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VII.

Historische Nachrichten

von

dem lübeckischen Patriziat,

vom

Dr. E. Deecke zu Lübeck.

Mit Beilagen.


M an hat vom lübeckischen Patriziate oft geredet, und mit Recht. Denn es hat der alten Stadt Ruhm und Ehre im deutschen Vaterlande erworben; es hat aber auch zweimal die heftigsten Erschütterungen ihres ganzen Gemeinwesens veranlaßt, und endlich hat es durch seine Beseitigung und Ausscheidung wesentlich die Gestaltung ihrer Zustände zur Folge gehabt, in der wir sie noch heute erblicken.

Aber man hat über Entstehung und Wesenheit desselben auch verschiedene Ansichten geäußert. Die gewöhnlichste ist die, daß man seinen Ursprung wirklichen Edelleuten zuschreibt.

"Dasselbe Bedürfniß, - hat man gesagt, - welches die Hanse in's Leben rief, führte den kampflustigen Adel nach Lübeck. An Edelleuten, welche die Gelegenheit gern ergriffen, im Dienste der emporblühenden Stadt Ruhm und Beute zu gewinnen, fehlte es nicht. Tausende von ihnen, die im 12. und 13. Jahrh. in den Dienst der Städte traten, gehörten den irrenden Rittern an, denen oft keine andere Wahl gelassen war, als entweder selbst zu rauben, oder Räuber zu bekämpfen. Manches edle Geschlecht war auch der beständigen Fehde und des Geräusches der Waffen überdrüssig geworden und zog es vor, die Sicherheit und das Wohlleben der Städter zu theilen.

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Auf den Römerzügen, welche fast alle Kaiser unternahmen, hatten die deutschen Edelleute die Entdeckung gemacht, daß der Edelgeborene Ehre, Ansehen und Vermögen gewinnen könne, ohne dem Kriege und seinen rohen Gewohnheiten zu huldigen. In Italien lernten sie einen Adel kennen, welcher, ohne die Waffen an die Seite zu legen, all das Wohlleben genoß, welches der Friede erzeugt. Dort gab es Patrizier, als in Deutschland die Städte sich zu bilden anfingen. Nach dem Muster italienischer Städte bildeten sich die deutschen. Lübeck war nicht die letzte unsers Vaterlandes, wohin sich der Adel wandte; es scheint auch nicht zu den undankbaren Republiken gehört zu haben. Mit Enthusiasmus empfingen Rath und Bürgerschaft den Krieger, welcher mit Ruhm und Sieg gekrönt in die Vaterstadt zurückkehrte. Eine Erwählung zu Rath entging dem verdienst= und hoffnungsvollen Adeligen fast niemals. Als aber die Geschlechter einmal einheimisch im Rathhause geworden, da war auch die Bahn des lübeckischen Patriziats gebrochen. Doch bei weitem nicht alle Familien, welche später in den Reihen der patrizischen aufgeführt werden, gewannen durch die kriegerischen Thaten ihrer Vorfahren Ansehen und Einfluß. Die eingewanderten Edelleute traten frühzeitig in eine enge Verbindung mit den Klassen, welche Geld und Geldeswerth besaßen. Bald war das Band zwischen älteren und jüngeren Patriziern so fest geschlossen, daß es dem Historiker fast unmöglich gemacht ist, mit einiger Sicherheit zu entscheiden, ob sich die einzelnen Geschlechter durch Geburt oder Geld das Bürgerrecht unter den lübeckischen Patriziern erworben haben."

Solche Ansicht nun hat auf den ersten Blick manches für sich, ja sie findet eine bedeutsame Stütze in der Geschichte mancher süddeutschen und ausländischen Städte. Anders jedoch waren die Verhältnisse in Norddeutschland, namentlich in den später angelegten Städten, zu denen auch Lübeck gehört.

Ich setze als bekannt voraus, welche Stellung im deutschen Reiche der hohe Adel einnahm und wie sich ihm gegenüber Ministerialen und Ritter zu Gut und Recht und Ansehen emporrangen, ja einen neuen Adel bildeten. Ich übergehe auch, welches diese Güter, diese Ehren etc . waren.

Nur daran erinnere ich, daß, bei den großen Rechten und Gunsten, die der Adel besaß, er an sich keinen Antrieb fühlen konnte, in die Städte überzugehen und sich bürgermäßig anzusiedeln. Weit eher vielmehr hatten die Bürger Veranlassung, aus den Mauern ihrer Städte auf's Land zu ziehen, wo sie als Nichtadlige zu manchen Diensten nicht verpflichtet waren und doch in rittermäßigem Ansehen leben konnten. Und so

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geschah es auch; grade in unsern Gegenden sind manche jüngere Rittergeschlechter aus sogenannten Knappen oder Junkern hervorgegangen, wie man Freie der Art gewöhnlich nannte, wenn sie zu größerem Grundbesitze gekommen und ehe sie zu gelegener Zeit wirkliche Ritter geworden waren.

Dennoch schlossen sich, außer Personen, wie sie eben bezeichnet sind, und die ja z. B. in Folge von Erbfällen in die Städte wieder überzugehen genöthigt sein konnten, auch wirkliche Ritter den Bürgergemeinden an; ja sie bildeten integrirende Theile derselben, wie z. B. in vielen Städten des Südens und Westens. Aber dies gab auch zu manchen Unordnungen Veranlassung. Den andern Bürgern wollten solche Personen nicht gleich geachtet und in den Leistungen gleichgestellt sein, und doch auch nicht lediglich die Wechselfälle des Kriegs= und Lehndienstes tragen. Für manche Oerter war daher verordnet, die Söhne eines Ritters sollten vor Ablauf eines gewissen Lebensjahres wieder Ritter werden oder von der Stadt völlig als ihren Bürgern zugehörig betrachtet und behandelt werden. In andern Städten war zur Erwerbung des Bürgerrechts die Verehelichung mit einer Bürgerwittwe oder Tochter zur Pflicht gemacht. Noch anderswo war den Rittern die Wohnung in der Stadt und deren Weichbilde gradezu untersagt. So in Lübeck. Unser altes Recht gebot auch, daß, wer in den Rath gewählt habe, kein Amt von Herren tragen dürfe; es gebot, daß, wenn eine ehrbare Frau oder Wittwe einem diesen Stand Ergreifenden ihre Hand reichte, sie nichts als ihre fertigen Kleider mitnehmen, ihre übrige Habe dagegen den nächsten Erben lassen solle. Desgleichen war Gesetz, daß kein Bürger Rittern oder Ministerialen in irgend welcher Weise ein Erbe verkaufen dürfe; wer das brach, verlor sein Erbe und zahlte der Stadt 50 Mark Silbers. Und dieses Gesetz kam noch in später Zeit zur Anwendung. So geschah es, daß der Rath ein Haus, welches das doberaner Kloster in der Mühlenstraße besessen und 1551 verkauft hatte, als es 1586 an die v. Qualen und von diesen an die v. Blomen überging: daß, sage ich, der Rath solches Haus, trotz aller Fürsprache des Dänenkönigs, wegnehmen und für Rechnung der Betheiligten verkaufen ließ.

Konnten nun unter solchen Umständen ritterliche Familien sich in unserer Stadt nicht gut ansiedeln, so erwarben doch auswärts Mitglieder der lübeckischen Familien die Ritterwürde. Ich kann als solche, unter andern, 1286 Johannes Clok, 1296 Marquard vamme Hagen, 1303 Hildebrand van Möln, 1306 Gottschalk van Segeberg, 1317 Gö=

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dere van Vifhusen, 1326 Otto van Bocholte, 1349 Gottschalk van Warendorp urkundlich nachweisen. Diesen sind späterhin andere gefolgt; ich erinnere nur an den berühmten Nicolaus Bröms, den Kaiser Karl V. zum Ritter machte. Uebrigens geschah dergleichen schon in der ersten Hälfte des 13. Jahrh. Kaiser Friedrich II. erklärt: daß er aus seiner Machtvollkommenheit einem Manne gestatte, - trotz dem, daß sein Vater kein Ritter gewesen sei, und kaiserliche Verordnungen dergleichen verböten, - der Ehre der Ritterwürde theilhaft zu werden. Ohne Einfluß auf Bildung des Junkerstandes blieben solche Umstände gewiß nicht.

Warum man aber - in Rücksicht auf die Verhältnisse jener Zeit - nicht unrichtig verfuhr, wenn man so behutsam in Aufnahme von Rittern in die Stadt war, ist unschwer zu erklären. Ein anderes Interesse hatte der Ritter, dessen Ehre und Ansehen in meisterhafter Führung der Waffen, in ständigem Besitz von Land und Leuten, in dem Adel der Herkunft lag; - ein anderes der Kaufmann, dem nur die Noth das Schwert umgürtete, der mit Land und Leuten bloß Verkehr suchte, dessen Herkunft binnen Jahr und Tag für sein Fortkommen gleichgültig war. Wie leicht hätte jener zum Stadtregiment gelangen, das Gemeinwesen in nutzlose und kostspielige Kämpfe verwickeln, ja die Früchte der Mühen und Gefahren, die der Bürger bestand, für sich ernten können! Und Lübeck war von jeher Gegenstand des Neides; in fast alle bürgerliche Unruhen waren Fremde, Könige, Fürsten, Herren oder Ritter, verwickelt; bei der Verschwörung von 1384 hatten Ritter die Leitung des Unternehmens. Selbst noch in später Zeit, als unsere Patrizier wirklich für Adlige galten: welchen Zwist erregten sie als Landbegüterte; welche Vorrechte nahmen sie in Anspruch; welcher Hochmuth kam da den Bürgern gegenüber zu Tage! Das lehrte aber schon im Mittelalter manche Stadt, namentlich seitdem das kaiserliche Ansehn sank, und lübecker Bürger besuchten und kannten manche. Mußten doch die Reichshäupter selbst gegen die widerspenstigen Ritter mit Feuer und Schwert ausziehen! Mußten doch unsere Vorfahren selbst die Ritterburgen in diesen Landen oft und gewaltsam genug heimsuchen. Und einem Stande, der sich dem friedlichen Verkehr und dem ruhigen Fleiße kaufmännischer Gemeinden so ungünstig erwies, hatte man die Häuser, den Rathsstuhl, die Geldbeutel, die Herzen geöffnet?

Die Aristokratie, welche sich in Lübeck erhob, war vielmehr eine anderartige. So schwer es nämlich auch halten mochte, seine herkömmliche Freiheit zu behaupten: so wurden doch bei

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weitem nicht alle freien Männer Vasallen oder Höflinge, sondern ein großer Theil bewahrte seine Freiheit inmitten einer größeren Genossenschaft, in einer anerkannt freien Gemeinde. Sie hießen schöffenbar Freie, und wurden, wenn sie ihre Freiheit nur einige Generationen zurück darthun oder durch das Zeugniß ihrer Standesgenossen eidlich erhärten konnten, jenen Lehensträgern und Amtlingen als ebenbürtig geachtet, durften auch ein Wappen führen und nach der Ritterwürde streben. Schon 1187 schloß Kaiser Friederich Rothbart nur die Söhne der Geistlichen und Bauern von derselben aus. Ebendahin rechnete man aber in jener Zeit auch die Handwerker und anfänglich alle gewerbtreibenden Bürger, bis allmälig die Kaufmannschaft, zumal der kaiserlichen und freien Reichsstädte, zu solchem Ansehn, Besitzthum und Einfluß gedieh, daß man ihr die Anerkennung nicht versagen konnte. Erst in späteren Tagen, nachdem die Zunftverfassungen eingeführt waren, und als man keine vollkommene Freiheit, sondern nur Dienstadel anerkennen wollte, traten Bürger und Ritter mehr auseinander. So ward unter andern den Patriziern selbst die Turnierfähigkeit streitig gemacht.

In Lübeck war, nach der Anordnung Heinrichs des Löwen vom J. 1163, rathsfähig: wer von freiem Stande, keines Herrn Eigen oder Dienstmann, von gutem Gerüchte, echt und recht und frei geboren, in der Stadt erb= und eigenthümlich angesessen, nicht eidbrüchig geworden und nicht durch offenbares Handwerk begütert war, auch nicht schon einen Bruder im Rathe hatte. Festgesetzt war zugleich, daß man die Rathswürde nur zwei Jahre hindurch zu bekleiden verbunden sei; im dritten konnte man austreten, es sei denn, daß Vorstellungen und Bitten zu längerem Bleiben bewögen. Sichtlich war solche Satzung darauf berechnet, daß es den Kaufleuten, welche den eigentlichen Kern der Bürgerschaft bildeten, möglich blieb, ihren Geschäften mit Erfolg und Nachdruck vorzustehen, zumal da die Verhältnisse jener Zeit unendlich viel kritischer und schwieriger waren, als in unseren Tagen. Je lebhafter und ausgebreiteter aber das kaufmännische Geschäft, und je größer die Stadtgemeinde, und je mannigfaltiger die städtischen Verhandlungen wurden: um so mehr mußte die Rathswahl Personen treffen, die sich öffentlichen Angelegenheiten ohne Behinderung ihrer eigenen widmen konnten. Der sogenannte gemeine Kaufmann, der mit seinen Waaren die Meere, die Länder durchzog, oft Jahre lang in der Fremde zubringen mußte, konnte nicht dazu gehören, gesetzt auch, daß er von Handhabung des Rechts und gemeinheitlicher Verhältnisse so viel verstehen mußte, um sich auf den Faktoreien und Handelscontoren tüchtig zu erweisen.

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Wir finden denn auch in einer Reihe von Urkunden diejenigen, welche die Rathswürde bekleidet hatten, immer noch in politischen Geschäften thätig, und, was besonders wichtig ist, mit dem eigentlichen Rath in der innigsten Verbindung.

