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VII.

Richardis Gräfin von Arensberg,

des Fürsten Johann II. von Meklenburg=Gadebusch bisher unbekannt gewesene Gemahlin.


D ie bisher unbekannt gewesene Gemahlin des Fürsten Johann II. von Meklenburg=Gadebusch hieß Richardis und war nicht eine geborne Gräfin von Ravensberg, sondern eine Gräfin von Arnsberg in Westphalen, eine Tochter des Grafen Ludwig von Arnsberg.

Seibertz in seiner Landes= und Rechtsgeschichte des Herzogthums Westphalen, Erste Abtheilung, Arnsberg, 1845, sagt S. 207: "Graf Ludwig starb am 2. Mai 1313, nach einer vierzigjährigen Regierung, während welcher er durch kräftige Entwickelung der innern Hülfsquellen seines Landes, so wie durch weise Mäßigung im Gebrauche derselben nach außen seinen Unterthanen das damals unerhörte Glück eines nur selten unterbrochenen Friedens gewährt, sich selbst aber durch unpartheiliche Gerechtigkeitsliebe in dem Vertrauen Aller, die mit ihm verkehrten, das schönste Denkmal gestiftet hatte."

"Mit seiner Gemahlin Peronelle, Tochter des im J. 1277 zu Aachen erschlagenen Grafen Wilhelm von Jülich, deren Zustimmung er seit 1276 fast in jeder seiner Urkunden erwähnt, hatte er sechs Söhne und drei Töchter."

S. 210. "Von den Töchtern war 2) Richarde zuerst mit dem Fürsten Johann von Meklenburg, Sohn von Johann I. und dessen Gemahlin Ludgarde, vermählt. Diese wird gewöhnlich eine Gräfin von Ravensberg genannt (602); allein aus der Versicherung, welche ihr 1302 ihr zweiter Gemahl über ihr Witthum ausstellte, geht deutlich hervor, daß sie Richarde hieß und die Tochter des Grafen Ludwig von Arnsberg

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war. Nachdem nämlich ihr erster Gemahl 1299 zu Gadebusch gestorben war, verlobte sie ihr Vater 1302 dem Grafen Wilhelm von Dale, Sohn des Grafen Otto und dessen Gemahlin Cunigunde von Bronchorst. In der über ihr Nadelgeld und künftiges Witthum ausgestellten Urkunde 1 ) nennt ihr Verlobter sie

Richardam relictam quondam domini Johannis, domini Magnopolensis, filiam domini Ludewici comitis de Arnsberg (603)".

Noten:

602) Westphalen Mon. ined. II, p. 1263. Rudloff Gesch. von Mecklenburg, II, 102.
603) Meyer bei Wigand Westphäl. Archiv) VII, Nr. 84, vgl. S. 127. - Sie hatte nur eine Tochter; Niesert Urk. Samml. V vor dem Register 1316. Nach ihm, S. 42, und der dazu gehörigen Stammtafel, wäre Richarde nicht die Gemahlin Wilhelms, sondern seines ältern Bruders Otto gewesen, der auch als Probst zu Deventer und Thesaurar zu Bremen vorkommt † 1316. Die Belege dazu sollten in den Noten zu den Urkunden über die Herrschaft Gemen geliefert werden; diese sind aber nicht erschienen.

Der Verein verdankt die Auffindung dieser Nachricht dem Herrn Dr. v. Duve in Ratzeburg.

 

Vignette

1) Vgl. Vermischte Urkunden.