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Gläserner Spindelstein von Dämelow.

Herr von Storch auf Dämelow, bei Brüel, nördlich von Häven, fand auf seinem Gute nahe an der Ventschower Grenze auf dem Felde einen höchst seltenen Spindelstein oder Würtel und schenkte in richtiger Würdigung des Fundes denselben dem Verein.

Der Spindelstein ist von dunkelgrünem Glase, am Rande mit gelben Zickzacklinien oder Spitzen verziert. Die Arbeit ist ohne Zweifel römisch. Dieser Spindelstein gleicht also an Masse, Verzierung und Arbeit ganz dem zu Nieder=Rövershagen bei Rostock gefundenen und in Jahrb. XXXIX, S. 137 beschriebenen Exemplar; nur ist das Exemplar von Dämelow 1 ) kleiner und an Gestalt mehr ringförmig (2 Cent. im Durchmesser), während das Exemplar von Rövershagen dünner und scheibenförmig ist.

Beide Funde sind auch dadurch merkwürdig, daß die Fundorte 9 Meilen aus einander liegen; Dämelow liegt allerdings nur ungefähr eine Stunde von Häven, dem Fundorte vieler römischen Alterthümer.

Zu Dämelow sind schon früher blaue römische Glasperlen gefunden; vgl. Jahrb. XXXVIII, S. 152.

G. C. F. Lisch.



1) Die Sammlung des Vereins besitzt schon seit den ersten Jahren der Sammlung einen ähnlichen ringförmigen gläsernen Spindelstein aus dem sogenannten "Wendenkirchhof" von Leussow. Derselbe ist auch von dunkelgrünem Glase mit gelben Blumen in hellblauen Ranken. Vgl. Jahrb. V, B, 1840, S. 82.