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I. Zur Alterthumskunde

im engern Sinne.

1. Vorchristliche Zeit.


a. Im Allgemeinen.


Ueber die rothen Sandsteine
in
den heidnischen Gräbern.

E s ist in Meklenburg sehr häufig beobachtet und in unsern Jahrbüchern beschrieben, daß in den Gräbern der Steinperiode und auch noch oft in den Gräbern der Bronzezeit die Urnen mit dünnen, gespaltenen Platten von grobkörnigem, hellrothen Sandstein bedeckt und daß die steinernen Grabkisten mit denselben Steinen ausgezwickt und an den Seiten ausgelegt, selbst oft mit großen Sandsteinplatten gleicher Art ganz bedeckt, ja mitunter ganz von solchen Steinen erbauet sind. Diese stets wiederkehrende, nicht zu bezweifelnde Erscheinung, welche ohne Zweifel eine tiefere Bedeutung hat, war bisher nur in Meklenburg als ein charakteristisches Kennzeichen beobachtet worden (vgl. unten S. 349). Sie findet sich jedoch auch in andern Ländern.

In dem an Kegelgräbern äußerst reichen Thiergarten bei Kopenhagen war beim Steinbrechen von den Arbeitern ein ziemlich großes Kegelgrab geöffnet. Der Vorfall ward sogleich angezeigt und ich war am 2. Julius 1845 bei meiner Anwesenheit auf Seeland bei der Untersuchung gegenwärtig. Das Grab enthielt in der Mitte eine aus großen, starken Steinplatten wohl zusammengefügte Grabkammer zum Aufnehmen der ganzen, unverbrannte Leiche, gewissermaßen einen Sarg, von ungefähr 7 Fuß Länge und einigen Fuß Breite und Tiefe. Das Begräbniß war schon ausgeräumt; es fielen mir aber sogleich die gespaltenen, rothen Sandsteine, welche aus dem Grabe geworfen waren, in die Augen. Bei näherer Besichtigung fand sich, daß alle Fugen zwischen den großen Steinplatten mit solchen rothen Sandsteinen ausgezwickt waren und daß der westliche große Deckstein der Grabkammer ebenfalls aus rothem Sandstein,

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der östliche jedoch aus röthlichem Granit bestand. Einige anwesende Forstmänner und Mineralogen versicherten, daß sich dieser rothe Sandstein in dem ganzen Thiergarten und der Forst von Jägersburg sonst nicht finde. - Bei genauerer Beobachtung wird diese Erscheinung auch wohl in andern Ländern hervortreten.

G. C. F. Lisch.