Ihnen zunächst standen solche Bürger, die, wenn noch nicht in den Rath gewählt, doch vermöge ihrer Umstände und Verhältnisse besonders dazu geeignet waren. Man nannte sie anfänglich die Reichen oder Reichsten, d. h. die Besitzenden, im Gegensatz zu den noch Erwerbenden oder nach Besitz Ringenden. Allein sie begnügten sich darum nicht mit dem Genuß ihrer Zinsen; ja, nicht Stadtämter allein übernahmen sie, sondern auch Kriegsdienste. Schon die lübischen Bürger, welche im J. 1190 zur Stiftung des deutschen Ritterordens Veranlassung wurden, waren schwerlich bloße Kaufleute: die religiöse Begeisterung bewegte in jenen Tagen manches Herz nicht minder, als der ledigliche Eifer für das Geschäft. Unter den Kreuzfahrern, die im Sept. 1196 vor Akko landeten, waren, wie der älteste Chronist unserer Stadt sagt, 400 der Tapfersten aus Lübeck, nicht Arme allein, sondern auch Reiche. So zogen fernerhin, wie die Urkunden darthun, tüchtige Männer der Art nach Livland, nach Preußen, und erlangten dort für ihre Kriegsdienste Eigenthum und Lehen, und es mag mancher lübische Bürger dort eines ritterlichen Geschlechtes Begründer geworden sein. Besonders jüngere Mitglieder begüterter Familien setzten in Kriegsthaten eine gewisse Ehre.

Seitdem nun zu dem Reichthum die Erfahrung und wirkliches Verdienst kam, ward der Einfluß und das Ansehn jener Bürgerklasse natürlich noch größer. Ausdrücklich ward sie von den andern Bürgern, selbst bei amtlichen Verhandlungen, durch die Benennung unterschieden. Man nannte sie die Namhafteren, die Einsichtigeren, die Höheren, die Aelteren, als Vertreter der Kirchsprengel auch die Geschworenen, die Kirchspielsverordneten. Auch im gewöhnlichen Leben kamen sie als ehrbare Bürger, ja als Bürger par excellence vor. Insbesondere standen sie den Kaufleuten, Handwerkern und Verlehnen gegenüber und erscheinen vorzugsweise als freie Grundbesitzer in der Stadt und deren Gebiete, und in Geldgeschäften thätig.

Endlich trat die Macht der Herkömmlichkeit dazu. Gelang es solchen Bürgern auch nicht, für sich und die Ihrigen ausschließlich den Besitz des Rathsstuhls oder anderer Stadtämter zu erlangen, wovon bei uns kein Beweis ist: so ward man doch im Laufe eines Jahrhunderts gewohnt, einigen Namen besonders guten Klang, einigen Familien besondere Befähigung zuzugestehen. Diese setzten auch, in Zeiten, wo schon die Dauer

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gewisse Würde gab, die man kaum noch zu kennen scheint, eine Ehre darein, zu erhalten, was sie erworben, und durch eine, wenn auch gemessene, doch liberalere Erziehung und tiefere Einsicht zu sichern. Durfte doch bald selbst eine höhere Bildung nicht ausgeschlossen bleiben! Dies war namentlich der Fall, nachdem die Leitung der hansischen Angelegenheiten in die Hände des lübischen Rathes gekommen war und die wichtigsten und mannigfaltigsten Verhandlungen mit Fürsten und Herren zu pflegen standen, die - was wohl zu beachten ist - gerade zu derselben Zeit größere Selbstständigkeit erlangten und eine eigenthümliche Politik annahmen. Da galt es, besondere Klugheit, schärferen Blick, freiere Ansichten der Dinge, lebhafteren Sinn, größere Gewandtheit im Verhandeln, gründliches Verständniß des Verhandelten zu bewähren: die Gewiegtheit der Väter konnte aber den Söhnen auf die einfachste Weise zu Hülfe kommen. Indessen reichten Gesinnung und Rede nicht immer aus und waren nicht überall das Entscheidende: auch das Schwert mußte in die Wagschale geworfen werden. Krieger nun ließen sich wohl erlangen; aber die Anführer, namentlich im Seekriege, mußten schon der Sicherheit wegen Einheimische sein: die fremden Rotten und ihre Hauptleute hätten ja nicht bloß der Stadt, sondern der ganzen Hanse gefährlich werden mögen.

So war es den Umständen gemäß, daß sich im Laufe des 14. Jahrh., wo der Rath, durch weitreichende Thätigkeit und glückliche Erfolge nach außen, größere Selbstständigkeit und Auctorität gewann, auch die zum Rathsstuhl vorzüglich befähigten und würdigen Familien sich von den bloß begüterten absonderten, und hervorragendes Ansehn und gewisse Sonderinteressen in Anspruch nahmen. Es bildete sich die Klasse der von altersher guten, ehrbaren und freien Geschlechter.

Zwar urkundlich und kaiserlich bestätigt ist sie nicht, wie es in anderen Städten notwendig ward, wo über Recht, Würde, Freiheit und Adel der Geschlechter Streit entstand. Nicht einmal die Confirmation dessen war hier nöthig, was man anderswo schon im 13. Jahrh. von den Kaisern sich feierlich verbriefen ließ: daß nämlich Bürger der Art Lehngüter erwerben, Lehen empfangen und geben, und daß sie in weltlichen Gerichten neben Adel und Rittern zu Rechte sitzen dürften. Ohne Zweifel ist dies den Bürgern einer so angesehenen Stadt, wie Lübeck damals war, nie streitig gemacht; übrigens ist auch in unsern Gegenden während des Mittelalters die Trennung der Stände nie so scharf und vollständig gewesen, wie z. B. noch im Laufe des vorigen Jahrhunderts. Beabsichtigte man aber eine Abson=

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derung nach einer bestimmten Politik, so galt es, sie wohl verborgen zu halten, oder sie so allmälig erfolgen zu lassen, daß sie nicht einmal auffällig, viel weniger drückend ward. Nun hatte auch in jener Zeit Lübecks Industrie alle Hände voll zu thun und in allen Ländern den reichsten Gewinn zu erwarten; es ließen sich's aber auch die Rathmänner sauer genug werden, Mittel und Wege dafür nicht bloß zu erhalten, sondern auch zu vermehren und zu erweitern. Selbst an großen Calamitäten, welche nicht selten in Folge von außerordentlichen Maßregeln manche Abänderung der bestehenden Ordnung notwendig machen, fehlte es nicht. Der mehrmals wiederkehrende, fürchterlich wüthende schwarze Tod, vor dem ganze Städte, ja Landschaften verödeten, verschob und verrückte manche Grenze; zum Streiten und Widerstreben ließ er keine Zeit. Die Reaction blieb freilich nicht aus; sie kam, wenn auch erst später; eine Reihe von Empörungen erhob sich in den wendischen Städten; acht Jahre lang war Lübeck seines alten Raths und seiner Geschlechter beraubt: - allein grade damit schwand alles klare und deutliche Bewußtsein früherer Zustände vollends, oder doch in dem Grade, daß manche lediglich herkömmliche Verhältnisse gesetzliches Ansehen erhielten.

Solcher Stand der allgemeinen Noth, da weder reich noch arm verschont blieb, - an einem Tage starben, nach völlig beglaubigten Nachrichten, in unserer Stadt 500 Menschen, - führte aber auch die zu einander Gewöhnten und Gehörigen enger zusammen. Der Tod mit allen seinen zeitlichen Schrecken und ewigen Gerichten und Strafen; der Gedanke, daß ein Kameel leichter durch ein Nadelöhr gehe, als ein Reicher ins Himmelreich komme, - trieb zu Errichtung von Brüderschaften, deren Mitglieder einander thätige Theilnahme und gute Werke und inständige Fürbitten im Leben und im Tode zusicherten. Ja, je mehr man des Guten in diesem Leben genossen, je mehr seines Lohns man dahin hatte: um so ängstlicher blickte man auf den unerbittlichen Ausgleicher der Verhältnisse und um so eifriger war man bemüht, ihm abzuringen, was man vermochte.

Ich muß indessen bemerken, daß ich nur von Lübeck und dessen Patriziat rede; anderer Orten hat sich alles ganz anders begeben und gestaltet.

Wirklich werden auch gleich nach jener Schreckenszeit unsere Junker, oder, wie sie auch heißen, Konstavels, d. h. berittene, schwerbewaffnete Krieger, zuerst erwähnt, und diese Namen zeugen zugleich von einem Anspruche auf höhern, ja gradezu auf den ritterlichen Stand, als wenn etwa nur noch der Brief oder die Weie gefehlt hätte.

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Bestärkt ward solche Ansicht durch den glänzenden Besuch, welchen Kaiser Karl IV. im J. 1375 unserer Stadt machte. Hier waren es nächst dem Rathe die Junker, welche ihm und seinem Gefolge die herrlichste Aufnahme bereiteten. Der Kaiser selbst wohnte im Hause des Junkers Gerd von Darsowe in der Königsstraße. Vor seiner gütigen Herablassung und dem freundlichen Entgegenkommen seiner Begleiter schwand mancher Zweifel, mancher Anstand: es war eine Zeit, wo die Kaiser nur noch in den Reichsstädten eine sichere Stütze erkannten. Nun war der Kaiser so artig, den Rathmännern das Prädikat Herren beizulegen und sie den Räthen der 4 Städte beizuzählen, denen von Alters her die Auctorität gegeben sei, in des Kaisers eigenem Rathe Sitz und Stimme zu haben. Natürlich wirkte das auf die Geschlechter, denen seit einem Jahrhundert fast alle Rathsmitglieder entsprossen waren, zurück. Wir sehen sie denn auch zunächst von den bloß begüterten Familien sich entschieden trennen; diese bildeten die Klasse der riken Koplüde, auch wisen Koplüde, oder, wie sie bald nachher hießen, der Renthener, und begründeten der Gechlechtsaristokratie gegenüber eine Geldaristokratie, welche beide die eigentlich bürgerliche Freiheit mannichfach bedrohten.

Das fühlte die übrige Bürgerschaft wohl, die damals schon zahlreich und kräftig und auch einsichtig genug war, um zu erkennen, was ihr bevorstand. Schon im J. 1376 erhoben sich die Handwerker gegen den Rath und zogen bald auch andere Companien in ihr Interesse, zumal da grade außerordentliche Abgaben gezahlt werden sollten. Für dasmal zwar ward der Sturm beschwichtigt; aber es war vorauszusehen, daß die Ruhe nicht von langer Dauer sein könne. Man fühlte das Bedürfniß engerer Vereinigung und eines geschlossenen Widerstandes. Schon im J. 1378 traten deshalb die Mehrzahl der Kaufleute im Schonenfahrer=Schütting zusammen, um, wie sie ausdrücklich erklärten, ihre Cumpanei fester zu machen; auch wählen sie, zu den zwei Schaffern, die sie bisher gehabt, vier Haupt= oder Aelterleute, die des Schüttings Rath sein und ihm aufs beste vorstehen sollten. - Ihnen folgten im J. 1379 die Junker und gründeten die sogenannte Zirkelbrüderschaft.

Zwar diese Verbrüderung war an sich kein politischer Verein, wie ihn die Kaufleute offenbar geschlossen hatten: sie war vielmehr, ihrer Begründung nach, eine religiöse Gesellschaft, eine geistliche, und nur insofern eine ordensmäßige, als sie, zur Ehre der heiligen Dreieinigkeit gestiftet, ihren Mitgliedern die Tragung eines besondern, beständigen Ordenszeichens zur Pflicht machte.

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Auch erwarben die Zirkelbrüder eine Capelle von den Mönchen zu St. Katharinen, stifteten gewisse Präbenden und Almosen, richteten jährliche Festversammlungen ein und verpflichteten sich zum Trost der Seelen aller aus ihrer Mitte Verstorbenen, d. h. zur Erlösung derselben aus dem Fegefeuer. Jedoch ist nicht zu übersehen, wie auf solche Weise einerseits eine Verbindung mit der im Volke höchst einflußreichen Geistlichkeit, namentlich den meist beliebten Franziskanern, begründet ward, und wie andrerseits allen Rathsmitgliedern, die den Geschlechtern angehörten, möglich, ja natürlich und anständig, blieb, mit diesen im innigsten Zusammenhange zu verharren.

In dem Jahre nach Stiftung der Zirkelbrüderschaft, nämlich 1380, rührten sich die Aemter; auch ihnen genügte nicht mehr an der bisherigen Verfassung; sie verlangten bestimmte und genaue Rollen, die ihre Gerechtsame enthielten. Als sie ihre Absicht nicht erreichten, vielmehr für angestellten Unfug und Ungebühr dem Rathe öffentlich Abbitte leisten mußten, bildete sich die bekannte Verschwörung von 1384. Auch diese ward mit Energie unterdrückt; doch gestattete der Rath dem angesehensten der Aemter, den Brauern, im J. 1386, aus Gnaden, und so lange es ihm behaglich wäre, sich vier Aelterleute zu wählen und somit eine besondere Zunft zu bilden. Aber Friede ward auch dadurch nicht. Seit 1403 brach der Zwist in helle Flammen aus; fünf Jahre lang widerstanden Rath und Geschlechter; dann mieden sie, von der Uebermacht gedrängt, die Stadt; nur die Rentenirer noch hatten sich zu ihnen gehalten. Es läßt sich denken und ist auch naturgemäß, daß unter solchen Verhältnissen die Companien eine ganz andere Bedeutung bekamen, als sie früher hatten: Reibungen, die über 30 Jahre lang fortdauerten, mußten Gedanken, Pläne, Anstalten herbeiführen, auf die man in Tagen der Ruhe gewiß nie gekommen wäre; vor allem aber ward die verfolgte und gedrängte Parthei, nämlich Rath und Geschlechter, zu engerer Vereinigung und innigem Zusammenhalten gezwungen.

