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7. Baudenkmäler in der Umgegend von Sülz.

Die hiesige Gegend ist nicht reich an Resten des Alterthums, doch finden sich deren auch, die wohl einer näheren Untersuchung werth wären. So befinden sich die Güter auf der Sülz gegenüber liegenden pommerschen Seite, Cavelsdorf, Semlow etc. . noch in Händen der Familie von Behr=Negendanck. Diese Familie hatte in alter Zeit auch diesseits viele Güter, wie denn noch jetzt ein Bär statt des Hahns auf dem Thurm der Kirche zu Lübchin prangt. Diese Güter waren durch einen Damm verbunden, welchen man noch in dem sülzer Moor mit Torf überwachsen findet und der noch der Bärendamm heißt. Er verschwindet auf dem hohen Lande, man spürt ihn aber wieder im lübchiner See, wo auch Reste von Pfählen, wie zu einer Brücke gehört habend, sich finden. Die Richtung führt hier grade auf ein Holz zu, welches zu dem Gute Grammow gehört, und noch jetzt der Bärnimm heißt, von einer Burg dieses Namens, deren Wälle und Gräben man noch im Holze findet. Füchse sollen häufig Bauschutt aus dem innern Burgplatze herausfördern, und sollen auch silberne Sporen und andere Geräthe herausgegraben haben, die ein Schäfer gefunden und hierher nach Sülz verkauft haben soll; doch bleibt dies im Reich der Sagen! — Ein sehr verfallener alter Thurm mit ganz verfallenem Gemäuer steht noch auf dem v. Blücherschen Gute Wasdow, und eine schöne alte Burg, bis zu ihrem Abbruche noch bewohnt, stand bis vor wenigen Jahren auf dem dem Herrn Landdrosten v. Schack gehörigen Gute Nustrow, hat aber einem eleganten neuen Hause Platz machen müssen. Der Herr Landdrost besitzt nur eine kleine Zeichnung von dem alten Schlosse, welches wohl der Mühe werth wäre, daß man es der Nachwelt im Bilde erhielte, da wohl wenig Gebäude der Art noch in Meklenburg bewohnt sind. Alte Gräber finden sich — zum Theil von bedeutender Größe — auf mehreren Gütern der Umgegend, Liepen, Viecheln, Zarnewanz, Gnewitz etc. ., und sind namentlich zu Viecheln vor einigen Jahren mehrere durch Mergelgraben etc. . zerstört, ohne daß wohl irgend Jemand darauf geachtet hat, was sich darin finden könnte.

Sülz.

A. L. Koch.