zurück zur Metadatenansicht auf dem Dokumentenserver
zurück
Seite dauerhaft verlinken Seite als Digitalisat öffnen [ Seite 321 ] zur nächsten Seite zur letzen Seite
Dokument dauerhaft verlinken Dokument im gesamten Band öffnen Metadaten auf dem Dokumentenserver anzeigen

VII.

Gelegenheitsfindlinge
aus meinen genealogischen
Sammlungen

 

von

Forstmeister a. D. C. Frhr. v. Rodde in Prüzen bei Tarnow.

Vignette
Seite dauerhaft verlinken Seite als Digitalisat öffnen [ Seite 322 ] zur ersten Seite zur vorherigen Seite zur nächsten Seite zur letzen Seite
Seite dauerhaft verlinken Seite als Digitalisat öffnen Seite 323 zur ersten Seite zur vorherigen Seite zur nächsten Seite zur letzen Seite
I.

Zu dem Tagebuch des Erbgroßherzogs Friedrich Ludwig, das Geh. Regierungsrat Dr. Schröder im Jahrbuch 65, S. 123 ff., veröffentlicht hat, gibt er in den Fußnoten zahlreiche Nachweise über die im Tagebuch erwähnten Persönlichkeiten. Meine Sammlungen 1 ) ermöglichen es mir, zu diesen Fußnoten einige Ergänzungen und Richtigstellungen zu geben, deren Mitteilung, wie ich hoffe, den Vereinsmitgliedern willkommen sein wird.

S. 124 Anm. 3: Oberst Friedrich Wilhelm v. Lützow starb zu Renzow am 14. April 1802 und wurde am 17. desselben Monats auf dem alten Familiengute Salitz beigesetzt.

S. 175 Anm. 3: Generalmajor v. Fallois starb zu Oels am 20. Dezember 1834. Sein Vater, der aus Lothringen stammte, erhielt am 29. Mai 1775 den preußischen Adel.

S. 207 Anm. 2: Das Kirchenbuch Ludwigslust führt bei der Todeseintragung des Generalmajors Mecklenburg von Kleeburg als Geburtsort Güritz bei Eldena an.

S. 217 Anm. 2: Luise Friederike v. Barner, geboren zu Kalkhorst am 13. März 1771, starb als Konventualin zu Dobbertin am 28. Dezember 1836.

S. 224 Anm. 1: Landrat Adam Otto v. Vieregge, geboren 1749 zu Lantow, einem Gute seines Vaters, gest. in Wismar 6. Februar 1820. Er hatte 1783 9. März die verwitwete Hauptmannin Catharina Dorothea von Plessen, geb. von Plessen, auf dem Hofe zu Raden geheiratet, die Mutter des späteren Ministers Leopold Hartwig Engelke von Plessen, die er am 15. März 1805 durch den Tod verlor.


1) Der Verfasser dieses Aufsatzes besitzt sehr umfangreiche und zuverlässige Sammlungen von genealogischen Nachrichten über mecklenburgische adelige Familien, die in jahrzehntelanger Arbeit aus den Kirchenbüchern des Landes geschöpft sind. Daneben hat er Zeitungen benutzt und in letzter Zeit auch viel Material über Mecklenburger in auswärtigen Kriegsdiensten aus Hannover, Göttingen und besonders aus Kopenhagen zusammengebracht. Es kann den Familienforschern in unserem Geschichtsverein nur empfohlen werden, sich bei Bedarf an Herrn v. Rodde zu wenden. D. Hrsg.
Seite dauerhaft verlinken Seite als Digitalisat öffnen Seite 324 zur ersten Seite zur vorherigen Seite zur nächsten Seite zur letzen Seite

S. 225 Anm. 4: Gräfin America Bernstorff, geb. Freiin von Riedesel, starb zu Wesenberg 17. Mai 1856.

S. 225 Anm. 5: Bürgermeister Rudow, vorher Kommissionssekretär in Rostock, seit 1791 Bürgermeister in Rehna, gest. 1. September 1831 zu Grevesmühlen, 71 Jahre alt, war der Sohn eines Majors in Nassau.

S. 226 Anm. 1: Hier irrt Schröder: Der am 1. Oktober 1801 vom Kaiser Franz II. nobilitierte Geh. Rat Gottlieb Häseler war nach der Anzeige seiner Witwe, Schweriner Anzeigen 1813 S. 1500, bereits 27. Oktober, nach dem Kirchenbuch Kalkhorst 28. Oktober 1813 gestorben. Der 1844 in den eingeborenen Adel rezipierte Adolph Gottlieb Heinrich von Häseler auf Schwansee war ein Sohn des Geh. Rats. Danach ist auch Lehsten, Adel Mecklenburgs S. 91, zu berichtigen.

