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XI.

Brief=Sammlung.

 


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Nr. 1.
Schreiben des güstrowschen Domprobstes Zurpheldus Wardenberg an den Herzog Heinrich von Meklenburg.
D. d. Merseburg 10. August 1522.
Aus dem Großherzogl. Geh. und Haupt=Archive zu Schwerin.

M yne gantz willige vnderdanige denste sin Juwen f. g. allewege trewlich boreyt. Hochgeborner furste, g. here. De wyle ick nach dem willen gades vp den wech na Rome my erhauen vnd vam Szunde gereyset bin, so ys my durch vlighe badeschop van myner moder nageschreuen, dat de vam Szunde mynen fruntligen leuen broder Jochim Wardenbergen weltlich ane jenige reddelyke orsake affgegrepen hebben vnd noch gantz swar vnd hart venklich holdenn, villicht in der meyninge, dat se sick vormoden, ick werde dar durch myne angehauene reyse vnd vorttoch vnderlaten, des ick doch to dhonde nicht gesynnet. Dennoch wolde ick gemelten mynen leuen broder sodaner gevenknyssen gerne entleddiget sehn vnde so vele my magelyck dar gerne vmme arbeyden; doch sunderliken vnd vppet aldermeyste hebbe ick vaste vorhapenynge vnd gude vorkostinge ock toflucht in dessem dhonde to Juwen f. g. also to mynem g. hern vnd fursten, gantz dinstlich vnd othmodichliken biddende (efft ick alle myne dage Juwen f. g. mochte hebben eilige annheme denste gedhaann, de wille j. g. itzunder behertzigen vnd gedenken), Juwe f. g. moge mynem armen broder vnd my in desser noethsakenn furstlike hulpe, rath vnd sthur dhonn, darmyt gemelt myn arme broder mochte entfryet vnd der gevenknyssen entleddiget werdenn. Wat vor mathe vnd wege dar tho wesen willen, kan vnd wart Juwe f. g., bet den ick in dessem valle, betrachten. Juwe f. g. wille my vnd mynen armen broder ock an den hochgebornen fursten vnd hern hern bugslaffen to Stettin,

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Pommern etc. . hertogen, Juwer f. g. fruntligen leuen ohem, mynen g. herrn, gnedichliken vorschryuen, dat sine f. g. ernstlich an de vam Szunde schryuen wolde, ick vorbede mynen broder vp erkentnysse syner f. gnadenn, ock vp Juwe f. g. met. Hefft myn broder etwas gedhann, dat vmbillich vnd vorbote wert is, myn g. h. to stettin vnd Pommern alse syn vnd myn landesfurste, ock Juwe f. g. met, schalen alle wege sine richter vnd tho aller billicheit siner mechtich syn. Juwe f. g. wille sick hir an alfe myn sunderlike gnedige here vnd fursthe gnedichlik ertegen vnd sporen laten; des vorbede ick my myt all den mynen na alle mynen vnd eren vthersten vermoge thiegen de suluige Juwe f. g., de ick dem allemechtigen gesunth bevele, willichlick tho vordenen. Datum in Merseburg am Dage Laurentii anno etc. . XXII .

  J. f. g.
     vnderdenige gewilliger Capellanus
    Zutpheldus Wardenberg,
    Prothonotarius, prawest vnd doctor.
Dem durchluchtigen hochgebarnen fursten vnnd hernn, hernn Hinrik, hertogenn to Megklenborg etc. ., mynem gnedigen heren.  

Nr. 2.
Schreiben des rostocker Professors Dr. med. Rembert Giltzheim an den Herzog Heinrich von Meklenburg.
D. d. Rostock den 30. Novbr. 1522.
Aus dem Großherzogl. Geh. und Haupt=Archive zu Schwerin.

Meynen vnderdenigen willigen denst tzovorn etc. . Dorchleuchter, hocheborner furste, g. h. De wile e. f. g. alszo gesteren hat lasszen vorfordern, van stundt an gein Gustro mich tzo vorfogende, do ich E. f. g. tzo wissen, meynen knechte vorloff habe gheben vnde itzidt nur eyn pfert habe; das selbige is mich auch nichts nutze auff dis mal. Ich habe E. f. g. nu eyn gany iar pferde, knechte vnde jungen ghehalten, haben mich wol LX gulden ghekostet, habe doch dar vor vnde

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vor myne moge vnde vorsumnisse keyne belonige erlanget. Was doch E. f. g. wol vordenet hette, eyn iar solt vnde myne hoffkledinghe, habe E. f. g. dar vmme gheschreuen, krige keyn antwordt noch van solde, billike vorlonige veler tzidt vnde reysen. Habe ich vorghenomen auß not, tzo hus tzo bliuen vnde myne lection vnde practike tzo warende; wil de selbigen LX gulden vor ein solt in behalden, mit weniger sorge vnde moge, myne nerige nach der tzeringe stellen, wente reysent an E. f. g. solt is keyn fortel, gifft mer schaden. Der da gerne tzo myr keme, saget der ander: was wiltu dar? Wen Du rneynst, has den doctor, szo is her ouer X milen. — Das git eyn nur schaden; habe ich offte gheklaget, vnde finde es in eynem ledigen butel. Bitte der haluen, E. f. g. wolte mich lasszen das meyne warten vnde sich mit eynem anderen doctor vorsein; ich mach vmme E. f. g. willen tzo keynen bettler werden; ich kan wol luden, E. f. g. habe eynen doctor vmme sust. Ich habe E. f. g. X iar ghedeint; ich weste kein erkleyt dar vor tzo bewisende; deyne ich eynem wantschnider VIII daghe edder XIIII, gidt mich wol szo vele tzo eynem eyngelschen rokke. Habe ich E. f. g. offte lasszen klagen; E. f. g. hadt wol kumen verhoren; wil eynem anderen das ghelukke obergeben. Kan wol vormerken, E. f. g. vormeynt, hette mich wol vorsorget myt der resignerter myner pharre; is war, wen mich E. f. g. vnde voget hette dar bighelassen, nicht vnbillich hette lassen phanden, vnde vnborliken vnde vnwenliken densten dem armen buren auffgelecht, darue noch des do (?), was hette ich mich musszen vormoden, wen ich de platte auff dem houede gehabt hedde vnde eren eyn dusent fl. vorbuwet vnde in schult ghesazt; mocht och nicht verlangen eyne tzidt van dem Cantzeler, dat ich mynes denstes hette mogen anich sin vnde gotte ghedenet vmme das leyn. Nu recht weß ich nicht vor eynen solt angheslagen; habe nu kein antwordt mogen erlangen. Ich sach doch nicht vele ander phaffen, de de E. f. g. helten wagen vnde pherde vnde knechte, vnde deten versumnisse des iren; habe wol ßo vele ghelert, alszo der eyn: habe ich szo vele nicht, mach noch tzosein.

