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I. Zu den Alterthümern aus der Zeit der Hünengräber.
Steinkiste von Moltzow.
Im Frühling 1841 öffnete der Herr Baron von Maltzahn auf Peutsch eine große Steinkiste auf der Feldmark des Gutes Moltzow, auf einer Höhe, nicht weit von dem Wege von Moltzow nach Rambow und zwischen den Wegen von Moltzow nach Ulrichshusen und von Rothenmoor nach Marxhagen gelegen. Umher auf den Höhen liegen viele Gräber aller Art, und von den Höhen genießt man eine Aussicht über den malchiner See und dessen Ufer, die ohne Zweifel zu den reizendsten in Meklenburg gehört. Die Steinkiste stand frei, jedoch tief in der Erde, und hatte vielleicht einen kleinen, niedrigen Erdhügel umher; jedoch bildete das Grab kein sogenanntes Hünenbette, sondern eine isolirte Steinkiste oder Grabkammer. Die Kiste war im Innern 8' lang und 4' breit; an jeder Seite standen 3 Granitpfeiler von ungefähr 5' Höhe, 3' Breite, 2' Dicke, dicht neben einander, mit den flachen Seiten nach innen; an dem einen Ende stand ein ähnlicher Pfeiler; die NO. Seite war geöffnet. Der Grund war mit kleinen Steinen belegt. Bedeckt war die Kiste mit 2 großen, rundlichen Granitplatten von ungefähr 7' Länge und 2' - 3' Dicke. Gefunden ward in der Kiste, welche ausgegraben ward, nichts weiter als der Hals einer Urne, welcher ganz den Charakter der kannenförmigen Urnen der ältesten Gräber trägt; der Hals ist hoch und eng, 6 1/2" hoch und 3" im Durchmesser, gelbbraun von Farbe, hat einen großen Henkel gehabt und am untern Ende noch Spuren von den bekannten kräftigen Linearverzierungen der Hünenzeit; wahrscheinlich saß unter dem Halse der kugelförmige Haupttheil des Gefäßes.