abermals, ohne sie vertragen zu können. Die Rostocker sind der Wismarschen Beistand gewesen, haben viel Werks gemacht, habe ihnen einen starken Filz geben lassen, daß sie zu dieser Sache nicht berufen und in besonderen Vorwiz, sich in diesen Handel mengen zu wollen.

1623.

Den 17. Januar habe Christof Stralendorf für einen Rittmeister bestellt.

Den 4. Febr. auf den Abend in Malchin 1 ) auf dem Landtag augelangt, bis zum 7ten.

Den 25. - die Reuter, so ich habe werben lassen, im Felde bei Dömitz besehen und in Ordnung bringen lassen.

Den 26. - sie gemustert und nach der Musterung schwören lassen in vollen Waffen.

Den 2. März habe mit Rittmeister Joh. Oldenhövet tractirt wegen Bestellung, daß er mir 140 Pferde Arquebusirer werben soll, welche er angenommen.

Den 6. - habe mit Rittmeister Otto Vietinghoff, so in Polen gedient, gehandelt und ähnliche Bestellung 140 Pferde zu werben.


1) S. meine Meckl. Geschichte III. S. 169.
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1623 - 1624.

Den 7. - habe mit Hamburger Schiffer wegen der Schifffahrt von Dömitz bis Vicheln geredet, der sagt, es könne wohl gehen, aber von Vicheln bis Wismar könne er nicht rathen.

Den 10. - den ganzen Nachmittag mit Musterung des Landvolks zugebracht.

Den 11. u. 12. - auch gemustert.

Den 18. - mit meiner Anna Maria zu Heinrich Husan in Neuhof zu Gast gewesen.

Den 5. Mai habe ich Otto Vietinghoffs Companey zu Neustadt im Garten gemustert und die Reuter zum Fähnlein schwören lassen.

Den 18. Juli ist der Rittmeister O. Vietinghoff wieder zu Schwerin von H. Christian zu Braunschweig=Lüneburg und vom Grafen Tilly, des Kaisers oder vielmehr der santa liga General, angelangt, bringt schlechte Hoffnung zum Frieden.

Den 30. - mit meinem Bruder zum Kreistage in Braunschweig angelangt.

Den 31. - daselbst zu Rath geritten, auf den Abend 4 Uhr beim König von Dännemark zu Gast gewesen, welcher uns große Ehre erzeigt und mich für seinen Sohn aufgenommen hat.

Den 1. Dec. ist meine Gemalin A. M. allhier zu Schwerin von einem Sohne entbunden worden.

Den 6. - ist Husanus vom kaiserl. Hofe hier wieder angelangt und hat mir die Confirmation über die Zollerhöhung von S. Kais. Maj. gebracht, item das privilegium de non appellando auf 1000 rhein. Goldgulden.

Den 8. - hat Capitän Lübbecke seinen Eid abgelegt, habe ihm Patente gegeben 200 Soldaten zu Fuß zu werben.

Den 18. - habe ich einen Mansfeldischen Capitain gefangen nehmen und zu Neustadt verwahren lassen.

1624.

Den 18. Januar ist mein Kind getauft worden, habe es Christian nennen lassen.

Den 18. März Audienz des Königl. Schwedischen Abgesandten, Peter Sparre.

Den 14.- ist auch der Schwedische Gesandte Dr. Joh. Salvius hier angelangt.

Den 11. April an den König von Schweden geschrieben.

Den 16. Juni habe ich meinen Münzmeister einziehen lassen.

Den 16. Juli habe ich Guntersberg als Statthalter, Moriz von der Marwitz und Dr. Joh. Overberg mit Instruction an die

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1624-1625.
Domherren allhier zu Schwerin abgefertigt, mit ihnen zu tractiren, daß sie meinen Sohn zum Coadjutor ihres Stifts annehmen möchten, die sich verreversiren, hinfüro keinen als einen Herzog zu Mecklenburg zu wählen, worauf sie mir am 17. eine Assecuration unter Hand und Siegel gegeben.

Den 6. Aug. bin ich mit A. M. und meinem ganzen Hofstaat zu Dömitz zu Schiff gegangen und die Elbe hinuntergefahren.

Den 9. - vor Hamburg angelangt und bei Altona ein Embdener Schiff gedungen.

Den 14. - auf Norderney angelangt, nach überstandenem gefährlichen Sturm.

Den 16. - in Schloß Emden angelangt.

Den 18. - zu Aurich.

Den 10. Oct. wieder in Schwerin angelangt.

Den 22. Dec. einen Bären, Wolf und Dachse gehezzt bei Schwerin.

Den 27. - hat der Schwedische Gesandte, Ritter Rask, Audienz gehabt und öffentlich proponirt, daß man möchte in der Sache Oldenburg contra den Erzbischof zu Bremen letzterem assistiren, auch hat er mir andere secreta, welche ihm der König befohlen, proponirt.

1625.

Den 11. Januar hat meine A. M. eine Tochter geboren.

Den 1. Februar ein schreiben empfangen von des Königs von Schweden General Jacob de la Gardie, begehrt, ich möge ihm gestatten, daß sein Cornet etliche Reuter hier werben dürfte, ist abgeschlagen.

Den 7. - ist der gewesene Küchenmeister von Zarrentin, Jacob Hamke, auf meinen Befehl gehängt worden.

Den 16. - haben meines Schwiegervaters Gesandten meinen Brautschaz und meiner Gemalin Aussteuer gebracht, habe Streit mit meinem Marschalk gehabt, läßt mich fragen, ob die Ostfrießländischen Gesandten auf Zinn sollen tractirt werden, ich ihm gesagt, er werde schon wissen, daß sich gebüre, auf Silber zu speisen.

Den 6. März ist mein Töchterlein Sophia Agnes getauft worden.

Den 20. - bin mit meinem Bruder nach Lauenburg zum König von Dännemark, wo auch den Erzbischof von Bremen gefunden. Der König hat uns durch Letzteren fragen lassen, ob wir für nöthig erachteten, daß ein Defensionswerk im Kreise

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1625.
anzustellen, und einen Receß darüber ausgetheilt, auch dabei anzeigen lassen, wem der Receß nicht gefiele, der möchte davon bleiben, wonach wir denselben unterschrieben.

Den 3. April hat mir der Ritter Rask eine schriftliche Proposition übergeben, darin er des Königs von Schweden Meinung des evangelischen Wesens halber mir entdeckt.

Den 27. - haben mein Bruder und ich eine Legation nach Schweden nebst dem Ritter Rask zu senden beschlossen und den Hofjunker Dietr. Bartold Plessen dazu bestimmt.

Den 2. Sept. ein Schreiben von Heinr. Husanus erhalten, der warnt mich, daß ich mich von dem Könige zu Dännemark abthun und wieder zu kaiserlicher Devotion begeben soll.

Den 11. - auf dem Landtage zu Parchim angelangt.

Den 13. - haben mein Bruder und ich Heinrich Husanus durch die Räthe es stark verweisen lassen, daß er uns in seinem Schreiben Schuld gegeben, daß wir von Kais. Maj. abgetreten und mit dem Könige von Dännemark in Verbündnis uns eingelassen, was doch nicht geschehen, sondern wer es redet, der lüget. - Die Landschaft ist weder mit Güte noch mit Worten zu einer Kreishülfe zu bewegen.

Den 19. - in Neustadt wegen bösen Wetters und Uebelbefindens habe mit Grafen Heinrich zu Stolberg piquet gespielt.

Den 24. Oct. mit meinem Bruder zur Musterung nach Parchim, wohl 160 Pferde stark. Die Ritterschaft ist bei den Umständen, daß jetzt viele vom Adel außer Landes und im Kriege sind, wohl 1500 Pferde gewesen. Die Ritterschaft hat vielerlei noch begehrt, ehe sie sich hat lassen mustern wollen.

Den 28. - haben wir der Ritterschaft auf dem Rathhause gewilligt, daß die Lehngüter, so von uns erkauft seyen, auch contribuiren sollten, sie haben allerhand Difficultät gemacht, endlich haben wir ihnen anzeigen lassen, die Gefahr wäre zu groß, weitläuftige disput zu machen, sie solle sich resolviren, wer geneigt wäre auf der Fürsten Seite zu treten und für das Vaterland ritterlich zu fechten, der solle sich rund heraus erklären und die Hand aufheben, welches die Anwesenden gethan, darauf vivat geschrieen, wir haben sie mit Wein und Confect tractirt und dann wegen der Rittmeister Bestallung mit Christoff Stralendorf und Vollrath Preen tractirt auf 160 Rthlr. den Monat gage zu geben.

Den 4. Nov. habe ich den Räthen in den Städten vorgehalten, in welcher Gefahr wir sämmtlich jetzt begriffen; sie möchten sich deshalb dazu verstehen, sich kriegsfertig zu halten, daß wir mit geworbenem Volk fechten könnten, welches sie bewilligt.

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1625-1626.
Den 7. - in Güstrow den ganzen Tag mit den Landräthen berathen.

Den 8. - eine Legation an den König von Dännemark beschlossen. Die Landräthe haben gebeten, wir möchten an Kais. Maj. und den von Wallenstein, genannt Fürst von Friedland, senden, aber wir haben es ohne Mitrathen und Vorwissen des Königs von Dännemark, als unsers Kreisobersten, nicht thun wollen.

Den 11. - habe zu Neustadt 86 Reuter gemustert.

Den 22. - 81 Lehnpferde und städtisches Fußvolk gemustert.

Den 1. Dec. habe der Stadt Wismar 300 Mann und Rostock 400 Mann zu stellen geboten.

Den 4. - habe einem Hamburger Kaufmann 4650 Rthlr. Spec. für Pulver, Lunten und Victualien gezahlt.

Den 13. - haben mein Bruder und ich Rath gehalten und beschlossen, daß man bei dem einmal gemachten Kreisschlusse beständig verharren solle, auch ein Schreiben an König von Dännemark senden, daß er dem Grafen von Mansfeld commandiren möge, aus dem Kreise sich zu begeben.

Den 16. - habe die Stralendorfschen Reuter mustern und schwören lassen.

Den 23. - abermals Soldaten gemustert und schwören lassen.

Den 30. - habe zu Wismar mit der Stadt und dem unter mir gesessenen Adel tractiret wegen Ein= und Auszuges aus Wismar. sie haben sich nicht recht gegen einander erklären wollen. habens verschoben bis auf den Landtag.

Den 31. - habe von ihnen begehrt zu wissen, wie die Stadt gegen unvorhergesehenen Ueberfall zu defendiren sey und wie sie mit Geschüz, Proviant und allem Zubehör versehen. Da hat sich befunden, daß es gar schlecht bestellt gewesen.

1626.

Den 7. März hat mir meine A. M. den 2ten Sohn geboren. Den 14. Mai die Taufe meines 2ten Sohns, der Karl genannt ist.

Den 25. - habe 150 Lehnreuter gemustert.

Den 7. Juni habe zu Dömitz den Anfang zu den Aussenwerken machen lassen.

Den 23. Juli ein Schreiben von meinem Bruder bekommen, begehrt, man möge das Aufgebot ergehen lassen, da er avis habe, daß Wallenstein in Mecklenburg und Holstein einfallen werde.

Den 31. - habe an den König von Schweden geschrieben den Zustand, der jezo im Reiche ist geschildert und gebeten,

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1626.
daß er mir möchte rathen, wie ich meinen Staat conserviren könne.

Den 1. Aug. habe wegen meines Haus= und Hofwesens deliberirt.

Den 2. - habe dem Lakai, der im Garten das Parlament (d.h. Wortwechsel) angefangen, das Leben geschenkt und unter Joach. Hamken Kriegsvolk zu dienen verordnet. habe Gottlieb von Hagen ein junges lichtbraun Pferd verehrt aus meinem Gestüt, der junge Lützow genannt.

Den 22. - habe zu Kraak die böse Zeitung bekommen, daß der König von Dännemark von Tilly geschlagen und der General Fuchs an der Seite des Königs getödtet sey.

Den 28. - einen Reuter einziehen lassen, welcher ausgiebt, er habe auf dem Fuchsfelde einen Grafen ausgeplündert und erschossen.

Den 30. - zu Sternberg mit meinem Bruder beschlossen, Bartold Bülow in unser Beider Namen an den König von Dännemark zu senden und ihn zu bitten, daß er sein Kriegsvolk aus unsern Landen wegschaffen möchte und zu vernehmen, ob er nicht leiden könne, daß wir mit Zuziehung anderer Reichs= und Kreisfürsten Frieden zwischen ihm und dem Kaiser und dem Kreise tractirten, alsdann das kaiserliche Avocatorialmandat in unsern Landen affigiren zu lassen und Legation an H. Friedrich zu Holstein zu senden, daß er sich möge zum Unterhändler brauchen lassen und weil er mit Kursachsen in Heirathssachen stehe, daß er mit seinem Schwiegervater möchte zu Wege bringen, daß Se. Liebden sich zu der Interposition zwischen dem Kaiser, dem Niedersächsischen Kreise und dem Könige von Dännemark wolle gebrauchen lassen.

Den 4. Sept. habe den Statthalter (Landrichter) Matthias von Güntersberg, den Marschalk Moritz von der Marwitz und Dr. Joh. Bergmann nach Sternberg auf den Landtag gesandt, weil selbst sehr unpaß gewesen.