Nu vorsteyt E. f. g. meyne menige wol, vnde bedanke mich tygen E. f. g., was mir tzo gute geschein. De wile den noch E. f. g. auff dis mal myt eynem doctor nicht vorsorget, mach mych E. f. g. scikken pherde vnde wagen; doch eynen wagen habe ich noch selbst. Wil dar komen vnde myt bringen, wes E. f. g. ghemal van

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noden sin wert. Vorhope noch, E. f. g. wert mynen truwen denst nicht vnbelonet lasszen; wen E. f. g. wert recht vmme denken, bitte E. f. g. wil disse selbige myne meynige, myr tzom besten, in vngnaden nicht auffnemen, wu ich vor geschreuen; die not fordert mich tzo myner neringe vnde myn weib vnde myn olter vnde wil got de meynen. Wes ich E. f. g. vnde den euren kan tho denste vnde willen sein tzo E. f. g. ghesuntheyt, schal mich E. f. g. alle tzidt gudtwillich befinden. Godt spare E. f. g. ghesunt, mynes vorbitens nicht van noten sei. Datum Rostock am daghe Andree ao. XXII .

  E. f. g.
     williger deyner
    Rhempertus Giltzheim,
    Doctor.
Dem dorchleuchten hocheborn fursten vnde hern, heren Henrichen, hertzogen tzo Mekelenborch, fursten tzo wenden, grauen tzo Swerin, Rostock vnde Stargardt der lande hern,  
mynen ghnedigen heren denstliken.  
In syne gnade eygen hant.  
(L. S.)  
Nr. 3.
Schreiben des güstrowschen Domprobstes Zutpheldus Wardenberg an den Herzog Heinrich von Meklenburg.
D. d. Rom 20. Decbr. 1522.
Aus dem Großherzogl. Geh. und Haupt=Archive zu Schwerin.

Durchluchte hochgebarn ffurste vnnd gnediger her. Myne vnuordraten steden densthe szyn J. ff. g. allewege voran boreyt. Dar negesth boghere ick der suluen J. ff. g. tho weten dath J. g. breue de dato Nornberg frigdagh na Dionisy dorch eynen prester Er Nicolaus Dalschen genant hyr yn Rome X Novembris my woll vorreket szyn, dar J. ff. g. bogert, de sake vpp Sunthe Peters kercken yntforderliheste mydt den ersthen vthterichtende, wo J. g. ock Mester Dauid dath sulue yn andern breuen schole screuen hebben. Darvpp bogher ick der=

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suluen J. ff. g. denstlich tho weten, dat Mester Dauid Brunszwick noch hyr tho Rome nycht gekamen ys, sunder he ys tho Bononien bleuen, vnde de sulue Bade hefft J. g. breue an eyne synem procuratori, de szyn hus vnnd szakenn yn bouell hefft, vorreket; de hefft ock de suluen breue an eyne na Bononie schicket. Und wowol ick J. ff. g. vnnd des suluen warues bun vnuorgeten weszen van anbogynne der ick vp Michaelis hyr gekamen bun, wente ick hebbe pawestliche hillicheit hyr vor my gefunden, wo J. g. werth horen, denn noch vmme des voruerlichen vnnd groten staruendes wyllen yn der pestilentien, de den gantzen szamer betthe her tho yn Rome szwerlich geduret hefft, vnnd darynne, wo me yntgemeyne secht, hyr bynnen by XXV dusent mynschen scholen gestoruen syn, hebbe ick nychtes vthrichten konen. Wente g. h. hyr yn Rome ys beth her tho nyn richte geholden yn der Roten vnnd de p: h: hefft ock de ferien affte vacantien vorlenget vnnd gebaden tho holdende vmme der pestilentien wyllen betthe post Regum schirsth kamende. Ock synt de Auditores Rote van hyr geflagen, dewyle twe van er yn der pestilentie vorstoruen synt. Roma ys schir leddich van luden: Alle prelaten, alsze Cardinale vnd Bisschoppe, ffursthen vnnd hern, sendebaden, ock de Romer vnde andere Curiales, de wes vormochten, synth alle buthen geflagen. Dar vmme g. ff. hefft nychts schen konen beth her tho, wowoll teghen mynen wyllen; anders scholde de sake na J. ff. g. bogher allenthaluen vor velen daghen vthgerichtet gewezen, wente J. g. warue scholenn myue warue syn, ock mer my tho harten ghan, den offte sze myck egentlich gulden. Jck hebbe ock twemall gescreuen an Mester Dauid na Bononien dorch de Fucker bank J. g. menynge, vnnd offte he dar na Regum bleuen wurde, dat he my myth den ersthen dat sulue ock der szaken, dewyle he de hyr fordert hefft, alle boschet scriue, dat na bogher J. g. tho handes als de audientien na Regum hyr warden angehauen, de sake moghe vthgerichtet vnnd de Executoriales erlanget warden myth erbedynge. Jck wyll dath gelt gerne vorleggen, J. g. tho densthe, szo lange Mester Dauid hyr kummeth vnd de mie dorch de Banck de Executoriales J. g. thon henden ane sumenth schicken. Vnde dar vmme bydde ick J. ff. g. my mochte myth den ersthen certificeren, wo lange na wynachten de bliuende warth tho Norenberge, de wyle szo me hyr secht, vppe thokumpstighen wynachten dhe Rikesdach ersthen schall beramet weßen, dat ick my dar vth moghe weten tho richten, vnde worynne ick hyr thorsteden J. ff. g. moghe annhame densther ertogen, szo hefft J. ff. g. hyr eynen wylligen steden dener.

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purder g. ff. vnd her dancke ich J. ff. g. wo ick hogesth vnnd aldermesth kan, dat J. ff. g. myner fruntschop tho trosthe vnnd eren latesth don myn Broder van deme Rade thom Sunde vmme mynen wyllen tegen goth vnd alle recht fencklich was gesettet, J. g. rath Diderick Flotouwen an den Radt thom Sunde, wo ich vorstha, hebbe geschicket vnd vmme erlosinge myns broders guetlich boarbeyden laten; dath myne fruntschop vnnd ich tegen J. ff. g. nycht weten thouordenen, wo woll de sulue Rath szodaner venckenisse vor gade vnd redelichen luden nummer mach bokanth weszen, wo yn synen tyden myt gotlicher hulpe schall befunden warden; vorhape, wyll den Radt myth rechte dar hen bringen, he schall my vnd den mynen szone vnd wandell dar vmme don mothen, wenthe g. h., alße hyr volget, ys dath fundamente myt der gantzen orszache.