Es folgte, was ich hier nur andeuten kann, eine ins achte Jahr dauernde völlig demokratische Zunftherrschaft, die jedoch der Stadt überall nicht wohl that. Im J. 1416 ward vielmehr der alte Rath vollkommen restituirt, den Bürgern allen aber nicht allein der strengste Gehorsam anbefohlen, sondern auch alles untersagt, was zur Verkleinerung der Obrigkeit oder deren Macht und Freiheit irgendwie beitragen könnte. Und 113 Jahre lang war nun so tiefe Ruhe, daß, als König Erich von Dänemark die Bürgerschaften der wendischen Städte durch heimlich zugetragene Briefe aufzuregen suchte, und in

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Hamburg, Wismar, Rostock, Stralsund die Empörung blutigroth aufloderte, die Lübecker überall begütigend und vermittelnd auftraten. Mit dem Rathe war übrigens auch das Patriziat in alle seine früheren Verhältnisse wieder eingetreten, die nun, durch kaiserliches Ansehn, wenn nicht ausdrücklich, doch factisch zu recht= und gesetzmäßigen wurden. Fortan bildete sich die Zirkelbrüderschaft zu einer förmlichen Junkergilde aus; es sonderten sich aber in ihr die Herren, d. h. die Rathsmitglieder oder sonst Beamteten, auch die wirklichen Ritter, von den Brüdern oder eigentlichen Zirklern und den Gesellen d. h. den jüngeren oder ledigen Aspiranten. Fortan ward jeder nur mit Einwilligung der zur Gesellschaft gehörigen Bürgermeister vorgeschlagen, und, ehe gestimmt ward, untersucht, wiefern sein Geschlecht ihn würdig mache, den Zirkel zu tragen. Der Rath selbst ward eine rein aristokratische Behörde; fast alle seine Mitglieder waren oder wurden Zirkler, und die Verbindung zwischen beiden so eng, daß einige Chronisten im Ernst behaupten, die Zirkelbrüder hätten im Rathsstuhl mitgesessen. Mochte sich, wie es einmal dem Gange menschlicher Dinge gemäß ist, ein Zwiespalt regen: so sah man sich doch genöthigt, au niveau des schon bestehenden Vereins zu bleiben. So entstanden unter andern die Companie der Rentenirer oder Kaufleute 1450 und die Greveraden=Companie 1493. Sie waren oder wurden nur Pflanzschulen der Zirkelbrüderschaft; ja man konnte endlich Mitglied aller drei Vereine sein. Zur Zirkelgesellschaft nämlich qualificirte der Adel des Geschlechts; zur Kaufmannsbrüderschaft das Renteniren; in der Greveraden=Companie scheint ein, wiewohl nicht gelungener, Versuch gemacht zu sein, einer einzelnen Familie ein gewisses Uebergewicht zu verschaffen, jedoch unter dem scheinbaren Vorwalten besonderer kirchlicher Elemente.

Noch einmal erhob sich zu Lübecks großem Unglück die Demokratie in den Jahren 1529-1535. Auch dasmal ward durch des Kaisers Auctorität dem Rathe sein vollkommenes Regiment und Ansehen wiedergegeben, ja dasselbe ausdrücklich wie 1416 hergestellt. Allein die Treue, mit der die Geschlechter der katholischen Kirche zugethan waren, ließ sie nicht wieder emporkommen: die Veränderung der kirchlichen Verhältnisse führte, auch ohne ausdrückliche Verletzung der kaiserlichen Gebote, eine größere Theilnahme aller Bürger am Gemeinwesen mit sich; überdies zogen viele Familien ihres Glaubens wegen in die Fremde. Die Greveraden=Companie erlosch; die Zirkelbrüderschaft löste sich auf; die Junker aber, welche blieben, bildeten einen politischen Verein, eine Zunft, wie die Rentenirer;

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ihre kirchliche Macht und Bedeutsamkeit war vorüber. Als Junkercompanie trat sie fortan zur Bürgerschaft und kommt als bürgerliches Collegium ausdrücklich vor. In 138 Jahren, nämlich von 1531 bis 1669, saßen nur 7 Junker auf der Bürgermeister= und 27 auf der Rathsbank; die übrigen rathsfähigen Collegien dagegen lieferten 31 Bürgermeister und 88 Senatoren. Eine eigentliche Klage also über aristokratische Präponderanz konnte man nicht führen. Aber es traten allerdings im J. 1580 elf Patrizier zur Erneuerung der alten Brüderschaft in der Zirkelgesellschaft zusammen, und die Rentenirer folgten ihnen darin 1581, machten auch gleich ihnen die Aufnahme von Geburt und Herkommen abhängig. Doch sprachen die letzteren nur den bloßen Stadtadel, das eigentliche Patriziat, an: die Zirkler dagegen wollten für durchaus adlig gehalten sein. Als man ihnen diese Ansicht, wie namentlich zwischen 1630 und 40 geschah, verkümmerte, ja sie öffentlich und heimlich deßhalb verspottete und höhnte: erwirkten sie sich bei Kaiser Ferdinand III. im J. 1641 eine ausdrückliche Bestätigung ihrer Rechte, in der es heißt: "daß sie, laut beigebrachter glaubwürdiger Documente, von mehreren Jahrhunderten her adelige Freiheit und Gerechtsame genossen, und, wie ihre Vorfahren, sowohl sie selbst, als ihre Nachkommen inskünftige in Turnier= und Ritterspielen, hohen geistlichen Stiftern und ritterlichen Orden ohne Jemandes Widerrede, wie alle andern des heil. Röm. Reichs rittermäßige Personen, fähig, tauglich und geschickt sein und verbleiben sollten, auch die vor Jahren von ihnen geübten Ritterspiele zu Roß und Fuß nach Belieben wieder anstellen und aufrichten möchten". - Aber dadurch war kein Dank mehr zu erlangen. In die Stellen, welche die Zirkler früher eingenommen, war bereits die Kaufleutecompanie eingerückt, und bildete, mittels Verwandtschaft und Verschwägerung, einen so undurchdringlichen Phalanx, daß selbst die Ritter zu Roß und zu Fuß, mit Schimpf oder Ernst, nicht durchzudringen vermochten. In 150 Jahren, von 1580 bis 1730, traten ihnen daher lediglich 8 Familien bei.

Nur die eiserne Noth vereinigte beide Companien noch einmal, als ein geschlossener Angriff gegen sie von den andern Kollegien her erfolgte. Eine Aristokratie war den Grundgesetzen allerdings gemäß; aber eine Oligarchie, wie sie nun factisch bestand, schien den Zünften mit Recht unerträglich. Dazu wirkten die traurigen Folgen des dreißigjährigen Krieges, der

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jähe Sturz und die verderbliche Uneinigkeit der Hansa, die völlige Niederlage des Handels und mancherlei Willkürlichkeiten, denen sich gebildete Bürger nicht mehr unterwarfen. Doch wollte der Rath, so mangelhaft er auch gewesen sein mag, fremden Machtbefehlen sein Ansehen nicht aufs neue verdanken: er räumte der Bürgerschaft aus freien Stücken Theilnahme an der Finanzverwaltung ein. Kaum aber war dies erfolgt, als dieselbe nun auch Abschaffung der aristokratischen Verschwägerungen und Berücksichtigung aller commercirenden Zünfte bei Ergänzung des Raths, oder wenigstens bei der Wahl von kaufmännischen Senatoren das Präsentationsrecht einer Anzahl Aspiranten verlangte. Jetzt ließ man es auf eine kaiserliche Commission ankommen. Aus Gründen, deren Erörterung hier zu weit führen würde, entschied diese- oder vielmehr, was dabei entscheidend war, eine subdelegirte fürstliche - im Ganzen zu Gunsten der Bürgerschaft. Der Bürgermeister David Gloxin setzte diese Entscheidung im Rathe durch. Am 9. Jan. 1669 kam der bekannte Receß zu Stande, auf dem Lübecks heutige Verfassung beruht, und durch welchen der Einfluß der beiden aristokratischen Collegien - man kann namentlich mit Bezug auf die Zirkler sagen - vernichtet ward. Es half nämlich den Junkern auch das nicht, daß der Kaiser, nach gehöriger Information, im Jahre darauf gerade die sie betreffenden Beschränkungen wieder aufhob. Konnten doch selbst die Rentenirer sich nur dadurch behaupten, daß sie, wie auch der Name Kaufleutecompanie sagte, fortan ein wirklich commercirendes Collegium bildeten.

Das Patriziat erlag; - ob man sich unbedingt darüber freuen durfte, ist die Frage. Bei richtigem politischen Bewußtsein und gehörig begriffener Freiheit hätte es noch die herrlichsten Früchte bringen können. Gerade damals erhob sich die Autokratie der Fürsten und das Hofregiment. Wie wichtig mußte es da sein, Männer benutzen zu können, die vermöge vornehmer Herkunft, liberaler Bildung, höfischer Erziehung und Sitten, umfassender Reisen und Bekanntschaften, unabhängiger und sicherer Stellung sich ganz vorzüglich den Staatsgeschäften widmen konnten, zumal in Tagen, wo dieselben eine Bedeutung, einen Umfang, eine Tournure erhielten, die man früher kaum geahnt! Wie konnte, ja wie mochte man von den Fachgelehrten und Geschäftsmännern jener Zeit auf solchem Felde Erfolg zu hoffen auch nur wagen! -

Während des 18. Jahrh. ward die Zirkelgesellschaft immer schwächer; die fähigsten Mitglieder wurden ihr meistentheils durch Erwählung zu Rath entzogen. Im J. 1800 war nur

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ein actives Mitglied übrig. Dann completirte sie sich noch einmal bis zum J. 1809. Ein Vorschlag, Gelehrte zu wählen, kam nicht zur Ausführung. Seit der Zeit ruht ihr Votum.

Das Versammlungshaus der Zirkler war anfänglich die Olavsburg, die, nach Einigen, zwischen dem Burg= und Hüxterthore, nach anderen, zuverlässigeren Nachrichten, zwischen dem Hüxter= und Mühlenthore in der Waknitz gelegen haben und mit einer Zugbrücke versehen gewesen sein soll: wahrscheinlich der heutige Kaninchenberg. Im J. 1510 soll das letzte Gelag dort gehalten sein. Während des Wollenweberschen Aufruhrs ward sie zerstört. 1479 war aber schon das Companiehaus in der Königsstraße gekauft, welches 1582 umgebaut, jetzt dem Ober=Appellationsgerichte eingeräumt ist.


Beilagen.

A.

Aeltestes Memorial des Schonenfahrer=Schüttings, Pergamenthandschrift von 173 Folien, fol. 2 a :

Anno domini m ccc l xx viij jare . . . . . . . . . do worden de bedderve lude des to rade, de hir vore gescreven stan, unde andere bedderve lude, de se dar to nemen, van den wisesten, dat se desse kumpanye vaster wolden maken vnde dat desse kumpanye de bet vorstan worde, unde koren veer houetlude myt eyner gantzen eendracht, de vor dessen schuttingh raden scholen, vnde scholen den vorstan . . . .

B.

Vritze Grawert's, Rathsverwandten zu Lübeck († 1538), Zirkelbuch, fol. 19:

In de Ere der hilligen Drefaldicheit wart disse Selschop der Circkeler erst begunt, alse men schreff na Gades Bort XIII c vnde LXXIX Jare, alse de Breue wol clerliken vormelden vnde vtwisen, de de Monneke to sunthe Katherinen desser Selschop dar vp gegeuen vnde besegelt

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hebben. Dit synt de Fundatores, de desse Selschop erst begunden, also: Her Gherd Darsowe, Hermen Darsowe syn broder, Marquart van Damen, Jacob Holk, Hermen Moer, Boldewyn Spegeler, Johann vnde Hinrik brodere geheten van Meteler, Arendt van der Brügge. Desse negen Personen stan aldus geschreuen in der monneke breue.

C.

Testament Peter Smylow's vom J. 1386:

Vortmer, den Junchern, de den Cyrkel draghet, gheue ik C Mark Lub. also beschedeliken: isset dat se kopen wyllen eyn Hus, edder maken ene dechtnysse, vnde wyllen myne wapene laten henghen by der anderer Juncheren Wapene in sunte Katherinen Kerken, vnde dar to in der Cappellen.

D.

Abschrift eines Briefes, den der Minoriten=General den Zirkelbrüdern 1393 ertheilt:

Venerabilibus in Christo Dominis et Domicellis omnibus et singulis de Societate Circuliferorum Civitatis Lubicensis presentibus et futuris, et eorum consortibus et proli, Frater Hinricus, Ordinis Fratrum Minorum Generalis Minister et Servus, cum oracionum suffragio salutari omnium incrementa virtutum, Sincere dilectionis et devocionis attendentes affectum, quem ad nostrum Ordinem geritis, more venerabilium progenitorum vestrorum, sicut multiplicia beneficia ipsi Ordini liberaliter impensa probant et ostendunt. Ne igitur tantorum beneficiorum una cum fratribus mihi commissis immemor seu ingratus existam, licet non quantum debeo, sed prout valeo, debitas vicissitudines rependere cupiens, dona spiritualia pro temporalibus tribuendo, vos ad universa et singula nostre Religionis suffragia in vita recipio pariter et in morte, plenam vobis imparticipationem bonorum omnium tenore presencium conferendo, que per fratres nostros et sorores

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sancte Clare, ubicunque terrarum morantur operari dignabitur clemencia Saluatoris. Datum Colonie, ipso tempore nostri generalis Capituli, anno Domini millesimo tricentesimo nonagesimo tercio, in festo Pentecostes inibi celebrato.

E.

Memorialbuch der Zirkelbrüderschaft von 1429:

Int Jar vnses leuen Heren Jesu Cristi XIV c vnde XXIX vppe den hilligen Drefaldicheit Dach wort dit Bok vorramet to holdende by der gemenen Selschop der Cirkeler, de vp der Tidt vp der Oleuesborch to hope weren, myt erer aller Vulbort vnde Willen, in de Ere der hilligen Drefaldicheit vnde to Troste alle den Selen, de vdt desser Selschop vorstoruen synt.
Int erste scholen de Schaffers vppe der hilligen Drefoldicheit Dach der Selschop schaffen twe Maltiden, des Morgens vnde ok des auendes, vnde geuen des Morgens Schynken, vnde dre Richte darto, unde des Auendes dre Richte, vnde nycht mer, vnde elk man, de idt vormach, sal komen des Morgens to teygen, vnde des auendes to vyuen, by ver Schillynge brokes, vnde men sal des Morgens nenen Gast mede bryngen, men wert dar we des Morgens in de Selschop entfangen, den mach he des Auendes mede bryngen.
Item, offte jument in vnser Selschop were, de Vründe hadde, de he gerne in desse Selschop hadde, de schal gaen to den Schafferen des Morgens vor der Maltidt, offte des Dages dar bevorne, vnde geuen en to erkennende, we de Persone is, so scholen de Schaffere gaen vor der Maltidt to den Borgermesteren, vnde geuen en to kennende; wille de Borgermesters vnde de Schaffers dar mer vth der Selschop by hebben, dat moghet se doen, vnde wes de Borgermestere myt den Schafferen vnde der Selschoppe ens werden, dat solen de Schaffers deme genen wedder seggen, de de vmme synen Vrunt gespraken hefft, offte he vmme synen Vrunt weruen sal edder nycht.