S. 226 Anm. 3: Louis Friedrich Heinrich du Trossel, geb. Neuruppin, gest. Schwerin 13. November 1871, 86 Jahre alt.

S. 227 Anm. 1: Oberjägermeister Gustav Adolf Hans von der Lühe, geb. auf dem väterlichen Gute Barnekow 1. Januar 1760, gest. Schwerin 3. August 1814.

S. 228 Anm. 3: Graf Jobst Karl von Schwicheldt, gest. Celle 31. Januar 1830.

S. 232 Anm. 1: Vizekanzleidirektor von Mecklenburg, get. Zibühl 9. September 1769.

S. 239 Anm. 2: Kammerpräsident Adolf Ludwig Carl von Scheve, geb. Neustrelitz 3. April 1758, gest. Neustrelitz 1. Mai 1831. Sein Bruder, Oberkonsistorialpräsident (nach dem Woldegk-Canzower Kirchenbuch Präsident des kurmärkischen Pupillencollegii) Adolf Friedrich von Scheve, get. Neustrelitz 29. Mai 1752, gest. Berlin 22. Februar 1837.

S. 240 Anm. 1: Das Domkirchenbuch Schwerin gibt bei der Todeseintragung des Kammerherrn Cuno Ludwig von der Kettenburg sein Alter auf dreißig und etliche Jahre an. Kirchenbuch Jördenstorf, wo Schwetzin eingepfarrt ist, gibt um die fragliche Zeit überhaupt keine Kettenburgschen Geburten; es ist auch damals so nachlässig geführt, daß es nicht möglich ist, die in der Abschrift (?) aufgeführten Eintragungen im Kirchenbuch aufzufinden. Das Kirchenbuch Belitz, wo die übrigen Kettenburgschen Güter eingepfarrt sind, hat zu dieser Zeit eine Lücke. Nach einer Hövelschen Ahnentafel fand die Vermählung seiner Eltern am 20. Juni 1773 statt.

Seite dauerhaft verlinken Seite als Digitalisat öffnen Seite 325 zur ersten Seite zur vorherigen Seite zur nächsten Seite zur letzen Seite

S. 241 Anm. 1: Kammerherr und Hofmarschall Carl Detlof Friedrich Wilhelm von Rantzau, geb. Ludwigslust 24. Juni 1782 als Sohn des Oberstallmeisters Franz Friedrich von Rantzau, gest. Schwerin 28. März 1851, aber zu Ludwigslust beigesetzt.

S. 242 Anm. 2: Frau von Boecler, Sophie Christiane, geb. von Täubner, geb. zu Dresden, gest. zu Ludwigslust 27. Juli 1824 im Alter von 88 Jahren 7 Monaten.

S. 259 Anm. 1: Gustav Dietrich von Oertzen auf Kittendorf wurde erst 1802 (nicht 1792) zum Landrat gewählt (s. Bekanntmachung in den Schweriner Anzeigen 1802 Stück 104 S. 1393). Der Staatskalender von 1803 nennt ihn zuerst als Landrat, wonach Maltzan, Einige gute mecklenburgische Männer, und Koppe im Freimütigen Abendblatt zu berichtigen. Saß, Geschlecht von Oertzen VI S. 238 f., gibt das Jahr richtig.

S. 265 Anm. 1: Both hieß nicht Carl Julius, sondern Carl Moritz Christian, geb. 7. Februar 1792 zu Rambow, dem väterlichen Gute, gest. Ludwigslust 13. Oktober 1857.

S. 267 Anm. 1: Bernhard Joachim von Bülow, geb. auf dem väterlichen Gute Camin 8. Juni 1747, gest. Schwerin 30. August 1826. Er besaß außer Düssin auch die Güter Neu-Schlagsdorf, Retgendorf und Flessenow, welche nach seinem Tode von seinen Erben verkauft wurden, sowie Wendelstorf, Ventschow und Kressin, die er selber wieder veräußerte. Bülow wurde auch verschiedentlich zu diplomatischen Missionen gebraucht, so 1797 an den schwedischen Hof nach Stockholm, um wegen der beabsichtigten, aber durch russische Intrigen vereitelten Verlobung der Herzogin Luise Charlotte, ältesten Tochter Friedrich Franz I., mit dem Könige Gustav IV. Adolf von Schweden zu verhandeln. Vgl. Hirschfeld, Von einem deutschen Fürstenhofe I, 21 ff.

