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Die Kirche zu Zittow

wird ungefähr zu derselben Zeit gebauet sein, als die retgendorfer gebauet ward, vielleicht etwas früher. Urkundlich kommt die Kirche zu Zittow zuerst im J. 1286 vor, als der Graf Nicolaus von Schwerin dem Dom=Capitel zu Riga das Patronat der Kirche zu Zittow bestätigte, welches im J. 1520 auf die Antonius=Präceptorei Tempzin überging 1 ). Die Kirche ist aber älter, als 1286. Sie bildet ein Oblongum von 3 Gewölben Länge und einem Thurme.

Der Chor, ein Viereck von einem Gewölbe, mit grader Altarwand, ist im Uebergangsstyle, ungefähr 1230 - 1240, erbauet. Die Wände sind aus Granitblöcken aufgeführt, von sorgfältig gewählten Feldsteinen mit graden Flächen; die Ecken sind behauen. Die einfachen, aber würdig und gut construirten Fensterlaibungen sind aus großen Ziegeln. Trotz des guten Baues ist die Altarwand doch etwas ausgewichen und durch zwei colossale Strebepfeiler an den Ecken gestützt. Architektonische Ornamente fanden sich nicht. Die Gewölberippen haben ein halbkreisförmiges Profil und sind sehr stark.

Das Schiff von zwei Gewölben Länge ist jünger und dazu in jüngern Zeiten umgebauet, wie man im Innern deutlich sieht. Die Wände sind ebenfalls von Feldsteinen aufgeführt, welche aber kleiner und weniger sorgfältig gewählt und weniger gut vermauert sind, auch durch Brand gelitten haben mögen. Die Fenster sind in weitem Spitzbogen um das J. 1450 in schlechtem Styl von Ziegeln aufgeführt.

Der Thurm ist ein junges Werk im Rundbogenstyl aus dem 16 - 17. Jahrhundert.

An Merkwürdigkeiten besitzt die Kirche nichts weiter, als etwa die Kanzel und das kambser Chor, beide zu gleicher Zeit


1) gl. Jahrb. XIV, S. 259 und 268.
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erbauet, schwarz mit Gold decorirt, beide mit denselben Wappen und Namenszügen.

1. H. F. v. H. 2. H. E. v. P. 3. D. J. v. P.
J. v. H. O. v. O. G. E. v. L.

d. i.

  1. H. F. von Halberstadt (auf Cambs).
    J. von Holstein.
  2. Helmuth E. von Plessen (aus dem Hause Müsselmow auf Cambs) † 1694.
    Oelgard von Oertzen.
  3. Dietrich Joachim von Plessen (auf Cambs) † 1733.
    Gertrud Ele von Lepel.

G. C. F. Lisch.