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II.

Einnahmebuch

der

Kirchenvorsteher zu Toitenwinkel

1562 - 1635.

Von

Dr. Karl Koppmann zu Rostock

~~~~~~~~~~

E in im Kirchenarchiv zu Toitenwinkel befindliches Rechnungsbuch, dessen Kenntniß ich der Güte des Herrn Pastor Eggers verdanke, verzeichnet diejenigen Einnahmen, welche der Kirche aus dem Glockengeläute bei Begräbnissen, aus der Beisetzung von Leichen innerhalb der Kirche und aus dem Sammeln mit dem Klingelbeutel erwuchsen. Es beginnt 1562 und ist fortgeführt bis 1630; das letzte beschriebene Blatt enthält die Jahreszahlen 1633 und 1635.

Das Gut Toitenwinkel befand sich bekanntlich im Besitz der Familie Moltke und wurde 1610 von Jürgen Moltke an den Landrath Gebhard Moltke verkauft, der 1631, nachdem Herzog Johann Albrecht II. seine Güter eingezogen hatte, nach Lübeck flüchtete, erst 1643 nach Rostock zurückkehrte und daselbst 1644, Nov. 29, 1 ) starb. Der Vater Jürgen Moltkes war Karin Moltke, gestorben 1564 Mai 25. 2 ) Auf seinen Tod bezieht sich die längste Eintragung des Buches: derselbe wurde dadurch herbeigeführt, daß Karin Moltke von seinem Müller, Thideke Noitink, in Jakob Lübbens Hause am 17. Mai mit der Axt verwundet worden war.


1) Mekl. Jahrb. XX, S. 329 - 31.
2) Das. XX, S. 329.
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Der Thäter flüchtete sich, ward aber Mai 27 zu Ribnitz ergriffen, Mai 30 peinlich verhört und am folgenden Tage gerädert. Die Gemahlin Karin Moltkes, welche der Kirche 1562 eine Kasel von schwarzem Sammet schenkte, war Elisabeth von Halberstadt. 1 )

Das Buch beginnt mit dem 1562 um Ostern (März 29) von den Kirchenvorstehern und den Kirchspielsbauern in Gegenwart Junker Karin Moltkes gefaßten Beschluß, daß für jedes Begräbniß zu Toitendorf eine bestimmte Summe, 1 Mark Sundisch für Erwachsene, 4 Schilling Sundisch für Kinder unter 12 Jahren, erlegt werden solle. Dieses Erlegniß wird als Glockengeld (1565) oder Todtengeld (1565) bezeichnet. Apr. 10 wird dasselbe für das erste Kind, Apr. 17 für den ersten Erwachsenen entrichtet. Der Zusatz: dedit erklärt sich aus der Gewohnheit, das Geld nicht vor, sondern erst nach dem Begräbniß zu bezahlen. Im Jahre 1579 war der Beschluß nöthig, daß die Glocken nur dann geläutet werden sollten, wenn Bürgschaft für das Glockengeld gestellt worden wäre. Im Pestjahr 1629 wurden die Glocken so oft geläutet, daß die Mittelglocke am 17. August während des Läutens zerbarst.

Der Beschluß über die Höhe des Glockengeldes ward von Anfang an nicht strenge aufrecht erhalten: 1563 wird zweimal nur eine halbe Mark, einmal nur 12 Schilling bezahlt. Doch kommen auch höhere Beträge vor, z. B. 1562 von 2 Mark, 1563 von 1 Thaler (= 3 Mark); zuweilen beruhen dieselben auf Anordnung der Verstorbenen (1591) oder werden schon bei Lebzeiten ausbezahlt (1610). - Die im Mittelalter übliche Sitte, der Kirche ein Kleidungsstück zu vermachen, begegnet uns 1573, wo die Kirche einen ihr vermachten Frauenrock für 3 Gulden veräußert; 1603 erhält dieselbe eine ihr vermachte Kuh, die für 6 Gulden verkauft wird.

