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V.

Sympathien

und andere Thorheiten.

Ein Beitrag zur Geschichte der Menschheit, besonders des Meklenburgers, in Meklenburg gesammelt

von

J. Mussäus.


N achstehende Sympathien etc. ., die gemeinhein bei Landleuten, doch auch bei Städtern, selbst zuweilen bei Vornehmen und Gebildeten unverdient Glauben finden, hat Referent theils mündlich (m.), theils schriftlich (s.), selten gedruckt (g.) von den Leuten bekommen; auch hat er Gelegenheit gehabt, mehrere angewendet (a.) zu sehen und sich von dem schlechten Erfolge zu überzeugen. Wer nicht gewohnt ist, sich mit der Natur wissenschaftlich zu beschäftigen, beobachtet fast immer sehr unvollkommen; daher die vielen Täuschungen, wiewohl nicht zu läugnen ist, daß bei nervösen Leiden ein fester Glaube zuweilen merkwürdige Erscheinungen hervorruft. - Wie sehr Sympathien in Verfall zu kommen beginnen, erfuhr Ref. an der Aeußerung eines alten, klugen Handwerkers, der einmal sagte: Gott erhört nicht immer unser Gebet in leiblichen Dingen; er würde sich aber befehlen lassen, wenn Sympathien möglich wären.

In Hinsicht des Ursprungs dürfte man die katholischen Wundermittel von den protestantischen etc. . unterscheiden können. Erstere verrathen sich durch eine unbedingte Verheißung der Hülfe, auch wohl durch das Wort: Buße, durch Anrufung der Maria und der Heiligen; letztere erscheinen mehr als Gebet und lassen die Möglichkeit des Nichtgelingens zu.

Um in der Anwendung glücklich zu sein, muß man die Formel niemals von seinem Geschlechte erlernen. Der Mann hat sie vergeblich erlernt, der sie von einem Manne hörte. Es

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darf auch kein Wort, kein Buchstabe vergessen, kein Wort versetzt werden. Besonders darum leisten manche Formeln keine Hülfe mehr, weil etwas davon ausgelassen ist, und die ursprüngliche Formel sich wohl gar nicht mehr findet. Daher ein pedantisches Ankleben an dem Hergebrachten.

1. Gegen Brandwunden.

Fahre mit dem Finger um den verbrannten Theil und spreche:

ich ging wohl über Land,
da fand ich eine Hand,
damit still' ich den Brand,

im Namen Gottes des V. †, des S., †, des h. G. † (m. a.),
oder spreche:

wie hoch der Häwen,
wie roth der Krebs,
wie kalt ist des todten Mannes Hand,
damit still' ich diesen Brand. † † † (m.)

Anmerkung. Kann man es haben, so nimmt man dabei die Hand einer männlichen Leiche; sonst geht es auch ohne dieselbe.

oder spreche:

Maria ging über's Land;
einen Brand trug sie in der Hand;
Brand, du sollst ausrügen
und nicht einkriegen.

Das sag' ich dir zur Buße. † † † (s.)

2. Gegen den kalten Brand.

Fahre mit dem Finger um die brandige Stelle und spreche:

mit dieser Gottes Hand
still' ich den kalten Brand
ut din Hand (Kopp, Fôt etc. .)

im Namen Gottes des V. †, des S. †, des h. G. †. (m.)

3. Gegen die Rose.

Betrachte die Rose und spreche:

de Ros' un de Wied,
de stahn in'n Stried;
de Ros' verswann,
de Wied gewann.

Dann fahre mit dem Finger darüber hin und mache † † †. (m.)

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oder spreche:

alle Messen währet der Gesang,
alle Verangelien werden gelesen;
Rose, du mußt verschwinden und verwesen!

und mache, wie oben, † † †. (s.)

4. Gegen Flechten.

Man nehme 3 neue Knöpfnadeln und mache mit einer jeden rings um die Flechte einen Kreis und in den Kreis ein Kreuz und spreche bei jeder Nadel:

de Flecht un de Wied
de krakeelten sick (entzweiten sich);
de Wied de gewünn,
un de Flecht verswünn. † † †

Dann werfe man die Nadeln rücküber weg und nehme 3 weidene Reiser, schlage einen Knoten in dieselben und lasse sie alsdann fliegen. (m.)

Am besten ist es, wenn man dies Mittel unter einer Weide gebraucht.

5. Beim Blutstillen.

Man nehme einen Stein von kalter Stelle, streiche damit die Wunde und spreche:

rille, rille, rill'!
Blut, steh' still!

Im Namen Gottes des V. etc. . etc. . † † †. Dann lege man den Stein an denselben schattigen Ort. (m. a.)

Man hat nicht immer nöthig, die Wunde zu berühren, sondern dieselbe nur zu sehen und dabei stillschweigend zu sprechen:

Blut, steh' still in dieser Wunde!
spricht Christus in dieser Stunde. † ††. (m.)

6. Gegen Nasenbluten.

Schreibe mit dem von einer Sense durchschnittenen Stoppelende eines Weizen=, Roggen=, Gersten= oder Haferhalmes dem Leidenden auf die Stirne die Worte: uhi upuli. (s.)

7. Gegen Bauchweh.

Fahre mit den Fingern über den Umkreis des Schmerzes auf entblößtem Leibe hin und spreche:

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'n Stück von'n Matt,
'n Stück von'n Latt,
'n Stück von'n oll Wiew,
dormit still ick din Bukwehdag in din Liew.

