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Ueber die Kirchen des Klützer=Orts

von

G. C. F. Lisch.

Die Untersuchungen über kirchliche Bauwerke aus der Zeit des byzantinischen oder Rundbogenstyls in Meklenburg (vgl. Jahresber. VII, S. 59 ff.) gaben das Resultat, daß dieser Styl vorzüglich von den Domen zu Ratzeburg und Lübeck ausgegangen, und zumeist in deren Nähe zu suchen sei, sich dagegen gegen Osten hin immer mehr verliere und im östlichen Meklenburg schwerlich ein Bauwerk dieses Styls aufzufinden sein dürfte. In die Zeiten des Ueberganges, nach der endlichen Beruhigung der Wenden um das J. 1218, fallen noch die Klosterkirche zu Neukloster (1219) und die Collegiatkirche zu Güstrow (1226). Hiemit scheint die Ausbreitung dieses Baustyls abgeschlossen zu sein.

Die Kirchen an der Stätte und in der Nähe der alten Residenzen und Bischofssitze im nordwestlichen Meklenburg (denn im südwestlichen Meklenburg lebte noch Jahrhunderte lang das Wendenthum und fand nur allmählig christliche Cultur Eingang) waren erforscht und es waren interessante Entdeckungen gemacht. Nur die Kirchen an der nordwestlichen Ostseeküste, zunächst an Lübeck, in den Ländern Dassow, Klütz und Bresen, welche jetzt wohl mit dem allgemeinen Namen des Klützer=Orts (= Klützer=Ecke) bezeichnet werden,

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schienen noch der Aufmerksamkeit werth, da sie, im Bisthume Ratzeburg liegend, schon früh vorkommen, so lange auch der Wald Klütz (silva Clutze), wie diese Gegend in alter Zeit heißt, gestanden haben mag.

Der Verein beschloß also noch eine Nachforschung in diesen Gegenden. Sie ist nicht unbelohnt geblieben, indem zu Klütz noch eine Kirche im reinen Rundbogenstyl, zu Grevismühlen eine Kirche mit klar ausgebildeten Resten dieses Styls, zu Proseken eine Kirche aus der Uebergangsperiode, zu Dassow ein Granitbau aus der ersten Zeit des Spitzbogenstyls entdeckt ist.

Das Nähere wird die folgende Beschreibung ergeben.

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Die Kirche zu Klütz.

Die Kirche zu Klütz ist in ihrer jetzigen Gestalt eins der merkwürdigsten alterthümlichen Gebäude Meklenburgs und für die Kunstgeschichte des Landes von entschiedener Bedeutung.

Es wird zur klaren Erkenntniß einmal angemessen sein, das Bauwerk in seiner ursprünglichen Gestalt zu beschreiben und alle Veränderungen und Verunzierungen an demselben nach der Beschreibung aufzuzählen.

Die Kirche besteht aus einem oblongen Schiffe, einem Chor im Osten und einem Thurmgebäude im Westen.

Das Schiff ist eins der ältesten und würdigsten Gebäude Meklenburgs. Es ist im reinen Rundbogenstyl erbaut und schließt sich zunächst an das Schiff der Kirche zu Gadebusch, welches aus derselben Zeit, nämlich ohne Zweifel aus dem 12. Jahrh. (vgl. Jahresber. III, S. 125 u. VII, S. 65), stammt und mit der Kirche zu Klütz gleiche Schicksale gehabt hat. Das Schiff der Kirche zu Klütz besteht wie das gadebuscher Schiff aus einem Mittelschiffe und zwei gleich hohen, jedoch etwas schmälern Seitenschiffen, jedes von 3 Gewölben bedeckt; das Schiff hat also im Ganzen 9 Gewölbe. Die Gewölbe werden von 4 frei stehenden Säulen und 12 entsprechenden Pilastern getragen, von denen die 8 an den Wänden einer halben Mittelsäule, die 4 in den Ecken einer halben runden Säule gleichen Die 4 Säulen in der Mitte des Schiffes sind Säulenbündel, jedes aus vier rechtwinkligen, großen, viereckigen Pfeilern und vier kleinern rechtwinkligen Streifen in den Winkeln zusammengesetzt, und haben entsprechende Deckplatten; alle Pfeiler und Pilaster sind gleich. Die Hauptgurtbogen sind im reinen Halbkreise von Träger zu Träger geführt. Die Gewölbe sind im reinen Rundbogenstyl gebaut, ohne Rippen, nur mit

