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Hünengräber zu Godern.

Der Herr Präpositus Schencke zu Pinnow schenkte dem Vereine einen Keil aus Feuerstein, welcher in einem großen, mit Steinen umstellten Hünengrabe zu Godern bei Schwerin gefunden ist, nachdem dasselbe zur Wiesenbesserung zum Theil abgetragen war.

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Bei einem andern Hünengrabe in der Nähe sollte vor etwa 25 Jahren der Kopf eines steinernen Götzen 1 ) gefunden, in den Besitz des Schullehrers Rosenow gekommen und von diesem dem Herrn Landdrosten, jetzigen Geheimen Rath von Plessen übergeben sein. Da die Sache von Wichtigkeit zu sein schien, so hörten die Herren Präpositus Dr. Schencke und Candidat Wigger zu Pinnow den Schullehrer Rosenow ab und schickten das Protocoll ein, in welchem der ,,Götzenkopf" genau beschrieben ist. Auf genauere Nachforschung ergab sich, daß der Herr Geheime Rath von Plessen diesen sogenannten Götzenkopf noch aufbewahrt hatte, welchen er dem Vereine überließ. Der Kopf ist nichts weiter, als ein faustgroßer, rundlicher, roher Feuerstein, an einer Seite mit einigen regelmäßig stehenden Eindrücken und Erhebungen, aus denen ein ungebildetes Auge wohl Augen, Nase, Mund und Bart herausdeuten mag, im übrigen aber in der ganzen Bildung von einer künstlichen Bearbeitung nicht die Rede sein darf, da diese gewöhnliche, klumpenförmige Feuersteinbildung kaum für ein Naturspiel ausgegeben werden kann. Dies zur Unterdrückung eines falschen Gerüchtes von aufgefundenen Götzen, welches im Lande immer hin und wieder auftaucht. Bis jetzt ist noch gar keine sichere Spur von ächten Götzenbildern im Lande zu finden gewesen.

G. C. F. Lisch.     


1) Vgl. unten über den angeblich bei Weitendorf gefundenen Götzen bei den Alterthümern gleich gebildeter europäischer Völker.