Im Namen etc. . † † †. (m.)

Bei Pferden und anderem Viehe spreche:

Stück von'n Dack,
Stück von'n Latt,
Stück von'n ollen Sack,
Stück von'n bösen Wiewe,
Dormit still ick di dat Liewe.

Im Namen etc. . † † †. Dreimal wiederholt. (s.)

Bei Menschen kann man auch die Hand auf den Schmerz legen und sprechen:

Föck Fack an Husmadel an
schur gar bie Man bös bin Wiew
dad stil dad Buckweh sin lief.

Im Namen des Vaters und Sohnes und heiligen Geistes. (s.)

Gegen Kolik giebt man auch 3 Messerspitzen von zu Pulver gebrannten Schweinspfoten ein.

8. Gegen das Herzspann.

Man gehe zum Obstbaum, fasse denselben an und spreche oder lasse den Kranken nachsprechen:

Fruchtbom, ick klag di,
dat Hartspann plagt mi;
nim du van mi, nim du up di!
de ihrst Vagel, de äwer di flügt,
salt wedder van di nehmen! (m.)

9. Gegen Zahnweh 1 ).

Man spreche leise zu dem Kranken:

der Herr Jesus warne die Zahnwüthigen; darinnen waren Würmer, 3 weiße, 3 schwarze, 3 rothe; er nahm die andern 2 und schlug sie damit todt. Das sag' ich dir zur Buße. † † † (s.)

10. Gegen Schlangenbiß.

Man lasse sich die gebissene Stelle zeigen und sage stillschweigend:


1) Vgl. Jahrb. II, S. 187.
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ick güng äwer den San'n,
dor lag Adder un Schlang;
ick flög dor middn mank,
dat Alles van anner sprang. † † †. (s.)

11. Gegen Würmer in Wunden beim Vieh.

Frage den Eigenthümer des Viehes, an welcher Stelle die Wunde sei; gehe dann zu einem Fliederbusch, knicke 3 junge Schößlinge desselben etwa eine Hand breit vom Ende um und spreche beim Knicken jedes Schößlings:

Dies Thier, die Kuh etc. . hat Maden in der Keule, Fuß, Seite etc. . Se sälen dor heruter gahn, se sälen dor heruter gahn, se sälen dor heruter gahn. Im Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes. (m.)

12. Gegen alle Arten von Augenübel.

Man sehe in die kranken Augen und spreche:

Magret hät makt vant Og,
Lohf van'n Bom,
Doch van Gras † † †. (s.)

13. Gegen Harthörigkeit.

Trockne einen im Hechtmagen gefundenen Fisch, stoße ihn zu Pulver und gieb ihn dem Leidenden auf 2 Morgen nüchtern ein. (s.)

14. Gegen das rothe Wasser bei Kühen.

Fahre dreimal mit der Hand über den Rücken der Kuh und spreche jedes Mal:

wie du es hattst,
so hatt's ich auch;
ist mir vergangen,
vergeht es auch.

Im Namen etc. . † † †. (s. a.)

oder streiche mit der rechten Hand dreimal von der Nase des Thiers über den Kopf und Rücken grade hinüber nach dem Schwanze hinaus und spreche jedes Mal:

dies Verstandt Blut (verstautes Blut?) durch alle das Blut
stehe stille,
um des Herrn Wille!

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Dabei gebe dem Thier etwas Erbsilber ein oder das Kreuz aus der Walnuß, das eben so gut ist. (s.)

oder streiche dreimal den Rückgrad nieder mit der Hand oder einer blauen Schürze und spreche:

Jungfer, in der Jugend,
Uebe dich der Tugend,
Setze rein Geblüt!

Im Namen etc. . (m.)

15. Gegen Verfangen des Viehs.

Man fasse das Thier an und spreche:

Höwt Veh,
hast du dich verfangen
im Fressen und Saufen,
in Weder oder Wind,
so hilf dir Jesus, Marien Kind.

Im Namen etc. . † † †. Das thue man dreimal. (s.)

16. Schutzmittel gegen Verfangen der Kälber.

Wenn du einem Kalbe das erste Saufen giebst, so spreche, indem es das erste Maul voll Milch niederschluckt:

du sollst dich nicht eher verfangen,
bis du siehst unsern Herrn Christus hangen!

dreimal gesprochen, und es wird sich nie verfangen. (m. s.)

17. Gegen Zauberei bei Kälbern.

Setzt man ein Kalb an, und man fürchtet böse Leute, so schneide man ein kleines Stück vom Ohre desselben ab, brenne es zu Pulver und gebe es demselben in dem ersten Saufen ein. (m.)

18. Gegen den Biß eines tollen Hundes.

Ueber 1000 mal probat gefunden bei Menschen und Vieh, wenn es nur nicht in die Nase gebissen und der 9te Tag noch nicht da ist. Man schreibe die untenstehenden Charaktere auf Papier und gebe dieses auf Roggen=Butterbrot des Morgens nüchtern ein:

Charaktere gegen den Biß eines tollen Hundes
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19. Charaktere von unbekanntem Gebrauche.

