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A.

URKUNDE

über

DEN KAUF

DER GRAFSCHAFT SCHWERIN

am

7. December 1358,

zur

Erinnerung

an

die vor fünfhundert Jahren

vollbrachte

Wiedererwerbung der Grafschaft

durch

die Herzoge von Meklenburg,

herausgegeben

von

Dr. G. C. F. Lisch,
grossherzoglich - meklenburgischem Archiv - Rath.


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Die Herzoge von Meklenburg, Albrecht und dessen Sohn Heinrich, kaufen von den Grafen von Schwerin und Tecklenburg, Nicolaus und dessen Sohn Otto, die Grafschaft Schwerin.

D. d. Plüschow. 1358. Dec. 7.

In godes namen, Amen. Wi her Alberd vnd iunkhere Hinrick, vnsse sone, van godes gnaden herthoghen to Mekelenborch, to Stargarde vnd to Rozstok heren, bekennen vnd betughen openbare in dessem ieghenwardeghen breue vor vns vnd vnse eruen, dat wi na vulborde vnser neghesten vnd rade vnser raatgheuen hebben ghekoft vnd kopen in dessem ieghenwardeghen breue alle de herschap vnd de ghanzen graueschop to Zwerin, mit steden, huseren, mannen vnd landen, alse bi namen Zwerin, Wittenborch, Nyestat vnd Mernitze vnd dat halue land to Lentzen, vnd vortmer alle ansprake vnd rechtecheyt, oft welke de edelen lude Claws vnd Otte,sin sone, greuen to Tekeneborch, eder ere voruarnen ghehat hebben eder hebben an Boycenborch vnd an Crywizze, alse de herschap vnd graueschap mit al eren tobehorenden gheestlik vnd werlik binnen erer schede licht vnd oldinghes gheleghen heft, vnd kopen vorbat alle vorderunghe, ansprake vnd alle breue, de de suluen greuen vnd ere voruarnden gi ghehat hebben vnd hebben van der greueschap weghene to Zwerin, vor twintich dusent lodeghe mark suluers van den vorbenomeden edelen luden Clawese vnd Otten, synen sone, greuen to Tekeneborch, vnd eren rechten eruen. Des schole wi en de vorbenomeden twintich dusent lodeghe mark bereden vnd betalen in der wys, alse hir na screuen steyt. To den ersten schole wi en bereden, antworden vnd betalen des anderen sundaghes in der

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vastene, de nu neghest to komende is, vyff dusent lodeghe mark suluers in desser stede een, L ue beke, Hamborch, Lunenborch eder Boycenborch, wor se dat leuest hebben willen, vnd dat scholen se vns veer wekene vor to wetende doen, vnd vor desse vyf dusent lodeghe mark to vorholdende desse vorbenomede tyd went in de vastene, alse vorscreuen is, schole wi gheuen den vorbenomeden greuen anderhalf hundert lodeghe mark, de schole wi en bereden vnd betalen vp ene tyd, alse vns greue Cord van den Redberghe secht. Vortmer schole wi en bereden vnd betalen to sunte Nicolaweses daghe, de neghest to kumpt, vyf dusent lodeghe mark, dar wi vns mit druttich ridderen vnd knechten, de se kesen in vnsen landen, den vorbenomeden greue Clawese, sinen sone vnd eren eruen sekeren vnd sweren in breuen, mid hande vnd mid munde, mid vpgherichteden vingheren vp de hilleghen ene rechte vengknisse; were dat wi vppe den vorbenomeden dach en de vorbenomeden vif dusent lodeghe mark nicht betaleden in der vorbenomeden stede een, dar id en willest were, se vns dat veer wekenen vor to kundeghende mid eren breuen eder warafteghen boden, so schole wi vnuorthoghet binnen den neghesten verten nachten dar na komen alle sament to Tekeneborch in dat slot vnd holden vnd lesten daar ene rechte vengknisse, vnd dar nicht vt ie also langhe, went dat wi de vorbenomeden vif dusent lodeghe mark suluers to ener tyd in der vorbenomeden stede en betalen, vnd wan de betalinghe scheen is, so sind wi vnd de vnse der vengknisse ledich vnd los, vnd in desser vengknisse scholen se eder de ere vns eder de vnse stokken, noch blokken, mer se vnd de ere scholen vns vnd de vnse velighen vnd leiden seker dar to komende vnd velich weder van danne in vnse land, vor al de ghene, de dorch eren willen doen vnd laten willen. Vortmer schole wi en vnd eren eruen setten vnd antworden to eneme pande Boycenborch, hus, torn, stad, tollen to watere vnd to lande, mid huseren, vesten vnd mannen, mid alleme tobehorende vnd mid aller ghantzheit, als id in siner schede licht, vor teyn dusent lodeghe mark suluers, der wi en gheuen vnd betalen scholen vyf dusent lodeghe mark to sunte Nicolawes daghe, de neghest to kumpt, vort ouer en iar, vnd des neghesten sunte Nicolawes daghe, de den dar na neghest kumpt, schole wi en de lesten vyf dusent lodeghe mark gheuen vnd betalen in