Den 7. - notwendiger Weise auf den Landtag berufen bis zum 9ten.

Den 2. Oct. ist es angegangen, daß ich all' mein Hofgesinde Kostgeld geben lassen.

Den 13. Nov. bin ich in Einem Tage bei hartem Frost von Schwerin nach Güstrow geritten.

Den 14. - ist allda der Landtag angegangen, aber wenig erschienen und hat sich die Proposition bis auf den Abend um 4 Uhr verweilt, weil die Landschaft sich mit Disputiren aufgehalten und begehrt hat, wir sollten zu ihnen aufs Rathhaus

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1626-1627.
kommen, endlich haben sie doch müssen zu uns aufs Haus kommen; es sind grobe Flegel, so ihren Herrn solches dürfen anmuthen.

Den 29. - nach Sternberg auf den Landtag.

Den 3. Dec. endlich haben die Landstände eine halbe Contribution bewilligt zur Unterhaltung des Kreis= und dänischen Volkes und mit den Städten, da sie ihre Quartiere genommen, tractirt, daß sie den Verlag thun sollen.

Den 19. - ist Herzog Bernhard von Sachsen=Weimar allhier zu Schwerin bei mir angelangt mit mir zu reden wegen seines Regiments, das hier im Lande liegt.

Den 22. - ist meines Bruders Trompeter und Einspänner und mein Einspänner wieder von Tilly und Herzog von Lüneburg gekommen, berichtet, daß Heinrich Husanus sich gar leichtfertig allda gehalten und ihnen alle Gelegenheit gesagt, wie sie könnten in unser Land kommen.

Den 30. - habe meinen Marschalk nebst Bartold Bülow und dem Landrath Heinrich Sperling zum König von Dännemark abgefertigt.

1627.

Den 28. Januar ist Caspar Tisenhausen mit einem Schreiben vom König von Schweden angelangt, der bittet mich zu Gevatter.

Den 31. - ist Dodo von Kniphausen bei mir angelangt. Der ist dem Wallenstein aus dem Gefängnis entlaufen.

Den 18. Febr. ein Schreiben von H. Christian zu Lüneburg und dem Grafen von Tilly, daß wir sollen Garnison einnehmen, was mit Gottes Hülfe nicht geschehen soll.

Den 28. - schreibt mein Bruder, er wolle Joh. Joach. Wartensleben schleunigst in unsern Sachen nach Dresden senden, habe geantwortet, daß je eher je besser geschehen möge.

Den 10. März ist H. Julius Friedrich zu Wirtemberg mit seiner Gemalin hier zu Schwerin angelangt.

Den 12. - bin ich mit meiner Anna Maria auf den Landtag nach Güstrow gezogen.

Den 14. - hat die Landschaft uns ein Schreiben von Heinrich Husanus an sie zugeschickt, darin ein Haufen Unwahrheiten, um unsre Landstände dadurch von uns abwendig zu machen.

Den 15.- hat sich die Landschaft erklärt, man müsse in der kaiserlichen Devotion verharren, könne zu keiner Steuer sich ferner verstehen, wolle jedoch den bedrängten Ständen, welche des Königs Volk bei sich hätten, mit 10,000 Fl. beispringen.

Den 2. April mit meinem Bruder in Sternberg zusammengetroffen und ein Schreiben von Kursachsen an uns Beide gelesen,

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1627.
darin der Kurfürst sich erbietet, Friedenstractaten an die Hand zu nehmen und das Reich wieder in Frieden zu sezen. wir haben Cotmann die Antwort zu fertigen befohlen.

Den 9. - zum Landtage nach Sternberg.

Den 10. - ist die Proposition auf dem Judenberge geschehen in volkreicher Zusammenkunft, da ein jeglicher bei 100 Rthlr. Strafe citiret worden. Es hat aber der Landschaft nicht gefallen, sondern dagegen protestiret. aber der Protestation ungeachtet sollen sie doch thun was wir haben wollen.

Den 11. - hat der leichte Vogel Heinrich Husanus ein ehrvergessenes leichtfertiges Schreiben an meinen Bruder und mir gethan ohne Subscription seines Namens, damit er gedenket unsre sämmtlichen Unterthanen gegen uns aufzuwiegeln, sich dadurch beim Kaiserlichen Hofe groß zu machen, aber ich hoffe man wird ihm eben so viel trauen als wir.

Den 17. - ist der Herzog Bernhard von Sachsen=Weimar mit seiner Cavallerie auf Perleberg marschiert, um zu vernehmen, ob er Havelberg wieder erobern könnte. Er begehrt, wir möchten unsre ganze Landschaft aufbieten, aber nicht von uns für rathsam erachtet, weil unsre Unterthanen, von Husano so eingenommen, zwar wohl parieren, aber nicht ohne schwere conditiones würden fechten wollen.

Den 1. Mai habe ich an Schlammersdorf (den Commandierenden der dänischen Truppen im Lande) fünf Centner Lunten gesandt.

Den 4. - habe an den König von Schweden geschrieben.

Den 5. u. 6. - habe ich alles was zur Fortsezung der Defendirung dieses Landes vonnöthen gewesen mit Schlammersdorf abgeredet.

Den 21. - ein Schreiben vom Könige von Schweden bekommen betr. das gemeine Wesen.

Den 22. - aus Dömitz 6 ganze Tonnen Pulver an den König von Dännemark gesandt, der Bleckede belagert.

Den 25. - abermals 6 Tonnen Pulver 3 Centner Salpeter und 1 Fäßlein Schwefel an den König gesandt.

Den 6. Juni bin ich zu Boizenburg bei dem Kön. von Dännemark gewesen; er den 7. bei mir in mein Losament, hat sich großes erboten ordre zu ertheilen, daß der Soldateska möge Bezahlung und Fourage aus Dännemark geschafft werden.

Den 8. - bin ich allda bei dem alten Markgrafen Georg Friedrich zu Baden zu Gast gewesen und habe ihm gratuliret wegen seines angenommenen Generallieutenantsamts.

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1627.
Den 14. - schreibt der König von Däunemark, daß Tilly sich zu Blekede befinden soll, Overberg, daß seine Soldaten in Dömitz haben meuteriren wollen.

Den 16. - ist der schwedische Gesandte Peter Baner bei mir zu Gadebusch angelangt.

Den 21. - habe dem Rath zu Wismar proponiren lassen, daß ich mich mit den Meinigen im Notfall in der Stadt Wismar salviren wolle, darum sollten sie mir der Stadt Gelegenheit vermelden, damit wo etwas mangeln sollte, ich solches remediren könnte, haben sich aber auf nichts eingelassen.

Den 1. Juli hat mir A. M. ihre 2te Tochter geschenkt.

Den 4. - Peter Baner wieder von Güstrow bei mir angelangt, habe ihm verehrt eine goldene Kette von 100 Kronen mit mein Conterfey in Demanten. habe an den König von Schweden geschrieben wegen der Stadt Wismar um sie in Gehorsam zu bringen.

Den 8. - vermeldet mir mein Bruder, daß sich Hans Georg von Arnem 1 ) mit etlichem Volke im Lande zu Stargard erhoben sey worauf er das Aufgebot ergehen lassen und begehre des Husani sincerationen nicht mehr zu trauen, bittet bei mir Assistenz.

Den 10. - habe mich mit der Ritterschaft in meinem Theile wegen Unterhaltung des Königl. Kriegsvolks verglichen.

Den 22. u. 23. - mit Peter Baner, der wieder angelangt, weitläuftig Abrede für seinen König genommen.

Den 24. - auf den Landtag nach Sternberg.

Den 29. - böse Zeitung von meinem Trompeter und dem Grafen von Thurn, daß der Feind zwischen Blekede und Boizenburg über sey mit 2 Regimentern 1 zu Roß und 1 zu Fuß. Gott helfe uns doch um seines Namens Ehre willen!

Den 30. - habe ich Otto von der Lühe für einen Rittmeister über die Lehnpferde bestellt, ihm monatlich 150 Rthlr. versprochen. mein Leibeinspänner angekommen, berichtet, daß 3 Regimenter von des Feindes Volk über die Elbe sey und des Calenbergs Regiment ausgerissen und sich nach Lauenburg begeben habe.

Den 31. - bringt Joachim von der Lühe die Kundschaft, daß Tilly mit 8 Regimentern über die Elbe gegangen und einer von seinen Reutern ihm begegnet sey, der ihm seinen Koller, Degen und 3 lange Röhre genommen habe.


1) S. meine Meckl. Geschichte III. S. 180.
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1627.
Den 1. Aug. bin ich mit all meinem Volke nach Mecklenburg geritten.

Den 2. - habe ich des Markgrafen zu Baden Armee bei Greese in voller bataille angetroffen, danach sie in die Quartiere marschiren gesehen.

Den 13. August habe Damnitz an den Wallenstein gesandt, ihm 50 Rthlr. mitgeben.

Den 1. Sept. Zeitung bekommen, daß des Königs Reuter das Dorf Oldenhagen abgebrannt.

Den 2. - habe ich Plessen nach dem Herzog zu Friedland abgefertigt. 100 Rthlr. mitgeben.

Den 4. - ist H. Bernhard zu S. Weimar allhier zu Wismar angelangt.

Den 5. - ist er zum Markgrafen zu Baden geritten; ich habe Herrn Slawata gesprochen. Der hat mir versprochen die Reiter zu strafen, die meinen Junker geplündert und mir meine Pferde genommen.

Den 7. - ist H. Bernhard von Weimar mit seinem Regiment zu Schiff gegangen.

Den 8. - sind die beiden Markgrafen Vater und Sohn mit der Infanterie zu Schiff gangen.

Den 14. - ein Schreiben von Hans Georg Arnim bekommen, erbietet sich zu allem Guten.

Den 19. - habe 20 Rthlr. für die salvaguardie gegeben.

Den 25. - Plessen berichtet über seinen Empfang bei dem H. von Friedland, habe an Arnim geschrieben und ihn zu mir zu kommen gebeten.

Den 27. - mit A. M. nach Güstrow geritten.

Den 28. - ist Arnim daselbst angelangt.

Den 6. Oct. hat der Oberst Arnim wegen des H. von Friedland Quartier in der Stadt Wismar begehrt, ich habe von Poel aus hineingeschickt und dafür gebeten, es ist aber abgeschlagen worden. Dagegen hat sich der Rath von Wismar resolviert, mir die ganze Direction in dem Defensionswesen und der Fortification der Stadt aufzutragen, nur daß aus ihrer Mitte 2 Personen dabei wären.

Den 7. - ist Schlammersdorf zu Schiff gegangen mit seiner Armee. Arnim bei mir zu Poel beschenkt und wegen Wismar 3 Tage Bedenkzeit erhalten.

Den 8. - ist das Volk in Wismar toll und thörigt gewesen und hat sich verschanzen wollen. Wie das Arnim vernommen ist er mit der ganzen Armee davor gerükt und gesagt, weil sie begehrt, sich zu wehren, könne er die Frist von 3 Tagen

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1627.
nicht einräumen, sondern alsfort die Stadt zu öffnen begehrt. Da ist guter Rath theuer gewesen 1 ).

Den 10. Oct. bin ich hinaus geritten und die kaiserliche Armee unter dem von Arnim vor der Stadt in voller bataille halten sehen. habe mit Arnim und Daniel Hebron tractirt, daß sie nicht stärker als 1000 M. zu Fuß sollen einnehmen. Darauf bin ich in die Stadt geritten um die capita des Accords aufsezen zu lassen. Endlich nach vielem Rumor der Bürger sind spät Abends 1000 M. eingerückt. Abends habe ich die Obersten Arnim, Hebron und Götze zu Gast gehabt.

Den 20. - habe ein Schreiben von H. zu Friedland bekommen (ist weder kalt noch warm). Heinr. Husanus als kaiserl. Commissarius in Schwerin angelangt.

Den 1. Nov. bin ich von Schwerin nach Kraak geritten in Meinung den H. von Friedland da zu treffen. es ist mir aber Bartold Dietr. Plessen begegnet, welchen ich zu ihm geschickt gehabt, der berichtet daß er nicht rathen könne, daß ich zu ihm zöge, denn er ganz erzürnt auf mich wäre. hat auch meiner Gemalin auf ihr Schreiben nicht geantwortet. also bin ich nach Schwerin zurückgekehrt.

Den 4. Nov. ist Herr von Velß bei mir gewesen. der hat einen Jesuwiter des Feldmarschalks Grafen von Schlick leichte Reiter bei sich gehabt.

Den 6.- hat H. Husanus Audienz gehabt. er räth mir, ich solle in Person zum Kaiser reisen, wie auch der Herr von Velß, der gar offenherzig und vertraut mit mir geredet, welcher gut evangelisch.

Den 8. - bin ich nach Consrade auf die Jagd geritten, da sind etliche Companeyen Italiener 2 ) vorüber marschiert, darunter einer meinen Edelknaben durch den Hut geschossen, wäre bald ein groß parlament von geworden, ist aber Gottlob noch wohl abgelaufen.