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feinen Näthen, welche sich schneiden. Das Ganze macht einen sehr wohlthuenden Eindruck. - An jeder Seitenwand hat das Schiff 3 Fensterpaare, in der Mitte eines jeden Gewölbes ein Paar. Die Fenster stehen in Mauernischen, welche im reinen Rundbogen gewölbt sind. Die Fenster sind eng, schräge eingehend und rund gewölbt; die Fensterpaare sind durch eine runde Säule mit Kapitäl, auf welchem der runde Schlußbogen ruht, geschieden. Unter dem Dache steht ein Fries von Relief=Halbkreisen, welche auf Consolen ruhen, welche sehr hübsch und abwechselnd verschieden sind. Die Pforten, in der Mitte jeder Seitenwand eine, waren ohne Zweifel rundbogig. Die Wände hatten keine Strebepfeiler.

So war der Bau dieser "byzantinischen Basilika", einfach, klar, würdig und schön, ein seltenes Werk aus der Zeit des nordischen Ziegelbaues des 12. Jahrhunderts. So ist er leider jetzt nicht mehr ganz. Im Innern ist der Bau, mit Ausnahme der Fenster, vollständig und unversehrt erhalten. Das Aeußere ist dagegen so entstellt und verändert, daß es unmöglich ist, aus dem Aeußern das Innere zu erkennen, und wohl mancher durch das Aeußere abgeschreckt wird, einen Blick in das Innere zu werfen; die Ueberraschung für den, der dennoch den Schritt thut, ist allerdings sehr bedeutend. Kommt man nämlich vor eine Seitenwand des Schiffes, namentlich vor die südliche, der Straße zugewandte, so sieht man eine Kirche aus der schlechtesten Zeit des Spitzbogenstyls. Man hat es nämlich, wahrscheinlich im 15. Jahrhundert, für gut gefunden, was ohne weiteres Beispiel sein dürfte, alles Alterthümliche und den Bau Charakterisirende gänzlich zu vernichten und die Außenwand dem damaligen Geschmack anzupassen. Zuerst vernichtete man die Wölbungen der Fenster und bedeckte die Fensterpaare im Innern fast horizontal oder doch nur mit einem wenig gekrümmten Bogen. Dann machte man aus einem Fensterpaare Ein Fenster, wölbte die äußern Fensternischen spitz und weit und führte die Fensterwölbung spitzbogig zur Spitze der Nische hinauf, wölbte die Pforten spitzbogig, ersetzte den rundbogigen Fries durch einen treppenförmigen und baute unregelmäßige Strebepfeiler an die Wände, - alles unsauber und untüchtig. Und damit war der Rundbogenstyl im Aeußern ganz vertilgt. Die Gestalt der Pforten ist ganz verwischt; von der Gestalt der Mauernischen für die Fenster zeugt nur noch das mittlere und für die Gestalt der Fenster dieses und das östliche Fenster in der Nordwand. Von dem rundbogigen Fries existiren nur noch einige Reste an der Südwand des Schiffes.

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An die Ostseite des Schiffes ist ein Chor jüngeren Styls von der Breite des Mittelschiffes und von der Länge zweier Gewölbe angebaut; ob diesem Chor eine alte halbrunde Altartribune hat Platz machen müssen oder ob der Rundbogenstyl grade seine Endschaft erreicht hatte, als der Chor angesetzt ward, läßt sich nicht mehr ermitteln. Der Chor ist ein durchaus regelmäßiges, rechtwinkliges Oblongum aus der Zeit des Ueberganges vom Rundbogen zum Spitzbogen. Die grade, rechtwinklig angesetzte Altarwand hat 3 tief hinabgehende Fenster, von denen das mittlere höher ist, als die beiden andern; jede Seitenwand hat zwei, nicht verbundene, höher liegende Fensterpaare, der Chor im Ganzen also an den Seiten 8 Fenster. Zur Zeit der Ansetzung des Chors sind auch wohl die mit den Chorfenstern correspondirenden 2 Fenster an die östlichen Wände der Seitenschiffe eingebrochen. Alle Fenster des Chors sind noch eng, schräge eingehend, fast unmerklich zugespitzt, mit Wölbungen aus zwei Kreissegmenten, wie sie die kurze Zeit des Ueberganges charakterisirt. In demselben Style ist eine Pforte in der Südwand des Chors erbaut. Die Ränder und Wölbungen der Fenster, so wie die Gliederungen der Pforte sind aus abwechselnd grün glasurten und rothen Backsteinen aufgeführt. Die Mauern krönt ein Fries von Halbkreisen, welche jedoch nicht mehr so sauber gearbeitet sind, als dieselben Reliefs am Schiffe. Die zwei Gewölbe des Chors, von der Breite des Mittelschiffes, sind in dem Geiste der Fenster und der Pforte aufgeführt, im ernsten Style zugespitzt, jedoch noch ohne Rippen. Von Bedeutung ist, daß der Chor noch keine Strebepfeiler hat. - An der Nordwand des Chors ist in gleichem Styl mit demselben eine gewölbte Sakristei (Gervekammer) angebaut.

