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I.
Gadebuscher Amts= und Schloß=Rechnung

1451 - 1452.

Mitgetheilt

von

Dr. G. C. F. Lisch.


Es giebt, außer den Chroniken, wohl kaum andere schriftliche Denkmäler der Vorzeit, welche für die Erkenntniß des inneren Lebens vergangener Jahrhunderte so wichtig wären, als die bis auf die neuesten Zeiten fast ganz und ungebührlich vernachlässigten alten Rechnungen, welche in das häusliche Leben einen noch tiefern Blick gönnen, als die Chroniken. Eine der inhaltsreichsten alten Rechnungen, die mir je vorgekommen sind, ist die vollständig im Folgenden von mir mitgetheilte, welche ich vor längerer Zeit unter noch ungeordneten alten Papieren ("Rejectaneis") im Schweriner Archive fand. Vor den meisten andern ähnlicher Art zeichnet sie sich durch eine große Fülle von Ausdrücken aller Art von Gegenständen des häuslichen Lebens und durch eine seltene Reinheit der niedersächsischen (plattdeutschen) Sprache aus, wie auch die Handschrift für die Zeit eine ungewöhnlich klare, große und saubere ist. Für die Sprache wird diese Urkunde lange eine reiche Fundgrube und ein nachahmenswerthes Vorbild bleiben, zumal die Schreibweise der heutigen plattdeutschen Dichter und Schriftsteller (- nach der Aussprache -) grade keine empfehlenswerthe ist. Nicht minder giebt diese Rechnung eine ziemlich klare Uebersicht über die Lebensmittel, welche man vor 400 Jahren genoß.

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Auch für die Staatsgeschichte fallen in ausgezeichneten Rechnungen diese und jene Brosamen oft stark in's Gewicht. Die Rechnung nennt in den Ueberschriften keinen Ort. In den Hauptüberschriften wird jedoch gesagt, daß sie über ein Schloß ("tho des slotes behôff") geführt sei; sie ist also eine Hofrechnung und zwar ohne Zweifel für die Herzoge von Meklenburg. Es ist nun die Frage, über welche Hofhaltung sie geführt ist.

Viele Aufführungen deuten nur auf das Schloß Gadebusch. Vorzüglich sind es die Mühlen (die beiden "Roggenmühlen" p. 11), welche bestimmt auf Gadebusch hinweisen: die Kitzmühle und die Neue Mühle (p. 10). Die beiden letzteren Mühlen kommen in den Amtsrechnungen seit 1436 bei Gadebusch öfter und nur bei Gadebusch vor; ein Kitz (Fischervorstadt) war z. B. bei Schwerin und Wismar nicht. Auch der "Bauhof'' (p. 12), welcher noch heute steht, deutet auf Gadebusch. Daß in der Rechnung (p. 15) eine Strafe ("Bruch") aus Jarmstorf in Rechnung gebracht wird, weiset eben so gewiß auf Gadebusch hin.

Vor allen Dingen entscheidend ist aber, daß als Hauptverwalter wiederholt "Lüdeke von Bassewitz" (p. 2) mit dem Zunamen genannt wird und noch öfter als "Lüdeke" vorkommt (p. 14 und 16). Am 6. Jan. 1452 bestellte nämlich der Herzog Heinrich den Lüdeke von Bassewitz (wahrscheinlich aus dem Hause Maslow), zum "Vogt und "Amtmann über Schloß, Stadt und Vogtei Gadebusch" 1 ). Da nun die Rechnung den Zeitraum von Michaelis 1451 bis Michaelis 1452 umfaßt, und sich vorzüglich in dem Jahre 1452 bewegt, so ist es ohne Zweifel, daß die hier mitgetheilte Rechnung die erste Rechnung des Gadebuscher Küchenmeisters aus der ersten Zeit des Gadebuscher Vogtes Lüdeke von Bassewitz ist. Hiermit stimmen denn auch einige geschichtliche Ereignisse überein, welche in der Rechnung aufgezeichnet sind.

Wiederholt wird des Besuches des "Königs" und des "Herzogs Alf" gedacht, z.B. p. 2 zwei Mal: "do de koningh vnde hertich Alleff hîr weren". Ja, es wird (p. 5) genau gesagt:

1452. "Des donredâghes na (Purificacionis Marie)
quêmen de koningh vnde hertich Alleff hîr
vnde weren hîr III nacht myt hundert vnde vêre
vnde vêrtich pêrden."


1) Vgl. Anhang.
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Sie kamen also am 3. Februar 1452 an und blieben bis zum 6. Februar Morgens.

Dieser König ist nun der König Christian I. von Dänemark aus dem Hause Oldenburg (1448-1481), welcher die Dorothea, Tochter des Markgrafen Johann des Alchymisten von Brandenburg zur Gemahlin hatte; diese war eine Brudertochter der Herzogin Dorothea, welche eine Tochter des Kurfürsten Friedrich I. von Brandenburg und Gemahlin des Herzogs Heinrich von Meklenburg war: beide Frauen waren fast von gleichem Alter.