D          A           X          X         
M A X X
N A X X
E N A X X
I N A X X(s.):

20. Andere Charaktere von unbekanntem Gebrauche.

F 4 h X 3 2, n i t t 2 1 ν ι δ ι ξ, v 2 3 ξ i 2 w, w 4 X 5 ζ, ν ι ξ ν 2 λ

F 4 h niznil m 3 itmi n 23 l ribb 4 D 142 g i t r 2 hr 4 v m 32 b r 25 t r 4 F n 3 lhip 5. (s.)

21. Brautprobe.

Si vis scire, an virgo aliqua pura sit necne, - nimm Ammoniacum=Pulver, siede es und gieb es ihr zu trinken. Ist sie eine Jungfer, so beseicht sie sich von Stund an. (s.)

22. Gegen Diebe.

Man sucht im Garten etc. . die Spur des Diebes auf und sticht senkrecht in dieselbe einen Brettnagel im Namen G. etc. . Dann bekommt der Dieb die fürchterlichsten Schmerzen am Fuße. (m.)

Man nimmt auch die Erde der Spur im Namen G. etc. . und steckt sie in einen Beutel, den man in den Rauch hängt. Dann trocknet der Dieb in der Auszehrung allmählig zusammen. (m.)

Ist ein Pferd gestohlen und hat man noch irgend etwas von demselben, z. B. ein Gebiß etc. ., so geht man nebst dem rechtmäßigen Eigenthümer Nachts 12 Uhr zum Kirchhof, gräbt am Kopfende des letzten Todten ein fußtiefes Loch in das Grab, legt sich auf den Bauch und ruft in das Loch hinein den Todten bei seinem Namen. Nach etwa einigen Minuten antwortet der Todte: Was willst du?

A. Dem N. N. ist ein Pferd gestohlen; kannst du es wiederschaffen?

T. Ja!

Dann legt man z. B. das Gebiß in das Loch und spricht: Hier ist das Gebiß des Pferdes; suche den Dieb auf und schaffe das Pferd wieder im Namen G. etc. . Das Loch wird hierauf

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wieder zugemacht. Der Dieb bringt das Pferd wieder oder stirbt am Schlage. (m. Es soll zu Bernitt mit Erfolg versucht sein.)

Manche Schmiede verstehen auch, dem Dieb ein Auge auszuschmieden. An dreien Freitagen Morgens vor Tagesanbruch wird dann geschmiedet; die näheren Umstände sind aber nicht bekannt.

Zu Bentwisch wurden vor mehreren Jahren silberne Löffel gestohlen. Eine kluge Frau wird geholt; sie macht einen Kaffeeaufguß, d. h. gießt siedenden Kaffee auf eine Schüssel, und verheißt das Wiederbringen des Gestohlenen. Sieh, sagte sie darauf plötzlich, in B. kommt dies Jahr noch Feuer aus! - Diese Schreckensnachricht läuft schnell durch´s ganze Dorf und wird gleichsam der Träger der Hauptsache; am andern Morgen sind die Löffel wieder da.

23. Ueber Sieblaufen.

Man nimmt ein von Verwandten geerbtes Sieb und stellt es auf den Rand hin. Dann spreizt man eine Erbscheere aus und sticht die Spitzen derselben so tief in den Rand des Siebs, daß man dasselbe daran tragen kann. Dann gehen zwei Personen verschiedenen Geschlechts (confirmirte) mit dem Sieb an einen völlig dunklen Ort, halten den Mittelfinger der rechten Hand unter den Ring der Scheere und heben so das Sieb auf. Sehr erklärlich gleitet bei der geringsten Bewegung der Ring vom Finger und das Sieb fällt nieder, weil man im Finstern nicht balanciren kann. Hierauf fragt die eine Person die andere: im N. G. d. V. etc. . frage ich dich, sage mir die Wahrheit und lüge nicht! Wer hat das etc. . gestohlen? Hat es Johann gethan?

Fritz?

Peter? etc. .

Beim Nennen des Verdächtigen gleitet der Ring ab, und das Sieb fällt nieder. Dann weiß man den Dieb. (m. a.)

Man nimmt auch eine Erbbibel, steckt in die Mitte derselben einen Erbschlüssel bis über den Bart hinein, bindet mit einem Bande die Bibel zusammen, so daß der Schlüssel nicht herausfallen kann, und verfährt dann wie beim Siebe, die Finger unter den Schlüsselring haltend. (m.)

24. Ueber Kristallsehen.

Der Betrüger hat ein gläsernes Prisma, auf dessen eine Fläche ein Gesicht eingeschliffen ist. Ohne es aus der Hand

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zu geben, läßt er für 4 ßl. den Bestohlenen durch das Glas das Gesicht sehen. Derselbe muß nun an der Aehnlichkeit des Gesichts seinen Dieb errathen. (m.)

25. Ueber Schatzgraben.

Seit einigen Jahren existirt zwischen Doberan, Schwan, Bützow und Cröpelin eine Gesellschaft Schatzgräber, aus Städtern und Landbewohnern bestehend. Ein Handwerker, der daran Theil genommen, aber sich mit der Gesellschaft aufs heftigste entzweiet hatte, übergab Referenten theils mündlich, theils schriftlich folgende merkwürdige Nachrichten über das Schatzgraben.