So haben wir in der Kirche zu Klütz zwei sich berührende Perioden des Baustyls, des Rundbogenstyls und des Uebergangsstyls, vollständig neben einander.

Der Thurm scheint ein Werk aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts zu sein.

An alterthümlichem Geräth in der Kirche zu Klütz ist ein alter geschnitzter Stuhl ("Römerstuhl" oder Juratenstuhl genannt), welcher die ganze Südwand des Chors einnimmt, bemerkenswerth. Die treffliche Arbeit ist aus der bessern Zeit der Schnitzkunst; die Rosetten und Palmetten sind sehr wacker gearbeitet. Die Figuren an den Seitenwänden sind nicht schlechter: rechts ein heiliger Bischof mit Mitra, Buch und Stab und die h. Katharine mit Rad und Schwert, - links vor einer Heiligen mit einem Buche im Arme ein segnender

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Engel mit Flügeln (Verkündigung Mariä ?); in den Giebeln dieser Seitenwände sitzt ein Affe. - Außerdem hat die Kirche mehrere gewöhnliche Kirchenstühle mit geschnitzten Wappen, z. B.

B. v. P. 1564 mit dem von plessenschen Wappen,
A. v. P. mit dem von penzschen Wappen.
anno . Inschrift . mit dem von tarnewitzschen Wappen (Schild mit gewässertem Querbande),
daneben  das von penzsche Wappen.
Hinrick  Tarnevitz, mit dem gewässerten Bande auf dem Schilde und am Helme zwei Flügel mit demselben Bande,
Dorote Brocktorpt, mit einem fliegenden Fische auf Schild und Helm.

Vor dem Altare liegen einige alte Leichensteine; die Inschriften sind aber nicht mehr ganz zu entziffern. Auf einem steht ein Priester, der den Kelch consecrirt; der Kelch war mit Messing ausgelegt gewesen, fehlt jetzt aber; von der Umschrift ist noch zu lesen:

Umschrift

Nach der Mittheilung des Herrn Professors Dr. Crain zu Wismar sind von 4 Glocken 2 alt. Die eine große Glocke hat auf der einen Seite den h. Nicolaus, auf der andern Seite die h. Katharina mit Schwert und Rad, auf einer liegenden Figur (dem Kaiser Maxentius) stehend, mit der Umschrift:

Umschrift

Eine andere Glocke mit der Jahrszahl 1513 ist ähnlich. Beide sind von demselben Meister und mit ähnlichen Verzierungen, wie eine Glocke auf dem Schelfthurme zu Schwerin (vgl. Jahresber. III, S. 193).

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Die Kirche zu Grevismühlen.

Die Kirche zu Grevismühlen ist nicht weniger merkwürdig, als die Kirche zu Klütz, indem die Anfänge des Baues im östlichen Theile desselben noch in der Zeit des

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Rundbogenstyls liegen, der Fortschritt des Baues von Osten gegen Westen aber allmälig den Uebergang zum Spitzbogenstyl bezeichnet 1 ).

Die Kirche besteht aus einem oblongen Schiffe mit zwei Seitenschiffen, einem Chor und einem Thurmgebäude von der Breite des Mittelschiffes. Die Ecken zu beiden Seiten des Thurmes sind schon früh ausgefüllt; eine kleine Vorhalle an der Nordseite und eine kreuzähnliche Erweiterung im reinen Spitzbogenstyl an der Südseite des Schiffes sind jüngere Bauten und können nicht in Betracht kommen.