Der Herzog "Alleff" ist der Herzog Adolph VIII. von Schleswig und Graf von Holstein, letzter Herzog von Schleswig aus dem Hause Schauenburg († 1459), welcher auch mit dem Meklenburgischen Fürstenhause durch die Frauen vielfach verwandt war und Vaterbruder des Königs Christian I. von Dänemark.

Die Herzoge von Meklenburg waren mit dem Markgrafen Friedrich dem jüngeren von Brandenburg, welcher die Prignitz und Altmark besaß, wegen mannigfacher Uebergriffe und zahlreicher Raubfehden in "bittere Feindschaft" gerathen. Es waren wiederholt Versuche gemacht, die Irrungen beizulegen, jedoch vergeblich, bis es dem Könige Christian I. gelang, auf einer Versammlung zu Wilsnack die Streitigkeit zu schlichten und den Frieden herzustellen 1 ). Der König kam nach Deutschland über Lübek. Berckmann in der Stralsundischen Chronik 2 ) sagt:

"Anno 1452 -- do wasz koning Carsten tho
Lübeck vnd loch do vort tho der Wilsznack,
dar wehren vorbadet de städte vnd menner."

Nach der hier mitgetheilten Rechnung kamen der König und der Herzog Alf am 3. Febr. (des donredâghes na Purificacionis Marie) in Gadebusch an und blieben hier drei Nächte. Sie erholten sich hier durch Ruhe und Jagd; denn in der Rechnung heißt es:

"den jegheren vor ere jâgerichte, do de koningh
   "vnde hertich Alleff hîr weren."

Am 6. Febr. zogen sie nach Wilsnack, allerdings etwas weit von Gadebusch, wo am 7. Febr. die Verhandlung war. Hier waren als "gekorne Schiedsherren" der König Christian


1) Vgl. Rudloff Meklenb. Gesch. II, 2, S. 771 flgd.
2) Vgl. Joh. Berckmann's Stralsundische Chronik, herausgegeben von Mohnike und Zober, S. 198.
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von Dänemark, der Kurfürst Friedrich der ältere von Brandenburg, der Herzog Heinrich von Braunschweig und der Herzog Alf von Schleswig versammelt und brachten den Frieden zu stande 1 ). Wahrscheinlich nahm der König auch den Rückzug über Gadebusch, da es in der Rechnung p. 5 heißt:

"Festum Dorothee des donredaghes (Febr. 10) quêmen
de heren vnde myn vrowe hîr mit neghentich
pêrden vnd weren hîr twê nacht."

Unter den "Herren" sind wohl der König, der Herzog Adolph und die meklenburgischen Herrschaften zu verstehen, da das Datum grade zu der Rückreise paßt.

Eine andere geschichtliche Begebenheit wird auch vorzüglich durch diese Rechnung aufgeklärt. Es wird p. 8 für die Zeit von Ostern bis Michaelis 1452 gesagt:

"Item êne halue last bêrs quam to Rene, do dat
vroychen beghân wart."

Dieses fürstliche "Fräulein" ist die Prinzessin Katharine, erste Tochter des Herzogs Heinrich und der Herzogin Dorothea von Meklenburg, nach slagghert's Chronik des Klosters Ribnitz:

"Froychen Katherina was in eynem iuncfrowen-
closter werlick vmme ghestlyker tucht wyllen vnde
gude sede tho leren, vnde do se VII iar olt was,
vyl se van ener treppen, dar van se starff."

Aus unserer Rechnung lernen wir, daß das in der Chronik nicht genannte Kloster das Kloster Rehna, nicht weit von Gadebusch, und ihr Todesjahr 1452 (zwischen Ostern und Michaelis) war 2 ).

Das schloß Gadebusch, in einer angenehmen Gegend, wird im Mittelalter große Räumlichkeiten gehabt haben; dazu waren Schloß und Amt Gadebusch Leibgedinge der Herzogin Dorothea, welcher auch wohl das nahe Jungfrauenkloster Rehna besonders lieb war, in welches sie sich im Alter zurückzog und in welchem sie auch starb 3 ).


1) Die Friedens=Urkunde ist gedruckt in Riedel Cod. Dipl. Brand. II, 4, p. 467, jedoch in der Ueberschrift unrichtig vom 3. Febr. 1452 datirt. Der 3. Febr. würde "am dage na lichtmissen" sein; da aber in der Urkunde steht: "an mandage na lichtmissen", so ist dies der 7. Febr., wie auch aus dem ganzen Zusammenhange hervorgeht, da der König am 3. Febr. erst in Gadebusch ankam.
2) Vgl. Jahrbücher XV. S. 299 flgd. - Auf S. 300 findet sich ein Druckfehler, da es MCCCCLII statt MCCCLII heißen muß.
3) Vgl. Jahrb. XV, S. 299.
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Daher waren der Herzog Heinrich und die Herzogin, auch in Begleitung ihrer Söhne, der "jungen Herren", oft zum Besuche in Gadebusch, welches man für die alten Zeiten eine Neben=Residenz nennen kann. Was für Meklenburg=Schwerin jetzt Ludwigslust ist, war vor 400 Jahren Gadebusch.

