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XV.

URKUNDEN-SAMMLUNG.

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Nr. I.

Der Fürst Kanut, des Fürsten Prizlav von Meklenburg Sohn, schenkt der Domkirche zu S. Kanut in Odensee in welcher er vor dem Altare des heiligen Kanut sein Begräbniss erwählt hat, 2 Hufen in Tandzleth auf der Insel Alsen und die übrigen Besitzungen, welche er auf der Insel Alsen erworben hat.

D. d. 1183. Nov. 20.

Nach einer Abschrift des dänischen Geschichtsforschers Langebek im königl. dänischen Geheimen Archive zu Kopenhagen (nach der von dem Geschichtsforscher Cornelius Hamsfort zu Odensee von dem Originale genommenen Abschrift auf der Universitäts-Bibliothek zu Upsala).

In nomine domini nostri Jhesu Christi. Notum sit omnibus fidelibus, clericis et laicis, tam futuris, quam presentibus, in regno Danorum 1 ) sub protectione dei commorantibus, quod 2 ) ego Kanutus, Prizlaui principis filius, vitam hanc caducam transitoria vanitate 3 ) animaduertens ad tempus protelari ac ineuitabili meta mortis quantocius terminari 4 ), pro anime mee salutisque remedio sanctam Otheniensem ecclesiam, in qua sepulture mee locum coram altari beate genitricis Marie cum beniuolo assensu monachorum ibidem deo militantium elegi, hereditatis mee participem 5 ) sa-


1) Thorkelin Dipl. Arn. Magn. I, p. 271, liest Danico. In jener Zeit heisst Dänemark lateinisch immer Dacia.
2) Thorkelin liest quam, ohne Zweifel unrichtig.
3) Rudloff's Abschrift im schweriner Archive ist fast durchgehends unrichtig; so z. B. hat sie an dieser Stelle: "vitam hanc cum ducam temporaria vanitate".
4) Thorkelin lässt diesen ganzen Satz von ac - - terminari aus; Pantoppidan hat ihn jedoch, wenn auch mit Unrichtigkeiten, z. B. "de mirabili" statt "ineuitabili".
5) Thorkelin lässt die Worte: "hereditatis mee participem" aus, und liest ferner "consultu" und "dispositionis", statt "consilio" und "recompensationis".
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lubri consilio et diuine recompensacionis intuitu constitui, sperans siquidem, imo reuera confidens 1 ), superna annuente gratia pro elemosinarum largicione in resurrectione iustorum me boni operis mercede non priuari et in terra viuentium nonnulla beate patrie porcione potiri: deo sanctisque eius martiribus Kanuto atque Albano, quorum reliquie 2 ) in eadem ecclesia requiescunt, dilectisque fratribus meis predictis monachis Otheniensibus, qui me expanso 3 ) karitatis sinu in plenarium fraternitatis sue collegium susceperunt seseque pro me quandoque defuncto velut pro suo proprio fratre loci professo in missis 4 ), elemosinis et omnimodis mortuorum officiis actituros promiserunt, duos mansos in Tandeslete 5 ) et reliquas terras ac possessiones, quas in vniuersa 6 ) Also usque in diem presentem acquisiui 7 ), habui 8 ) et possedi, post finem dierum meorum legittimo et irrefragabili iure possidendas voto et donacione 9 ) sollempni contuli. Quarum terrarum uel possessionum collacionem, a domino Symone 10 ), episcopo eiusdem ecclesie, sub sentenciali anathematis nodo roboratam, ne aliqua columpniarum procella in posterum, quod absit, perturbetur uel euacuetur, tam nostri, quam sancti Kanuti sigilli impressione ad memoriam presencium et testimonium futurorum placuit per cyrografum confirmare. Actum est hoc anno incarnacionis dominice M. C. LXXX. III., XII kal. Decembris, in die


1) Rudloff lässt die ganze mittlere und wichtige Stelle der Urkunde von "superna annuente gratia" - - bis - - "duos mansos in Tandeslete" weg.
2) Pantoppidan Ann. Eccl. Dan. I, p. 459, hat die Worte: "ejus martiribus Kanuto et Albano, quorum reliquie" nicht, sondern nur aus dem letzten Worte das Wort: "qui".
3) Pantoppidan und Torkelin haben "quotannis" statt "expanso".
4) Thorkelin liest: "imissis".
5) Thorkelin liest im Texte und in der Ueberschrift unrichtig: "Candislete", obgleich er in p. 56 in einer Regeste richtig: "Tandeslethe" liest. - Pantoppidan hat "Tanidislete", Rudloff hat "Tandslete".
6) Thorkelin hat: "in insula Alsö", eben so Rudloff.
7) Thorkelin hat: "Alsö in diocesi . . . acquisivi"; Pantoppidan hat: "in diocesin presentem"; Rudloff hat: "Alsö in diem presentem".
8) Rudloff lässt die ganze Stelle von "habui" - - bis - - "ad memoriam presentium" aus.
9) Thorkelin hat: "et deuotione priuilegii contuli".
10) Symon war 1170 - 1186 Bischof auf Fühnen. Die Insel Alsen gehörte damals zur Diöcese Fühnen. Dr. Paludan Müller.
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sancti Edmundi regis et martiris, anno II gloriosi regis Danorum Kanuti quinti 1 ). Huius rei testes fuerunt idonei clerici et laici: Eskerus prepositus, Henricus capellanus meus 2 ) et medicus et magister Hylarius et Robertus sacerdos de Heslaker 3 ) et Vbbo, Godefridus, Toke, stabularii mei, et Thuri Scalmy filius 4 ) et Petrus filius Wangh 5 ) et Willerinus Saxe filius 6 ) et Hemmingh Eluf filius 7 ) et Grimme Taki 8 ) filius 9 ). Hec 10 ) seruans seruetur, destruens a domino deo destraatur. Fiat. Fiat. Amen. Amen.

Das Original dieser Urkunde findet sich nach der Versicherung des Herrn Professors Dr. Paludan - Müller zu Nykiöbing auf Falster, früher zu Odensee, nicht mehr in Odensee und nach der Versicherung des Herrn Matthiessen, Stipendiaten am Geheimen Archive zu Kopenhagen, auch nicht in Kopenhagen, und ist eben


1) Pantoppidan und Rudloff lesen eben so, Thorkelin liest: "anno vero gloriosi regis Danorum Kanuti II". - Nach der gewöhnlichen, jüngeren Bezeichnung ist dieser König Kanut der sechste.
2) Thorkelin liest "capellanus noster"; Pantoppidan fügt: "verus" hinzu; Rudloff liest: "capellanus meus". Auch weiter unten steht: stabularii mei, und Kanutus führt sich in der Urkunde mit "ego" ein.
3) Thorkelin und Pantoppidan haben: "Robertus sacerdos et Hoslacus", ohne Zweifel unrichtig. Rudloff liest richtig: "Robertus sacerdos de Heslaker". - Hesselager ist ein Kirchdorf auf Fühnen, zwischen Nyborg und Sweaborg gelegen.
4) Thure Skjalmsön ist gewiss der rechte Name. Dr. Paludan - Müller. - Pantoppidan liest unrichtig Schallini.
5) Die Lesung schwankt zwischen Wangh, Wagn, Wogen. - Pantoppidan hat: Wangh.
6) Thorkelin hat: "Willichinus Saxonis filius", Rudloff hat: "Wilhelmus Saxe filius".
7) Thorkelin hat: "Hemmingius Olaui filius"; Rudloff hat: "Henningius Oluf filius"; Pantoppidan lässt das Wort "Olaui" aus.
8) Pantoppidan hat: "Grime Olavi".
9) In "Chronologia Rerum Danicarum Secunda, auctore Cornelio Hamsfortio Cimbro. Ab anno Christi 687 ad annum 1448", abgedruckt in "Scriptores Rerum Danicarum Medii Aevi. Ed. Jacobus Langebek, Tom. I. 1772", p. 281, berichtet Hamsfort über diese Urkunde, ohne Zweifel aus eigener Ansicht derselben, und fährt die Zeugen also auf:
"Testes fuerunt: Esgerus prepositus, Henricus sacellanus et inedicus Canuti principis, M. Hilarius, Robertus sacerdos Heslagriensis, Ubbo, Gotfredus, Taco, stabularii principis, Thuro Scalmi filius, Petrus Vangi filius, Wilhelmus Saxonis filius, Hemmingius Elevi filius, Grimmo Taconis filius".
10) Rudloff hat den ganzen Schluss der Urkunde nicht.
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so wenig in Schweden zu finden, also ohne Zweifel schon längst untergegangen. Die Quelle aller Abschriften der Urkunde ist, nach den Mittheilungen des Herrn Dr. Paludan - Müller, eine durch Cornelius Hamsfort von dem Originale genommene Abschrift. Cornelius Hamsfort d. j., ein namhafter Geschichts- und Alterthumsforscher, der um das J. 1627 als practisirender Arzt in Odensee starb, hat die Original-Urkunde gesehen und mehr als wahrscheinlich von dem Originale eine Abschrift genommen, welche als Kriegsbeute in den Jahren 1658-60 mit vielen anderen Schriftstücken nach Schweden gekommen ist. Hier ist die Handschrift in 4°, mit dem Titel:

"Haec sunt rescripta privilegiorum sanctae Othoniensis ecclesiae, quae de sua dignitate et libertate ante incendium habuit".

als ein Geschenk des Staatscanzlers Grafen de la Gardie, "Donatio de-la-Gardiana", nach Upsala gelangt und wird hier auf der Universitäts-Bibliothek unter Nr. 39 aufbewahrt.

Als der dänische Geschichtsforscher Langebek im J. 1756 in Upsala war, nahm er von der alten hamsfortischen Copie Abschrift, wie sich aus der Beschreibung der Siegel und anderen Umständen deutlich ergiebt, und brachte diese Abschrift mit nach Kopenhagen, wo sie im Geheimen Archive aufbewahrt wird.

Diese von Langebek von der alten hamsfortischen Copie genommene Abschrift liegt der Nachricht und Beschreibung des dänischen Geschichtschreibers Suhm in dessen Dänischer Geschichte, Kopenhagen, 1806, zu Grunde und ist jedenfalls auch von Thorkelin benutzt, welcher die Urkunde in

Diplomatarium Arna-Magnaeanum, exhibens monumenta diplomatica, quae collegit et Universitati Havniensi testamento reliquit etc., edidit Grimus Johannis Thorkelin etc. Tomus primus, Danica complexus ab anno 1085 ad 1259, Tom. I, Havniae et Lipsiae, 1786.

p. 271 (vgl. p. 56) hat abdrucken lassen.

Es giebt (oder es gab) aber auch noch eine andere Abschrift (Dipl. Arna-Magn. I, p. 50), welche schon in dem Werke

Annales Ecclesiae Danicae diplomatici oder nach Anordnung der Jahre abgefasste und mit Urkunden belegte Kirchen-Historie des Reichs Dänemark von Erich Pantoppidan. Erster Theil. Copenhagen. 1741.

S. 459 abgedruckt ist; dieses Werk hat Suhm auch benutzt.

Die Abschrift, welche sich Rudloff im vorigen Jahrhundert erwarb und wahrscheinlich schon früher aus Upsala gekommen und in den neuesten Zeiten mit der handschriftlichen Urkunden- Sammlung Rudloff's in das meklenburgische Staats-Archiv zu Schwerin gekommen ist, ist so schlecht und lückenhaft, dass sie neben den übrigen kaum einer Erwähnung verdient.

Dass Hamsfort noch das Original gekannt hat, geht aus der Beschreibung der Siegel hervor, welche Langebek mit abgeschrieben hat, also aus der hamsfortischen Abschrift stammen muss. Unmittelbar nach der langebekschen Abschrift steht:

"supra scriptum:
- - - - - [sigillum] principis Prizlaui. in posteriori parte apparuit - - - - - Scriptura legi non potuit vetustate. Secundum crat capi-

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"tuli ecclesie Ottoniensis similiter in pressula pergamenea impendens, de cera rubea albe et late impressa, in quo residebat ymago regis habentis in dextra pomum cruce signatum, in sinistra sceptrum regale, in sede regali residentis, cum hac scriptura circumferentiali:
      Sigillum Sancti Kanuti Regis et Martyris de Ottense".

An der Urkunde hingen also an Pergamentstreifen zwei Siegel.

Das zweite Siegel war das Siegel des Capitels zu Odensee, welches auf eingelegter rother Wachsplatte das Bild des thronenden Königs Kanut des Heiligen zeigte.

Das erste siegel war das Siegel des Fürsten Kanut, dessen Umschrift nach der vorstehenden lückenhaften Beschreibung Hamsforts vor Alter nicht zu lesen war. Langebek fand aber ausserdem in den Excerpten Hamsforts eine Zeichnung des Siegels Kanuts vor, welche Langebek in einer Note also beschreibt:

"Corn. Hamsfort in excerptis suis sigilli hujus picturam aliqualem adposuit, in cujus adversa parte videtur eques dextra manu gladium supra caput tenens, sinistra scutum prae se ferens, addita inscriptione:
      S. Canuti filii principis Prislai.
In parte aversa stat Leo coronatus, non addita inscriptione".

Kanut führte also zwei Siegel. Auf der Vorderseite war das Reiterbild des Fürsten, der ein Schwert über dem Haupte schwingt und einen Schild vor sich hält, mit der Umschrift:

      S. Canuti filii principis Prislai.

(Dieses Siegel ist also ganz dem Siegel seines Vetters Nicolaus I., des Sohnes Wartislavs, gleich.) Auf der Rückseite war das Rücksiegel oder Secretsiegel Kanuts aufgedrückt, mit einem gekrönten Löwen, ohne Umschrift. - Da auch Suhm das Siegel Kanuts beschreibt, so ist dies ein Beweis mehr, dass er die langebeksche Abschrift benutzte.


Nr. II.

Stephanus, Abt des Klosters zur H. Genovefa in Paris, verkündigt dem durchlauchtigen, edlen Herrn Kanut von Dänemark den Tod seines in dem Genovefa - Kloster gestorbenen Bruders Waldemar und bittet ihn um Beiträge zur Wiederherstellung der Klosterkirche.

D. d. (1184.)


Canuto nobili viro de Dacia.

Viris illustribus et qui de sanguine regio ducunt originem proprie conuenit, vt sicut sunt magnifici

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genere, ita sint munifici largitate. Quodsi largitas vsque ad ecclesias extendatur et pro salute propria requieque defunctorum, et maxime parentum ac propinquorum, qui facultatibus abundant, loca religiosa visitent, pauperes alant, elemosinas distribuant, et coram deo gratiam et coram hominibus promerentur fauorem. Frater vestey carnalis bonae indolis iuuenis Waldemarus cuius memoria in benedictione est, regio generi vestro condigna virtute respondens, et apud nos spiritum reddidit deo et inter nos corpus commendauit sepulcro. Orationum ac beneficiorum spiritualium, sicut unus ex nobis, particeps est et erit in perpetuum, surrecturus in die iudicii cum beata virgine Genouefa et extremae benedictionis sententiam cum his, qui a dextris erunt, et cum ipsa pariter recepturus. Et quoniam parietes ecclesie, in quarequiescit, antiqua parentum vestrorum adhuc gentilium concrematos incendio et ruina, extunc vetustate comsumptos, renouare incepimus, et sarta tecta ipsius noua lignorum macerie plambeisque laminibus contegere proposuimus, nobilitati vestrae preces fundimus, ut ad coëmendum plumbum per praesentium latorem G., canonicum nostrum, aliquod beneficiam nobis mittatis, vnde et a deo remuneretur liberalitas vestra et ab hominibus commendetur generis vestri fama et a nobis celebrior et frequentior habeatur fratris vestri memoria sempiterna.

Gedruckt in: "Epistolae Gerberti - - archiepiscopi, postea Romani pontificis Silvestri secundi. - - Epistolae Stephani - - s. Genouefae Parisiis abbalis, tandem Tornacensis episcopi, ab anno 1159 usque ad 1196. Nunc primum in lucero editae - - auspiciis antistitum et cleri Galliae. Parisiis. M. DC. XI. Nr. CLXIX, p. 646". - Vgl. die folgende Urkunde.


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Nr. III.

Stephanus, Abt des Klosters zur H. Genovefa in Paris, bittet den König von Dänemark, seinen Verwandten den Edlen Kanut zu bewegen, dass er zum Gedächtniss seines in dem Kloster gestorbenen Bruders Waldemar zur Wiederherstellung der Klosterkirche Beiträge gebe.

D. d. (1184).

Canuto illustri Danorum regi
salutem, vitam et victoriam.

Gloriosam ac foelicem regni Danorum potentiam et virtutem, qua antiqui parentes vestri pagano errore adhuc detenti in fortitudine brachii sui et in robore virium suarum Gallias inuaserunt, et annales historiarum continent, et communis fama recitat, et vrbium oppidorumque muri semiruti protestantur. Ex eorum vos nobili stirpe descendisse, et gentilem illam tyrannidem in christianam mansuetudinem mutasse, gaudet mater ecclesia, cui assiduum impenditis cultum, deuotum exhibetis obsequium, beneficum erogatis augmentum, nec regio fastu per dei gratiam sacerdotium premitis, nec debitam reuerentiam sacerdotio denegatis. Cumque in aliis quibusdam regnis per tyrannidem principum seruituti subiecta sit ecclesia, in vestro per regalem clementiam vestram libera est et quieta. Supradictae persecutionis a vestris potentibus gentilibus tum illatae calicem bibit et absintio doloris inebriata est ecclesia beate virginis Genouefae, in qua deo licet indigni deseruimus, fracta, diruta et combusta. Testantur hoc parietes incendio illo consumpti et calce in cinerem concremata, putrefacti, tremuli et exesi. Eos renouare incepimus, superponenda noua lignorum macerie et tecto plumbeo supponendo. Nec hoc dicimus, princeps victoriosissime, vt querulis aut mendicis vocibus importune aliquid vel improbe postulemus a clementia vestra: sed vt misericorditer consanguineum vestrum nobilem virum Canutum moneatis, ne omnino sit immemor fratris sui Waldemari , qui in beato fine suo canonicus

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noster factus, in celebri claustri loco sepultus, in omnibus beneficiis et orationibus, quae in ecclesia nostra fiunt, particeps, frater et socius, nec in vita partem aliquam, vt dicitur, sui funiculum hereditatis suae possedit, nec post mortem siue ipse, siue ecclesia pro eo aliquid inde percepit. Vox iustitie ipsius clamat ad fratrem de terra: frater da mihi portionem substantiae paternae, quae me contingit. Rogamus, supplicamus ac petimus, vt vos, qui tociens-armis superalis idolatras et iugo subiicitis christiano, nobilis illius viri pectus licet ferreum precibus expugnetis, vt mortuo fratri suo gratiam non neget et in tanta necessitate ecclesiae, in qua frater eius et diem clausit vltimum et diem expectat extremum, pro tota hereditate, quam possidet, aliquid mittat, vnde et apud deum securior sit cius conscientia et apud hommes hilarior fama et circa mortuum liberalitas appareat debita, et beniuolentia manifestetur fraterna. Charissimum fratrem et canonicum nostrum presentium latorem G. clementiae vestrae commendamus, vt eum regali iuuetis patrocinio et si opus fuerit auxilio protegatis. Valeat et crescat in dies semper magnificentia vestra.

Gedruckt in: "Epistolae Gerberti - - Epistolae Stephani - - Tornacensis episcopi ab anno 1159 usque ad 1196. - - Parisiis M. DC. XI." Nr. CLXX., p. 647. - Vgl. die vorhergehende Urkunde.


Nr. IV.

Der Herzog Wartislav von Pommern giebt der Stadt Greifswald das Recht der Selbstvertheidigung und der Aufführung einer Stadtmauer und erlässt das Verbot der Errichtung einer fremden Burg auf dem Stadtgebiete.

D. d. Darsin. 1264. Mai 17.

Nach der Urkunde im Archive der Stadt Greifswald.


Wartislaus dei gratie dux Demminensis fidelibus suis burgensibus in Grypswold suae dilectionis integritatem. Quoniam incommoda, quae de diversis casibus suboriri poterunt, pro possibilitatis modulo sunt cavenda, univer-

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sitati vestrae plenam damus ex parte nostri, necnon successorum nostrorum potestatem defendendi, prohibendi vos ipsos, murum opponendi, ne aliquis contra iustitiam castrum aut aliquam munitionem in terminis Grypeswold construat aut aedificet in vestrum vestrorumque praeiudicium aut gravamen. Volumus itaque ut in cadem civitate nostra unum sit forum, unus advocatus et idem ius, quod nostra dinoscuntur privilegia continere. Cum autem haec agerentur, hi testes astabant: Heinricus Ursus, Bartholdus advocatus, Henricus mareschalcus, Lippoldus Ursus, Theodoricus Ursus, Gherwin Stange, Domoslaus, milites, Hermannus Magnopolensis domicellus et alii quam plures. Et ut res gesta robur obtineat firmitatis, sigillo nostro praesentem paginam communimus. Datum Dersin, anno gratiae 1264, XVI kal. Junii.

Nach der Urkunde im Archive der Stadt Greifswald gedruckt in Dähnert's Pommerscher Bibliothek Band III, 1754, S. 407, Urkunde Nr. 5. Der Herr Professor Kosegarten berichtet, dass im Originale der Urkunde sicher:

Hermannus Magnopolensis domicellus

mit folgenden Abkürzungen:

Hermannus Magnopolensis domicellus

und im Datum sicher

Datum

zu lesen ist.

Am 27. Mai (6. cal. Junii) 1264 war auch der Fürst Heinrich von Meklenburg zu Greifswald bei dem Herzoge Barnim von Pommern ("praesente etiam domino Henrico Magnopolensi"); vgl. Dähnert a. a. O. S. 409., Urk. Nr. 6.

Dersin oder Darsim ist, nach der Mittheilung des Herrn Archivars Dr. Klempin, das jetzige Ludwigsburg bei Greifswald, am östlichen Ufer der Dänischen Wiek, Greifswald und Kloster Eldena (Hilda) und der Mündung des Riekgrabens (Hilda) gegenüber; vgl. auch Kosegarten Codex Pomer., I, S. 828. - Darsin, welches in den pommerschen Urkunden im 13. Jahrh. öfter vorkommt, wird ein Lieblingsaufenthalt der vorpommerschen Fürsten gewesen sein; im J. 1264 machte hier auch der Herzog Wartislav von Pommern-Demmin sein Testament; vgl. v. Dreger Codex Pomer. I, Nr. 365, S. 475.


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Nr. V.

Der Bischof Gottfried von Schwerin ertheilt denjenigen Ablass, welche das Heil Geist-Hospital in Hamburg unterstützen werden.

D. d. 1292. März 19.

Nach dem Originale im Privatbesitze.

G. dei gratia Zuerinensis episcopus vniuersis Christi fidelibus, ad quos presentes littere peruenerint, salutem in domino sempiternam. Quoslibet sancte fidei professores ad zelum devotionis et ad opera karitatis allicere cupientes, nos, de omnipotentis dei misericordia et apostolorum eius Petri et Pauli confisi suffragiis, omnibus Christi fidelibus vere penitentibus et confessis, qui ad hospitale sancti spiritus in Hammenborg manum porrexerint adiutricem, quadraginta dies et karenam de iniuncta sibi penitencia misericorditer relaxamus, item ad altare eiusdem domus, quod consecratum est in honore beate Marie virginis et duodecim apostelorum, quadraginta dies et karenam. Datum anno domini M° CC° nonagesimo secundo, feria quarta post Letare.

Nach dem Originale, auf Pergament, im Privatbesitze in Berlin, mitgetheilt von dem Herrn Pastor Ragotzky zu Triglitz. Das Siegel fehlt.


Nr. VI.

Der König Erich von Dänemark verleiht den Rittern Pridbor, Nicolaus und Thetze von Putbus, Brüdern, und Johann van Gristow die Halbinseln Wittow und Jasmund, wie sie die Fürsten von Rügen bisher besessen haben, nach dem Absterben des Fürsten Wizlav von Rügen und des rügenschen Fürstenhauses zum erblichen Besitze.

D. d. Nyköping. 1309. Nov. 15.

Nach dem Originale im fürstlichen Archive zu Putbus.

Omnibus presens scriptum cernentibus Ericus, dei gracia Danorum Slauorumque rex, salutem in domino

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sempiterum. Notom facimus vniuiersis, quod nos, sano ducti consilio nostrorum fidelium consiliariorum, deliberacione sufficienti prehabita, rite et racionabi[liter] iure hereditario dimisimus, contulimus et porreximus famosis militibus nobis sincere dilectis Prydboro, Nycolao et Thetzcen, fratribus, de Pudbuzke dictis, et Johanni de Ghrizstowe ac eorum veris heredibus, insulas videlicet Wyttowe et Jazmuncte dictas cum omnibus distinctionibus et pro[uentibus et cum] omni iure et iudicio, cum vasallatu et homagio vasallorum atque subditornm, cum precaria et denariis, qui dantur de moneta, et cum iure [patronatus] ecclesiarum, et generaliter cum omni fructu et vtilitate, sicut ipsas princeps magnificus dominus Wizlaus, Ruyanorum princeps, et [sui progenitores] actenus in longitudine et latitudine tenuerunt et possiderunt, ita quod predicte insule cum omnibus pertinenciis, ut premittitur, iure [hereditario ad he]redes et successores a progenie in progeniem predictorum militum deuolui perpetuo poterunt et debent, si idem dominus Wizlaus, Ruyano[rum princeps, absque prole h]erede legitimo moriretur, quando ipsius terra ad nos et ad successores nostros, reges Dacie, fuerit deuoluta, pro quibus insulis [et prouentibus earundem] predicti milites et eorum heredes perpetuis temporibus nobis et regno Dacie cum decem dextrariis expeditis seruire tenebuntur, nec [aliquid propri]etatis in ipsis insulis preter seruicium predictum obtinebimus quoquo modo. Insuper ipsi cum omnibus amicis suis et aliis, quos ad hoc allicere po[terunt, vbi] cum honore facere possunt, commodis, profectui et honori nostro et regni Dacie feliciter et fideliter intendere debent totis viribus et toto posse. Testes huius sunt: Hinricus, dei gracia dominus Mangnopolensis et Stargardensis, vir nobilis, item milites: Johannes de Cernyn, Nicolaus Herlogisson, camerarius noster, Lagho Akesson, marschalcus noster, Conradus de Cremon et Hermannus de Ordzce, milites, et plures alii fide dingni. In o[mnium tamen] premissorum testimonium et ne factum nostrum a quoquam nostrorum successorum infringatur, presentem litteram conscribi fecimus et sigillo nostro sigillari. Datum et actum ante castrum Nicopinghe, anno domini millesimo CCC° nono, sabbato post Martini.