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Item, so solen de Schaffere des Morgens vmme gaen lang de Tafelen; were den welke mang, de den Cirkel nycht by eme drege apenbare, de sal IIII Schillynge gebraken hebben, unde to der Auent maltidt solen de Schaffere seggen lanck der Tafelen, vnde dergelick solen de Schaffere vorbaden laten de dar nycht en eten, de in de Selschop horen, Vrowen vnde Wedewen, den ere Mans affgestoruen synt, de in desse Selschop horden, de sick nycht vorendert en hebben buten der Selschop, dat se solen komen to sunthe Katherinen des Mandaghes Morgens to achten in de Klocken, vnde offeren to der Selemyssen, to Troste den Selen, de vth desser Selschop vorstoruen synt. De des nycht en dede, sal braken hebben en Punt Wasses, nycht to latende.
Item, wan de erste Maltidt vppe der hilligen Drefaldicheit dach gedaen is, so solen de olden Schaffere, de dat Jar to vorne afgyngen, Rekenschop doen vor der gemenen Selschop, wes se entfangen vnde vtgegeuen hebben, vnde wan dat geschen is, so solen de Schaffere, de de Kost doen, de Selschop bidden, dat se twe nye Schaffere kesen, de dar vellich to syn, ere Tidt sy vte. So sal man twe andere kesen, to den twen, de to Jare karen worden, dat alle Jar twe Schaffere solen wesen dat Jar ouer, dat de ene den anderen anwise, vnde vmme dat ander Jar sal man enen Heren vtme Rade to Schaffere kesen, dat alle Wege manck dessen Schafferen en Here vt deme Rade wesen sal, vp dat alle der Selschop doende de bet vorwaret, vnde Gades denst mede vormeret werde, to Eren der hilligen Drefaldicheit.
Item, wan de Rekenschop gedaen is, vnde de Schaffere gekaren synt, vornehmen de Schaffere, dat dar frame Lude syn, de desser Selschop begeren, so solen se idt demen Borgermesteren vormanen, dat se de Selschop vragen, offte se ok wer frame Lude hebben willen, unde wert es de gantze Selchop eyns, dat se de Selschop vormeren wyllen, so mogen degenne vmme eren Vrunt spreken, den de Schaffere

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tosecht hebben, dat se vmme eren Vrunt spreken mogen, vnde wan de Selschop dar vmme spreken willen, so solen de genne vtgaen, de darumme woruen hebben, vnde ok de genne, de den gennen to behoren, dar vmme woruen wert, de solen ok vtgaen, vnde de denne in desse Selschop entfangen wert, dea sal de genne, de vmme en spraken hefft, des Auendes to der Auent Maltidt mede bryngen, vnde he sal myt eme bryngen X Mark Lub., de sal he doen den Schafferen, de denne de Koste doen.
Item, so solen de Schaffere bestellen, dat des Sondages, des Auendes na der Maltydt, de Vrowen, de ere Manne in desser Selschop hebben, vnde in de Selschop horen, vp de Oleuesborch kamen danssen unde sik vrolik maken.
Item, so scholen de Schaffere des Mandaghes na der hilligen Drefaldicheit dage de Boren kleden laten mit deme Stucke, vnde darvmme setten de Luchtere vnde Lichte, vnde bestellen dat myt den Monneken to sunthe Katherinen, dat se de Myssen syngen vppe deme Kore, vnde dar solen de Schaffere twe dreigede Lichte to maken laten, elck Licht von eneme Punde Wasses, dar de Schafferschen de Selemyssen mede wynnen solen.
Item, des Mandages na der hilligen Drefaldicheit Dage, so solen de Schaffere der Selschop schaffen twe Maltidt, des Morgens vnde des Auendes, vnde solen geuen des Morgens Schynken, vnde dre Richte darto, vnde des Auendes dre Richte, vnde nycht mer, vnde dar solen eten alle, de in de Selschop horen, Man, Vrowen vnde Wedewen, der ere Man vte desser Selschop vorstoruen synt, de sik nycht vorandert en hebben buten desser Selschop, vnde de Schaffere vnde de Schafferschen solen dat myt enem jewelken bestellen, dat se vp de Oleuesborch kamen, vnde des Morgens to sunthe Katherinen, to der Selemyssen.
ltem, des Dynxtedaghes na der hilligen Drefaldicheit Dage, so scholen de olden Schaffere myt den nygen Schafferen vppe der Oleuesborch eten, was dar auer blifft; dar solen se

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to hebben sos Stoueken Wynes, vnde maken sik vrolick. Der mede schal gene Kost mer wesen, vnde wes dar auer bliuet, von Allemyssen vnde van Bere, dat sal man geuen to sunthe Jurgen den armen Seken, dat se vor de Selen bidden, de vth desser Selschop vorstoruen synt.
Item, des ersten Mandages in der Aduente, so sal men began to sunthe Katherinen de Selschop to deme anderen male, to Troste den Selen, de vth desser Selschop vorstoruen synt, vnde de Schaffere solen de Boren kleden laten myt deme Stucke, vnde dar vmme setten de Luchtere myt den Lichten, vnde bestellen dat myt den Monneken to sunthe Katherinen, dat se de Mysse synghen vp deme Kore, vnde de Schaffere solen maken laten twe dreigede Lichte, dar de Schafferschen de Selemyssen mede wynnen solen, vnde dar to solen de Schaffere vorboden laten Man vnde Vrowen vnde Wedewen, de in de Selschop horen, dat se dan kamen to achten in de Klocke, vnde offeren to der Selemyssen; de idt nycht en dede, sal braken hebben en Punt Wasses, nycht to latende. Ellik gedreiget Sele-Licht sal en Punt Wasser hebben.
Item, wanner en vt desser Selschop vorsteruet, idt sy Man, Vrouwe, effte Wedewe, de in desse Selschop horet, den sal nument to Graue dregen, he en sy in vnser Selschop, de buten Rades syn, de idt vormogen, vnde we des doden Vrunde dar to bidden; de idt vormach, de sal idt doen, vnde nycht weygeren by IIII Stoueken Wynes, nycht to latende, vnde dat solen de genne, de de bidden, den Schafferen, de dat Jar Schaffere synt, to kennende geuen, we idt nycht doen en wolde; vnde de Schaffere solen de ver Stoueken Wynes manen, vnde dat sal comen to der Koste to hullepe. Vnde welde de genne, de braken hefft, dat Gelt nycht vtgeuen, so solen dat de Schaffere der gemenen Selschop to kennende geuen, wan se Rekenschop doen.
Item, wan de Vrunde des vorstoruen doden

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wyllen ene began hebben to sunthe Katherinen so solet se dat den Schafferen to kennende geuen; so solen de Schaffere gaen to den Borgermesteren, vnde werden des myt en ens, vp wat dach idt wesen schal; so solen de Schaffere den Vrunden to kennende geuen, vppe wat dach idt wesen sal; so solen de Schaffere de Boren cleden laten myt deme Stucke, vnde dar vmme setten de Luchtere myt den Lichten, vnde bestellen dat myt den Monneken to sunthe Katherinen, dat se de Mysse syngen vppe deme Kore, vnde dar solen de Schaffere to vorbaden laten Manne vnde Vrowen vnde Wedewen, de in desse Selschop horen, dat se dar camen to achten in de Klocke, vnde offeren to der Selemyssen: de des nycht en dede, sal gebraken hebben I Punt Wasses, nycht to latende; vnde de synen Vrunt begaen let, de sal de Sele-Lichte suluen betalen, vnde nycht mer sal he vt geuen.
Item, wan de Schaffere to sprekende hebben, dar der Selschop Macht ane licht, so mogen de Schaffere de Selschop vorbaden laten to sunthe Katherinen to kamende, by ver Schillinge Lub.
Item, wor Broke vppe Was steit geschreuen, dat solen de Schaffere hartliken unde ernstliken inmanen, vnde myt desseme Wasse sal man de Lichte mede staende holden, de vmme de Boren staen; vnde were we, de idt den Schafferen nycht geuen wolde myt wyllen, dat solen de Schaffere der Selschop to kennende geuen, wan se Rekenschop doen.
Item, so sal elk, de in desse Selschop horet, den Cyrkel by em dregen, offte twe andere, de in de Selschop horen, de den Cyrkel by en hebben, mogen den panden, de en nycht by sik en hefft, vppe eyn halff Stoueken Wynes, also dicke vnde vaken, alse he mede bevunden wert, dat he den Cirkel nycht by ene hefft.
Item, wan ein Man vt desser Selschop vorsteruet, de sal geuen der Selschop II Mark, ene Vrowe ene Mark, vmme syner Sele wyllen, in de Ere der hill. Drefaldicheit, dat men Gadesdenst mede staende holt; de ok mer gheuen wil, de mach dat doen.

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Item, so scholen de Schaffere laten maken de Lichte, de vppe deme Altare staen in der Cappellen, vnde de Tortsigen vnde de Lichte, de men vmme de Boren settet, dat se jo vorbetert werden, vnde nycht vorgaen, to Eren der hill. Drefaldicheit, vnde to Troste den Selen, de vt desser Selschop vorstoruen synt.
Item, solen de Schaffere alleDynck bewaren in der Cappellen, also dat alle Ornate gebetert werden vnde nycht vorgaen, alse Myssegewede, vnde alle doent, dat deme Altare to behort, to Eren der hilligen Drefaldicheit.
Item, so hebben de Selschop der Cirkeler de Cappellen gekofft van den Monneken to sunte Katherinen; dar sal men alle Dage Mysse inne lesen, des Werkeldages de leste Mysse, vnde des hilligen Dages de erste Mysse na deme Sermone. Hir synt Breue vppe van den Monneken besegelt, vnde ok andere breue. Item so syngen de Monneke to sunthe Katherinen des Dynxtedaghes ene Mysse vp deme Kore vnde vp den Orghelen, van der hilligen Drefaldicheit, dar vor sal man den Monneken geuen twolf Mark. Item solen de Monneke de Lampen bernende holden, de dar henget vor der Cappellen, Dach vnde Nacht, dar vor sal me en geuen viff Mark, vnde vp de Myssen vnde vp de Lampen en syn gene Breue.
Item so gyfft me den Pyperen X Mark, dar vor solen se der Selschop denen, wen se to hope syn, vnde vppe deme Raethuse vnde ok anderwegen, woer me erer behoef heft. Wen se der Selschop to unwyllen weren, so sal men andere Pyper nemen. Item so gyfft me der Kokenbeckerschen ene Mark.

F.

Ordnung von 1477 (nach einer Abschrift des 16. Jahrh.).

In Gades Namen.     Amen.

Hirna steit beschreuen dat Reskoppe behörende in de Companie, de men des wynters hölt von S. Marten bet up palmdach, dat en schaffer dem anderen auerantwordet.

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Dre taffelen, und ene lange tafel van 3 stucken, de men to hope föget.
Ver par taffel schragen unde ver par benke schragen.
Twe brandtroden, ein forcke, ein isern schuffel, ein roste.
4 gratias berkannen, 2 berkannen, ein van stöveken, de ander van 1/2 stöveken, 1 Flasko van ganzen, vnde 1 van halven stoveken.
2 Handvate, 1 Handbecken, 4 Luchter, 2 Scheren, 1 Bohr.
2 Windfänge.
3 Fleuten in ein Foder.
1 Bunze mit 2 stocken.
1 Brodtkorff.
2 hangende Cronen, de en mit S. Jurgens, de ander mit S. Magdalenen bilde.
Ene Vastelavens borch mit aller tobehorunge.
En schlot mit twe slotelen.
En stande Brandrode.
Twe soltvate.

1. Men schall huren en hus, dat belegen is igliken als men beste kan vnde mit provit kalen vnde holt darinnen kopen to tiden na den gemenen provit vnde darna dat men macht hefft. Dat gelt scholen de Schaffers verleggen van allen, dat man den winter over darin benödiget is, sunder der selschop schaden, vnde dat gelt wedder entfangen wenn da gerekenet is von iglichen sinen dehl, vnde men schal dat hus vpsluten, darin gahn vp s. Martens auendt, de erste Koste to holden sunder jennigerlei bikoste vor der tidt darin to holdende.

2. Wen wy erst henne gahn, so scholen de Schafferen ersten schenken beth to den Sunnauendt, vnde den vor dat de Klocke viue sleit, kenen schenken kesen. De ersten schölen sin de olden Schaffere, de des jares to voren schaffeden, vnde dar na de anderen, de dar sin. Na viff uhren auerst schal man de nien kesen, de sik iglichen gegen den Sundach darup reden mag, vnde wat se uns thom inbitt na de vesper geuen, daran schal sik iglich an dem Sundage an nögen laten, darvan idt iglich vormach, idt sin mettwüste, edder anders wat godes. Wer vns dat beste deit, deme danken wi up dat beste. Wen man upsluten let, so darf man nichtes geven; de schenken hebben den noch

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to bestellen, vnde de dat fruenlach nich mede holden, de gahn den balde to hus.

3. De schenken, de men keset, de schall men kesen na vordehl, vnde nich na frundschop, vnde dar na se schaffet hebben, olde vnde lange darin gewesen sin, vnde en van den schenken schall des avens de weke över darin bliuen, bet dat de keller geslaten is, ok mit to vure vnde lichte sehn, dat dar kehn schade gesche, idt si imme huse, imme Keller, edder wor idt is. Isset dat iemandt tor aventmaltidt blifft, so scholen de schaffere mede bliuen, wo se van nodtsaken edder warues wegen nich bliuen könen, so mogen se enen andern cumpaniebroder vor sik bidden, de idt dohn wil; dar na schall he quit sin. Wenn de schenken den willkam van sik drinken, dat scholen desulven don sunder hulpe, vnde kene knechte vor se; hebben se auerst notsake, so mach idt en Cumpaniebroder vor em don. Man schal vp den groten vastelaventsauent kenen schenken kesen ut denen, de den vastelauent holden bi der borch. Wer notsaken hefft, de mach enen andern vor sik bidden, den keller des auendes to sluten von unsen bröderen.