Den 12. - ein Schreiben von meinem Bruder, begehrt mit mir gemeinschaftlich, Joh. Cotmann an den Kaiser nach Prag mit Instruction abzufertigen. eine Werbung vom H. von Friedland durch den Obersten Hebron, ich solle meine Garnison vom Hause Poel abnehmen und des Kaisers Volk darin einnehmen. Die Werbung ist Namens Hebron's durch den Oberstwachtmeister Johann Gordon geschehen.


1) S. meine Meckl. Geschichte III. S. 186.
2) Das Verzeichniß der Wallenstein'schen Regimenter ist in meiner Meckl. Geschichte III. S. 183. Note 1.
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1627.
Den 15. - habe meinen Marschalk an meinen Bruder nach Güstrow mit der Werbung gesandt, daß wir uns nicht separiren und einen gemeinsamen Landtag anstellen möchten.

Den 18. - ist wegen des Obersten von Arnim der Oberstlieutenant Joh. Friedr. von Kötteriz angelangt, begehrt kaiserl. Garnison in Poel. habe mich erklärt, daß ich kein Bedenken habe, solche Sr. Maj. zu gewähren und mich resolvirt, den folgenden Tag mit ihm dahin zu reisen und es selbst zu überantworten.

Den 19. - zu Wismar die conditiones der Abtretung mit Hebron verabredet.

Den 21. - dieselben beschlossen und untersiegelt. Dem Oberstwachtmeister Wratislav habe zum Antritt ein Faß Wein verehrt.

Den 22. - habe ich befohlen alle meine auf Poel habende Sachen abzuführen, wie auch meinem Lieutenant, die Soldaten nach Schwerin zu führen.

Den 26. - ist der kaiserl. Hauptmann (so jetzt Garnison im Schlosse zu Schwerin hat) Paul de Bach, hier gewesen, begehrt Contribution für seine Soldaten, weil ich sonst keinen Rath gewußt, habe ich ihm die Zollgelder 5700 Rthlr. geben lassen.

Den 30. - habe ich Capitän Overberg Audienz gegeben und sein Anbringen gewährt, welcher sich wegen Ausgebung der Festung Dömitz zum höchsten entschuldigt, habe seine Entschuldigung für diesmal Statt finden lassen.

Den 5. Dec. erhalte ein Schreiben von Arnim, daß er Befehl habe 2 Comp. zu Fuß vom Regiment Alt=Sachsen zu Schwerin einzulegen, da doch versprochen, daß die Hofstadt mit Einquartierung solle verschont bleiben 1 ).

Den 7. - kommt des Oberstlieutenants Wratislav Fähnrich und begehrt, daß ich die Poeler Brücke fertigen lassen solle.

Den 10. - sind die 2 Comp. hier eingezogen, habe ihnen das Wort gegeben (Leopoldus).

Den 11. - ist der Landtag hier angegangen.

Den 19. - ist der kaiserl. Abgesandte Herr Graf Geo. Ludwig zu Schwarzenberg hier bei mir zu Rehna angelangt. mit demselben viel conversiert und mich bei ihm excusiert was wegen dieser Kreisverfassung vorgegangen, welcher gute Vertröstung gethan, daß Kais. Maj. mit mir werde gnädig content seyn. Der Graf hat begehrt, ich möge an den König von Schweden schreiben, daß er möge neutral bleiben


1) S. a. a. O. S. 183.
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1627-1628.
und sich in des Königs von Dännemark Händel nicht mischen. Der Kaiser wolle ihn versichern, daß er ganz keine Gefahr zu vermuthen haben solle, auch bei Polen die Verfügung thun, daß der turnus auf 30 Jahr sollte beschlossen werden, und der König von Schweden solle nur conditiones vorschlagen seinem eigenen Belieben nach, so wolle der Kaiser ihm Satisfaction thun.

Den 24. - habe Abrechnung mit meinen Soldaten gehalten und etliche abgedankt. 18 behalten und einen Wachtmeister, so sie commandirt.

1628.

Den 17. Januar Vollrath Plessen und Dr. Oberberg wieder von Lübeck vom Capiteltage deseine Schwerinschen Domcapitels. bringen mir gute Resolution wegen Election meines Sohnes Christian zum Administrator allhier (Schwerin).

Den 4. Febr. Anfang des Landtages.

Den 6. - Zwei Schreiben aus Prag von meinem dortigen Gesanden Bartold Dietrich Plessen.

Den 8. - habe an den König von Schweden geschrieben.

Den 9. - habe an Peter Baner nach Schweden geschrieben und meinen Kammerdiener dahin abgefertigt.

Den 10. - Oberst Claus Linstow bei mir gegessen und mich um pardon gebeten, daß er vor diesem unter dem Mansfelder in Ostfriesland meinem Schwiegervater so großen Schaden zugefügt.

Den 11. - ist der Landtag geschlossen. Schreiben von Oberst Arnim, daß er Stralsund belagert, sie sollen sich aber frisch wehren wollen.

Den 13. - sind zu Poel 3 Comp. von Hebron eingelegt.

Den 16. - nochmals an den König von Schweden gechrieben und ihm meinen kläglichen Zustand verkündigt; weil aber Hebron meinem Kammerdiener nicht hat gestatten wollen nach Schweden zu segeln, so habe ich ihm befohlen mit meinem Küchenschreiber Tobias, den ich an die Königin von Dännemark gesandt, über Dännemark nach Schweden zu segeln.

Den 27. - ein Schreiben von Bart. Dietr. Plessen aus Prag, nicht viel Trost darin.

Den 13. März ist Bartold Bülow über Lübeck nach Schweden gezogen, habe ihm ein Schreiben an König G. A. gegeben.

Den 15.- abermals an den König von Schweden gechrieben, ein Schreiben von meinem Hauptmann Pilot in Poel empfangen, daß der kaiserl. Capitain ihm habe gemeldet, daß er sammt allen meinen Dienern, so auf dem Hause Poel

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1628.
wären, sich herunter begeben soll, wenn uns es Gott und die Zeit befehlen 1 ).

Den 16. - hat der hier zu Schwerin liegende Capitän Samuel Hofmann auf empfangene Ordinanz des Obersten von St. Julian gemeldet, daß er mir etliche Soldaten aufs Haus legen soll, welches ich gutwillig geschehen lassen.

Den 18. - habe den Ausschuß beisammen gehabt, der sich so resolviret, wie ehrlichen Leuten gebüret.

Den 21. - Plessen aus Prag wieder angelangt, bringt Bescheid, daß ein Inquisitionsproceß soll angestellt werden.

Den 23. - ist die kaiserl. Commission zu Güstrow für sich genommen.

Den 24. - bin ich nach Güstrow gefahren, um zu vernehmen, ob die Commission nicht zu hintertreiben oder zum wenigsten zu vernehmen, was die Commission in sich halte. Der Inhalt derselben ist, daß man den Herzog zu Friedland in unsere Lande weisen und meinen Bruder und mich daraus entsetzen soll. Die Unterthanen sollen dem General von Friedland schwören.

Den 25. - Die Landschaft hat etliche Tage Bedenkzeit gebeten, hat auch eine geringe Zeit erhalten.

Den 29. - sind die Herzoge Franz Albrecht und Franz Karl zu Sachsen=Laenburg in Güstrow angelangt. Erster hat unsertwegen neben dem Obersten Arnim mit den Commissarien und St. Julian tractirt, daß uns die Mobilien und was darunter verstanden möge ausgefolgt werden.

Den 30. - ist der Commissionsabschied unterschrieben des Inhalts: daß wir in 14 Tagen die Residenzhäuser räumen sollen.

Den 1. April bin ich mit Franz Albrecht und Franz Karl zu Sachsen von Güstrow nach Schwerin gefahren.

Den 2. - habe an H. Franz Albrecht zu Sachsen eine Sammitten Stadtgutsche verehrt, er hat mir 2 Pferde, den ältesten Friesen und das Fräulein genannt, abgekauft für 1000 Rthlr. zu Leipzig zu erlegen, item für 300 Musketen 600 Rthlr. gegeben.

Den 3. - habe meine Sachen einpacken lassen. Dr. Oberberg hat Patente von H. zu Friedland gebracht.

Den 4. - hat Dr. Oberberg das Archiv versiegelt.

Den 5. - ist Husanus angelangt, hat angefangen, das Haus zu inventieren.


1) S. a. a. O. S. 187 u. 188.
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1628.
Den 6. - habe eigenhändig an den Herrn Peter Ernst von Stralendorf Reichsvicekanzler geschrieben.

Den 13. - am Osterntage früh um 3 Uhr hat St. Julian auf des Generals Befehl Dietr. Bartold Plessen mit 30 Reutern und etlichen Musketieren wegführen lassen wie man meint nach Dömitz.

Den 15. - bin ich von Schwerin nach Lübz und von da nach Mirow.

Den 1. Mai sind Balzer Moltke und Gestütmeister Petersdorf zu Mirow bei mir angelangt und haben mir von wegen des Friedländischen Statthalters von St. Julian angezeigt, daß ich mit meiner Ehegemalin nolens volens den 12. d. das Land räumen solle.

Den 6. - zu Lübz um von meiner Mutter Abschied zu nehmen.

Den 12. - zu Mirow Abschied von meinem Bruder genommen. Den Abend bin ich nach Arensberg geritten.

Den 13. - von Arensberg nach Boizenburg, dem Arnim gehörig.

Den 20. - von Boizenburg auf Templin.

Den 22. - nach Zinna zu des Administrators von Magdeburg Gemalin.

Den 27. - nach Annaberg.

Den 28. - nach Torgau.

Den 10. Juni von Torgau über Mühlberg nach Großenhain.

Den 11. - zu Dresden beim Kurfürsten wohl empfangen und stattlich gehalten.

Den 12. - beim Kurfürsten frühe Audienz gehabt, welcher gerathen, ich solle zum Vice=Reichscanzler reiten.

Den 13. - nach Peterswalde geritten, aber Stralendorf 1 ) ist noch nicht auf seinem Gute angelangt gewesen.

Den 19. - zu Culm angelangt, hat mich Peter Heinrich von Stralendorf selbst mit seiner Gutsche abgeholt und wohl tractirt.

Den 20. - wieder zu Dresden anlangt.

Den 22. - hat mir der Kurfürst eine Resolution geben lassen, daß ich mich in seinem Lande aufhalten möge.

Den 9. Juli hat mir mein Postmeister 2 ) aus Leipzig 1000 Rthlr. spec. gebracht, welche mir die Stadt Rostock übermacht.


1) S. oben unterm 6. April und meine Meckl. Geschichte III. S. 253 in der Note.
2) S. oben z. J. 1621. 8. Juli.
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1628-1629.
Den 9. Sept. Adam Behr weggezogen nach Schweden, dem ich ein Schreiben in unserer beschwerlichen Sache an den König mitgegeben habe.

Den 18. Oct. bin ich nach Reinharz geritten.

Den 19. - ist meine A. M. auch daselbst aus Leipzig angelangt, hat bei sich gehabt den Marschalk und Passow und Dietr. Bartold Plessen, welche Tags zuvor aus Mecklenburg gekommen.

Den 20. - sind wir Alle wieder nach Torgau zurück.

Den 10. Nov. nach Reinharz in mein Winterquartier gezogen.

1629.

4. Januar reçu lettre de mon frère. il arrivera à Delitz le 6 de ce mois au soir.

Den 6. - bin ich von Reinharts auf Düben geritten mit A. M., Dorothe Malzan, Matthias Güntersberg, Moriz von der Marwitz, Hartwig Passow und 16 Pferden. Abends zu Delitsch.

Den 7. - ist mein Bruder mit seiner Gemalin, einer Jungfrau, Joachim von Wartensleben, Joh. Cotmann, allda angelangt.

Den 8. - mein Bruder nach Cöthen, ich nach Düben.

Den 9. - wieder in Reinharts.

Den 10. - habe Simon Gabriel zur Nedden nach Leipzig gesandt.

Den 17. - eigenhändig an den Kurfürsten von Sachsen durch meinen Trompeter geschrieben.

Den 22. - Antwortschreiben vom Kurfürsten von Sachsen, wobei eine Copey einer Intercession für meinen Bruder und mich beim Kaiser.

Den 25. - ist Passow nach Leipzig und von da nach Heidelberg zu den 4 katholischen Kurfürsten.

Den 2. Februar Nachricht von Pistorius aus Wien.

Den 26. - habe Georg Paulsen, den Einspänner, wieder nach Lübz abgefertiget.

Den 12. März ist Herzog Franz Albrecht von Niedersachsen allhier zu Reinharz bei mir aus Wien angelangt, hat mir gute Vertröstung von Hof gebracht.

Den 21. - zu Coburg mit meiner Frau Mutter und meiner ältesten Tochter zusammengetroffen.

Den 26. - nach Reinharz zurück.

Den 27. - Herzog Bernhard von Weimar angelangt, bis zum 29. geblieben.

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1629.
Den 16. April ist ein Zeichen am Himmel zwischen 8 und 9 Uhr Vormittag gesehen worden bis nach 10 Uhr.

Den 2. Mai nach Dresden geritten.

Den 5. - hat A. M. mir einen Sohn geboren (in Lichtenberg).

Den 11. - 2 Schreiben von Pistorius aus Wien, daß man hart darauf dringe, uns in die Acht zu erklären.