Nach dem Originale im fürstlichen Archive zu Putbus abgeschrieben von dem Herrn Burgemeister Fabricius zu Stralsund. Die Schrift der Urkunde ist queer über durch Feuchtigkeit so ver-

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blichen, dass viele Wörter nicht mehr zu erkennen waren, sondem aus einer beglaubigten Abschrift vom J. 1333 in [ ] ergänzt werden mussten. Das Siegel fehlt an dem Siegelbande von blauer Seide. Gedruckt in Ludewig. Reliq. XII, p. 421.


Nr. VII.

Der Bischof Gottfried von Schwerin vereinigt das Archidiakonat Rostock wieder mit der Präpositur Bützow.

D. d. Warin. 1310. Oct. 17.

Nach einer Abschrift aus dem 14. Jahrh. im großherzogl. meklenburg. Geh. und Haupt-Archive zu Schwerin.


Nos G. dei gratia episcopus Zwerinensis notum facimus vniuersis, quod licet archidiaconatus Rozstokcensis aliquamdiu detentus fuerit diuisim a prepositura Butzowensi, ad quam spectat, attendentes tamen, quod, cum assumpti essemus ad pontificale officium, inuenimus eundem archidiaconatum quasi possideri et haberi pro vna eademque et indiuisa dignitate cum Butzowensi prepositura, cui quasi possessioni concordant instrumenta, que confecta de hoc habentur in ecclesia Butzowensi, supradictum archidiaconatum siue bannum nuper lapsis aliquot annis redintegrauimus ac vniuimus cum ipsa Butzowensi prepositura, per hoc futuris litibus obuiantes. Ad hanc quidem redintegracionem et vnionem accessit consensus honorabilis viri domini Hermanni Zwerinensis prepositi, qui in hac parte vice Zwerinensis capituli commissa sibi specialiter fungebatur, cum quo tractatum et deliberacionem, sicut de iure oportuit, prehabuimus diligentem. Huius rei testes sunt: Ludolfus de Bulow et Johannes de Luttekenborgh, Zwerinenses canonici, et alii fide digni ad hec vocati specialiter et rogati. In quorum omnium testimonium sigillum nostrum presentibus est appensum. Datum Warin anno domini M° CCC° decimo, sexto decimo kal. Nouembris.

Aus dem Pergament-Diplomatarium des Collegiatstiftes Bützow, fol. XXII.


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Nr. VIII.

Die Herzoge Otto und Barnim und die Herzogin Elisabeth von Pommern schliessen ein Schutzbündniss mit dem Bischofe und dem Dom-Capitel von Camin.

D. d. Wollin. 1330. Dec. 13.

Nach einer Abschrift in der v. Dregerschen Sammlung zu Stettin.


Wy Otto unde Barnym, van der genâde gades etc., unde wy Elisabethen, hertoghinne der vôrbenômeden, van unser kyndern weghen, bekennen und betûghen âpenbâr yn dessem brêven, dat wy uns vorênet unde vorbunden hebben uppe alle, de nu sint, myt deme êrbâren manne unseme heren unde gêstliken vâder biscop Frederik van Cammyn unde mit unseme lêven ôme Barnym van Werle, dem prâvest, unde den dômheren dârsulvest, alle tydt êndrachtigliken tosâmen to blîven, unde wôrt en up weret, der schalt uns up weren. Wêre dat idt ene werre up unse mann edder up unse undersâten, des scole wy minne edder rechtes weldich wesen bynnen twee mânten; mochte wy des nicht dôn, so schulde wy em byhulpen syn uppe si ys de welghe(?); wêrt dat se unser bedroften, so scole wy en volgen unde helpen myt druttich mannen myt helmen van unser weghen unde mit druttich manne myt helmen van unser vedderen weghen, uppe ere kost unde uppe unse verlust, unde scolen se en antwerden in ere land, dat se uns besceiden, unde de dignisse scal volghen der kost. Wêret dat men vanghen venghen, de scal men dêlen nach mantâle. Wêret dat men slote wunne in vîgende lande, de scall men dêlen na mantâle; wurden se ôvers gewhinnen in deme stichte tho Camyn, scolen se des stichtes blîuen. Wêret ôk dat des stichtes slote bestallet wurden edder thôge man yn des stichtes land, so scole wy volghen unde helpen myt gantzer macht. Vortmer scolen wy uns nicht vorbinden mit ênghen mannen âne eren willen unde vulbôrt. Up dat alle disse dinck stete unde vast blîuen, so hebben wy unse inghesegele ghehenget an dissen brêf und myt trêwen lâuet myt unsen ridderen, de hyr na bescreuen stân: Hennink Borke, Hennynk unde Werner van Schwerin, Pardam van Wacholte, Hinrik van Reczym, Rolaff van Elsholte, Clawes

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Troye, riddere, Herman Bruseuitze, Lüdeke van Sceninghe, knechte. Desse brêf ys gegheuen to Wollin na der bôrt unses heren dûsent iâr drêhundert iâr druttich iâr, yn sunte Lucien dâghe.

Nach den v. Dregerschen Urkunden-Abschriften aus der caminer Matrikel gedruckt in v. Eickstedt Urkunden-Sammlung zur Geschichte des Geschlechtes der von Eickstedt, Berlin, 1838, I, S. 146, Nr. 34.


Nr. IX.

Der Bischof Friederich und das Dom-Capitel zu Camin erlassen für eine Schuld von 600 Mk. wend. Pf. dem Kloster Eldena die jährliche Abgabe von fünf Drömt Korns aus dem Dorfe Dersekow an die Pfarre zu Gützkow und trennen die Kapelle zu Kröslin von der Mutterkirche zu Wolgast zur Errichtung einer eigenen Pfarre.

D. d. Camin. 1331. Oct 25.

Nach einer Abschrift in der v. Dregerschen Sammlung zu Stettin.


In nomine domini Amen. Fredericus, dei gratia Caminensis ecclesie episcopus, omnibus Christi fidelibus presentia visuris et audituris salutem in domino sempiternam. Cum hominum memoria sit labilis plerumque ad malum flexibilis, expedit presertim ordinationes ecclesiasticas scripture testimonio roborari. Quapropter noscat universa natio presentium et felix successio futurorum, quod cum religiosi viri abbas et conventus in Hylda, Cisterciensis ordinis, nostre dioecesis, per literas predecessorum nostrorum, videlicet Petri, Hinrici, Conradi et Arnoldi, recordationis felicis, nobis et nostro capitulo declarassent, ecclesiam nostram legitime fuisse eisdem et suo monasterio obligatam in sexcentis marcis denariorum monete Slavicalis, ob quorum solutionis defectum eidem abbas et conventus plurima dampna se asserebant pertulisse, supplicantes quatenus saltim aliquam recompensam nostre ecclesie minus nocivam et ipsis proficuam faceremus: nos tam piam et devotam et iustam supplicationem

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exaudire cupientes, examinata et probata plenius dictorum religiosorum intentione, de speciali consensu nobilis et honorabilis domini Barnym de Werle, ecclesie nostre prepositi ac patroni ecclesie Gutzekowensis, tociusque dicte nostre ecclesie capituli in recompensam dictorum dampnorum dimittimus dictos religiosos et eorum bona liberos, quitos et solutos perpetuis temporibus a quinque tremodiis annone, quos annis singulis ecclesie in Gutzekow seu eius rectori dare hactenus consueverunt de villa Dersecowe, olim filia dicte ecclesie in Gutzekow, nunc autem ab ipsa separata. Insuper ad instantiam dictorum religiosorum erga nostram ecclesiam bene meritorum pure propter deum et divinum cultum augmentandum, de pleno consensu abbatis in Stolp et conventus ibidem eiusdem ordinis et patronorum ecclesie in Wolgast dimembramus et presentibus separamus capellam et villam Crasselin cum quatuor villis, videlicet Vrest et Vencemin, que villa nunc unita est ipsi Vrest, Voddowe et Holendorp, ab ecclesia matrice Wolgast, ita quod ab hoc die inantea dicti religiosus abbas et conventus in Hylda ad dictam capellam immo verius ecclesiam parochialem in Crasselin, canonice a sua matrice ecclesia dimembrata, habeant et possint sicut in Dersekow ydoneum clericum presentare, salvis iuribus spiritualibus in presentium et rectoris ecclesie predicte, quem nolumus, nec possumus, quam diu vixerit, suo iure privare, prefatas eciam villas Crasselin, Vrest, Venzemin, Voddowe et Hollendorp cum omnibus iuribus et pertinentiis suis, prout ipsas ecclesia parrochialis in Wolgast possederat, esse volumus separatas. In cuius rei testimonium sigillum nostrum presentibus est appensum. Datum Camin, anno domini millesimo CCC° XXXI°, feria sexta ante Simonis et Jude apostolorum, presentibus honorabilibus dominis Barnym preposito, Frederico cantore, Sifrido scolastico, Rodolfo thesaurario, magistro Johanne Bollentin et quam pluribus fide dignis.

Nach den v. Dregerschen Urkunden-Abschriften zu Stettin aus dem wolgaster Archive gedruckt in v. Eickstedt Urkunden-Sammlung zur Geschichte des Geschlechtes der v. Eickstedt, Berlin, 1838, S. 149, Nr. 37.


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Nr. X.

Der Johanniter-Comthur Hermann von Wartberg zu Nemerow, Stellvertreter des Meisters in Sachsen, der Mark und Wendenland, und der Johanniter-Comthur Heinrich von Wesenberg zu Gardow bekennen, dass sie sich mit dem Kloster Himmelpfort über mehrere Seen verglichen und dieselben dem Kloster abgetreten haben.

D. d. Lichen. 1337. Dec. 6.

Aus einem Diplomatarium des Klosters Himmelpfort.


Nos frater Herman de Wertberge, commendator domus Nemerowe, gerens uices honorabilis in Christo uiri fratris Bartoldi de Hinnenberghe, magistri domorum ordinis sancti Johannis Baptiste in Almania scilicet Saxonia, Marchia et in Slauia, necnon frater Henricus de Wesenberghe, commendator domus Gardowe, ac uniuersi fratres domus eiusdem ac ordinis supradicti vniuersis, ad quos presentia peruenerint, volumus esse notum, dissensionem seu altercationem, quae inter nos, parte ex una, et religiosos uiros, uidelicet dominum abbatem et conuentum monasterii Coeliportae, parte ex altera, de quibusdam aquis seu stagnis hiis uocatis nominibus, scilicet Grotekelle, Lutkekelle, Lutcke Carstauel, Krummense uertebatur, hoc modo esse terminatam placitis interuenientibus ac sopitam, quod predictas aquas seu stagna ad dictos dominum abbatem ac conuentum monasterii supradicti, prout suis priuilegiis demonstrare poterunt, presentibus libere recognoscimus pertinere et omnem impetitionem, que contra predictas aquas aut stagna mouebamus, totaliter remittimus nullis temporibus repetendam, ac ei per presentes renunciamus penitus et expresse. In quoram omnium testimonium presentia nostris sigillis ac supradicte domus Gardowe fecimus communiri. Datum et actum in ciuitate Lychen, anno domini M° CCC° XXXVII°, in die beati Nicolai confessoris et pontificis, presentibus testibus

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idoneis uidelicet: Ottone de Deuuitz, Lippoldo dicto Bere, Alberto de Warborch, militibus, et aliis quampluribus fide dignis.

Nach einer Abschrift aus einem Diplomatarium des Klosters Himmelpfort, im Privatbesitze in Berlin, jetzt auch in Abschrift im grossherzoglichen Geh. u. Haupt-Archive zu Schwerin.


Nr. XI.

Die Fürstin Beatrix, Aebtissin des Klosters Ribnitz, und Mathias, Gardian desselben Klosters, geben einen Todtenschein über das Ableben der Nonne Margarethe von Wittenburg.

D. d. Ribnitz, 1350, nach Sept. 8.

Nach einem Abdruck nach dem Originale im Stadtarchive von Lübeck.


Nos Beatrix, domicella Magnopolensis, sororum ordinis sancte Clare in Rybbenitze locum tenens abbatisse, et frater Mathyas, gardianus ac provisor sororum predictarum, coram singulis presens scriptum cernentibus publice recognoscendo protestamur, quod Margareta de Wittenborch, una de nostris sororibus, viam universe carnis est ingressa, et hoc in anno domini M. CCC. quinquagesima, circa festum nativitatis virginis gloriose, et in evidentiam predictoram sigilla nostra presentibus sunt appensa.

Das Original auf Pergament auf der Trese zu Lübeck, mit zwei an Pergamentstreifen hangenden elliptischen Wachssiegeln, welche auf der Vorderseite das erste roth, das andere braunroth gefärbt sind.

No. 1 stellt die Krönung der Maria dar, in dem unteren Winkel knieet eine kieine weibliche Figur (St. Clara?). Umschrift:

Inschriftskreuz S'. abbatisse ordinis sce. Clare in Ribeni ...

No. 2 ist durch zwei gegen einander gekehrte Rundbogen quer in zwei ungleiche Hälften getheilt: in dem oberen grösseren Felde Christus am Kreuz, rechts und links ein Stern; in dem unteren kleineren Felde eine knieende weibliche Figur (St. Clara?). Umschrift:

Inschriftskreuz S'. gardiani Ribinisensis.

Nach dem Abdruck in der Abhandlung des Professors Mantels zu Lübek: "Ueber die beiden ältesten Lübeckischen Bürgermatrikeln", im Osterprogramme der Katharinen-Schule, 1854, S. 33.


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Nr. XII.

Das Kloster Rühn bittet den Rath zu Lübeck bei Anzeigung des Todes der Nonne Gertrud Ellerholt um Aufrechthaltung des letzten Willens derselben.

D. d. Rühn (um 1368).

Nach einem Abdruck nach dem Originale im Stadtarchive von Lübeck.


Eterne felicitatis incrementum cum humili salutatione premissa. Coram universis Christi fidelibus vestreque providentie cupimus fore notum, quod Ghertrudis Elreholtes, sanctimonialis in Rune, consoror nostraviam universe carnis feliciter est ingressa et cum Christo, ut speramus, in celesti sede exultat gloriosa: supplicantes dominationi vestre humiliter et devote, quatenus ultimam voluntatem suam in nullo inpediatis propter salutem animarum vestrarum in eternum. In illo valete, qui dat post mortem vivere. Datum Rune nostro sub sigillo.

Bernardus prepositus, Michtildis priorissa
totusque conventus in Rune.          

Das Original auf Pergament auf der Trese zu Lübeck, mit aufgedrücktem, zur grösseren Hälfte erhaltenem, rundem Siegel in gelbem Wachs, welches den gekreuzigten Christus und zur linken Seite eine Figur zeigt. Umschrift:

Inschriftskreuz Sigillum co[nventus in Ru]ne.

Bernhard lebte 1368. Lisch Mekl. Jahrb. IX, 298. (Im J. 1360 lebten noch der Propst Hermann und die Priorin Gertrud; im J. 1371 lebte schon der Propst Marquard. G. C. F. Lisch.)

Nach dem Abdruck in der Abhandlung des Professors Mantels zu Lübeck: "Ueber die beiden ältesten Lübeckischen Bürgermatrikeln", im Osterprogramme der Katharinen-Schule, 1854, S. 33.


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Nr. XIII.

Der Herzog Johann von Meklenburg-Stargard stiftet einen Altar in der Kirche des Klosters Himmelpfort zum Seelenheile seiner verstorbenen Gemahlin Rixe und seiner Erben.

D. d. 1358. Jan. 13.

Aus einem Diplomatarium des Klosters Himmelpfort.


Allein datt alle creatûrenn gott plichtich sindt thu lôuenn, alse die prophêtt spricht her Dauid, doch sindt die ghêne desz plichtig, de mêr vonn der mildenn handt godesz hebbenn entfanghenn vnd genommenn. Hirumb so issett, dat wie her Jhan, vonn der gnâde godesz hertoghe tho Mychelnborch, ein herre von Rotzstock vnnd vom Stargarde,vann deme tîdlikenn gûde, datt vnsz gott vorlêghenn hefft, stichtenn ein altar in vnseme clôster [to] der Hemelporthe inn die ehr gadesz vnd sîner bênedîdenn mûdere Marienn vnnd aller hilgenn godesz. Dâr gheuenn sich mett willenn tho de êrbâre abbet vnnd sîne conuenteszbrôdere, datt sie tho deme altâr scholenn holdenn alle dâghe eine misse, desz sondâghes vonn dem sondâge, desz mândâgesz sîlemisse, desz dinsedâghesz vann alle godesz hilgenn, desz midewekesz seelemisse, desz donnerdâgesz vomme hilgenn geyste, desz vrîdâgesz vamme hilligenn crûtze, desz sonnâuendesz vann vnser lêuenn vrûwenn, ett en sîe, datt andere heyligenn kommen binnen dessen dâgenn, de dat benômenn oder sie vann desz ordenn plicht andere missenn scholenn holdenn. Desse missenn scholenn sie holden tho trôste vnnd tho genâdenn vnsenn oldernn vnnd all vnsenn lîffhôuedenn vnnd vrû Ryccienn, die hierbeuôrne vnse lêue echtghenôte wasz, vnnd ock vnsz thôr sâldenn vnnd vnsenn erfgenâmenn, vnseme brôder hertoge Albrecht van Mychlenborch, sîner vrowenn vnnd erenn erfgenâmenn, êwichlikenn vnnd vmmer. Dat selue vôrbenûmbde altar begâue wie mett vôrbedachtenn mûde vnnd mett ganzenn willenn mett desseme gûde: meteme schultenn pachte vnnd dem schulten inn deme dorpe tho Pudwall, mett twelff hûuen inn dem seluenn dorpe, de geue wie dem êrbâren hern deme abbete vnnd

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sîneme conuente, met aller vrîheitt, mett alleme êgendûme, mett aller vrucht, mett holtenn, mett wâthern, mett wiskenn, met weidenn, mett brûkenn vnnd mett aller nuth vnnd mett alleme rechte ôuerste vnd niederste, mett aller pacht, mett tinse, mett bêde, inn erenn vrom thu kêrende, mett alle deme, datt dâr aff plecht thu kômenn, vry vnnd ledich vnnd lôsz, sunder ênghere hande dînst. Och vorthîe wy aller ansprâke vnnd aller gewaldt vnnd aller herschaph vonn vnser wegenn, vann vnser erfnâmenn wegenn vnnd aller ghênenn weghene, die vnsz nâuolgende sindt ann der herschaph, vnnd alle desz rechtesz, datt vnsz mochte thûkômene vnnd tuuallende sîn in deme vôrbenûmbdenn gûde. Och vorbîde wie all vnsenn voghdenn, vnsernn landtrîdernn vnnd all vnsen anbachttlûdenn, datt sie neine gewaldt, nochte nein ghebîde inn deme soluenn gûde mehr scholenn hebben. Thûge alle desser ding sindt: de vrome here her Otto, grâue tho Vorstenberche, vnnd sin sone Albrechtt, die iunge greue, her Jacob vonn Dewitz, her Lippoldt Ber, riddere, Henninch Ber, knecht, her Nicolaus Arneberch, prîster, her Sander, her Henrich Rode, vnse capelâne, vnnd andere vele vrômer lûde, di trûwe vnnd lôuedesz werdich sîn. Thu einer ewigenn stedicheitt alle desser dinge, so hebbe wie en desse brîue ghegeuen besegelt mett vnseme ingesegele van vnser rechten witscaph, na godesz bôrth dûsendt iâr drîhundertt iâre in deme achte vnnd veftichstenn iâre, desz sunnâuendesz in deme achtendenn dâge epiphanie domini.

Nach einer Abschrift aus einem Diplomatarium des Klosters Himmelpfort, im Privatbesitze in Berlin, jetzt auch in Abschrift im grossherzoglichen Geh. und Haupt-Archive zu Schwerin.


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Nr. XIV.

Die Ritterschaft und der Vogt der Vogtei Gadebusch und die Stadt Gadebusch verbinden sich mit den Herzogen von Meklenburg und allen andern Eingesessenen des Landes gegen die Königin Margarethe von Norwegen zur Befreiung des Königs Albrecht von Schweden aus der Gefangenschaft.

D. d. 1391. Mai 15.

Nach dem Originale im Archive der Stadt Wismar.


Ik Vlrick van Pentze, ridder, vnde wy borghermêstere vnde râtmanne der stad tho Godebutz, vnde Henneke van Bulowe tho Roghelyn, Henneke Scharpenbergh, Bosse Lutzowe, Hinrick Gustekowe, Hinrick Curdeshaghen, Luder Blucher, Ghoghelowe, Arnt van der Louetze, Hermen Cock, knapen wônaftich an der voghedye tho Godebutz, bekennen vnde betůghen ôppenbâre an desseme brêue vôr vns vnde vôr vnze eruen, dat wy vns myd gantzer êndracht vnde myd ghûden wyllen hebben vorzettet vnde vorbunden vnde vns zetten vnde vorbynden to den dorluchteghen vorsten vnde heren her Johanne deme alderen vnde tho deme êrewerdighen vadere an ghode Rodelof, byschop tho Zweryn vnde hertoghen tho Mekelenborgh, vnde tho Johanne, Vlrick vnde Albrechte, hertoghen tho Mekelenborgh, tho Rostok, Stargarde vnde tho Zwerin heren, vnde tho Johane, hertoghen Magnus zône tho Mekelenborgh, hertoghen tho Mekelenborgh, greue tho Zwerin, tho Stargarde vnde Rostok heren, vnde vortmer tho vnzes heren râde des konynghes vnde tho allen ritteren vnde knechten an deme lande tho Mekelenborgh vnde in deme stychte tho Zwerin vnde in deme lande tho Stargarde, landen, steden vnde sloten, vnde zunderghen tho den êrbâren lûden borghermêstere vnde râtman der stede Rostock vnde Wysmer vnde tho eren nakomelynghen vnde vortmer tho deme van Bůtzowe vnde van deme Sterneberghe vnde tho allen anderen steden, alzo dat wy vnde alle de ghêne, de vnzer heren man zyn vnde en dênstes plychtich zyn, en myd gantzen trûwen scholen vnde wyllen

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beholpen wezen van stâden an iêghen de dorluchteghen vorstynnen vrowen Margreten konynghinnen tho Norweghene vnde vppe dat rîke tho Dennemarken tho zůkende, dâr vnse rechten heren myd vns an deme velde zynt, vnde alle ynwônere des rykes, de der zuluen konynghinnen beholpen zyn, ze zyn ghêstlick edder werlick, beyde hîr tho lande vnde ôuer de see, scholen vnde wyllen vns van den vôrbenômeden ritteren vnde knechten vnde zunderghen van den van Rostok vnde van der Wysmer vnde van allen anderen steden vnde eren nakômelynghen nummer zônen, vreden, dâghen edder zetten, êre vnze gnedighe here her Albrecht konyngh tho Zweden vnde zyn zône vnde ere vrunt vnde de rittere vnde knechte, de myd em ghevanghen zynt, gansliken lôs zyn vnde ze des kryghes ênen gantzen ende hebben. Ock zo schole wy edder vnse hulpere, de an desseme kryghe van vnzer weghen begrepen zyn, nêmende rôuen, schynnen edder beschedeghen, de vnzer vôrbenômeden heren vnde der rittere vnde knechte vnde der vôrbenômeden stede Rostock vnde Wysmer velich ys. Were ôck dat zick yênich man her vt tôghe, de hyr nêne hulpe vnde volghe tho dûen wolde vnde de dit nycht mede belêuen vnde bezeghelen wolde, he wêre ritter edder knecht, he wêre we he wêre, dat scholen vnde wyllen wy myd den vôrbenômeden ridderen vnde knechten vnde steden hulpe thô arbeyden vnde helpen, dat ze dâr ôuer richten, alzo ôuer ênen, de zynen heren vnderweghen let vnde nycht by em deyt, alzo em van êre weghen vôghet tho dûnde. Ock zo schole wy vnde wyllen, wo dicke des behůf vnde nôt ys tho vârende vnde tho reysende vppe dat sulue rîke tho Dennemarken vser vôrbenômeden heren, riddere vnde knechte vnde der stede vnde vnze vyande tho zůkende vnde argende vnde er hulpere rêde wezen na vser vôrbenômeden heren, ere râtgheuer vnde der stede rât, vnde trûweliken by en tho blyuende vppe schâden vnde vppe vrômen, vnde vns nycht tho scêdende van den reysen, wen wy tho sâmende kômen, wy en dûet dat na ereme râde vnde en yêslick vppe zyne koste vnde vppe schâden vnde vppe vrômen. Alle desse vôrscreuen dynck, stucke vnde articule lôue ik Vlrick van Pentze vôrbenômet vnde wy borghermêstere vnde râtmanne der stad tho Godebutz vnde wy knapen vôrbenômet, de wônaftich zyn an der voghedye tho Godebutz vôr vns vnde vôr vnze rechten eruen vnde vôr vnse na-

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kômelynghe den dorluchteghen vorsten vnde heren her Johan deme olderen, Rodelof byschop tho Zwerin, Johan, Vlrick vnde Albrechte, brôderen, vnde Johan, hertoghe Magnus zône, alle hertoghen tho Mekelenborgh, vnde vses vôrbenômeden heren râde, rydderen vnde knechten vnde zunderghen den van Rostok vnde van der Wysmer vnde allen anderen steden vnde ere nakômelynghe an ghůden lôuen, trûwen vnde an êren stede vnde vast by en tho blyuende vnde ze wedder by vns, zunder yênegherleye arghelist edder hulperede, in desseme brêue, dâr wy vôrbenômet her Vlrick vnde wy borghermêstere vnde râtmanne der stat Godebutz vnde wy knapen vt der voghedye tho Godebutz, in cuius rei testimonium sigilla nostra presentibus sunt appensa. Datum Godebutz anno domini millesimo tricentesimo nonagesimo primo, feria secunda pentecostes.