4. De vastelauents dichter scholen de schaffer kesen binnen den twolften na vordehl vnde nich na fruntschop, ut denen, de plegen den vastelauent to holden vnde dar to geschicket sin. Wen de schaffere iemant verschonen wulden, vnde enen anderen vor eme kesen, de idt vaken gedan hadde, dat schall nich sin, vnde schal an der menen selschop stan wer idt don schal; vnde den idt to dohn gebören wurde, vnde he wolde idt nich dohn, vnde sede, dat he idt vaken gedan hadde, dat schal he bewisen mit weme, vnde vp wat tidt, vnde in wat hus, vnde mit weme men darna ene vaken schreuen findet mank den vastelauensdichtern, de schal idt na gan, vnde de schaffere schölen vastelauent mit holden, vnde deme man idt nich verdenken wil, de schall sin auer föfftig jaren.

5. De schaffere schall man kesen des ersten Sundages in der vasten, vnde wen de middagesmaltidt gedan is, scholen des schenken iglichen dersulven so geschaffet hebben, in der donsen effte in de Kamer föhren; de noch nich geschaffet hebben, scholen dar buten bliuen. Van denen schal men kesen, de der

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selschop nutt vnde framlich sin. Were van denen iemandt nich jegenwardich effte buten desser stat muren, vnde men sik vermodede, dat he nich auer sen noch sond dat iar buten bleue, so mach man em so wol kesen effte he jegenwardich were. De schaffere scholen de taffelen des middages decken, de schenken des Auens, vnde wer to win in der cumpanie nich is, de schal geuen 1/2 stöueken wins, dat scholen de schaffere entgangen. Des auens schall men fruens hebben, vnde de schaffere scholen win geuen den ganzen dag.

6. Des andern sundages in der vasten scholen de schaffere de taffel decken vor de Klocke 5, vnde da schal kamen vnser selschop alle vor de Klocke 5, bi strafe enes stoueken wins sunder gnade, de scholen de schaffere entfangen vnde bereken der selschop tom besten. Wenn men schenket hedde vnde wi van de taffel gegan sin bi dat fur, so scholen de schaffere seggen wat dar auer blifft, da scholen denne de Companiebroder vmme spreken, wor men dat keren schal. Ere Rekenung scholen se schriuen in en bok, up dat en ander sik na der rekenschop regeren mach, wes man des winters auer van noden hefft. Wan dar gerekent is, so schal jeder de schaffere vruntlich betalen, vnde de schaffere scholen win vnde Kröpel geven.

7. So idt enem edder twen effte mer in vnse selschop ginge, als idt in vorleden tiden geschen is, dat God affkere, deme sin Got entginge, vnde de schaffere dat besorgeden vnde fruchteden vor quadt, vnde dat de ganze selschop idt mit dregen schulde, dat schal nich sin. De schaffere sehen to, dat se eres godes wisse sint, vnde wer dat gelt entlanget. De mene selschop schal dar nich to antwerden vnde sunder schaden bliuen.

8. Wen gegeten vnde gerekent is, so scholen beide, olde vnde nie schaffere, spreken vmme de hoiken, de wi scholen dregen, vnde wat men ens wart, dat schal men don. Hebben de olden mit den jungen, nemandes utbescheden, to don effte to laten, de hoiken to dregen, so schall men twe ut der selschop kesen, de se ermanen, de hoiken to dregen, se mogen se maken laten wor se willen. Wi scholen se dregen ouer alle, nemandt utbescheden, sunder list. Were dat en edder mer en jar um dat ander ut der selschop bleue, unde

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dat twe enen hoiken dregen, dat schal nich wesen. Ilk en schal sinen egen hoiken hebben, vnde wen de ander wedder in de Selschop kummt, so schal he betalen, wat de selschop darup settet, so ferne eme lustet, selschop to holden. De hoiken schal man dregen dat ganze iar bet meidach.

9. De borch scholen de schaffers antwerden den vastelauensdichtern mit aller tobehoringe, als se de entfangen hefft vor den fastelauent, als en dat bequeme is, unde schal dar wat an gebetert werden, scholen idt de schaffere vorbetern. Den dichters scholen de schaffere geuen to hulpe to der borg van wegen der menen selschop 5 mark vnde nich mer, vnde den dregern 8 sch. vnde nich mer. Wen de vastelauent ut is, so scholen de dichter den schafferen de borch antwerden mit aller tobehorunge.

10. De Kokenbeckerschen schall men geuen dar na dat de winter lank is vnde se vaken kumpt vnde got brot gebacken hefft, tor tidt II schill.

11. Der stad trumpetter schall men geuen dar na se uns den winter denen. A. 1438 gaff men enen 1 rihnschen fl.

12. Denen pipern scholen de schaffers geuen vor ere denste 10  , wen da gerekent is, unde laten se gan. De fastelaventsdichter scholen em geuen 3 effte 4 dage, de se upgebrocht hebben, vnde men em nich schuldig is, 1  . Idt scholen de piper kamen, wen men erer behoff is, uns to denen, sonderlick in deme feste winachten unde de tidt auer. Were, dat se orloff beden van den schafferen, so scholen de schaffere idt maken, dat wi se krigen könen, up de tidt wen wi erer behoff hebben; sunderlick wen wi in den winkeller gan, so scholen se nene nodsake maken. Is iemandt krank, so schicke he enen anderen in sine stelle.

13. Wen men schaffere keset, wil men den anderen losen spelluden wat geuen, so kan men idt don; men gaff a. 1436 igliken enen witten, denen anderen jeden 6  , darna se weren.

14. Item im namen gades, als dat en erlike wise is, dat wi des dinxtedages to vastelauent gan in den winkeller, da scholen vns bestellen de schaffere de Rosen, dar wi van oldinges her pleggen to sitten bi gunst vnser heren, vnde dar to reine hölte, witte bekere unde guden rinschen win jegen dat wi dar kamen.

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Vnse schaffere schullen ok bestellen bi den vastelavensdichteren, dat se vor achten in de cumpanie kamen, we ok alle olden, de kenen vastelauent holden. Den scholen wi alle in den winkeller gan mit vnsem vullen schale, iglick ene bernende tortizie in siner hant dregend, Burgermestere, ratmanne unde alle, de vnse companie mit holden, nemant utgeslaten. Wan wi dar kamen vnder der Rosen, so dohn wi vnse tortizien na older wonheit van vns vnsen knaben se bernend to holden, mit apener dore, dewile wi dar sitten vnde idt den oldesten god danket. Den scholen wi upstan vnde wedder weggan ut deme winkelre vnde scholen nich scheden vor dat wi vor de companie kamen; dat schal voregan, de schaffere achter, vnde iglick mach sine torticie mit sik na hus nemen. De schafferen geven den piperen 1 qwarter wins, deme cumpanieknecht 1 qw. vnd der menen selschop koken.

15. De in unse selschop kumpt, de schal schaffen vnde schenken, wen sin tidt is vnde he dar to kamen wert, als andere vor eme gedan hebben. Dat erste iar is he des schaffens vrig. Vnsen Borgermesteren to bewisen, dat se unse gode olde wanheit holden, vnde kene schedung van uns hebben, schicken wi up palmdage to der auentmaltidt 1 stoueken wins. Willen se der selschop ferner ehre don, wan se bursprak spreken, dat licht an enen.

16. Wen men enen broder keset, dat schal geschen up enen fridach edder andern fasteldach, da idt der selschop god dunket vnde de meiste, edder io de twede dehl der selschop kegenwardig sy. Sunsten schal men idt to kennen geuen den oldesten enen dag vorher, offte de persone ok willekamen were der selschop, vnde off men ene wol vorslagen konde. Is iemend in der selschop, dar he hader up hedde, mit deme schal he sik vordragen, ehr he darin kamen schal. De darum waruet, de schal utgan, wen men sprickt, unde den schal men endrechtichlik daröver spreken, als dat am aller nuttesten vnde framlikesten is. Wan he ingehalet wert, so scholen de schaffere eme seggen, dat he holden mut, wat in unsen bökeren steit schreuen. Schal he nicht ingehalet werden, so scholen de schaffere up dat nie nich darum kloppen, idt si den, dat idt der menen selschop will is, vnde nich na 1. 2 edder 3 willen, da scholen de schaffers kelm ungunst um hebben.

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17. Were iemend van unser selschop, de uns vorsmede, unde sik in andere cumpanie kesen let, vnde darin queme, vnde dan wedder in vnse cumpanie gan wolde, dat schal nich sin. He schal darum vp nie waruen laten. Der gelik he anderwegen waruen let, vnd he vorsmadet wurde, na deme he uns vorsmadet, vnde se em, so schal he nich wedder vor en broder in unse selschop gan; he schal erst darum waruen laten. Wen he sik en jar to hus sunder ander cumpanie geholden, so mag he kamen wen he wil, vnde idt steit an der selschop, offt se en wedder entfangen willen edder nich, daran de sake gelegen is.

18. So iement buten vnse selschop so lange bleue, dat men twiuelde, offt he geschaffet hadde edder nich vnde wedder to uns queme, vnde uns vroet maken wolde, dat he in olden tiden schaffet hadde, dat schal he bewisen mit twe ut vnse selschop, de men so kennet, dat se eme dat nich to gode dohn, up wat iar, in wat vor en hus vnde mit weme. Kan he dat nich don, so schal he schaffen lik andere.

19. Also vele unwill van seggen kumpt, so schall gehn knabe in den schorsten stan, noch in der donsen stedes sinen mester upwaren; de schenken unde Cumpanie knecht schall dat vorrichten. De hir wedder deit, den schal de cumpanieknecht heten henut gan, wil he nich der Schenken knecht is, welcke de cumpanie knecht helpen schal. Dat schal ok sinen Junker nich towedder wesen; wert he tornich darum, so schal de selschop eme tospreken.

20. So iement unser bröder in der cumpanie mit enem andern broder sik schellen wurde, derwegen schal de ene deme andern de companie nich vorbeden, den he hefft in der cumpanie kene macht allene, ok do he in de selschop quam, wert he van genen allene ingewelet, sunder van der ganzen selschop, unde kunde sulkes deme anderen in tokamenden tiden to groter vornichtinge vnde vnruste kamen. Hebben se wat to hope to don, dat scholen ere vrunde efft de selschop gutlik vorgeliken, idt were den dat broke der ganzen selschop vorfallen, dar scholen se manniglik darum spreken vnde gutlik mit umgan, darna de sake gelegen is, vnsen heren er gnadig recht vorbeholden.

21. Effte iement van vnsen broderen mit deme anderen schellinge effte vorborgen hat hefft, vnde dat

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an eme reken wulde binnen edder buten der cumpanie, vnde he em sultst nicht don wulde, sunder enen anderen up em to schundende eme to vorhonen, edder mit begripinge siner rede in ungeluck to bringen, vnde dat queme vor geestlike efft werltlike personen buten vnse selschop, de schal weten dat de cumpanienbrodere vnde sine vrunde sin to hope gekamen, nic en up den anderen mit wonden to steken; so se im rechte wat to donde hebben, so moget se er recht utstan, vnd leiden; auerst in de cumpanie scholen se personlik vorfriget sm, beholdende iglik sine sake to verforen in deme rechte; averst de selschop will frede hebben.

22. Effte en denre in unse selschop volgede sinem meistere, vnde enen van unse selschop vorhonede, vorschonede sinen meister, de neme idt up sik. De sulke stucke offte stanck mit willen maken, dessen meister scholen de schaffere gutliken underwisen, darmede vnsen broderen gelik gesche, vnde he idt namals late. Kan he dat nich don, vnde wil de Knabe sik nich underwisen laten, so schal men upmarken, vnde do idt des Knaben schuld is, so schal he nich mehr in vnse companie volgen, vnsen vorgeschreuen broder to troste, unde he mach em dohn alles wat he kan mit rechte. Is idt averst sines meisters schult, da schal de selschop umme spreken, wo idt darumme gan schal, unde dar na he idt verbroken hefft.

23. Wen men upsteit, schal ken Knecht mit Krösen ber ut den Keller mechtich wesen to dragen, noch to vorschenken, sunder der Selschop unde Cumpanien Knecht. Will wol van den bröderen iement, schenken vnde dat kros, so eme auerantwerdet is, twei brochte, vnde en so god in de stede wedderkopen wil, gelik ok ander reschop, schege deme knechte nich darin to nahe, dar ouer scholen de schaffere mit der selschop richten.

24. Wol einen erliken gast in vnse cumpanie biddet, de schal vor em den schaffers betalen thom vorlage 1 schill., dergeliken to der anlage. Blifft he to der maltidt, so schal he sin winlag betalen, vnde nich dat nalag.

25. Aldewilee vele twedracht wert twischen unsen jungen luden um dat utreient in den dagen to deme vastelauende, als dat iglik na sinen willen vor effte achter wil danzen, unde wo he erst efft lest wil sin in

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deme lage, dat schal nich sin. De Vastelauensdichter scholen dar to sen, wer dan to ilker tidt jemant fällig ist, den scholt se de torsen antwerden vor to dansen, den andern de torsen achter to danzen, unde de sullen an unde ut danzen, als idt eme de vastelauensdichter heten unde beuelen rechtwis um dat ene lag nich mer to scheven als dat ander. De mit der beugen effte worden iement rebell makede, de schal brokegelder den vastelauensdichteren upsetten. Gelikerwise de to lat effte nichten kumpt. De vastelauend holden, scholen sik nogen taten an den rimen, de enen de vastelauensdichter geuen, wat he in deme schale wesen schal, vnde wan eme de rimen geuen werden des sundages vor der lutken vastelauent, vnde offt de vastelauensdichter nicht konen umme dat dichten vordragen, so scholen twe van enen dichten edder dichten laten, de andern twe scholen de borch bestellen, ok scholt se darum dobbelen edder loten; wat ilk del geboret to don, dat schal he don, sunder iennige insage.