Von Cyprian der Weltweisen Höllenzwang, ist gedruckt zu Lion 1530. Dieses ganze Werk ist aus einem sichern Kloster zu Eisenach aus der griechischen, chaldäischen und arabischen in die deutsche Sprache übersetzt worden anno 1603, den 10ten Aug.

Also lehrte der hochgelahrte und weltberühmte Philosoph in seinen Schriften von den Schätzen, welche in der Erde vergraben sind, und wie man solche glücklich überkommen kann.

Geliebter Leser, nimm wohl in Acht, daß du nicht mit deinen Consorten versäumst oder in Gefahr bringest, so versäume nicht zuvor, so wie möglich, würdig das heilige Abendmahl zu empfangen, damit der unsaubere Geist an einen jeden treuer Christen keine Macht hat oder kriegen kann, und wenn du mit deinen Consorten an einen Ort, allwo ein Schatz verborgen, kommst, so müssen sie sich rein und sauber anziehen, gleich als wenn sie Willens wären, in die Kirche zu gehen; sie müssen sehr fleißig zu Gott beten, und sich sämmtlich dem lieben Gott ergeben, der auch einem jeden gewiß in seiner Noth beistehen wird; auch sollst du merken auf alle die Tage und Stunden, wenn man mit Geistern und Schätzen umgehen kann. Dazu sind folgende die besten, in denen man graben kann. Wenn der Mond ist neu geworden, da ist der erste und beste Tag, der 2te nur Morgens allein; der 3te, 4te, 5te und 6te ist gar nicht gut; der 7te bis 1 Uhr, der 8te gut Morgens sehr frühe; der 9te und 10te gar nicht gut, der 11te ist sehr gut, der 12te und 13te gar nicht gut, der 14te und 15te gut, der 16te frühe Morgens allein gut, der 17te ist gar gut und bewähret vom Herrn; denn nachher ist nichts Gutes mehr zu hoffen in jedem Monat.

Wenn du nun einen Ort gewiß weißt, so kannst du diese folgende Operation gebrauchen, ohne alle Furcht und Schrecken, so wird der Schatz stehen wie eine Mauer, und der böse Geist

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wird davon fliehen. Du mußt aber Vorbeschriebenes wohl in Acht nehmen, wenn du dazu den Segen Gottes haben willst; sonst bist du in Gefahr; der Satan bricht dir den Hals.

Der Ruthenbruch und die 7 Beschwörungen der Ruthe.

Suche dir etwa eine weiße Hasel oder Kreuzdornruthe, die eine Gabel oder Twiele hat und in einem Jahre gewachsen ist, und woran kein Flecken altes Holz ist. Sie muß aber so stehen, daß die Ost= und Westsonne durch die Twiele scheint; sonst ist sie nicht gut. Gehe nun an einem neuen Sonntage des Morgens zwischen 3 und 4 Uhr stillschweigend zu der Ruthe, und kehre dein Angesicht gegen Morgen und gegen die Ruthe, neige dich gegen sie dreimal und sprich: †, Gott grüße dich, edles Reis! Mit Gott dem Vater habe ich dich gesucht; mit † Gott dem Sohn habe ich dich gefunden und durch † Gott des heiligen Geistes Kraft will ich dich brechen. - Greife nun dessen Stammende mit der rechten Hand an und spreche Folgendes:

es gingen drei heilige Frauen
des Morgens früh im Thauen,
sie suchten den Herrn Jesum Christ,
der von dem Tod erstanden ist;
sie funden da zwei Englein schön,
die bei dem Grabe blieben stehn,
und wen ihr sucht, der ist nicht hier,

geht hin ins Galliläische Land, da werdet ihr den Herrn Jesum finden, wie er euch ist bekannt. So wahr diese zwei Englein das heilige Grab haben bezeichnet, und wo der Herr Jesus ist zu finden, so sollst du, edle Wünschelruthe, mir den Ort auch anzeigen, wo Gold oder Edelgesteine sind zu finden, oder ob mir dieses Glück oder Unglück früher oder später überkommen soll; solches sollst du, edle Ruthe, thun; so wahr als die heilige Jungfrau Maria ihre zarte Jungfrauenschaft in und nach der Geburt Jesu Christi behalten und die helle Sonne durch das Glas scheinet und dasselbe nicht verzehret, so wahr als Jesus Christus von den Todten auferstanden ist, so sollst du, edle Ruthe, mir auch anzeigen durch deinen Schlag, wo Geld in der Erde liegt, das für meine Augen ist verborgen; solches sollst du thun, so gewiß als die heilige Dreifaltigkeit † Gottes über uns schwebet; solches gebiete ich dir, edle Ruthe, im Namen † Gottes des Vaters, † Gottes des S. und † G. d. h. G. Amen.

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Sprich auch diese Worte noch: † Ana, † Efrica, † Simia. Das lebendige göttliche Wort, das dich, edler Zweig, erschaffen hat, das verleihe dir, edle Ruthe, Kraft und Stärke, daß du mir weisest auf Gold, Silber oder Edelgesteine, darauf ich dich breche im Namen † Gottes des V., † Gottes d. S., u. † G. d. h. G. - Dann breche sie in diesen drei Brüchen ab; aber sie muß dann ab sein, sonst ist sie nicht tauglich.