Begräbnisse in der Kirche werden meistens ausdrücklich als solche bezeichnet; zuweilen aber sind sie nur an der Höhe der bezahlten Summe und nicht mit Sicherheit zu erkennen, z. B. 1575, 1576. Häufig sind es Einwohner von Dierkow, welche ein solches Begräbniß erhalten: Hans Beckmanns Frau 1575, Wittwe Beckmann 1606, Evert Bade 1588, ein Knecht der Wittwe Bade 1594, Wittwe Bade 1606, Hans Rodebart 1602, Chim Bene 1612, Hans Beres Frau 1633. In den nachfolgenden Auszügen, die aber auf Vollständigkeit keinen Anspruch machen können, werden außerdem genannt: die Frau des Kirchherrn 1563, Hans Jürges' Frau 1576, Meister Hans Kolberg 1581, Peter Hane 1598, Jung=


1) Mekl. Jahrb. XX, S. 328.
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frau Elisabeth Vieregge 1598, 1 ) Ewalt Beckmanns Vater 1609, seine Mutter 1625, seine Kinder 1623 und 1629, Hans Everdes Frau 1619, Daniel Bruns' Sohn 1624, Markus Busacker und Frau 1624. Das Begräbniß in der Kirche beruht auf besonderer Vergünstigung (1581), die beim Junker (1588, 1606, 1623), später bei der Obrigkeit (1633) nachgesucht werden muß und einmal (1588) die Fürbitte eines Rathmanns und zweier Bürger von Rostock erfordert. Es wird hervorgehoben, daß aus dieser Vergünstigung den Erben kein Recht auf die Grabstätte erwachsen solle (1588, 1606, 1633).

Das Sammeln in der Kirche an Sonn= und Feiertagen wird als Betteln, der Ertrag als Bettelgeld bezeichnet. Die Vorsteher benutzen dabei das Belt (auch Bedel, 1611 Bedelt genannt), ein mit einem Marienbilde verziertes Brett.

Nur ganz vereinzelt kommen anderweitige Einnahmen vor: für die Weigerung, beim Einholen eines neuen Küsters Hülfe zu leisten, wird Strafe bezahlt (1580, 1584); 1585 entrichtet Peter Fischer aus Oldendorf gleichzeitig mit dem Glockengelde für seine Frau 11 Schilling Lübisch "wegen der Lype", wie es scheint ein rückständiges Pachtgeld, und 1630 gehen für die Benutzung des der Kirche gehörigen Bahrtuches 4 Schilling ein. Für Einnahmen dieser Art bestand ein anderes Rechnungsbuch, dessen 1585 und 1588 Erwähnung geschieht

Ueber ihre Einnahmen und Ausgaben haben die Kirchenvorsteher dem Junker Rechnung abzulegen (1585, 1588). Das vorhandene Geld wird in einem in der Kirche befindlichen Schrank aufbewahrt (1606). Einbrüche in die Kirche kommen 1576 und 1606 vor: "von wegen des gestalen geldes uth der kercken" zeigen sich die Leute beim Sammeln der Vorsteher "unwillig tho gevende" (1578).

Die Kriegshändel der Stadt Rostock bewirken, daß 1565 das Glockengeld größtentheils unbezahlt bleibt. Bei der Wasserfluth von 1625 kommt ein Junge ums Leben; in der Warnow bei Gehlsdorf ertrinkt ein Mann 1615, im Sood auf dem Kruge ein Häschendorfer Knecht 1575; ein Zimmermann fällt sich 1607 in Dierkow zu Tode. Durch Gewaltthätigkeit kommen um ein Toitendorfer 1562, ein Toitendorfer Knecht 1563, ein Krummendorfer und ein Dierkower 1589. Die Pest herrscht 1565, 1603 - 1604 und 1629.

Pastor zu Toitendorf ist 1633 David Schwick; ein ungenannter Kirchherr läßt 1563 seine Frau, 1565 ein Kind und seine Magd begraben. Der Küster stirbt 1569 auf dem Kirchthurm;


1) Diese könnte lediglich Schenkerin sein.
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neu angestellt wird ein Küster 1580 und 1584; Pulsanten werden 1569 erwähnt, ein Calcant 1625. Kirchenvorsteher sind: 1610 Chim Grebbyn, 1629 Chim Preen, 1630 Michael Schrot.

