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Hifthorn von Teterow.

Beim Ausmodden eines Sumpfes auf der Feldmark der Stadt Teterow ward ein Hifthorn aus Bronze gefunden, durch den Herrn Inspector Beneke zu Pampow bei Teterow erworben und von diesem dem Vereine zum Geschenke gemacht. Dieses interessante Stück des Alterthums bildet ein Seitenstück zu dem merkwürdigen Hifthorn von Wismar, welches im Jahresbericht III, S. 67 flgd. beschrieben und abgebildet ist; es hat nicht die interessanten Gravirungen des wismarschen Hornes, aber dieselben Verzierungen, und stammt mit diesem ohne Zweifel aus derselben Zeit. Auch hat das teterowsche Horn eine andere Einrichtung, indem es aus Einem Stücke, das wismarsche aber aus drei Stücken besteht und nur zum Beschlage eines natürlichen Hornes gedient hat.

Das Horn von Teterow ist aus Bronze aus Einem Stücke gegossen. Es bildet das Mundstück und den mittlern Theil des Ganzen; die Schallmündung ist aus natürlichem Horn oder Metall angesetzt gewesen, wie die Nietlöcher am Ende beweisen. Das Ganze ist etwas gekrümmt, wie das wismarsche Horn, in grader Richtung 12" lang und am weiten Ende 3" im Durchmesser. In Entfernungen von ungefähr 1 1/4" ist es 9 Male durch zwei neben einander stehende, erhabene Reifen in 9 Felder getheilt; die Reifen sind mit eingravirten Schrägelinien verziert. Die Reifenpaare sind an beiden Seiten durch die bekannten, kleinen, mit Stempeln eingeschlagenen Dreiecke begrenzt; diese einer gewissen Zeit der Bronze=Periode eigenthümliche Verzierung ist durchaus charakteristisch, überall gleich und findet sich öfter. Durch diese Verzierungen steht das teterowsche Horn dem wismarschen

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in der Zeit ohne Zweifel gleich. Hat auch das teterowsche Horn weiter gar keine Verzierungen, so ist es doch im Charakter dem Mundstücke des wismarschen Hornes (abgebildet Lithographie zu Jahresber. III, Fig I.) völlig gleich. Auf dem 7ten Doppelreifen vom Mundstücke und dem 3ten von der Schallöffnung sitzt ein angegossener Ring zur Aufnahme einer Schnur.

G. C. F. Lisch.