Mache diese folgende Charaktere oben um die Ruthe:
1 : 2. N. C. S. C. R. X. B. ao : J : L : V : U : V : O : C : C : H : J : B : G : Kreis mit Punkt

Gehe hierauf mit derselben Ruthe zu fließendem Wasser und taufe sie im Namen † G. d. V., † G. d. S., und † G. d. h. G. und gieb ihr den Namen: Johannes; denn das ist Christi Vorgänger gewesen. Nimm nun die Ruthe und stecke sie bei dir, wenn du zu Gottes Tische gehest, daß sie den Segen mit empfange. So ist sie fertig und geht gewiß und fest und fehlet nicht. Sie muß jedoch vor dem Gebrauch noch sieben Mal beschworen werden.

1ste Beschwörung.

Ich beschwöre dich, edle Ruthe N. N., daß du mir suchen sollst diesen verborgenen Schatz im Namen G. d. V., d. S. u. d. h. G. Amen.

2te Beschwörung.

Du edle Ruthe N. N., ich beschwöre dich bei der heiligen Dreifaltigkeit Gott Vater, Gott Sohn, Gott heiligem Geist, daß du mir suchest Silber und Gold, das vor meinen Augen ist verborgen, so gewiß und wahr,

so rein und klar,
als Maria eine reine Jungfrau war,
da sie unsern Herrn Jesum Christum gebahr,

im Namen † G. d. V., † G. d. S., und † G. d. h. G. Amen.

3te Beschwörung.

Du, edle Ruthe und Sommerzweig, und Vorgänger Christi, St. Johannes, ich beschwöre dich bei den vier Evangelisten, Matthäus, Marcus, Lucas und Johannes, daß du mir suchest alles Silber und Gold und Edelstein, das in der Erde vergraben stehet und vor meinen Augen ist verborgen; das sollst du mir suchen und nicht leugnen, und mir den wahren Platz anzeigen, so gewiß als dich und mich Gott erschaffen hat und darauf du gebrochen bist im Namen † G. d. V., † G. d. S. und † G. d. h. G. Amen.

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4te Beschwörung.

Du, edle Ruthe N. N., ich beschwöre dich bei dem Gott Jesu Christi, dem Könige aller Könige, und bei den vier Erzengeln † Michael, † Gabriel, † Raphael und † Uriel und bei der heiligen Thronen Dominicationen, der himmlischen Fürsten, die vor Gottes Throne stehen, daß du mir suchest alles verborgene Gut an Silber, Gold und Edelgesteine; dadurch beschwöre ich dich, edle Ruthe N. N., bei der Geburt Jesu Christi und bei seinem bittern Leiden und Sterben und bei der siegreichen Auferstehung Jesu Christi und bei seiner heiligen Himmelfahrt, daß du, edle Ruthe, es thust, gleich zu dieser Zeit und Stunde im Namen † G. d. V., † G. d. S., und † G. d. h. G. Amen.

5te Beschwörung.

Du, edle Ruthe N. N., ich beschwöre dich bei dem Lamme Gottes, das der ganzen Welt Sünde getragen hat für uns, daß du gehest gleich und zu dieser Stunde und suchest mir alles verborgene Gut, das durch Menschen Hände ist vergraben worden und vor meinen Augen ist verborgen, das sollst du thun durch die Kraft, Macht, Stärke und Gewalt der höchsten Namen † Gottes, Tetragramaton, † Adonai, † Agla, † Elohim und durch die vier Elemente des Himmels, als nämlich Luft, Wasser, Feuer und Wind; dadurch beschwöre ich dich, edle Ruthe N. N., daß du mich nicht verführest und mir nicht leugst, und mir den wahren Platz zeigest, in nomine † Deus patris, † Deus filii, † Deus sancti spiritus. Amen, Amen.

6te Beschwörung.

Du, edle Ruthe N. N., ich beschwöre dich durch den unendlichen Gott Jesu Christi, der die Pforten der Höllen durchdrungen ist, so sollst du, edle Ruthe, dich durchschwingen und dringen durch die höllischen Geister und zeigen mir an, wo Gold verborgen ist in der Erde. Dieses sollst du thun; durch die Kraft des himmlischen Jehovah, den starken Schlangentreter, und durch die ganze himmlische Heerschaar beschwöre ich dich, edle Ruthe N. N., daß du gehest so schnell wie der Blitz von Aufgang bis zum Niedergange, schlage durch die vier Winde des Himmels und zeige das verborgene Gut mir sogleich von dieser Stunde an und führe mich nicht auf Irrwege. So gehe du, edle Ruthe, im N. † G. d. V., † G. d. S. und † G. d. h. G. Amen.

7te Beschwörung.

Du, edle Ruthe, ich beschwöre dich in Jesu Namen, daß du mich nicht verführen sollst. Jesu, hilf, daß mich kein Geist

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verführen kann! Jesu, laß mich nicht im Irdischen mich verwickeln! Jesu, hilf mir durch Beschwören. Jesu, laß dich mir beschwören durch diese Ruthe! Beschwöre mir, † Gott, diese Ruthe N. N., daß sie mir suche alles Silber oder Gold oder Edelgestein und gehe durch die vier Winde und treibe von dem Schatz alle sicht= und unsichtbaren Erd= und Höllengeister! Der unerschaffene Vater wolle mir und dir, edle Ruthe, Kraft geben, nach der Stelle zukommen, wo dieser Schatz stehet! Der eingeborne Sohn Gottes wolle mir diesen Schatz befreien und auflösen durch sein ebitteres Leiden und Sterben, wodurch er das ganze menschliche Geschlecht erlöset hat! Der ausgehende heilig Geist wolle uns aus der Höhe erleuchten, daß wir nicht verwirrt werden durch fremde Sprachen! So gehe du, edle Ruthe, und schwinge und dringe dich durch die höllischen Geister durch Jesum Christum, durch den ihr, höllische Geister, gestürzet seid von Gott dem Herrn! Das gebe die heilige Dreifaltigkeit † Gottes d. V., † G. d. S. und † G. d. h. G. Amen, Amen, Amen.