Nach dem Originale, im wismarschen Rathsarchive, in einer ziemlich kritzlichen Minuskel, auf Pergament in Quer-Kleinfolio. An Pergamentstreifen sind die Siegel von ungeläutertem Wachs gehängt, alle mehr oder minder abgerieben.

 1) rund, enthält einen links gelegten Schild mit einem links gekehrten stehenden Löwen. Umschrift:

Umschrift

 2) rundes Secretsiegel der Stadt Gadebusch.

 3) dreieckiges Siegel mit dem bülowschen Wappenschild. Umschrift:

Umschrift

 4) fehlt.
 5) fehlt.
 6) fehlt.

 7) Auf dem dreieckigen Schilde des runden Siegels sind noch Spuren eines Hifthorns zu erkennen.

 8) fehlt.

 9) Auf einem dreieckigen Schilde im runden Siegel eine mit dem Schlosse aufwärts gestellte Muschel. Umschrift nicht mehr zu erkennen.

10) vorhanden, aber unkenntlich.
11) vorhanden, aber unkenntlich.


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Nr. XV.

Die Ritterschaft und der Vogt der Vogtei Grevesmühlen und die Stadt Grevesmühlen verbinden sich mit den Herzogen von Meklenburg und allen andern Eingesessenen des Landes gegen die Königin Margarethe von Norwegen zur Befreiung des Königs Albrecht von Schweden aus der Gefangenschaft.

D. d. 1391. Mai 18.

Nach dem Originale im Archive der Stadt Wismar.


Wy Helmolt van Plesse vnde Mathias Ketelhod, riddere, Dythlef Neghendanken, Gherd Neghendanken, Eggherd Barnecow, Eggherd Neghendanken, Hinrik Quitzow, Marquard van deme Haghene, Ludeke Neghendanke to deme Krømekenhagen, Clawes Parkentyn, Henneke Berenstorp, Werner Be e rnstorp, Reddich Schøytze, Dytlef van deme Lo, Henningh Parkentyn, Dythlef van Bokwolde, Syuerd van Bokwolde, Bertram Kůle, Hartich Kůle, Volrad van den Br v ke, Hinrik van den Br v ke, Volrad Schoytze, Cord Wedermůde, Hinrik Neghendanken, Helmolt van Plesse to Poryn, olde Hinrik Culebuts, iuncghe Hinrik Culebuts, Eggherd Rode, Herman Pluzscow, Eggherd Wederm ue de, Goldenzê, L ue deke Storm, Johan Storm, Bernd Storm, Ludeke Neghendanken, Marquard Neghendanken, Cøpeke Hoykendorp, Tønyghes van Plesse, Gotschalk Munt, Henneke Pluzscow, Marquard van deme Lo tho Gotzenstorpe vnde Ghereke Boonsack, knechte, wônaftich in der vøghedye tho Gnewesmølen, Vicke Veleh v ue, voghet t v Gnewesmølen, vnde wy borghermêstere vnde râtmanne vnde gantze meenheyt der vôrbenømeden stad Gnewesmølen bekênnen vnde betůghen ôpenbâr in desme brêue vôr vns vnde vôr vnse eruen, dat wy vns myt gantzer eendracht vnde myt gûdem wyllen hebben ghesat vnde vorbunden vnde vns setten vnde vorbynden tho den dorlůchtighen vørsten vnde heren her Johanne dem olden vnde th v deme eerwerdighen vâdere an g oe de ber Rodolue, bis-

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schope tho Zweryn, vnde t v Johanne, Vireke vnde Albrechte vnde Johanne, hertoghe Magnus s oe ne, hertoghen tho Mekelenborgh, greuen t v Zweryn, tho Stargarde vnde Iho Rozstocke heren, vnde vortmer th v vnses heren râde des kønynghes vnde th v allen ridderen vnde knechten in deme lande t v Mekelenborgh vnde an deme stichte th v Zweryn vnde an deme lande th v Stargarde, landen, steden vnde sl oe ten, vnde sůndereghen tho den erbârn lůden borghermêsteren vnde râetmannen der stede Rozstock vnde Wysmer vnde th v eren nakømelynghen vnde vortmer th v den van Bůtzowe vnde t v den van deme Sternenberghe vnde th v allen anderen steden, alzo dat wy vnde alle de iêne, de vnser heren man synt vnde de en deenstes plichtich synt, en myt gantzen trûwen schølen vnde willen behulpen wesen van stâden an tgêghen de dorlůchtighen vorstynnen vrouwe Margareten, kønighynnen tho Norweghen, vnde tghêghen de rîke Denemarken, Norweghen vnde Sweden vnde alle inwônere der sulven ryke, de der sůlven kønighinnen behulpen syn, se syn gheistlik eder werltlyk., beyde hyr t v lande vnde ôuer de zê, vnde scholen vnde willen vns van den vôrbenømeden heren, ridderen vnde knechten vnde sůnderghen van den van Rozstock vnde van der Wysmer vnde van allen anderen steden vnde van eren nakømelinghen nůmmer z v nen, vreden, dâghen eder zetten, eer vnse gnedighe here her Albert køningh th v Sweden vnde syn s oe ne vnde ere vrunt vnde de riddere vnde de knechte, de myt en ghevanghen synt, gentzliken lôes synt vnde se des vôrbenømeden kryghes eynen gantzen ende hebben. Ok so schole wy eder vnse hůlpere, de in dessem kryghe van vnser weghene begrepen synt, nymende rôuen, schynden eder beschedeghen, de vnser vôrbenømeden heren vnde der riddere vnde der knechte vnde der vôrbenømeden stede Rozstock vnde Wysmer velich is. Wêret ôk dat syk ghyment hyr vt t oe ghe, de hyr neyne hůlpe vnde volghe th v d v n wolde vnde dyt nicht mede bebrêuen vnde bezegelen wolde, he wêre ridder eder knecht vnde were wy e he were, dâr schole wy vnde willen myt der vôrbenømeden heren vnde der riddere vnde knechte vnde der stede hůlpe th v arbeyden vnde helpen, dat se dâr ôuer richten, alze ôuer ênen de synen rechten heren vnderweghen let vnde nycht by en deit,

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alze em van êre weghene v ue ghet th v donde. Ok so schole wy vnde willen, w v dicke des beh v ef vnde nôet is t v vârende vnde th v reysende vppe dat sulue ryke th v Denemarken, vnser vôrbenømeden heren, der riddere vnde der knechte vnde der stede vnde vnse vyende th v sûkende vnde th v arghende vnde ere hůlpere rêde wesen na vnser vôrbenômeden heren vnde erer râetgheuen vnde der stede râde vnde trůweliken by en blîuen vppe schâden vnde vppe vrômen, vnde vns nicht th v scheidende van den sůluen reysen, wan wy th v sâmende k oe men, wy d v n dat na ereme râde vnde een yslik vppe syne koste vnde schâden. Alle desse vôrbenømede dyngh stůcke vnde articule lôue wy vôrbenømeden riddere vnde knechte wônaftich in der v oe ghedye t v Gnewesmølen, ik Vicke Velehoue, v oe ghet dârsulnes, vnde wy børghermêstere vnde râetmanne van der sůluen stad, vôr vns vnde vnse eruen vnde vnse nakømelinghe, den dorlůchteghen vorsten vnde heren her Johanne deme olderen, her Rodolue, bisschoppe t v Zweryn, Johanne, Vlrike vnde Albrechte, br v deren, vnde Johanne, hertoghen Magnus s oe ne, hertoghen th v Mekelenborgh, vnde vnses vôrbenømeden heren râde, ridderen vnde knechten vnde sůnderghen den van Rozstok vnde den van der Wysmer vnde allen anderen steden vnde eren nakømelinghen an gûden lôuen, trûwen vnde an êren stede vnde vast by en th v blîuende, vnde se weder by vns, sunder iênigherleye arghelist eder hůlperede in dessem brêue, dâr wy vôrbenømeden riddere vnde knechte, ik Vicke Veleh v ue vnde wy børghermestêre vnde râetmanne der stad Gnewesmølen th v êner grôteren bekantnisse, alle desse dynk t v holdende, vnse inghezeghele myt gûdem willen hebben an henghet lâten, de ghegheuen vnde ghescreuen is na godes bôrd dûsent iâr dreehundert iâr in deme een vnde neghentighestem iâre, des dunredâghes bynnen den achte dâghen th v pynghesten.

Nach dem Originale im wismarschen Rathsarchive, auf Pergament, in Gross-Querfolio. Die Siegel von ungeläutertem Wachs hangen an Pergamentstreifen.

1-8) fehlen.

9) Rund, Auf einem dreieckigen Schilde eine schmale, links gewandte Spitze. Umschrift:

S' LVDOLhI . . . . . . . . . .
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10) Rund. Auf einem dreieckigen Schilde eine rechts gewandte schraffirte Spitze. Umschrift:

Umschrift

11) fehlt.

12) Rund. Auf einem dreieckigen Schilde über Wellen im Schildesfusse drei rechts überhangende Seeblätter. Umschrift:

Umschrift

13 - 15) fehlen.

16) Rund. Auf einem dreieckigen Schilde ein links gekehrter gekrönter Hundekopf mit offenem Maul. Umschrift:

Umschrift

17) Ebenso. Umschrift:

Umschrift

18 - 21) fehlen.

22) Rund. Auf einem dreieckigen Schilde ein rechtsgekehrter Schwaan. Umschrift:

Umschrift

23 - 27) fehlen.

28) Dreieckiges Siegel. Auf dem Schilde ein Helm, anscheinend mit zwei Flügeln, und dazwischen ein Quast oder Baum. Umschrift:

Umschrift

29) fehlt.

30) Rund. Auf einem dreieckigen Schilde ein links hin springender halber Ziegenbock. Umschrift:

Umschrift

31) Rund. Auf einem dreieckigen Schilde über Wellen im Schildesfusse drei aufwärts gekehrte Seeblätter. Umschrift:

Umschrift

32 - 40) fehlen.

41) Rund. Auf- einem dreieckigen Schilde ein Kammrad. Umschrift:

Umschrift

42) fehlt.

43) Rund. Ein viermal schräg rechts zackig gestreifter, dreieckiger Schild. Umschrift:

Umschrift

44) Rundes Secretum burgensium de Gneuuesmolen.


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Nr. XVI.

Die Ritterschaft und der Vogt der Vogtei Schwerin und die Stadt Schwerin verbinden sich mit den Herzogen von Meklenburg und allen anderen Eingesessenen des Landes gegen die Königin Margarethe von Norwegen zur Befreiung des Königs Albrecht von Schweden aus der Gefangenschaft.

D. d. 1391. Mai 24.

Nach dem Originale im Archive der Stadt Wismar.


Vôr alle den iênen, de dessen iêghenwerdighen brêf seen, hôren edder lesen, ik Vicke Zwisow, voghet to Zwerin, vnde wy borghermêstere vnd râtmanne in der stad to Zwerin vnde alle riddere vnde knechte in der suluen voghedyge to Zwerin bekennen vnde betůghen ôpenbâre in dessem brêue vôr vs vnde vse rechten eruen vnde nakømelingen, dat wy vs mit gantzer eendracht vnde mit ghůden willen hebben ghesad vnde vorbůnden vnde vs setten vnde vorbinden to den dorluchtighen vorsten vnde heren, hertoghe Johanne deme olderen, vnde to deme êrwardighen vâdere in gode Rodolphe, bischop to Zwerin, vnde hertoghen to Mekelenborch, vnde to Johanne Vlrik, vndeAlberte vnde to Johanne, hertoghe Magnus sône, to Mekelenborch, to Stargarde vnde to Rostock heren, vnde vortmer to vses heren râde des koninghes vnde to allen rydderen vnde knechten in deme lande to Mekelenborch vnde in deme stichte to Zwerin, vnde sunderghen to den êrbâren lûden borghermêsteren vnde râtmannen der stede Rostok vnde der Wysmer, vnde to eren nakømelinghen, vnde vortmer to den van Butzowe vnde vamme Sterneberghe, vnde setten vnde vorbinden vs ôk to allen anderen steden in den suluen herschoppen, also dat wy scholen vnd willen en behulpen wesen van staden an iêghen de hôchghebôrne Marghareten koninginnen to Norweghen vnde iêgen dat rîke to Denemarken, Norweghen vnde Sweden vnde alle inwônere der sůlven rîke, de der sulven koninginnen behulpen syn, se sîn

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ghêstlik edder weriik, beyde hîr to lande vnde ôuer der see, vnde scholen vnde willen vs van den vôrbenômden heren, ridderen vnde knechten, vnde sunderghen van den van Rostock vnde der Wismer vnde van allen anderen steden vnde eren nakømelinghen nummer sůnen, vreden vnde dâghen, êr vse gnedighe here her Albrecht, koningk to Sweden, vnde sîn sône vnde ere vrunt vnde de riddere vnde knechte, de mit em ghevanghen sîn, gantzliken quyd vnde lôs sîn vnde se des krîghes ênen gantzen ende hebben. Ok so schole wy edder vse hulpere, de in desseme krîghe beghrepen sîn, van vser weghen nêmende berôuen, schinnen edder beschâdeghen, de vser vôrbenômeden heren, ridderen, knechten edder steden velich sîn. Wêre ôk dat sik hîr iêmant vttôghe, de hîr nyne hulpe edder volghe to dôen wolde, vnde dat nicht mede bebrêuen vnde beseghelen wolde, he wêre ridder edder knecht, he wêre we he wêre, dâr schole wy vnde willen mit den vôrbenômeden heren vnde der riddere vnde knechte steden hulpe tô arbeyden vnde helpen, dat se dâr ôuer richten, alze ôuer ênen, de synen rechten heren vnderweghen let vnde nicht by em deyt, alze em van êre weghene vôghet to dônde. Ok so scholen wy vnde willen, wo dicke des behůf vnde nôt is to vârende vnde to reysende vppe dat sulve rîke to Denemarken, vsen vôrbenômeden heren, der riddere vnde knechte, stede, vnde vnse vyende to sûkende vnde to arghende vnde ere hulpere rêde wesen na vser vôrbenômeden heren, erer râtgheuen vnde stede râde, vnde trûweliken mit em blîuen vppe schâden vnde vrômen vnde vs nicht to schêdende van der reyse, wenne wy tosâmende kômen, wy døen dat na ereme râde, vnde ên êslik vp sîne êghene koste vnde schâden. Alle desse vôrscreuen stucke vnde artikele lôue ik vôrbenômed Vicke Zwisowe, voghet to Zwerin, vnde wy vôrbenômeden borghermêstere vnde râtmanne, vnde wy ridder vnde knechte in der vôrbenômeden voghedygen, alzo Otte van Sichusen, Vicke Hazencop, Hinrik Preen to Stenuelde, Borchart Dambeke, Tønyes Schoneuelt, Hinrik Knop to Exen, Claus Knop to Brůseuisse, Claus Knop to Stůke, Henneke Hazenkop, Hinrik Sikhusen, Hans Rusenhaghen, Hans Kurdeshaghen, Hans, Hinrik vnde Bolte ghehêten van Driberghe, Hans van Driberghe to deme Creuetesuorde, Hinrik Dorrepreen, Vlrik van

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Dryberghe, Gotschalk Preen, Crhert Sulowe, Hartich Preen, Marquard Dambeke, Gotschalk Reddyghes, Vicke Haluerstat, Hermen Hunnendorp, Ludeke Sickhůsen, Důuelsbruck, knapen, vôr vs vnde vse eruen vnde vse navølghere, den vôrscreuen heren, vorsten vnde ridderen vnde knechten, mannen vnde steden, in deme lande to Mekelenborch vnde sunderghen den vôrbenômeden borgermêsteren vnde râtmannen der stede Rostok vnde Wysmer vnde eren nakømelinghen an gůdeme lôuen vnde eren stede vnde vaste to holdende, sunder yênnegherleye hulperede vnde arghelist. To tûghe vnde wârheyt aller desser dinck so hebbe wy vôrbenômede vnser aller ingheseghele mit vser witschop henghet lâten an dessen iêghenwardighen brêff, de gheuen is to Zwerin, na godes bôrt dûsent iâr drêhůndert iâr in deme ên vnde neghentighesten iâre, in deme âuende des hilghen lîchames.

Nach dem Originale im wismarschen Rathsarchive, auf Pergament in langem Querfolio. An Pergamentstreifen hangen die Siegel aus gelbem Wachs, nämlich:

1) Rund. In einen Sechspass ist ein senkrecht getheilter dreieckiger Schild gestellt, der in der vorderen Halfte eine halbe Lilie, in der hinteren ein halbes Hirschgeweih enthält. Umschrift:

Umschrift

2) Rund. Siegel der Stadt Schwerin mit dem rechts hin sprengenden Herzoge Heinrich von Braunschweig. Umschrift:

Umschrift

3) Rund. Im Siegelfelde ein Helm mit einem runden Aufsatze van Kreisform (?). Umschrift:

Umschrift

4) Rund. Im Siegelfelde ein dreieckiger Schild mit drei (2. 1) Hasenköpfen. Umschrift:

Umschrift

5) Dreieckig. Ein Schild mit drei geöhrten Pfriemen neben einander. Umschrift:

Umschrift

6) Rund. Dreieckiger Schild mit einem Querbande. Umschrift verschliffen.

7) Rund. Ebenso wie das vorige. Umschrift:

Umschrift
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8) Rund. Schräg gelehnter dreieckiger Schild, im Andreaskreuz getheilt, der obere und untere Winkel schraffirt. Umschrift:

Umschrift

9) Rund mit einem gleichen Schilde. Umschrift:

Umschrift

10) Rund. Dreieckiger Schild durch ein Andreaskreuz getheilt, alle vier Winkel schraffirt. Umschrift verdrückt.

11) Rund. Im dreieckigen Schilde drei (2. 1) Hasenköpfe. Umschrift:

Umschrift

12) Rund. Schild mit einem Helm wie in Nr. 3. Umschrift:

Umschrift

13) Rund. Im dreieckigen Schilde zwei kranzförmig geflochtene Rosenstöcke. Umschrift:

Umschrift

14) Rund. Im dreieckigen Schilde ein aufgehängtes Hifthorn. Umschrift:

Umschrift

15) Rund. Im dreieckigen gespaltenen Schilde rechts eine aufwärts rechts gekehrte Vogelkralle, links ein Querband. Umschrift:

Umschrift

16) Rund mit einem gleichen Schilde. Umschrift:

Umschrift

17) Dreieckiges Siegel mit gleichem Schilde, wie die beiden vorigen, Umschrift:

Umschrift

18) Rundes Siegel mit demselben Wappen, Umschrift verdrückt.

19) fehlt.

20) Rundes Siegel mit dem Dribergschen Wappen. Umschrift verdrückt.

21) fehlt.

22) Rund. Dreieckiger Schild mit einem Querbande. Umschrift:

Umschrift

23) Rund. Im dreieckigen Schilde drei (2.1) geöhrte Pfriemen. Umschrift:

Umschrift

24) Rund. Dreieckiger Schild mit einem schraffirten Querbande. Umschrift:

Umschrift
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25 - 27) fehlen.

28) Dreieckig. Schild wie auf Nr. 3. Umschrift:

LVDOLFI . . . . . .

29) fehlt.

Gedruckt ist diese Urkunde in Ungnaden Amoenitates, Stück V, S. 370.


Nr. XVII.

Die Königin Margarethe von Norwegen versichert dem Herzoge Johann von Meklenburg, dem Rath des schwedischen Königs Albrecht und den Städten sicher Geleit zu den in Falsterbode angesetzten Friedensunterhandlungen zur Befreiung des Königs Albrecht und der seinen aus der Gefangenschaft.

D. d. Werdingborg. 1395. Jan. 28.

Nach dem Originale im Archive der Stadt Wismar.


Wy Margareta, van godes gnâden to Norweghen vnde to Sweden konynginne vnde ee n recht erue vnde ên vorstinne des rîkes to Denemarken, bekenne vnde betůghe ôpenbâre in desseme brêue vôr allen lûden, de ene z ee n vnde hôren lesen, dat wy lôuet hebben vnde lôuen in desser scrift den dorluchtigen vorsten vnde heren, alse deme erwerdigen vâdere vnde heren in gode Rodolphe, byscope to Swerin, Johanne vnde Olrike, brôderen, hertogen to Mekelenborch, konyng Albertes râde, mannen vnde steden, alze Rozstok vnde Wysmar, dat de êrbârn manne Ywar Lucke, Jons Ruth, Folmar Jacobssone, Pridbern van Pudbusk vnde Michel Ruth, riddere, Yesse D ue ue, Henneke Oluessone, Berneke Schinckel, knechte, vse lêue trûwe r ae t, hertoghen Johanne van Mekelenborch, konyng Albertes r ae t vnde stede, de to deme vruntliken dâghe kômen, to holdende, des de stede râmet hebben tuschen en vnde vs vmme konyng Albertes, synes sônes vnde der anderen vangenen lôsinge to sprekende, vppe

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sunteJuriens dach nêgest to kômende to Falsterbode, vnde de ze myt sik bringen, velighen vnde leyden scholen vnde wyllen af vnde to, vnde dâr velich to wesende, vnde vortmer alle de gêne, de van erer weghene to deme suluen dâghe kômen, scolen vrede hebben v ee r weken vôr deme dâghe, vppe deme dâghe vnde vêr weken na deme dâghe vôrscreuen, vnde velich to kômende in ere beholt, vôr alle de gêne, de vte den dnên rîken Denemarken, Norweghen vnde Sweden, vnde de vmme vsen wyllen d oe n vnde lâten wyllen, in gûden trûwen, sunder hulperede vnde arghelist. Alle desse vôrscreuen stucke lôue wy Margareta konynginne vôrbenômet vnde wy Ywar Lucke, Jons Ruth, Folmar Jacobssone, Pridbern van Pudbusk vnde Mychel Ruth, riddere, Yesse D ue ue, Henneke Oluessone vnde Berneke Schinckel, knechte, vôrbenômet, myt êner sâmeden hant in gûden tr ue wen stede vast vnde vnbrekelk to holdende in aller mâte, alze vôrscreuen is, sunder gênigherleye hulperede vnde argelist. To bekantnisse vnde mêrer hewâringe desser vôrscreuen dink hebbe wy Margareta konynginne vnde wy Ywar Lucke, Jons Ruth, Folmar Jacobssone, Pridbern van Pudbusk vnde Mychel Ruth, riddere, Yesse Duue, Henneke Oluessone vnde Berneke Schinckel, knechte, dickebenômet, vse ingezegele wêtende vôr dessen brêff gehenget, gheuen vnde screuen to Werdingeborch na godes bôrt dûsent iâr drêhundert iâr in deme vîf vnde neghentighesten iâre, des donnerdâghes nêghest na sunte Pawels dâghe alze he bekêrt wart.

Nach dem Originale im wismarschen Rathsarchive, auf Pergament in Quer-Schmaloctav. Die Siegel hangen an Pergamentstreifen.

1) Rund. In einer Vierpassverzierung ein gekrönter Kopf. Umschrift:

Umschrift

2) Rundes Siegel mit einem dreieckigen Schilde, worauf ein Kammrad. Umschrift:

Umschrift

3) Rund. Auf einem rechts gelehnten dreieckigen Schilde eine schräge rechts gestellte Raute. Umschrift:

Umschrift

4) Rund. Auf einem rechts gelehnten dreieckigen Schilde 3 Lilien mit den Spitzen zusammenstossend  . Umschrift:

Umschrift
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5) Rund. In einer Vierpassverzierung ein halber rechts sehender Adler. Umschrift:

Umschrift

(sehr unklar).

6) Rund. Auf einem dreieckigen Schilde eine schräge rechts gestellte Raute. Umschrift verwischt.

7) Rund. In einer Dreipassverzierung ein dreieckiger Schild mit einem rechts sehenden Adler. Umschrift:

Umschrift

8) Rund (von rothem Wachs). In einer Vierpassverzierung ein dreieckiger Schild mit einer rechts gekehrten ausgespannten Kralle. Umschrift verwischt.

9) Rund. In einem dreieckigen Schilde drei mit ihren Spitzen an einen Ring stossende herzförmige Blätter. Umschrift:

Umschrift

Nr. XVIII.

Die Vettern Nicolaus und Heinrich Pressentin mit ihren Vettern Henning zu Weitendorf und Peter zu Prestin verlassen dem Kloster Eldena ihre Besitzungen in Herzfeld.

D. d. Parchim. 1348. Mai 5.

Nach dem Originale im grossherzogl. meklenburg. Geheimen- und Haupt-Archive zu Schwerin.