27. a. 1477 den ersten sundach in der vasten is dit beleuet worden van den samtliken cumpaniebröderen in der cumpanie, ok dat iglik broder, de to der stelle is, deme idt nene redliche nodsake weren, de cumpanie mede holde, he queme vor winachten edder na winachten. De ene broder schal so vele gelden als de ander wen de schaffers reken. Is idt sake, dat en broder buten bleue enen winter ouer vnde wolde den den andern winter wedder in gahn vor enen broder gelik he to vore dede, dat schal nich sin, he schal sik up dat nie wedder inweruen laten.


a. 1478 hadden de Junckeren in der Compagnie 3 Nöte, weren so god als 40  ; de nam Hans Luneborch tho sik, vnde gaff den Bröderen darvor 12 suluerne bekere, de men in der Companie bruken schal, unde wegen 6 lodige Mark min 2 Loth.

a. 1479. vocem jucunditatis lib. 8. fol. 192 Jacobi. Hermen Bere Juncker hefft gekofft van Hern Diderich Basedouwen unde Hans Luneborge Junckeren semptlik en hus belegen in der koningstraten, by Tym Ewinghusen sinem huse, welck em de Rad hefft heten thochriuen.

a. 1491 quemen over en de Bröder der selschop der Junkeren, dat wol van den Companien bröders in

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de Companie enem andern broder geue scheldworde effte honlike worde, dat bewislik were, de em in sine ere efft geruchte gingen, de schal in der selschop braken hebben sunder gnade to betalende 10  .

Item, efft forder ein Companie-Broder up den andern sin mest toge efft blotete in ernst efft quaeden modes, dat bewislik were, de schal in der selschap braken hebben to betalende 20  .

a. 1499. quemen in der Junckercumpanie de brodere över en, dat 12 der jungesten broder scholden dat vastelauentspil holden.

Item quem et, dat en Companienbroder toge buten landes und wolde den namals wedder in sine vörige stede treden, dat schal nicht sin; he schal van nien spelen lik enem jungesten broder.

a. 1528. am donrestage na der hill. drier koninge dage de beleuen vnd sloten eindrechtichlik de brodere der Junckercompagnie, dat en jeder, so na disser tyt ein nie broder der Compagnie wurde, scholde geven 15  unde sedan geld scholde he geven sunder jennige vertögeringe.

G.

Bestätigung der Brüderschaft durch Kaiser Friedrich IV. 1485.
(vidim. Copie.)

Wir Friderich von Gottes Gnaden Römischer Kayser etc. etc. - - bekennen offentlich mit diessem Brieff vndt thuen kundt allermanniglich, dass vnss vnsser vndt des Reichs lieben getreuwen die Gesellschaft der heyligen Trivalticheit zu Lübek, die mann nennet die Zirckelbrüder, haben fürbringen lassen, wie sy vndt ihr vorvordern, so bissher in derselben Ihrer Gesellschaft, gewessen sein, mit einander ein Gesellschafft mit nahmen [- hier fehlt offenbar etwas, doch hat keine Copie es ergänzt -] einen Ring, der vnten einstheils offen sey, darinn in mitte einen auffgethanen Circul, ohn allermanniglichs irrung vndt hindernuss getragen, geführt vndt gebraucht hetten: vndt vnss darauff demütiglich anruffen vndt bitten lassen, dass wir Ihnen solch Ihre Gesellschafft alss römischer Keysser zu confirmiren vndt bestetten genädiglich geruheten, dess halben wier angesehen solch Ihr diemütig ziemlich bete, auch die annemen vndt getreuwen dienst, So Sy Vnss vnd dem

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heyligen Reich bisshero gethan haben vndt hinfür in kümfftig Zeit wol thuen mögen vndt sollen; vndt darum mit wolbedachtem Muhte, gutem Rate vndt rechter wissen denselben Zirkul Brüdern die vorberürt Ihr Gesellschafft mit dem gemelten Ring vndt Zirkul alss Römischer Keysser gnädiglich confirmirt vndt bestett vndt Ihnen dazu diesse besondere gnadt vnd freyheit gethan vndt gegeben, auch gegonnet vndt erlaubet, confirmiren, bestetten, thuen, geben, gönnen vndt erlauben Ihnen auch von Römischer Keysserl. Machtvollkommenheit wissentlich in krafft diesses Brieffs, Alsso dass die so iezo in der obgemelten Gesellschafft sein, vndt alle andere die fürbass hin zu Ewigen zeiten zu Ine in die Gesellschafft kommen, vndt sich der annehmen werden, den obgemelten Ringk mit einem Zirkul allein, oder der mehre soviel sie wöllen, vndt zwischen Jedem Ring einen Adler Schwanz, in einer Gesellschafft oder Halssbandtweisse, vndt vorn herab an einem Adler Schwanz die heylich dreyfaltigkeit, zu vnterst auch ein Ringk mit einem Circul hangende, alss den solches in mitte

diess ge-
ges vnss-
serlichen
gemahlet
farben
licher
strichen
chen las-
alsso
Halss ob
dern zu
den Zeit,
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Brieffes
vndt mitt
eigent-
ausge-
ist, ma-
sen, vndt
vmb den
den Klei-
einer je-
wan dass

einem Jeglichen füglicher ist, an allen enden vndt stetten auch in allen vndt Jeglichen Ehrlichen vndt redlichen Sachen vndt Händeln tragen führen vndt gebrauchen sollen vndt mögen, von allermänniglich vnver-hindert. Vndt gebietten darauff allen vndt Jeglichen Vnssern vndt des heyl. Reichs Churfürsten vndt Fürsten, Geistlichen vndt weltlichen, Prälaten, Graffen, Freyen Herren, Rittern, Knechten, Hauptleuten, Vizdompen, Vögten, Pflegerin, Verwessern, Amptleuten, Schultheissen, Burgermeistern, Hoffrichtern, Landrichtern, Richtern, Rähten, Künigen der Wappen, Ehrholden,

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Perseuandten, Burgern vndt Gemeinden, vndt Insonderheit anderen Vnsern vndt des Heyl. Reichs Vnterthanen vndt getreuwen, in wess würden States oder Wessens die sein von oberürter Römischer Keysserlicher machtvollkommenheit ernstlich vndt vestiglich mit diessem Brieve vndt wöllen, dass Sie der obgenandten Cirkul-Brüder, So ietzo, alss vorberürt ist, in der gemelten Gesellschafft der heyligen dreyfaltigkeit, die mann nennet die Cirkulbruder, sein oder künftiglich darin kommen werden, Zu Ewigen Zeiten, an diesser Vnsser Kaisserlichen Confirmation, bestettung, Gnaden Freyheiten Gönnung vndt Erlaubung, damit Wir Sy, alss vorgeschriben stehet, versehn haben, nicht hindern noch Irren, Sondern Sy der in Irer Inhalt geruhlich vndt ohn Intrag gebrauchen, Nutzen vndt Niessen lassen, vndt dabey von Vnsser vndt des heyligen Reichs wegen Handhaben, Schutzen vndt Schirmen, vndt hierwieder nicht thuen noch Jemands zu thuen gestatten, in kein weisse, alsslieb einem Jeglichen sey Vnsser vndt des Reichs schwere Straff vndt Vngnade, vndt verliessung einer Pöene nemblich vierzig Mark Lötiges Goldes zu vermeiden, die Ein Jeder, so offt Er freventlich hierwieder thete, Vnss halb in Vnsser vndt des Reichs Cammer, vndt an andern halben theil den Obgenandten Cirkulbrudern, vndt Ihr Jeglichem, So hierwieder beleidiget wirdt, vnablässlich Zu bezahlen verfallen sein soll. Mit Vrkundt diess briffs besiegelt mit Vnsserm Keysserlichen Maytt anhangendem Insigel. Geben zu Lintz, am Sechsszehenden Tag des Monats January, nach Christi geburt Vierzehenhundert vndt im fünfvndtachtzigesten, Vnsserer Reiche des Römischen im Fünfvndtvierzigesten, dess Keysserthumbs im Dreyvndtdreyssigesten, vndt des Hungerischen im Sechss vndt Zwanzigsten Jahre.

Ad mandatum Domini         
Imperatoris proprium.   

Dass gegenwertige Copia Privilegii Caesaris gegen dem auff weiss Pergamenen in forma Patenti geschribenen, vndt mit dem Keysserlichen in gelb Wachss, auff der Einen Seiten mit dem Keysserlichen Bild, auff dem Tron, auff der andern Seiten aber mit dem Reichs gedoppelten Adler gezeichneten vndt eingedruckten, an Viol-

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brauner gezwieter seyden anhangendem Insiegel bekräfftigten Original-Diplomati, in dessen Mitte Ein Güldener Halssbandt, allermassen selbiger in dem Privilegio beschrieben, gemahlet stehet, von Mir Vntergeschriebenen Notario Publ. Caesareo fleissigst collationiret auch allerdings von wort zu wort gleichlautende befunden worden, Solches bezeuge krafft diesser meiner Eigenhändigen subscription. Zu mehrer Vrkundt vndt beglaubung habe Ich meinen Tauff vndt Zunahmen mitt vntergeschrieben, auch mein Notariatzeichen vndt gewöhnlich Pitschafft bey vndt vntergedrucket, hiezu Amptshalber Sonderlich

(S. N.) requiriret vndt gebetten.
(L. S.) Johannes Julianus Schaubius     
Authoritate Caesarea Notarius
Publicus mppria.

H.

Fastnachtsspiele der Zirkelbrüder.

(Henr. Kerkring) Verzeichniß von denen adelichen Familien. Der Zirckel=Gesellschaft in Lübeck. Lüb. 1689. 4. S. 24 ff.

An. 1431. ist der Auffzug gewesen von den beyden treuen Cameraden. Fastelabend Tichter wahren Hanß Westfael, Hanß von Wickeden.

An. 1434. ist gewesen das Gerichte Salomonis. Tichtere Bartold Crispin, der alte, Bertram Constein.

An. 1435. von dem alten Manne. Tichtere Hanß Westfaell, Hanß von Wickeden, Eberhardt Brechefeldt [Brekewolt], Jacob von Stiten.

An. 1436. wahr der Aufzug, wie der Esel ein Bein bricht. Tichter Jacob van Stiten.

An. 1438. wahr die Action von der Helle. Tichtere Hanß Brußkauw, N. Constein.

An. 1439. wahr von den 5 Tugenden. Tichtere Hans Kerkringk, Hanß Lüneborch, Hanß Brechefeldt.

An. 1441. wahr vom Glücksradt. Tichter der alte Hanß Dersauw.

An. 1442. wahr von der Treuw. Tichtere Jacob von Stiten, Lütje Behr, Hans Dersauw.

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An. 1443. wahr daß die Schande verhönet. Tichtere Andreas Constein und Bertram Lüneburch der Jünger.

An. 1447. wahr wie der Löw vom Stuell verstossen worden. Tichtere Lütje Behr, Fritz Grauwert.

An. 1448. wahr daß Alter und die Jugend nicht gleich frisch sein. Tichtere Bertram Dersauw, Hanß von Wickeden.

An. 1451. wahr das Jener mit dem Esell keinen Danck verdienen köndte, er ritte oder ginge zu Fusse. Tichtere Lütje und Herman Beere, Hanß Berckefeld, Jordan Pleßkauw.

An. 1452. wahr daß einer dem Wolff ein Weib geben wolte. Tichtere Berendt Dersauw, Heinrich Rüsenberg.

An. 1454. wahr von dem güldnen Vellus des Jasonis welches er gewan. Tichtere Fritz Grauwert der älter, Conradt Grauwert.

An. 1455. wahr das judicium Paridis mit den dreyen Göttinnen. Tichtere wallen Lütje und Herman Behre, Heinrich Kerckrinck, Bertram von Rentelen.

An. 1457. wahr wie 3 Rehe die Jungfrau aus der Helle gewunnen. Tichtere Jordan Pleßkauw, Heinrich Rüssenberg, Dietrich Basedauw, Gothardt Pleßkauw.

An. 1458. wahr wie man mit Falcken pflügen soll. Tichtere Bertram Lüneburch, Herman Dersauw, Wedekindt Kerckrinck. Desselben Jahres fiel die Burg umb auff der Beckergruben Ecke, darin wahren 16 Frauen und Jungfrauen und 8 Männer.

[Hierüber sagt eine alte Notiz: Anno 1458 up den Dinxdage to vastelavend fill de borch um vp der Beckergroven orde, da was vp Telske van Wickeden, Albert Grauwert, Metke Brekevelds, Geske Beren, Anneke Wittichs, Caterine Russenberchs, Grete von Rentelen, Agnete Luneborgs, Wendele Lipperades, Telske Pleßkauwen, Geske Kerckringen. Noch weren darup etliche fruen de weren groff swanger, als Anke Dessouwen, Heilke Basedouwen unde Caterine van Caluen, noch Liske Westfaells Junckfrouwe und Lutke Beren kind. Noch wehren hirup achte Menner, alß Vritz Grauwert, Junge Bertram Lüneborch, Jordan Pleßkouw, Herman Kolman, Herman Darsouw, Bertram van Rentelen, Wedeke Kerckrink, Thomas Kerckrink. Dit sint se alle, Menner vnde Fruen, de barup weren, unde was up S. Valentins dach, unde Gott gaff gnade, dat sik nemandt leed dede, dat eme am live edder sus schade schude. Hermen von Wickeden forde de borch.].

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An. 1459. wahr wie der arme Ritter durch Wolthat des Königs Tochter erwarb. Tichtere Hanß Pleßkauw, Heinrich von Wahrendorff und Thomas Kerckringk.

An. 1461. wahr von des Kaysers Tochter und von des Königs Sohn von Jerusalem, und den gülden Adeler. Tichtere Cordt Grauwert, Dietrich Basedauw, Woldemar von Wahrendorff.

An. 1462. wahr von einem alten Weibe, so den Teuffel verbrennet. Tichtere Heinrich Nüsenberg, Gothardt Pleßkauw, Lütje von Zaunen [van Thunen], Hanß Brußkauw.

An. 1463. wahr von dem Abgott mit einer Seule. Tichtere Herman Dersauw, Wittekindt Kerckringk, Wilhelm von Kalven.

An. 1464. wahr von einem Mohren Könige, den sie wolten weiß waschen, aber er blieb gleich schwartz. Tichtere Heinrich von Wahrendorff, Thomas Kerckringk, Brunow Brußkauw.

An. 1465. wahr von einem Könige und einer Königinne und einem Weibe, welche Wunder wircken köndte. Tichtere Lütje von Zaunen, Hanß von Wickeden, Gotschalck von Wahrendorff, Fritz Grauwert.