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der vorbenomeden stede en, war id en euenst is, vnd welkerleye bewaringhe wi mid vnsen vrunden alse mid den Holzsteschen heren vnd mid vnsen mannen den vorbenomeden greuen vor de vorscreuenen teyn dusent lodeghe mark, dar wi en Boycenborch hebben vor to pande laten, v oe rdere doen scholen, de schole wi en doen in der wys, alse vns greue Cord van den Redberghe, her Bernd de Drozste, riddere, Tyleke van den Sloen, Volrad van Tzuole, knapen, beseghen, dat se tuschen den greuen van Tekeneborch vnd vns ghedeghedinghet hebben, vnd wille wi en des nicht vordraghen, so scholen se vns dat war maken mid ereme rechte, dar wi se gherne in beyden siden vmme bidden willen. Vnd alle desse beredinghe to iuwelken tyden desser vorbenomeden summen der twintech dusent lodeghe mark scholen wi bereden vnd betalen en in desser vorbenomeden stede een, alse to Lubeke, Hamborch, Lunenborch eder to Boycenborch, to eren willen vnd to ghode vnd vnbekumbert, war id en euenst is, vnd dat scholen se vns veer wekene vor to wetenne doen. Desse beredinghe schole wi en doen mid vasten vissen gheleyde dat iar vt, vnd desse beredinghe schole wi doen en mid lodegheme suluere, mid ghodem golde colnscher wicht, olden groten cronden, enghelsche . ., bemesschem suluere, na der weringhe, alse binnen der stat ene weringhe ghinghe vnd gheue is, dar de beredinghe inne schut; scheghe ouer de beredinghe to Boycenborch, so schal man dat holden na der weringhe to Lubeke. Vortmer wenne wi de ersten vif dusent lodeghe mark vppe den sondach in der vastene, alse vorscreuen is, betalet hebben, vnd de anderen vif dusent lodeghe mark, alse vorscreuen is, vp sunte Nicolawes dach vorwissent hebben, vnd de lesten teyn dusent lodeghe mark mid Boycenborch vorpandet vnd vorwisset ebben, alse vorbescheden is, so scholen de vorbenomeden greuen vnd ere eruen vns vnd vnsen eruen weldichliken weder antworden de vorbenomeden graueschap vnd vorbenomeden slote vnd lant mid alle eren tobehorenden, alse vorscreuen is, mid ener rechten erfhuldinghe vns vnd vnsen eruen to donde, vry vnd ledich van den houetluden, sunder ienigherleye vortogheringhe vnd arghelist vnd hulperede, vnd se scholen vns dat allent to dem besten keren; vnd wenne wi de lesten teyn dusent lodeghe mark borêt hebben, dar Boycenborch vor to pande steit, so scholen de vorbenomeden greuen vnd ere

