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Hünengrab von Helm No. 2.

(Vgl. Jahresber. IV, S. 21.)

Im Auftrage des Vereins öffnete ich ein Hünengrab, welches rechts unmittelbar am Wege von Wittenburg nach Helm, nördlich vom Haidberge, unweit der wittenburger Scheide

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liegt. Es ist mit bedeutend großen Steinen an den Seiten eingefaßt und hat eine Länge von 186 Fuß von Osten nach Westen. Das östliche Ende in der Länge von 64' war durch quergelegte mächtige Steine in drei gleich lange Abtheilungen getheilt; es ist 16' weit und die Erde dazwischen war 4' hoch umgekehrt muldenförmig angehäuft. Der westliche, 122' lange Theil ist nur 12' breit und die Erde dazwischen nur 3' hoch. Der Urboden ist gelber Sand; die Erde im Grabe war etwas brauner, zum Theil lehmhaltig.

In der ersten, östlichen Abtheilung, wo die Aufgrabung begann, fanden sich Scherben von drei verschiedenen, dünnen, braunen, gehenkelten Urnen ohne Verzierung; doch ließ sich ihre Größe und Gestalt nicht genau erkennen. In der zweiten Abtheilung lagen wenige Scherben von zwei großen, sehr dicken und roh geformten Urnen. Die dritte Abtheilung enthielt einige Knochen und in der Mitte des Grabes Scherben von zwei braunen, ziemlich starken Urnen; auf dem Rande der einen sind oben runde Vertiefungen eingedrückt. Nahe an den Steinen auf der südlichen Seite fanden sich noch Scherben einer schwarzbraunen Urne. Außerdem fand sich in dieser Abtheilung ein sehr kleines, etwas unvollkommenes, spanförmiges Messer aus hell grauem Feuerstein, 2 1/8" lang, sehr gebogen; ferner das Bruchstück eines ähnlichen Messers aus dunklerem Feuerstein, 1 1/2" lang; auch drei noch nicht bearbeitete, von der Natur keilförmig gebildete Feuersteine scheinen nicht durch Zufall in das Grab gekommen zu sein. Gleich zu Anfange des schmäleren Theiles des Grabes wurden etwa 1' über dem Urboden nahe der südlichen Steinsetzung zwei Stücke Eisen gefunden, welche nur Bruchstücke zerbrochener neuerer Geräthe sind; es fehlt ihnen auch der alte Rost. - Kohlen von Tannen und Eichenholz waren durch das ganze Grab zerstreut 1 ).

Wittenburg, Ende October 1839.

J. Ritter.     


1) Diesem Grabe ist das Hünengrab von Brüsewitz ganz ähnlich (vgl. Jahresbericht IV, S. 22.