Der Bau begann ohne Zweifel mit dem Chor und schritt von hier gegen Westen vor. Fehlt auch schon die halbkreisförmige Altartribune, so bezeichnet doch die ganze Architectur des Chors die Zeit des Rundbogenstyls. Die Altarwand ist grade abgeschnitten und rechtwinklig an die Seitenmauern angesetzt. Sie hat neben einander drei Fenster, deren mittleres größer ist, als die beiden andern; sie sind schmal und in drei rechtwinkligen Absätzen tief eingehend, dennoch von kräftigen Verhältnissen, im reinen Rundbogen gewölbt, umgeben und abgegrenzt von Wulsten, welche von abwechselnd dunkelrothen und schwarz glasurten Ziegeln aufgebaut und in den perpendikulären Linien durch Basen und Kapitäler zu Säulen gestaltet sind. Der Giebel ist neuern Ursprungs. Jede Seitenwand des Chors hat ein sehr großes, auffallend breites Fenster, in flachem Rundbogen weit gewölbt; jetzt sind sie dreifach getheilt, Reste von Säulen an der Wand in der Mittellinie der Fenster deuten aber darauf hin, daß in dem Hauptbogen ursprünglich ein Doppelfenster stand. Westlich in dem südlichen Chorfenster führt eine Pforte in den Chor, welche ebenfalls in reinem Rundbogen und in den Gliederungen von abwechselnd rothen und schwarz glasurten Ziegeln aufgeführt ist. Die Mauern krönt ein Fries von glasurten Halbkreisen. Strebepfeiler fehlen am Chor und an allen alten Theilen der Kirche.

Die Architectur des Schiffes ist nur in der Nordwand erhalten; die ursprüngliche Gestalt der Südseite ist durch den Anbau des jüngern Kreuzesarms und durch andere Reparaturen verwischt. Die Südwand hat eine Pforte aus der Zeit des strengen Spitzbogenstyls, von abwechselnd glasurten und nicht glasurten Ziegeln, und darüber ein jetzt verbauetes


1) Im ratzeburger Zehntenregister (1230) kommt schon Gnevesmulne ecclesia vor.
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kleines, durch eine Säule geteiltes, sehr hübsches Doppelfenster in demselben Style. Zu jeder Seite steht ein großes, jetzt dreifach getheiltes, früher rund gewölbtes Fenster ganz von der Gestalt und Größe der großen Seitenfenster des Chors. An jeder Seite dieser großen Fenster steht zur Verzierung eine große Mauernische, von der Größe der großen Fenster in Kleeblattform in der Wölbung, wie sie an den reinen Rundbogenkirchen zu Ratzeburg und Lübow (vgl. Jahresbericht VII, S. 62 und S. 68) beobachtet sind, daß nämlich die runde Wölbung durch einen aufgesetzten kleineren Halbkreis unterbrochen wird. An dem östlichen Ende fehlt eine Nische, weil sich hier der Chor unmittelbar anschließt. Die Mauer des Schiffes krönt ebenfalls ein Fries von Halbkreisen, der sich auch an der Eckfüllung am Thurme, die zwei schmale Fenster aus der Zeit des Uebergangsstyls hat, fortsetzt. Strebepfeiler fehlen. - Die Südseite des Schiffes hat noch zwei große Fenster, wie der Chor, sonst aber keine Spur mehr von dem alten Bau; auch der Rundbogenfries ist in eine palmettenartige Verzierung umgewandelt. Die südliche Eckfüllung am Thurme hat jedoch noch den Rundbogenfries und ebenfalls zwei schmale Fenster aus der Zeit des Uebergangsstyls. - Die östlichen Ecken des Schiffes zu beiden Seiten des Chors haben kleine Spitzbogenfenster aus der Uebergangszeit.

Im Innern ist die ganze Kirche im ernsten, strengen Spitzbogenstyle gewölbt. Die Gewölbe des Schiffs ruhen auf 4 schönen Säulenbündeln mit geknäuften Kapitälern und auf entsprechenden Pilastern, und machen einen sehr wohlthuenden Eindruck, so unangenehm auch die Verbauung der Kirche durch Chöre ins Auge fällt.

Das Thurm gebäude mit den beiden Eckfüllungen ist ohne Zweifel unmittelbar nach der Kirche aufgeführt. Pforten und Fenster sind im strengsten Spitzbogenstyl. In der Höhe der Westmauer steht eine große Rosette in Relief und unter derselben ein Doppelschalloch von ernsten und schönen Verhältnissen.