Der Vogt Block kommt vor 1613; der Schulze Hans Preen 1629, der Schulze Hans Preen zu Krummendorf 1633; Müller Thideke Noitink 1564, Müller Henning Gosehals 1588, der Müller zu Dierkow 1589, Müller Matzhagen 1591, Müller Hans zu Dierkow 1633. Auf dem Herrenhof befinden sich ein Fischer 1595, ein Schließer 1595 und ein Feuerböter 1633; der Thurm an der Zugbrücke (Porthus) wird 1598 von einem Wächter bewohnt.

Auf der Gehlsdorfer Fähre finden wir des Fährmanns Bruder 1584, den Knecht auf der Fähre 1592, 1594, die alte Frau auf der Fähre 1608. An Handwerkern werden genannt: der Wandmacher auf der Fähre 1577; der Schneider 1562, Schneider Greger 1582, Schneider Hinrich Meyer 1586, der Schneider auf der Fähre 1608, Schneider Hans Witzelmann zu Toitendorf 1633, Schneider Widoon 1633; Meister Hans Kolberg 1581; ein Zimmermann 1607; der Schuhmacher auf der Fähre 1615, Schuhmacher Jakob auf der Fähre 1620; Töpfer Paul Berendes auf der Fähre und dessen Knecht Peter Wend 1633. Ein Backhaus zu Peez kommt 1574 vor.

In der nachfolgenden Tabelle stelle ich die Zahlen der in jedem Jahre gestorbenen Männer, Frauen und Kinder zusammen, soweit dieselben von den Vorstehern, für die ja nur das wirklich erlegte Glockengeld Interesse hatte, namhaft gemacht sind. Bei der Ungenauigkeit des Ausdrucks ist häufig nicht zu entscheiden, ob ein Name den Verstorbenen oder den Bezahler des Glockengeldes bezeichnen soll; eine eingehendere Beschäftigung mit dem Buche mag aber immerhin von Interesse sein und wird zweifelsohne auch Berichtigungen zu geben haben. Die Normalzahlen sind etwa: 5, 5, 5, 10,5 und 21 (1564, 1580, 1589, 1595, 1597, 1598, 1625);

im Pestjahr 1629 starben 28, 32, 10, zusammen 70 Personen, die Sterblichkeit steigt also bei den Erwachsenen beinahe auf das Siebenfache.

Todesfälle
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Todesfälle

Auszüge.

Fol. 1 a. Item so shut de vorstender to Totkendorpe avereyn ge[omen]myt den kaspelburen unde myt willen des junckers Caryn Moltken, alse: wol syne doden begraven laten wil to Totkendorp, de scholen int gadeshus geven; alse eyn olt mynsche schal geven eyne marck Sundesk unde eyn kint benedden 12 jaren 4 ßl. Sund[esk]. Dit sulve iß bewilget vorme gantzenn kaspel unde vorme juncker Coryn Moltkenn inn deme pasken 1 ) na der gebort Christi 1562.


1) März 29.
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Item so heff Karyn Moltken syn erbar frowe int gadeshuus gegeven eyne swarte sammytesche kasel.

Item int erste heft Clawes Koppelow eyn kyut graven laten des frydages na mysericordia; 1 ) dar vor 4 ßl;: dedit.

Item dar na is gegraven Peter Cordes des frygdages vor jubylate; 2 ) de hest gegeven eyn marck int gadeshus; dedit.

Item dar na is gestorven Egel Lubben to Krummendorpe des mydwekens vor sunte Laurens; de hest gegeven 2 marck; 3 ) dedit.

Item Jachym Hoff tho Totkendorpe, welke geslagen van Jachym Wes[tfal] unde van Jachym Langenn des anderenn sundages vor sunte Mych[elis] 4 ) unde wart gegraven up sunte Mychels dach; 5 ) dar vor sc[hal] thun frouwe geven eyne marck; dedit.

Item de snyder let eyn kynt graven ...

Fol. 1 b. Anno 1563.

Item Metke Rodebardes is gegraven up der hylgen dre konynge avent; 6 ) dar vor eyne halve marck; dedit.

Item Hynrick Hane let eyn kynt graven up wytten donredach; 7 ) dar vor 4 ßl.; dedit.

Item Hynrik Rodebart is gestorven inn dem pasken; 8 ) dar schal syn sone vor geven 1/2 marck; so isset em nu eyne hele mark vor den vader unde moder; dedit.