In nomine domini. Amen. Ne obliuio acta hominum sollempniter celebrata sepeliat succedente temporis diuturnitate, necesse est ea scripturarum testimonio, sigillorum munimine testiumque inscriptionibus firmiter roborari. Hinc est quod nos Nicolaus et Hinricus, filius Petri, patrui, dicti Preszentyn, famuli, ad omnium christifidelium noticiam, tam presentis, quam futuri temporis, cupimus peruenire, quod cum vnanimi consensu omium heredum nostrorum ac omnium, quorum consensus aderat requirendus, deliberatione matura et voluntate libera dimisimus et presentibus dimittimus honorabili viro domino Hinrico dicto Mund preposito, necnon religiosis dominabus Wycburgi priorisse totique conuentui sanctimonialium monasterii in Eldena, ordinis sancti Benedicti, omnia bona, quecunque hactenus in villa Hertesuelde habebamus, et precipue duos mansos, necnon omnia alia et singula inibi matri nostre nomine

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dotalicii assignata, cum omni iure supremo et infimo, sicut progenitores nostri et nos ea possedimus, libere ac perpetue possidenda, illis duobus mansis, super quibus lis vertitur inter illos .. Dareszlaw et nos, duntaxat exceptis, transferentes nichillominus in conuentum et monasterium prelibatum omne ius, quod hactenus nobis in ipsis competebat bonis et quod nostris heredibus seu coheredibus quibuscunque competere poterit in futurum, renunciantes eciam perpetuo omni iuri, excepcioni, actioni, inpeticioni et aminiculis vniuersis, quibus monasterium predictum per nos aut heredes nostros posset in eisdem bonis in posterum quomodolibet inpediri. Et nos Henninghus, morans in Weytendorpe, et Petrus, morans in Preszentyn, famuli, dicti Preszentyn, vna cum patruis nostris suprascriptis, videlicet Nicolao et Hinrico, promittimus data fide et in solidum, nos velle warendare conuentui et monasterio prememorato bona supradicta pre omnibus iuri volentibus conparere; item spondemus fide prestita et in solidum, quod iam dictus Hinricus, noster patruus, qui forte inennis reputari posset, ad horum bonorum resignacionem, cum ad annos discrecionis peruenerit, hec omnia et singula, prout superius sunt expressa, approbare debebit et ratificare et sepedicta bona predictis . . preposito, . . priorisse et conuentui coram vero domino pheudi denuo resignare, nullo proinde munere requisito. Vt autem hec omnia supradicta rata maneant et inconuulsa, fecimus presentes literas super ea confectas nostrorum sigillorum appensione communiri. Testes huius rei sunt honorabiles viri: dominus Godfridus, plebanus ecclesie beati Georgii in Parchim, et frater eius Johannes, dicti Nygenkerken, Arnoldus Nygenkerken, Ywanus de Radum, Johannes Wotzenitz, Bernardus Schulto, ciues ibidem, et alii plures fide digni. Datum et actum Parchim, anno incarnacionis domini M ° CCC° XL° VIII°, feria secunda proxima post dominicam, qua cantatur Misericordia domini.

Nach dem Originale, auf Pergament, in einer gedrängten, festen, scharfen Minuskel, im grossherzogl. meklenburg. Geh. und Haupt-Archive zu Schwerin. An Pergamentstreifen hangen 4 Siegel:

1) Ein kleines, rundes Siegel, aus ungeläutertem Wachs, Lithographie I, Nr. 1, mit einem stehenden Schilde mit einer rechts gekehrten Adlerklaue, mit der Umschrift:

Umschrift
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2) ein ähnliches Siegel, Lithographie, I, Nr. 2, mit der Umschrift:

Umschrift

3) Ein schildförmiges Siegel, aus geläutertem Wachs, Lithographie, I, Nr. 3, mit einer nach unten links gekehrten Adlerklaue, mit der Umschrift:

Umschrift

4) Ein schildförmiges Siegel, aus ungeläutertem Wachs, Lithographie, I, Nr. 4, mit einer rechts gekehrten Greifenklaue, mit der Umschrift:

