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3.

Ueber die Stiftung des Franziscanerklosters zu Neubrandenburg.

Die Stiftung des Franziscanerklosters zu Neubrandenburg ward bisher bis in das 15. Jahrh. hinabgesetzt; Rudloff, Meckl. Gesch. II, S. 714, findet die älteste Spur von der Stiftung in einer urkundlichen Angabe vom J. 1417. Es läßt sich aber die Stiftung noch hundert Jahre weiter zurück verfolgen. Das Kloster besaß nämlich zu Watzkendorf einen Hof mit 2 Hufen, von denen die eine der Ritter Otto von Dewitz zur Unterhaltung einer ewigen Lampe am 18. Sept. 1339 geschenkt und die andere der Knappe Hartwig Warlin zum Altardienst am 17. Dec. 1362 für ein Geschenk des Knappen Hermann Falkenhagen verkauft hatte. Das Kloster stand also schon sicher im J. 1339. Die Schicksale dieses Grundbesitzes giebt das hier folgende Visitations=Protocoll an, welchem die beiden darüber lautenden Urkunden 1 ) angehängt sind.

Aus dem Neubrandenburger Visitations=Protocoll vom J. 1570.

Gnedige Fursten vnd Hern, Wier habenn aus E. f. g. schreibenn, so ahnn den Raht wegen des munnichen Klosters ausgangen vnnd in den alten visitir=Registernn vernahmmen, das E. f. g. gemeltes Kloster vff vndertheniges Bittenn Jachim Riebenn vnnd anderer E. f. g. Hoffräthen dem Raht zu einem hospitall oder Behausung armer krancker vnuermugener leutht, die sich mit Jhrer hende Arbeit nicht ernehren konnenn, Zugericht vnnd erbauet werde, gnediglich gewilliget vnnd nachgegebenn,


1) Vergl. Urkunden=Sammlung.
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Dartzu dann vnnd vmb desto mehr vnnd reichlicher vnderhaltung solcher Armen gedachter Jachim Riebe vnnd andere vom Adel Jhre Milde handt vnndt Almosenn gudtwillig zu gebenn versprochenn haben sollen,

Wier befinden aber, das noch zur Zeit vndt bis vff heutigenn tagk vnnd noch vff etzlicher leutht fleissiges erinneren vnnd Anhaltenn gleichwol weniger als nichts darann gebessert noch gebauet, Sondern dermassenn, das es got erbarmenn mochte, Auch noch vonn tage zu tage je lenger je mehr darann verfallen thut, welches doch mit geringem gelde hette erhaltenn, vnnd nun wol, weil es eingefallenn, mit etlichen tausent guldenn nicht sol auffgebauet werden mugenn etc. .

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Als aber noch etzliche heuser, so zum Kloster belegenn, vorhandenn, haben wier verordenet, das demselbigenn Pastornn die eine Behausung zu seiner Wohnung sampt denn hopffen garttenn vnnd holtzs kauelen, wie es der Munch Ehr Nicolaus schutzs, weil er für die Armen gebrediget, gehat hat, Jhngleichem was die beidenn Dorffschafftenn Jhren vorigen Predigers zu vnderhaltung gegebenn, Eingethann vnnd verreichet werden mochte etc. .

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Es habenn auch die Munniche des Klosters Jhm Dorffe Watzkendorff einen eigenen hoff mit zweienn huefenn gehabt, wie aus denn beiden Copeien Der lateinischen briefe, so mit N. vnd O. gezeichnet, zuersehen. Denselbigenn hoff mit sampt denn huefen, Dinsten vnnd anderer gerechtigkeit, die Ambtleuthe zu Stargardt, Als das Kloster wuste gewordenn, Ohne Vrfach, wie wier dann desselben durch glaubwirdige lebendige Vrkunden, vngeferlich vor vierzehen Jharenn Jhngleichen als andere kirchenn gueter eingezogenn, vndt dieweil wier dann noch ihnn der hoffnung, das das kloster mit gotlicher hulff vndt Ehrlicher leutht beforderung zu einem Hospital erbauet vnnd auffgericht werden soll - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - --- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -

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Als wollen E. f. g. vff gnedige Mittell vndt wege, wie dann solches dem kloster zum bestenn leichtlich geschehen kahnn, gnediglich gedenckenn.

G. C. F. Lisch.