Mit einer solchen Ruthe gehe zur vorbemeldeten Zeit übers Feld von Nord nach Süd. Schlägt die Ruthe, so suche mit derselben den rechten Punkt auf, wo der Schatz steht und merke dir denselben. Gehe dann nach Norden etwa drei Ruthen zurück und schreite dann mit der Ruthe über die Schatzstelle nach Süden hin auch etwa drei Ruthen. Dann gehe nach Osten hin von der Stelle auch etwa drei Ruthen, und gehe nach Westen hin über die Schatzstelle auch circa drei Ruthen. Dann fange von dem nördlichen Punkte an nach Osten hin und so nach Süden, Westen und Norden mit einem Erbdegen einen Kreis zu kratzen; schreibe in diesen mit dem Degen diese Worte: en uler et alph omeg † Imnor ongtets gneomaithom † St. gia atts mathet atio † mathet o! ellpha, und weihe nach der Vorschrift mit Gebet diesen Kreis Gott dem Vater. Innerhalb dieses Kreises mache ebenso einen Kreis mit den Worten: † Sero gius † et matim † St. mare † etiam via, und weihe ihn Gott dem Sohne, und endlich mache einen dritten Kreis in der Mitte mit einem Kreuze, in dessen Winkeln die Buchstaben stehen: a. J. s. a. und weihe ihn Gott d. h. G. Ist alles fertig und sind alle Gebete gesprochen, so grabe frisch darauf los. Alle Gebete werden laut gesprochen.

Schließung der Kreise.

Den ersten Kreis, den mache ich in der Kraft des himmlischen Gottes, des allmächtigen Vaters, durch seine göttliche Allmacht, da er die ganze Welt aus nichts erschaffen hat und

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mir diesen ersten Kreis wider alle teuflischen Anläufe binden wolle, damit sie nicht über, bei und neben uns eindringen und uns schaden können.

Den zweiten Kreis mache ich in der Kraft des Sohnes Gottes, Jesus Christi, der für mich und der ganzen Welt Sünde auf dem Altar des heiligen Kreuzes sein heiliges Blut vergossen hat, dessen bittern Tod in Erlösung des menschlichen Geschlechts an demselben wir diesen zweiten Kreis binden wollen, damit wir an Leib und Seele über, bei und unter uns nicht beschädigt werden.

Den dritten Kreis, den mache ich in dem Namen und Kraft Gottes, des heiligen Geistes, daß er nach seiner göttlichen Liebe, Gnade und Beistand mir diesen dritten Kreis binden wolle, damit wir vor aller Verletzung der bösen Geister an Leib und Seele bewahret werden, und keiner über, bei und unter uns verletzet und beschädigt werde.

Dann bete über alle Kreise: Ihr, heiligen drei Kreise, bleibet durch diese heiligen drei Namen heilig und fest gebunden, als ich ihn durch die heilige und hochgelobte Dreifaltigkeit † G. V., † G. S. und † G. h. G. fest geschlossen habe.

Noch eine andere Schließung der Kreise.

Den ersten Kreis †, den ich mache, mache ich in der Macht Gottes des Vaters und des Allerhöchsten, der Alles mit einem Worte, alle Dinge aus Nichts erschaffen hat.

Dann kniee nieder in den ersten Kreis und spreche: S. S. S. Herr Jesus Christi, in einem Mittwochen warest du verkauft in den Tod um unsertwillen.

Den andern Kreis mache ich in dem Namen desjenigen Sohns, Jesus Christi, der hat gelitten am Stamm des heiligen Kreuzes den bittern Tod, und mit seinem rosafarbenen Blut das menschliche Geschlecht erlöset.

Kniee wiederum nieder und sprich: S. S. S. lieber Herr Jesus Christe, an einem Donnerstage warst du verrathen in den Tod von unsertwegen.

Den dritten Kreis mache ich im Namen Gottes des heiligen Geistes, des Trösters, der da erleuchtet die ganze Welt mit seiner göttlichen Gnade, der da alle Propheten und Apostel erleuchtet hat.

Knie abermals nieder in den dritten Kreis und sprich: S. S. S. an einem Freitage bist du, o Jesus Christe, gegeißelt, gekrönet, gekreuziget worden und gestorben und begraben, und am Samstag zu der Höllen abgefahren und hast die alten Väter erledigt und herausgenommen aus dem Gefängniß, und

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am Sonntag bist du auferstanden von den Todten. Das helf uns Gott der Vater und mit seiner göttlichen Kraft und Macht! Auch stärk' uns der Herr Jesus Christ. Also sollen gebunden sein und gemacht unsere drei Kreuze. Fiat, fiat, fiat.

Beschwörung oder Conjuration über den Schatz.