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Die Kirche zu Proseken.

Auf die Kirche zu Grevismühlen folgt die Kirche zu Proseken. Wenn auch zu Proseken keine Spur mehr davon übrig ist, daß nach der allgemeinen, grade nicht unwahrscheinlichen Sage Carl der Große im J. 789 hier die Wenden habe taufen lassen, so ist doch die Kirche in der Geschichte der Baukunst interessant genug, um sie der Aufmerksamkeit zu würdigen. Die

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ganze Kirche ist nämlich im Style des Ueberganges vom Rundbogen zum Spitzbogen erbauet 1 ). Das Eigenthümliche dieses Uebergangsstyls besteht nämlich darin, daß alle Wölbungen sich dem Spitzbogen nähern, indem sie aus zwei Kreissegmenten im strengen, ernsten Style construirt sind und noch nicht jene weite Oeffnung des ausgebildeten Spitzbogens haben, welche den Seitendruck nöthig machen; die Oeffnungen würden Rundbogen bilden, wenn nicht eine fast unmerkliche Spitze an den jüngern Styl erinnerte. Es fehlen daher in der Regel die Strebepfeiler, welche den Spitzbogen charakterisiren. Die Fenster sind eng, klein, schräge eingehend und häufig paarweise gestellt. Der Rundbogenfries findet sich in der Regel noch und Pforten im Rundbogenstyl kommen noch mitunter vor. Als Muster dieses Styls kann die Kirche des Klosters Sonnenkamp oder Neukloster (vgl. Jahresber. III, S. 142 u. 147), welche im J. 1219 gegründet ward, aufgestellt werden. Die im J. 1232 geweihte Kirche des Klosters Doberan (vgl. Jahresbericht II, S. 27) und die von demselben erbaueten Kirchen, so wie die Kirche des Tochterklosters Dargun sind schon im ausgebildeten Spitzbogenstyl aufgeführt.

Die Kirche zu Proseken gleicht nun am meisten der Kirche zu Neukloster und charakterisirt mit dieser die Zeit des Ueberganges. So sehr sie auch verbauet ist, gewährt sie doch einen sehr würdigen, ernsten Anblick und gehört zu den ausgezeichnetern Landkirchen des Vaterlandes. Sie hat einen oblongen Chor, ein etwas breiteres oblonges Schiff und ein kräftiges Thurmgebäude im Westen desselben. Der Chor hat eine grade, rechtwinklig angesetzte Altarwand, welche früher 3 schmale Fenster hatte, die jetzt zu Einem großen Fenster umgewandelt sind. An jeder Seitenwand des Schiffes sind zwei schmale Fenster aus der Uebergangsperiode; die beiden südlichen sind zu Einem großen Fenster umgebauet. Das Schiff hat an jeder Seite zwei Fensterpaare in demselben Styl, welche an der Nordseite, jedoch nicht an der übrigens gleich construirten Südseite, mit abwechselnd glasurten Ziegeln eingefaßt sind. Die Kirche hatte also ursprünglich die alte Zahl der Fenster in den Rundbogenkirchen: 3 in der Altarwand, 4 im Chor und 8 im Schiffe. Der Fries, der an mehrern Stellen verunstaltet ist, besteht aus Halbkreisen. Eine Pforte in dem strengen Styl der Fenster, von abwechselnd glasurten und nicht


1) Die Kirche stand schon im J. 1222. In einer Urkunde von d. J. heißt es: de silva Clutze terminatum fuit in ecclesia Prozeken, vgl. Franck A. u. N. M. IV, S. 82.
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glasurten Ziegeln erbauet, ist jetzt zugemauert und hoch mit Erde bedeckt. - Die Kirche hat keine Strebepfeiler.

Die Wölbung des Chors ist im Styl der ganzen Architectur: ernst, hoch, spitz, wie die Wölbung des Chors zu Brüel (vgl. Jahresber. VII, S. 75). Die zwei Gewölbe des Schiffes sind, wie häufig jüngere Gewölbe, etwas gedrückt, mehr rund und leichter.

Die Giebel des Thurms sind mit verschiedenartigen, großen Reliefs geschmückt, namentlich der Giebel der Nordseite, an welchem sich reine Halbkreise, auf perpendikulären Pfeilern stehend, in gewissen Entfernungen schneiden. Durch diese Schneidungen entstehen von selbst ganz klar die Formen des Spitzbogens aus der Uebergangszeit mit den Kreissegmenten in den Wölbungen.