Den 7. Juni ein Schreiben von Jacob Bergmann, daß der Friede zu Lübeck geschlossen, meiner und meines Bruders wird darin nicht gedacht.

Den 14.- ein Schreiben von Pistorius aus Wien, daß den 6ten dieses dem General die Lehen über unsre Meckl. Lande wirklich ertheilt und uns zu hören nicht zu gestatten beschlossen worden.

Den 18. - 2 Schreiben vom Kurfürsten von Sachsen wegen der Intercession der sämmtlichen Kurfürsten beim Kaiser und wegen meiner Hinkunft nach Dresden.

Den 22. - ein Schreiben vom Kurfürsten zu Baiern bekommen.

Den 29. - einen Brief von - (in Chiffern, Gustav Adolf?)

Den 1. Juli einen Brief an - (Gustav Adolf von Schweden?)

Den 7. - Passow und Cotmann von Dresden zurück, vom Kurfürsten die Declaration, so der Kaiser ihm gesandt, darin enthalten die Ursache warum uns die Lande genommen und dem Wallenstein gegeben seyen.

Den 12. - Anerbieten der Kurfürstin, meine A. M. mit nach Lübeck auf ihrer Reise nach Dännemark nehmen zu wollen.

Den 14. - ein Schreiben vom Kurfürsten von Sachsen nebst Copey der Intercession sämmtlicher Kurfürsten für uns. Aber es ist nun zu spät. Gott helfe doch. (in Reinharz an Wolf Löser 600 Rthlr. Miethe gegeben.)

Den 16. - habe an die Kurfürstin geschrieben, daß A. M. nicht mit ihr, sondern mit mir ziehen soll.

Den 20. - über Wittenberg, Ziesar, Altbrandenburg, Jüterbock, Putliz, Schladen, den Parchimschen gehörig, bei Marnitz vorbei, durch die Elde geritten, bei Parchim, Schwerin und Rehna vorbei, den 26. nach Slutup. Da die Nacht blieben.

Den 27. - mit Joh. Witte und Jacob Bergmann, die ich nach Slutup bescheiden lassen, in Lübeck bei Andreas Hundt eingezogen.

Den 28. - der Rath allda sich zu allem Guten erboten und mir versprochen, in meinem Jezigen beschwerlichen Zustande

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1629.
mir mit Rath beizustehen; hat mir Wein, Hafer und einen Ochsen präsentiert.

Den 31. - habe an Hans Christoph Bülow geschrieben und gebeten, er möge mir verständigen, wo der König anzutreffen.

Den 3. Aug. ist meine Frau Mutter allhier zu Hamsfelde bei mir angelangt.

Den 4. - ist sie nach Rehna zurück.

Den 6. - ist des Königs von Schweden Apotheker Caspar König und der Kaufmann Cort tor Hellen und des Königs Diener Lowtzow bei mir angelangt.

Den 15. - habe ich an den König von Schweden geschrieben.

Den 18. - zu Itzehoe bei dem Könige von Dännemark.

Den 23. - habe den König zu Krempe angesprochen, eine Legation an den Kaiser und die Kur= und Fürsten abzufertigen.

Den 27. - zu Hamsfelde bei meiner A. M. zurück, nachdem mir der König ein Winterquartier abgeschlagen.

Den 29. - habe 4 Pferde an den König von Schweden gesandt. Mein Bruder mit seiner Gemalin bei mir gewesen. Abends wieder nach Lübeck zurück.

Den 31. - bin ich mit A. M. und unserm Hofstaat nach Rehna.

Den 9. Sept. habe Simon Gabriel von Nedden an den König von Dännemark gesandt.

Den 10. - an den König von Schweden geschrieben.

Den 23. - Rückkehr von Neddens vom Könige von Dännemark. bringt ein Handschreiben des Königs an mich und eine Vorschrift an den Kaiser.

Den 17. Oct. bei der alten Königin zu Niköping Audienz gehabt; sie um Rath und Assistenz ersucht. sie mir aber schlechten Trost gegeben.

Den 22. - an König Gustav Adolf geschrieben.

Den 23. - von Niköping auf Roby in Laaland.

Den 29. - nach Femern, Oldenburg, Koselow, Eutin.

Den 1. Nov. nach Lübeck, wo meines Bruders Gemalin von einem Sohne genesen.

Den 10. Dec. Adam Behr aus Schweden hier zu Lübeck angelangt. ist sehr krank.

Den 14. - zwischen 7 und 8 Uhr Abends ist Adam Behr Todes verblichen.

Den 16. - habe meinem Bruder cammuniciert, was mir aus Schweden zugekommen.

Den 20.- habe den magdeburgischen, braunschweig=lüneburgischen und hamburgischen Gesandten bei mir gehabt.

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1629-1630.
Den 22. - hat mein Marschalk Moriz von der Marwitz sich gegen mich resolvirt, das Hofmeisteramt oder die Erziehung meiner Kinder auf sich zu nehmen und sich in Schweden zu begeben.

Den 25. - A. M. ce fache conter moy sans aucun reson.

1630.

Den 8. Januar heute früh ist mein Marschalk fortgezogen nach Schweden.

Den 9. - ist Joh. Cothmann angelangt wegen Anfertigung einer Protestation gegen die Erbhuldigung bei der Landschaft und bei Kaiser und Reich.

Den 15.- habe an den Kaiser, die Commissarien und an unsere sämmtliche Ritter= und Landschaft geschrieben und gegen die Erbhuldigung des Wallensteiners öffentlich protestiert.

Den 28. - hat Andreas Swenson sich bei mir angeben lassen. Der hat Werbung vom Könige von Schweden an mich und die Stadt Lübeck ein negotium de bono publico.

Den 30.- habe mit der heutigen Post nach Schweden umständlich an den König berichtet, wie es diesen Ortes steht.

Den 4. Febr. mit meinem Bruder zusammen gekommen. Da hat Joh. von der Lübe, der aus Schweden zurückgekehrt, uns von wegen des Königs was proponirt.

Den 6. - habe an den König von Schweden meinen Zustand berichtet, mein Statthalter (Landrichter) Matthias Güntersberg mir schriftlich seinen Dienst aufgekündigt.

Den 10. - habe mit Dr. von Hagen scharf geredet wegen unsrer apologia 1 ).

Den 13. - hat Güntersberg durch Passow bei mir um Audienz anhalten lassen, hat von mir einen guten Filz bekommen.

Den 17. - Audienz an den Schwedischen Rath Ritter Rask ertheilt. auch mit dem Lübischen Syndicus Schabelt von meinen Sachen geredet und wie das kaiserl. Manifest zu beantworten; auch gebeten, mir schriftlich aufzusezen wie die Apologia bequem abzufassen.

Den 7. März ist der Syndikus Tanke zu mir gekommen und hat mir berichtet von der Resolution, so der Kaiser den Städten gegeben.

Den 23. - kommt Dr. Stallmeister von Rostock, präsentiert mir von der sämmtlichen Landschaft 300 Rthlr.


1) S. meine Meckl. Gesch. III. S. 252.
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1630.
Den 31. - sind mein Bruder, Otto Preen und Joh. Cotmann zu mir kommen. Ich habe den Syndicus Tanke bei mir gehabt. haben zusammen die apologiam verlesen, welche Cotmann abgefaßt, habe sie gut befunden.

Den 6. April ist mein Marschalk Mor. von der Marwitz aus Schweden angelangt.

Den 11. - an den König von Schweden geschrieben.

Den 15. - hat des Königs von Schweden Secretarius, Philipp Sattler, Audienz bei mir gehabt, kommt von Kursachsen.

Den 26. - ist Herzog Bernhard von S. Weimar den ganzen Tag bei mir gewesen. habe allerlei mit ihm geredet.

Den 5. Mai habe den dänischen Obersten Wilhelm von Lohausen 1 ) bei mir zu Gast gehabt, habe durch meinen Marschalk mit ihm wegen Bestallung tractiren lassen.

Den 1. Juni haben sich Johann von der Lühe und Major Dewitz erstlich zu Fuß gerauft, hernach zu Pferde Kugeln gewechselt, und hat Dewitz Joh. von der Lühe erschossen. ist alsbald todt geblieben. Dewiz ist davon geritten. Ich habe es Joachim von der Lühe zu wissen gemacht.

Den 6. - ist meines Marschalks Mor. von der Marwitz Hochzeit gewesen mit Dorothea Malzan.

Den 12. - habe ich meinen Secretarium Simon Gabriel zur Nedden mit unserer apologie nach Regensburg abgefertigt.

Den 13. - mit meinem Bruder wegen Abfertigung eines Gesandten nach Danzig deliberirt.

Den 28. - ist Eustachius Kaltenhof aus Schweden hier angelangt, bringt kein Schreiben von dem Könige. hat ihm aber sagen lassen, er sollte nur hinziehen, er (der König) werde mich eher sprechen als er (Eustachius) zu mir käme. bin also zu meinem Bruder gefahren und ihm solches vermeldet. Darüber Rath gehalten und ist gut befunden weil man vernommen daß der König zu Wolgast wäre, Passow dahin abzufertigen.

Den 29. - habe ich mit Lohausen 2 ) tractiren lassen, also daß er mir Dienst zugesagt, und darauf seine Pflicht durch einen Handschlag von ihm genommen.

Den 1. Juli habe ich Hartwig Passow nach Stralsund zum Könige von Schweden abgefertigt. 2 Schreiben von dem Könige von Dännemark empfangen, le un concerne les 1000 Rthlr. pension.


1) S. meine Meckl. Geschichte III. S. 260.
2) S. ebendaselbst S. 260 u. 272.
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1636-1633.
Den 3. - hat meine Frau Mutter mir 50 Musketen geschenkt. Zeitung bekommen, daß der König von Schweden Greifswalde eingenommen, selber darin gewesen und den Ort besichtigt.

Den 8. - ist Dr. Salvius aus Schweden mit 4 Schiffen angelangt.

Den 12. - bei mir Audienz gehabt.

Den 14. - an den König von Schweden geschrieben.

Den 16. - sind Passow, Jlefeldt, Joachim von der Lühe und Ulr. Ad. Holstein aus Usedom vom Könige von Schweden wieder hier angelangt.

Den 18. - habe ich Lohausen als Gesandten nach Dresden abgefertigt. Des Dr. Salvius Werbung betrifft 3 Punkte: 1) Entschuldigung des Königs, daß er mir nicht geantwortet. 2) daß er Befehl habe, mir Geld zu geben. 3) daß ich nach Dännemark reisen möchte.

Den 2. Aug. in der Nacht ist Dr. Salvius nach Hamburg.

Den 11. - hat mir A. M. eine Tochter geboren (Hedwig getauft 12. Sept.).

Den 16. - bin ich aus Dännemark in Lübeck zurückkommen.

Den 25. - habe ich ein ausführliches Schreiben vom Könige von Schweden erhalten dat. den 11. Aug. im Feldlager bei Alten Stettin.

Den 26. - hat der Schwedische Hofmarschalk Dietr. von Falkenberg, Oberst und Ritter, bei mir Audienz gehabt.

Den 27. - bei meinem Bruder mit Falkenberg allerlei beredet.

1633.

Den 24. Mai ist Karl Mörner in Schwerin angelanget, bringt Schreiben von den schwedischen Reichsräthen, fordern die restirenden Hülfsgelder.

Den 30. Sept. ist der Generalmajor Alexander Leslie hier zu Schwerin bei mir angelangt.

Den 2. October Generalmajor Lohausen gleichfalls angelangt, den 3ten nach Wismar zurück.

Den 5. - ein schreiben vom Reichscanzler Axel von Oxenstjerna empfangen, communiciert mir den aufgerichteten Bundesvertrag zwischen den Schweden und den Ständen im Oberlande zu Frankfurt.

Den 2. - haben sich der Küchenmeister Friedrich Tessant und der Stadtvogt von Neustadt erzürnt und der Küchenmeister hat den Stadtvogt todt gehauen.

Den 16.- habe böse Zeitung vom Kurfürsten zu Brandenburg empfangen. Der schreibt, daß der Feind Frankfurt a. O.

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1633-1634.
und andere Oerter in seinem Lande schon eingenommen, daß er nicht weiß, wie er ihm resistiren soll, die Festungen habe er zwar wohl versehen, aber im Felde könne er ihm nicht resistiren.

Den 25. - ein Schreiben von Dresden von Eustachius Löser, der Friedländer ziehe nach den 6 Städten.

Den 30. - böse Zeitung, daß Landsberg in des Feindes Händen. mein Bruder hat mit Rostock accordiert ohne mein Vorwissen und mir nur notificiert, daß ers also angestellt, welches mir zum praejudiz gereicht, welches ich so nicht will passiren lassen.

Den 8. Nov. ist meine Anna Marie von einer jungen Tochter entbunden worden.

Den 10. - Juliana getauffet.

Den 15. - habe meinen Pagen Friz Florian von Salitz zum Kurfürsten zu Brandenburg gesandt.

Den 16. - des Kurfürsten zu Brandenburg Geheimerath und Lehnssecretär Sebastian Strip bei mir Audienz gehabt, sucht die Conjunction des Ober= und Niedersächsischen Kreises mit den 4 Oberländischen Kreisen.