Don de Steder tegen k. w. tho dennemarcken, wo J. g. weth, hadden den arlich vorgenamen, done nham de Radt vamme Sunde van allen Borgern den hundersthen pennynck alles gudes, den mosthen sze bringen by eren eden vppe de schotkamer. Szo lethen sze my alze den Archidiaken tho Tribzes vnd achte edder X van den aldesthen prestern thom Sunde vorbaden vnnd wolden nycht bedewys sunder alze gebedegers van my vnnd aller Clerisyen thom Sunde hebben van allen vnszen geistlichen renthen vnnd lenen, de wy bynnen deme Sunde ock yn deme ffurstendome tho Rugen hadden, van VI marchen eyne, dath was de VI pennynck, vnnd van alle vnszen andern geistlichen edder werlichen gudern den hundersthenn pennynck, gelich alze de andern leyen gegeuen hadden, wowoll myne Clerisye vnd ich na ereme vnbillichen vornemen scholden szovele mher beszwert werden wen dhe leyen, dat bauen den hundersten pennynck vnszer guder wy noch scholden van VI marchen renthen ene misszen vnnd en geuen, de sze doch myner Clerisyen vnnd my myth watth enthauen hebben vppe Johannis vnnd Michaelis beyde termyne vorgangen; wente ere borger, dar by de geistliche rente was, mosthen by eren eden dath bokennen vnd de soesthe marck en vorreken; vnd dyt gebot schach vppe Sunthe Jacobus auende yn byweszent Er Jpolitus Steinwerder karckherenn thom Sunde, de done vngeuerlich dar qwam, den ick mede by den suluen handell forde alze den karckhern vnnd ock doctor Otten myth den karckherrn darsuluesth. Vnd wowoll ick de Clerisyie vnnd my vth byllichen orszaken des rechten, dath en ock worth vorgeholden vnnd geleszen, vmme szodane schattinge entschuldiget hebbe, ock by groten pynen des rechten nycht konde

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edder mochte em wes tho seggen, sundher p. h., ock vnszer g. h. tho Szweryn wetent vnnd tholatent nha vermoge dersuluen rechte, denne noch hebben sze syck nycht gemeteget, ock de rechte vorachtet, vnde wolden flichtes vpp negestuolgenden Mandach, dat weren dre dage dar nha, ene entliche thosage zodaner schattinghe van my vnnd der Clerisye weten, myth anhanghe grotes drouwes vnnd varlicheyt an lyff vnnd guth myner Clerisyen vnd my, dar de tosaghe also nychten schege, wo dyt alle apenbar instrumentert vnd woll bowislich ys. Darume szovort hebbe ick myt der Clerisyen ilende twe prester an J. ff. g. tho Rostogk geschicket van J. ff. g. alze vnszes g. h. tho Zweryn vader vnd naturlige vormunder ock des Stiffts Clerisyen hanthauer hyr vp rath tho halende, ock hulpe vnnde trosth tho szokende, de J. ff. g., der ick ock dat hochlich bedanke, vns guetlich hefft mede delt, vnde densuluen geschickeden beualen, dewyle in deme Rykesdage noch nycht boslathen were vpp szodanen handell, szo scholde de Clerisye nynen schat geuen. Ock heft desulue J. ff. g. darumme an den Radt vamme Sunde screuen, wowol sze de forstlichen breue alsze plegen ghar rynge, wo yck vorstha, geachtet hebben. Jn myddeler tydt bun yck dorch gude frunde ernstlich gevarnet, dar de vorgenante tosaghe dorch my van der Clerisye wegen nychte schege, szo worde me velichte vpp den suluen mandach my vnnd den vormogensthen prestern thom Sunde enen aueruall dorch ere soldaten, de thor szee warth scholden, schen lathen. Vnde wowoll dat de ghedachten Er Jpolitus karckhere vnd szyn vnderkarkhere doctor Otto, den dyssze szake ock myth belangede, scholden szamentlich myt my vpp den suluen Mandach wedder by dem Rade weszen vnnd de tosaghe gedan hebben, Szo synt sze doch des Sondages thouoren allebeyde vam Sunde gereyszet vnnd hebben den Mandach nycht vorwachthen wyllenn. Dar vth yck ock ene bosze marcke genamen hebbe, velichte sze ock scholen gewarnet szyn, Alzo hebbe ick botrachtet, dat ere vnd erdelicheit ock de liberteten auertrede, alle gudt vnnd my, ock mynen slechte ene ewige makel geuen worde, dath by mynen tyden myne arme Clerisye were gekamen vnder des Rades thom Sunde tributh vnd boshattent tegen gotliche vnnd alle bescreuen rechte, ock my geuen mochte nynen rynghen vordreth, vnwyllen vnnd vorwyth by mynem g. h. tho Zweryn vnnd szyner gnaden Capittell yn thokamen tyden. Szo hebbe ick myt groter hasth myn dynck geflegen, wo yck besthe konde, vnde vppen Mandage morgen tüschen dren vnd veren, don idt alrede apenbar dach was, myt achte perden vth myme

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husze gereden na Rome. De wyle yck done mynen broder by my hadde, ere yck vth mynem husze reth, vnd myn hus ock scheffte vnnd warue ene yn bouel gaff, szo schickede ick ene tho dem portener, de de slatele thor porten hadde, vnd leth bydden, dat he de porten, de doch hadde tho handens vpedan worden, de wyle ydt dach vnd yn deme ouwesthe was, mochte vpdon, wente myn Offitiall van Gustroue her Johann Vertze, den ick done vorscreuen vnd by my thom Sunde hadde, mosthe ilende vmme myne marcklichen warue ryden; yck wolde myn vthreysent deme porthener nycht vorwitlichen vnde szande em by mynen broder enen grosken tho dranckgelde. Alzo bun ick yn deme name gades suluesth gereden myth achte perden ymme schynbar dage vnd vele burwagen hebben alrede vor der porthen geholden, de vorth hen yn de stath vorden. Jck bun ock nycht eyn varndell weges gereden, ys de sunne vpgeghan, szo ick myth achte personen, de by my weren, ock der portheneren vnnd czyngeleren wol kan botugen. De wyle nu des Rades boshe vornement, wo bauen nych na eren wyllen vortgynck, vnde sze syck ock vmme deswyllen, dath ick en de wyle yck Administrator was, myme g. h. tho Zweryn vnnd synen gnaden kercke vnd Stichte tho grothen nadele vnd voruanghe dat genne, dat sze van my vorhapeden, vnnd besunderghen de Vere by Bysdorpe yn dem bore nycht wolde gunnhen vnd nhageuen, ock de Jurisdiction myns g. h. gantzs vnder den voth treden, an myner personen nycht konden werrhen, Szo hebben sze ene valsche vnd vnrechtdanige orszaken tegen mynen armen broder vorgenamen vnd den suluen wo enen deff vnnd morder vth der enen venckenisszen yn de ander geworpen, Hyr vmmhe dath he ere porthen by nacht slapender tydt, dar sze de warheyt sparenn, hadde apenen lathenn vnnd my wech gehulpen, dar dorch sze werenn sunder antuert vnnd thosaghe van der wedder goth unnd recht bogherde schattinghe gebleuen: Szo scholde myn broder der weggen szodane schattinghe van der prester weghenn botalen, vnde ock dar vmme de porten geopent weren, deme Rade dath vorbothen vnd vorschaffen, dat de arffzake Henninge Busck clerikes, de hyr tho Rome yn pawestes richte vnd yn der Rothen, dar hen dath wedderparth doch suluesth appellert vnde yn dat sulueste richte hyr myth synem ede dorch eren sundergen procurator bewilliget hefft, wo de achte des Richters hyr klarlich bowiszen mochte, gedempet vnd wedder vor den Radt thom Sunde gewiszet werden, gelyck affth myn broder P. H. yn venckenisse hadde vnd syne hande sluthen konde, wo woll myn broder der suluen saken van anbogynne nychtes hefft tho donde