Item so wart to Totkendorpe eyn knecht geslagen, genomet Hans Rydbret; dar wart vor geven 12 ßl. unde schach up mytfasten. 9 )

Item inn dussem jar hebbe wy vorstender gebeden myt deme belte 6 gulden unde 14 ßl. Lubesch.

Fol. 2 a. Item so is deme kerckheren syn frouwe afgestorvenn unde is graven in de kerke des sondages vor sunte Batolomei; 10 ) dar wyl he vor geven eynen gulden.

Item Evert Baden syn frouwe is gestorven des sondages vor vastelavende 11 ) unde is gegraven des anderen dages dar na; dar vor schal he geven eynen dalre; dedit.

Item inn dissem jar hebbe wy vorstender gebeden myt deme belte 6 gulden und 4 ßl. Lubesch.

Fol. 2 b leer.

Fol. 3 a, b. In Gades namen, amenn. Allenn, denn disse Schr[ifft] vorkumpt, she sunth geistlich edder weltlich, mogen alle bellagenn denn klegelichen und hochbedrubeden doth und unfall und denn grothenn threfflichen schaden, de gefallen ist up den Erenn=


1) April 10.
2) April 17.
3) August 7.
4) Septbr. 27.
5) Septbr. 29.
6) Januar 5.
7) April 8.
8) April 11.
9) März 21.
10) August 22.
11) Februar 15.
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vesten und Erbaren=Christgodtseligen Mann Carin Moltken, welcker ungefall sich hefft thogedragen up den dach Torpes 1 ), welicher dach ist gewesenn im teken des louwenn und denn Middeweken vor den pingstdage, do sich disse threffliche ungefal und schade ahnn den Erbarenn und Erenvesten Carinn Mo[l]tkenn thogedr[a]gen hefft, und dat desulve unnfaell und dotslach ist gescheen vann sinen eigen[n] Moller, genometh Titke Noitinnck, mith der b[art]exe ist ihn Jacop Lubbenn huse ahn den ... geslagen, und alse dar in denn slage so [ovel] bekamen, dath he den doth dar vann gena[men] hefft, und ist ihnn deme Christgodtseliger [Carin] Moltke van disser bedroveden Erde affge[sche]denn up denn dach Urbani, 2 ) welcher is [de] donnerdach nha denn pingesten, und ist beg[raven] worden up der hilligenn drefoldicheit da[ge] 3 ) dorch anschowwent menniger erlichen frowwen und junckfrowwen, de de [begref]nisse hebben gehulpen thobringen ..., und mith schonen herlichen lavesengen und predigende thor erde bestediget wordenn und alse einer framer christen van disser erdenn affegescheidenn ist, des ehnn Godt gnedich sii. Do averst sich solich jamerlich ungefall dorch denn Moller thogedragen hefft, hefft ein jidermennichlich, mith dem disse treffliche ungevall hefft wehe gedann, mith flithe und grotenn ernste nach denn Moller gefroscheth, beth so lange nha gelegenheit der tith se ehne bekamen hebbenn binnen Ribbenitze, sonnavende thovoren 4 ) alse Carin Moltke up den folgenden sondach 5 ) scholde thor erde dorch christlichen gebruck bestediget werden, und der Moller den negestfolgenden dingestdach 6 ) vorhoreth dorch [den] angestman, und den Middewekenn, alse up denn dach Petronellae, 7 ) mith denn [ra]de vor Ribbenitze vann baven dale gerich[tet] und siin lonn alse ein aveldeder dar umme entfangenn und gedodet, darmith denn frunden ock ist ein noge gescheen. Und dit alles ist gescheen nha der geborth unses herenn Jesu Christi, do men schreff 1564.

Fol. 4 a. 1565. Item noch so leth de kerckhere ein kindekenn graven; darvor 4 ßl. S.

Fol. 5 b. Item de kerckhere leth sine maget begraven den . . . 8 ) nha Marien berchgang; 9 ) darvor 4 ßl. Lüb. klockengelth.

Anno etc. . 65 ist ein Pestilentzie gewesen. Wy darmith (mit 10 ) dem Bedell) umbghan und bekhamen 4 Marck Sundisch. Overst van wegen der Kriegshandelung mit der Stadt Rostogk dat meiste darhindenn gebleven und nicht hebben bekhamen konen.