Den 13. Dec. ein schreiben vom General Leslie bekommen, der Feind gehe Frankfurt zu entsezen.

1634.

Den 23. Januar meine Anna Marie ganz von Pokken ausgeschlagen, liegt sehr elend.

Den 29. - ein schreiben von Hartwig Passow bekommen, berichtet, er habe Audienz beim Reichscanzler Oxenstjerna zu Magdeburg gehabt.

Den 3. Febr. ist mein Töchterchen Juliana von dieser Welt geschieden.

Den 4. - meine Anna Marie früh um 7 Uhr communicirt und sich mit Gott versöhnt.

Den 5. - ist meine liebste Anna Marie selig entschlafen um 4 Uhr Abends. Der Allmächtige gebe ihr eine fröliche Auferstehung und mir eine selige Nachfolge.

Den 6. - bin ich in großer Betrübnis gesessen.

Den 17. - habe Marwitzen anzeigen lassen durch Joh. Cotmann, daß Hans Grävenitz Küche und Keller in Schwerin commandieren solle.

Den 24. März hat mir Salvius zu Bützow das Stift abgetreten und übergeben und habe die Leute in meine Pfliht genommen durch ein Handgelübde.

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1634-1635.
Den 13-17. Mai Tractaten mit dem Capitel zu meinem Contentement geendigt, eine neue Capitulation aufgerichtet.

Den 12. Mai mit meiner seligen A. M. und des Kindes Leiche von Schwerin nach Doberan gefahren.

Den 23. - mit Andreas Hundt tractiert, thue ihm das Amt Dömiz auf 10 Jahr. giebt mir die ersten 5 Jahre jedes Jahr 4000 Fl. die lezten 5 Jahre 5000 Fl.

Den 1. Jul. nach Danneberg gereist.

Den 2. - daselbst still pour faire amitié.

Den 8. - an Fräulein Marie Catharina von Danneberg von Schwerin aus geschrieben.

Den 11. - Antwort von ihrem Vater bekommen. M. C. zu Epstorf gewesen.

Den 29. - mein Verlöbnis mit M. C. zu Danneberg.

Den 28. Aug. meines Bruders Gesandten bei mir Audienz gehabt mit der Werbung, daß auf nächstem Landtage Cotmann nicht möchte die Landtagsproposition thun lassen, auch zu keinen consiliis admittieren. ich habe es abgeschlagen.

Den 3. Sept. mein Vetter und Mutterbruder, der Erzbischof von Bremen, Herzog Johann Friedrich von Holstein, gestorben.

Den 9. - auf dem Landtage zu Sternberg ist die Proposition auf dem Judenberge gehalten von Johann Cotmann zum großen mécontentement meines Bruders.

Den 22. Oct. Graf Peter Brahe bei mir in Schwerin angelangt und Audienz gehabt.

Den 7. Nov. haben die beiden jungen Lützowen vom Eickhofe, Christofs Söhne, ihren Lehneid abgelegt.

Den 13. - ist meine Frau Mutter verschieden und ist mir von meiner Schwester ihr tödtlicher Abgang nach Neustadt notificieret.

Den 9. Dec. habe in der Nacht von Anna Marie geträumt.

Den 12. - hat mein Marschalk Moriz von der Marwiz seinen gänzlichen Abschied von mir genommen, habe ihn seiner Eide und Pflichten enthoben; er ist fast ganz von Sinnen. Ursache ist der Ruin seiner Güter.

Den 26. - ein Schreiben von meinem Bruder bekommen, betrifft die Friedenstractaten zwischen Kurfürsten von Sachsen und dem Kaiser und meines Bruders und mein Interesse.

1635.

Den 12. Juni. es hat wegen Georg Flotowen Landrath zwischen meinem Bruder und mir großen Streit geben also daß er mich ausgefordert.

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1635 - 1637.
Den 13. - ist der Streit beigelegt worden, weil mein Bruder seinen Unfug erkannt.

Den 24. Oct. habe Zeitung von der Elbe bekommen, daß Pentz zu Dömiz geschlagen und bei 3000 Mann verloren habe.

Den 22. Nov. hat der General Baudissin Dömiz angefallen, aber Generalfeldmarschall Baner hat die Festung so entsezet, daß Baudissin hat durch die Elbe schwimmen müssen und viele Todte hinter sich gelassen und also sehr ruiniert, da viel Volk geblieben.

Den 24. - wie ich zu Sternberg bin, kommt Bericht, daß das sächsische Volk geschlagen.

1637.

Den 5. Januar habe durch die Landräthe Joh. Plessen von Damshagen, Georg Flotow von Stuer, Kurt Behr und Berend Ludolf Malzan meines Bruders Wittib 1 ) beschickt und ihr anzeigen lassen, weil ich nun die ganze Vormundschaft auf mich genommen als begehrte ich meinen jungen Vetter, Herzog Gustav Adolf, in meine Education zu nehmen, begehrte gar friedlich sie mir denselben in Freundschaft und Güte herausgeben wolle. Sie hat's pure abgeschlagen, beruft sich auf eine königl. dänische Interposition.

Den 6 - ein Schreiben von meinem Agenten zu Wien, Pistorio, empfangen, berichtet, das tutorium sey zu verfertigen befohlen.

Den 7. - wieder Rath gehalten und meines Bruders Wittib ansprechen lassen, das Kindlein gutwillig von sich zu geben. in entstehung dessen wollte ich auf andere Mittel bedacht seyn.

Den 8. - haben die Landräthe wieder Audienz bei ihr gehabt, aber nichts erhalten.

Den 13. - die Herzogin stellt sich krank wegen des daß ihren calvinischen Pfaffen das Predigen heute verboten.

Den 14. - Berend Ludolf Malzan Landrath will sich von den Tractaten mit der Wittib absentiren, habe es ihm hart verweisen lassen. NB. habe der Wittib durch den Hofmeister von der Lanken anzeigen lassen, sie solle auf ihr Leibgeding 2 ) ziehen und mir den jungen Prinzen zu meiner Education abfolgen lassen und das Losament räumen.

Den 15. - hat sie Hartwig Passow zu sprechen begehrt und sehr gebeten ihr zu erlauben auf dem Hause zu Güstrow zu verbleiben.


1) Herzog Johann Albrecht II. † 23. April 1636. Seine Wittwe Eleonore Marie von Anhalt=Bernburg.
2) Schloß und Amt Dargun c. p.
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1637.
Den 16. Januar habe Friz Jhlefeldt, Jochim Krüger und Johann von Plessen befohlen das Losament für meinen jungen Vetter einzunehmen, welches Fräulein Christina Margarethe sich zugeeignet. Dieses ist geschehen.

Den 17. - habe ich zu meiner Bruders Wittib Johann Plessen, Curt Behr und Geo. Flotow gesandt und sie nochmal ermahnen lassen meinen jungen Vetter herauszugehen, welches sie sich geweigert. Nach Mittag habe ich ihn ihr vom Schloß genommen und weil sie mir die Thür verschlossen, hob ich sie öffnen lassen und ihr das Kind aus den Armen genommen.

Den 18. - hat die Frau Wittib sich aufs Bitten gelegt, begehrt ich möge ihr doch verstatten hier zu bleiben wegen Unsicherheit auf ihrem Leibgeding.

Den 19. - hat sie ein concept eines Reverses übergeben, den sie vollziehen will wenn ich ihr erlauben will hier auf'm Güstrowschen Hause bis Ostern zu bleiben. Ich habe dagegen einen aufsezen lassen durch Cotmann und ihn ihr zugesandt darauf sie sich noch nicht erklärt.

Den 20. - tractieren noch wegen des Reverses und zwar wegen des Wörter "müssen". sie sagt ich habe ihr Gewalt gethan. ich sage sie hat mir gewalt gethan, weil sie die Losamenter versperret und mich nicht hat einlassen wollen.

Den 22. - 6 Uhr Abends hat sie mir erst den Revers durch Fräulein Christina Margarethe, meines Bruders Tochter, unterschrieben zugesandt.

Den 31. - Schreiben von Pistorius aus Regensburg, wie meines Bruders Gemalin am kaiserlichen Hofe practisiret.

Den 29. April habe auf dem Sternberger Landtage mit der Landschaft einen harten Streit gehabt wegen der Contribution, wessen sich Hartwig Passow angenommen und auf der Landstände Seite gesprochen, welches ich ihm hart verwiesen daß wir also sehr hart an einander kommen, hat mir aber weichen müssen.

Den 4. Juni habe ein Schreiben von dem leichtfertigen Heinrich Husan bekommen, der sich Edler von Husan schreibet.

Den 23. Juli ist Lübz, Criwiz und Parchim von den Wallonen und Croaten ausplündert.

Den 31. - habe Major Hartwig von Reden zum General Hans Caspar von Klitzing gesandt.

Den 4. Aug. ist derselbe wieder angelangt, hat etliche Salvaguardien über die Residenzen gebracht.

Den 5. - habe dem commissario Joh. von der Lühe befohlen nach dem General Klitzing zu reisen und Anstalt zu machen, daß er für seine Armee Proviant verschaffte. von der Lühe

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1637 -1638.
hat sich unnüz gemacht und seinen nachständigen Rest begehrt. ich hab' ihn mit dem Degen vom Hause gejagt.

Den 31. - Antwortschreiben vom Kurfürsten von Brandenburg empfangen wegen meines Hauses Dömiz. Er kann mir solches nicht einhändigen, ehe er mit dem Kaiser daraus communicieret.

Den 18. Sept. an Gallas geschrieben wegen der Friedenstractaten: er möge mir die Vollmacht zusenden.

Den 6. Oct. habe Major Reden zum Commandanten nach Wismar abgefertigt mit mündlicher Werbung wegen Warnemünde, daß wenn sie mit Gallas accordieren sollten, sie mir mögen geliefert werden.

Den 1. Nov. habe ein unnüz schreiben von Herzog Franz Albrecht zu Niedersachsen empfangen. Der mahnt umb 20,000 Rthlr. Capital und 1 Jahrs Zinsen. Daneben ein kaiserliches Mandat, daß ich die Wittib zu Güstrow restituiren soll.

Den 13. - vom Kurfürsten von Brandenburg ein Antwortschreiben bekommen dgl. scharf und unfreundlich schreiben ich mein lebtag von keinem bekommen. pacience.

Den 16. - von Herzog Franz Albrecht von Sachsen ein hart scharf und unter Fürsten nie erhört Schreiben empfangen. basta. pacience.

Den 25. - ein Schreiben vom Herzog Georg von Braunschweig=Lüneburg bekommen, betrifft die Tractaten zwischen Herzog Augusto und meiner Gemalin. Herzog Augustus schlägt vor den Grafen von Delmenhorst zum Unterhändler.

Den 11. Dec. reçu ein Schreiben von Salvio wegen Friedenstractaten. wieder ein verdrießliches schreiben vom Herzog Franz Albrecht bekommen.

Den 28. - die von Adel des Amts Schwerin, Wittenburg und Gadebusch 3000 Rthlr. gewilligt zur redimirung der Stadt Wismar den Schweden abzukaufen.

Den 29. - Ulrich Pentz, mein Stallmeister Wilhelm Warnstedt, und Henning Lützow nach Wismar deswegen gesandt. Dr. Hein nach Rostock. Jacob Berkmann nach Lübeck. Erstere haben vom Commandanten zu Wismar gute resolution zurückgebracht.

1638.

Den 4. Januar sind etliche Regimenter nach Gadebusch, Grevesmühlen, Wittenburg und Walsmühlen gangen, also durch die halbe Armee Wismar blokiret. Gott helfe uns.

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1638.
Den 8. - hat Generalmajor Bredow mir ein schreiben durch seinen Trompeter sandt, berichtet daß er Poel und Redentin ausplündern lasse. Dank es ihm der Henker.

Den 13. - habe ein vertrauliches Schreiben von Dr. Salvio bekommen. Der gibt mir zu verstehen, daß er's redlich und treu meint.

Den 25. - an Gallas 6 lichtbraune Stuten verehrt.

Den 13. Febr. ist meine Maria Catharina von einem Sohne entbunden (Friedrich getauft).

Den 22. - ein Schreiben von Gallas aus Sternberg bekommen wegen der Friedenstractaten und daß Herzog Franz Karl zu S. Lauenburg Plenipotenz vom Kreise habe mit den Schweden Frieden zu tractieren.

Den 25. - General Hubold Rohck angelangt und fürbracht, daß die Armee aufbrechen würde. ich sollte dem Gallas versichern, daß ich die Plätze so ich noch inne hätte und da er mir Dömitz abtrete, daß ichs gegen die Schweden manuteniren wolle, möchte in Wismar schicken mit dem Commandanten tractieren lassen, daß er der kaiserlichen Soldateska keinen Schaden zufügen wolle.

Den 6. März Zeitung bekommen daß Gallas Warnemünde belagert.

Den 11. - 2 Schreiben vom Kaiser empfangen.

Den 12. - ist Zeitung von Warnemünde kommen, daß Vizthum von Eichstädt davor erschossen sey.

Den 14. - berichtet, daß Gallas aufgebrochen und sich nach Grabow begeben.

Den 16. - ist die Bredowsche Brigade hier vorbei nach Grabow auf das rendez-vous marschiert.