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gehat, ock darvan nyn vorstandt, dewyle he eyn vngelerder slicht leye ys. Wo byllich, redelich vnd cristlich dat de Radt thom Sunde hyr myth geuarn hefft, mach J. ff. g. hyr vth erkennen vnde vorsthan, denne noch dat myn broder dorch des Rades dwanck, wolde he anders vth den vencrenissen kamen, desuluen artikele heffth vorsegelen mothen yn enem vnduchtigen orpheides breuen, dar van myt der tyth, wyll goth, ick ock myth dem suluen Rade warde tho donde hebben vnd alle dysszen handell myt andern vnbillichen stucken, de desulue Radt wedder erhe Clerisye thom Sunde mothwillich vaken geaueth hefft, ock by mynen tyden, alze yck Administrator vnd Archidiaken tho Tribzes geweszet bun, in publico consistorio vor pawest: hil. vnd allen prelaten klegelich vpbringhen vnnd vorgeuen lathen. Vorhope my szyne hylli. warth recht vnd hulpe yn byllichen orszaken my nycht weigerende. Hyr vmme wolde ick ock J. ff. g. alsze mynem g. h. othmodich bydden, wo yck ock vorhen gedhan hebbe yn mynen breuen vth Halle, dat de sulue J. g., dewyle dyssze szaken de Clerisye betreffen, de J. ff. g. van wegen myns g. h. tho Zweryn plichtig ys, tho bescharmende, mochte mynes g. h. ock myne arme Clerisye thom Sunde vnd der gelichen myne armen frunde yn J. g. schut vnnd boscharmunge nemen vnnd beholden, vnnd dar de suluen myne frunde J. ff. g. geleide yn eren landen worden behoff weszen vnd sze by J. ff. g. darvmme vorderunge deden, affte de Rade van dem Sunde en wider aueruall don worde, de sulue J. ff. g. szodan geleide vppet allergnedigesthe den suluen mynen frunden ock deneren gunnhen vnnd geuen mochte; ock dar myn broder myt syner fruntschop noch handeln mosthen myth dem Rade thom Sunde szo velichte schen mochte vnde vmme J. g. kentzeler mynen sundergen hern vnd frunth Caspar Schoneken yn J. g. namen by en tho stande bydden vnd begeren worden vp ere kosth vnnd teringe, dat J. ff. g. mochte dar vorgunnen vnd den kentzeler dar tho vermogen, dat wyl ick alle wege myt mynen wylligen vnd vnuordraten densten tegen J. ff. g., wor ick kan, vordenen vnd tegen mynen sundergen heren vnnd srunth den kentzeler wyllich vorgelichen, deme ick ock yn bybunden breue dar vmme gewscreuen hebbe.

Datum Rome Jn Vigilia Thome apostoli Anno etc. . XXII.

Jn Jngelechter cedel wart J. ff. g. vynden de nye tydinge de hyr nu vorhanden ys.

J. ff. g.
williger Capellanus
Zutpheldus prepositus Gustrouiensis etc. .,
doctor.
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Nachschrift auf der innern Seite des Couverts.

Gnedige forste vnnd here. Hyr by ys ock eyn breff an J. g. kentzeler Caspar Schoneckenn gebundenn vnnd yn sinem affwesen an J. f. g. gescreuenn; dar de kentzeler by J. g. nicht were, szo bydde ick demodichliken, J. f. g. mochte synen breff, den ick an ene gescreuenn hebbe, vpp dhoenn vnnd leszenn, ock eyn rynge werff, dath ick an den kentzeler vorscriue, J. g. latenn gnedichlick beuholenn weszen, dath szodane werff dorch J. g. hulpe vppet fordelikste mochte vtgerichtet vnnd wedderumb an my geszanth werdenn, nha inholde desszuluenn breves.

Vhurder g. f. vnd here hebbe ick vorstaen, dath de Radt vam Sunde my scholenn szeher vorklachtet hebben dar nha, alsze ick wech gereyset byn vor mynem g. h. tho Pommeren vnnd velichte wedder de warheydth my beschuldiget; hir vmme wolde ick J. f. g. dennstlick vnnd othmodich byddenn, dath J. f. g. mith der warheydt, wo myth my gefharenn ys, by mynenn g. h. tho Pommeren scrifftlick my mochte enthschuldigenn. Velichte sine f. g. mach mhenen vthe der vamm Sunde anfhorendt, wo ick gitze, dath ick vor sine gnadenn yn der arffszake van wegenn henningck Buscks mynes frundes, dewyle sin f. g. de slytenn wolde yn frunthschop, nicht erschynenn dorfte. Jck was gantzs gefrowet dath sine gnade de Sake suluest horen vnd nha vormoge der rechte slyten wolde, Thwiuel ock nicht, desulue Sake hatte wol eyne gude entschop ghekregenn; ouerst dewyle in myddeler tydt de wedderpardte, also Clawes Bolte vnd syn huffrowe, ethlike famosos libellos vnd schandtzedelen thegenn de Rychter tho Rostke, ock my vnnd myne frundthschop, de my an myn ere vnd gelynpe treden, vnde dar nha thwe myner Badenn van Rome bovhededen, vnnd myne breue wo J. g. wedth (de ock breue vnd Jura dar mannk hadde) vp brekenn vnnd affhendich makedenn, vnd ynth lateste de Borgemeister vnd Radth thom Sunde, de ock densuluenn Bolten (vylichte vmme syner gyffth willen) handhauenn vnnd helpenn starcken, my nha lyue vnd gude stunden vmme der vmbyllickenn boschattynge willen ouer de Clerisyghe wo bauene, szo heffth de vterste nhoeth my vorderth, dath ick szunder vorloeff myns g. h. tho Pomeren vnnd syner gnadenn wethendt dar van gethagenn byn, vmme myn ehre vnnd gelymp tho beschermen, ock szodane vnkristlike daeth thegenn my gheoueth tho rechtferdegende. Byn ane allen thwieffel, dar myn g. h. tho Pommeren dorch J. f. g. myth der warheydt alszo vnderrichteth wurde, syne gnade worde my vhoghe vnnd recht geuern, vnnd wes me my nicht louenn wyl, dath werden her ypolitus

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Steinverder vnnd doctor Otto bauengenandt myth apenbarenn Jnstrumenten dar vpp gemaketh woll bethugenn.