Umschrift
~~~~~~~~~~~~~

Der um die Geschichte des Vaterlandes lebhaft bemühete Herr Amtmann von Pressentin zu Dargun hat die im schweriner Archive und sonst bisher bekannt gewordenen, zu der vorstehenden und den nachfolgenden Urkunden gehörenden ältesten Siegel des Geschlechts von Pressentin gesammelt, zum Druck befördert und dem Vereine für meklenburgische Geschichte für dessen Jahrbücher eine Auflage der zwei lithographirten Tafeln geschenkt, welche diesen Urkunden beigeheftet sind.

G. C. F. Lisch.     


Nr. XIX.

Der Knappe Heinrich Pressentin schwört den Herzogen Albrecht, König von Schweden, und Johann von Meklenburg Urfehde.

D. d. Schwerin. 1402. Febr. 21.

Nach dem Originale im grossherzogl. meklenburg. Geheimen- uud Haupt-Archive zu Schwerin.


Ich Hinrik Pressentyn, knape, bekenne vnde betûghe ôpenbâre an dessem brêue, dat ich ghelôuet vnde gheswôren hebbe, lôue vnde swere mit vprichteden vyngeren to den hilgen an dessem brêue êne witlike rechte ôrveyde vnde êne ganze sône den dorluchtigen

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hôghebornen fursten vnde heren, heren Alberchte, der Sweden vnde der Goten koninge, vnde hertogen Johanne, sînem vedderen, hertogen to Mekelenborch, greuen to Zwerin, to Stargarde vnde to Rozstok heren, vnde eren eruen, älso dat ich ere vyende nummer werden will edder schal na dessem dâghe, vnde ôch nummer will edder schal de vôrbenômeden heren edder ere eruen, ere man, land edder stede edder inwônere erer lande arghen edder beschedigen hêmelik edder ôpenbâre, âne dat wêre also dat myn eruehere edder de here, dâr ich vnder hûsseten wêre, der vôrbenômeden heren edder erer eruen vyend wurde, so mochte ich by mynes heren hulpe blîuen vnde sîner ghenêten vnde entgelden, vnde dat scolde in desser ôrveyde nicht schâden. Vortmer wy Hanss Pressentyn vnde Herman Pressentyn, brôdere, lôuen in gûden trûwen den dorchluchtigen fursten koning Albrechte vnde hertogen Johanne vôrbenômet vnde eren eruen vnde to erer trûwen hand Hinrike Tzichusen, Godscalke van Tzulowe vnde iungen Hinrike Tzichusen mitvnseme brôdere Hinrik Pressentyn, dat he all desse vôrscreuen stucke, de he lôuet vnde swôren heft, holden schal stede vnde vast sunder yênigherleye hulperede vnde sunder all arch. Vnde to mêrer bewâringhe hebbe wy Hinrik, Hanss vnde Herman, brôdere, ghehêten van Pressentyn vnse ingesegele witliken hengen lâten an dessen brêff, de gescreuen ys to Zwerin na godes bôrd vêrteynhundert iâr in dem andern iâre, dâr na des dingesdâghes vôr sunte Mathias dâge des hilghen aposteles.

Nach dem Originale, auf Pergament, in einer festen, klaren Minuskel. An Pergamentstreifen hangen 3 runde Siegel aus geläutertem Wachs, alle mit einem stehenden Schilde mit einer rechts gekehrten Adlerklaue, mit folgenden Umschriften:

Umschrift

Lithographie, II, Nr. 1.

Umschrift

die Umschrift ist sehr undeutlich, jedoch scheinen die mit [ ] bezeichneten Buchstaben darin zu stehen. Lithographie, II, Nr. 2.

Umschrift

Lithographie, II, Nr. 3.


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Nr. XX.

Die Brüder Peter und Reimar Pressentin verkaufen ihre beiden Höfe in dem Dorfe Witzin, auf denen die Burgen stehen, mit 8 Hufen, wie sie diese Güter von ihrem Vater geerbt haben, dem Kloster Tempzin.

D. d. 1408. Julii 15.

Nach dem Originale im grosshherzogl. meklenburg. Geheimen und Haupt-Archive zu Schwerin.


Ik Peter vnde Reymer, brôdere, ghenômet Pressentine, bekennen vnde betûghen myd vzen rechten eruen ôpenbâre an desseme brêue, dat wy myt vôrbedachten ghûden wyllen vnde na râde vzer vrunt hebben vorkofft to êneme rechten kôpe vnde vorkôpen vze beyden hôue an deme dorpe to Wytzin, dar de borghe ane stân, myt achte h v uen, de nů to der tiid de b ue r to Wytzin bûwen, myt erer tôbehôringhe, alze ze ligghen an erer schêden vnde vze vader v e s eruet heft vnde wy beseten hebben wente an desse tiid, deme beschêdenen manne her Petere, mêstere to sunte Anthonies hôue to Tempzin, vnde synen nakômelinghen mêsteren vnde vôrstenderen vôr hundert lubessche mark penninghe, de my de vôrbenômede her Peter mêster wol to danke vnde to der nôghe berêt heft, dâr schal de vôrscreuen her Peter vnde syn vôrstender to sunte Gallen dâghe, de nů nêghest kumpt, teyn lubessche mark pacht êrst vnde to vôren vpbôren van den bûren, dede nu de vôrscreuen h v uen bûwen, sunder weddersprâke vnde bewêrnisse vzer vnde vzer eruen, vnde ik vôrbenômede Peter vnde Reymer scholen vnde wyllen deme vôrscreuen her Peter meister, sînen nakômelinghen vnde vôrstendere de vôrscreuenen h v uen vnde hôue vorlâten vôr den heren vnde myt allen vlyte dâr to helpen, dat em dat de heren lîgen vnde vorêghenen wyllen. Wêre ôuer dat de heren em nicht lîgen vnde vorêghenen wyllen, so schal ik Peter vnde Reymer edder vzen rechten eruen den vôrscreuen her Petere meistere, synen nakômelinghen edder synen vôrstenderen to sůnte Jacobes dâghe, de nu nêghest kumpt vort ôuer deme iâre hundert lubessche mark pennighe berêden vnde

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betâlen an sodâner munte, alzo denne to der Wysmer ghenghe vnde gheue sind, an êneme summen, to êner tiid, an deme godeshûs sunte Anthonius to Tempzin edder bynnen der stad to der Wysmer, wôr em dat êuenst kumpt, sunder iênegherleie vortôgheringhe, hulperede, hinder, schâden vnde arghelist. Dyt lôue ik Peter vnde Reymer vôrbenômet myd vzen rechten eruen vnde myd vzen medelôueren vnde segghen alzo myd Clawes Rutzen, wônachtich to Kobande, vnde Clawes Prestyne, vseme vedderen, deme vôrbenômeden mêster Petere, synen nakômelinghen vnde to syner trûwen hant, her Hinrik van Groben, syme vôrstendere, olde Clawes Sperlinghe vnde Reymer van Plessen, wônachtich to Tzůlowe, an ghantzem lôuen, mid ghûden trûwen, mid êner sâmenden hand an desseme brêue stede vnde vast to holdende, sunder hulperede vnde degher âne alle arghelist. To tûghe zo hebbe ik Peter vnde Reymer vôrbenômet vse ingheseghele myd den ingheseghelen vzer medelôuere, alzo Clawes Rutzen vnde Clawes Pressentyne vôrbenômet henghet lâten vôr dessen brêff, de ghegheuen vnde gheschreuen is na godes bôrt vêrteinhundert iâr dâr na an deme achten iâre, an deme dâghe der twelff apostele, also ze worden vorsant an de werlt.

Nach dem Originale, auf Pergament, in einer festen, grossen, breiten Minuskel, im grossherzogl. meklenburg. Geheimen und Haupt-Archive zu Schwerin.

An Pergamentstreifen hangen 4 Siegel:

1) Ein grosses schildförmiges Siegel, aus geläutertem Wachs, Lithographie, I, Nr. 5, mit einem stehenden Schilde mit einer rechts gekehrten Adlerklaue, mit der Umschrift:

Umschrift

2) Ein rundes Siegel, aus geläutertem Wachs, Lithographie, I, Nr. 6, mit einem stehenden Schilde mit einer rechts gekehrten Adlerklaue, mit der Umschrift:

Umschrift

3) Ein schildförmiges Siegel, aus geläutertem Wachs, mit zwei Flügeln, auf denen ein Stiergehörn steht, gleich dem Wappen der von Barnekow, mit der Umschrift:

Umschrift
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4) Ein rundes Siegel, aus geläutertem Wachs, Lithographie, I, Nr. 7, mit einem stehenden Schilde mit einer rechts gekehrten Adlerklaue, mit der Umschrift:

Umschrift

Claus Pressentin hat also ein anderes Siegel seiner Familie gebraucht; nach der bisherigen Genealogie ist Henning der Vater der Brüder Peter und Reimar gewesen.


Nr. XXI.

Die Brüder Peter und Reimar Pressentin auf Prestin verkaufen dem Kloster Tempzin all ihr Gut, welches sie in dem Dorfe Witzin besitzen und ihr Vater und sie bis dahin besessen haben.

D. d. 1409. Jan. 9.

Nach dem Originale im grossherzogl. meklenburg. Geheimen und Haupt-Archive zu Schwerih.


Ik Peter vnde Reymer, brôdere, ghehêten Prestyne, wônachtich to Prestyn, bekennen vnde bethûghen ôpenbâr an desseme brêue, dat wy na râde vnde vulbôrt vzer rechten eruen mid ghûden willen vnde vôrbedachtenem mûde hebben vorkoft to êneme rechten kôpe alle vze ghût, dat wy hebben an deme dorpe vnde tobehôringhen des dorpes to Witzyn, alzo id licht an alle zynen schêden, alzo id vze vâder yê vryest bezeten heft vnde wy nâ bet an dessen dach, altesnicht ûtghenômen, deme êrwerdighen manne hern Petere, meystere to Temptzyn des godeshûzes sunte Anthonii, vnde alle zynen nakômelinghen dârzulues vôr twê hundert mark vnde druttigh mark lubescher pennynghe, de he vs wol to der nůghe berêt vnde betâlet heft, mit ghûden, rêden lubeschen pennynghen. Desse vôrbenômede hern Peter meyster edder zyne nakômelinghe scholen vnde môghen vtlôzen vnde wedder kôpen al dat ghût, wes wy vorzettet hebben edder to êneme wedderkôpe vorkoft hebben an deme dorpe vnde ghûde to Witzyn, van alle den ghênen, de van vs Peter vnde

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Reymere, brôderen vôrscreuen, vzen eruen edder hîr bevôren van yênigheme rechten bezittere desses vôrscreuenen ghûdes dâr ichteswat ane hebben, na vtwîzinghe erer brêue, so wenne hern Peter meyster eergenômed edder zyne nakômelinghe dat vtlôzen edder wedderkôpen konen vnde vormôgen. Desses vôrbenômeden kôpes, alze hîr vôrscreuen steyt, schole wy Peter vnde Reymer brôdere mit vzen rechten eruen desseme vôrbenômeden hern Petere meystere vnde zynen nakômelinghen wâren vnde entvrygen van aller ansprâke ghêstlik edder werlik alle der ghênen, de vôr recht kômen willen vnde recht gheuen vnde nemen willen, alzo in deme lande ên recht is, vnde hebben em dat vorlâten vôr vnzen heren des landes. Alle desse vôrscreuenen stucke vnde ên iêwelik by zik ik Peter vnde Reymer brôdere vôrghenômet mit vzen rechten eruen vnde mit vzen trûwen medelôueren, alze mit Clawes Prestyne, wônachtich to Prestyn, Hinrik Prestyne to Weykendorpe, Hennynghe van Pomeren to deme Sterneberghe, wy alle lôuen vnde zegghen deme vôrbenômeden hern Petere, meystere des ghodeshûzes sunte Anthonii to Temptzyn, vnde zynen nakômelinghen, vnde to erer trûwen hant olde Clawes Sperlinghe vnde iunghe Clawes zyneme sone, wônachtich to Slawestorpe. Reymare van Plesse, wônachtich to Tzulowe, Clawes Rutzen to Kobande, hern Hinrike, vôrstendere des ghodeshûzes sunte Anthonii to Temptzyn, vnde hern Gherde Wunneken, vicario to Temptzyn, in ghûden trůwen, mit êner zâmenden hant an desseme brêue stede vnde vast to holdende, sunder hůlperede vnde degher âne alle arghelist, mede togelôuet, dat wy Peter vnde Reymer brôdere vôrscreuen, vze eruen edder nůment vata vzer weghen to êwighen tîden an desseme dorpe to Wytzyn vnde , an allen zynen tôbehôringhen altesnicht môghen edder scholen beholden. Tho tûghe, hooldinghe vnde wâringhe alle desser vôrscrenen stucke hebbe wy Peter vnde Reymer, brôdere, Clawes vnde Hinrik, ghehêten Prestyne vnde Hennyngh van Pomeren vnze inghezeghele mit witschop ghehenghet vôr vnde an dessen brêff, de gheuen vnde screuen is na godes bôrt vêrteynhundert iâr an deme negheden iâre, dârna des midwekens na der dryer hillghen konyngh dâghe.

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Nach dem Originale, auf Pergament, in einer kleinen, engen, festen Minuskel, im grossherzogl. meklenburg. Geheimen und Haupt-Archive zu Schwerin.

An Pergamentstreifen hangen 5 runde Siegel, aus geläutertem Wachs, alle mit einem stehenden Schilde:

1) mit einer rechts gekehrten Adlerklaue, Lithograpbie, I, Nr. 6, mit der Umschrift:

Umschrift

Peter Pressentin, welcher an die Urkunde vom 15. Julii 1408 sein eigenes Siegel gehängt hat, bedient sich hier also des Siegels seines Bruders Reimar.

2) dasselbe Siegel des Reimar Pressentin, wie es hier unter Nr. 1 und zur Urkunde vom 15. Julii 1408 beschrieben ist.

3) mit einer rechts gekehrten Adlerklaue, Lithographie, I, Nr. 7, mit der Umschrift:

Umschrift

Claus Pressentin auf Prestin bedient sich also auch hier, wie an der Urkunde vom 15. Julii 1408, eines anderen Siegels seiner Familie, nämlich des Siegels des Henning Pressentin.

4) dasselbe Siegel, wie Nr. 3.

Heinrich Pressentin auf Weitendorf bedient sich also desselben Siegels des Henning Pressentin, dessen sich auch Claus Pressentin bedient.

5) mit einem aufgerichteten Greifen, mit der Umschrift:

Umschrift

Nr. XXII.

Vicke Gantzow verkauft dem Kloster Tempzin sein Erbe in dem Dorfe Witzin.

D. d. 1410. Dec. 6.

Nach dem Originale im grossherzogl. meklenburg. Geheimen und Haupt-Archive zu Schwerin.


Ik Vykke Gantzowe, Vykke Gantzowen zône deme god gnedych zy, bekenne ôpenbâre vôr al den yênnen, de dessen brêf zeen edder hôren lezen, dat yk myt mynen rechten eruen na râde vnde wlbôrt myner vrunde hebbe vorkoft brôder Petere, meystere des hûzes zunte Anthonyezes to Temptzyn, vnde zynen nakômelynghen

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vnde deme gantzen orden al myn erue vnde anval, dat my aneruet ys vnde anvallen mach van myner olderen weghene in deme dorpe to Wytzyn, vnde heft my dat myt rêden pennynghen to der nôghe wol betâlet, vnde gheue âuer myt ôrkunde desses brêues allen anval vnde erue, alze hyr vôr screuen ys, my vnde mynen eruen vnde nummende van vzer weghene dâr to êweghen tyden vp to zâkende, vnde hebbe dat vorlâten vôr den heren van deme lande, dâr yt af to lêne gheyt. Al desse vôrscreuen stukke lôue ik Vikke vôrbenômet myt mynen rechten eruen dat stede vnde vast to holdende brôder Petere, zynen nakômelynghen vnde deme gantzen orden in gûden trûwen to erer trûwer hant al den yênnen, de dessen brêf hebbet myt eren wyllen. To mêrer betůghynghe hebbe yk Vykke myn inghezeghel vnde wy Reymer Kremon, Clawes Schonenberch vnde Peter Prestyn vnze inghezeghel to tûghe myt wyschop henghet an dessen brêf, de screuen ys na godes bôrt vêrteynhundert yâr in deme teynden yâre, in zunte Nycolaus dâghe des hylghen byschoppes.

Nach dem Originale, auf Pergament, in einer gedrängten, breiten Minuskel. An Pergamentstreifen hangen 4 Siegel aus ungeläutertem Wachs:

1) Ein rundes Siegel mit einem Schilde mit einem schraffirten Queerbalken, mit der Umschrift:

Umschrift

2) Ein rundes Siegel mit einem längs gespaltenen Schilde, rechts mit einem Queerbalken , links mit einem halben Rade; die Umschrift ist unleserlich.

3) Ein schildförmiges Siegel mit einer Kugel in der Mitte und einem sechsstrahligen Stern in jedem Schildwinkel, mit der Umschrift:

Umschrift

4) Ein rundes Siegel, Lithographie, II, Nr. 4, mit einem Schilde mit einer rechts gekehrten Adlerklaue, mit der Umschrift:

Umschrift

Dasselbe Siegel des Peter Pressentin hängt an der nächst folgenden, im Archive der Stadt Lübek aufbewahrten Urkunde, vom 27. September 1411, über die Sühne zwischen dem Knappen Henneke von Bülow zu Critzow und dem Rath der Stadt Lübek.

Ueber die Farnilie v. Ganzow oder v. Gantzkow vgl. Lisch, Gesch. des Geschl. Hahn, II, S. 84, und III, S. 63 flgd.


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Nr. XXIII.

Der Knappe Henneke von Bülaw auf Critzow schliesst mit der Stadt Lübek eine Sühne wegen aller Fehde vnde Gewaltthätigkeit.

D. d. 1411. Septbr. 27.

Nach dem Originale im Archive der Stadt Lübeck.


Ik Henneke van Bulow, knape, wônaftich to Critzow, bekenne vnde betûge âpenbâre in dessem brêue vôr alsweme, dat alle vnwille, veyde vnde schêlinghe, de gewesen syn bet an dessen dach twischen my vnde den mynen, vppe de ênen syd, vnde den êrbâren mannen borgermêsteren, râdmannen, der mênheyt der stad Lubeke vnde den eren, vp der anderen syd, gensliken vnde al in vruntscop syn geulegen, vorêneget vnde gesônet, alzo dat vnser nên dâr in tôkômenden tîden mêr vp zâken enschal, noch enwil; ok enschal ik efte enwil efte nêmant van myner wegen de êrbenômeden borgermêstere, râdmanne, de mênheit der vôrscreuen stad Lubeke efte de eren schuldigen, beclâgen efte veyden van rôue, brande efte van wat vnschicht vnde schêlinghe, de aldus langhe twischen my vnde en sint geweset; wêre ôk dat id schêge yênegerleye wys, dâr schal ik vnde myne eruen vnde nascreuene medelôuere se af entfrîgen vnde gensliken schâdelôs van beholden. Vortmêr enschal ik, noch enwil der êrbenômeden stad Lubeke vîende, rôuere efte vorfestede lûde hôuen, hûsen efte spysen, in nênerleye stukken to uorderende in mynen vesten, dorpen vnda gebêden vnde ôk der êrbenômeden borgermêstere, râdmanne, borgere vnde der eren vyent nycht to werdende in tôkômenden tyden, it enwêre dat myn rechte erfbôrne here ere vyent worde, dat god afkêre, so scholde ik my myd en tovôren an êren vorwâren vnde ik Henneke van Bulow êrgenômet myd mynen eruen vnde medelôueren nagescreuen, alse Peter Pressentine, Marquard Barnekowen vnde Henneken van Plesse wônaftich to Muselmowe, knapen, lôuen myd êner sâmenden hand in gûden trûwen alle vôrscreuene artikele vnde stukke vnde ên yslik besunderen den êrbenômeden borgermêsteren, râdmannen, der mênheit der êrbenômeden

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Siegel der von Pressentin
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Siegel der von Pressentin
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stad Lubeke vnde den eren stede vnde vast to holdende, vnuorbrôken, sunder arglist. To mêrer betûchnisse vnde grôterme lôuen hebbe wy Henneke van Bulow, hôuetman, Peter Pressentyn, Marquard Barnekow vnde Henneke van Plesse, medelôuere vôrscreuen, vnse yngezegele myd vnsen willen vnde witschop gehenghet vôr dessen brêff, screuen na Cristi gebôrt vêrteynhundert iâr dâr na in deme elften iâre, des nêgesten sondâges vôr deme dàge Mychahelis des erczeengels.

Nach dem Originale, auf Pergament, im Archive der Stadt Lübeck. Angehängt waren 4 Siegel, von denen das dritte, des Marquard Barnekow, abgerissen ist. Das zweite Siegel, des Peter Pressentin, ist dasselbe, welches an der nächst voraufgehenden Nr. mitgetheilten Urkunde des Vicke Gantzow vom 6. Dec. 1410 hängt. Lithographie, Taf. II, Nr. 4.


Nr. XXIV.

Die Fürsten Balthasar und Johann von Werle, Brüder, für sich und ihre Brüder Claus und Wilhelm, verbinden sich mit den Städten Hamburg und Lübeck.

D. d. (um 1410). Julii 3.


Witlic zi alle den yenen, de dessen breef seen edder horen lesen, dat wy Baltazar vnde Johan, brodere heren van Werle, van vnser brodere weghen Claus vnde Wilhelmes, der wy mechtich syn, hebben vns vordregen mit den beschedenen heren ratmannen tho Lubeke vnde Hanborch in desser wise, dat wy scholen vnde willen vns setten tho erer hulpe, bliuen vnde wesen by en an erme krighe midvnsen mannen vnde steden Parchen vnde Gustrowe in desser wise: waner dat zee van vns hulpe begherende sin, so schole wi en voren XXX, XL. efte L man efte mer, alze ze begherende syn van vns, vnde den scholen de vorbenumeden stede Lubek vnde Hamborch gheuen riddertzolt, vnde scholen en ok vor schadeo staen vnde scholen een ok gheuen spise vnde hofsclach, ynde dar wille wy Baltazar efte vnser broder een zuluen

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mede wesen, vnde welk vnser dar mede ys, deme scholen de vorbenumeden stede nenen tzolt gheuen vnde ok vor nenen schaden staen, men de hulpe wille wy en doen vppe gude vruntscop, vnde dar na dat wy by een doen, dar na moghen see vns vruntscop wedder doen, vnde wes see vns denne yn vruntscop doen, dat schal vns wol tho danke wesen, vnde scholen, noch willen zee dar wurder nicht vmme andeghedinghen; ok wylle wy de vorbenumeden vnse stede Parchem vnde Gustrowe senden bi de vorbenumeden steden Lubeke vnde Hamborch, vnde wo zee sik mid een vordreghen, dat schal vnse wille wol wesen; vnde dit riddertzolt schal anstaen, wan eer wy tho Lubeke komen. Dit ys ghedeghedinget vnde wlghetheghen des neghesten daghes na der hilghen merteler daghen Processe vnde Martiniani.

Nach der gleichzeitigen Schrift, auf einem Pergament, 8" breit, 9 1/2" hoch, im wismarschen Stadt-Archive, mitgetheilt von C. D. W. Die Urkunde scheint bloss Entwurf zu sein; der untere Rand ist ausgeschnitten an den SteIIen, wo die Siegel hätten hangen müssen.


Nr. XXV.

Der Bürger Johann Schelp zu Wismar leiht dem Antoniuskloster zu Tempzin 400 lüb. Mark, zum Ankaufe des Hofes Zahrenstorf, für 32 Mk. lüb. Renten aus Zahrenstorf, welche Renten Johann Schelp wieder zur Stiftung einer ewigen Messe in dem Hospitale vor dem Antoniushofe zu Tempzin vermacht.

D. d. 1410. März 30.

(Vergl. Jahrb. XV, S. 102 und 208.)

Nach dem Originale im Archive der Stadt Wismar.


In deme nâmen der hilghen vnde vnghedêlden drêualdicheit Amen. Vôr alle den gênen, de dessen brêff seen, hôren edder lezen, ik brôder Peter Berlonis, mêster vnde bêdegher des hôues sůnte Antho-

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nius tho Tempzin, an deme stichte to Zwerin, bekenne vnde betůghe ôpenbâre vôr allen lûden gêghenwardich vnde thokômende, dat ik myt vůlbôrt myner ôuersten vnde alle der gênen, der ere vůlbôrt hîr van rechte was thô tho êschende, vôr veerhůndert lubesche mark, de my Johan Schelp, ên borgher to der Wysmer, een sůnderich vrůnt vnde ghůnner des hôues sůnte Anthonius, hefft rêde berêt vnde betâlet, de an des godeshûses brûkelicheit vnde nô e t ghekômen syn, vnde sůnderghen an de betâlinghe des dorpes to Tzarnstorpe, dat beleghen is by deme suluen hôue sůnte Anthonius, hebbe rechte vnde redelken vnde myt wolbedachten môde vorkoft vnde vorlâten, vorkôpe vnde vorlâte vnde vplâte an desseme suluen brêue deme suluen Johann Schelpe twê vnde druttich mark lubessch êwighes gheldes to hebbende vnde vptobôrende vt deme vôrschreuen dorpe vnde hôue to Tzarnstorpe, also dat beleghen is, to vôren vp to bôrende vnde to hebbende vôr allen lûden to sůnte Mertens dâghe, vnde de suluen twê vnde druchtich mark gheldes to pandende, beide oe lde pacht vnde nyge, also dicke alze en des behôff vnde nô e et is, myt synen hulperen, vnde de pande to dryuende to der Wysmer in vnde to vůrende vnde syn rêde ghelt dâr mede to nemende sůnder vorvolghinge, wan em vnde synen navolgheren des behôff vnde nôt is, vnde wêre id dat in der pandinghe worde we ghewundet edder dô t gheslâghen, de de pandinghe hinderen edder kêren wolde, dat schal sunder brô e ke wesen. Vortmer schal ik brôder Peter der vôrscreuenen twê vnde druchtich mark gheldes Johan Schelpe vnde synen nauolgheren to ende wâren vôr alle de gênen, de dâr vp spreken willen, ze sìn ghêstlik edder werlik, vnde degher vôr alle ansprâke. Vnde desse vôrscreuenen twê vnde druchtich mark gheldes heft Johanschelp vmme heyls vnde sâlecheit willen sîner zêle ghelecht vnde ghegheuen vnde toghetêkent to êner êwyghen missen vser lêuen vrowen an ere êre vnde sunte Anthonius to êwighen tîden to singhende êrbârliken van ambeghynne bet an den ende vnde by twên beddemen prêsteren de yê cho (ock?) prêstere syn, de neen leen en hebben, vnde ôk anders neen leen hebben en scholen, vnde by by sik suluen to wârende in deme hospitâle, dat ghebûwet is vôr deme hôue sunte Anthonius

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vôrbenûmet, ên prêster deme andcren to helpende to der missen vnde mâlk syne weke to wârende, alzo id sik bôret, vnde van deme offere, dat dâr wert to den missen, nicht sik to beholdende, men deme mêstere edder syneme procuratôre dat trûwelken to antwordende; io doch worden en votîuen an ere hant ghegheuen, de môghen see beholden; ôk scholen de prêstere desse missen holden in deme hospitâle vppe êne tyd, alzo id deme mêstere edder deme procuratôre des godeshûses beheghelik vnde bequême is, vnde scholen to chôre ghân to den tyden myt den anderen prêsteren vnde to den vîllegen, vnde scholen ere memôrien dâr af vpbôren, lîk den anderen prêsteren, vnde scholen nicht dô e n iêghen den mêster edder iêghen synen procurator. Vortmer van den vôrscreuenen twê vnde druchtieh mark gheldes scholen desse prêstere hebben mâlk alle iâr achte mark lubesch to sunte Mertens dâghe uptobôrende vnde to hebbende vt desseme vôrscreuenen dorpe vnde hôue to Tzarnstorpe sunder iênegherlei vortôgheringe; vnde de anderen sostein mark lubesch schal de mêster hebben des hôues vnde de procurator to des godeshûses behôff, vnde dâr vôre scholen de vôrscreuenen twê prêstere hebben ere vrîgen koste vnde drinkent to des mêsters tafelen vnde ên gêslik êne vrîge wôninghe to êwighen tîden. Vortmer desse vôrscreuenen missen scholen lênen de râet to der Wysmer vnde ere nauolghere to êwighen tîden in desser wîse, dat see, alzo dicke alzo zee Iô e s syn, dâr to setten prêstere, dâr de mêster des godeshûses edder sîn procurator an syner afwesinghe vôre bydden. Vnde wêre id dat der prêsteren welk deme mêster edder deme procuratôre nicht vnderdânich wezen en wolde vnde en wolde sik nicht stûren edder dwinghen lâten, zo schal de râet to der Wysmer ene afsetten vnde ênen anderen bedderuen man, de deme mêstere edder deme procuratôre ghedelik vnde vnderdânich sy, an syne stede wedder schikken vnde setten. Vortmer zo heft sik Johan Schelp beholden de lênwâre desser missen also langhe, alzo hee leuet. Alle desse vôrscreuenen stucke ik brôder Peter vôrbenûmet vôr my vnde vôr al myne nauolghere lôue vnde rede Johan Schelpe, synen nauolgheren vnde deme râde to der Wysmer, de to der tyd sîn, stede vnde vast to êwighen tîden to holdende, sunder iênegherlei hulperede, heren bo e t, here nghesette, pâweses ghesette edder pâweses bôde edder anderer

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iênigher prelâten edder willekôre edder statuta iêghenwardich edder tokômcnde, vnde degher sunder alle arghelist, vnde myt welkereme se mânen willen, dat sy redent edder lôuent, dâr en schal ên deme anderen nicht ane hinderen edder schâden. Vortmer gheue ik brôder Peter dat ôuer vôr my vnde vôr alle myne nauolghere alle recht, alle excepcien, alle v e tnemynghe vnde toneminghe rechtes vnde der dâet drôghenactiticheit vnde vmmevôringhe, sunderghen dat recht, dat dâr secht, dat ê e n mêne øuergeuynghe njcht dôghen en scholde, vortmer alle hulperede, sunder argelist, to êwighen tîden. Tho tûghe vnde to grôterer bewâringe vnde to êwigher dachtnisse desser vôrscreuenen stucke hebbe ik brôder Peter myn ingheseghel myt den ingheseghelen her Hinrik van Grobis, des godeshûses procurator, vnde her Ghert Wunneken, ênes vicârius dâr sulues, van al vnser witschop lâten henghen an dessen iêghenwardigen brêff, de gheuen vnde screuen is na godes bôrt vêrteinhundert iâr dâr na an deme teynden iâre, des êrsten sondâghes na paschen.

Nach dem Originale, in kräftiger Schrift, auf einem Pergament in gr. Hochquart, mitgetheilt von C. D. W. Angehängt sind an Pergamentstreifen 3 runde Siegel von rothem Wachs:

1) In einer reichen ungewöhnlichen Maasswerkverzierung ein Schild, hinter dem ein Antoniuskreuz hervorsieht. Der Schild ist gespalten und zeigt vorne 3 Kugeln oder Byzanten über einander und hinten einen rechts gewandten, aufrecht stehenden Greifen. Umschrift:

Umschrift

2) In einer Verzierung auf einem Kreuze das Schweisstuch mit dem Angesichte des Herrn. Umschrift:

Umschrift

3) In einer Verzierung die heil. Jungfrau mit dem Kinde. Umschrift:

Umschrift

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Nr. XXVI.

Bischof Heinrich II. von Schwerin bestätigt die Stiftung einer Vicarei in der Kirche zu Drewskirchen durch den Priester Marquard Roberstorp.

D. d. Bützow. 1416. Julii 17.

Nach dem Originale im Archive der Stadt Wismar.