Den 20. - habe ein Schreiben von seiner Kaiserlichen Majestät empfangen darin sie mir gnädigst aufgetragen, daß ich wegen des Friedens mit der Krone Schweden tractieren soll. d. d. Preßburg d. 5. März (n. St.)

Den 1. April habe Briefe aufgefangen, so Gallas an den Rath zu Rostock geschrieben; daraus sieht man, daß der Rath Schelmen seyen. Gott wird sie zu rechter Zeit wohl strafen. - Meiner Tochter habe 1 Ducaten gegeben den Vechtelstil zu vergulden.

Den 10. - ist Peter Götzen Brigade von Wismar nach Holstein gangen, haben Mechelburg rein ausgeplündert.

Den 28. - ein schreiben vom Generalquartiermeister Rohck empfangen, die beiden Zölle Dömitz und Boizenburg würden

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1638.
uns eingeräumt werden, aber Warnemünde wäre mit dänischen Schiffen besetzt, deswegen müßte man sich eine Weil gedulden.

Den 2. Juni Hartwig Passow, Joh. Cotmann und Ulrich Pentz nach Boizenburg gereist. Die Räthe werden fort nach Hamburg reisen, um die Friedenstractaten bei Salvio zu befördern. Den 6. - Schreiben von Bartold Dietrich Plessen aus Darmstadt betrifft die Administrationssache meines jungen Vetters und die Zollerhöhung, welche er bei den geistlichen Kurfürsten gesucht hat. hat gute Resolution erhalten.

Den 16. - sind Hartwig Passow und Canzler Joh. Cotmann, nachdem sie aus Hamburg von Salvius zurück, zum Grafen Gallas nach Grabow wegen der Friedenstractaten gezogen.

Die Accise hier zu Schwerin hat getragen vom 1-28. Juni vom Malz 341 Fl.

Den 12. Juli bin ich mit meinen Kindern und Leuten sämmtlich bei meiner Gemalin auf ihrem Hofe auf der Schelfe zu Gast gewesen.

Den 16. - ist das Böheimische Regiment hier vorbeigezogen, hat großen Schaden mit Abnahme des Viehes und Verderben der Feldfrüchte verrichtet.

Den 6. August habe Antonius Volow für einen archiwarium bestellt.

Den 28. - habe Andreas Hundt befohlen nach Basthorst zu Herzog Franz Albrecht zu S. Lauenburg zu reisen um zu vernehmen wie wir könnten verglichen werden. Der hat einen beschwerlichen Brief an mich geschrieben.

Den 15. Sept. habe den Dr. Bergmann nach Lüneburg gesandt, bringt Bescheid, man wolle sich bedenken, ob man das Haus Neuhaus gegen Abtretung Zarrentin's überlassen wolle und könne.

Den 28. - bin ich zu Herzog August nach Lauenburg. Herzog Rudolf Maximilian zu Sachsen auch da angelangt, hat nach der Malzeit Stänkerei mit mir angefangen.

Den 36. - hat der kaiserliche Rath Curt Lützow bei mir zu Boizenburg zu Nacht gessen. Hans Grävenitz meint, ich möchte meinen Canzler Dr. Joh. Freundt 1 ) zum Herzog Franz Albrecht zu S. Lauenburg senden und sich zu interponieren vermeint, er in gutem Credit bei ihm wäre, daß er alle unsere Streitigkeiten aufheben könne.


1) Dr. Joh. Pfreundt, Geheimerath, früher Braunschweig=Dannebergischer Canzler.
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1638.
Den 3. Oct. habe schreiben von den Regierungsräthen zu Güstrow bekommen, schicken mir ein schreiben von Baner, der begehrt Proviant für seine Armee. Der hat jezo sein Quartier zu Grubenhagen. Die Räthe wissen keinen Rath mehr.

Den 7. - schreiben von Schwerin bekommen von meinem Oberstlieutenant, daß Baner die Stadt Schwerin mit seinem Volke besezt, der Oberstlieutenant mit seinem Volke aber sich aufs Schloß retiriret. Ueber Tafel ein Schreiben bekommen, daß Baner selbst in Schwerin logire. Da hab' ich Major Reden auf die Post mit einem Trompeter und schreiben an Baner gesandt, um zu verhüten daß keine Gewalt geschehe. auf die Nacht berichtet Major Reden von Schwerin, daß er mir nicht rathen wolle ohne Baner's Post und convoi dahin zu reisen.

Den 10. - bin ich von Boizenburg auf Wittenburg.

Den 11. - mit allen Meinigen zu Ostorff angelangt. heimlich in Schwerin geschickt und vernehmen lassen, ob man mich aufs Schloß lassen wolle. Da hat man mir durch Daniel Plessen sagen lassen, ich sollte in Gottes Namen heraufziehen, welches auch geschehen.

Den 12. - habe meinen Stallmeister zu Baner gesandt.

Den 14. - Schreiben von Joh. Liliensparre, Commandanten zu Wismar, will die foten 1 ) des Baner excusiren.

Den 19. - bin ich zu Neukloster beim General Baner angelangt.

Den 20. - habe allda alles von ihm erhalten was ich gesucht.

Den 23. - ist Baner hier in Schwerin angekommen, aber wegen vieler Geschäfte mir nicht zugesprochen, hat sich aber durch den Oberst Wizleben entschuldigen lassen.

Den 31. - habe ein bewegliches Schreiben an Baner für die Stadt Schwerin und meinen Hofstaat gethan.

Den 5. Nov. ist Generalmajor Zabeltiz bei mir gewesen, hat mir versprochen drei Tage zu verziehen mit der Contribution einzuziehen, bis ich Milderung vom Feldmarschalk erhielte.

Den 6. - habe deshalb Simon Gabriel zur Nedden zum Baner gesandt. hat ziemlich gute Verrichtung gehabt.

Den 17. - Schreiben von Redentin, daß mir Baner das beste Vieh und fast das meiste Korn von Redentin nehmen lassen.

Den 26. - habe abermals einen Mahnbrief von H. Franz Albrecht von Lauenburg bekommen wegen des Geldes, so ich ihm schuldig. ich soll mit ja oder nein erklären ob ich bezahlen will oder nicht. Ich habe mich erklärt, ich resolviret wäre laut


1) s. h. die Fehler.
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1638-1639.
meiner Verschreibung ihn zu bezahlen, jezo wäre es aber wegen des Ruin des Landes meine Gelegenheit nicht, er hätte es auch so hoch nicht nöthig, da er ja noch Andreas Hundt, der mein Diener wäre, 2000 Rthlr. geliehen.

Den 15. Dec. ist mein Leibbarbier Meister Marx Helbeck, genannt Behn, mit meiner Erlaubnis nach Lübeck verreist. hat alles was er gehabt mit sich genommen, und wie die Kundschaft lautet, darf er wohl nimmer wiederkommen.

Den 18. - ein schreiben von Baner bekommen, daß er bald aufbrechen und dies Land (so er vorher wohl ausgeraubet) quitieren wolle.

Den 31. - ist die schwedische Cavallerie hier vorbei marschiert und schickt sich an zum Aufbruch. Gott helfe daß sie fortziehen und nimmer wiederkommen.

1639.

Den 1. Januar die schwedische Armee hier zu Schwerin rendez-vous gehalten und sodann fort nach Dömiz, Boizenburg und Lauenburg marschiert. Lennart Torstenson hier auf dem Jägerhof logiert, habe ihn zu Gast bitten lassen, hat aber nicht kommen wollen.

Den 19. - ein schreiben vom Herzog Friedrich zu Celle, berichtet, daß der (General=Commissarius Pfuhl an den Kreis und an ihn geschrieben daß er Dömiz belagern wolle, wollte mit ihnen gute Freundschaft halten, daß sie sich nicht feindlich gegen ihn erzeigten.

Den 2. Januar habe meinen Stallmeister zu J. Baner nach Mechelburg sandt, ihn zu ersuchen daß er mir die zu Bützow und Güstrow mit Gewalt abgenommenen Companeien und Fähnlein wieder restituiren möge.

Den 22. - schreibt Baner, er wolle sie mir wieder folgen lassen, ich solle mich nur reversiren daß ich nicht werben wolle.

Den 29. - hat sich Johann Liliensparre schwedischer Commandant von Wismar erboten, beim Feldmarschalk zu Wege zu bringen, daß ich die Städte Güstrow und Bützow wieder freikriegen soll.

Den 24. Febr. ein schreiben vom kaiserlichen Commandanten zu Dömitz bekommen. begehrt man den Leuten zu Grabow befehlen soll sich wieder einzustellen.

Den 26. - mit meiner Gemalin und Tochter bei Dr. Albertus Hein zu Gast gewesen. hat mich mit 48 Essen tractiret.

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1639.
Den 10. März ein schreiben vom dänischen Canzler Detloff Rewentlow bekommen. schickt mir eine Copey so der König zu Dännemark an den Kaiser geschrieben in meiner Vormundschaftssache welche ausbündig und sehr wohl geschrieben und mir verhoffentlich zu gute gereichen soll.

Den 20. - ein schreiben von Andreas Hundt daß Bülow zu Stintenburg mit Herzog Franz Albrecht zu S. Lauenburg handle wegen Stintenburg und daß Bülow meine Schuld, so ich Herzog Franz Albrecht schuldig bin, für baar Geld annehmen will und ich soll ihn wieder mit einem Gut versehen.

Den 25. - berichtet Andreas Hundt daß Herzog Franz Albrecht mit Curt Bülow wegen Erkaufung des Gutes Stintenburg in Richtigkeit wenn ich Bülowen annehmliche Versicherung auf 30/m. Rthlr. thue so will er dem H. Franz Albrecht Stintenburg abtreten aber ehe nicht. er will aber herkommen mit mir zu tractieren.

Den 18. April von Dr. Jeremias Pistorius aus Wien ein schreiben bekommen, daß mein Gesandter daselbst Christian August Rohr am Fleckfieber gestorben. hat möglich von den katholischen eine spanische Suppe bekommen.

Den 17. Mai Curt Behr Joachim Malzan Landmarschalk wegen der Ritterschaft anbringen lassen daß sie keinen Menschen bezahlen wollen.

Den 28. - Curt Behr und Joachim Malzan von Plau gekommen, haben mit dem Commandanten gehandelt daß er 1000 Ducaten nehmen und mir das Haus Plau übergeben will.

Den 5. Juni ist Andreas Hundt von dem Herzog Franz Albrecht hier angelangt hat gute Verrichtung gehabt. H. Franz Albrecht eine Gesandtschaft an mich abgesandt, begehrt Freundschaft mit mir zu machen und läßt um meines Bruders Tochter Fräulein Christina Margarethe anhalten.

Den 18. Juli bekomme ich ein schreiben von Joh. Cotmann darin er mir seine Dienste aufkündigt, auch einen gar schlimmen Brief schreibt, will in der Vormundschaftssache nicht mehr rathen, weil die kaiserliche Urtel nicht auf meiner Seite lautet.

Den 8. Aug. hat mir meine Mar. Cat. eine Tochter geboren Christina getauft.

Den 28. - nach Rostock gefahren.

Den 29. - ist um 10 Uhr Morgens auf dem Rathhause die proposition geschehen.

Den 30. - Abends haben mir die Studenten eine schöne musique gebracht.

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1639-1640.
Den 3. Sept. der Landmarschalk Joachim Malzan und Paschen von der Lühe von der Ritter = und Landschaft zu der Wittib nach Güstrow gesandt, gütliche Tractaten zu incaminieren.

Den 4. Nov. hat mir mein Sohn Christian ein schreiben übermachen lassen darin er sich beklagt er habe keine Lust mehr zu studieren, begehre Soldat zu werden.

Den 5. - bei Consrade eine wilde Katze gefangen.

Den 7. - Ulrich Penß und Dr. Bergmann mit den Bürgern allhier zu Schwerin tractieret, daß sie ein Schifferamt errichten sollten und mir die Hölzung, so ich aus meinen Aemtern zu überlassen hätte, abkaufen und nach Wismar zu Schiff fahren.

Den 13. - ein schreiben von Cotmann und seinen Collegen bekommen, schicken das Concept eines Patents welches sie vermeinen ich solle anschlagen lassen, um alle Calvinisten aus dem Lande zu verbannen.

Den 16. - ein Schwizbad gebraucht.

Den 11. Dec. Dr. Lorenz Langermann und Hans Christoff von Bülow die dänischen Unterhandlungsgesandten in der Güstrowschen Vormundschaftssache aus Güstrow berichtet, daß auf vielfältiges Anhalten sie meines Bruders Wittwe beredet, daß sie es zu Tractaten kommen lassen wird.

Den 17.- haben sich die Tractaten zerschlagen, denn die Wittib sich zu nichts verstehen will, sondern stricte bei der kaiserlichen Urtel verbleiben der ich pariren soll.

Den 18. - haben die Deputirten von der Ritterschaft neue Vorschläge gethan.

1640.

Den 12. Mai hat mir der Rath von Bremen 10 Last Rogken verehrt zu Lübeck zu empfangen.

Den 9. Juni habe böse Zeitung von Schwerin bekommen daß die Brandenburgischen mit 200 Pferden vor Schwerin gewesen und einen schwedischen Offizier gefangen und mir von Consrade und Ostorff Vieh und Pferde genommen, welche zum Theil jedoch wiederbekommen.