Merkwürdig ist für jene Zeiten das große Gefolge, mit dem die Fürsten reiseten, und die große Anzahl von Pferden, da man im Mittelalter mehr ritt, als fuhr. Ein kurzer Ueberblick über eine kurze Zeit, wie sie unsere Rechnung vorführt, wird dies zur klaren Anschauung bringen. Die Fürsten kamen nach Gadebusch:

1452.  Febr. 1 mit 144 Pferden.
          Febr. 10 mit 90 Pferden.
          März 8 mit 91 Pferden.
          April 16 mit 116 Pferden.
          Julii 27 mit 60 Pferden.
          Sept. 10 mit 220 Pferden.

Dabei war der Verbrauch von Bier sehr bedeutend. Wahrscheinlich waren in Gadebusch große Brauereien, vielleicht auch eine Hofbrauerei. Von Privatbrauereien scheinen die von Preen und Strestorp genannt zu sein (p. 1). Denn es wird nach älteren Schloß=Rechnungen seit dem Jahre 1436 von Gadebusch sehr viel Bier nach Schwerin und Neustadt, auch nach Meklenburg geschickt. So z. B. wurden im Herbst 1451 auf dem Schlosse 36 Drömt Malz verbrauet.

Endlich wird die Rechnung zu vielen andern Betrachtungen über das tägliche Leben, welche hier nicht weiter verfolgt werden können, Veranlassung geben.

 


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Gadebuscher Amts= und Schloß=Rechnung

von Michaelis 1451 bis Michaelis 1452.


p. 1.   Anno domini MCCCCLI°.

Dit is dat ik ghekoft vnde vthegheuen hebbe tho der kôkene vnde des slotes behôff.

In dat erste X mark vôr III tunne kôulêsches vnde vôr I tunne botteren. Item X mr. vôr øre 1 ), soltendorsch, vor soltenlas, vor rekelink 2 ), raff 3 ), zelspek, grûneuische 4 ).

Item VIII mr. vor ôlige vnde vôr honnich. Item XVIII mr. vôr crût, also vôr saffrân, peper, engheuer, kannêlkonfecht, malmesyen 5 ), mandelen, rosynen, rîs.

Item XXIII tunne bêres, achte tunnen quêmen fôr Mekelenborch: dat bêre myt deme holte de tunne XII s., IIII witte den dregheren. Summa VI mr. IIII witte. Achte tunnen synt vp deme slote drunken: de tunne IX s.,


1) Das Wort: øre, welches sonst im Plattdeutsachen wohl nicht vorkommt, bedeutet wohl: "Lachsforelle", welche deutsch auch Föhre (statt Forelle) heißt, und zwar vielleicht: geräucherte Lachsforelle, im Gegensatze zu dem darauf folgenden "gesalzenen Lachs." Im Schwedischen heißt Ørlax: Lachsforelle und im Dänischen laxørred: Lachsforelle. Nach Herrn Etatsraths Worsaae Mittheilung heißt noch heute in Jütland die Lachsforelle = øre. Unten p. 8 kommt noch ein Mal øre vor, und zwar nicht Lachs daneben.
2) Rekeling = die aus dem Bauche der riesigen "Heilbutte" (Pleuronectes Hippoglossus) geschnittenen, gesalzenen und getrockneten Streifen, als Delicatessen. Vgl. Schiller Thier= und Kräuterbuch Heft 3, S. 21.
3) Raff = die aus demselben Fische geschnittenen, getrockneten Rückenfloßfedern am Rückentheile. Vgl. Schiller daselbst.
4) Grônevische = Grôn = grün, in der Bedeutung: frisch, noch heute in der niederdeutschen Sprache, z. B. grüne Heringe, grüne Pflaumen u. s. w.
5) Malmesin = Malvasier=Wein.
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den dregheren IIII witte. Summa V mr. IIII witte. Item VII tunnen synt ghedrunken thoPreens hûs, wan myn here rîden wolde vnde de steuele antôch 1 ), IIII van Prene vnde III van Strestorpe 2 ): de tunne IX s. vnde XIIII Pfennig (Meckl.) den dregheren. Summa IIII mr. II Pfennig (Meckl.) .

Item IX mr. HI s. vôr II I t. heringhes. Item XI mr. IIII witte vôr VII I t. soltes. Item VIII s. vôr I lîespunt tallighes. Item VI mr. vôr VII grôte holtene kannen, IIII stîghe bekere, IX stîghe schâlen, II hundert vâte 3 ). Item III mr. V s. vôr III tunne etikes. Item XXX s. vôr I kûuen, vôr I emmer vnde vôr VIII bende vmme standen 4 ) vnde vmme kûuene. Item II I mr. vôr II brantrôden 5 ), II hîserne kîle, vôr slôte, vôr slôtele, vôr neghele, vôr luchterpîpen.