Dem dorchluchtigenn vnnd hochgeborenn Fursten vnnd hern herrn Hinrick, Hertogen tho meckelnborch, forstenn tho wendenn, Graffenn tho Zweryn, Stargarde vnnd Rostock etc. . der lande, ock mynem g. h. denstlick screuen, Vnnd yn syner f. g. affwesendt an hern Caspar Schoenecke in Norenberge edder ynth Landt tho Meckelnborch, wor syne gnade ys.  

Das Siegel ist ein antiker geschnittener Stein.

Nr. 4.
Nachschrift zu einem Briefe des Usedomschen Archidiakonus Hippolit Stenwer, Pfarrherrn zu Stralsund, an den Herzog Heinrich von Meklenburg.
D. d. Stralsund 21.Junii 1523.
Aus dem Großherzogl. Geh. und Haupt=Archive zu Schwerin.

Ock g. h. vnd furst, also ick am lezsten J. f. g. van wegen der gantzen Clerisie hir tom Sunde etliken vorlopenen losen monneke haluen, der sick hir vth velen enden vnd landen vorlpen, hir itzundes vorsamelen vnd gantz vele vnbillikes vnd vncristlikes, dat ock vnsen g. h. van Swerin mercklich betrefft vnd to nadele langet, prediken vnd dem gemenen manne invilden etc. ., eme ene gnedige vorschriffte belangen leth, dar vp my denne J. f. g. dem to antworde screff, dat J. f. g. vorfruchtbarliker vnd nutter ansege J. f. g. statlike rede derhaluen to schickende, dede ock in enem gantz kortten hir scholden tor stede kamen, dat villichte vth velen anderen treffliken forstliken handele vnd behinderinge betherto vorbleuen. So dat sick middeldertidt hir mennigerleige gar grote ferlike vpror vnd wedderwillicheit begeuen vnd . . . gent iß, derwegen nochmalß myne gar demodige flitige bede in namen gantzer Clerisie J. f. g. vns allen so gnedich vnd gunstich sy vnd ene vorscriffte na lude hir mit togeschickeder copien efft ener anderen bettern formen, wo dat J. f. g. best gefallet, vnd vns dar mit nicht lenger vpholde, den idt itzt

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hochge tidt iß vnd befruchte my, so J. f. g. dat itzt nicht dede, mochten vele andere wege vnd mathe gesocht werde, dat villichte mynem g. h. van Swerin afdrechtich mochte sin, wo ick dat J. f. g. nicht itzt scrifftlich vormelden mach. Darvmme noch gantz flitigen biddende, itzundes disse vorschriffte nicht to weygerende, sunder gewißlich in der besten formen by Jegenwerdigem weddervmme mitsampt der copien auertoschickende; dat wil ick vmme J. f. g. na mynem hogesten vermogen gantz vnderdenichlich willich gerne vordenen. Datum vt in litteris (Sundis am dage albani martiris im XV c vnd XXIII Jar).

J. f. g. vnderdenige willige dener          
Jpolitus Stenwer,
archidiaken to vßdum.
Dem durchluchten hochgebornen fursten vnd hern, hern Hinrichen, hertogen to Meckenborch, etc. . sinem gnedigen hern vnderdenichlich.
   Jn siner f. g. egene hanth.
 

Nr. 5.
Schreiben des güstrowschen Domprobstes Zutpheldus Wardenberg an den Herzog Heinrich von Meklenburg.
[D. d. Rom 1525.]
Aus dem Großherzogl. Geh. und Haupt=Archive zu Schwerin.

Mitto etiam nouitates de nouis Insulis in India per classem Imperatoris repertis, que nouitates nuper ex Hispania huc venerunt. Est etiam hic publicus rumor, quod Rex Frantie saluus et sine aliquo impedimento perductus sit ad presentiam Imperatoris in Hispaniam, ubi papa misit Legatum de Latere Reuerendissimum dominum Cardinalem de Salinatis cum multis magnis viris, quia erit ibi magna congregatio Regum et principum, (ut fertur). Iuit etiam Mater Regis Frantie, et ejus soror, pro pace confitienda. Hic dicitur de certis matrimoniis contrahendis inter Imperatorem et Reges predictos

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et liga ac foederibus ineundis. Tamen adhuc non venit vera certitudo; postquam advenerit, scribam omnia, De Turcha et partibus Orientis nihil omnino habemus, et tota Italia est in bona quiete ac sine bellis et peste; vina etiam et grana optime creuerunt et bonam habundantiam habemus, de quibus omnibus deus sit benedictus. Forte audiuistis, qualiter dux Lotringie cum copiis ab aliis principibus vicinis sibi missis in tribus conflictibus interfecit ultra triginta quinque milia rusticorum martinianorum et aliquas ciuitates circa Argentinam a dictis rusticis cum consensu et conniuentia consulatus et civium ibidem occupatas recuperavit et consulatus earundem civitatum et omnes martinianos cives, qui dicte secte adheserunt, decollari jussit. Ita retulit mihi nuntius Coloniensis, qui venit hiis diebus ab istis locis, et quod omnibus rusticis in superiori Alemania auferuntur arma et prohibentur sub pena capitis nulla arma reemere, portare aut domi habere, et rediguntur in maiorem seruitutem, quam unquam fuerunt. Ita oportet fieri etiam in partibus nostris, ne erigant cornua. Scribitur mihi de partibus ab aliquibus, quod rumor sit ibidem, papam esse repulsum ab urbe per Imperiales, et quod hic secta martiniana et in Italia maxime vigeat. Nihil horum omnium verum est; imo Caesar scripsit Capitaniis suis per Italiam, quod obediant Pontifici Maximo in omnibus et per omnia, et quicquid ipse mandat aut fieri velit, hoc exequi debent. Et nomen Lutherianorum ita estodiosum hic, quod maximo supplicio afficietur, qui de illa secta aliquid loqueretur. Melius providerunt rebus suis Principes Italie quam Alemanie, respicientes a longo, quid sequi volebat, quod nostri Alemani non aduerterunt. Et dubito (?) priori mala propter blasphemiam in deum ac ejus matrem et sanctos sequentur, etiam contra majores, ad quos pertinebat comprimere et reprehendere illas blasphemias.

Videtis in ista Epistola de novitatibus In die, quod per crucem christi in partibus orientis apud infideles fides catholica crescit; miracula fiunt et bona omnia ipsis proveniunt. In Germania crux blasphematur, comburitur, conculcatur et ergo omnia mala sequuntur, quorum finem deus novit.

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Nec credo, mala huiusmodi finem habitura, nisi a tali perversa secta omnes respuerint et dignos penitentie fructus fecerint, quod illis concedat omnipotens.

Dieses Schreiben ist ohne Datum, Unterschrift und Siegel, und wahrscheinlich als nachträgliche Einlage eines andern Briefes zu betrachten.

Auf der Rückseite des Blattes steht:

Novitates pro domino Principe Henrico.