Den 16. - Canzler Johann Cotmann Audienz gehabt. hat seinen gänzlichen Abschied von mir gebeten mit Vergießung vieler Thränen. habe ihn behandelt, daß er nun sich verpflichtet bei mir zu bleiben, daß ich also der Sorge wo einen an seinen Plaz zu bekommen, auch los bin. Die Stadt Parchim an mich geschrieben klagen daß sie von den Brandenburgischen so geplagt werden, daß fast kein Mensch und Vieh vor's Thor gehen darf.

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1640-1641.
Den 19. - ist die Proposition von Cotmann den Landräthen und den Gesandten von Rostock und Wismar geschehen.

Den 25. - habe die von Rostock, Wismar und Güstrow nach Tafel ermahnt darauf bedacht zu seyn daß Gelder zum Regensburger Reichstage möchten herbeigeschafft werden.

Den 2. Juli bin ich zu Güstrow angelangt. Da sind alle Calvinisten mir aus dem Wege gelaufen.

Den 19. - habe eine Urtel vom kaiserlichen Hofe empfangen in Sachen die Comturey Mirow betreffend.

Den 14. Aug. ein Schreiben von Kais. Majestät bekommen, daß ich mich des Hauses Lüneburgs Händel nicht theilhaftig machen soll.

Den 29. - Johann Cotmann und Curt Behr als Gesandten nach Regensburg sind heute aufgebrochen.

Den 30. - habe ich von Abraham Kaiser schreiben bekommen, daß der römische Kaiser im geheimen Rathe verabschiedet, daß meine Sache dem kurfürstlichen Collegio zu decidiren solle übergeben werden. Gott sey Lob und Dank.

Den 10. Nov. habe zu Güstrow durch den Superintendenten Mag. Dan. Michael in der Schloßcapelle predigen lassen, Gott zu Ehren, den Calvinisten zum Troz.

Den 29. Dec. schickt mir Herzog Jacob von Curland 10 Last Gerste, 10 Last eingesalzen Fleisch) 2 Faß Meth und 2 Last Hafer.

1641.

Den 21. Januar ist meine Mar. Cat. von einem Sohne entbunden. Bernhard Sigismund getauft.

Den 1. Febr. der Rath allhier zu Schwerin sich der Verordnung wegen der Kriegskosten widersezet. Deswegen eine Beschwerdeschrift übergeben, habe aber befohlen demungeachtet durch militärische Execution solches zu verrichten, sie habens cum protestatione an dem Rathhaus anschlagen lassen.

Den 2. - ein schreiben von meinen Räthen aus Regensburg empfangen, daß Baner hart vor Regensburg mit 12 Regimentern gewesen.

Den 23. April hat Moriz von der Marwitz, meines jungen Vetters Hofmeister, alle meine Leute zu Gast gehabt und sein Testament aufsezen lassen, er ist ganz irre im Kopf daß es also lauter Thorheit ist was er anfängt.

Den 27. Mai ist der gewesene Hofmeister meines Vetters, Moriz von der Marwitz, mit seiner ganzen Familie und Allem was er hat von hier abgezogen und nach Gadebusch und Raze=

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1641-1642.
burg gereist. Gottlob daß ich seiner quitt bin. Friz Dietr. Capell, der neue Hofmeister, hier angelangt.

Den 18. Aug. Landtag zu Schwerin. Rath gehalten wie der Landschaft zu verweisen, daß sie die gravamina, ehe sie auf die proponirten Punkte resolviret, wollen erlediget und richtig haben. Deswegen einen guten Vilz bekommen.

Den 24. - habe ein Schreiben vom Erzherzog Leopold Wilhelm bekommen, begehrt Proviant und Anlegung eines Magazins in Schwerin für die kaiserliche Armee.

Den 31. - der Landtag ist unfruchtbar abgelaufen und sind Herr und Unterthanen malcontent von einander geschieden. Hartwig Passow ist auch rebellisch worden.

Den 13. Oct. ist mein Sohn Christian nebst Abraham Kaiser auf seine peregrination gegangen. Gott geleite ihn durch seine heiligen Engel.

Den 31. - habe den Feldmarschalk Lennart Torstenson in Gadebusch besucht.

Den 6. Nov. sind Curt Behr und Joh. Cotmann von Regensburg wieder zu Schwerin angelangt, ziemlich schlechte Verrichtung und viel Geld verthan.

Den 15. Nov. † mein Sohn Bernhard Sigismund.

1642.

Den 3. Jan. habe an meinen Sohn Christian nach Utrecht geschrieben und ihn ermahnt fleißig zu seyn etwas redliches zu studieren.

Den 16. - sind Salvius und der Legat Johann Oxenstjern zu Wismar bei mir gewesen.

Den 1. Febr. ist der kaiserl. Oberst Hartmann Goldacker mit 4 Regimentern Croaten in Schwerin angekommen, erbietet sich zu guter Ordnung.

Den 3. - ist das Volk nach Wittenburg gegangen.

Den 15. - habe meinen Trompeter zur kaiserl. Armee zum Erzherzog Leopold Wilhelm und Piccolomini gesandt.

Den 4. März ist Berend Blücher, welcher vor 15 Jahren einen Bauern entleibet, allhier zu Schwerin mit dem Schwerte enthauptet worden.

Den 29. April hat Dr. Joh. Bremer Audienz gehabt in Präsenz meiner Räthe da er dann wegen des Guts Brese vorgebracht ich dasselbe als ein feudum vacans einziehen könnte. hat mit den Räthen gewaltig disputiret. er ist aber von Dr. Albert Hein dergestalt eingetrieben und ihm 4 unredliche stücke in continenti bewiesen daß er nicht hat gewußt was er sagen sollen.

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1642.
Den 30. Mai in der Nacht zwischen 10 und 11 Uhr ist H. Franz Albrecht zu S. Lauenburg zu Schweidniz Todes verblichen.

Den 4. Juni ein Schreiben von Jeremias Pistorius bekommen, daß die Vormundschaftssache in gutem Stande ist. eine andere Post berichtet daß Franz Albrecht zu Sachsen geschlagen wo nicht gar todt doch gefangen.

Den 6. - habe von Joh. Oxenstjern ein schreiben bekommen daß H. Franz Albrecht vor Schweidniz 2 Schüsse bekommen und gefangen sey.

Den 19. - ein schreiben vom Legaten Joh. Oxenstjern bekommen, meldet daß Ollmütz in Mähren Torstenson glücklich emportiret und Wrangel etliche kaiserl. Regimenter ruiniret. auch daß H. Franz Albrecht zu S. in Schweidnitz den 30. Mai Todes verfahren. Gott sey Lob, daß er mich an dem bösen Feinde gerochen.

Den 22. Juli habe den Feldmarschall Gustav Horn in Mecklenburg und Redentin gesprochen und ihm ein schwarzbraun Pferd verehrt dafür er sich hoch bedankt und versprochen mir alle meine in einem Memorial gegebene desideria fleissig zu befördern.

Den 4. Aug. ist der Generallieutenant Redvin bei mir zu Gast gewesen ihm ein Pferd verehrt.

Den 6. - habe meinem Sohne Christian einen starken Verweis geben daß er seinen Hofmeister disgustiret und ihm befohlen aus dem Haag hinweg und sich nach Frankreich zu begeben.

Den 10. - meinem Sohne Christian abermals einen guten Vilz gegeben.

Den 11. - ist Dr. Lorenz Langermann als Abgesandter des Königs von Dännemark hier angelangt.

Den 12. - zur Audienz gelassen. seine Werbung ist die gütliche Handlung zwischen meines Bruders Wittib und mir, und Schuldforderung, so der König auf meine und meines Vetters Lande prätendiret. Vorschläge zu hören wie er von uns solle contentiert werden.

Den 18. - Mr. Witte Audienz gehabt aber sich sehr entrüstet und cholerisch erwiesen. hat mir den Stuhl, wie man sagt, vor die Thür gesezt und seinen Abschied begehrt.

Den 19. - Lorenz Langermann von Güstrow zurück. berichtet, die Fürstin daselbst sich zu keinen gütlichen Tractaten verstehen wolle, sondern sich auch auf das Testament fundiret.

Den 22. - Mr. Witte in 2ter Audienz wohl contentiert.

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1642-1643.
Den 18. Sept. ist mein Sohn Karl nebst seinem Comitat ins Ausland verreist, habe ihn bis Travemünde geleitet und dort beim Abschiede gesegnet.

Den 23. - hat Joh. Stallmeister den Rathseid vor mir geleistet, habe ihm Commission an den Prinzen von Orange gegeben meinen Sohn Christian ihm zu recommandiren.

Den 29. Oct. habe ein Schreiben von meinem lieben Sohn Karl aus Stockholm empfangen.

Den 1. Nov. haben die Landräthe Henning Lützow, Curt Behr und David Raven wegen Beilegung der Rostocker Streitigkeiten Audienz gehabt.

Den 12. Nov. ist Adam Schicker als Oberstlieutenant Rath und Commandant von Schwerin in meinen Dienst getreten.

Den 16. - habe ich mit den Landräthen wegen der Rostocker tractiert.

Den 22. - habe ich den Vertrag so ich mit den Rostockern gemacht unterschrieben. Schreiben von meinem Herzlieben Sohn Karl bekommen, hat bei der Königin von Schweden seine Proposition abgelegt und ist Gottlob Alles gut abgangen, auch Richtigkeit gemacht.

Den 8. Dec. habe ein Schreiben von meines Bruders Tochter Christina, Herzogs Franz Albrecht zu S. Lauenburg Wittib, von Hamburg bekommen. Die begehrt zu mir anhero zu kommen, bittet ich möge consentiren, daß die Neukircher Erben für ihre (der Herzogin) Schuldforderung ihr das Amt Zarrentin einräumen mögen. Es ist Gottes wunderbare Schickung; er weiß alles gut zu machen.

Den 28. - ist Herzog Franz Karl zu Niedersachsen mit seiner Gemalin, die zuvor den Bethlen Gabor in Siebenbürgen gehabt, hier zu Schwerin bei mir angelangt.

1643.

Den 16. Januar habe Jochim Krüger gesprochen, berichtet von großer Confusion im Güstrowschen Regiment, bittet ich möge hinüberkommen.

Den 18. - ist meine Brudertochter die sächsische Wittwe hier angelangt.

Den 24. - ist sie nach Güstrow gereist.

Den 15. Februar wieder bei mir in Schwerin gekommen.

Den 20. - nach Lübeck gezogen.

Den 26. - habe an meinen ungehorsamen Sohn Christian geschrieben, daß er soll von Hamburg anherokommen.

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1643.
Den 9. März Schreiben vom Feldmarschall Lennart Torstenson daß er wegen Mangels an Lebensmitteln vor Freiberg habe müssen abziehen.

Den 10. - ist mein ungehorsamer Sohn Christian hier zu Schwerin angelangt. Hans Heinrich von der Lühe mit einem Creditif von dem Capitel zu Razeburg angelangt bittet ich möge Curt Behr und Dr. Albert Hein verordnen die Streitsachen zwischen Herzog August zu Razeburg und dem Capitel zu vergleichen.

Den 14. - Dr. Christoff von der Lippe vom Könige von Dännemark gesandt seine Hypothek einzunehmen.

Den 15. - noch ein schreiben vom Kön. von Dännemark empfangen. begehrt inständig die Abtretung der Aemter.

Den 11. - ist Claus Christoff Lützow von Eickhoff aus Italien kommen.

Den 22. - ein schreiben von meinem Sohn Karl und dem Marschalk Marwitz empfangen datirt Stockholm 4. März; schicken mir die schwedische Resolution und ihre Abfertigung. Schreiben von Lennart Torstenson ich solle den Oberstlieutenant Schicker abschaffen.

Den 23. - hat mein Sohn Christian in praesens meiner, Hartwig Passow, Dr. Alb. Hein., Joh. Stallmeister, Simon Gabriel mir wegen seines in Niederlanden üblen Verhaltens Abbitte gethan und hart angelobt sich hinfüro als ein gehorsamer Sohn zu comportiren.

Den 27. - Oberstlieutenant Ad. Schicker und Hauptmann Rabenstein wieder von Rostock hier angelangt, haben gute Verrichtung gehabt bringen mir 1000 Rthlr. so die Stadt präsentiert. in den lezten Ostertagen soll noch so viel folgen. Parchim durch schwedische Reuter geplündert.

Den 30. - habe durch den Hofprediger meinen Sohn Christian ermahnen lassen zum Nachtmal zu gehen; hat lange nicht gewollt.

Den 1. April hat Christian endlich neben meinen andern Kindern gebeichtet und den 2. mit mir und meinem ganzen Hofstaat zum heil. Nachtmal gangen.

Den 17. - habe ich Claus Christoph Lützow von Eickhof angesprochen daß er sich bei seinem Herrn (dem Herzog von Holstein) losmachen möchte und mit meinem Sohne Christian nach England reisen. er erklärt sich er will es thun nur daß ich ihn bei seinem Herrn losmache, daß ohne dessen offense gehen möge.