1) Mai 17.
2) Mai 25.
3) Mai 28.
4) Mai 27.
5) Mai 28.
6) Mai 30.
7) Mai 31.
8) Der Tag fehlt.
9) Nach Juli 2.
10) Mit - Bedell am Rande nachgetragen.
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Summa lateris 4 Marck Sundesch Bedelgelt; von dem dodengelde ist nichts uthgegeven.

Fol. 6 a. Anno 1566. Item 2 fl. mit bedeken bekhamen van Ostern beth Wynnachten.

Anno 67. Item 38 ßl. Lüb. bedelgeldt dat jar.

Anno 68. 3 fl. 18 ßl. Lüb. Bedellgeltt von diesem jar.

Anno 69. 3 fl. 18 ßl. Lüb. Bedelgelt, ane dat wy den PulSanten drinckgelt geven, dho die köster dodt bleff up den thorme.

Anno 70. 4 fl. und 18 ßl. Lüb. mit dem Bedel gesammelt.

Fol. 6 b. Anno etc. . 71. 5 fl. mith dem Bedell gesammeltt.

Anno etc. . 72. 5 fl. und 3 ßl. Lüb. mith dem Bedell gesammelt.

Anno etc. . 73. 5 fl. 5 ßl. und 10 Penning Sundesch mit dem Bedell gesammelt.

Chim Meybohms Hausfrawe seeligere hat einen Rock in daß Gotshuß gegeven; densülvigen eynem armen Megdleinvor 3 fl.verkofft.

Fol. 7 a. Anno etc. . 74. 5 fl. 6 ßl. Lüb. mit dem Bedell gesammeltt.

Fol. 7 b. 2 ßl. Lüb. Clauß Wülcken im Backhuese thor Peetz wegen eines Kindes in dath Gotshuß gegeven.

Fol. 8 a. 5 fl. mit dem Bedell gesammelt.

4 Marck Sundisch Hans Beeckman tho Deerkow vor sine seelige frawen int Gottshuß gegeven.

8 ßl. ktockengelt bekamen vor den knecht van Hesekendorp, so in dem sode vordranck im kroge.

Fol. 8 b. Anno etc. . 76. Die kerckenbrekers hebbent dat vorige wechgestalen.

5 Mark Sundisch Hanß Jurges seeligen frawe int Godeßhus gegeven.

Fol. 9 a. Anno etc. . 77. 8 ßl. Lüb die wandtmaker, so up der Fehr starff, klockengelt geven.

3 Mark Sundisch mit dem Bedel gesamblet.

Anno etc. . 78 ist mit dem Bedel wedder gesamblet, nahdem die lüde unwillig tho gevende van wegen des gestalen geldes uth der kercken.

Anno etc. . 79. 4 Mark Sundisch mit dem Bedel gesamlet. Ist averst bether kein dodengelt uthkamen; hernach dartho geholden, dat die klocken nicht gelüdet scholden werden, ehir sie solckes verborget.

Fol. 9 b. Anno etc. . 1580. 2 Taler mit dem Bedell gesammelt.

Fot. 10 a. (1/2 Thaler straaff von Petern Plaggemeyer tho Peterßdorff vor den ungehorsam, dath he den Cüster nicht mit halen helpen willen, entfangen. 1 )


1) Durchstrichen.
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Fol. 10 b. Anno etc. . 1581. 2 fl. mit dem Bedell gesammeltt.

4 Thaler Meister Hanß Kolberge Erven, darvor dath eme die Begreffnisse in der Kercken vergönnet, gegeven und erlegt.

Fol. 11 a. Anno 1582.

Fol. 11 b. Item vor Gregers des Schniders kindt erlegtt 2 ßl. Lüb.

Item mit dem Bedel gesammelt 2 fl.

Fol. 12 a. Anno etc. . 1583. 5 Mark Sundisch mit dem bedel gesammelt.

Fol. 12 b. Anno etc. . 1584. 1/2 fl. klockengelt wegen Hinrich des fhermans broder.

1 Thaler zu Deerkow Henningk Beckman wegen des ungehorsames, dat he den Cuester nicht halen helpen.

2 fl. mit dem Bedel gesamblett.