An. 1466. wahr von der alten und neuen Welt, und von der Gerechtigkeit, und ihrer Tochter, Treue, und einem Bruder Wahrheit, und halte masse. Tichtere Dietrich Besedauw, Woldemar von Wahrendorff, Wilhelm Pleßkauw und Gottschalck von Wickeden.

An. 1467. wahr der König Alexander, wie er durch Vermessenheit verfiel in die Hände der Könige von Mohrenlandt, welche sein Bildniß hätten mahlen lassen, dabey sie ihn erkannten, in diesem Spiel wahr ein Drache bey dem jungen Könige aus Mohrenland, welcher Alexandrum überfallen wolte, Inhalts der Historien. Tichtere Cordt Grauwert, Gotthardt Pleßkauw, Rickebade Kerckrinck.

An. 1468. wahr von der Königinne von Franckreich, wie sie besaget wahr von 3 Thoren, darumb sie aus dem Lande musten. Die Meinung wahr, daß man die Thoren nicht alle vertreiben könne. Tichtere Wittekind Kerckrinck, Heinrich von Stiten, und Heinrich von Kalven.

An. 1469. wahr von zweyen Königen der eine ein Christ, der ander ein Heyde, und der Christen König behielt den Streit. Tichtere Heinrich Rüssenberg, Brunow Brußkauw und Gerwin Bock.

An. 1470. wahr der Auffzug, von dreyen Getreuen, da der eine vor dem andern sterben wolte. Wie auch von einem alten Weibe, und von den Teuffeln, die fechten zusammen umb einen vergrabenen Schatz, und das alte Weib überwandt die

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Teuffele, und schlug sie und verbrennet sie sehr. Tichtere Lütje von Zaunen, Hanß von Wickeden, Heinrich Brömbsen, Fritz Grauwert der Jünger.

An. 1471. wahr von einer Ehrlichen Frauen, die hatte viele Anfoderungen, ist doch standhafftig in Ehren geblieben. Tichtere Wilhelm Pleßkauw, Woldemar von Wahrendorff, Hanß Behre, Gotthardt Kerckrinck.

An. 1472. wahr der Auffzug von dem Pferde aus der Burg. Tichtere Gotschalck von Wickeden, Herman von Wickeden, Rickebade Kerckringk, Cordt Brekewoldt.

An. 1473. wahr der Auffzug, wie Alexander das Paradiß gewinnen wolte. Tichtere Brunow Brußkauw, Hartwich von Stiten, Jochim Grauwert.

An. 1475. wahr wie Virgilius mit Vorsichtigkeit die weisen Vermessenen überwan, und das Frömmigkeit und Zucht einem jeden nütze. Tichtere Gotschalck von Wickeden, Rickebade Kerckringk, Herman von Wickeden.

An. 1476. wahr von der Mäßigkeit, wie der Vater dem Sohn lehrete. Tichtere Hartwich von Stiten, Hanß Lüneborch, Jordan Behre.

An. 1477. wahr wie ein Kayser sein Gemahl versuchen ließ, ob sie ihm auch treu wehre, und befand sie Ehren fest. Tichtere Fritz Grauwert, Cordt Brekhewaldt, Gottschalck von Wickeden, Hanß Behre.

An. 1478. wahr von dem alten Manne. Tichtere Rickebade Kirchringk, Heinrich von Wickeden, Arnoldt Westfaell, Hanß Herze.

An. 1479. wahr von einem Kayser, der hielte ein Gerichte, ob die Frauen würdiger wehren Gold zu tragen oder die Ritter. Tichtere Hartwich von Stiten, Hanß Lüneburg, Hanß Kirchringk, Hanß Grauwert.


Reimer Cock. chron. ms. ad a. 1537:

Jdt hebben ok datsulvige Jar tho Lubegk etlike ene Borch im Vastelauende gemaket unde thogerichtet. Darup wardt gespelet de Historie von Ammon und Mardacheus; tho wat ende unde warum, dat wet ik nicht. Auerst dat hebbe ik gehöret, dat ein buket behr prawest, ein Mameluke, welcke de vorrede hadde, do dusse tragedie gespelet wurt, derhalven vele van den predigern vnde thohorern des Evangelii mere davon bedrouet alse vorfrouwet worden.

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I.

Nachrichten von den Lagen der Zirkler. ms.

Anno XV c . vp der hillighen dreualdicheit daghe, do schaffeden dat Cirkel-Lach Herr Hynryk Westfaell vnde Garwen Buck.

Tho deme ersten Laghe:
XII Schynken. Vor de Kruken wandages
III Boetelynghe.    III Schilling (Meckl.) nu vor de Lecheln.
XC Hoener, dar na se groet I voeder boeken klawen vnde
   syn.    X secke Kalen.
IX c Eygher de varsch syn. III Punt lychte.
Ein Stucke Wyldes. II Tortysygen, elk en half
I Verendel vam Ossen.    punt.
I Harst tor Braden. Anderthalb schepel soltes,
Vor Zemmelen XXIIII Schilling (Meckl.)    myt de Scynken to solten.
Vor Sconroggen XIIII Schilling (Meckl.) Deme Kake to lone XX Schilling (Meckl.)
Vor almyssen Broet VI Schilling (Meckl.) Vor Darmen IIII Schilling (Meckl.)
I Verendel versker Botteren. Vor Petercyllyge II Schilling (Meckl.)
To den Tafeln III verske Vor grütte VIII  .
   Botteren. Vor sypollen I Schilling (Meckl.)
III kese. Vor IIII Stoueken Etekes
   III koken, dat Stücke vor IIII Schilling (Meckl.)
   III Schilling (Meckl.) Vor Honnych I Schilling (Meckl.)
VI punt resynen. Vor Sennyp I Schilling (Meckl.)
I punt Engeuers. Vor Speck VI Schilling (Meckl.)
I punt pepers. Den dregeren to loene ane
IIII loet saffranes.    de Kroese XX Schilling (Meckl.)
VIII loet negelken. Vor dat tuch henne to foe-
III loet Kanneels-Puder.    ren II Schilling (Meckl.)
II loet Zalsamentes. By deme Bleckhaue to vor-
I Punt Suckers stot.    kost VIII Schilling (Meckl.)
Item ersten en half punt To dem Ackerhaue, dar na
   Kabeben Confecht, vnde    men bedyngen kan, ye
   en half Punt Kaneel Con-    XIIII Schilling (Meckl.)
   fecht, dar na de Perso- Dem Baden Jorgen II Schilling (Meckl.)
   nen kemen. Dem Kalgreuen II Schilling (Meckl.)
Item dar na en Punt wyt Der Kokenbeckersken 1
   Marcelle.    Mark.
II Tunnen hamborger Bers. Den Pyperen XII Schilling (Meckl.)
II Tunnen Kauentes. Den Trumpers VIII Schilling (Meckl.)
Wyn als men drynken mach. Den Monneken to sunte
Emes Beer desgelyken. Katerynen XVII Mark.
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Anno XVc do schaffeden dat Zamer Lach Jacoby Her Hynryck Westuael vnde Garwen Buck.

I Tunne Hamborger Bers. Wyn vnde Emeske beer.
I Tunne Kauentes. Krüde up de Spyse ys to
I Voeder Boeken Holtes,    hulpe vam Voerlaghe.
   IX Secke Kalen. En half Scepel Soltes.
Spyse botter vp de Hoenre Petercyllygen wortelen.
   vnde verske Vische vam I stucke Speckes.
   Voerlaghe. Vor Semmelen, Sconroggen,
II verske Botteren.    Almyssen brot XVIII Schilling (Meckl.)
II Kese. Etyck, Grütte, sypollen.
II Koken to IIII Schilling (Meckl.) I Quarter Wynetekes.
Auet, alss de tyt thosecht. Deme Kake to loene I Mark.
To deme Bygoete I punt Den Dregeren vor Meyg
   Mandelen, II punt rasy-    vnde to Lone X Schilling (Meckl.)
   nen, I stoueken Bastart. Der Kokenbeckerschen
I punt lychte.    VIII Schilling (Meckl.)
III Lammer, I verendel to Jorgen dem Baden II Schilling (Meckl.)
   braden. Dem Kalgreuen II Schilling (Meckl.)
Anderthalb achtendel van Dem Brader I Schilling (Meckl.)
   dem Ossen, vnde I Harst
   to braden.
   Vor LXXV Hoener dat stucke . . . .
   Hans Vysker vor Lasse, syneme Knechte in de Hant I Schilling (Meckl.) , em suluest in de hant erst mael VI Schilling (Meckl.) , brynget he mer des anderen daghes, so gyfft men eme den I Mark.
   De den kelre wart IIII Schilling (Meckl.)
   II beer haneken.
I taskenslot vor den kelre.

Item men lecht I vnder tatellaken vnde dwelen vmme her, vnde Krude gestreyget, vnde men lecht langest de tafel Zemmelen vnde schonroggen.

Item Kroese vnde Stoppe myt hamborger Bere, vnde let men den wyn drygerleyg enen na deme anderen smecken, den besten dar blyuen se by, vnde men settet denne kannen vnde Glese ersten vp de tafelen, vnde sytten denne en halfe Stunde, so gyfft men denne Krude in twen Schoweren vp de tafelen gemenget tho hope Kannel Confecht vnde Kabeben, vnde II Scuffel in elken Schower, vnde denne en halve Stunde dar na nympt men aff de Schouwers, vnde lecht denne dar inne wytte Marcelle.

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Item des Nachtes slapen de Dregers vor deme Keller, des Morgens to V. so moet men vth dem Kelre doen Broet vnde Kauent, vnde deme Kake krude to deme wyltbrade.

Des gyfft de Kokenbeckersche vp den dren tafelen Koken.

De Scaffers stan vp der delen, vnde heten de heren vnde Broders alle wylkamen, vnde blyuen vp der delen bestande, des wert en de bormester se beyde to syk esken, vnde vragen se, offt se ok wyllen nygge broeders innemen, vnde offt en ok jement ys beualen in tho waruen; is den dar en, de der gansen selscop nycht beleuet, so ghyfft men voert Water.

. . . . gyfft men II Sconroggen vnde ok Zemmel vp.

Item so scenket men ersten Kauent in Glesen vnde Hamborger Ber in de halffwassen to deme ersten rychte.

Item ersten ghyfft men vp de tafel IIII Scynken vor de Borgemesters vnde jungen heren, vnde de olden Broders, vnde gelen Sennyp darby vnde Pulse voert.

Item to deme anderen rychte gyfft men Wyltbrede, myt Kanneel vnde Negelken vmme ghestrouwet, Lepel dar by.

Item des scenket men voert na Wyn in glesen, vnde Emes beer in de Proeveste.

Item dar negest gyfft men den stücket schaffles myt Zalsamente Puder.

Item dar negest gyfft men de Braden, enen Boch van deme Wylde vnde II rynderen braden.

Item dar negest gyfft men de botteren, kese vnde koken. Wen dat gescheen is, so gan de jungesten broders ersten sytten, vor de kocken vnde laten syk den erst anrychten.

Item de Speellude spelen up der Brugghen II daghe, so vaken ene Partyghe brodere kamen, vnde spelen vor alle rychte erst an, vnde thom braden, denne behoert en II Kannen wyns to aller maeltyt.

Item des gyfft men Water langhest de tafel, myt dwelen.

Item wenner se vpstan, so scal men scenken vmme myt wyue vnde bere.

Item des auendes gyfft men de kolden braden vnde den schynken dar by, vnde gelen Sennyp.

Item dar negest gyfft men . . . . . . myt Petercyllygen.

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Item dar negest gyfft men Wynmoes.

Item dar negest gyfft men twe braden Hoener in een Vat, I gevullet, I vngevult.

Item dar negest Botter vnde Kese, vnde de koken darby.

Item des mandaghes gyfft men Wyltbrede, verske Vyske, Rynderen braden vnde II Boetelynges braden; to der haluen maeltyt kamen de Vyskers, den decket men en de tafel vor der koken, vnde gyfft en Wyn vnde beer, vnde men moet se na der Maeltyt wedder uth spisen.

Item to der ersten Maeltyt gaan de schaffers vmme thor braden, vnde beseen, offte enn jderman synen Cyrkel by syk hofft.

Item des auendes byddet men, dat se wyllen to sunte Katerynen kamen, to offeren, vnde des anderen daghes auent vnde morghen wedder to kamende, vnde syk vroelyk to makende.

Item men danset II auende II danse, vnde des Mandaghes to myddaghe enen dans, to deme latesten den Ruppelreyg.

Item des mandages de kolden spyse des auvendes vnde verske Vyske, vnde Wynmoes, also hyr voerghescreuen steyt.

Item to der braden des auendes so bydden de scaffers, des andern daghes wedder to kamen vnde to vnser leuen vrouwen thor Hoernyssen to offeren.

Item des dynxtedages gyfft men III schynken vnde wyltbrede vnde verske Viske, vnde stucket scaepulesk mit Zalsamente Puder, vnde de kolden braden, vnde ok verske braden vnde den Zemmer van deme Wylde, Boetelynges braden, Botter vnde kese, koken darby.

Item des         dages         xtedag to toenen de Scaffers dat.

Item ersten gan se by den Bleckhoff, vnde des anderen dages vaert men vp den Ackerhoff, vnde men nympt mede to allen Reysen III stoueken bers, I stucke van der braden, VI braden Hoener, Brot, taffellaken, VI hallewassen, vnde tynnen vate vnde men bestürt dar melk, eyger, vnde botter, vnde I roen schynken, den Knechten lub. beer, vn wat dar auerlopt.

Item des auendes gyfft men de kolden braden vnde scaepulesk gerostet, vnde de schynken, sennyp dar by, vnde dar na varske Vyske, wynmoes, braden Hoener, bottere vnde kese.

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Item des bestellet men gerne I runden dans in deme haue, in der wyle maket men gerne de Botter moelygen vnde beren brot in Grapen, vnde de kolden. Braden, Eyger, dyt settet men na der Hant den knechten voer; hefft men bers genoech, so gyfft men en, offte Kauent. Vor X gan se sytten, vnde to XI syn se wege to hus.

Item tafelkrude, dat brynghet de vrouwe vor deme dore, dar holet se van allen rychten voer, ok beer vnde broet.

