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c. Eisenzeit.


Begräbnißplatz von Naudin.

Beim Bau der Eisenbahn von Kleinen nach Lübek ward im Herbst 1868 zu Naudin bei Kleinen in einer Sandgrube ein sogenannter "Wendenkirchhof" aufgegraben, in welchem außerordentlich viele mit zerbrannten Menschengebeinen gefüllte Urnen standen, welche jedoch alle zerbrochen waren und beim Graben zertrümmert wurden. Nur ein Bruchstück von einer braunen dickwandigen Urne ohne Verzierungen mit einigen Knochen konnte der Gutsbesitzer Herr Strömer, welcher zu spät Nachricht von dem Funde erhalten hatte, einsenden. Nach der Urne zu schließen, gehörte der Begräbnißplatz der jüngeren Eisenzeit an. Sonstige Alterthümer sind nicht bemerkt worden. Herr Strömer berichtet über die Fundstelle Folgendes. Der Begräbnißplatz war ein Kiessandhügel (eine Horst) in einem trocken gelegten, kleinen, flachen See. Die Bestattungsweise war sehr ärmlich. Die zerbrannten Gebeine lagen zum Theil in Urnen, bald mit, bald ohne Schutzsteine, zum Theil aber auch nur in kleinen Gruben, welche mit Feldsteinen ausgesetzt waren. - Auch der Herr Kammer=Secretair Meyer zu Schwerin, der in seiner Jugendzeit zu Naudin gelebt hat, berichtet, daß schon früher an der bezeichneten Stelle oft Urnenscherben gefunden seien.

G. C. F. Lisch.