Den 24. - sind der Pfalzgraf Karl Gustav aus Schweden und Markgraf Karl Magnus zu Baden, der Commandant Erichson

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1643.
und Oberst Wrangel hier zu Schwerin angelangt, sind lustig gewesen und die Nacht durch geschwärmt. Mein Sohn Christian hat ihnen das Geleit bis Wismar gegeben. Den Abend habe ich Otto Rudolph Bomstorff wehrhaftig gemacht.

Den 28. - bin ich von Bützow nach Doberan. weil ich aviso von Wismar bekommen ob sollte der Commandant den Oberstlieutenant Schicker wollen gefangen nehmen, hab' ich ihm befohlen nach Rostock zu reisen.

Den 30. - ist mein Herzenssohn Karl von Warnemünde und also aus Schweden und Dännemark hier mit allen seinen Leuten angelangt.

Den 9. Mai bin ich in Rostock angelangt und vom Rath und Universität empfangen.

Den 10. - habe mit dem dänischen Gesandten Dionysius Podewils und Dr. von der Lippe tractieren lassen.

Den 11. - hat sich mein Sohn Christian mit meinem Cammerrath Joh. Stallmeister verunwilligt und groß parlament angefangen. Oberstlieutenant Schicker sich mit Hartwig Passow verunwilligt und ihn gefordert, habe sie den 14. vertragen.

Den 15. - hat der Rath von Rostock Audienz gehabt und gebeten ich erlauben möchte auf die Consumtion eine Anlage ausschreiben zu lassen. haben Bescheid bekommen, sie sollten ihre Bitte schriftlich übergeben und mit allen Umständen berichten wie es anzustellen daß es ohne Präjudiz der andern Landstände geschehen könne, sollten guten Bescheid bekommen.

Den 16. - von Rostock nach Doberan zurück.

Den 19. - bin ich nach Marienehe, nach dem Essen im Garten mit meinem ungehorsamen Sohne Christian mich hart ins Wort gegeben welcher ausdrücklich gesagt ich sollte ihm nur forthelfen er wollte mich nicht mehr auf die Füße treten.

Den 22. - ist der Commandant Erichson von Wismar hier gewesen, hat meinem Sohne Christian wieder leichtfertige Händel in den Kopf gesezt.

Den 31. - hat mir Christian ein Memorial vorlegen lassen darin er begehrt wieder nach dem Haag zu reisen und ihn nicht lange aufzuhalten, denn er gar kein Belieben habe zum König von Dännemark zu reisen.

Den 5. Juni sind Cotmann, Henning Lützow und Curt Behr hier zu Bützow bei mir angekommen und Rath gehalten über das Memorial meines ungehorsamen Sohns Christian.

Den 6. - habe meinen Sohn vorbeschieden und ihm durch Joh. Cotmann in Beiseyn meiner und der Geheimen und Land=

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1643.
räthe erklärt, daß ich nicht für gut ansehe daß er sich zum Kriege oder wieder ins Niederland begebe. Darauf hat er sich erklärt ob er wohl viele rationes hätte warum er sich solches vorgenommen. jedoch wolle er meiner väterlichen Verordnung folgen und sich allezeit als ein gehorsamer Sohn erweisen wozu ihm Gott Gnade und Segen verleihen wolle.

Den 8. - ist Christoph Lützow Fischmeister des Königs zu Dännemark angelangt, begehrt die Abtretung der Aemter.

Den 9. - hat Christoph Hans Bülow mir von Herzog Friedrich zu Holstein einen Gruß und die Verschreibung wieder zugeschickt so in des Erzbischofs zu Bremen 1 ) Erbschaft mir zugefallen (welche 30,000 Rthlr. betrifft so auf dem Amt Mechelburg gehaftet wofür Gott höchlich zu danken).

Den 21. - ist der Legat Joh. Oxenstjern bei mir gewesen.

Den 2. Juli zu Güstrow angelangt.

Den 4. - ist die Landtagsproposition auf dem Schlosse in dem großen Saal geschehen.

Den 17. - haben meine geheimen Räthe Hartwig Passow Dr. Hein und Simon Gabriel zur Nedden Audienz bei der Herzogin Wittib gehabt, sie hat sich aber nicht wohl erklärt.

Den 19. - Güstrow wieder verlassen.

Den 12. Aug. ist mein Sohn Christian nach Rehna. hat Abschied von mir genommen. Daniel Plessen reist mit ihm.

Den 13. - ein Schreiben von Dömitz vom Commandanten von Wismar bekommen daß er die Stadt Dömitz occupiret. verhoffe mit dem Hause auch fertig zu werden, meinen Sohn Christian seine Wechsel zu machen schlägt er ab, hat vielerlei Ausflüchte.

Den 21. - ein schreiben von Simon Gabriel daß 9 Regimenter Kaiserische Dömitz entsezen wollen.

Den 23. - habe Christian erlaubt nach Lübeck zu reisen.

Den 26. - ist der Küchenmeister Fritz Schleiffer wieder von Segeberg vom Markt angelangt hat 7 Pferde mir da gekauft, berichtet, er für jedes 1 Rthlr. Zoll dem Könige von Dännemark entrichten müssen, welches wider das Herkommen.

Den 28. - ist die kaiserliche Commission, auf den König von Dännemark, den Kurfürsten zu Brandenburg und Herzog Friedrich zu Holstein gerichtet, mich mit der Wittib zu Güstrow in Güte zu vergleichen, hier angekommen.

Den 24. Sept. meine Mar. Cat. von einer Tochter entbunden (Augusta getauft). 5. Mai 1644 †.


1) S. oben z. J. 1617, 7 Dec. u. z. J. 1634, 3. Sept.
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1643-1644.
Den 5. Oct. Schreiben von meines Bruders Wittib bekommen, daß sie morgen Abends sich bei mir einstellen wolle.

Den 6. - ist sie spät Abends angekommen.

Den 7. - ist sie aus eigener Bewegung mit mir in die Betstunde gegangen.

Den 11. - ist sie mit ihrem Fräulein content geschieden. habe ihr das Geleit bis Wittenförden geben.

Den 9. Dec. ist der Feldmarschall Lennart Torstenson hier zu Ostorff angelangt, er marschiert mit seiner ganzen Armee nach Holstein in die Winterquartiere, habe ihn besucht und hinauf gebeten hat aber nicht gewollt.

Den 11. - sind die Herzoge zu Sachten und die Neukirchschen Erben verglichen worden. Schreiben von meinem Sohn Christian und seinem Hofmeister Daniel Plessen empfangen, ist von Cölln am Rhein datirt.

Den 14. - Generalmajor Wrangel mit der Armee und Artillerie zu Schwerin angelangt.

Den 15. - ist er auf Gadebusch.

1644.

Den 6. Febr. Antwortschreiben vom Kurfürsten zu Brandenburg wegen Mirow und Nemerow ist eine gute Erklärung.

Den 2. Juli ist Zeitung kommen die kaiserliche Armee unter Gallas marschiere auf Mecklenburg zu. Das Hauptquartier soll zu Grabow seyn.

Den 7. - bin ich noch mit Oberst Görz fortgeritten in Willens nach der Neumühle zu reiten, sind wir von einer Companey Reuter angesprengt. Dem Obersten und meinen Leuten ihre Gewehre und was sie bei sich gehabt, genommen.

Den 8. Aug. Schreiben bekommen daß die Schweden die Marschlande eingenommen. Callas und Torstenson scharmuzieren.

Den 19. - hat mir der Rath von Wismar 200 Rthlr. verehrt und gesandt.

Den 27. März bin ich nach Marienehe, habe allda den Oberstlieutenant Adam Schicker verschrieben aber er ist ausgerissen. Da habe ich ihm eine Partey nachgesandt ihn wiederzuholen habe mich nach Rostock begeben da haben sie den Oberstlieutenant A. Schicker den 29. gefangen vor die Stadt gebracht. Da habe ich befohlen ihn auf Schwerin zu bringen. Es ist aber dem Commandanten Erichson durch einen Theil meiner eigenen Diener avisiret worden hat ihn also von Sternberg meinen Leuten mit Gewalt abnehmen und nach Wismar bringen lassen.

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1644.
Den 2. April habe ich meinen Sohn Karl zu Rostock interimsweise bis ich einen andern Commandanten ordnen würde präsentiret ist auch mit Dank acceptiret.

Den 4. - ist der Oberst Jochim Moltke zu mir nach Doberan kommen habe ihm die charge als Commandant zu Rostock aufgetragen welche er auch acceptiret und habe ich nach Rostock gesandt umb zu vernehmen wie es jezo daselbst beschaffen und mir ausführliche relation davon zu thun.

Den 27. Mai habe ein schreiben von Herzog August Bischof zu Magdeburg empfangen, begehrt ich möchte beim Kreise befördern daß derselbe an den Kaiser und seinen Vetter den Kurfürsten zu Sachsen schriebe oder schickte daß die Garnison allein in seine Pflicht möge genommen werden und der kaiserliche gouverneur herausgeschafft.

Den 28. Sept. ist der Schwerinsche Hausvogt Christoph Eberhard von einem Bauern mit einer Runge zu Tode geschlagen.

Den 2. Oct. ist der Oberst Moltke herkommen und seinen Abschied begehrt welcher ihm auch nach seinem Contentement geben worden.

Den 3. - ist der Bauer so den Hausvogt erschlagen gerichtet und ihm der Kopf abgeschlagen und auf einen Stacken gesteckt.

Den 22. - hat sich mein Sohn Carl auf die Reise zuerst nach Lübeck begeben.

Den 13. Nov. ist der ehrliche Hartwig Passow zur Erden bestattet worden.

Den 26. - habe ein Schreiben von meinem ungehorsamen Sohn Christian empfangen gegeben Paris den 19. Nov. wobei auch ein nachdenkliches schreiben an seinen gewesenen Hofmeister Daniel Plessen.

Den 1. Dec. ist der Comtur von Siffelbein Georg Winterfeld und der Oberst Henning Gristow hier angelangt. der Winterfeld hat ein Creditif an mich vom Kurfürsten zu Brandenburg Friedrich Wilhelm begehrt daß ich Gr. möge die Comturey Mirow einräumen weil er vom Orden dazu erwählet. habe Joh. Cotmann geschrieben anhero zu kommen und ihn zu expediren.

Den 3. - ist der Canzler Joh. Cotmann ankommen habe durch ihn mit den Gesandten reden lassen, wie alles abgeredet ist der neue Comptur zu mir in mein Gemach kommen und den gewöhnlichen Eid abgelegt. Damit hat diese Sache auch

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1644-1646.
ihre richtigkeit. ist er also Comptur zu Nemerow und ist dabei abgeredet daß der Canzler und Simon Gabriel zur Nedden ihn anweisen sollen.

1645.

Den 13. Januar ist der Ausschuß von der Landschaft hier zu Schwerin angelangt.

Den 14. - ist nach der Betstunde die Proposition geschehen.

Den 28. - die Handlung zwischen den Provisoren des Klosters Dobertin und mir wegen der jährlichen Hebungen so sie mir auf das Haus Schwerin zu geben schuldig und nun in 10 Jahren fast nichts geben, wollen 2 Dörfer und etliche Hebungen so ich den Zoll hebe mir abtreten.

Den 7-12. Februar meines Bruders Tochter Christina Margarethe jezo Wittib zu Sachsen=Stintenburg hier bei mir gewesen.

Den 3. März hat Mons. Joh. Witte dieser betrübten Welt adieu gesagt in seinem 77. Jahre.

Den 17. - habe an Christian geschrieben und einen ausführlichen Vilz geben.

Den 24. - hat in meinem Beiseyn zu Güstrow Canzler Joh. Cotmann sein schriftliches Memorial übergeben wie meines Vetters Staat und economia einzurichten. Die Diener haben von ihren rückständigen Besoldungen und Forderungen alle viel nachgelassen, auch meine Schwester, die auf Güstrow mit ihren jährlichen Hebungen angewiesen und ihre Restanten auf 22/m Fl. angiebt, hat nachgeben und nimmt alle Jahr 2500 Fl. welcheihr von den Güstrowschen Räthen richtig abzutragen versprochen.

Den 9. Mai hat der Feldzeugmeister Karl Gustav Wrangel in Schwerin bei mir gessen.

1646.

Den 1. Januar schreiben von Christian aus Paris und von Karl aus Lion.

Den 2. Febr. von Karl aus Padua.

Den 9. - bin ich mit meiner Tochter Sophie Agnes in Disput gerathen darumb daß sie ohne mein Vorwissen zur Passowin in die Stadt gegangen ist.

Den 11. - habe Hans Vieregck Verwalter zu Redentin in Arrest nehmen lassen. hat Korn ohne mein Vorwissen verkauft.

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1646-1647.
Den 25. - Der Burgemeister Eggebrecht und der Syndicus von Wismar bei mir geheime Audienz gehabt. habe sie versichert daß ich die Stadt den Schweden nicht abtreten will.

Den 24. März hat mir meine Mar. Cat. eine Tochter geboren.

Den 30. - ist mein Sohn Christian angelangt hat bei sich gehabt Bogislaw Schwerin und Georg Mecklenburg.

1647.

Den 14. Aug. muß die Wurzel Alcea zwischen 11 und 12 recht in Mittag aufgenommen werden.