Gott, segne uns und umstehe uns! Gott, segne uns und diese Kreise und diesen Schatz! Mache ihn fest, daß er uns zur Freude und Ergötzlichkeit scheine, daß wir ihn heben und erlangen im Namen † Gottes des Vaters, † G. d. S. und † G. d. h. G. Amen.

Ich beschwöre euch, höllische Geister, Aziel, Ariel, Marbuel, durch die heiligen Namen Gottes † Tetragramaton, † Adone, † Agla, daß ihr, Geister, mir diesen Kreis nicht verletzt oder beschädigt, auch mir und meinen Consorten keinen Schaden weder an unserer Seele noch an unserem Leibe zufüget. Das gebiete ich euch, Geister, im Namen der heiligen Dreifaltigkeit, † Gott V., † G. S., † G. h. G.! Weichet, weichet, weichet, Satan, von diesem Schatz! Verflucht seist du in den Abgrund der Höllen, so lange bis du von diesem Schatze weichest! Das gebietet dir Jesus Christus, der von den Todten auferstanden ist und regieret von Anfang bis zum Niedergang † Tetragramaton, † Adonei, † Agla. Weichet, weichet, Satan, von diesem Schatz! Verflucht seist du in den Abgrund der Höllen, so lange bis du von diesem Schatz weichest! Das gebietet dir Jesus Christus, der von den Todten auferstanden ist und regieret von Anfang bis zum Niedergang, Christus, Messias, Gabriel, Kyrie nasay, nasay, gamaion, vorlissincus, ledionnalissimus, Verus, Verus, und bei den seinen Göttern Persanglissimam Christus, Messian, Gabriel, Kyrie Christi Zebaoth, Eleyson, ihr höllischen Geister Lucifer, Balubab, Ariel, Marbuel und Erdengeister und Gespenster, euch gebietet Jesus Christus, daß ihr weichet und fliehet von diesem Schatz durch die heilige und göttliche Kraft Tetragramaton, Adonay, Agla, Elohim, Jehofa, Nuray; ich beschwöre euch, Geister und Hüter dieses Schatzes, daß ihr, Geister, mir diesen Schatz an keinen andern Ort versetzet weder zur Rechten noch zur Linken, noch in die Tiefe hinunter versenkt. Darum gebiete ich euch, Geister, daß ihr weichet und fliehet von diesem Schatz durch Jesus Christi Geburt und Menschwerdung und seinen allerheiligsten Lebenswandel. Ich beschwöre und gebiete euch, Geister, daß ihr weichet und fliehet von diesem Schatz durch Jesus Christi Leiden und Sterben in seinem herben, bittern Tod; ich beschwöre und gebiete euch, Geister, daß ihr weichet und fliehet von diesem

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Schatz durch Jesu Christi Auferstehung und Himmelfahrt. Der unerschaffene Vater wolle uns durch seine göttliche Kraft und Allmacht geben, daß wir diesen Schatz heben und erlangen; der unerschaffene, geborne Sohn Gottes wolle uns durch sein bitter Leiden und Sterben, womit er das ganze menschliche Geschlecht erlöset hat, diesen Schatz auflösen durch Gottes Kraft von den Erd= und Höllengeistern; der unerschaffene, von diesen beiden ausgehende heilige Geist wolle uns eine Kraft von der Höhe ertheilen und erleichtern, damit wir nicht durch fremde Sprache verwirrt werden! Das gebe die allerheiligste Dreifaltigkeit † Gott V., † G. d. S., † G. d. h. G. Amen, Amen, Amen.

Hierauf bete zu Gott.

Allmächtiger, barmherziger, gerechter, wahrhaftiger Gott und Vater. Wir armen Sünder bitten dich im Grunde unsers Herzens, du wollest uns Glück, Heil und Segen geben zu diesem Werke, und wolltest uns zu Hülfe senden deine heiligen Erzengel Michael, Gabriel, Raphael und Uriel, daß sie helfen die höllischen Geister überwinden und bezwingen, daß sie uns diesen von Menschenhänden hier vergrabenen Schatz müssen stehen lassen, so wie ihn der Mensch hier bei seinem Leben hat vergraben. Darum bitten wir dich, majestätischer Gott und Vater, um deines lieben Sohns Jesu Christi willen, und um deiner grundvollen Liebe und Barmherzigkeit willen wollest du uns erhören, daß wir diesen Schatz heben und erlangen. Wir arme Sünder flehen dich demüthiglich an um das theure Verdienst Jesu Christi, da er sein theures Blut für uns vergossen hat am Kreuze, hilf uns, lieber Herr Gott! erbarme dich unser, lieber Herr Gott! Wir armen Sünder bitten dich, du wollest uns erhören um des willen, in dessen Namen wir also beten:

Vater unser etc. .

Der Herr segne uns und behüte uns! Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über uns und sei uns gnädig! Der Herr erhebe sein Angesicht auf uns und gebe uns seinen Frieden! Amen.

Wenn du nun etwas hörest, so sprich: Gott sei mit mir! Jesus Christus! Durch Gottes Kraft und Macht frage ich dich: wer da ist? Bist du ein guter Geist? Gieb mir Red und Antwort! denn ein guter Geist lobet Gott den Herrn.