Summa desser syden V vnde neghentich. mark II s. vnde II Pfennig (Meckl.) .

p. 2.    Item I mr. vôr II wînuate. Item VI s. vôr cipollen. Item XXIIII s. vôr rôuen, XII vôr sennep, II s. vôr VIII schepele grutte to mâkende. Item IIII mr. XIII witte vôr witbrôd myt deme dat de koningh vnde hertich Alleff hîr weren. Item XXVIII s. vôr I dromet erweten. Item II mr. IIII s. den iegheren vôr ere iâgherichte 6 ), do de koningh vnde hertich Alleff hîr weren. Item XXX I s. vôr grôneulêsch. Item III s. vôr I myssinghes horne tho mâkende. Item III mr. eneme herde, de de meste swîne hôdde tho Cremptze. Item I punt vôr I lutken wâghen. Item XII s. vôr I rêp tôme sôde. Item XIII s. vôr êghere. Item VIII s. êneme ketelbûter 7 ) vôr ketele vnde grâpen to lappende 8 ). Item


1) Sehr bezeichnend und selten für die Abreise.
2) Preen und Strestorp sind wohl Besitzer von Privatbrauereien. Uebrigens ein sehr reichliches Frühstück mit 7 Tonnen Bier.
3) Alle diese Geräthe sind wahrscheinlich hölzerne. Es sind noch hölzerne Schalen und Teller aus dem Mittelalter vorhanden.
4) "Stande" = ist eine hohe Butte, welche unten weiter ist, als oben. Noch jetzt im Lande mit der Aussprache "stann" gebräuchlich.
5) "Brandrode" = eiserner Stab im Rauchfang über dem Feuerheerd zur Aufhängung der Kesselhaken; in andern Ländern auch wohl: ein eiserner Bock zum Anlegen der Holzscheite auf dem Feuerheerd (Brandbock).
6) Jaghericht ist der den Jägern herkömmlich zufallende Antheil am erlegten Wilde (Abfall).
7) Ketelbûter: Kesselflicker, z. B. oltbûter: Altflicker.
8) Lappen flicken, z. B. in Kurhessen oltlepper: Altflicker.
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II mr. vnde X s. vôr lôwent 1 ) to sekken. Item III mr. vôr V dromet hoppen 2 ). Item II mr. vôr kâlen.

Item dat lô e n vp deme slote. Item deme bakmêster II mr., deme coke XXIIII s., deme kelreknechte XXIIII s. Summa de lônes V mr.

Item Ludeken Bassewissen 3 ) VI I mr. vôr want vnde vôr ênen vôderdôk 4 ). Item II punt vôr ênen zârdôk 5 ). Item X mr. vôr hâueren. Item Werneken coke XLIIII mr. Item noch Ludeken V mr.

Summa desser sîde hundert mark I mr. X Pfennig (Meckl.) .


p. 3.    Dit is dat ik in de môlen kofft hebbe.

Item V s. vor III bende vmme de wellen. Item I mr. vôr II pâr wâghenschenen. Item II s. vôr I neueuerstok 6 ). Item XXVIII s vôr drê pâr râde. Item III mr. VI s. vôr VI dromet hâueren. Item X s. vor eyn lîuespunt taihghes. Item VIII s. vôr I hals to stâlende vnde vûr I ryne. Item II witte vôr I korff. Item III s. vôr III molden. Item VIII s. vôr XLVII sëlstrenghe 7 ). Item vôr IIII blocke to sâghende, de hadden XXX snede, vôr den snede IIII witte: summa II I mr. Item vôr I bôchholt vnde vôr I armeholt 8 ), de hadden XII snede, de snede II witte: summa VIII s.

Item ôuer de vastene hadde de môlemêster II tymmerlûde to sick vnde hôwen eyn gruntwerk 9 ) vnde bûweden I môlenrad. De êne arbeidede XX dâghe, de ander arbeidede X dâghe, des dâghes V witte vnde deme môlenmêstere I punt to lône: summa IIII mr. VI s. Item XIIII s. IIII Pfennig (Meckl.) to deme môlenrâde. Item XXVI s. VIII Pfennig (Meckl.) vôr


1) Lôwent: Leinwand.
2) Diese bedeutende Masse von Hopfen, welche auf dem Schlosse verbrauet ward, dürfte wohl ein Zeichen von gutem Bier sein.
3) Lüdeke Bassewitz, seit 6. Januar 1452 Vogt zu Gadebusch; vgl. Anhang.
4) Vôderdôk = Futterzeug.
5) Zárdôk = grobes Zeug aus Wolle und Leinen (Sarsche).
6) Neueuerstok, vielleicht vervchrieben statt: "neuerstok". "Näber" heißt noch heute ein Bohrer zum Ausbohren der Rad=Nabe. Da das Wort "never" hier mit "stock" zusammengesetzt ist, so ist ein "neverstock" wohl ein Stück Holz,aus welchem die Nabe gemacht wird.
7) Sëlstrenghe = Pferdesielenstränge.
8) Armeholt = dem grade gewachsenen Holze entgegengesetzt, aus dem die Arme des Mühlrades geschnitten werden.
9) Gruntwerk = Mühlengerinne.
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XX bicken 1 ) tho stâlende. Item XIIII s. de bicken 1 ) to scherpende. Item vôr hôffslach XXXVIII slichte îseren, dat îseren vôr VI Pfennig (Meckl.) : summa XIX s. Item XV stâlde îseren, dat îseren X Pfennig (Meckl.) : summa XII Pfennig (Meckl.) s. Item VIII mr. to lône in de môlen.