Fol. 13 a. Anno etc. . 1585. Inname des klockengeldes wegen der begreffenisse der doden ist upgehöret na der rekenschop dem Jungkhern gedan, wie solckes im böke der Inname vortekent.

8 ßl. Lüb. entfangen van Peter Fischers frawen tho Oldendorp. 11 ßl. Lüb. hefft he darby uthgegeven, so he schuldig gewesen wegen der Lype.

Fol. 13 b. 5 Marck hebbe wy myt dem Bedell gesamlett.

Anno 1586. 2 ßl. Lüb. Hynrick Meyer de snider vor 1 kindt.

Fol. 14 a. 2 fl. mit dem Bedell gesamblet.

Anno 1587.

Fol. 14 b. 2 fl. mit dem Bedell gesammelt.

Fol. 15 a. Anno etc. . 88 up vocem jucunditatis 1 ) hefft der Ehdele und Ehrenfeste Jorgen Moltke van den vorstendern der kercken selbst, wie im andern böke der Inname wider ercleret und gesettett, klare richtige Reckenung genomen, Ingave und uthgave jegen ein ander vergliket, und nach der tydt die vorstender ingenamen, wie folget.

2 ßl. Lüb. van dem Moller Henning Gosehals vor 1 kindt klockengelt.

2 fl. mitt dem Bedell gesamblet in der kercken.

Fol. 15 b. Anno 1588 achte tage nach Jacobi 2 ) ist Evertt Bade zu Deerkow verstorben. Dieweil Er aber durch geschehene vleissige bitte des Erbarn und wolweysen Hern Clauß Hermanß, Rathsverwanten, und dan der auch Ersamen Heinrich Smidt und Herman Dreyers, alß Burgern der Stadt Rostogk, bey dem Edlen und Ehrentfesten Jorgen Moltken uff Toidtkendorff Erbsassen so


1) Mai 12.
2) August 1.
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viel bittlich vermocht und angehaltten, daß er ist in die Kirche begraben worden, alß haben seine Erben vor solche Zulassung, die ihnen der Juncker vergonnet, heuten dato in daß Gottshuß funff gulden entrichtett. Idoch sollen seine Erben hier nachmals keine gerechtigkeitt sich dadurch und hiemitt zu gebrauchen und zu genießen haben. Actum Toidtkendorff, den 3. Novbr. Anno etc. . 88.

Fol. 16 a. Anno etc. . 1589. 8 ßl. Lüb. Gorgies Buggelmast wegen, so dodt gesteken tho Krummendorff.

8 ßl. Lüb. Karsten Rodebart wegen, so tho Deerkow dodt geschlagen wart vam Moller.

2 fl. mit dem Bedel [gesam]let.

Fol. 16 b. Anno Christi 1590. Item mit dem bedet gesamlet 2 [fl].

Fol. 17 a. Anno Christi 1591 16 ßl. de Moller Mattzhagen gegeven.

Item 1 Daler hefft Clawes Jurges thor Peetze syn fruwe in erer groten kranckheit int Gadeßhuß gegeven tho erer huden morgen begreffniß.

Item mit dem Bedell gesamlet 2 fl.

Fol. 17 b Anno 1592. 1/2 fl. wegen des knechtes up der Fhere.

Item 2 fl. mit dem Bedel gesamlet.

Anno 1593.

Fol. 18 a. 2 fl. mit dem Bedel gesamlet.

Anno 1594. 10 fl. entfangen vor de begreffniß Olden Thomas tho Deerkow, by Badeschen denend; iß in de kercken begraven.

8 ßl. Lüb. vor den knecht up der Fhere.

Item mit dem Bedel 2 fl gesammelt.

Fol. 18 b. Anno 1595. 2 ßl. Lüb. de Fischer vam Hoffe vor 1 kindt.

12 ßl. Lüb. de Schluter vam Hoffe geven, syner frawen wegen.

Item 2 fl. mit dem Bedel gesammelt.

Fol. 19 a. Anno 1596. 1 1/2 fl. mit dem Bedell gesammelt.

Fol. 19 b. Anno 1597.

Fol. 20 a. Item 5 1/2 Marck Sundisch mit dem Bedell gesamlett.

