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Kegelgrab von Kreien bei Lübz.

Südöstlich von dem Hofe Kreien hat unfern des Moderloches, in welchem das lange Bronzeschwert (Jahrb. IX, S. 387) gefunden ist, eine Gruppe Kegelgräber gelegen; man kann noch die Stelle von 8 derselben erkennen. Von diesen Gräbern ist nur eins unversehrt geblieben, zweien aber droht der Untergang, da zu wirthschaftlichen Zwecken, besonders von den Bauern, die zu Tage liegenden Steine weggefahren und nur die Grundsteine nach der Mitte zu vorhanden sind. Um so nötiger schien es, das, was in diesen beiden, fast zum größten Theile zerstörten Gräbern noch etwa vorhanden sein möchte,

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für den Verein zu retten. Auf mein Ersuchen erlaubte der Herr von Plato nicht nur eine Untersuchung der Hügel, sondern stellte auch die erforderlichen Leute. Für die erste Ausgrabung wählte ich den am meisten angegriffenen Hügel. Derselbe war in der Mitte noch über 5 ' hoch und hatte einen Durchmesser von 3 Ruthen; von dem früheren Steinkreise um den Hügel waren noch einzelne Steine vorhanden. Die Erde, aus welcher der Hügel aufgeschüttet war, zeigte dieselbe Beschaffenheit wie der Boden umher, nämlich humusreichen Sand, jedoch so mit Dammsteinen vermischt, daß kaum hineinzudringen war. Die Aufgrabung geschah von Osten und es fand sich in dem Hügel eine Steinkiste, welche erst mit der westlichen Wand den Mittelpunct des Hügels berührte, also noch in der östlichen Hälfte des Grabes lag. Diese viereckige Steinkiste war aus großen, nach innen etwas glatt gespaltenen Steinen aufgesetzt, 3 1/2 ' hoch und 4 ' im Quadrate weit; der obere Deckstein fehlte schon. In dieser Steinkiste standen 2 Reihen Urnen über einander, welche aber sämmtlich zerdrückt waren; sie waren alle unverziert und von dunkelbrauner Farbe. Die oberen Urnen standen 2 ' über dem Urboden; es waren ihrer drei, zwei mit Knochen und eine mit Sand und Asche angefüllt. Gleich in der ersten, östlich stehenden Urne lag über den Knochen eine bronzene Nadel, mit edlem Rost überzogen, 4 3/4 " lang, vom Knopfe an in der Länge von 1 1/4 " knieförmig oder wie ein S gebogen. - Auf dem Urboden standen 4 Urnen, 2 große, eine mit Knochen und die andere mit Asche und Sand gefüllt (ossuarium und cinerarium), und ebenso 2 kleinere, mit Knochen eines Kindes. An Altertümern fand sich aber nichts darin. - Der Boden, auf dem diese Kegelgräbergruppe steht, dacht sich südöstlich ab. Vietlübbe, im Juli 1844.

J. Ritter.