Seite 448 |
|
:
aus der Stadtkirche zu Ribnitz, geschenkt von dem Herrn Burgemeister und Kirchen=Oeconomus Dr. Nizze zu Ribnitz:
1) Ein Kelchtuch aus weißer Leinewand, mit bildlichen Darstellungen und an den Rändern reich mit lateinischen Inschriften in rother und blauer (?) Seide gestickt; die blauen (?) Stickereien sind aber vergangen und fast ganz verschwunden und nur noch an den Stichen bemerkbar. In der Mitte ist Christus am Kreuze mit Maria und Johannes, in den vier Ecken sind die Symbole der Evangelisten gestickt. Ueber der Kreuzigung steht:
Seite 449 |
An den 4 Seiten dieser Darstellung stehen die vier großen, mit einer Krone bedeckten Buchstaben:
Um den Rand läuft zu beiden Seiten einer Verzierung mit einem Vogel (Taube?) eine Inschrift, welche, da fast immer ein Buchstabe um den andern verschwunden ist, schwer zu lesen ist; jedoch steht an einer Stelle noch klar von der Jungfrau Maria:
Dieses Tuch stammt also ohne Zweifel noch aus der katholischen Zeit und nach den Schriftzügen wahrscheinlich aus dem 15. Jahrh.
2) Ein Kelchtuch aus Leinewand, am Rande reich mit rother Seide und Gold gestickt und außerdem mit einer goldenen Tresse besetzt. In der Mitte ist in Roth und Gold ein Blumentopf, auf welchem ein Löwe steht, gestickt und umher die Inschrift:
Der Rand ist mit goldenen Blumen und Löwen in rother Seide gestickt.
G. C. F. Lisch.