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Steinerne Quetschkeule (?).

Zu Sternberg beim Hausbau ward ein Instrument, einer Mörserkeule ähnlich, beinahe in Form einer Flasche, gefunden und vom Reichsfreiherrn A. von Maltzan auf Peutsch geschenkt. Es ist aus dem vulkanischen Gesteine der rheinischen Mühlsteine (!), 6 1/2 " im Ganzen, 4 " im Klump, 2 1/2 " im Griffe lang; es ist rund, sich etwas nach oben zuspitzend, im Klump etwa 3 ", im Griffe etwa 1 1/2 " im Durchmesser. An beiden Enden des Klumps geht eine etwas unregelmäßige Rille, wie zum Umbinden eines Bandes. Ähnliche Instrumente sind in Skandinavien gefunden (vgl. Nilsson Skandinaviska Nordens Urinvånare), auch in Deutschland, z. B. in einem "Hünenberge" bei Frankfurt a. O. und im Luch bei Fehrbellin (vgl. Jahrb. IX, S. 359). Nordische Forscher, namentlich Nilssen, halten diese Instrumente, für Quetschwerkzeuge (krossningsinstrument) zum Zermalmen des Getraides etc. ., "beharrt jedoch nicht auf dieser Erklärung", da die Instrumente nicht mit Sicherheit aus Hünengräbern stammen. Das Exemplar aus dem fehrbelliner Luche ist aus Granit, das frankfurter Exemplar aus Grauwacke, das nordische Exemplar aus "schonischem Uebergangsstein". - Unser Exemplar sieht freilich in Masse und Form etwas modern aus und es steht, mit Nilsson, noch zur Frage, wohin diese Instrumente gehören und welche Bestimmung sie gehabt haben.

G. C. F. Lisch.