Hinricus, dei et apostolice sedis gracia episcopus Zwerinensis, vniuersis et singulis cristifidelibus, tam presentibus, quam futuris, salutem in domino sempiternam ac ad perpetuam rei memoriam geste rei agnoscere veritatem. Per has nostras patentes litteras ad vestri noticiam deducimus ac publice recognoscimus et libere ac clare profitemur, quod hodie in nostra presencia constitutus honorabilis vir dominus Marquardus Roberstorp de Wismaria, presbiter Razeburgensis diocesis, pia deuocione et affectione temporalia bona intendens commutare pro eternis ac illorum intuitu seminare cupiens in terris, quod multiplicato fructa recolligere valeat in celis, cupiens quoque singulari deuocione diuinum cultum in ecclesia parrochiali Odeskerken, nostre diocesis, ampliari ac suorum parentum et progenitorum, quamuis morte preuentorum, pias et desideratas adimplere voluntates, in suorum peccaminum remissionem ac dictorum suorum parentum et progenitorum ob salutem animarum, in nostra presentis, conscencientis et autorizantis ac infrascriptorum testium presencia idem dominus Marquardus Roberstorp libere et ut asseruit deliberate et ex certa et spontanea sciencia et voluntate, non vi, dolo, metu, calliditate, machinacione uel quacumque decepcione uel circumuencione preuentus, deceptus, circumuentus, ob premissas et alias racionabiles causas sponte et ex certa sciencia dedit, cessit, concessit, tradidit et donauit pure, libere, simpliciter et irreuocabiliter ac perpetuo donacioiris titulo et ad augmentum cultus diuini in dicta ecclesia parrochiali Odeskerken tres mansos cum dimidio manso sitos et situatos in villa Bluwatze inter suos confines ex omni parte, cum omnibus iuribus, habitacionibus et pertinenciis suis, et quos mansos hodie et de presenti colunt, laborant et

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inhabitant Marquardus et Nicolaus Achterledder, villani et inhabitatores eiusdem ville, et quandam domum in villa Odeskerken, sitam inter suos confines, quos mansos et domum dictus dominus Marquardus Roberstorp presbiter asseruit ad se spectare et pertinere et hereditario iure ad presens esse deuolutos, prout in litteris desuper confectis plenius continetur, ac de dictis mansis fundauit et instaurauit et dotauit quandam perpetuam vicariam in dicta parrochiali ecclesia Odeskerken ad altare retro ambonem et versus meridiem situatum perpetuis temporibus deseruiendam, reseruauit tamen sibi dictorum mansorum ac iurium, habitacionum et pertinenciarum sua vita dumtaxat durante ius, dominium et vsumfructum, dicta tamen donacione alias salua permanente, ac ius patronatus et presentandi sibi reseruat et per nos infrascripto modo peciit reseruari dominus Marquardus supradictus pro se et aliis infrascriptis, ita videlicet quod post sui obitum in illo succedere debeant Vicko, Andreas et Tymmo sui fratres condicti Roberstorpe et ipsorum heredes carnales et proximiores, ita quod tempore vacacionis senior inter ipsos tratres et heredes solus et in solidum habeat auctoritatem, personam ydoneam ad dictam vicariam, cum pro tempore vacauerit, eligendi et presentandi, deficientibus vero consanguineis dicte progeniei vtriusque sexus, dictum ius patronatus et presentandi deuoluatur ad proconsules et consules Wysmarigenses pro tempore existentes perpetuis temporibus apud illos permansurum, ita tamen quod predicti proconsules et consules debeant vice qualibet presentare et eligere dumtaxat presbiterum ydoneum et abilem uel clericum, qui infra vnius anni spacium a tempore vacacionis computandum ad ordinem sacerdotalem effectiue promoueatur et extunc infra vnius mensis spacium missam celebrare teneatur, alioquin dicto mense elapso prelatus immediatus infra alium mensem extunc inmediate sequentem dictam vicariam huiusmodi persone ydonee et abili ac ut premittitur in sacerdocio actu constitute libere conferat et assignet, alioquin dicto secundo mense eciam elapso extunc ius presentandi ista vice statim deuoluetur ad episcopum Zwerinensem pro tempore existentem. Vnde nobis idem dominus Marquardus humiliter et deuote supplicauit, premissa omnia et singula tam coniunctim, quam separatim dignaremur auctoritate nostra ordinaria gratificare, ratificare et confir-

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mare dignaremur ac domum, mansos et agros predictos cum iuribus, habitaciombus et pertinenciis suis vniuersis in eoclesiasticam et nostram protectionem suscipere eosque et ea libertati ecclesiastice submittere et perpetuo asscribere ac in perpetuam vicariam et perpetuum beneficium ecclesiasticum erigere et ex certa sciencia nostra pontificali auctoritate dignaremur confirmare. Nos vero desiderantes diuinum cultum iugiter ampliari ac attendentes, quod semel deo dicata amplius ad humanos vsus reduci non debeant idcirca supradicta omnia et singula per predictum dominum Marquardum sic, ut premittitur, dotiata et data a potestate seculari et de quibuscumque prophanis vsibus absoluimus ac in ecclesiasticam et nostram ac nostrorum successorum protectionem assumimus et accipimus, ac ecclesiastice libertati, exempcioni et emunitati ac omni priuilegio submittimus, asscribimus et appropriamus ac in ecclesiasticam libertatem transferimus et in perpetuam vicariam et perpetuum ecclesiasticum beneficium ad laudem et honorem omnipotentis dei eiusque genitricis virginis Marie ac beatorum Nicolai episcopi et confessoris, Margarete virginis et martiris ac Marie Magdalene patronorum erigimus, creamus, fundamus et instauramus premissamque donacionem approbamus, ratificamus et confirmamus cum omnibus et singulis, tam circa donacionem et ordinacionem circa dicti beneficii fundacionem, quam iuris patronatus disposicionem et reseruacionem, necnon vsus et vsufructus predictorum, vicarii vero, qui pro tempore fuerint, de consensu domini Nicolai Pole rectoris dicte ecclesie Odeskerken presentis et vna cum dicto domino Marquardo fundatore consencientis sic obseruabunt, quod quocienscunque vicarium abesse contingerit, tunc anno quolibet soluet vicarius officianti duodecim marcas lubicensium denariorum Wismarie exponibilium sine ulla diminucione, quodque vicarius uel officians in qualibet ebdomada celebrabit ad minus tres missas ac dominicis et festiuis diebus in choro et extra legendo et cantando et cimiterium circuendo diuinis intererit, sacramenta tempore necessitatis ministrabit et missas pro defunctis leget uel dec[an]tabit, per rectorem ecclesie requisitus, nec sine rectoris licencia missas leget, nisi post cantum offertorii summe misse, nec aliquid verbo vel facto aliquid attemptabit vicarius uel officians huiusmodi in preiudicium predicte parrochialis ecclesie aut ipsius rectoris. Vicarius

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eciam ammouebit suum officiantem totiens, quotiens requisitus fuerit per rectorem ecclesie cum legitima causa, et in locum officiantis alium substituet presbiterum pacificum sine dilacione. A[t] dictus vicarius publice uel occulte rectori ecclesie non preiudicabit uel ipsius rectoris aut ecclesie iura non occupabit et honorem et reuerenciam rectori exhibebit ac priuilegiis, prerogatiuis, bonoribus et utilitatibus inibi uel in uicinis locis solitis pocietur, consuetudines, statuta et priuilegia dicte ecclesie ac pacta et conuenciones inter rectorem et vicarios inibi facta et facienda, inita et ineunda inviolabiliter obseruabit ac sibi et dicto suo beneficio obseruare procurabit. In quorum omnium fidem et testimonium premissorum presentes litteras exinde conscribi ac nostri sigilli iussimus appensione communiri. Datum et actum in castro nostro Butsow, sub anno a natiuitate domini millesimo quadringentesimo decimo sexto, feria sexta post festum diuisionis apostolorum. Ceterum volumus ut quicunque vicarius uel officians residens in huiusmodi beneficio, quod ornamenta altaris videlicet lumina et alia correquisita et domum in esse suo obseruabit.

Auf einem Pergament in gross Hochquart. An einer braun und grün-gelben, gewirkten Schnur hängt das bisher nicht bekannt gewesene Siegel des Bischofs Heinrich II. von Schwerin (1415 - 1418), von rothem Wachs, von runder Form. Auf einem rechts gelehnten, von zwei Löwen gehaltenen, dreieckigen Schilde steht ein Helm mit zwei Hörnern. Der Schild ist quadrirt und enthält im 1. und 4. Felde zwei gekreuzte Bischofsstäbe auf einem quer getheilten Felde, im 2. und 3. einen Adler mit einem gekrönten Jungfrauenkopfe. Umschrift:

Umschrift

Dieses Siegel ist eben so gross, als das folgende Secretsiegel des Bischofs, welches nur einen Schild mit einem Adler mit einem gekrönten Jungfrauenkopfe und über dem Adler zwei gekreuzte Bischofsstäbe hat.

Die Roberstorp waren eine wismarsche Familie, die sich dort wahrscheinlich um 1340 oder 50 wohnhaft gemacht hat. Es kommen vor Timmo, sein Sohn Vicko und sein Bruder Martin 1332, vielleicht noch als Bauern; Vater und Sohn kommen wieder vor 1345. 1372 wird ein Vicko als Provisor zu S. Nicolaus genannt, wohl derselbe, der 1380 - 1397 im Rath sass. Des Rathmanns Vicko Sohn hiess Marquard. 1398 kommt Marquard vor, der Rathmann Martin 1416 - 1430. Andreas war 1431 gestorben. Darnach mag sich wohl die Abstammung so gestalten:

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Stammbaum

Nr. XXVII.

Der Herzog Johann von Meklenburg - Stargard schenkt dem Kloster Himmelpfort die Walkmühle auf dem Stadtgraben zu Lichen bei dem Fürstenbergschen Thore, wofür das Kloster das Gedächtniss seiner Vorfahren feiern soll.

D. d. Strelitz. 1416. Oct. 9.

Aus einem Diplomatarium des Klosters Himmelpfort.


Vppe datt die dingk, de in tîdenn schêhenn, mit der tîdt nichtenn verghânn vnde kâmenn vt der dechtnisse der menschenn, so isz des nôtt, datt me die dingk veste vnde stedeghe mett tûgenn vnnd besegeldenn brieuenn. Hier [vmme] wie Johann von gadesz genâde hertoge thu Meckelnborch, tho Stargarde vnnde tho Rosztock herre, bekennen vnde betûgenn ôpenbâre in desser iêgenwardigenn schrifft vôr allenn den lûdenn, die nu sindt vnde in thôkâmendenn tîdenn kâmenn môgenn, dat wie met vnsernn eruenn vnnd met vnsenn nakômelingenn tho êwigenn tîdenn na, ràde vnses thrûenn râdesz vnnd mit wolbedachteh mûde deme gadeszhûesse vnde clôstere tho der Hemmelporttenn hebbenn geuenn vnde geuenn yêgenwardich vmb vnser oldernn sehle willenn, vmb vnser sehle willenn vnnd vmb vnser eruenn vnnd nakômelinge sehle sâlicheitt willenn vnde sondergen vmme ôkhinge vnnd mehringe willen des gotlikenn dînstes, die walckmôlenn, die vnse lieue vâder sêliger

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dechtnus gebûett hadde lâthenn vppe dem stadtgrâuenn tho Lichenn bie den Vorstenbergeschen dôre, mit all ehrer nutt, thôbehôringe vnnd vpbôringe, also alse die vnse vader vnnd wie haddenn mett alle. Vorthmehr wêre datt de abbett vnnd di mêne conuent des vôrschreuenn godeszhûses vnnd clôsters der Hemmelportte, di nu sindt edder in thôkâmenden tîden dâr kâmen môgenn, die walkemôlen wolden vpbreken van der stede, dâr sie nu bûwett isz, also datt sie oe n hindder dêde an oe hrer môlen binnen der stadt Lichen, so geue wie oe n mett vnsen eruenn vnd nakâmelingen gantze volkâmende macht dârthô, datt sie sie vpbreken môgenn, vnnd wedder tho bûwende vp eine andere stede, dâer sie oe n gedelich isz. Vorthmer wie vôrschreuene herre mit vnsenn eruen vnnd nakâmelingen geuen ôuer, datt wie tho nîener tîdt deme vôrschreuenn godeszhûsz tho der Hemmellportte hinder dôenn willenn an der vôrbenômeden walckemôlen, alse datt wie edder die vnsenn tu nîener tîdt eine andere walckmôlen wedder bûuenn lâthen willen vppe die vôrschreuenn stede, dâr sie vnse vâder hadde bûwen lâthen, edder ôck vp nîener ander stede, dâr sie ohrer môllen schâden mach, inn der stadt tho Lichen. Vorthmer willen wie, datt de abbett vnd die meine conuenth desz vôrschreuen clôsters tho êwigen tîden schallen vnser oldernn, vnser vnd vnser eruen vnd nakâmelinge sehlenn inn einer êwigen dechtnisse hebbenn vôr desse vôrschreuen gifft. Hîrôuer hebben gewesett tho tûge vnse lîeue trûwenn: die duchtigenn Hinrick Feltberch, Ghereke van Bertekowe vnnd Borko vonn Gerkowe, vnse râth, Ghodert von Plesse, Clauss Manduwell, Heinrickus Craenn, vnse pâpe, vnd Michel von Vrtze. Thu grôtterer bewâringe vnnd mehr wiszheitt hebben wie vôrschreuene herre vnse ingesegell hengen lâthen vôr dessen brieff, die geueun vnd schreuen is vp vnsem schlotte tho Strelitze na der bôrth vnsers herrenn dûsent iâr vierhundert iâr dârna inn deme sostehendenn ihâre, in sunte Dionisius dâghe.

Nach einer Abschrift aus einem Diplomatarium des Klosters Himmelpforten, im Privatbesitze in Berlin, jetzt auch in Abschrift im grossherzogl. Geh. und Haupt-Archive zu Schwerin.


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Nr. XXVIII.

Der Reichshofrichter Graf Günther von Schwarzburg ladet auf die Klage des Fürsten Balthasar von Werle gegen die Herzoge Albrecht und Heinrich von Meklenburg-Stargard auf ihr Land um 20,000 Mark Goldes die Beklagten zum nächsten Reichshofgerichtstag.

D. d. Costnitz. 1417. Junii 22.

Nach dem Originale im großherzogl. meklenburg. Geheimen und Haupt-Archive zu Schwerin.


Wir Gunther, graue von Swartzburg vnd herre zu Ranis, des allerdurchluchtigisten fursten vnd herren hern Sigmunds, romischen kungs, zu allen tzyten merers des richs vnd zu Vngern etc. kungs, hofrichter, bekennen vnd tun kund offenbar mit diesem brief allen den, die in sehen oder horen lesen, daz wir des itzgenanten vnsers herren des kungs vnd des heiligen richs hofgericht besessen haben zu Costentz in dem closter zu den Augustinern vf disen tag, als diser brief gegeben ist, vnd daz doselbst fur vns kome in gericht der hochgeborn her Balthasar, herre zu Wenden vnd zu Werle, vnd vordert durch sinen fursprechen verkundbrief, wann er zu clagen het vf Stargarden vnd Nuenbrandemburg die stete vnd vf Streltz das slosz vnd stat, mit allen iren zugehorungen, das alles die hochgebornen fursten vnd herren her Albrecht vnd her Heinrich, gebruder, hertzogen zu Meckelnburg von Stargarden innehaben vnd besitzen, vnd auch uf alle ander habe vnd gute, die sie haben, es wern stete, slosze, merckte, dorffer, wyler, manschaft, lehenschaft, pfantschaft, muntze, geleyte, zinse, gulte, rennte, schulde, wiltpenne, welde, holtzer, tyche, wyer, fischwaszer, wunne, weyde vnd wo sie icht haben, es sii varend oder ligend habe, besucht vnd vnbesucht, wie das alles genant, oder wo das gelegen ist, nichts uszgenommen, vmb zweintzigtusent mark goldes, mynner oder mere, vnd die wurden im mit vrteil zu geben erteilt. Dorumb von des egenanten vnsers herren des kungs gewalts vnd hofgerichts wegen gebieten wir

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ernstlich mit diesem brief, wer das vorgeschriben alles verantworten vnd versprechen wolle, daz der oder die das tun uf dem nehsten hofgericht, das sin wirdet nach sant Bartholomeus tag des heiligen zwelfpoten schierst komende. Geben zu Costenz vnder des heiligen richs hofgerichts vfgedrucktem insigel, des nehsten dinstags vor sant Johans baptiste tag, nach Christi geburt viertzehenhundert iar vnd dornach in dem sibentzehenden iare.

Petrus Wacker.     

Nach dem Originale, auf Pergament, in einer festen Minuskel, im grossherzogl. meklenburg. Geheimen und Haupt-Archive zu Schwerin. Auf der Rückseite ist das grosse Reichshofgerichtssiegel auf einer ganz dünnen, gelben Wachsplatte aufgedrückt gewesen, aber ganz abgefallen.


Nr. XXIX.

Die Herzoge Johann und Albrecht von Meklenburg-Schwerin, für sich und ihre Vettern von Meklenburg-Stargard, vertragen sich mit den Fürsten von Werle über die Befreiung des Fürsten Christoph von Werle, über die Klage des Fürsten Balthasar von Werle gegen die meklenburgischen Herzoge vor dem deutschen Könige und über die Zurückzahlung des Brautschatzes der verstorbenen Gemahlin des Fürsten Balthasar.

D. d. Rostock. 1417. Oct 16.

Nach dem Originale im grossherzogl. meklenburg. Geheimen und Haupt-Archive zu Schwerin.


Aldus ys ghedêghedinghet tuschen den hôchghebôrnen vorsten vnde heren heren Johan vnde heren Albrechte, vedderen, to Mekelenborch herteghen etc., van erer vnde van eer iunghen vedderen weghene hertogen Johan vnde hertighen Vlrikes kynderen, heren van Mekelenborch van Stargarde, vppe de êne

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syde, vnde de hôchghebôrnen vorsten vnde heren Baltazar vnde Wilhelm vnde heren Christopher, alle heren to Werle, vppe de anderen syde, also dat de êrghenanten heren Johann vnde heren Albrecht scholen den vôrbenômeden heren Baltazare vnde heren Wilhelme vmme lêue vnde vruntschop willen eren vedderen heren Cristophor en lôs gheuen vmme also vele penninghe, alse se ene koft hebben, alse vmme vêre dûsent sundesche mark, vnde scolen en de berêden, twê dûsent sundesche mark nů to sunte Merten vort ôuer ênem iâre vnde de anderen twê dûsent sundesche mark vort denne to deme nêghesten sunte Mertens dâghe dârna, vnde scholen en dàr nôgheaftighe wâêringhe vmme dôüen. Hîrmede schal leghert wesen alle twêdracht vnde ansprâke, de tuschen den êrbenômeden beyden dêlen is, vnde scholen bestânde blîuen van desser tîd an vort vîf vmme ghânde iâre, also dat se an êndracht vnde lêue vnde vruntschop scholen sitten tosâmende vmme de twêdracht vnde schêlinghe, de se tosâmende hat hebben bet to desser tîd, also dat de êne den anderen nerghen ane bewêren edder hinderen schal myt worden edder myt dâden, vnde de êne der anderen schâden kêren vnde wêren scholen na all ereme vormôghe. Vordermêr alse de êrbenômede heren Baltazar van Wenden de heren van Mekelenborch vnde vrowe Agnes, der Sweden koninghynnen, vnde ere manne vnde stede en deel vôr vsen gnedighen heren den romeschen koninghe vorclâghet vnde to rechte lâden heft, dat scholen de êrbenômeden heren Baltazar vnde heren Wilhelm vorarbeyden, yft se konen, myt gantzem vlîte, dat dat recht vphenghet werde desse vôrscreuen vîf iâr al vmme. Vnde wêre dat se dat nicht vort bringhen konden vnde dat vurder richtet wurde vnde en wes tôdêlet edder tôrichtet wurde vppe de mekelenborgheschen heren vnde de vôrbenômeden koninghynnen vnde de eren bynnen dessen vîf iâren vôrbenômeden nerghen mede beswâren edder hinderen, noch myt worden edder myt werken, van des gherichtes weghene. Vortmer vmme de twê dûsent mark lubesch, de heren Baltazar van Wenden den vôrbenômeden heren Johann vnde heren Albrechte van Mekelenborghe van Zwerin schuldich is van hertich Johans suster brûtschattes weghene, de scholen se on vmme lêue vnde vruntschop stân lâten vnde beyden desse vôrbenômeden vîf iâr al vmme. Vortmer wêret dat den

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vôrscreuen heren wes vnder de anderen schêlde, dâr scolen se eren mannen vnde steden vruntscop vnde rechtes vmme hôren bynnen dessen vîf iâren. Desse dêghedinghe synt ghescheen yn sunte Johannes klôster bynnen Rostok, an dem iâre van der bôrt Christi vêrteynhundersten vnde sôuenteynden iâre, dâr na in sunte Gallen vnde Lullen dâghe der hilleghen bîchteghere. Vnde to êner hôgher bewâringhe vnde bekanntnisse desser vôrscreuen dingh hebbe wi heren Baltazar vnde heren Wilhelm vse yngezhegele henghen lâten an dessen yêghenwardighen brêff.

Nach dem Originale, auf Pergament, in einer sehr kleinen, engen Minuskel, im grossherzogl. meklenburg. Geheimen und Haupt-Archive zu Schwerin. An einem Pergamentstreifen hängt des Fürsten Balthasar von Werle Siegel; das zweite Siegel fehlt mit dem Siegelbande. Die Orthographie dieser Urkunde ist an vielen Stellen sehr ungewöhnlich, wie auch die Art der Handschrift selten vorkommt.

Die Klage des Fürsten Balthasar von Werle ist in der Urkunde vom 22. Junii 1417, Nr. XXVIII, enthalten.


Nr. XXX.

Die Herzoge von Meklenburg schliessen mit den Fürsten von Werle Frieden, Bündniss und Erbverbrüderung und geben diesen das Schloss Wredenhagen zurück, behalten es aber als Pfand für die Auslösung des Fürsten Christoph von Werle, erhalten auch die Fortdauer des Pfandbesitzes des Landes Röbel von den Fürsten von Werle zugesichert.

D. d. Rostock. 1418. Oct 27.

Nach beglaubigten Abschriften im grossherzogl. meklenburg. Geheimen und Haupt-Archive zu Schwerin.


In godes nâmen Amen. Wy Johan vnde Albrecht, iunghe Johan van Stargarde vnde hertoch VIrikes kindere, vedderen, alle ghehêtten hertogen to Meklenborch etc., vppe de ênen syde, vnde wy Baltezer,

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Wylhelm, brôdere, vnde Cristofere, vnsem vedderen, alle gehêten fursten to Wenden etc., vppe de anderen syde, bekennen vnde betûghen ôpenbâr an desseme brêue vôr alsweme, dat vnser beyder trûer rât, manne vnde stede, tuschen vns gedêgedinget hebben alsodâner wys, alze hîr na screuen steyt, dat wy alle scêlinghe vnd mânynge, alle scult, scâden vnde tôsprâke, de wy vnder ênander gehat hebben bet an desse stunde, scolen dâle leghen vnde legghen dâle an desseme brêue, vnde hebben vns trûwelken to sâmende settet vnde iêghenwardigen setten, alzo dat vnser ên scal deme anderen behulpen wesen têghen alsweme, dâr wy edder vnser ên nicht lîkes vnde rechtes môghen ôuer mechtich wesen, vtgenômen dat hilge rômesche rîke, vnde vnser ên scal des anderen scâden kêren myt mannen vnde steden lîke syneme êghenen, dàr to scolen an beyden sîden vnser vôrbenômeden heren slote vnde stedere des ênen dem anderen ôpen stân, weme des nôt vnde behûff is, vnde wy hern alle vôrbenômet sweren myt vpgerichteden vingeren to den hilgen myt mannen vnde steden, dessen êndracht vnde vrede to holdende. Ok scal vnser hern ên des anderen hern vîgent nicht mêr werden, men wes vns vnde ênander schêlet, dâr schole wy vnser beyder râden, mannen vnde stede rechtes vmme hôren, vnde de scolen des nicbt van sik lâten, sunder se entrichtent van stunden an edder bynnen êneme mânte dârna, wen se dârto êschent sint, vnde we ên des nicht hôren wil, des scholen ze aff gân vnde blyuen by dem andern, alzo langhe wente yt entrichtet is. Hîr mede hebbe wy vns tosâmende settet vnde iêgenwardigen tosâmende setten myt craft desses brêues an olde vedderscop vnde stammen, alzo wy van oldinges sîn vt gebôrn, na vnser manne vnde stede râde: also dat wy wendeschen hern van stâden an scolen bestellen myt vnseb mannen vnde steden, dat se syk an nênen hern holden scolen, sunder an de meklenborgesken heren, vnde scolen dat bewâren myt brêuen, myt êden vnde erfhuldinghen, alzo sik dat gebôrt, wêret dat wy vorstoruen, dat got vorbêde, sunder sônes erue; des suluen gelîkes scolen wy meklenborgesken hern ôk van stâden an bestellen myt vnsen mannen vnde steden, dat se sik an nêne hern holden scolen, sunder an de wendeschen hern, vnde scolen dat pk bewâren myt brêuen, myt êden vnde erfhuldinghen, alse sik dat gebôrt, wêret

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dat wy vorstoruen, dat ôk iô got vorbêde, sunder sônes erue. Schêge dat êk, dat wy dochtere eruen nalêten, an welker sîde dat were, de scal men êrliken berâden von deme lande des heren na mannen vnde steden râde. Vmme desser êndracht, vredes, sundergher lêue vnd olde vruntscop willen hebbe wy vôrscreuen meklenborgesken [heren] den êrbenômeden wendeschen heren den Vredenhagen, den wy en affgewunnen hadden, wedder gheuen to ereme (?), myt alle syner tobehôringe vnde iêgenwardigen wedder gheuen an desseme brêue, myt sulker vnderschêde, dat de Wredenhagen scal vnser meklenborgesken [heren p]ant blîuen vôr drê dûsent lubesche mark Rostoker penninge vôr scattinge hern Cristofers van Wenden, vnde dâr scolen wy wendeschen hern den meklenborgesken heren nûgaftige bewâringe vôre dûn myt vnsen brêuen, vnde wy meklenborgesken hern den wendeschen heren [des gelîkes wed]der, dat ze ene dâr vôre lôsen môghen, sunder vortoch vnde argelist. Vordermer vmme Robele stat, lant, manne vnde alle inwônere, dâr scolen wy wendeschen heren den meklenborgesken heren nêne bewêringhe ane dûn, bet alzo lange dat wy yt en afflôsen vôr den summen p[enninge, als de] brêue vtwîsen, den se dâr vp hebben, vnde wêret, dat wy meklenborgesken heren hadden vns erffhuldinge dôn lâten in der stat to Robele van den inwôneren vnde van den mannen in deme lande, der scole wy en vordreghen van stâden an in der iêghenwardicheit vns[er vôrbenômeden her]en an beyden sîden vnde lâten vns wedder huldigen to êneme pande na vtwîsingo vnser brêue. An desse êndracht, vrede, stukke vnde artikel vôrgescreuen thê wy hern vôrbenômet an beyden sîden den êrwerdigen an got vâdere hern Hinrike, van godes gnâden byscop[pe to Zwerin, vns]en gêstliken vâder, alle syne nakômelinge vnde syn stichte lîke vns suluen. Alle desse vôrscreuen stukke vnde articule vnde ên iêslik by sik lôue wy heren alle vôrghenômet meklenborgesken vnde wendeschen vnser ên dem anderen an gûden trûwen [sunder alle list] stede vnde vast to holdende vnde hebben dat stâuedes eedes vnser ên dem anderen lîfachtigen myt vprichtenden vingeren to den hilgen swâren vndo iêghenwardigen swêren myt mannen vnde steden, vnde hebben des to tûghe vnde hôgher bewâringhe vnser alle[r ingesegele mit] witscop vnde gûden wyllen henghen lâten

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vôr dessen brêff, de gheuen vnde screllen ys to Rostok na godes bôrt vêrteynhundert iâr in dem achteynden iâre, dâr na an dem âuende Symonis et Jude der hilgen apostele.

Nach einer durch das Dom-Capitel zu Schwerin auf Begehren der Herzogin Katharine von Meklenburg genommenen beglaubigten Abschrift vom 18. Jan. 1424, auf einem sehr breiten, niedrigen Pergament, in einer sehr kleinen gedrängten Schrift. Das Pergament hat rechts in der Schrift ein grosses Loch durch Mäusefrass.

Eine zweite Abschrift, welche am 21. Mai 1426 durch Burgemeister und Rath der Stadt Schwerin beglaubigt und in einer kräftigen, klaren Minuskel geschrieben ist, ist an beiden Seiten durch Mäuse ungewöhnlich stark zerfressen und ausserdem durch Feuchtigkeit ("Eisenmale") an manchen Stellen verdorben.

Diese Abschrift des Rathes der Stadt Schwerin ist in der Orthographie offenbar viel reiner und besser, als die andere Abschrift; da die Raths-Beglaubigung durch Mäusefrass und Eisenmale aber zu lückenhaft geworden ist, als dass sich die Orthographie mit Sicherheit gleichmässig durchführen liesse, so hat die Dom-Capitel-Beglaubigung zum Grunde gelegt werden müssen; jedoch hat diese an den mit [ ] bezeichneten Stellen aus der Raths-Beglaubigung ergänzt werden können.

Die Beglaubigung des Rathes der Stadt Schwerin beginnt mit folgenden nicht unwichtigen Worten:

Wy borgermeste[re vnde ratman]ne der stat to Zwerin bekennen vnde butugen openbar an desseme breue, [dat wy] hebben seen vnde lesen h oe rt enen breff, do [beseghel]t was mit den ingeseghelen der hochgebornen fursten vnde heren Joh[annes vnde] Albrechtes, iunghe Johannes van Starg[ard]e vnde van hertoge Olrikes kindere, vedderen, alle geheten hertogen to Mekl[enborch] vnde ok mit den ingeseghelen der eddelen hern Balthazares, Wilhelmes, broderen, vnde Cristofers, vedderen, alle geheten fursten to Wenden, [de] heel vnde vntobroken was, vppe permint gescreuen, vnde ludde van worden to worden, als hir nascreuen steit.


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Nr. XXXI.

Der Maler Henning Leptzow zu Wismar schliesst mit den Vorstehern der S. Georgen-Kirche zu Parchim einen Contract über die Anfertigung eines Hochaltars für die S. Georgen-Kirche zu Parchim.

D. d. Wismar. 1421. Nov. 19.

Siehe unten in den Jahrbüchern für Alterthumskunde in der Abtheilung: "Kunstgeschichte".


Nr. XXXII.

Der Herzog Ulrich von Meklenburg-Stargard vergönnt dem Henneke Holstein die Einlösung des halben wüsten Dorfes Kostal mit allem, was der Landesherrschaft daran gehört.

D. d. Penzlin. 1460. Junii 9.