Summa desser sîden XXIX mr.


p. 4.    Dit is dat ik vte den môlen entfanghen vnde verkoft hebbe

Vthe der moltmôlen XXXV I dromet. Item I last II schepel, den schepel vôr VII witte. Summa XIIII mr. XIIII witte. Item XXVII I dromet, den schepel vôr II s. Summa XLI mr. IIII s. Item vthe der kîsmôlen 2 ) XI dromet moltes, den schepel vôr II s. Summa XVI I mr. Item vthe den beiden roghenmôlen XI dromet wêten; VI dromet den schepel vôr II I s.: summa XI mr. IIII s.; item V dromet, den schepel vor VIII witte: summa X mr. Summa van molte vnde van wêten drê vnde neghentich mark IIII s. II witte. - Item XXXVI dromet moltes synt vorbrûwen.


Dit is dat ik vthegheuen hebbe vnde koft hebbe an den bowhoff.

Item V mr. V s. vôr îserwerk vnde vôr hôffslach 3 ). Item Clawes Hacker VI mr. XIIII s. Item II mr. vôr sëelen, vor sëlstrenghe vnde vôr bintzële 4 ). Dat lôn IX mr. X witte.

Summa XXIII mr. VI s. IIII Pfennig (Meckl.) .


p. 5.    Post festum Dionisii des donredâghes (1451 Octbr. 14) quêmen myn here vnde myn vrôwe hîr vnde weren hîr sos nacht.

Festum Martini in deme âuende (1451 Novbr. 10) quêmen myn here vnde myn vrôwe hîr drê nacht.


1) Bicke = Spitzhacke.
1) Bicke = Spitzhacke.
2) Kîsmole = Kitzmühle, Mühle auf dem Kiz, Benennung einer (wendischen?) Vorstadt (namentlich am Wasser) in vielen Städten Meklenburgs.
3) Hôffslach = Hufbeschlag.
4) Sëlen = Pferdesielen. Sëlstrenghe = Sielenstränge. Bintzële = Bindseile.
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In profesto Purificacionis Marie (1452 Febr. 1) do quêmen myn. here vnde myn vrôwe hîr vnde weren hîr III nacht myt hundert vnde vêre vnd vêrtich pêrden vnde vortêrden m eren herberghen XIIII mr. XIIII s. vôr hâueren, vôr rûchuôder vnde vôr bêre.

Des donredâghes dâr nâ (1452 Febr. 3) quêmen de koningh vnde hertich Alleff hîr vnde weren hîr III nacht myt hundert vnde vêre vnde vêrtich pêrden vnde vortêrden in eren herberghen XIIII mr. XIIII s. vôr hâueren, vôr rûchuôder vnde vôr bêre.

Festum Dorothee des donredâghes (1452 Febr. 10) quêmen de heren vnde myn vrôwe hîr myt neghentich pêrden vnde weren hîr twê nacht. Summa des vôdergheldes III mr. XIIII s. VIII Pfennig (Meckl.) .

p. 6.    Dominica Reminiscere des mytwekens (1452 März 8) quêmen de heren vnde myn vrôwe hîr myt ên vnde neghentich pêrden vnde weren hîr twê nacht. Summa des vôdergheldes II mr. VII s. VIII Pfennig (Meckl.) .

Summa desses vôdergheldes ôuer winter, dat ik vthegheuen hebbe, XXV mr. XIII s.

Summa Summarum der vtghift ôuer winter druddehalff hundert mr. XXV mr. X V s.

Dy synt de nachte de de heren vnde myn vrôwe hîr ôuer zomer weset hebben vnde dat se an rûchuôder vortêret hebben.

Dominica Quasimodogeniti des suluen dâghes (1452 April 16) quêmen de heren vnde myn vrôwe hîr myt hundert vnde sosteyn pêrden vnde weren hîr drê nacht. Summa des vôdergheldes III mr. III s. VIII Pfennig (Meckl.) .

Festum Jacobi des donredâghes (1452 Jul. 27) quêmen de heren vnde myn vrôwe hîr myt sostich pêrden vnde weren hîr IIII nacht. To der suluen tyd blêuen myn vrôwe vnde de iunghen heren hîr VI nacht nâ myt XXXVIII pêrden. Summa des vôdergheldes IX mr. XV s.

Festum Natiuitatis Marie des sondâghes (1452 Sept. 10) quêmen de heren vnde myn vrôwe hîr vnde weren hîr III nacht, twê nacht myt twintich vnde twên hundert pêrden, de drudden nacht myt ê e n vnde neghentich pêrden. Summa des vôdergheldes III mr. XI s. IIII Pfennig (Meckl.) .

