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Auch die alte Kirche zu Picher ist im Frühling 1875 abgebrochen, um einer neuen auf derselben Stelle Platz zu machen. Gefunden ward beim Abbruch nichts, obgleich der Herr Präpositus Köhler die Arbeit sorgsam überwachte. Es bestätigte sich aber dabei die von mir geäußerte Ansicht, daß der östliche Theil ein Anbau aus jüngerer Zeit sei. Dies veranlaßte den Herrn Präpositus Köhler zu weitern Nachforschungen. Derselbe fand denn auch im Pfarr=Archiv die Nachricht,
"daß 1635 unter Herzog Adolf Friedrich die Kirche verlängert sei."
Dies bezeugen auch die Acten des Staats=Archivs.
Am 22. Sept. 1633 bittet der Pastor M. Joachim Rönckendorf den Herzog "um Steine zum Bau und um einen neuen Altar". Am 19. Nov. 1634 berichtet derselbe dem Herzoge, daß "die Kirche zu Picher zu klein im Gebäu gewesen sei und deshalb habe erweitert und größer gebauet werden müssen."
Hiezu stimmen auch die der Zeit nach bestimmten und von mir a. a. O. S. 196 ausgezählten und beschriebenen,
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auf Glas gemalten Wappen 1 ), welche alle zwischen 1620 und 1640 fallen. Auch der Herzog wird sein Wappen in einem Fenster gehabt haben, indem der Pastor M. Joachim Rönckendorf am 19. Nov. 1634 den Herzog zu den Fenstern für sich "um eine Lufft (Lucht) mit Waffen und Fenster zum Geschenk" bittet. Von diesem Fenster war aber keine Spur mehr vorhanden.
Hieraus ergiebt sich, daß der östliche Theil der Kirche nicht, wie ich a. a. O. S. 196 angenommen habe, in der zweiten Hälfte des 15. Jahrh. angebauet ist, daß man aber noch 1635 den junggothischen Baustyl herzustellen sich bemühte, was wohl selten vorkommt.
G. C. F. Lisch.