Quand les esprits viennent, demande ce que tu vois. Ich begehre von Gottes reicher Gnade und Barmherzigkeit, seine göttliche Hülfe wolle dieses Verborgene schaffen!

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Giebt nun der Geist, so spreche:

Herr Gott, du mein guter Geist, vergüt' es Gott, du vielreicher Gott! vergüt' es Gott, mein guter, reicher Geist! Gott der Vater sei mit dir, Gott der Sohn sei mit mir, und der heilige Geist sei zwischen uns beiden, daß wir in Frieden mögen von einander scheiden! Gott bewahre meine Ehre, und du, mein Gott, bewahre mein Fleisch und Blut! † † † Heil, Heil, Heil! Nimm dann fürs' erste, was du vor dir findest und sei damit zufrieden.

Erscheint ein höllischer Geist, so frage ihn:

Ich beschwöre dich, höllischer Geist, im Namen der heiligen Dreifaltigkeit durch die 72 Namen der Gottheit, Tetragramaton, Adonei, Agla, Jehovah, Elochim, Elliak, daß du, Geist, mir ohne Schalkheit und Betrug sagest deinen Namen, deines Amtes, darüber du zu befehlen und zu gebieten hast; gieb Antwort auf meine Frage!

Dann wird er auf die Antwort gebunden.

                    Die Bindung des Geistes.
Gott, der Vater, binde dich, Geist,
Gott, der Sohn, behalte dich, Geist,
Gott, der heilige Geist, binde dich, Geist,
St. Michael behalte dich, Geist,
St. Gabriel binde dich, Geist,
St. Raphael behalte dich, Geist,
St. Uriel binde dich, Geist,

Jesus Nazarenus rex schließe und knüpfe dich, Geist!

Dieses Band sei auf dir, Geist, im Namen † Gottes des V., † G. d. S., † G. d. h. G.

Die Abdankung des gefragten Geistes.

Ich eröffne dich, Geist, von deinen Banden, so wie Gott den Garten Eden oder das Paradies geöffnet hat und hat den Erzengel oder Cherubim mit dem bloßen hauenden Schwerte davor wegesandt, daß wir frei wieder hinein gehen können; so öffne ich dir, Geist, † der Gott V., † Gott S. und † Gott h. G., daß du von uns scheiden mußt, so wie der Gott Jesus Christus von uns geschieden am Charfreitage und ist zu seinem Vater gegangen und hat euch, höllische Geister, gebunden, dadurch ihr gestürzet seid von Gott dem Herrn. So weichet von uns im Namen Jesu von Nazareth! Amen.

Ueber Geldbrennen.

Wo Geld brennet, sind, Erdgeister dabei. Dieselben luttern das Geld (reinigen) des Nachts in freier Luft, damit es nicht

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verschimmele. Obgleich die Erdgeister erstaunlich stark sind, so sind sie doch nicht immer von ganz böser Natur; oft liegt aber beim brennenden Gelde auch ein schwarzer, großer Hund.

26. Eine Braut bei der Trauung unfruchtbar zu machen.

Man suche etwas von den Menses der Braut zu bekommen, z. B. einen Lappen aus ihrem Hemde mit den blutigen Flecken. Dann schaffe man sich ein neues Vorhängeschloß an und stecke den Lappen in das Loch, durch welches der Bügel geht. In demselben Augenblicke, in welchem die Braut mit ihrem Bräutigam bei der Trauung eingesegnet wird, drücke man das Schloß zu und werfe es in den Brunnen, aus dem die jungen Eheleute ihr Kochwasser holen. (m.) Von Zauberworten bei diesem Verfahren konnte Referent nicht vernehmen; sie scheinen dabei ganz zu fehlen.

Zu Gr. Methling ward vor vielen Jahren ein junges Mädchen an einen Hauswirth verheirathet. Sie hatte in ihrem letzten Hemde ein mit Fleiß geschnittenes Loch bemerkt und weigerte sich deshalb wochenlang mit vielen Thränen mit ihrem Manne zu Bett zu gehen. Man säuberte endlich den Brunnen aus und fand in demselben ein neues Vorhängeschloß, in welchem der Lappen von dem Hemde war. Die junge Frau gab sich hierauf ihrem Manne hin und zeugte viele Kinder.

27. Eine Person in sich verliebt zu machen.

Man verschlucke eine kleine Muscatnuß, suche sie nachher im Stuhl gang wieder auf und gebe sie der Person ein, welche man in sich verliebt machen will. (m.)

28. Ein anderes Mittel, die Rose zu stillen.

Man beachte wohl den Gang, den man zum Kranken nimmt; denn auf demselben Wege muß man nach dem Stillen sich wieder entfernen. Man berühre mit drei Fingern den Umkreis der Rose und spreche für sich:

Rose, du sollst nicht weiter,
Du sollst nicht hecken,
Du sollst necken,
Du sollst nicht helligen,
Du sollst nicht schwellen! Im Namen G. d. V. †, d. S. †, und d. h. G. † -

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Während des Stillens hauche man auf die Rose. - Es muß dreimal des Tages gebraucht werden. (m.)

29. Gegen das Verrufen.

Lobt Jemand übermäßig z. B. ein Pferd und fürchtet man, daß es verrufen werde und erkranke, so sage der Knecht oder der Eigenthümer des Thiers, Kindes etc. . im Stillen für sich:

lick em krüzwies in 'n Nors! (m.)