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p. 7.    Item Busse van Bulowe 1 ) vnde de Zassenlender 2 ) weren hîr ôk twênacht: de êrsten nacht myt vêre vnde sostich pêrden: Summa der quîtinghe IIII mr. III I s.; de anderen nacht myt achte vnde sôuentich pêrden: Summa der quîtinghe IIII mr. IIII witte.

Summa des vôdergheldes ôuer zomer XXV mr. II s. X Pfennig (Meckl.) .

Summa des vôdergheldes ôuer dat ghantze iâr veftich mr. XV s. X Pfennig (Meckl.) .

==========

p. 8.    Anno domini M°CCCCLII°.

Dit is dat ik van Paschen (1452 April 9) wente to sunte Michels dâghe (1452 Sept. 29) koft vnde vtegheuen hebbe tôr côkene vnde des slotes behôff.

Dominica Quasimodogeniti (1452 April 16). In der suluen wekene weren hîr twê mûrelûde, de den lutken kelre mûrden, de mêster IIII dâghe, des dâghes V witte, de knecht II dâghe, des dâghes I s. Summa VIII s. II witte.

Item X V mr. IIII Pfennig (Meckl.) vôr øre 3 ), vor solten dorsch, vôr vlakuisch 4 ), vôr grôneuische 5 ). Item XVII mr. XII s. VIII Pfennig (Meckl.) vôr II tunnen solten kôulêsches vnde vôr kôge, vôr schâpe, vôr lammer, vôr goze. Item XI mr. VI s. vôr crût, alse vôr peper, vor saffrân, vôr neghelken, vôr engheuer, vôr wyn, vôr malmesien 6 ). Item XIII s. tôr têringhe, do dat gût koft wart. Item II I mr. V witte vôr witbrôd. Item XV s. vôr eygere. IIII s. vôr grutte to mâkende. Item III mr. IX s. vôr II tunne soltes mit deme vôrghelde. Item II mr. IIII s. vôr ôlige vnde vôr honnich. Item XXI tunne bêrs. Ene last quam to Mekelenborch; II s. den dregheren: Summa VI mr. XIIII s. Item êne halue last quam to Rene, do dat vroychen


1) Bussov. Bülow ist wohl der Ritter Busso v. Bülow auf Wehningen † 1473.
2) Sassenlender = aus Sachsen=Lauenburg.
3) Øre vgl. oben S. 8, Note 1.
4) Vlakvisch = Fische, die am Rücken aus einander "gerissen" und so getrocknet sind. Vgl. Wehrmann Glossar zu den Lüb. Zunft=R.
5) Gronevische = frische Fische. Vgl. oben S. 8, Note 4.
6) Malvasier.
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beghân 1 ) wart, de tunnen IX s., den dregheren I s.: Summa III mr. VII s. Item III tunnen synt v p deme slote drunken, de tunne IX s., den dregheren VI Pfennig (Meckl.) : Summa XXVII I s. Item noch IIII tunnen de quêmen to Swerin, vôr dat Barnowesche bêre 2 ) dat bêre mit deme holte vôr XI s.: Summa II mr. XII s.

Summa desser sîde neghen vnde sostich mark VI s. X Pfennig (Meckl.) .

p. 9.    Item XII s. vor pertercilienwortelen. Item IX s. IIII Pfennig (Meckl.) vôr rôuen. Item XXIX s. vôr kâlen. Item VI s. vôr ênen nygen emmer, vôr III bende vmme standen. Item IIII s. vor neghele, vôr henghe, vôr hâken, vôr I vûreuorken. Item IX s. vôr I rê e p tôme zôde. Item XI s. vor glese. Item VII s. vor II nyge zëlen, vôr IIII hennepene strenghe to êneme lutken waghene. Item VII s. vôr III lechelen, vôr I holtene kannen, vôr III grôte schâlen, vôr III holtene bussen. Item IIII s. vôr I tëmes 3 ) in dat bakhûs. Item XX witte vôr II punt wasses.

Item dat lôn vp deme slote. Demo bakmêster II mr., êneme knechte XII s., deme côke XXIIII s., deme kelreknechte XXIIII s. Summa V mr. XII s.

Item III mr. vôr II dromet hoppen. Item XII s. IIII Pfennig (Meckl.) vôr lôwent. Item XXIIII s. vôr III elen wittes wandes, de krêch hertich Albert.

Item den iunghen heren XI elen brûnes Leydeschen wandes, de elen vôr XVIII s. Summa XII mr. VI s.

Summa desser sîden XXIX mr. XV s. IIII Pfennig (Meckl.) .


p. 10.    Dit is dat ik in de molen koft hebbe ôuer somer.