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eruen vns vnd vnsen eruen dat vorbenomede sl oe t to Boycenborch weder antworden sunder vortoch, mid alle synen tobehorenden, alse vorscreuen is, vnd vppe iewelike beredinghe to ieweliker tyd scholen se vns antworden quitebreue, dar wi an vorwaret sin na ghoder lude seghent. Vortmer so scholen de vorbenomeden greuen beschatten den vanghenen, de vt der Nyenstat, Mernitze vnd Plawe vns af gheuanghen sin, vnd scholen darmede ere houetlude afleghhen van den landen vnd sloten vornomet; breke en dar wes an, so schole wi en to hulpe gheuen ver hundert lodeghe mark vnd scholen de vryen vnd ledeghen to welkerme houetmannen se vns wyset, vnd darmede scholen se vns eren deel an Plawe weder antworden ledich vnd loos, alse se dat van aneghenghe vnder ghehat hebben. Vortmer alle vanghenen, de den vorbenomeden greuen afgevanghen sint vt vnssen sloten Ghodebŏtze, Gnewesmolen vnd van den nyen hus vorZwerin, de schole wi ledich vnd los maken to der tyd, wan wi dat erste ghelt desser summen betalet hebben vnde de slote vns weder gheantwert sint, alse vorscreuen steyt, vnd de wile scholen de vanghenen dagh hebben. Vortmer vmme vnsse modderen vor Mechtelt, greuinne van Zweryn, wo se in ereme lifghedinghe sitten schal vnd wi weder mid er dar an sitten scholen, alse dat de greue van den Ridberghe secht, dat dat ghedeghedinghet si vnd dat mid sinem rechte waren wil, efft wi is van em begheren, dar schal id bi bliuen. Vortmer so schole wi de vorbenomeden greuinnen dochter gheuen ses hundert mark brandeborghes suluers vruntliken to willen to ereme berade, wan des tit is. Vortmer schole wi vnd vnse eruen laten ghenzliken vnd al de man, ratman vnde stede vnd de ghemeynen lude des landes vnd der greueschop, papen vnd leyen, houeman vnd bur, bi alle erme rechte en dat nicht to ergherende vnd iewelker stat dat is to vorbreuende vnd ok den mannen, dat se darmede vorwaret sint; ok schole wi holden al erer olderen voruarenden vnd greue Otten, sines broder, vnd ere breue, de vor desse tyt vtghegheuen sint. Vortmer so moghen de vorbenomeden greuen bruken der wapene der greueschop van Zwerin na alse vore. Vortmer nenerleye breue, se sint vore eder na ghegheuen, scholen dessen breuen in ienegherleye wys hinderlik wezen, mer desse scholen bliuen in all erer macht. Al desse vor-

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screuenen stucke stede vnd vast to holdende vnd vul to tende, alse vorscreuen is, sunder ienegherhande hulperede vnd arghelist, de dar an vallen moghen, dat loue wi Albert vnd Hinrik, vnse sone, herthoghen to Mekelenborch vorbenomet vor vns vnd vnse erfnamen in ghoden truwen vnd sweren dat in den hilghen mid hande vnd mid munde mit vpgherichten vingheren den vorbenomeden greuen Clawese vnd Otten, synem sone, vnd eren eruen, vnd vnse raatgheuen: her Hinrik van Stralendorpe, her Rauen van Barnekowe, riddere, her Bertram Bere, vnse kentzelere, Vicke van Bulowe, Reymar van Plesse, Hinrik van Bulowe, Vicke Lutzowe, knapen, van vnser vnd vnser eruen weghene to vnsen eden vnd loueden den vorbenomeden greue Clawese vnd greue Otten, sinem sone, vnd eren eruen, vnd deme edeln manne greuen Corde van dem Ritberghe, her Berende den Drozsten, riddere, hern Werner Struuwen, kerkhern to Tekeneborch, Hughen Beren, Tyleken van den Sloen vnd Volrad van Tzule, knapen, louen in ghoden truwen vnd bii eren, stede vnd vast to bliuende, all desse vorscreuenen stukke, vnd ere louede scal noch mach vnsen eden vnd loueden, noch vnse ede vnd louede ereme louede ienigherleye wys hinderen vnd schaden, mer se scholen beyde in al erer macht bliuen, vnd wi Albert vnd Hinrik, sin sone, herthoghen vorbenomet, hebben to ener mereren bekantnisse al desser dingk vnse ingheseghele mit vnser vorbenomeden raatgheuen ingheseghele to dessen bref laten henghen, de gheuen vnd screuen is vp deme houe to Pluzkowe, na godes bord drutteynhundert iar in deme achte vnd vefteghesten iare, des neghesten vrydaghes vor sunte Lucien daghe der hileghen iungkurowen.


Nach dem Originale im königl. preuss. Geh. - Staats - Archive zu Berlin auf gegebene Erlaubniss des Herrn General - Archiv - Directors Dr. von Lancizolle collationirt vom Herrn Geheimen Archivar Dr. Mörner zu Berlin. Die Original - Urkunde ist nicht volle 8 Zoll hoch und 23 Zoll breit. Die Schrift, in 38 langen, dicht auf einander gerückten Zeilen, hat etwas, namentlich an einer Stelle, durch Feuchtigkeit gelitten, doch nicht so sehr, dass bei einiger Anstrengung der Text nicht vollständig lesbar wäre. Angehängt sind 9 Siegelbänder, welche aber die Siegel

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mit Ausnahme von einigen Wachsfragmenten verloren haben. Das Datum lautet im Originale:

des neghesten vrydaghes na Sunte vor sunte lucien daghe.
..........