Anno etc. . 98. Idt hefft Peter Hane, so up dem Hoffe tho Toidtkendorff im Porthuse in Gott verscheiden, in Gades huß verehret 11 fl. und acht Lub. Schilling.

Item 4 fl. die Jungkfraw Lysabet Vieregge.

Fol. 20 b. Item 5 Marck Sundisch mit dem Bedell gesamlet.

Anno 1599.

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Fol. 21 a. Item 5 Marck Sundisch mit dem Bedell gesamlet.

Fol. 21 b. Anno etc. . 1600.

Fol. 22 a. Item 4 Marck 8 ßl. Lüb. mit dem Bedel gesamlet.

Anno etc. . 1601.

Fol. 22 b. Item 5 1/2 Marck Sundisch mit dem Bedel gesamlet.

Anno etc. . 1602. 2 1/2 fl. Hanß Rodebart tho Deerkow gegeven vor de greffniß.

Fol. 23 a. Item 5 Marck Sundisch mit dem Bedell gesammeltt.

Anno etc. . 1603. 1 fl. Chim Lange mit der frawen und 3 kynder gestorven uthgegeven.

1 fl. Jorgen Below wegen syner frawen und 3 kynder inn der pest gestorven.

Fol. 23 b. 4 Marck Sundisch wegen syner frawen und 2 kynder.

Item 5 1/2 Marck Sundisch mit dem Bedell gesamblet.

Es hefft die Scheper Christoffer Frame eine tho int Gadeshuß gegeven; diesulvige vorkofft vor 6 fl.

Anno 1604. 4 Marck Sundesch Hanß Uthstein [wegen] syner kynder, so in der Pest geftorven, gegeven.

Item 2 fl. mit dem Bedel gesammelt.

Fol. 24 a. Anno etc. . 1605. 2 fl. mit dem Bedell gesamlet.

Anno etc. . 1606. De olde Beckmansche gegeven vor greffnisse 5 fl. Item die olde Badesche tho Deerko gegeven 5 fl. Disse greffnisse is enen uth gnaden also erlövet vam Junckhern, nicht dat sie scholden eine ewige greffnisse hebben edder fryheit, sondern erlangen khonnen uth gnaden.

Wat averst mit dem Bedel gesamblet und sonsten vor greffniß der doden empfangen, hebben die kerckenbrekers dat schap erbraken und gerovet.

Fol. 24 b. Anno etc. . 1607. Item 1/2 fl. die Tymmerman, so sick dodt fiel, tho Deerkow.

Item mitt dem Bedell qesamblet 2 fl.

Anno etc. . 1608. Item 12 ßl. Lüb. der Snider up der Fhere.

Fol. 25 a. Item 12 ßl. Lüb. de olde Fraw up der Fhere.

Item mit dem Bedell gesamblet 5 Marck Sundisch.

Anno etc. . 1609. Item mit dem Bedel gesamlet 5 1/2 Marck Sundisch.

4 fl. Ewalt Beckman vor synes vaderß begreffniß.

Fol. 25 b. Anno 1610. 4 fl. Chim Grebbyn de vorstender gegeben.

4 Marck Sundisch syn husfraw gegeben.

Item mit dem Bedel gesamlet 8 Marck Sundisch.

Anno etc. . 1611. Mit dem Bedelde gesammelt 7 1/2 Marck Sundisch.

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Fol. 26 a. Anno etc. . 1612. 5 fl. hat Chim Bene van Deerkow geben, dho er in die Kirche begraben ist.

Item mit dem Bedel gesammelt 8 Marck Sundisch.

Anno etc. . 1613. 8 ßl. Lüb. die vaget Block syner Möddern wegen.

Item mit dem Bedell gesamlet 6 1/2 Marck Sundisch.

Fol. 26 b. Anno etc. . 1614. Item mit dem Bedell gesamlet 2 fl.

Anno etc. . 1615. 8 ßl. Lüb. de Schomaker van der Fhere vor 1 kindt.

Fol. 27 a. 8 ßl. Lüb. des Mannes wegen, so verdruncken wer in der Warnow tho Michelßtorff.

Item mit dem Bedell qesamlet 6 1/2 Marck Sundisch.

Item Anno 1616. Item 1617.

