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Hünengrab von Viecheln.
Der Herr von Kardorff auf Remlin zu Gnoien schenkte dem Vereine den Inhalt eines beim Bau der Gnoien=Tessiner Chaussee zu Viecheln bei Gnoien abgetragenen Hünengrabes, nämlich:
1) einen Keil aus grauem Feuerstein, dünne und flach, 6" lang, 1 1/2" breit, 1/2" dick;
2) einen kleinen, hieneben abgebildeten Streithammer aus Bernstein, ungefähr 5/4" lang und 3/4" dick, regelmäßig bearbeitet und durchbohrt, an beiden Enden gleichmäßig hammerförmig gebildet, an der Oberfläche schon stark verwittert und zerbrechlich. Bernsteinperlen in Hammerform sind in Meklenburg sonst noch nie beobachtet. In Dänemark werden sie häufig gefunden und im Museum zu Kopenhagen sind sie nicht selten; man vgl. auch Sorterup Kurze Uebersicht der Alterthümer im Kopenhagener Museum, 1846, S. 15-16, und Worsaae Dänemarks Vorzeit, 1844, S. 16;
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3) eine eiserne Lanzenspitze, ohne Zweifel aus dem Mittelalter, wenig von Rost angegriffen, die in dem Grabe einmal abgebrochen sein wird; übrigens ist keine Beobachtung darüber angestellt, in welcher Tiefe sie in dem Grabe gefunden ist; vgl. Jahrb. X, S. 248 flgd.;
4) eine kleine dreiseitige Pyramide aus faserigem Bleierz, 1 1/3" lang, wie ein Pfeilbolzen, welche aber wahrscheinlich von außen oder durch Versehen zu dem Inhalte des Grabes gekommen ist, da sie ein neueres Schmelzproduct zu sein scheint.
G. C. F. Lisch.