Van gades genâden wy Vlrik, hertoge tho Meckelnborch vnnd forste tho Wenden, bekennen vnnd betûgen âpenbâr vôr alszwem, vôr vns vnd vnse eruen vnd nhakâmelinge, dat wy vmme sunderiges verdînstes vnnd gunst willen dem duchtigen, vnseme lîeuen, getrwen Hennike Holtzen vnd synen eruen gunth hebben de lôsinge des haluen wûsten dorpes, genômet dy Kostall, vnd geuen hebben dy beteringe mit aller tôbehôringe, so dâr jewerlde dârto gehôret hefft, dat der herscop behôren mach, vnnd alderfrîgest gehôrt hefft, vnnd wes dârnach von rechte behôrt vnnd forder wes dâran fallen mach, wy edder vnse eruen dâr deger nicht an to beholdende ader to hebbende iffte vnse nhakâmelinge, men wy îrgenante furste vnd herre vnnd vnse eruen schollen vnd wollen dem vôrbenômeden Henneken Holtzen vnnd synen eruen des vôrscreuen gûdes ein rechte gewehr wesen vôr alszweme, dy vor recht kômen

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willen. To mêr erkantenisse hebben wy Vlrik van gades genâden vnse ingesigel hêten hengen nedden an dessen vnsen âpen brêff mit willen vnd witscop. Screuen vnd geuen to Pentzelin am mândâge Trinitatis, in deme iâre als men scrifft dûsent iâr vêrhundert iâr dârna in dem sostigisten. Hîr an vnnd ôuer syn gewest: Henningk Pickatel, Jorien Bartkow vnnd Otto van Ilenuelde.

Nach einer Abschrift aus der Mitte des 16. Jahrhunderts im grossherzogl. meklenburgischen Geheimen und Haupt-Archive zu Schwerin.


Nr. XXXIII.

Der Herzog Heinrich von Meklenburg-Schwerin verpfändet dem Claus von Peccatel zu Gr. Vielen für eine neue Anleihe von 100 Mark auf's Neue die Hälfte der halben wüsten Feldmark Kostal, welche er schon von seinen Vorfahren her für 270 Mark zu Pfande besitzt.

D. d. (um 1473).


Wii Hinrick etc, bokennen âpenbâre betûgende vôr alsweme, wôr dat nôth vnde behûff dônde wert, dat wii vppe de helfte der wûsten veltmarke genômet dei Kostal, vôrhen des duchtigen, vnses lêuen, getrûwen Clauwes Pickatels olderen to Vilem, do[r]ch vnser vedderen hern Hinrikes vnde hern Olrikes seliger dechnitze vôr LXX marck vnde twêhundert marck vinckenôgen munte vorsettet vnd vorpandet, so dat ere brîue wol vthwîsen, noch hundert marck vinkenôgen van deme genanten Clauwesz Pickatel genâmen vnde entfangen hebben, dâr vôr wii de vpgnanten helfte der wûsten veltmarck deme êrbenômeden Clauwesz Pickatel vppe dat nîge vorsettet vnde vorpandet hebben mit sodânem beschêde, dat nêmant, noch Johan van

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deme Kalande, noch de Bardenflete, noch de Holsten, noch de Pickatel, den genanten Clawesz Pickatel edder sîne rechten eruen vthkôpnn vnde de gnanten helfte der wûsten feltmarke lôsen scholen, besundern wii edder vnse eruen willen denne der helfte der wûsten feltmarck suluen brûken, vnde wannêr wii edder vnse erueri se wedder lôsen willen, so scholen wii edder vnse eruen deme gnanten Clawesse vnde sînen eruen toseggen in den vêr hilligen dâgen to Paschen, vnde an deme nêgest folgenden sunte Michaels dâge edder in den achte dâgen sunte Michels deme gnanten Clauwesse edder sînen rechten eruen wedder geuen vnde wol to dancke betâlen LXX mark vnde drêhundert vinkenôgen munte an gûdem gelde nach sînem wêrde edder an gûdem, grâuen suluergelde, alse denne to Brandenborch vnde amme lande to Stargarde genge vnde geue is, in einem summen, vppe eyner stede amme lande to Stargarde, dâr dât deme gnanten Clauwesse edder sînen eruen êuenst kâmende wert, vnde de vîlgnante Clawesz schal sick der sosz vrîgen hôuen in der gnanten helfle der feltmarke belegen so quît, so vrîgh, alse sîne olderen der alderquîteste vnde frîgest beseten vnde gehadt hebben, brûken vnde besitten, von eruen to eruen to êwigen tyden. Alle desse bâuenscreuen articlen vnde eyn iêwelick by sick lâuen vnde seggen wii vpgnante here vnde furste vôr vns vnde vnse eruen in gûden trûwen stede vnde vast wol to holdende sunder alle argeliste vnde alle gefêrde vnde hebben des to ôrkunde

Nach dem undatirten Concepte, auf Papier, im grossherzogl. meklenburg. Geheimen und Haupt-Archive zu Schwerin. Die Urkunde ist von dem Herzoge Heinrich dem Dicken zwischen 1471 und 1477, nach dem Tode des letzten stargardischen Herzogs Ulrich († 1471) und vor dem Tode des Herzogs Heinrich des Dicken († 1477) ausgestellt. Im J. 1471 wird auch in einer andern Urkunde "Clauss Peccatel to Groten Vylem wanafftich" genannt.


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Nr. XXXIV.

Henneke Holstein zu Wickenwerder (Ankershagen) vereinbart sich mit Achim Barenfleth zu Clausdorf, dass, da er vormals die Güter Zahren, Gr. Vielen halb, Dambek und Pieversdorf von den Barenfleth laut des versiegelten Pfandbriefes gekauft hat, er 2 1/2 Mark von 100 Mark zahlen willm dass die wüste Feldmark Gottun gemessen und zu den andern Gütern verschrieben und das Gut zu Rutzenfelde dem Achim Barenfleth zum Pfande eingeräumt werden soll.

D. d. Wickenwerder. 1519. Jan. 2.


Ick HennickeHolste, erffgeszetenn tôme WickenWerder, bekenne vnnd dhô kundt offentligh in vnd myt disseme myneme âpenen brêffe vôr alsweme, dat ick hebbe gekofft vnd iêgenwerdigen kôpe to eyneme erfflicken, êwighen, dôetlicken, kôfften kôpe van Achim Bardenfleth tho Clawestorp vnd synen rechten eruen, myt gantzer vulbôrth vnd willen syner fedderenn, junghe Achim vnd Clawesz ôck die Bardenflethe, sîn erfflicke gûdt alse den Tzârne, Grotem Vilem halff, Dannenbecke vnd Pywestorp myt alle eren tôbehôringhen, bßgrentzungen vnd frygheiden, nha lûde vnd inholde desz vorseghelden pandtbrêuesz, êrmâlesz van den Bardenfleten dâr vp ghegheuen vnd den Holsten, alse niy, vorseghelt, dat nu wy Holsten dâr in brûckinge hebben in sulker mâthe vnd wîse, wôr my Achim Bardenfleth in den suluen gûderen berekenn kan vnd mach druddehalue marck gheldesz, scal vnd wil em hundert marck vp geuen vnd betâlen, vnd de wôeste veltmarcke die Gottûne genômet scal gemethen werden vnd gestellet alsdenne to vnser beider frundhe erkantnisse, vnd my dârnha entlicke vorseghelinge to dônde vp die suluesten gûder vnd myner g. h. willebrêff vnd confirmation, wennêr ick enhe dâr to erfordere, to beschickende, wennêr alsdenne de nîge vorscrîfinge vnd willebrêff vullentâgen vnd vorsegelt, scal ick Hennicke Holste de olde vorscrîfunge Achim wedder âuerantwerden

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vnd vorrêken, ôck wedderstâdinge desz gûdesz tôme Rutzenfelde, wennêr my vorschrîeffinge vnde de willebrêff gefordert, weddervmme inwîsinge vnde vorlâtinge Achim vôr eyn pandt vôr vîeffhundert guldenn to vnbenômeden iârenn to dônde, wesz âuer bâuen blifft âuer de vornôghinge desz Rutzenfeldesz in der betâlinge der hôuetsummen, scal vnd wil ick Hennecke Holste nu tôme vmmeslâge nêgest âuer eyn iâr Achim betâlen edder synen willen dârvmme drâghen. Didt alle lâue ick Hennicke Holste myt mynen eruen by mynen êrhen vnd trûwen vnd gûden lôuen vnweddergerôpligh stedtes wol to holden. Desz to ôrkundhe vnnd mhêr sekerheyt hebbe ick Henneke Holste vôrgescreuen myn ingheseghel, ôck de êrbârenn vnd duchtigenn alse Henningk Bher, Hinrick Wanghelin vnd Hans Vosz mynen weghen dêgedinges lûdhe, hîr myt an vnd âuer gewesen, alle samptligh ere ingesegel to tûge mede ingedrucket benedden in dissenn myneu âpenen brêff, der twô lîckesz lûdesz hîr âuer begrepen vnd eyme îslikenn parte vorantwerdet. Actum Wickenwerder, amme sondâge nha Circumscisionis domini, anno etc. XIX °.

Nach dem Originale, auf Papier, in Minuskel, im grossherzogl. meklenburg. Geheimen und Haupt-Archive zu Schwerin. Der Text ist an mehreren Stellen verbessert, so dass Wörter durchstrichen und übergeschrieben, auch nachgetragen sind; die ganze Stelle über die neue Verschreibung ("wenner alsdenne de nige vorscrifinge - - vorreken") ist auf dem Rande nachgetragen. Untersiegelt ist die Urkunde mit 4 Siegeln, auf grünem Wachs mit Papierdecken, von denen eines verloren gegangen ist.

Zuerst steht das Siegel des Hennicke Holstein: im längs gespaltenen Schilde rechts ein Flügel, links zwei Rosen unter einander, mit der Umschrift:

Umschrift

Dann sind noch zwei ganz gleiche Siegel des Henning Bere bei der Urkunde vorhanden, dasselbe Siegel, mit welchem Henning Bere auf Röddelin um die Zeit dieser Urkunde öfter siegelt, mit einem rechts gelehnten Schilde mit einem rechts aufsteigenden Bären und der Umschrift:

Umschrift

Henning Bere hat also die Urkunde für einen der beiden anderen Mitberather mit untersiegelt, es ist jedoch nicht mehr zu bestimmen für wen, da die beiden Bere'sche Siegel lose bei der Urkunde aufbewahrt wurden und das vierte Siegel fehlt.


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Nr. XXXV.

Der Papst Julius II. ertheilt dem Propst von Magdeburg und den Officialen von Magdeburg und Halberstadt Auftrag, gegen einige Laien, welche dem Pfarrer von Görgelin (bei Plau) Gewalt gethan, so lange den Bann zu verhängen, bis diesem von jenen Recht geworden sei.

D. d. Ostia. 1509. Mai 10.

(Vergl. Jahrb., XIII, S. 408 - 409, und XXIII, S. 170.)

Nach einer Abschrift im grossherzogl. meklenburg. Geheimen und Haupt-Archive zu Schwerin.


Julius episcopus, seruus seruorum dei, dilectis filiis preposito ecclesie Magdeburgensis et Magdeburgensi et Halberstadensi officialibus salutem et apostolicam benedictionem. Conquestus et nobis Fredericus Koual rector plebanus nuncupatus parrochialis ecclesie plebis nuncupate in Gorgelin, Hauelbergensis diocesis, quod nobilis vir Heyne Pentze, domicellus, Nicolaus Leppin, proconsul opidi Plawe, et quidam alii layci ville Gnewstorp, predicte et Swerinensis diocesis, in eum manuum iniectione eum, dei timore postposito, ausu sacrilego temere violenter ceperunt et eum acriter verberauerunt et de nonnullis excessibus et criminibus apud bonos et graues ut nequam diffamarunt, necnon ipsi et Petrus Keuerman laycus et eiusdem Petri vxor, Halberstadensis diocesis, super quibusdam pecuniarum summis, bonis hereditariis et rebus aliis iniuriarunt eidem et quasdam alias graues iniurias ei irrogarunt, pariter etiam iacturas, per quas expensas fecisse damna grauia se asserit incurisse. Cum autem dictus conquerens, sicut asserit, potentiam dictorum iniuriatorum merito perhorrescens, eos infra ciuitatem sepe dicte diocesis Hauelbergensis nequeat conuenire secure, discretioni vestre per apostolica scripta mandamus, quatenus, si de manuum iniectione ac sacrilegio huiusmodi uobis legitime constiterit, dictos sacrilegos tam diu appellatione remota excommunicatos publice denunctietis et faciatis ab omnibus artius euitari, donec iniuriarum passo satisfecerint

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competenter, et eum nostrarum testimonio litterarum vocarint ad sedem apostolicam absoluendi, super aliis vero vocatis, qui fuerint euocandi, et auditis hincinde propositis, quod iustum fuerit, appellatione remota, vsuris cessantibus ,decernatis fatientes, quod decreueritis, per censuram ecclesiasticam firmiter obseruari, prouiso ne ... ras dicti nobilis et dicfci opidani auctoritate presenti interdicti sententiam proferatis, nisi a nobis super hoc mandatum receperitis speciale, testes autem, qui fuerint nominati, si se ... itio, odio vel timore subtraxerint, censura simili, appellationibus cessantibus, compellatis, veritati testimonium perhibere. Quod si non omnes hiis exequendis poteritis interesse, duo aut vnus vestrum nihilominus exequatur. Datum Ostie anno incarnationis dominice millesimo quingentesimo nono, sexto idus Maii, pontificatus nostri anno sexto.

Aus einem sehr vermoderten und unleserlich geschriebenen geistlichen Processe, auf Papier.

In einem Register der Vogtei Plau vom J. 1531 heisst es:

"Dat felt zu Gorgelin buwen de Retzower"

(vgl. Jahrb., XIII, S. 408.)


Nr. XXXVI.

Der Herzog Magnus von Meklenburg, postulirter Bischof von Schwerin, empfängt als confirmirter Administrator des Stiftes Schwerin, die Huldigung der Vasallen des Stiftes Schwerin.

D. d. Bützow. 1532. Sept 18.

Nach dem Concepte im grossherzogl. meklenburg. Geheimen- und Haupt-Archive zu Schwerin.


[In nomine domini. Amen. Anno a natiuitate eiusdem domini millesimo quingentesimo trigesimo secundo, indictione quinta,] dio vero Mercurii, decima octaua mensis Septembris, mane hora tertiarum vel quasi, [pontificatus sanctissimi in Christo patris ac damini nostri

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domini Clementis diuina prouidentia pape septimi anno nono,] coram illustri ac altigenito principe ac domino domino Magno, duce Magnopolensi etc., necnon administratore in spiritualibus et temporalibus ecclesie et diocesis Zwerinensis, in arce seu castro suo pontificali Butzouwensi et stuba magna pro audiendis negotiis et causis diocesim suam tangentibus pro tribunali sedente, astantibus eidem egregiis viris dominis Hinrico Bantzkouw, preposito, Henningo Lotze, archidiacono Tribuszensi, Georgie Kanen, Petro Boye, archidiacono Warnensi, Hinrico Bulouw, Casparo Drendenburch, Johanne Ludkens, canonicis capitularibus capitulum Zwerinense representatibus, comparuerunt nobiles viri et prelibate diocesis Zwerinensis vasalli et feudatarii infrascripti, videlicet Hinrick de Bulouw tu Zeb ue l, Jurgen van Bulouw tu Prutze, Crystopherus Moltzan tu Trechouw, Frederick et Hardenacke Veregge to Wokrenthe, Carsten et Marcus Pr ee n tu Lubessyn, Dyderick et Jasper Flotouw tu Sthure, Jachim Fyneke tu Gnemern, Lyppolt de Ortzen tu Gurouw, Gotschack Redestorp de Boltzen, Jachim Stralendorp tho Prensberch, Baltzar Holste in Katelbage, V. Barolt in Moysalle, quibus sic, vt prefertur, comparentibus et presentibus ipsi et quilibet eorum prememorato domino administratori suisque in episcopatu successoribus et legitime intrantibus sua solita iuramenta vasallica et fidelitatis solita iuramenta prestiterunt plenumque et perfectum dicto domino administratori homagium fecerunt, et nihilominus ipsi et eorum quilibet erectis duobus versus celum suis digitis iurauerunt et quilibet eorum iurauit, se velle dicto suo domino administratori sueque ecclesie Zwerinensi ac diocesi fideles esse, sic quod exnunc et inantea commodum et vtilitatem dicti domini administratoris ac sue diocesis promouere et procurare damnumque et incommodum auertere pro nosse et posse suis, nec velle interesse, vbi dicti domini administratoris vel sue ecclesie periculum tractatum fuerit, nec quomodolibet tractantibus consentire et alia omnia et singula facere, que in et sub iuramento fidelitatis et homagii continentur et comprehenduntur: Sic deus eosdem et quemlibet eorum adiuuaret et sancta dei euangelia. Quibus iuramentis sic prestitis ad eorum extunc humilem petitionem et instantiam sua feuda, que hactenus a predecessoribus ipsis et dicta ecclesia siue

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diocesi obtinuerunt et possederunt, cum suis distinctionibus, limitibus, iuribus et iurisdictionibus ac suis pertinentiis vniuersis, sicut ab antiquo semper possederunt, sibi et eorum cuilibet sua bona feudalia a sepedicto domino administratore conferri, confirmari ipsosque de illis infeudari petierunt. Quiquidem extunc dominus administrator, presente ibidem adhuc et astante prelibato suo venerabili capitulo, commemoratis vasallis feudatariis ac cuilibet eorum sua feuda petita huiusmodi per ostensionem siue porrectionem pillei dicti domini administratoris et tactum pillei eiusdem, per ipsos vasallos et eorum quemlibet factum, conferenda, confirmanda ipsosque vasallos ac quemlibet in forma solita et consueta infeudanda duxit, necnon contulit, confirmauit, infeudauit, necnon ipsos et eorum quemlibet suos fideles, feudatarios et vasallos agnouit, acceptauit et pronunctiauit aliaque fecit, que in similibus necessaria fuerunt ac quomodolibet oportuna, litterasque suas in forma solita et consueta desuper decreuit et concessit. Acta fuerunt hec in dicta stuba castri pontificalis antedicti, sub anno, die ac aliis, quibus supra, presentibus ibidem strennuo ac nobili viris domino Nicolao Lutzouw milite et Henneke de Pleszen aliisque pluribus fidelibus atque nobilibus testibus.

Nach dem Concepte des Protocolles. Nachdem der Herzog Magnus als Administrator des Stiftes Schwerin bestätigt war, übernahm er im J. 1532 selbst die Administration des Stiftes durch mehrere bedeutsame Handlungen: am 17. Septemher 1532 nahm er Besitz von dem bischöflichen Schlosse zu Bützow, am 18. September empfing er die Huldigung der Vasallen des Stifts, am 19. September nahm er die feierliche Huldigung der Stadt Bützow an. Die bei diesen Gelegenheiten geführten Protocolle sind zusammen auf Einen Bogen geschrieben. Das zweite, vorstehende Protocoll enthält viele interessante Einzelheiten. Das Hauptdatum, welches nur im ersten Protocolle enthalten ist, ist diesem entnommen, da die vorstehende Urkunde im Concepte nur die Worte enthält: "Anno, indictione et pontificatu, quibus supra, die vero" etc. Die Namen der Vasallen sind von einer anderen Hand in den bei der Protocollführung offen gelassenen Raum geschrieben, und zwar in deutscher Form. Vor dem letzten Worte "testibus" sind die Worte "curie paribus" durchstrichen; bei der Huldigung der Stadt sind dagegen diese Worte den Zeugen hinzugefügt.


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Nr. XXXVII.

Das Amt der Glaser und Maler zu Rostock präsentirt dem Herzoge Ulrich von Meklenburg, als Administrator des Stifts Schwerin, nach dem Ableben des Priesters Matthäus Katte den Magister Lucas Randow, Prediger an der Kirche zum Heil. Geist daselbst, zu einem dem Amte zustehenden Lehn in der Marien-Kirche zu Rostock.

D. d. Rostock. 1557. Aug. 24.


Siehe unten in den Jahrbüchern für Alterthumskunde in der Abtheilung: "Kunstgeschichte".


Nr. XXXVIII.

Die Herzoge Magnus und Balthasar geben dem Hans Bevernest die Eventualbelehnung mit den im Lande Stargard gelegenen Lehngütern des Geschlechts der Holtebütel, welche nach dem Tode des Hans Holtebütel an die Landesherren heimfallen werden.

D. d. Güstrow. 1489. Sept 27.

Nach dem Originale im grossherzogl. meklenburg. Staats-Archive zu Schwerin.


Wy Magnus vnnde Baltazar, gebrôder, van gots gnâdenn hertogenn to Mekelenborch, fursten to Wendenn, greuen to Zwerin, Rostock vnnde Stargarde etc. der lannde heren, bekennen yêgenwardigen vôr vnns, vnnse eruen, nakômelinge vnnde susz vôr allesweme, dat wy vmme sunderker gunst, gnâde vnnde trûwe dînste willenn, die vnns die duchtige vnnse lîue getrûwe Hans Beuernest van sîner yôget an bette an dessen yêgenwardigen dach vnnsem heren vâder zeliger tovôrenn vnnde vns nu nah trûweliken gedân hefft vnde in tokâmenden tîden furdermehr dôn mach, mit eynem an-

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gefalle beghiftiget vnnde gnedichliken besorget hebben, sunderken mit den landgûderen, alse vnse lieue getrûwe Hermen Holtebotell, in vnnser stad Nienbrandemborch wânaftich, in vnnsen lannden belegea to erue vnde m pandeswîse van vnnsen vôrfâren, vnns vnnde vnnser herschop in lehne vnde besittunge hefft vnnde sodâne gûdere an vnns vnde vnse eruen also an rechte landesfurstenn vnnde heren fallende werden, mit aller der landgûdere tobehôringe, fryheyden, rechticheyden, herlicheyden, bêde, eygendôm, gêstliken vnnde wertliken lehnen, dînsten, richten, hôgest vnnde sîdest, wo sie an dorperen, dorpsteden, ackeren, wâteren, weydenn, môllen, wischen, vischeryen, môren, holten, vth vnnde invlôten, in allen eren enden vnnde scheyden belegenn vnde begrepen sint, vnde qwîtest vnnde fryest gehat, beseten vnnde gebrûket hefft, nichts vthgenâmen, beghifftigenn, besorgen vnnde belehnen den vôrgnanten Hans Beuernest vnnde sîne rechten lêneseruen -mit den vôrgeschreuen landgûderenn, also dat hie vnnd sînes lênes rechte eruen der gûder mit eren tobehôringen, wo vôrgeschreuen, wannêr sie na dôde Hermen Holtebutels vôrgnanten vorfallen werden, van sînes lênes eruen van eruen to eruen besitten vnnde brûken môgen, in mâten wo Hermen Holtebutell gedân hefft, behaluen wes die vôrgnante Hermen Holtebutell denne van anderen gûderen hefft, die to stadrechte liggen, wûr dat sy, sie sint bewechlik edder vmbewechlik vnnde wo man die benômen mach, willen wy bûten desser ghift vôr vnns vnnde vnnse eruen bescheyden hebben, vnnde Hans Beuerneste edder sînes lênes rechten eruen êrgnant dâr nichts ane to beholdende, yêgenwardigen in crafft vnnde macht desses brîues. Des to ôrkunde vnnde grôter bewâringe hebben wy vnnse grôteste ingesegele beuâlen vnnde hieten hengen benedden an dessen brêf, die gegeuen is to Gustrow, am sonndâge na Mathei, na Cristi gebôrt dûsent vierhundert dârna im negenvndeachtentigesten iârenn.

Nach dem Originale, auf Pergament, im grossherzogl. meklenburg. Staats-Archive zu Schwerin. Die beiden angehängt gewesenen Siegel sind mit den Schnüren ausgerissen und dadurch ist die ganze Urkunde sehr zerrissen.


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Nr. XXXIX.

Die Herzoge Magnus und Balthasar von Meklenburg verleihen dem Curd Bevernest die nach dem Aussterben des Geschlechts der Wulffe die an die Fürsten heimgefallenen Güter dieses Geschlechts im Lande Röbel.

D. d. 1500. März 25.

Nach einer Abschrift im grossherzogl. meklenburg. Staats-Archive zu Schwerin.


Wy Magnusz vnnd Baltasar, gebrôder, van gots gnâdenn hertogenn to Mekelenborg, fursten to Wenden, grauen to Szwerin, der lande Rotstogk vnnd Stargarde etc. hereun, bokennen âpenbâre betûgende vôr vnns, vnse eruen vnnd nakâmelingen vnnd sust vôr alsweme, de dussen brieff sehn edder hôren lesen, dat wy vth sunderger gunst vnnd gnâden, ôck vmme trûwe vnnd willige dînste, zo vnns de duchtige vnse dênre vnnd leue getruwe Curdt Beuernest vnns vnnd vnnser herschop lange tîdt gedân vnnd funder wol dhôn kan, schall vnnd mach, to eyneme erffliken angefelle vnnd lehnn gegeuen hebben, lehnen vnnd geuen iêgenwardich en vnnd synes rechten lehns eruen alle vnnd îchlike gûder des geslechtes der Wulffe in godt vorstoruen, imme lande to Rabell vnnd sust wôr de suluen in vnsen landen vnnd furstendhômen belegen sindt vnnd nhû de frowe, alse de lâteste des slechtes, inne hefft vnnd besyth, vnnd wennêr de gedachte frowe dôdes haluen, dat godt larige vorbêde, affgeyt, schall alsedenne de êrbenômede Curdt Beuernest vnnd syne rechten lehnseruen alsodâne gûedt mit aller gerechticheyt, n ue dth vnnd frîgheyden an dorpen, besettet vnnd vnbosottet, an ackere, wâteren, in vnnd vtflâtenn, vischerîgen, weyden, holten, môllen, dyken, buschen, holten, stûfeten, hôgest vnnd sydest gerichte, nichtes vthgenâmen, wo dat sulue gûdt in allen zînen scheyden vnnd grentzen bolegen vnnd an vnns vnnd vnnse hersschop allerqwîtest vnnd frîgest kâmen vnnd fallen mach, to eyneme rechten manlehne inne hebben, dye suluen besitten vnnd gebrûken, in

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mâten dat êrbenômede geslechte der Wulffe inne gehath, gebrûket vnnd beseten hebben, vnnd so vâken des nôdt vnnd behûeff is, van vnns vnnd vnser hersschop int lehn vntfangenn vnnd dâr van dhôn, so vele eyn lehnman synen herenn vorplicht vnnd schuldich is to dônde, in crafft vnnd macht dusses brîues, vnnd geuen dem gedachten Curdt Beuerneste vnnd synen rechten lehnseruen vnsen vaget vnnd amptman, dy to der tîdt vp vnser borch Wredenhagenn, wennêr zodâne vôrbonômeden gûder an vnns vallen, to eyneme inwyser. To ôrkunde vnnd mêrer sekerheydt hebben wy vpgemelten fursten Magnus vnnd Baltasar, gebrôder, eyn îchliker syn ingesegell, dat vnse sâne vnd fedder hertoge Hinrick van Mekelenborg etc. mede bowilleget, benedden an dussen brieff laten henghen, gegeuen vnnd gescreuen nach Cristi gebôrdt dûsent vîeffhundert, am dâge annuntiationis Marie virginis gloriose.

Nach einer gleichzeitigen Abschrift im grossherzogl. meklenburg. Staats-Archive zu Schwerin.


Nr. XL.

Die Herzoge Magnus und Balthasar von Meklenburg vergleichen sich mit der Wittwe des Werneke Bevernest, dass diese den Herzogen die nachgelassenen Güter des Geschlechts von Gummern gegen eine Entschädigung abtritt.

D. d. Doberan. 1500. Sept 20.

Nach dem Originale im grossherzogl. meklenburg. Staats-Archive zu Schwerin.


To wêthen, dat am âuende Mathei apostoli anno veffteynhundert hebben wy Magnus vnd Baltasar, von gotts gnâden hertogen to Meckelnborg, fursten to Wenden, greuen to Swerin, Rotstock vnd Stargarde der lande etc. herrn, vns mit Werncke Beuernestes nagelâthen wedewen vordrâgen vmme die nagelâthen gûder

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der Ghummern, in mâthen wô hîr nâ volgeth: Tome êrsten scholln vnd willn wy der gedachten frôwen to affdracht twuschen hîr vnd wynachten nêgestkâmende geuen vnnd entrichten vierhundert mark lub., vier dromppt moltes, vier dromet roggen, vnnd so sick die vôrbonômede frôwe vôr sodâner tîdt nicht voranderde, schall sie in sodânem gûde ere vee vthfôdern, weret ôck sie sick vorandernde worde, schollen wy solke gûder vmbehindert annhemen lâten vnd gebrûken, vnd so idt godt vorbêde, die gedâchte frowe sunder eruen in godt vorstorue, schall alsedenne sodâne ghelt der vierhundert mark wedderummer an vns vnnd vnse herscopp vorfallen syn. Hîrmit is alle dinck geszleten vnnd die vôrgnante frowe hefft vôr vns vorlâthen vnd afftich von vâder vnnd môder erue gedhân, nochmâls sie edder nhêmant von erenthweghen dâr vp to sâkende. Solkes alles is in bywesende der duchtigen vnd êrbârn Diderick Beuernestes, Arndt Bibowen vnd Johan Hasekopp geschên. Des to tûge synd desser recessz twê gelîkes lûdes, eyne by vns vnd den andern by der vîlgemelten Werncke Beuernestes nâgelâthen wedewen, mit vnsem vpgedruckeden signêten vorsegelt, vorantwerdet. Datum Dobbran, amme dâge vnd iâren wo bâuengeschreuen.

Nach dem Originale, auf Papier, im grossherzogl. meklenb. Staats-Archive zu Schwerin. Untergedruckt ist nur Ein kleines Ringsiegel mit dem meklenburg. Wappen.


Nr. XLI.

Hermann Glinecke und seine Ehefrau Anna, des Bisprow Boltebütels Tochter, treten dem Hans Bevernest die Güter des wailand Bisprow Holtebütel ab.

D. d. Neu-Brandenburg. 1501. Nov. 30.

Nach einer Abschrift im grossherzogl. meklenburg. Staats-Archive zu Schwerin.


Vôr alle den iênnen, dâr dessze brêff vôrkumpt, bekenne ick olde Hermen Glyneke mith myner hûsfrouwen Annen, eyne dochter Bisprowen Holte-

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butels, dat ick mith er afflâte van lêne, erue, pandt ares zeligen vâders Bisprouwen Holtebutels erue, dâr nummermêr vp tho sâkende mith vnszen eruen, he sy gheystlick edder werlick, vnde effte dâr brêue vunden worden, dede lûden vppe lehn, erue effte panth Bisprow Holtebutels, de schalen vns edder vnse eruen nicht hulplick effte rômelick weszen, men Hans Beuerneste vnde syne eruen. Hîr vôr hefft vns Hans Beuernesth êrbenômet vornûgeth twêhunderth rînsche gulden. Des to tûge hîr an vnde âuer szynth geweseth Diderick Beuernesth, Albrecht van Gulen, Eggerth Entziten, Achim Dorne vnde mere lôuen werdiger lûde, vnde ick Hermen Glyneke vôrbenômet hebbe des to grôtter zekerheith myn ingesegell mith witschôpp vnde mith willen lâten hengen an dessen brêff, de geuen vnde schreuen is to Brandenborch, amme dâge Andree, na gades bôrth veffteyn hunderth iar vnde eyn.

Nach einer gleichzeitigen Abschrift im grossherzogl. meklenburg. Staats-Archive zu Schwerin.


Nr. XLII.

Die Herzoge Magnus und Balthasar iibernehmen auf Bitten die Vormundschaft und Versorgung der Wittwe und der Kinder des wail. Brüning von Restorf, welche dessen Neffen Hans von Restorf gebührt hätte, von diesem aber wegen seiner Armuth nicht besorgt werden kann, wogegen den Herzogen dafür die Güter Pripert und Strasen abgetreten, Hans von Restorf von denselben aber allein mit seinem altväterlichen Gute Tornow belehnt wird.

D. d. 1502. Julii 16.

Nach einer gleichzeitigen Abschrift im grossherzogl. meklenburg. Staats-Archive zu Schwerin.


Wy Magnus vnd Baltazar, gebrôder, van gades gnâden hertogen tho Mekelenborch, forsten to Wenden,

