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Wendenkirchhof von Lehsen.

Wenn man von Wittenburg nach Lehsen geht, so kommt man zu Anfang des lehsenschen Gebietes durch einen schmalen Wiesengrund; sobald er durchschritten ist, befindet man sich auf einem großen Wendenkirchhofe, der zu beiden Seiten der Chaussee an einer östlichen Abdachung des Landes liegt, aber keine äußerlich kennbare Grenzen hat. Schon bei Anlegung der Chaussee zeigten sich viele Scherben, doch keine bedeutendere Stücke; kleine Nachgrabungen am Wege lieferten auch kein weiteres Resultat als Scherben von braunen und schwarzen Urnen, wie sie auf Wendenkirchhöfen sich zeigen. Im vorigen Herbste wurden daselbst Steine ausgebrochen und es kamen dabei mehrere braune Urnen zum Vorschein, die aber von den Arbeitern zertrümmert waren; nur eine schwarze Urne blieb unversehrt, welche ich von dem Herrn von Laffert auf Lehsen für den Verein erhielt. Sie hat einen schwarzen Thonüberzug und 2 (abgebrochene) Henkel, mißt in der Höhe 5 1/4", in der Basis 2 3/4", im Bauche 7 1/4", in der Oeffnung 4 3/4" und hat an der Basis ein durch 2 Linien gebildetes Kreuz; außer den Knochen war darin eine Heftel aus Bronze gewesen, die aber verloren gegangen ist. Das in andern Urnen gefundene Eisengeräthe war als unnütz von den Arbeitern weggeworfen. Eine weitere Nachgrabung, zu der Herr von Laffert gerne Erlaubniß ertheilt, ist zur Zeit nicht möglich, da der Acker bestellt ist. - Theilweise ist, nach meinen bisherigen Beobachtungen über diesen Platz, wegen des flachen Standes der Urnen keine Ausbeute zu erwarten, da der Pflug alles zerstört hat; indeß kann an einzelnen Stellen, wie sich beim Steinbrechen zeigte, eine künftige Untersuchung noch gute Resultate geben.

Wittenburg, 1842.

J. Ritter.