Diesem ist von der Hand des Kanzlers C. von Schöneich die Jahreszahl [15]25, so wie folgende Notiz beigefügt:

"durch zutpheldum gesant von der luterischen lere".


Nr. 6.
Handschreiben des Kurfürsten Johann des Standhaften von Sachsen an den Herzog Heinrich den Friedfertigen von Meklenburg.
D. d. Torgau 17. Junii 1527.
Aus dem Großherzogl. Geh. und Haupt = Archive zu Schwerin.

Hochgeborner furst, freuntlicher lieber swager. Ich habe deyner liebe schreiben vorlessen vnd freuntlicher meynung vorstanden, vnd ich hore nir gern deines brudern hertzog albrechts thoricht beginnen: es were auch besser vnderlassen gewest; aber ich habe almentage gehort vnd yst ein sprichwort: narenspil wyll raum haben. Jch wil aber deyner bit freuntlichen gedencken sein, so wyrstu dich als der weise woll darynen zu halten wissen, welchs ich d. l. freuntlicher meynung nit habe wollen vorhaltenn. Die alte herczogin von gulich yst am nechsten mitwochen von myr alhir wegk geczogen. So hette ich dyr gern die hemfahrt meines sons geschickt, so yst es noch nit yn die schryfft bracht, aber so baldt es geschrieben, so wyll ichs d. l. zcuschicken. D. l. freuntlichen zcu dienen byn ich geneit, als meynem freuntlichen lieben swagern vnnd vortrawesten freundt (vale et me ut soles ama). Do mit got beuolen mit alle dem, das dir liept yst, vnd ich beuill mich got vnd d. l. als meynem freuntlichen lieben Swagern. Iterum vale. Geben zcu Tor=

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gaw am montag nach trinitatis anno dni. XV C vnnd ym XXVII Jare.

  Hans Herczog zcu Sachssen K.     
(Monogramm.)
Dem Hochgebornnen fürsten Herrn Heinrichen hertzogen zu Meckelburg, etc. . vnserm freuntlichem lieben ohemen, Schwager vnd bruder.
   Zu seiner lieb hannden.
 

Nr. 7.
Schreiben des Rothgießers Peter Vischer zu Nürnberg an den Herzog Heinrich von Meklenburg.
D. d. Nürnberg 25. Januar 1529.
Vgl. Jahrb. III, S. 159.
Aus dem Großherzogl. Geh. und Haupt=Archive zu Schwerin.

Durchleuchtiger, hochgeborner Furst, gnediger her. Ewrn F. g. seyn mein vnthertanig willig diennst zuuor. Gnediger her. Mich befremt seer, auß was vrsach e. f. g. die gegossenn arbait nicht lest fodern vnnd weckfurenn, dan sy gefertigt ist gewesenn mit aller zugehörung, do e. f. g. pot gegenwertig ward, vnnd ligt schon ein Jar lang zugericht. Jst mir grosse kostung darauff gangen; das khan E. f. g. selbs wol ermeffen. Derhalbenn mein bitt an E. f. g., wolle solchs werck verordenen zu e. f. g. gefallen, wo es dan hin gehört, vnnd mir gelt schickenn auffs furderlichst; will ich vmb e. f. g. zu uordienen geflissenn altzeit erkant werden. Hiemit e. f. g. in aller vntertanigkait befolhenn. Geben zu Nurmberg an Sant Paulus tag Conuersionis anno XXIX.

  E. F. G.
williger
Peter Vischer, Rotgiesser,
Burger zu Nurmberg.
  Dem Durchleuchtigenn, Hochgebornen
Fursten vnnd Herren, Hern Heinrich,
Hertzog zw Mechelnburg, etc. .
  Meynem gnedigen hern.
       (L. S.)
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Anm. Auf dem runden Siegel steht ein ausgeschweifter Schild, auf dem der ganzen Länge nach eine Stange steht, auf welcher zwei von einander gekrümmte Fische stecken.

Nr. 8.
Schreiben des rostocker Professors Dr. med. Rembert Giltzheim an den herzogl. meklenburgischen Secretair Michael Hildebrand.

D. d. Lübeck 8. Februar 1531.

Aus dem Großherzogl. Geh. und Haupt=Archive zu Schwerin.

Mynen fruntliken grot myt erbedinge alles guden, leue Michel, is myn fruntlike bede, willen my tho wolgefallen vorbidden van mynem g. h. hertoch hinrik eyn geleyde vor mynen swager Mester Johan Perpers, Domhern tho Lubeck, moge fri reysen vnde wanken in syner f. g. landen, vp pergamen myt eynem anhangende seggel, dar by eyn Pastat (?) in der besten forme; wes dar vor schul in de Cancelli, wil ick synent haluen godtliken betalen, vnde dat suluige vmme mynen g. h. alle tydt willig vorschulden. Des gelick begere ick ock van mynem g. h., szo dat sin f. g. my dar in erkenne vor sine f. g. deyner myt der besten forme; de domheren hebben hir neyn rum; me wil van one hebben seggel vnde breue, edder in dat gevenkniße, dar de monneke sitten. Jck befrochte my, hir vmme wert noch eyns gande werden, vnde nicht alle wedder van eyn ander; wen et me lange genoch gebockstauet hefft, szo lest me dat na thohope. Vnde alle desuluigen, de dem rade in deynste vorwant, süt me ouel an, dat idt dar io eynen dros hebben wolde, worde ick mynen denst vpseggen, vnde vorde seggen: p. nderate (?) na rostock. Willet my sodans by mynen g. h. vp dat flitigste vorsoren vnde by dem Canceller; ick twiuel nich, den myn g. h. wert my mynes olden denstes laten geneten vnde myn g. h. sin. Wes gy dar vor begert in de Cancelli, schriuet my, wil ick danckbarlick betalen, is ock myn beger, willet my vor mynen swager mester Johan perper vnde ock vor my verordent, myt dem ersten, is myn fest touorsich, willen myt egener gewisser bodesscop an my laten belangen; schriuet my, wes dar vor schul, wil ick dem boden

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vorreken vnde syne belonige dar beneuen vor den wech. Jck twiuel nicht, dat gy werden iw hir in mit den flitich vnde gudtwillich ertegen. Wi sin hir bose; vnse bussen vnde wagenborch sin alle vp dem platz; sein ouel vth nach dem kayser vnde nach dem dom thorme; godt geue vns sinen frede. Datum Lubeck middeweken nach Blasii, do me tho Lubeck alle dat suluer, kelleck, pittenen, putfical, hilgen vnde der geliken vth dem dome hefft wech gehalet; wat dar nu vor gotzen werden aff gemaket ? froch werden noch midde deylhafftich werden, de dar stadern (?) in affghesneden hoszen myt langen speten. Jck sende jw by her Valentin welcke kleyne keys; latet jw nicht vorsmaden, szo lange de groten vpwassen. Mynem g. h. mynen denst.