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grauen to Swerin, Rozstock vnde Stargardenn der lande heren, bokennen hyr mede âpenbâr, dath vôr vns kâmen syn de werdige vnde duchtige vnsere lêue getruwen er Nicolaus Hertzeberch, prâwest to Fredelanth, vnde Achim van Bredow vnd hebben vns to erkennen geuen, wo Hans van Retzstorp, dorch afsteruen Bruningk Retzstorps, synes vedderen vnde vaderbrôder, als eyn gewânliker rechter vôrmunder Margareten, syner nagelâten wedewen, vnde Anna, Barbara, ôk Margareta, syner nagelâten dochter vnde kinder synes vedderen getzgenanth, sculdich vnde plichtich, vth den gûdernn, szo sy intsampth mede ehn innen gehath vnde beseten, sie tho vorsorgen, en getrûwlich vôrstân vnde de junckfrawen meth eren brûtschatte êrlick to borâden, aber de wîle mennichlik âpenbâr vnde am dâge ys, dath he meth eygener ermôth der mâthen belâden, dath he swârlik genûchsâ e em sick sulues vnbêrlikes armôdes to entsetten, dath âuer syn vormâgen vnde craft, obgemelte synes vedderen nagelâten wedewen vnde kinder sampt aren gûderen, wie sick eynen rechten vôrmunder eygent, to besorgen vnnde to bewâren, der haluen hebbe sy vns van wegen vpgnantes Hanszen Retzstorps meth fiîtiger bede angefallen, wolten vth gnedigem willen, ôk forstliker mildicheyt solke vôrmuntscap vnde vorsorgunge der wedewen vnde der junckfrowen vpgnanth an vns nemen vnde kâmen lâten, vnde wuwol wy vns der haluen ethwas beswârth entfunden, hebben wy doch bedacht, dath vns ôck sonnsten dath vth forstliker ôbericheyt, wedewen vnde weysen to boschermen, hanthaben vnde schutten, to dônde gebôrth vnde eygenth, vnde hebben vpgemelten vnszen getrûwen szodâns an to nemende thogesecht vnde bowilliget, alszo vnnd der gestalth, dath vnsz Hans Retzstorpp als eyn vôremunder eregedachter wedewen vnde kynder vôr alle vnde gêcklike gûder, szo sy meth eynander to sampt in den dorpen Tornow, Priperth vnde Strassem gehath, dy twey dorpen Pryperth vnd Strasem, meth aller fryheyde, gerechticheyt vnde inkâmen an renten, ackern, holtungen, wâteren, molnen, vischen, weyden, thô vnde vthfloten, ôck gerichten, dênsten, hôgest vnde sydest, vnde alsus meth aller nuttinge vnde herlicheyt, wû de meth sunderliken vthgedruckden nâmenn genômeth vnde vthgesprâken mâgen werden, meth den hôuetbrêuen, szo de dârâuer nnnen hebben, meth wêten, willen vnd vulbôrth vildachter

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wedewenn vnde arer kinder schal vnde wil âueranthwerden, alsdenne willen wy vpgnante wedewe meth aren kindern tho nôturftige besorging an eten, drincken, clêdingen, brûtschat, dâr tho meth allen vnde gêchliken liggeuden vnde fârenden erue vnde panthgûderen, vnde wâr dy kinder mêr recht an syn, de vns den ôck alle to hulpe kâmen schalen, in vnszer vormunthschaft, schut vnde scherm annemen vnde besorgen, vnde Hanszen Retzstorpp dat dorp Tornow to voller vorgnôginge synes vâderliken gûdes, szo he in obbestempten gûderen gehath, vôr sick vnd syne eruen, m aller mâthe sy vnde ere vârfâren dat sulue aller quîtest vnde frygest meth aller tôbehôringen ingehath, beseten vnde gebrûket hebben, als meth den hôgesten vnd sîdesten gerichten, dênsten, vischeryen, wischen, weyden, in vnd vthflâten, nichtes vthgenâmen, todeylen vnd lênen, doch vns an vnszer forstlicher herlicheyt vnde sust eynem gêderman an syneme rechte vnschedelich, vthgenâmen dat wy alle karn van desseme yâr schalen beholden vnde afmêgen lâten, dâr van wy alszdenne obgnanten Hanszen Retzstorp szo vale korns, als he vôr eyn andêll to syner winter vnde samer sâdt behûff heth, geuen schalen vndhe willenn. Szodâns vnszer meyninge hebben wy gemelten vnszen getrûwen prâwest vnde Achim van Bredow dem vilgedachten Hanszen Retzstorpp weddervmme vârgeholden vnde tho vorstâ e en geuen, hefft he meth tîdigem râde vnde wolbedachten môde solliches alles, wo bôuen berûrth, to danck dêmôdichliken angenômen vnde bewilliget, stede, vaste, sunder alle argelist vnde geuêrde to holden. Tho wîder ûrkunth hebben wy desser recess twê gelîkes lûdes, de eyn by vns vnde de ander by Hanszen Retzstorpp, mâken vnde meth vnseme sigel vorsegeln lâten, de geuen vnde screuen syn am sonâuendt na diuisionis apostolorum, anno etc. XY c . vnde twê.

Nach einer gleichzeitigen Abschrift im grossherzogl. meklenburg. Staats-Archive zu Schwerin.


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Nr. XLIII.

Die Herzoge Balthasar und Heinrich von Meklenburg belehnen nach Brunings und Hans von Restorf Ableben den Hans von Platen mit dem heimgefallenen Gute Tornow in der Vogtei Fürstenberg mit der Bedingung, dass Hans von Platen des Brüning von Restorf Tochter Anna zur Frau und seinen Wohnsitz in Meklenburg nehme.

D. d. Schwerin. Jan. 12.

Nach dem Concept im grossherzogl. meklenburg. Staats-Archive zu Schwerin.


[Wy von gotts genâden Balthasar vnnd Heinrich, gevettern, hertogen tho Meckelnborch, fursten tho Wenden, grâuen tho Swerin, Rostock vnnd Stargarde der lande herren,] bekennen âpenbâr in dussem brêue vôr ydermenniglich vôr vnns, vnser eruen vnd nakômen, dat wy dem duchtigen vnnsenn lieuen getrûen Hanszen Platen vnnd sînen rechtenn eruen vt sonderlichenn gnâden vmb sîner getrûen dênste, so hie vnns gethân vnnd hinfûro thûnn kan, mag, schall vnd will, dat gûdt gnant Dornow in der vagedie Furstenberg belegenn, mit tinsen, renten, peehten, muln, dîken, vischerîen, veltmarcken, wischen, holten vnd wîden, wô de in eren enden vnd schêden gelegen sint, vt vnd influt vnnd all ander herlicheit, fryheit, gerechticheyt, nichtes vtgenûmmen, wô idt Bruning vnd Hans de Restorpe innegehadt, bosetten vnnd gebrûket, vnd na erer beider tôdlickenn affgang vp dat allerquîttest vnnd frîgest an vns gefallenn is, inne to hebben, to besitten vnd to gebrûkenn, gnediglich tôgesegt, vorrêket vnd vorlehent hebben, thôsegenn, vorêkenn vnd vorlêhn gemeltem Hanszen Platen vnnd sînen rechten eruen vpgedacht gûdt Dornow mit aller vnnd iêwelcker sîner herlicheit, frîheit vnd gerechticheit, nichtes vtgenâmenn, wô itzt bâuen berûrt is vnd Brunig vnd Hans de Restorpe von vns int lehn entphangenn, besetten, innegehadt vnnd gebrûket hebbenn, to besittenn, inne to hebbenn vnd to gebrûckenn, in craft dusses

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brêues, doch mit dussem beschêde, dat gemelter Plate de junckfrowenn Anna, Bruning Restorp zeligen nâgelâtenn dochter, wente se to eren manbârn jârn gekômmen, to einem eelicken gemâhel nemen vnd alzo mit ere de tîdt sîns leuendes, deszglickenn sîn eruen vîlgemeltes gûdt bewânen, sick edder sîn eruen in vnnsen landen entholdenn vnnd wesentlickh nicht dârvt tîhenn schallen vnd willen; geschê es ôk, dat hie edder sîne eruen sik dâr vt geuen wurden vnd von der herschop to der tîdt vormânt, sick wederum int landt nicht wenden wurden, so wollen wy, vnse eruen vftd nâkâmenn vns vôrbeholden hebben, solch gûdt sonder widerrede des gemelten Platen eder sîner eruen widerum to vns to nehmen vnnd damit to gebârn nach vnnsern vnd vnser eruen gefallen, in macht dusses brêues, ôk vns, vns furstlikenn ôuchereit vnnd sust einem yderman ann sînen rechtenn âne schâdenn. Tho ôrkunde [mit vnser vpgemelten beyder fursten ingesigelt tho endt diesses brîues gehangen vorsigellt. Datum Swerin, dinstag na trium regum, nach Christi vnses lêuen herren gebûrth dûsenth vîff hundert vnd dâr na im seuenden ihâre.]

Nach dem undatirten Concepte oder einer gleichzeitigen Abschrift von demselben im grossherzogl. meklenburg. Staats-Archive zu Schwerin. Der Eingang und der Schluss, so weit beide durch [ ] bezeichnet sind, fehlen dem Concepte und sind ans einer noch aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts stammenden beglaubigten Abschrift entnommen. Auf der Rückseite steht von des Canzlers C. v. Schöneich Hand die Registratur: "Gnadenlhen vbir das gut Tornow im lant zcu Stargardt belegen".


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Nr. XLIV.

Die Herzoge von Meklenburg antworten den Markgrafen von Brandenburg auf deren Vorschreiben für ihren Vasallen Hans von Holtzendorf, der aus dem durch seine Ehefrau, des wail. Hans von Restorf Schwester, ihm angefallenen Gute Tornow durch Hans von Platen verdrängt worden, dass sie, die Herzoge von Meklenburg, die Partheien anhören und über sie nach Recht entscheiden wollen.

D. d. (1508).

Nach dem Concepte im grossherzogl. meklenburg. Staats-Archive zu Schwerin.


An die margaffen zcu Brandenburg.

Vnsen fruntlichen dinst mit liebs und guts vormogen zcuuorn. Hochgebornen fursten, lieben ohmen, sweger vnd bruder. Wir haben ewr. I. schreiben von wegen ihres vnderthanen Hansen von Holczendorff, wie er aus eynem gutte, so seyne eliche hausfraw von weilent Hansen Retczdorff, irem bruder, in vnserm lande angefallen, von Hansen Plato, vnserm vndirthanen, wider die pillikeit entsatczt vnd gedrungen wurde, ihres inholds vorstanden, vnd haben pis her dises handels keyn vnderrichtung entpfangen, vnd wollen der halebn e. l. zcu gefallen vff gemeltes ihres vndirthanen ansuchen Hansen Platen vor vns zcu irscheynen vorschreiben, szie in selben handel kegen einander gnugsamlich vorhoren vnd ime alsdenne, szo vil pillich ist, erghên vnd vorhelffen lassen, was wir e. l. gutter wolmeynung nicht haben wollen vorhalten, den der selben e. l. in disem vnd mhererm vil beheglicher wilfarung vnd fruntliche dinste zcu irczeigen sein wir allzceit gutwillig. Datum

Nach dem Concepte im grossherzogl. meklenburg. Staats-Archive von der Hand des Canzlers Caspar v. Schöneich. Wie alle Concepte dieses Canzlers ist auch dieses nicht datirt; nach

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der leicht zu erkennenden Eigenthümlichkeit der Schriftzüge stammt dieses Concept aus den ersten Jahren seiner Amtsführung d. i. seit 1507, und ist sicher vor dem 28. August 1509 abgefasst, da an diesem Tage die hier berührte Streitigkeit schon beigelegt war.


Nr. XLV.

Die Herzoge Heinrich und Albert von Meklenburg belehnen den Hans von Platen mit dem Antheil an dem Dorfe Tornow und der wüsten Feldmark Ringesleven, welchen Anna von Restorf, des wailand Kersten von Restorf Tochter und des Hans von Holtzendorf Ehefrau, dem Hans von Platen für 800 Gulden baar Geld und Schuld verkauft hat.

D. d. Neu-Brandenburg. 1509. Aug. 28.

Nach dem Concepte im grossherzogl. meklenburg. Staats-Archive zu Schwerin.


Wy Hinrick vnnd Albrecht, gebrûder, vann godds gnâdenn hertogenn to Meckelborch, fursten to Wendenn, greuenn to Swerin, Rostock vndd Stargardt der lande herrn, bekennen ôpentlick mit dussem vnnsem âpenen brêue, dat vôr vns erschênen is [Hans Holczendorff von wegen Annen, seiner êlichen hûsfrouen,] vnnd an vns drâgen hefft lâten, wo se alle ore gerechticheyt, szo oe r vann orem vâder Kersten vann Retzdorpe im dorppe Tornow vnnd inn einer wûstenn feltmarcken Ringesleue angefallen, dem duchtigenn vnnsem lieuenn getrwenn Hans Platenn [fûr achthundert fl. Bâr gelt und schult, szo in berûrten guttern stunden, zcusammen geschlagen,] vorkofft hedde, der haluenn sie vôr vnns solcke ore gerechticheyt an berûrdenn gûdern frywillichlick hefft vorlâtenn, die wy gemeltem Platenn vnnd sînen lîues lehns eruenn, wo sick dat gebôrt, to einem rechtenn manlêhne inne to hebben, to besitten, vnnd ti genieten gelêgenn hebbenn,

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leyenn emhe vnnd sînenn rechtenn lehns eruenn sulcke gûder Tornow mit der wûstenn veltmarcke Ringesleue, so wy emhe vôrmâln to einem gnâdenlênhe vorschreuen hebben, die, wo vann olders vann Retzdorppe, to bosittenn, to genieten, tho gebrûckenn, vôr ydermennichlich vngehindert, dach vnns an vnser forstliken âuericheyt vnnd sust yêderm synem rechtenn âne schâdenn. Des to ôrkunde hebbenn wy dussenn brêff mit vnnser forstenn eins anhengenden ingesegel vorsegelenn vnnd geuen lâten to Nienbrandeborch, nha Christi vnnses lieuen hern gebôrt veffteinhundert vnnd im negendenn iâre, dinsdâges nha Bartholomei.

Nach dem verworfenen und durchcorrigirten Originale, auf Pergament, im grossherzogl. meklenb. Staats-Archive zu Schwerin. In diesem Archive befindet sicb auch noch das erste hochdeutsche Concept von des Canzlers Caspar von Schöneich Hand, wie gewöhnlich nicht datirt. Darnach ist der vorstehende Text von dem Secretair in plattdeutscher Sprache auf Pergament ausgefertigt und datirt, von dem Canzler aber wieder an den mit [ ] bezeichneten Stellen in hochdeutscher Sprache corrigirt und deshalb als Original verworfen. Die Correctur geschah vorzüglich deshalb, weil in dem ersten Texte steht: "dat vor vns erschenen is Anna, Hans Holczendorpes eelike husfrawe", wogegen durch die Correctur richtiger das Erscheinen des Mannes von wegen seiner Frau eingeführt ist.


Nr. XLVI.

Die Herzoge Heinrich und Albrecht von Meklenburg bezeugen, dass Kersten von Restorf's nachgelassene Wittwe ihre Gerechtigkeit an Tornow und Ringesleven vor ihnen aufgelassen habe, nachdem Hans von Plate, der mit den Gütern belehnt sei, ihr dieselbe abgekauft.

D. d. (1510).

Nach dem Concepte im grossherzogl. meklenburg. Staats-Archive zu Schwerin.


Wir etc. bekennen, das fur vns irschynen ist Kersten Retzdorff nachgelassene witwe vnd zcu irkennen

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gegeben, das ir der duchtige vnser lieber getrwer Hans Plate ir vorschriben lipgeding in dem dorffe Tornow vnd der wusten feldtmarke Ringesleue abgekaufft ynd wol zcu danck vorgenugt habe, der halben sie mit wolbedachtem mute vns sulch gutter freywilliglich in voser hende vff lassen, die wir gemeltem Platen vnd seynen leibslhenserben nach ausweisung eyns gegeben lhensbrieffs vorlihen haben. Des zcu

Nach dem undatirten Concepte im grossherzogl. meklenburg. Staats-Archive zu Schwerin von des Canzlers Caspar v. Schöneich Hand. Diese Urkunde ist jedenfalls nach dem 28. Aug. 1509 gegeben, da in derselben schon des an diesem Tage ausgestellten Lehnbriefes gedacht wird; auch deutet die schon mehr flüchtige Handschrift und die blasse Dinte des Canzlers darauf hin, dass die Urkunde etwas später, als in den ersten Jahren der Amtsführung dieses Canzlers entworfen sei. Die Urkunde wird also wahrscheinlich nicht lange nach dem Lehnbriefe, also ungefähr im J. 1510, gegeben sein.


Nr. XLVII.

Propst, Hauptmann und Bürgemeister zu Zehdenick bezeugen, dass der Pfarrer Peter Karwe, ehemals zu Tornow, vor ihnen bezeugt, dass Hans von Restorf auf seinem Sterbebette ausgesagt habe, dass er keinen Leibeslehnserben habe, und dass ihm daher Siegel, Schild und Helm ins Grab nachgeworfen seien.

D. d. 1535.

Nach einer gleichzeitigen Abschrift im grossherzogl. meklenburg. Staats-Archive zu Schwerin.


Ich e[r]n Matthias Reczow, prâuesth tho Czedenick, vnd Hans Hacke, hôffethman dârsoluesth, ôck Petter Ebell, burgermêsther der stath Czedenick, bokennen

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offentlichen vôr eynen îderman, von vath syn standes eder condicion sy syein vorden, dat desser vnszer âpener zcedell vorthôgert verth, vho dat vôr vnsz vth synem êgenen gûthden wyllen isth er Petter Karue, iczundes perner tho Musth, erschênen vnd met volbedachten mûde fâckenn bekant vnd frywyllich vtgeszecht, auch vorthan heth hee sick vorbâden, szo effthe des nôth es worde, dat he met synen dorporlicken eyden alsze tho bekrefftigen vnd vâr tho mâcken, dat he tho der tyth, alsze Hans Restorp in goth isth vorscheyden, szo isth he perner tho Tornow gewesth vnd in szoeynen lasthen affschêdende vormâneth vnd gefrâget, gy wolden recht boricht van jw geuen, effthe dâr noch êmâls dâr noch vmme gefraget vorden, vhô die nêgesthe nach synen dôde tho synen lehengûde muchte syn, geantwerdt, he vusthe nymandes nicht, sonder seyn genedge herenn von Meckelborg, von velchen he dath lehensvysze gehat heffth, den vert dat vedder imheynsz kâmen. Up dat heth dy perner, dyvyle nymandes vorhanden, dy dat gûth in ansprâcke uormeinden tho nemen veren, sein pitzir, schilt vnd helm noch vnd meth ehm in syn graff gevorppen vnd alszo begrâuenn. Dat isth alszo geschîn vnd isth van denn perner alszo gehôreth, vho dath vorthêget ist, kone vy nicht anders samptlicken, szo vâcken wy tho rechte dâr vmme gefrâget verden, seggen vnd bhockennen.

Nach einer gleichzeitigen Abschrift im grossherzogl. meklenburg. Staats-Archive zu Schwerin. Auf der Rückseite steht die gleichzeitige CanzIei-Registratur: "Hans Platte zu Thornaw - - - - - - - ao. 35. am dinstage na Cantate zv Thornaw bekomen".


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Nr. XLVIII.

Der Kurfürst Joachim II. von Brandenburg giebt den Brüdern und Vettern Vicke, Melchior und Joachim von Platen die Belehnung und gesammte Hand mit des Hans von Platen auf Tornow hinterlassenen brandenburgischen Lehngütern, deren Muthung sie versäumt, und nimmt die übrigen von Platen auf Quitzow und Mesendorf und die Bevernest wieder in die gesammte Hand auf, die sie seit alter Zeit besessen haben.

D. d. Cölln a. d. Spree. 1555. Nov. 27.

Nach einer Abschrift im grossherzogl. meklenburg. Staats-Archive zu Schwerin.


Wir Joachim von Gotts gnaden, Marckgraff zu Brandenburgk, des Heiligen Romischen Reichs Ertzkamerer vnd Churfurst, zu Stettein, Pommern, der Cassuben, Wenden vnd in Schlesien zu Krossen Hertzogk, Burggraff zu Nurembergk vnd Furst zu Rügen, Bekennen vnd thun kundt offentlich mit diesem breife vor vns, vnsere Erben vnd nachkomende Marckgraffen zu Brandenburgk vnd sonsten allermenniglich, Alszdan nach absterben vnsers belehnten vntterthanen vnd lieben getruwen Hans von Platow zu Tornow seligen tzwischen seinen negsten Agnaten, alszVicken, Joachim vnd Mellichorn, gebruedern vnd Vettern, denen von Platowen vorseumung der Lehen vnd gesambter handt vorgefallen Vnd derwegen desselben Hans von Platows seine Lehengutter an vns alsz den Landtsfursten vnd Lehenherrn eroffenet vnd gefallen, Die wir auch ferner vnsern Hoffdienern, schencken vnd lieben getruwen Curd Flansen vnd Henningk Pasenow aus gnaden gegeben vnd vorschrieben, So sich aber berhurte Vicke, Joachim vnd Mellichor von Platow, gebrueder vnd Vettern, sollicher gutter halben ferner midt gedachten vnsern Hofdienern vf vnsere geschene bewilligung in der gutte vortragen vnd eine Summa geldes von Inen Embfangen vnd Denen von Platow den

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Erbfall obgedachts Hans von Platown seligen wiedervmb zugesteltte gutter, neben den andern Iren Lehenguttern, so viel sie deren von vns zu Lehen tragen, Inen vfs Newe mydt iren Vettern, den andern von Platow ,dergleichen den Buernesten , wie sie den von alters vorsamblet gewesen, Die gesambte Handt gnediglich vorliehen wolten, So haben wir angesehen, ir Der von Platown ire vntterthenige vnd fleissige bitte, vnd haben alsz der Landtsfurst hir in gnediglich gewilliget, Vnd Lychen dorvf obgemelten Vicken, Mellichorn vnd Joachim den Platown, gebruedern vnd Vettern, vnd Iren Menlichen leibs-Lehenserben alle Hans von PIatows Lehengutter midt aller vnttertheniger Zugehörung vnd gerechtigkeit, Auch alle andere ire Lehengutter, wie sie vnd ire Vorfaren Die von Alters hero von vns vnd vnseren Vorfaren, Zu Lehenn gehabtt, besessen vnd gebraucht, Zu Rechtem Manlehen vnd gesambter handt, In Crafft vnd macht dieses briefes vnd also, dasz sie vnd ire menlige leibs lehens erben solliche gutter henferner mher von vns, Vnsern Erben vnd nachkommenden Marckgraffen zu Brandenburgk Zu Rechtem Manlehen vnd gesambter handt haben, besitzen vnd gebrauchen, so offt Nodt thudt, Die nhemen vnd Entfhangen, Vns auch daruon thun vnd Dienen sollen, Alsz manlehens vnd gesambter handt Recht vnd gewhonheitt ist. Wir haben auch obgemelten von Platown aus sondern gnaden vorgonnet vnd nachgegeben, obwoll Hans von Platow seliger von Denselben seinen Leuten, weill derselbe ausser vnserm Landte besessen gewesen vnd Dienstgeldt genhommen, Dasz sie sich doch henforder Jegen erlassung solliches Dienstgeldes, der Dienste, wie Die von Qwitzow vnd Rohre, Der Orte wochentlich, alsz Jder woche tzwie tage, gebrauchen mogen vnd sollen. Auch haben wir aus sondern gnaden vnsern lieben getruwen Christoff vnd Jörgen zu Qwitzow, Joachim, Mellichor, Pawell, Reymer, Hansen, Albrechten, Georgen vnd Matheus zu Mesendorff, gebruedern vnd Vettern, denen von Platow, vnd Dergleichen Joachim vnd Deiterichen, Gregorius seligen sohn, den Beuernesten vnd allen iren menlichen leibs Lehens Erben an allen obgeschriebenen Lehenguttern Die gesambte handt geliehen Vnd Lyehen inen Die hiemidt in Crafft vnd macht Dieses brieues, doch dasz sie zu idertzeitt der

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gesambten Handt folge thun sollen, Vnd wir Liehen inen hir an alles, wasz wir inen von Rechtswegen daran vor- lyehen sollen vnd mogen, Doch vnsz an vnsern vnd sonsten Jdermenniglich an seinem Rechtenn ohne schaden. Zu Vrkundt midt vnsern anhangenden Insiegell Vorsiegeltt vnd geben Zu Colln an der Sprew, Mitwochens nach Catharinae Virginis, Christi vnsers lieben herrn geburdt im funfftzehen hundersten vnnd funff vnd funfftzigstem Jare.

Nach einer gleichzeitigen Abschrift aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts im grossherzogl. meklenburg. Staats-Archive zu Schwerin.


Nr. XLIX.

Der Kurfürst Johann Georg von Brandenbwg erneuert nach des Kurfürsten Joachim II. Tode allen von Platen auf Quitzow und Mesendorf und den Vettern Joachim und Dietrich Bevernest die Belehnung mit allen ihren Lehngütern und die gesammte Hand.

D. d. Cölln a. d. Spree. 1571. Sept. 24.

Nach einer Abschrift im grossherzogl. meklenburg. Staats-Archive zu Schwerin.


Wir Johanns Georg, von Gotts gnaden Marckgraff zu Brandenburgk, des Heiligen Romischen Reichs ErtzCammerer vnd Churfurst, in Preussen, zu Stettein, Pommern, der Cassuben, Wenden vnd in Schlesien zu Crossen Hertzogk, Burggraff zu Nurmbergk vnd furst zu Ruegen, Bekennnn vnd thun kundt offentlich vor vns, vnsere Erben vnd nachkommen Merckgraffen zu Brandenburgk, auch sonsten kegen idermenniglich, Das wir nach Todtlichen abgangk Weylandt des Hochgebornen Fursten vnd Herrn Joachims Marckgraffen zu Brandenburgk p. vnd Churfursten p. vnsers in Gott Ruhenden freundtlichen lieben Herrn vnd Vaters Hoch-

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loblicher gedechtnussz vnsern lieben getrewen, Joachim vnd Mellichorn, Hanses Söne, Jurgen Hartweigs Sohn, Pawell vnd Hanssen, Vicken Söhne, Albrechten, Georgen vnd Matheusen, Achims Söhne, gebrueder vnd geuettern, die von Platow, zu Qwitzow vnd Mesendorff, Auch Joachim vnd Deitrich, geuettern die Beuerneste vnd ire menliche leibsLehnserben, auff ir vntterthenigs bitten vnd aus besondern gnaden, damitt wir inen gewogen, Alle vnd iede ire Lehengutter, die sie allerseits von dem Hause vnd Churfurstenthumb Brandenburg in Lehen vnd besitz herbrachtt, Zu Rechtem Manlehen vnd gesambter handt gereichtt vnd geliehen haben, Alles nach Laudt Hochgedachts vnsers herrn Vatern vnd vnserer Vorfahrn Lehens vnd angefels brieffe, Vnd wir Liehen gedachten von Platen vnd Beuerneste vnd iren menlichen Leibs Lehens erben alle ire Lehengutter, wie sie vnd ire Vorfharn die von Alters her von vns vnd vnsern Vorfharn zu Lehen vnd gesambter Handt gehabtt, besessen vnd gebrauchtt, zu Rechtem Manlehen vnd gesambter Handt Vnd vorsamblen sie nach gewhonliger siptzal hirmitt in Crafft vnd machtt diesses briefes Vnd also, Dasz sie vnd ire menliche leibsLehenserben solliche gutter henfurder mher von vnsz, vnsern Erben vnd nachkommen Marckgraffen zu Brandenburgk zu Rechtem Manlehen vnd gesambter handt haben, besitzen vnd gebrauchen, so offt nodt thudt, die nhemen vnd endtphahen, Vns auch dauon thun vnd Dienen sollen, Alsz Manlehens vnd gesambter handt Recht vnd gewhonheitt ist, Vnd wir Liehen inen hiran allesz was wir Inen von Rechtswegen doran vorliehen sollen vnd mogen, Doch vnsz an vnsern vnd sonsten idermenniglich an seinem Rechten ohne schaden. Vrkundtlich midt vnsern anhangenden Ingesiegell besiegelt vnd gegeben zu Colln an der Sprew, Montags nach Mathei Apostoli, Christi vnsers lieben herrn vnd selichmachers geburdt im Ein Tausent Funffhundertt vnd im Ein vnd Siebentzigstem Jahre.

Nach einer gleichzeitigen Abschrift im grossherzogl. meklenburg. Staats-Archive zu Schwerin.


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Nr. L.

Der Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg bestätigt dem Joachim Friedrich Bevernest die gesammte Hand an den Gütern der von Platen auf Quitzow und Mesendorf, so wie diesen die gesammte Hand an den Gütern der Bevernest, für jetzt und für die Zukunft, da die von Platen und Bevernest Eines Stammes, Schildes und Helmes seien.

D. d. Cölln a. d. Spree. 1645. März 20.

Nach dem Originale im grossherzogl. meklenburg. Staats-Archive zu Schwerin.


Wir Friderich Wilhelm, von Gottes gnaden Marggraff zu Brandenburgk, desz Heiligen Romischen Reichs Ertzcammerer vnd Churfürst, in Preuszen, zu Gülich, Cleve, Berge, Stettin, Pommern, der Caszuben, Wenden, Auch in Schlesien zu Crossen und Jägerndorff Hertzogk, Burggraff zue Nuerembergk, Furst zue Rüegen, Graff zue der Merck undt Ravenspergk, Herr zue Ravenstein, Bekennen undt thun kundt öffendtlich hiermit vor vnsz, vnsere Erben undt Nachkommen, Merggraffen zue Brandenburgk p. vndt sonst jeder männiglichen, die diesen brieff sehen, hören oder lehsen, Dieweill Dieterich von Bevernest sel. mit den Platen zue Quitzau undt Mesendorff einesz Stammesz, Schildes undt Helmsz gewesen, haben Weylandt die Hochgebohrne Fursten, Herr Joachim, Herr Johans George undt Herr Joachim Friderich, vnsere in Gott ruhende freundtliche liebe Ahnherren, Ober- undt ElterVater, alle drey hochlöbl. gedechtnusz, Ihre undt seine Vettern derowegen mit den Platen versamblet, Dasz wir demnach auff tötlichem abgangh des Weylandt durchleuchtigen undt hochgebohrnen Fursten Herrn George Wilhelms, Marggraffens undt Churfurstens zue Brandenburgk p. Christmilter ahngederckensz, Vnserm lieben getrewen Joachim Friederichen von Beuernesten, Gregoriuszen sel. Sohn, undt seinen Menlichen leibesz lehens Erben auf sein vnterthänigstes suchen vndt bitten, vnd ausz besondern gnaden, damit wir Ihm gewohgen,

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die gesambte handt an allen dero von Platen zue Quitzow undt Mesendorff lehengüetern, nichtesz ausgenommen, die Sie von vnsz zue lehne tragen, anderweit gnädiglich geliehen haben, Vnd wir leihen Ihm die gesambte handt mit denen von Platen an allen Ihren Guetern, wie obstehet, in Krafft und macht dieses briefes undt also, dasz der genante Joachim Friederich von Bevernest undt seine Menliche leibesz lehens Erben die gesambte handt mit denen von Platen an ihren Guetern haben undt besitzen, Vnd zue jederzeit, so offte es zue falle kömbt, derselben folge thun, Vnsz auch davon thun undt dienen sollen, Alsz Manlehens- undt gesambter handt recht undt gewohnheit ist. Wiederumb sollen auch die von Platen undt Ihre Menliche leibesz lehensz Erben an allen den Guetern, so beruerter Bevernest oder seine Erben in Churfurstenthumb kauffen, haben undt mit der Zeit überkommen werden, die gesambte handt haben undt besitzen, Auch zue jeglicher zeit der gesambten handt, wie gewöhnlich, folge thun, Getrewlich vndt vngefehrlich. Zue Vhrkundt mit vnserm anhangenden Insiegell besiegelt Vndt geben zue Cöllen an der Spree, Am zwantzigsten Martij, Nach Christi vnsersz lieben herren undt Selichmachers gebuhrt, Im Ein Tausendt Sechshundert funf undt Viertzigsten Jahre. p.

Sigmundt von Goetzen, Sebastian Stripe,
mppia. Lehensecretarius, sbsc.

Nach dem des Siegels beraubten Originale, auf Pergament, im grossherzogl. meklenburg. Staats-Archive zu Schwerin.

 

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