Es steht wirklich da: "na Sunte vor sunte" ; die Worte "na Sunte" sind aber unterpunctirt, sollen also getilgt sein. Das richtige Datum ist daher "vrydaghes vor sunte Lucien daghe". Weil die Worte "na sunte" getilgt sind, so sind sie auch in den vorstehenden Text nicht aufgenommen.

Das grossherzoglich-meklenburgische Geheime Staats-Archiv zu Schwerin besitzt eine ungefähr gleichzeitige, etwas jüngere beglaubigte Abschrift auf Papier mit dem Wasserzeichen eines Ochsenkopfes, welche mit zwei Schuldverschreibungen des Herzogs Albrecht auf die Kaufsumme, beide 1359 des negesten midwekens na vser vrowen daghe in der vastene datirt, zusammengenähet ist, so dass diese drei Urkunden eine aus drei Bogen zusammengenähete Papierrolle von 3 Fuss 3 Zoll Länge bilden. Diese Rolle ist durch den Grafen Nicolaus von Tecklenburg durch folgende am Schlusse hinzugefügte Formel beglaubigt:

Vnd wii Clawes greue to Tekenborch enkennen, dat desse vorgescreuen scrifft vnd degedingh war zind, alze desse prinsipalis breff inneholt, vnd hebt des vnsse ingesegele to tuge neden an desse scrifft gehangen, vnd ich Herman Corff vnd Roleff van Langen hebbt des vnsse ingesegel mit ingesegele vnsses leuen genedigen iunch[eren] to einer meren bekantnisse mede an dessen breff gehangen.

und durch drei an Pergamentstreifen hangende Siegel aus grünem Wachs bestärkt:

1) in einem seitwärts ausgeschweiften und verzierten Bogen steht unten ein rechts gelehnter, kleiner Schild mit drei Herzen, darüber ein mit einer Lilienkrone bedeckter Stülphelm von alter Form, auf welchem zwei hohe, ganz gerade, spitze Reiherfedern stehen, zwischen denen ein Herz hängt; die Umschrift ist sehr platt gedrückt und undeutlich:

s'. ni. .   . . . . . mil . .. .   . . . . . .gen.

2) ein rechts gelehnter Schild mit einer Lilie unter einem Helme, auf welchem eine Lilie steht; die Umschrift ist undeutlich: . . . . . . . . . . korff.

3) ein stehender, einmal schräge links geweckter Schild; die Umschrift ist zum grössten Theile abgebrochen.

Diese Abschrift, obgleich sie auf ungewöhnliche Weise beglaubigt ist, wimmelt voll orthographischer Fehler und Abwei-

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chungen, so dass wohl die Hälfte der Wörter anders geschrieben ist, als in der Original - Urkunde. Unrichtigkeiten in Sinn und Worten kommen jedoch nicht vor, ausser dass in der Abschrift ungefähr in der Mitte der Urkunde vor den Namen der Unterhändler ungefähr eine Zeile des Originals ganz fehlt, nämlich die Stelle von: "war id en euenst is" u. s. w. bis: "de schole wi en doen", worauf dann unmittelbar folgt: "in der wyes alse vns greue Cord van den Redberghe" u. s. w.


Die Urkunden über den Kauf der Grafschaft Schwerin.

Wenn auch das grossherzogliche Staats - Archiv zu Schwerin eine alte beglaubigte Abschrift der Kaufurkunde und viele Urkunden über die Ueberweisung der Grafschaft und die Auszahlung der Kaufgelder besitzt, so fehlte doch bisher ein Original der Kaufurkunde, welches verschwunden zu sein schien (vgl. v. Lützow Meckl. Gesch. II, 1831, S. 196). Das gräflich - schwerinsche Original wird aber, wie in den vorstehenden Zeilen mitgetheilt ist, mit andern dazu gehörenden Urkunden im königl. preussischen Staats - Archive zu Berlin aufbewahrt. Die Vergleichung dieser Urkunde konnte aus mehreren Gründen nicht früher ausgeführt werden.

Es wird nun von Wichtigkeit sein, über die noch erhaltenen Urkunden über den Kauf dieses wichtigen Landestheiles von Meklenburg eine möglichst vollständige Uebersicht zu gewinnen.