Der Altar ist mit einem Leichensteine bedeckt, der, nach den 5 eingemeißelten bischöflichen Weihkreuzen, schon früh aufgelegt sein muß. Von der Inschrift läßt sich noch lesen:

Inschrift

(= Anno domini - - - Johannes Helmstede rector huius ecclesie [durantibus?] LVIII annis [donec?] [in pace] obiit.)

Die Schrift stammt ungefähr aus dem Ende des 14. Jahrhunderts. So viel sagt die Inschrift unbezweifelt, daß um diese Zeit der Pfarrer Helmstädt nach achtundfunfzigjähriger Amtsführung gestorben sei.

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Die Kirche zu Dassow.

Die Kirche zu Dassow, welche in der Mitte der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts erbaut sein mag, findet wohl wenige ihres gleichen im Lande und verdient die Aufmerksamkeit im höchsten Grade. Ist sie auch nicht in einem besondern Style erbauet, so ist sie dagegen dadurch merkwürdig, daß sie ganz von Granit aufgeführt ist. Es giebt zwar viele Kirchen im Lande aus Granitblöcken; bei allen andern aber sind die Blöcke weniger gewählt, wie auch bei den häufigen Granitbauten neuerer Zeit, höchstens sind Eck= und Fundamentsteine gewählt und behauen, die Gliederungen dagegen von Backsteinen aufgeführt, überhaupt sind auch hin und wieder

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oft Backsteine angewandt. Die Kirche, zu Dassow aber ist ein Bau, dessen Grundplan für einen Granitbau berechnet ist: alle Fenster= und Thüröffnungen sind nämlich aus behauenen Granitblöcken sehr sauber und regelmäßig, ohne Beihülfe von Backsteinen, gewölbt. Was bisher gesagt ist, gilt nur vom Schiffe. Das Schiff ist ein großes Oblongum, an jeder Seite mit 3 großen Fenstern und einer Pforte in der Mitte, unter dem mittlern Fenster. Die Fenster und Pforten sind durchaus in jenem weiten Spitzbogen gewölbt, der die obern Chorfenster des Domes zu Schwerin charakterisirt, und es läßt sich wohl mit Gewißheit annehmen, daß der Chor des schweriner Doms und das Schiff der Kirche zu Dassow aus demselben Geiste, vielleicht von demselben Baumeister stammen; ähnlich, jedoch nur ähnlich, sind die Fenster der Kirche zu Schönberg. - Das mittlere Fenster der Nordseite ist etwas kürzer, als die beiden andern, weil die Thür unter derselben steht. An der Südseite steht über der Pforte statt des Bogenfensters ein großes Rosenfenster mit einer Rundung aus Granit und einer fünfblätterigen Rosette. Die Fenster sind dreifach im Spitzbogen geteilt. Die innern Fenstergliederungen und Theilungssäulen sind jetzt von Backsteinen eingesetzt; nach einigen Resten am mittlern Fenster der Südseite sind ursprünglich die Theilungsstäbe und Wölbungen der Fenstergliederungen aus gehauenem Kalkstein oder Stuck, wie an der Kirche zu Gr. Salitz (vgl. Jahresber. VII, S. 79), gewesen; auch waren die Stuck=Wölbungen der Fenstertheilungen palmettenartig gebildet. - Das Schiff ist nicht gewölbt und, wie der Chor, ohne Strebepfeiler.

Der Chor, schmaler und niedriger als das Schiff, ist ein Quadrat von Einem Gewölbe und aus Ziegeln gebauet. Der Chor hat in der graden, rechtwinklig angesetzten Altarwand eine große Fensternische, von der Gestalt der Fenster des Schiffes, mit drei Fenstern im Spitzbogen, welche durch Säulen mit hübschen Laubkapitälern aus Thon getrennt sind. Die Chorfenster gingen auch hier früher tiefer hinab. - Im Innern ist der Chor von Einem Gewölbe im ernsten Geiste im Style der Fenster, bedeckt; das Gewölbe ruht auf vier Ecksäulen, deren Kapitäler ebenfalls mit Laubwerk geschmückt sind. - Die Nordwand des Chors hat noch einen Fries von Halbkreisen.

