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Hünengrab von Helm No. 3.

Auf der nordwestlichen Abdachung des Haidberges bei Helm, gegen hundert Schritte von dem im October v. J. aufgegrabenen Hünengrabe entfernt, liegt ein anderes von 22' Breite und 52' Länge in der Richtung von Osten nach Westen, welches ich im Auftrage des Vereins öffnete. Rings umher

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mit gegen 3' Fuß über die Erde hervorragenden Steinen eingefaßt, von denen die größten am östlichen Ende stehen, ist es inwendig 4' Fuß hoch umgekehrt muldenförmig mit Erde angehäuft, die aus rothgelbem Sande besteht.

Nachdem am östlichen Rande die Aufgrabung begonnen war, zeigten sich 2' hoch über dem Urboden hin und wieder gespaltene graue und röthliche Sandsteine, flach, von verschiedener Größe, doch in keiner erkennbar regelmäßigen Ordnung und Lage. Etwa 6' vom östlichen Ende gegen die Mitte des Grabes lag auf einem gespaltenen, fast viereckigen Steine von 2' Länge, 1' Breite und 1" Dicke

eine zerdrückte braune, verzierte Urne mit einem Henkel. Sie ist noch zum größten Theile vorhanden, hat 7 3/4" Höhe, 2" Durchmesser in der Basis und 6 3/4" im Bauche. Der 3" lange Hals ist unten 2 7/8" und oben 3 3/4" weit. Die Oeffnung des Henkels, welcher unten am Halse sitzt, ist so groß, daß man bequem mit einem Finger durchfassen kann. Die Verzierung besteht in Streifen von je 6 Linien, welche in einer Breite von 1/2" von der Halsenge bis etwas unterhalb der Bauchweite perpendiculär herablaufen, sich oben vereinigen und hier von kleinen bogenartigen Linien begrenzt werden. In der Urne war nichts, die Scherben selbst aber lagen in einer dunkleren, etwas übel riechenden und klebrigen Erde. Weiterhin lagen noch viele Steine von verschiedener Form in diesem Grabe, aber von weiteren Urnen oder sonstigen Alterthümern war nichts zu finden. Kohlen waren in der ganzen Erdmasse zerstreut.

Wittenburg, im Junius 1840.

J. Ritter.