Die Grafschaft Schwerin ward am 7. December 1358 durch die Herzoge von Meklenburg von den Grafen zu Schwerin und Tecklenburg für 20,000 löthige Mark Silbers gekauft. Von dieser Summe sollten

1359 am 17. März ("des andern sondages in der vasten") 5000 Mark,
1359 am 6. Dec. ("to s. Nicolaus daghe") 5000 Mark,
welche durch 30 Ritter und Knappen verbürgt werden sollten,
von den übrigen 10,000 Mark, für welche Land und Stadt Boizenburg zu Pfande gesetzt werden sollten,
1360 am 6. Dec. ("to s. Nicolaus daghe") 5000 Mark,
1361 am 6. Dec. ("to s. Nicolaus daghe") 5000 Mark

bezahlt werden.

Auf diese Termine beziehen sich viele noch vorhandene, im Folgenden hier aufgeführte Urkunden, welche jedoch noch sehr lückenhaft sind.

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Urkunden
Original Abschrift
zu zu
1) 1352. Oct. 12. (am Freitage vor S. GallenTage).
Der Graf Otto v. Schwerin verschreibt seinerTochter Richardis nach ihrer Vermählung mit dem Herzoge Albrecht von Meklenburg Stadt und Land Boizenburg für ihre Mitgift
Schwerin. Schwerin.
2) 1357. Julii 28. (am nächsten Freitag nach S. Jacobi - Tage).
Der Herzog Rudolph von Sachsen belehnt die Herzoge von Meklenburg mit der Grafschaft Schwerin
Schwerin. -
3) 1357. Julii 28. (an demselben Tage).
Der Herzog Rudolph von Sachsen weiset die Ritter- und Landschaft der Grafschaft Schwerin eventuell zur Huldigung an die Herzoge von Meklenburg
Schwerin. -
4) 1358. Dec. 1. (am Sonnabend nach S. Andreas - Tage).
Stadt und Land Schwerin huldigen den Herzogen von Meklenburg
Schwerin. -
5) 1358. Dec. 1. (an demselben Tage.)
Die Herzoge von Meklenburg und die Grafen von Schwerin schliessen einen Vertrag, in welchem auch bestimmt wird, dass Grevismühlen, Crivitz und Boizenburg an die Grafen von Schwerin zurückfallen sollen, wenn die Herzoge von Meklenburg ohne Erben sterben
Schwerin. -
6) 1358. Dec. 4. (am S. Barbara-Tage).
Stadt und Land Witten-
-
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Urkunden
Original Abschrift
zu zu
burg huldigen den Herzogen von Meklenburg Schwerin. -
7) 1358. Dec. 7. (am Freitag vor S. Lucien - Tage).
Die Herzoge von Meklenburg kaufen die Grafschaft Schwerin von den Grafen von Schwerin und Mecklenburg, Original zu Berlin, alte beglaubigte Abschrift zu Schwerin,
Berlin. Schwerin.
8) 1358. Dec. 7. (am Freitag nach S. Nicolai - Tage).
Spruch (sententia arbitraria) in Sachen des Kaufes
Berlin. -
9) 1359. März 11. (am Sonntage zu Mittfasten).
Urkunde über den vollzogenen Verkauf
Berlin. -
10) 1359. März 27. (am Mittwoch nach Unser Lieben Frauen Tag in den Fasten).
Die Grafen von Tecklenburg quittiren den Empfang der ersten 5000 Mark. und bekennen, dass sie über die Zahlung der übrigen Summen genügende Sicherheit empfangen haben, Original und alte beglaubigte Abschrift zu
Schwerin. Schwerin.
11) 1359. März 27. (an demselben Tage).
Die Herzoge vonMeklenburg verschreiben sich mit Bürgen zur Zahlung der zweiten 5000 Mark auf den nächsten Nicolai - Tag 1359, Original zu Berlin, alte beglaubigte Abschrift zu Schwerin,
Berlin. Schwerin.
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Urkunden
Original Abschrift
zu zu
12) 1359. März 27. (an demselben Tage).
Die Herzoge von Meklenburg verschreiben sich mit Bürgen zur Zahlung der letzten 10.000 Mark, und zwar 5000 Mark auf S. Nicolai - Tag 1360 und 5000 Mark auf S. Nicolai - Tag 1361, und setzen dafür Stadt und Land Boizenburg zum Pfande, Original mit vielen Siegeln zu Berlin, alte beglaubigte Abschrift zu Schwerin,
Berlin. Schwerin.
13) 1359. März 27. (Ohne Datum).