  Doctor R.
Dem vorsichtigen Michel Hillebrandt, mynes g. h. hertoch Hinriches von Mekelenborg Secretarien, mynem gunstigen guden vrunde.  
Siegel des Dr. Rhembertus Giltzheim: auf einem Schilde ein Anker und darüber die Buchstaben: R. G.

Nr. 9.
Schreiben des Herzogs Albrecht von Meklenburg an den Canzler Caspar von Schöneich.
D. d. Gadebusch 27. October 1534.
Aus dem Großherzogl. Geh. und Haupt=Archive zu Schwerin.

Von gots gnaden, Albrecht,
     herzog zu Megkelnburg etc. .

Vnnsern gunstigen grus zuuorn. Erbar, lieber getrewer vnd rath. Wir wissen euch gnediger meynung nicht zu bergen, das wir vom rath zu Lubeck wol so uill vormerken, auch wir vermittelst gotlicher verleihung so uill bey Jnen erhalten wollen, das der hochgeborn furst vnser lieber Bruder, her Heinrich Herzog zu Megkelnburg, entwedder das khonigreich Szweden oder Denmarken bekhomen khönnen, wiewol vns von Jnen, wan das reich

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Sweden erobert, von beiden eins zu erwelen, laudt sigel vnd briefe zugelassen, welchs wir dan in zweifel sein, sein l. vns auch gern gönnen, wie wir dan solches hiebeuor seiner lieb der wale halben bericht haben. Darumb wir wol leiden khonnen, auch ganz gern sehen, dafor auch getrewlich vnd bruderlich rathen, s. l. ein solch zustehend gelück dismals nicht abslahen möchte, dan bedenke, wie so gar leichtlich s. l. vnd vns beid thunigreiche in vnser hende zu bringen sein weren, Auch welhermassen vnser beider seits landtschafft, fur nemblich auch die eltesten vnser rethe jetzo zu Gustrow disfals fur zusagung vnd erbietung gethaen, welchs alles s. l. vnd vns beider seits, vnser iungen herschaft vnd vnsern landen vnd leuthen zu ihren trost, wolfarth vnd gedeihe gereichen khan. So gesynnen wir an euch gnedigs vleisses, ob seiner lieb solche sachen furstiesen, Jr wollet zuuor vfs noturftigst mit seiner l. daraus redden vnd dahin bewegen, damit dieselbig solches nicht ausgeslagen vnd angenomen hette, vnd s. l. mit sampt derselbigen hern vnd freunden, Landtschaft vnd vndirthanen vns hilfflich vnd beistendig erscheinen wolte, damit man das khonigreich Denmarken, welchs doch meheren theils eingenhommen, erhalten moge, damit man desterbaß Szweden erobern möge, dan aus vrsachen, aus Denmarken mus man szweden eroberen. Euch hirin beflissen erzeigen, auch in geheim halten, seind wir dasselbig jegen euch widerumb furnemblich in genaden zu erkennen gneigt. Datum Gadebusch Dinstags nach vndecim milium virginum ao. 34.

manu ppria.
Dem Erbarenn vnnserm Hauptman zu Domitz, rath vnd lieben getrewen Casper von Schöneichen, Canzler.  
(L. S.)  

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Nr. 10.
Schreiben des Herzogs Albrecht von Meklenburg an die Herzogin Elisabeth von Braunschweig=Lüneburg.
D. d. Schwerin 20. Oktober 1533.
Vgl. Jahrb. III, S. 154.
Aus dem herzogl. braunschw. Landes=Haupt=Archive zu Wolfenbüttel
mitgetheilt
vom Dr. Havemann zu Ilfeld.

Unser freuntlich dinst und was wir liebs unnd guts vermogenn allezeit zuvor. Hochgeborne Furstin, Freuntliche liebe Mumhe, Wir vermeldenn E. L. mit frolockung unsers gemuts, das Gott der almechtige, dem wir hochlich dancksagung thun, die hochgeborne Furstin, unser freuntliche Hertzliebe gemahell, Fraw Anna, Geborene Marggraffin zu Brandenburg unnd Hertzoginn zu Meckelburg etc. ., Jtzo vergangenn Dingstage nach Dionisy 1 ), gleich umb sechs schlegenn, Jrer frawlichenn burden genedigklich unnd glücklich entledigtt unnd Eine Junge Dochter und Frewlein, derselbenn alle Glythmass, nach menschlicher bittung (Gott lob) wolle gestallt, mit sampt unnser freuntlichenn liebenn Gemahell, gantz frysch unnd gesundt ist, begabet unnd zur wellt bracht hatt, Welchs sich auch sonder zweiffels E. L. mit unss unnd unsser Freuntlichenn liebenn Gemahell Auch hochlich erfrewenn werden. Deweill wir dann willens, vermittelst Gottlicher verleyhung dieselbige unnser Junge Dochter unnd Frewlein Auff den Sonntagk nach Katherine schirst khomendt, nach Christlicher ordenung der Tauffung, dem hilligenn Sacrament, bringenn zu lassenn: Szo ist unnser gar hochlich unnd vleissigk bittendt an E. L., Sie wollenn allhier zu Szwerin Einkhomen, unnd dieselbige unsser Junge Dochter volgenden Sontags zu Christlichem gelauben, unnd der Tauff, neben andern unsern hern unnd freunden, die wir auch freuntlich darzu gebetten, hellffenn Bestettigenn Und sich hierin Unabschlegugkh unnd freuntlich erzeigenn, wie wir uns dass gentzlichen zu E. L. vertrosstenn


1) d. i. 14. Oktober 1533. Diese Tochter war Anna, nachherige Herzogin von Curland, deren Geburtstag bisher fälschlich auf den 6. October angegeben ist. — D. Red.
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unnd versehenn. Dass sindt wir umb E. L. Jnn Euren solchenn unnd vill Mherern Freuntlich zuverdienen geneigtt. Datum Swerin Monntags nach Luce Evangeliste Anno XXXIII° .

  A. H. Zu Meckleinborgk etc. .
manu propria.

Nr. 11.
Schreiben des Herzogs Albrecht von Meklenburg an die Herzogin Elisabeth von Braunschweig Lüneburg.
D. d. Schwerin 2. Januar 1534.
Aus dem herzogl. braunschw. Landes=Haupt=Archive
mitgetheilt
vom Dr. Havemann zu Jlfeld.

Unnser freundtlich dinst und was wir mher liebs und guets vermogen zuvorn. Hochgeborne furstin, freundtliche liebe Schwegerin und gefatter. Dem Jungsten abschiede nach, den wir mit C. L. habenn genomen, bey dem Hochgebornen fursten, unserm freundtlichem lieben Ohemen, Schwagern unnd gefattern, E. L. herren und gemahel, die sachenn E. L. bewusth zu verfürdern, Jst unser freundtlich bithe, E. L. wollen uns bey gegenwertigem unserm diener zueschreyben und verstendigen, was E. L. ansprüche haben, dann E. L. vill freuudtliche willfarige dinst zuerzeigen sein wir gantz willig und geneigt und wunschen E. L. hiemit ein glückhsäliges Neues Jare. Datum auff unserm Schloss Schwerin am freytag nach des neuen Jars tage Anno XXXIIII .