Die übrigen Kirchen des Klützer=Orts, nämlich:
die Kirchen zu Hohenkirchen, Gressow, Kalkhorst, Damshagen, Elmenhorst, Bössow, Börzow und Mummendorf,

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sind im gewöhnlichen Spitzbogenstyl erbaut und haben für die Baukunst kein besonderes Interesse. Einige derselben, wie die Kirchen zu Bössow, Börzow und Elmenhorst, sind dazu noch klein und unansehnlich gebauet, auch vielfach verbauet. Andere derselben verdienen jedoch wegen ihrer Größe und Tüchtigkeit und einiger Eigenthümlichkeiten Erwähnung, wie die Kirchen zu Hohenkirchen, Kalkhorst und Gressow. Im Allgemeinen muß bemerkt werden, daß diese Kirchen alle Eigenthümlichkeiten des ausgebildeten Spitzbogens haben, groß, freundlich und gewölbt sind; die Gewölbe des Schiffes sind in der Regel nicht aus der ältern Zeit, sondern mehr gedrückt und weit gesprengt, so daß die Gurte sich dem Rundbogen nähern. Man darf sich jedoch nicht verführen lassen, dergleichen Gewölbe, die sich das 14. und 15. Jahrhundert hindurch finden, für Rundbogenstyl zu halten.

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Die Kirche zu Gressow

hat z. B. ein solches Gewölbe im gedrückten Spitzbogenstyl, mit großen weiten Fenstern aus dem 14. Jahrhundert im Schiffe. Der Chor hat noch zweifach geteilte enge Fenster im ältern Spitzbogenstyl und an der Nordseite eine zugemauerte Pforte im Rundbogen, jedoch überall schon Strebepfeiler und ganz den Charakter des Spitzbogenstyls.

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Die Kirche zu Hohenkirchen,

welche schon im Jahresber. III, S. 180 flgd. beschrieben ist, ist ebenfalls im ausgebildeten Spitzbogenstyl mit gedrückten Gewölben, wie die Kirche zu Gressow, aufgeführt. Der Herr Pastor Erfurth ist dadurch a. a. O. S. 180 verleitet worden, diese Gewölbe für Rundbogen zu halten. Es fehlen ihnen jedoch sämmtliche Eigenthümlichkeiten des sogenannten byzantinischen Styls; im Gegentheil trifft man dergleichen Gewölbe aus einer jüngern Zeit, da die Wölbungen oft viel später, als die Ringmauern gebaut wurden, sehr häufig. Auch ist die Anführung der Kirchen und Pfarren in alten Urkunden nicht immer ein Beweis, daß die jetzt stehenden Kirchen schon damals vollendet gewesen seien.

Dagegen hat die Kirche eine andere Eigenthümlichkeit, welche sehr interessant ist. Die Kirche besteht aus Chor, Schiff und Thurm von gleicher Weite. Der Chor hat die Strebepfeiler des Spitzbogenstyls, dem Schiffe fehlen sie dagegen im Aeußern. Das Schiff ist drei Gewölbe lang und hat die Eigenthümlichkeit, daß die Strebepfeiler innerhalb der

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Kirche stehen. Man hat nämlich die Pfeiler, welche die Gewölbe tragen, und die Strebepfeiler zu kurzen Querwänden umgeschaffen, die Seitenwände des Schiffes an die Enden dieser Querwände hinausgerückt und die Längsenden durch kurze Mauern geschlossen. Dadurch hat die Kirche an jeder Seite des Schiffes drei viereckige Kapellenräume, welche mit kleinen Gewölben bedeckt sind, erhalten, welche durch undurchbrochene Scheidewände von einander getrennt sind und sich nach der Kirche hin in der ganzen Höhe derselben öffnen. Diese Wände sind aber in der That keine Scheidewände, sondern die Strebepfeiler, welche durch Hinausrückung der Seitenmauern in die Kirche versetzt sind; sie sind daher wesentliche Grundbestandtheile des ganzen Baues.

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Die Kirche zu Kalkhorst

ist ebenfalls eine grotze Kirche mit zwei Seitenschiffen, im Spitzbogenstyl gewölbt, und wohl eine der schönsten Landkirchen in Meklenburg.

Im Thurme hangen 4 Glocken von schönem Klange, von denen 2 alt sind.

1) Die größere Glocke hat um den Helm zwei Reihen Inschriften. Die erste Reihe lautet:

Inschrift

(=Anno domini MCCCCXVII in festo Jacobi haec osanna est facta per Bartholomaeum.)