Fol. 27 b. Anno 1618 unndt Anno 1619.

Hans Everdes Hausfraw 5 fl. fur die begrebnus in der Kirchen.

Fol. 28 a. Anno 1620. 8 ßl. Jacob N. der Schuster auf der Fhere.

Fot. 28 b. Anno 1621. Anno 1622.

(Umb diese Zeit ungefehr hat Michael Schrot das Ampt geführt und Register gehalten.) 1 )

Fol. 29 a. Anno 1623. Ewaldt Beeckman fur ein Kindt, welches aus bewilligung des Jungkern in die Kirche alhie begraben worden, entrichtett 4 fl.

Anno 1624.

Fol. 29 b. 8 fl. Daniel Bruns Sohn (?) fur die begrebnus.

30 fl. Marcus Busacker undt dessen nachgebliebene Witwe ihrer begrebnuß wegen geben.

Anno 1625. 3 ßl. Hinrich Pinnow fur 1 Jungen, so in der Waßerflut umbkommen, 13. Febr.

Fol. 30 a. 5 fl. Ewaldt Beeckman wegen seiner Mutter, so in der Kirchen begraben.

8 ßl. Chim Beerenß calcant.

Anno 1626. Anno 1627.

Fol. 30 b. Anno 1628.

Fol. 31 a. Anno 1629. 3 fl. Ewald Beeckman fur 1 Kindt, so in die Kirche begraben worden.

Eben in diesem Jare gegen den Außgang des Junii hat der gerechter Gott uns abermahlen dieses Ortes mit der sweren Plagen der Pestilentz heimzusuchen angefangen. Daran sein qestorben unnd begraben worden nachgeschriebene Personen.


1) Am Rande.
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Cersten Plaggemeyers S. nachgelaßene Witwe am 27. Jun.

Der Bartemschen Sohn 29.

In Julio dies mensis 2. Chim Preen der Vorsteher.

Fol. 31 b. Im Juli 17 weitere Personen (Eine frembde magdt, so der krancken warten, die verstorbenen kleiden wollen);

Aug. 2 - 13: 11 Personen (Hans Preen der Schultz).

Fol. 32 a. Aug. 14 - 17: 5 Personen.

Bis nuhero sindt die glocken gerüstet (?) allen vor diesen Verstorbenen. Alß aber eben an obgedachten 17. Aug. mitten unter dem Geleutt die Mittelglocke geborsten, alß hat man folgendeß einhalten undt angeben mußen.

Aug. 19 - 30: 7 Personen. Im September: 5. Im Oktober: 2.

Fol. 32 b Im November: 1 Person. Dez. 4 - 5: 2. Seind ohne dis sonsten gestorben unnd begraben: Dez. 8 - 31: 5.

Anno 1630. 4 ßl. Frentz Papeke vor den Boldek.

Hucusque Michael Schroth.

Fol. 33 a. Vorzaichnuß waß an Klockengeld ich David Schwick Pastor eingehoben.

Anno 1633. 8 ßl. Hanß Preen, Schulz in Crummendorff, wegen seiner Haußfraw.

8 ßl. Hanß Witzelman, Schneider in Toitendorff, wegen sein Töchterlein.

8 ßl. Hanß, der Muller zu Deerkow, wegen seines Sonhleinß.

Anno 1633. 1 ) 8 ßl. Widoon, der Schneider, wegen seines Sohnß Caspar.

Fol. 33 b. 8 ßl. Hanß Bere in Deerkow wegen seiner frawen Vignette 4. Martii. Die ist uff erlaubniß der Obrigkeit in der Kirchen begraben worden; davor sich versprochen der Sohn Joachim Bere der Kirchen uff Michaelis hujus anni 10 fl. zu entrichten; aber er hat damit kein Recht oder einigen Zuspruch an der Begrebniß. Dedit 8 fl. Vignette 14. Sept. 1635.

16 ßl Peter N. sewerböter uffm Hoffe Vignette 14. Aprilis.

16 ßl. entrichtet Pawel Berendes, der topffer uff der Fehr, wegen eines Knechtes Peter Wend aus Chursachsen burtig, Vignette 6. Maji.

 

Vignette

1) Lies: 1634.