  A. H. zu Meckleinborgk etc. .
manu propria.

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Nr. 12.
Schreiben des Herzogs Albrecht von Meklenburg an die Herzogin Elisabeth von Braunschweig=Lüneburg.
D. d. Schwerin 9. Junius 1534.
Aus dem herzogl. braunschw. Landes=Haupt=Archive
mitgetheilt
vom Dr. Havemann zu Ilfeld.

Unsser freundtlich dienst und was wir liebs unnd guts vermogen allzeit zuvorn. Hochgeborne Fürstin, freuntliche liebe Muhme, Schwegerin und Gevatter. Nachdem dann Gott der Allmechtige Am negstvergangen Dornstag nach Trinitatis 1 ) E. L. mith einer Jungenn Tochter unnd frewlein gnedigklich begabtt unnd beraten, auch Ihrer frawlichen geburth mit gnaden enttleddigt hat, Welchs wir unns mit sampt der hochgebornen furstin, unser freuntlichen hertzliebsten Gemahl, Frawen Annen, gebornen Marggravinnen zu Brandenburgk unnd hertzoginn zu Megkelburgk u., E. L. freuntlichen lieben Schwester, hochlich erfrewt, Mit wunschung, von hochgedachter seiner gottlichen Barmherzigkeit, E. L. viel gluck unnd heills, Unnd dieweil unns dann der hochgeborne Furst, unser freuntlich lieber her Oheim, schwager unnd Gevatter, herr Erich, hertzog zu Braunschweigk u., E. L. hertzliebster herr unnd Gemahl, derselben E. L. Jungen Tochter die heilige Christenheit zuverhelffen, Auch obbemelte unser hertzliebste Gemahl, mith zubringen, E. L. mith Ihrer lieben freuntliche underredung zuhaben, unnd derselben froligkeit helffen zuleisten, freuntlich gebeten, Wollen wir E. L. freuntlich nicht bergen, das wir solches zuthunde geneigt, unnd negst gottlicher verleihung auf die Zeit, vonn seiner lieben benannt, gern erscheinen wollen, Dann wussten wir E. L. unnd derselben hertzliebsten herrn unnd Gemahl Inn dem unnd anderm viel angenemige und wilfherige dienste zuertzeigen, seint wir geneigt. Datum Swerin dinstags nach Corporis Christi. Anno XXXIIII° .

  Vonn gots gnaden Albrecht, hertzog zu Megkelburgk, furst zu Wenden, Grave

1) d. i. 4. Junius 1534.
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  zu Swerin, Rosstock und Stargardt der Lande herr.
  Manu propria.
Der hochgebornen Furstin unser freuntlichen lieben Muhmen, Schwegerin und Gevattern, Frawen Elisabet, gebornen Marggravinnen zu Brandenburgk etc. ., zu Brunschwigk und Lünenburg hertzoginnen.  

Nr. 13.
Schreiben der Herzogin Anna von Meklenburg an ihre Schwester Elisabeth, Herzogin von Braunschweig=Lüneburg.

D. d. Schwerin 8. Febr. 1535.

Aus dem herzogl. braunschw. Landes=Haupt=Archive zu Wolfenbüttel
mitgetheilt

von Dr. Havemann zu Ilfeld.

Hochgeborne Fürstin freuntliche hertzallerliebste Schwester, das es sich myt E. L. schwacheit gebessert hat hore ich von hertzen gerne und hoffe tzu got dem almechtigen das E. L. nu furter myt gesuntheyt bleyben werden und magk E. L. das in warheyt schreyben das ich auch an der brust am haubt und husten gantz schwach gewesen bin aber got hab lob es ist nun besser geworden auch ist mein freuntlicher hertzallerliebster her und gemahel myt sambt unsern kindern auch noch in guter gesuntheyt got gebe lange nach seynem gotlichen willen. Freuntliche herzallerliebste schwester und gefatter ich wil E. L. nicht bergen das E. L. her und gemahel meinen herren geschrieben haben das seyn liebe auff mytfasten alhyer erscheynen oder seyner liebe rete schicken wollen. nu wissen E. L. den freuntlichen abscheyt den E. L. myt uns genomen haben das E. L. alsdan uns tzu freuntlichen eren und geffallen auch erscheinen und hieher komen wollen, nu ist es myt E. L. der massen so gelegen das es nyt muglich wirt zu thun seyn und mein freuntlicher hertzallerliebster her und gemahel und ich hetten E. L. hochlich gerne und bitten noch hochlich E. L. wollen uns nyt vorlassen

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als wir das keynen tzweyffel tragen E. L. kunnen wol bey E. L. herren und gemahel erhalten das seyn liebe den tagk so lange erstreben bis das E. L. tzu liegen wer komen alssdann wollen E. L. beyde myt einander kommen, ich bedancke mych) auch gegen E. L. des freuntlichen schreybens und wunsche E. L. als meyner freuntlichen hertzallerliebsten schwester von got dem almechtigen widerumb ein frolich gluckselichs gesunts newes jar und got gebe das es E. L. magr geluckselich und wol gehen an leybe und sele nach E. L. willen und wolgefallen. ich schicke C. L. hiermyt den degen und bitte E. L. wollen in von myr tzu freuntlichen gefallen annemen den er sulte wol hubscher sein gewesen so habe ich in auff das mal nyt besser konnen tzu wegen bringen. myt den leuchtern wil ich E. L. nycht bergen das sie myt macherlon und alles wol hundert gulden geschehen werden und wiegen v marck sielber und er (der Goldschmid) spricht er muss wol ein halb jar dar an arbeyten, was E. L. nu in dem wil gelegen sein ob sie E. L. dar umb haben wil so lase E. L. myr freuntlich wißen oder ob C. L. die haben wollen dy meyn herr hat, vorsehe ich mych ich wil so vil fleys vorwenden das ich sie von seyner lieben wil bekomen, das sein liebe wider umb die hundert gulden neme und liese sich ander wider machen, wie. es E. L. nu haben wollen wil ichs gerne machen, dan E. L. als meyner freuntlichen hertzallerliebsten schwester alle schwesterliche liebe und trew tzuertzeigen erkenne ich mych schuldig und bin es auch tzu thun hochlich und freuntlich geneygt und bevele E. L. hiemyt got dem almechtigen der gebe E. L. einen frolichen anblick tzu rechter tzeyt auch gesunt an sele und leyb amen. myt wunschung vil hundert tausent gutten nacht stund und tag

Datum Schwerein mantages nach Dorothea anno XXXV .

E. L.
  Schwester
     Anna H. z. M. etc. .
   Manu propria.
Der Hochgebornen Furstin unser freuntlichen lieben Schwestern Elisabet geborne Marggraffin zue Brandenburg etc. . Herzogin zu Braunschweigk unnd Luneburgk etc. .