Am Ende der Zeile steht ein Doppeladler; daher ist die Glocke wohl ohne Zweifel in Lübeck gegossen. Der Ausdruck Osanna für Glocke scheint selten zu sein. 1 )

Die zweite Zeile lautet:

Inschrift

(= O rex gloriae Christe veni cum pace, cum Maria virgine et omnibus sanctis.)

Die etwas undeutliche Form gl'ie (abbrevirt für glorie ) möchte ich lieber lesen, als gese (corrumpirter Vocativ für


1) Im J. 1519 taufte der Bischof Johann von Havelberg eine der drei Glocken in dem von ihm erbaueten Thurme der Kirche zu Wittstock auch mit dem Namen Osianna. Vgl. Riedel Nov. Cod. dipl. Brand. II, 3, S. 421.
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Jesu ?), welches da zu stehen scheint. Am Ende dieser Zeile stehen Abdrücke von 6 Bracteaten, 3 größern, von denen einer einen gekerbten Rand hat, und 3 kleinern, welche jedoch alle im Gepräge undeutlich sind.

In der Mitte des Mantels stehen 3 Gruppen Reliefbilder, nämlich: a. Gott der Vater mit der Weltkugel, die betende Maria segnend, beide gegenüber sitzend, eine häufige Altardarstellung, namentlich auf lübeckischen Altären aus dem Anfange des 15. Jahrh.; b. Maria stehend mit dem Christkinde auf dem linken Arme und einem Lilienstengel in der rechten Hand; c. St. Georg den Lindwurm durchbohrend.

2) Die kleinste Glocke hat die Inschrift:

Inschrift

(= Sancta Maria, sim tua nola valde sonora).

Nach den Schriftzügen stammt die Glocke aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts und ist also eine der ältesten Glocken im Lande. Verzierungen fehlen ganz. Nola ist bekanntlich der mittelalterliche Ausdruck für kleine Glocke.

Links vor dem Altare liegen 2 alte Leichensteine, mit eingravirten Bildern von Priestern, welche den Kelch consecriren; die Kelche sind früher mit Messing eingelegt gewesen.

Der eine läßt nur noch die Worte erkennen:

Inschrift

Der andere hat die Inschrift;

Inschrift

(= Anno domini MCCCLXVII feria VI ta post Egidii obiit dominus Johannes Iwaanze, hujus rector ecclesiae pri[m]us domesticus. Origo chori huius. Orate pro [eo].)

Die Inschrift ist am Ende so sehr zusammengedrängt, daß das letzte Wort eo ganz ausgelassen ist. - Die Inschrift hat große Schwierigkeiten in der Entzifferung , und zwar in den Worten: hujus rector ecclesiae pri(m)us domesticus origo chori hujus. Daß rector ecclesiae = Kirchherr, Pfarrherr, Pfarrer heißt, ist bekannt. Die Form

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pri 9 kann das volle Wort prius oder das abbrevirte Wort primus sein. Das Wort domesticus ist dunkel. Es bedeutet im mittelalterlichen Latein im Besondern die kirchliche Würde eines Vorsängers. Es könnte also, wenn man dazu primus liest und rector domesticus zusammennimmt, heißt: "dieser Kirche erster Vorsänger." Dagegen möchte aber der stereotype Ausdruck rector ecclesiae für Pfarrer streiten und das Bild des Verstorbenen mit dem Kelche in der Hand. Dann heißt domesticus im Allgemeinen: vertraut, geneigt, treu (: domesticus fidei); in diesem Falle wäre das Wort ein ehrendes Epitheton und der Satz hieße: "erster" - oder: "früher sorglicher Pfarrer dieser Kirche." - Die Worte: origochorihujus bilden dann, wegen Beschränktheit des Raumes auf dem Leichensteine, einen abgekürzten, selbstständigen Satz = "Die Gründung dieses Chors", nämlich: "stammt von ihm", oder: Gründer des Chors. Auf jeden Fall ist durch den Stein die Erbauung des Chors um das J. 1367 gesichert, und giebt derselbe einen Beleg für die Erweiterung der Kirchen im 14. Jahrhundert.

Der Pfarrer Iwanze oder Iwan zu Kalkhorst ist wahrscheinlich der in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts öfter vorkommende Iwan von Klütz.