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Gustav Willgeroth, Die Mecklenburgischen Ärzte von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart. Schwerin (Landesgeschäftsstelle des Mecklb. Ärztevereinsbundes) 1929.

Der Verfasser fußt auf den gleich betitelten Werken des Oberstabsarztes a. D. Dr. Blanck (1874) und des Ober-Medizinalrats Dr. Axel Wilhelmi (1901) und führt sie bis auf die Gegenwart fort. Die neue Bearbeitung zeigt in mancher Hinsicht bemerkenswerte Fortschritte. Während bei den beiden älteren Werken das Ordnungsprinzip nicht sogleich in die Augen fällt und man erst bei genauem Lesen dahinterkommt, daß die Ärzte für das ganze Land nach den Promotionsjahren aneinandergereiht sind, hat Willgeroth den Vorteil erkannt, der in einer Zusammenstellung nach Ortschaften

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und in einer Aufzählung nach dem Anfangsjahr der Praxis liegt. So kann man die gleichzeitig an einem Orte wirkenden und durch mancherlei Beziehungen untereinander und mit der Bevölkerung verbundenen Ärzte übersehen; daneben ermöglicht nach wie vor ein alphabetisches Register die Auffindung jedes Arztes auch ohne Kenntnis seines Wohnortes. Die genealogischen Nachrichten konnten dank verständnisvoller Mitarbeit der Ärzte und unermüdlicher Forschung des Verfassers in Kirchenbüchern, Akten und Druckschriften recht ausführlich gebracht werden. Wenn einige wenige Ärzte die versandten Fragebogen nicht oder nicht genügend beantworteten, so haben sie es sich selber zuzuschreiben, daß sie in der Darstellung abfallen. Bei Angabe der wissenschaftlichen Arbeiten hat sich der Verfasser auf die Dissertationen und auf Werke von orts-, zeit- und kulturgeschichtlichem Interesse beschränkt. Meines Erachtens mit Recht. In seiner Arbeit sollen die Ärzte nach ihrer Persönlichkeit geschildert werden, soweit diese aus ihrer Herkunft, Ausbildung, praktischen Betätigung und nach ihren allgemein interessierenden wissenschaftlichen Arbeiten zu erkennen ist. Das ist schon ein weites Programm. Wer über ihre Publikationen im einzelnen noch mehr wissen will, der greife zu dem Blanck-Wilhelmischen Werke, das in dieser Hinsicht noch eine gewisse Bedeutung behält. Hingewiesen sei noch besonders auf die wertvollen Zusammenstellungen im Sachregister über Lebensweise, Charakterzüge, Teilnahme an Kriegen, besondere Verdienste und Ehrungen der Ärzte, auch über Ärzte als Opfer ihres Berufs. Alles in allem reiht sich das Willgerothsche Ärztebuch seinem 1924-25 erschienenen dreibändigen Pastorenwerk würdig an. Es gibt wenige deutsche Staaten, aus denen ein so reiches genealogisches Material über die Angehörigen dieser beiden wichtigen Berufe gedruckt vorliegt, wie aus Mecklenburg.

Stuhr.