Item II I mr. I s. vôr IIII pâr râde. Item XXVII s. vôr III dromet hâueren. Item IX mr. vôr îserwerk, vôr bicken 4 ) to stylende vnde to scherpende vnde vor hôfslach 5 ), vôr neghele to den gruntwerken 6 ). Item êneme tymmermanne, de halp dat gruntwerk 6 ) bûwen, X s. vôr


1) Beghân, d. i. mit Vigilien und Seelenmessen begangen, d. h. bestattet ward (Leichenbegängniß).
2) Bernausches Bier, im Mittelalter sehr beliebt.
3) Tëmes = Sieb. Noch heute: Täms'.
4) Spitzhacken.
5) Hufbeschlag.
6) Mühlengerinne.
6) Mühlengerinne.
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VI dâghe. Item XVIII s. vôr III vêrdendêl schiptêrs. Item IIII s. vôr zëlstrenghe 1 ). Item den zâgheren vôr XI blocke, de hadden hundert vnde twê vnde vêrtich snede, vôr den snede IIII witte. Summa XI mr. XIII s. IIII Pfennig (Meckl.) .

Item dat lôn in der môlen. Dem môlemêster II mr. dat (!) vôre dat he de gruntwerke 2 ) bûwede, II mr. vôr syn zamerlôn. Item deme voghendrîuer (?) II mr. In de Kismôlen 3 ) II mr. In de Nygemôlen II mr. Summa X mr.

Summa desser sîde XXXVII mr. IIII witte.


p. 11.    Dit is dat molt, dat ik entfanghen hebbe vnde vorkoft: IIII leste VI dromet, den schepel II s. Summa sôuen vnde veftich mark.

Item vthe beiden roghemôlen: VI I dromet wêten, den schepel VIII witte. Summa XIII I mr.

Item XLI I dromet moltes synt ôuer zomer vorbruwen.


p. 12.    Dit is dat ik koft hebbe vnde vtegheuen to des bouhôves behôff.

Item VIII s. vôr VIII hennepe strenghe. Item IIII witte vôr II melkuôte. Item I mr. vôr zwîne vth to helende. Item VIII s. vôr XVI beker thêres. Item III mr. VI s. vôr yserwerk vnde vôr hôfslach. Item IIII mr. X I s. twên deckederen, de de schûnen deckeden. Item IIII s. vôr II pâr byndelhanschen 4 ). Item XXIIII s. twên herden. XXIIII s. vôr II pâr râde. Item dat lo e n XXIX mr. XIIII witte myt deme â e rnlone 5 ).

Summa XLII I mr. II I s.



1) Sielenstränge.
2) Mühlengerinne.
3) Mühle auf dem Kiz.
4) 4) Byndelharschen = Bindehandschuhe, Streiflinge, wie sie die Binderinnen beim Garbenbinden des Getreides tragen, um sich gegen das Stechen der Aehren und Stoppeln zu schützen. Hier wohl ähnliche Handschuhe für Strohdachdecker (Binder), da hier von Decken die Rede ist.
5) A e rnlôn = Aerntelohn.
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Item dit is dat korne, dat ik vthe der bouschônen 1 ) vorkoft hebbe ôuer dat ghantze iâr.

Item dâr hebbe ik vp entfanghen XV I mr. I s. van ghersten. Item V dromet roghen. Een dromet den schepel to twên schillinghen. Summa XXIIII s. Den roghen kreghen de herdes 2 ). De halue last krêch Eghert Heste, den schepel vôr VIII witte. Summa VIII mr. Item Stoppesacke XVIII schepel roghen, den schepel vôr VII witte. Summa II mr. X s. Item Bernd Doppe I dromet roghen, den schepel vôr VII witte. Summa XXVIII s. Item Zeltsiughe I dromet zwînekornes, den schepel II s. Summa XXX mr. XIIII s.


p. 13.    Summa summarum der vtghift ôuer den zomer twê hundert mr. XIIII mr. XII s. VIII Pfennig (Meckl.) .

Summa summarum der vtghift ôuer dat ghantze iâr veftehalf hundert mark XXXVIII mr. XIII I s.


Dit is de vpbôringhe 3 )

Summa van molte vnde van wêten ôuer dat iâre anderhalff hundert mark XIII mr. XII s. VIII Pfennig (Meckl.) . Item van tollen XIII I mr.

Item van dem grôten brôke 4 ) twêhundert mark XXV mr.

Item sôuenteyn dromet pachtgersten, den schepel XVIII Pfennig (Meckl.) . Summa XIX mr. II s.

Item van gersten vnde van roghen vth der schønen XXX mr. XIIII s.

Summa van aller bôringhe vth den môlen, van tollen, van brôke, van pachtghersten vnd van korne vth der schûnen vefftehalffhundert mr. XI mr. IIII s. VIII Pfennig (Meckl.) . Sunder den brôke, de in der stad vallen is.



1) Bouschône = Bauscheune auf dem Bauhofe.
2) Herdes = Hirten, häufige Pluralendung.
3) Upboringe = Einnahme (wörtlich: Aufhebung).
4) Broke = Strafgefälle.
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p. 14.    Item blift mynes heren gnâde Ludeken 1 ) schuldich van al desser vthgheuinghe van kôken, van môlen vnde van deme bôwhôue XXVII I mr. X Pfennig (Meckl.) .

p. 15.    Dit is de brôke, de in der stad vallen is ôuer dat ghantze iar, den my Kuleman antwerdet heft.