S. 271 Anm. 4: Leutnant von Arnim I. hieß mit Vornamen Carl Friedrich Wilhelm Christoph, Rufname Carl, geb. Lütgendorf 16. Februar 1794, nahm 1815 den Abschied, den er mit dem Charakter als Hauptmann erhielt, und heiratete Ludwigslust 5. Juni 1816 die Hofdame der Erbgroßherzogin, Caroline Amelie von Lützow (s. S. 220 Anm. 1), zweite Tochter des Oberhofmeisters August von Lützow. Arnim starb 7. Mai 1848 als Besitzer von Katelbogen, seine Witwe Ludwigslust 8. März 1888 im hohen Alter von 95 Jahren.

S. 272 Anm. 1: Oberst Louis August von Bilguer, geb. Rheinsberg, gest. Schwerin 2. März 1858, alt 80 Jahre 4 Monate.

Seite dauerhaft verlinken Seite als Digitalisat öffnen Seite 326 zur ersten Seite zur vorherigen Seite zur nächsten Seite zur letzen Seite

S. 272 Anm. 2: Albert Friedrich Adolf von Arnim, geb. Lütgendorf 11. Juli 1795, machte als Junker beim Kontingentsregiment den Feldzug nach Rußland mit und fiel im Gefecht auf der Wilhelmsburg 12. Mai 1813.

S. 273 Anm. 1: Kammerherr Erich Friedrich Hans Carl von Graevenitz auf Waschow, get. daselbst 1. September 1750, gest. 20. November 1843 ebendaselbst.

S. 274 Anm. 1: Carl Wilhelm Ludwig von Koppelow, geb. auf dem väterlichen Gute Mentin 14. November 1788, gest. Schwerin 24. Oktober 1869.

S. 274 Anm. 1: Joachim Dietrich August Freiherr von Maltzahn, geb. Malchin 30. Juli 1788, gest. Klütz 18. März 1827. Im Freimüthigen Abendblatt 1827, Stück 461, findet sich eine Biographie von ihm.

S. 275 Anm. 5: Freiherr Friedrich Peter Carl Gottlieb von Forstner, geb. Ludwigslust 16. September 1790, gest. als charakterisierter Generalmajor Neuhaus bei Lübben 20. Mai 1857.

S. 288 Anm. 2: Carl Friedrich August von Yorry, geb. Magdeburg im Dezember 1791, gest. Sandberg vor Belzig 1834 als Obersteuerkontrolleur.

S. 300 Anm. 1: Philipp Christoph von Normann, geb. 22. Januar 1754, gest. 20. April 1825. Seine Gemahlin Susanna Elisabeth (Carolina?) Waitz von Eschen, gen. Hilchen, geb. 21. Januar 1762, gest. 28. August 1836. Deren erster Gemahl Reisemarschall von Walsleben auf Lüsewitz, get. daselbst 18. Juni 1744, gest. Stralsund 22. Januar 1790, hieß nicht Peter, sondern Detlof Philipp (s. Staatskalender). Hiernach wäre auch v. Buttlar, Stammtafeln der althessischen Ritterschaft, zu verbessern. Ganz falsch sind die Angaben im Deutschen Herold 9 (1878) S. 67 und 10 (1879) S. 78, wo dem Reisemarschall die Vornamen seines Bruders, des Oberstleutnant Wedige Gustav auf Woltow, beigelegt werden.

S. 300 Anm. 3: Freiherr Eberhard von Roeder, geb. Waldenbuch in Württemberg, gest. Schwerin 10. März 1855, 85 Jahre alt, als Hofmarschall a. D. und Vorstand der Bibelgesellschaft.

II.

Im Jahrbuch 41, S. 3 ff., hat Archivrat Dr. Wigger das Leben der unglücklichen Königin Sophie Louise, geb. Herzogin zu Mecklenburg, der dritten Gemahlin des Königs Friedrich I. von Preußen, und ihre traurigen Schicksale an dem glänzenden Berliner Hofe geschildert. In diesem Aufsatz ist auch eine Darstellung ihrer Be-

Seite dauerhaft verlinken Seite als Digitalisat öffnen Seite 327 zur ersten Seite zur vorherigen Seite zur nächsten Seite zur letzen Seite

ziehungen zu ihrer Freundin und Dienerin Eleonore von Graevenitz enthalten, die ihre Treue und Anhänglichkeit an ihre Gebieterin und ihr festes, offenes Bekenntnis ihres Glaubens an ihren himmlischen Herrn mit schmählicher Verleumdung, offener und versteckter Feindschaft und endlich mit gewaltsamer Vertreibung vom Hofe und aus dem preußischen Staate büßen mußte. Ziemlich lückenhaft sind die genealogischen Daten über Eleonore von Graevenitz, die Wigger gibt. Über ihre Geburt sagt er, es sei ihm nicht gelungen, Ort und Tag derselben aufzufinden, ingleichen (S. 50 Anm. 1), daß er über ihr ferneres Verbleiben, nachdem ihr Gemahl, Geh. Rat Nathanael von Sittmann, nach dem Sturze der allmächtigen Schwester, Wilhelmine von Graevenitz, vermählten Gräfin von Wrbna, aus Württemberg vertrieben war, sowie über ihren Tod nichts habe ermitteln können. Meine genealogischen Sammlungen geben darüber folgende Aufklärung:

Der Vater der Wilhelmine und der Eleonore war zuerst, ehe er als Marschall des Herzogs Gustav Adolf nach Güstrow kam, Amtshauptmann zu Wanzka. Das dortige Kirchenbuch, das 1680 beginnt, gibt an, daß der Hauptmann von Graevenitz am 23. Januar 1681 eine Tochter Eleonore Luvis und am 2. Oktober 1682 eine weitere Tochter Hanna Regetta (wohl Regina?) taufen ließ. Dies sind das Kammerfräulein der Königin von Preußen Eleonora und ihre jüngere Schwester Henriette, welche später mit der Mutter gleichfalls nach Stuttgart übersiedelte und dort den Kriegsratspräsidenten von Boldewin heiratete. Als Tauftag der Wilhelmine, die als Maitresse des Herzogs Eberhard Ludwig von Württemberg in diesem Lande eine so bedeutende, aber unheilvolle Rolle von 1706 bis 1731 spielte, gibt Wigger (S. 28 Anm. 2) nach dem Kirchenbuch Schilde, ihrem Geburtsort, den 4. Februar 1684 an. Sie war also jedenfalls die jüngste der drei Schwestern.

Über das Verbleiben des Ehepaares von Sittmann und der Tod der Eleonore, geb. von Graevenitz, sagt eine Notiz in den genealogischen Sammlungen des weil. Johanniter-Ordensrats König in der Berliner Staatsbibliothek, daß der Baron von Sittmann sich 1742 zu Berlin aufgehalten habe und seine Frau daselbst verstorben sei, weshalb er dort mit dem Grafen von Graevenitz einen Prozeß geführt habe.

III.

Im Jahresbericht des Jahrbuchs 23 (1858) wird ein Bild aus der Bildersammlung des Vereins erwähnt, das einen Herrn C. von der Lühe in Wien darstellt. Derselbe war am 9. März 1801 als

Seite dauerhaft verlinken Seite als Digitalisat öffnen Seite 328 zur ersten Seite zur vorherigen Seite

Kaiserlicher, Kämmerer und niederösterreichischer Regierungsrat gestorben. Im Jahresbericht des nächsten Jahrgangs werden dann noch einige Züge aus seinem Leben aufgeführt und angegeben, daß er Carl Emil hieß und aus einer holsteinschen Branche dieses alten mecklenburgischen Geschlechts im Jahre 1751 geboren war. Dies stimmt aber nicht ganz. Nach dem Kirch Grambower Kirchenbuch ist dort am 5. Juni 1752 getauft des Herrn von der Lühe, dänischen Kammerherrn, wohnhaft auf der Insel Falster, und der Madame von Lützau Junker Friederich Charl Emilius. Das Gadebuscher Kirchenbuch weist die Trauung der Eltern nach: Am 18. März 1749 wurden auf dem hochfürstlichen Amt daselbst getraut der Kammerherr aus Kopenhagen Herr Gideon von der Lühe und Fräulein Margarethe Hedwig Freiin von Lützauen. Dieser Gideon war dänischer Kammerherr, Ritter vom Danebrogorden, und starb als Amtmann zu Apenrade. Er war der älteste Sohn des Dietrich Otto von der Lühe auf Dambeck (R. A. Wredenhagen) und erhielt seinen Vornamen nach seinem mütterlichen Großvater, dem Obristleutnant Gideon du Puits auf Wehnendorf.

IV.

Im Jahrbuch 32 (1867), S. 155, ist eine in der Fayencefabrik zu Gr. Stieten angefertigte Butterdose aus dem 18. Jahrhundert in Gestalt einer sitzenden Ente beschrieben. Sowohl Deckel wie Gefäß haben die Inschrift:

V H
Gros: Stitten
Chelij.

sowie eine Zahl. Das v. H. bedeutet von Hagen: damaliger Besitzer von Gr. Stieten war ein Herr von Hagen. Eine Erklärung des Chelij ist nicht versucht. Das Kirchenbuch von Beidendorf hat nun die folgende Eintragung: "1754 den 4. Jan. ist des Porcellain-Machers Rudolph von Chely kleine Tochter von 2 Jahr in ein gewölbt Begräbniß gebracht worden, wogegen ich [der Pastor] aber protestiret, weil dergleichen Begräbnisse auf dem Kirchhof nicht gebräuchlich sindt."