Ueberweisung von Boizenburg an die Grafen von Schwerin
Berlin. -
14) 1359. März 27. (am Mittwoch nach Unser Lieben Frauen Tage in der Fasten).
Die Grafen von Schwerin versichern dem Lande und der Stadt Boizenburg alle Rechte, beglaubigte Abschrift aus dem 16. Jahrhundert zu Schwerin,
- Schwerin.
15) 1359. März 27. (an demselben Tage).
Die Grafen von Tecklenburg weisen die Städte und Länder Crivitz, Grevismühlen und Boizenburg an die Herzoge von Meklenburg, nachdem die ersten 5000 Mark gezahlt sind,
Schwerin. -
16) 1359. März 27. (an demselben Tage).
Die Grafen von Tecklenburg verpflichten sich zur Abtretung von Stadt und Land Schwerin an die
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Urkunden
Original Abschrift
zu zu
Herzoge von Meklenburg, alte beglaubigte Abschrift zu Schwerin, - Schwerin.
17) 1359. März 31. (am Sonntage zu Mittfasten).
Die Grafen von Schwerin weisen Stadt und Land Schwerin an die Herzoge von Meklenburg
- Schwerin.
18) 1359. März. (an demselben Tage).
Die Grafen von Tecklenburg weisen Stadt und Land Neustadt an die Herzoge von Meklenburg
Schwerin. -
19) 1359. März 31. (an demselben Tage).
Die Grafen von Tecklenburg weisen Stadt und Land Wittenburg an die Herzoge von Meklenburg, jüngere Abschrift zu Schwerin,
- Schwerin.
20) 1359.Nov. 25. (am S. Katharinen - Tage).
Die Grafen von Tecklenburg bevollmächtigen ihre Abgeordneten zur Erhebung der zweiten 5000 Mark, beglaubigte Abschrift aus dem 16. Jahrhundert zu Schwerin,
- Schwerin.
21) 1359. Dec. 7. (am nächsten Tage S. Nicolai - Tages).
Die Bevollmächtigten der Grafen von Tecklenburg empfangen zu Lüneburg von den Herzogen von Meklenburg auf die zweiten 5000 Mk. die Summe von 2850 Mark und befristen die Zahlung der noch rückständigen 2150 Mark bis zu nächster
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Urkunden
Original Abschrift
zu zu
Lichtmess, gegen gegebene Sicherheit, Original und beglaubigte Abschrift zu Schwerin, Schwerin. Schwerin.
22) 1359. Dec. 18. (am Mittwoch vor S. Thomas - Tage).
Bekenntniss des Canzlers Bertram Bere
Berlin. -
23) 1360. Febr. 3. (am nächsten Tage nach Lichtmess).
Die Bevollmächtigten der Grafen von Tecklenburg quittiren die Herzoge von Meklenburg über dieZahlung von 800 Mk., welche auf die rückständigen 2150 Mark ausgezahlt sind, beglaubigte Abschrift aus dem 16. Jahrhundert,
- Schwerin.
24) 1360. Febr. 6. (am nächsten Donnerstag nach Lichtmess).
Die Bevollmächtigten der Grafen von Tecklenburg befristen die Zahlung der auf die zweiten 5000 Mk. noch rückständigen 1350 Mark bis zum nächsten Sonntage Reminiscere, beglaubigte Abschrift aus dem 16. Jahrhundert,
- Schwerin.
25) 1360. Mai 25. (am Montage in dem Pfingstfeste).
Die Bevollmächtigten der Grafen von Tecklenburg quittiren die Herzoge von Meklenburg über dieZahlung von 550 Mk., welche auf die rückständigen 1350 Mk. ausgezahlt sind, beglaubigte Abschrift aus dem 16. Jahrhundert,
- Schwerin.
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Urkunden
Original Abschrift
zu zu
26) 1360. Oct. 4. (am nächsten Sonntage nach S. Michaelis - Tage).
Die Bevollmächtigten der Grafen von Tecklenburg befristen die Zahlung der auf die zweiten 5000Mk. noch rückständigen 800 Mk. bis zum Donnerstage nach dem nächsten Allerheiligen - Tage, beglaubigte Abschrift aus dem 16. Jahrhundert,
- Schwerin.
27) 1362. Mai 1. Der Papst Innocenz IV. befiehlt bei Strafe des Bannes, dass die Grafen von Tecklenburg den Herzogen von Meklenburg die Grafschaft Schwerin überantworten.
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