Festum Dyonisii (1451. Oct. 9) II punt van Ludeken windemollers weghen.

Dominica post Omnium Sanctorum (1451. Nov. 7) I punt van Salemans weghen.

II punt van ênes knechtes weghen, de was eyn Detmersche.

In vigilia Martini (1451. Nov. 10) I punt van Clawes bastôuers 2 ) weghen.

In vigilia Natiuitatis Christi (1451. Dec. 24) I punt van Pynnowen weghen.

Dominica ante festum Pauli (1452. Jan. 23) II punt van Baken weghen.

Item I mr. XIIII s. VIII Pfennig (Meckl.) van Pynnowen weghen.

Item II punt van Henningh Witten weghen.

Item II punt van Hornes weghen.

Des anderen sondâghes na Paschen (1452. April 23) I punt van Brandes weghen.

III mr. van Wolters weghen vppe deme Jermerstorpe.

In vigilia Laurencii (1452. Aug. 9) III punt: II punt van Weydemans weghen, I punt van Meyhanen weghen.

Summa XXVI mr. II s. VIII Pfennig (Meckl.) .


p. 16.    Dit is dat ik van deme suluen brôke wedder vthegheuen hebbe.

Dominica post Omnium Sanctorum (1451. Nov. 7) X s. vôr I tunne bêres, II Pfennig (Meckl.) den dregheren; dat bêre wart vp deme slote drunken.

Dominica ante festum Pauli (1452. Jan. 23) borde Ludeke 3 ) IIII punt.


1) Lüdeke v. Bassewitz vgl. oben S. 4.
2) Bastôver = Badstüber, Bader. Eine Badestube oder ein Badehaus hieß: Badstaven.
3) Lüdeke ist Ludeke Bassewitz, Vogt zu Gadebusch.
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Item des anderen sondâghes na Paschen (1452. April 23) antwerdede Culeman II tunne bêres, de tunnen vor IX s., VI Pfennig (Meckl.) den dregheren. Summa XXVII I s.

Item X mr. IIII s. V Pfennig (Meckl.) vôr hâueren.

In die Johannis baptiste (1452. Juni 24) Ludeken 1 ) II mr.

Festum Laurencii des sonâuendes (1452. Aug. 12) II mr. vôr soshundert vlakuisches.

Item XXIIII s. êneme, de dat krûd vthe der Radegheste 2 ) snêt.

Item V s. êneme ketelbôter 3 ) vôr XXVII zwîne tho snîdende.

Item IIII s. vôr êne wyntho (?) to snîdende.

Item XX witte vôr II stîghe drinkkelschâlen.

Summa XXV mr. IX s. IX Pfennig (Meckl.) .

Hîr blift Ludeke myneme heren af schuldich IX s. VII Pfennig (Meckl.) .


Anhang.

Der Herzog Heinrich von Meklenburg bestellt den Lüdeke Bassewitz zum Vogt von Gadebusch.

D. d. Schwerin. 1452. Januar 6.

Wy Hinrick van godes gnâden hertoge to Mekelnborch etc. . vnde greue to Zwerin bekennen ôpenbâr mit dusseme vnnszeme brêue vôr altzweme, dat wy deme duchtigen vnseme lêuen trûwen Ludeken Basseviscz vnsze slot, stad vnde vogedii to Godebusz vp rechten slotlôuen ingedân hebben, so dat he vnnsze voget vnde amptman wesen schal, vnde wes he vns dâr van deme sînen wynnet edder schâden nympt, de bewîszlick is, de wyle he dâr an vnnseme dênste is, des scholen vnde willen wy edder vnsze eruen deme vôrbenômeden Ludeken edder sînen eruen to ende [van schult vnde van schâden] vt benemen, ehr wanne wy edder vnsze eruen van eme


1) Lüdeke ist Ludeke Bassewitz, Vogt zu Gadebusch.
2) Radegast, ein Fluß, an welchem Gadebusch liegt.
3) Ketelbôter: Kesselflicker, zugleich Schweineschneider. Vgl. S. 9, Note 7.
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edder sînen eruen vnsze slot, stad vnde vogedii Godebusz wedder innemen. To orkunde vnde furder bewâringe hebben wy vnsze ingesegel mit willen vnde witschop hengen hêten vôr dussen vnszen brêff, gegeuen to Swerin na godes bôrt viertheynhundert iâr dârnâ im twêvndeveftigesten iâre, amme dâge der hilgen dryer konynge.

Nach dem Original im großherzoglichen Geh. und Haupt=Archive zu Schwerin. Siegel und Siegelband fehlen. Die hier eingeklammerten Worte: ["van schult vnde van schâden"] sind auf dem obern Rande ohne Verweisungszeichen von anderer Hand übergeschrieben, während in der Urkunde an der Stelle, wo hier die Worte eingeschaltet sind, die Worte: "zunder sînen schâden" durchstrichen sind.