Item de Almyssen vnde ansneden broet, vnde spylde beer gyfft men to sunte Jurgen den Seken.

Item de IIII Schaffersken, de lutken vnde groten de bryngen jewelyck allyke vele, also hyr na gescreuen steyt:

int erste XII vate. III dwelen.
II braden vate. I broetdwelen vnde scyuen-
XIIII salsere.    laken.
II bottervate. I tynnen stoueken kanne,
I almyssen vat.    vnde dat de kroese, kan-
V suluerne kannen.    nen, glese gewasken syn
V suluerne stoepe.    in loge.
V gulden Voete myt Glesen, XII küssen.
   vnde X lutke wynglese, II Bencklaken.
   vnde IIII Kauentesglese. II Bütten vnde ballygen
VI halffwassen.    vnde molden.
II proeveste. I olt laken, dar de kok
XXIIII lepel.    dat vlesk inne sleyt.
III lange tafellaken vnde I I dwele, dar men de vate
   lanck vndertafellaken.    mede droeget.
   Tho deme Zamerlage Jacoby so bryngen man de beyden olden Scaffersken mede, wes men den behoeff hefft dem Lage.
VI suluerne Kannen. II lange tafellaken.
VIII voete myt glesen. II waterdwelen.
XX suluerne lepel. I laken dar de kock dat
II proeweste.    vlesk mede decket.
VI halwassen. I bütte dar men de glese
VI wynglese.    inne spölt.
IIII kauentes glese. I drege dwele.
II handuate vnde II becken. II stoucken kannen to bere.
I appel vnde I almissen vat. I lanck bencklaken, edder
I lanck vndertafellaken.    II korte.
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XV küssen. XV vate.
Item de lychte settet men II bradenvate vnde XV sal-
   up de balken.    sere.

Dit vorgescreuen huesgerat deit men in korne koruen, vnde in hoppensecke, vnde voret vppe des berspunder wagen; dat bestüren de dregers vnde seen darto.


Ergänzungen liefert eine Nachricht von 1502, wo es unter andern heißt:

Item de veer Hussdeener [Bürgermeisterdiener] holden de wacht, twe vor eener porten vnde de andern twe vor der porten na der herlichkeit.
Item de kalgreue was Pörtner. Item vor de Dören seten ridende denre, güngen aff vnd an.
Item hir was de spelgreue, noch dat grote spill vnde trumpers.
Item hadden wy der heren ridende denre Cock vnde Cort Dalenborch vor kokenmester, vnde hadden volck to XII vaten.
Item int erste was de Olausborch behangen mit Tappezerie tho beiden siden und mit Benckelaken up dat finste, vnde en Credentzer, dar man das sülversmyde uppe settet, van 3 treden.

Am Sonntage Mittag giebt es:

Item 4 Vate in iglikem enen schinken, darby 4 Rinderbrade mit sennyp vnde oliven.
Item saden wyltbrade.
Darna stücket schapvlesk mit Zalsamenten Puder.
Darna Potthest mit rasynen.
Item mandelmoes, hirby heidensche Koken.
Darna gebraden van enem groten Harten, hirby Oranien-Eppel. Darby en Schwan, gestaffert mit des Keysers Wapen vor de borst.
Item noch enn boven ok gestaffert na siner Art mit den wapen, harte verguldet.
Hirna twigerleie gebacken, Botter vnde Kese, darby lubesche Koken.
Item hirna gaff men Dammaschen unde Water [Rosenwasser] ut sülvernen Hantvaten.
Darna kregen se Eppel, hirby Annyssconfecht, item noch in sülvernen schalen lammersche Nöte.

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Item von gedrenken gaff men Hamborger vnde Emes beer, rynschen wyn, roden Garscheiner vnde Couent vor de vrouwen vnde lubesch beer vor dat volk. -

Alles zusammen kostete 83  1 ßl. Doch kamen die Schaffer um 10  9 ßl. zu kurz.


Die Kuchen der Zirkelbrüder hatten, laut einer Nachricht mit Abbildung, Wappen und Inschriften, nämlich:

Anno domini M. CCCC. LIII. God beware to Lubeke dinen Rad, de borghere darsuluest vor alle quaed. Innerhalb dieser Umschrift die Wappen der: Arpen, Witick, Vrolinck, Westfalen, van Tunen, van Stiten, Darsouwen, Kerckringen, Constinen, Garver, Beren, van Rentelen, Klingenberge, van Minden, van Calven, und Lüneburgen.

Auf der andern Seite:

Lubeke aller stede schone, van riker ere dregest du de krone. Darin die Wappen der: Brömsen, Geverdes, Schonebergen, van Wickeden, Castorpen, Möller, Breckwolden, Crispinen, Grawerts, Pleskowen, Russenbergen, Grambecke, Bramsteden, Segeberge, Ebelingk, Kolman.

Einige nennen auch manche andere Namen. Vielleicht ist die Form öfter verändert.

K.

Vritze Grawert, Zirkelbuch Ms .

f. 34 b. Item in deme XXXIIII Jare da hadde sik de Menheit myt den LXIIII vnde hundert so vngeschicket, dat men dat Lach moste anstaen laten; de Fynster worden vtgebraken, de taffelen wechgenamen, de Doren tobraken; sus moste men dit geschen laten; God betert.

f. 31 b. De Oleuesborch, dar synt de glasefynster alle vtgebraken, by der LXIIII vnde Hunderten erem Regimente; de yserne Trallygen synt ok alle vtgebraken, de doren entweyg, vnde de holten Fynster geschamffert, de Bencken vnde Schragen, unde sus alle Dynck, vmme gekamen, so dat dar nu quaedt Hoge is to holdende.

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L.

(1429) Dit sint de namen der vorstoruenen vth desser selschop.

Her Tideman Vorrad.
Gotschalk Constin.
Her Joh. Tisenhusen, Ridder.
Craen Vorrad.
Hinrik Pleschouw.
Tideman Holt.
Her Hartman Pepersak, Börgermeister.
Lutbert Vyncke.
Her Thomas Morkerke, Bmstr.
Albert Gildehusen.
Tideman Los.
Hermen van Dulmen.
Her Werner Gildehusen.
Hinrik Rickbade.
Her Gerd van Attendorne, Bmstr.
Godeke Klever.
Franciscus Wynsenbarch.
Gottschalk Moerkerke.
Her Johan Nyebur, Bmstr.
Her Hinrik van Hacheden.
Euert Russenbarch.
Her Brun Warendorp.
Her Hermen Iborch.
Her Goswin Klingenbarch, Bmstr.
Her Cord van Alen.
Constyn Schoneke.
Her Hinrik Westhof, Bmstr.
Gerd van Attendorne.
Gottschalk van Attendorne.
Her Jordan Pleskouwe, Bmstr.
Wennemer van Essende.
Her Tideman Junge.
Her Simon van Urden.
Berend Stekemest.
Her Berend Plesskouwe.
Hans Parsevale.
Thomas Parsevale.
Her Clawes van Urden.
Goswyn Reygher.
Berend Darsowe.
Her Henning van Rentelen, Bmstr.
Tideman van Alen.
Hinrik Warendorp.
Peter van Alen.
Gerd Salmesteyne.
Albert Moerkerke.
Hinrich Coustyn.
Cord Nüttebarch.
Bertram van Rentelen.
Gerd Darssowe.
Hermen Darssowe.
Her Reyner van Calven.
Godeke Kerckring.
Hinrich Peperzak.
Hans vamme Zee.
Her Tobias Gildehusen.
Radeke Wesseler.
Marquart Lange.
Her Hinrich Gildehusen.
Bartram Klingenbarch.
Cord Bruggemaker.
Ludeke Coesfeld.
Bruno Warendorp.
Cord Westfael.
Ludeke Osenbruggen.
Her Clawes van Stiten.
Hans Pleskouw.
Clawes Blomenroed.
Her Tideman Moerkerke.
Hinrik van Alen.
Marquart van deme Kyle.
Tymme van deme Kyle.
Hans Mornewech.
Hinrik Negendanck.

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Bernt Stekemest.
Hinrik Brandenborch.
Clawes Brüggemaker.
Hans Luneborch.
Her Johan Hoyer.
Godeke Traveman.
Evert Suderland.
Hinrik up dem Orde.
Segebode Holt.
Hinrik Plesskowe.
Her Bertolt Rolant.
Bertram Klingenbarch.
Gerd Traveman.

De hir nagescreuen staen, de weren do ieghenwardich levendich vnde mit eren willen vnde vulbort wart disse bauensettede Ordeninge gemaket (s. Beil. E.).

Her Cord Brekewold, Bmstr.
Her Hinrik Rapesülver, Bmstr.
Her Ditmer van Tunen, Bmstr.
Her Hinrik Meteler.
Her Johan Crispin.
Her Hermen Westfael.
Her Tideman Steen.
Her Johan Darssowe.
Her Lodewich Krul.
Her Johan Bere.
Her Tideman Sernetin.
Her Johan Klingenbarch.
Her Kersten van Rentelen.
Her Thomas Kerckring.
Her Brun Warendorp.
Her Clawes Robele.
Her Johan Gherwer.
Her Tymme Hadewerck.
Her Johan Luneborch.
Vromold Warendorp.
Hans Westhoff.
Marquart Vyncke.
Godeke Plesskowe.
Godschalk van Wickede.
Albert Moerkerke.
Gottschalk van Attendorne.
Tydeman Druge.
Hans Krowel.
Sivert Vickinghusen.
Hinrik van Hacheden.
Helmich van Plesse.
Clawes Brömse.
Hans van Damen.
Hinrik van Calven.
Jordan Plesskowe.
Hans Lange.
Gosswin Westhoff.
Tideman Brekewold.
Hermen Darssowe.
Brant Hogeman.
Hans van Rentelen.
Hinrik Westfael.
Hinrik Kule.
Hans Gherwer.
Segebade Crispin.
Gottschalck vamme Zode.
Thomas Kerckring.
Hans Hadewerck.
Clawes Schworne.
Evert Moyelke.
Wilhelm van Calven.
Hans Brusskowe.

Im Jar 29, vp der hill. Drefaldicheit dach do quam in disse Selschop als folget.

Her Jacob Bramstede.
Her Johan Segeberg.
Her Tideman Soling.
Vritze Grawert.
Martin Castorp.
Godeke Kerckring.
Berend Darssowe.
Hans Westfael.

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1430 trin.

Hans Kerckring.
Arend van deme Kyle.
Hans van Wickede.
Hinrik Constyn.

1433 trin.

Bartold Crispin.
Hartman Peperzak.
Bartram Luneborch.
Hinrik Cernetin.
Hermen Hitfeld.

1443 trin.

Her Hinrik Lipperade.
Her Bartolt Wytik.
Hanss Darssowe.
Evert Brekewold.
Hans Brekewold.
Ludeke Bere.
Hanss Luneborch.
Segebade Crispin.
Jacob van Stiten.

1447 trin.

Her Gerd van Minden.
Her Hinrik van Stiten.
Hans Bere.
Bartram Luneborch.
Vritze Grawert.

1452 trin.

Her Johan Syna.
Her Hinrich Ebelingk.
Her Hinrich Castorp.
Cord Brekewoldt.
Hinrich Russenbarch.
Bartram van Rentelen.
Hermen Bere.
Cord Grauwert.
Jordan Plesskouwe.

1460 trin.

Her Johan Vrolingk.
Her Andreas Geverdes.
Her Hinrik van Hacheden.
Hermen Darssowe.
Godeke Plesskouw.
Wedeke Kerkringk.
Thomas Kerkringk.
Lütke van Tunen.
Hanss Plesskouw.
Hinrich Warendorp.
Hanss van Wickede.

1465 trin.

Her Cord Möller.
Her Hermen Sundesbeke.
Her Johan Hertze.
Willem Plesskouw.
Hans Brusskouw.
Brun Brusskouw.
Volmer Warendorp.
Ricbade Kerkring.
Godschalk van Wickede.
Hanss van Mynden.
Vritze Grawert.
Hermen Grawert.

1470 trin.

Her Johan Wytinckhoff.
Henrich van Calven.
Hans Bere.
Ambrosius Segeberg.
Gödeke Kerkring.
Hartich van Stiten.
Hermen van Wickede.
Jürgen Geverdes.

1479 trin.

Her Tideman Ewinckhusen.
Her Hinrich Lipperade.
Her Hinrich Brömse.
Her Diedrich Basedowe.
Hans Lüneborch.
Cord Brekewold.
Hans Hertze.
Arent Westfael.
Hans Grawert.
Jordan Bere.
Hans Luneborch der junge.
Berent Basdow.
Hans Kerkring.

1488 trin.

Hans Wytick.
Brun Warendorp.

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Hinrich Westfael.
Hans Brekewold.
Sander Luneborch.
Sander Plesskowe.
Thomas Luneborch.
Arent Kerkringk.
Hermen Darssouw.

1495 trin.

Her Ditrich Hupe Bmstr.
Her Johan Testede.
Laurens Brekewolt.
Evert van Rentelen.
Jochim Bere.
Hermen Luneborch.
Garwin Buck.
Bartolt Kerkring.
Jochim Luneborch.
Hans Bruskauw.
Hans van Wickeden.
Andreas Geverdes.

1501 trin.

Her Tideman Berck, Bmstr.
Her Bode van Adeleffsen, ridder.
Her Jasper Lange.
Her Hinrich Castorp.
Her Hermen Meyger.
Vritze Grawert.
Thomas van Wickede.
Götke Pleschow.
Diderich Brömse.
Hans Kerkring.
Hinrich Billinchusen.
Cord Grawert.
Bertram Luneborch van Meuslingen.

1508 trin.

Hans Kerkring.
Hermen van Wickede.
Hans Luneborg van Meuslinge.
Andreas van Calven.
Clawes Bromese.
Gottschalk van Wickede.

1511 trin.

Doctor Hinrich Bromse.
Her Johan Nyestat.
Her Hartich Stange.
Johan Garlop.
Hinrich van Calven.
Hartich van Stiten.

1515 trin.

Her Lambert Wytinckhoff.
Hans Luneborch Caterinen Sone achter S. Jacob.
Matz Mulich.
Hinrich Kerkring.
Marcus Tode.
Friedrich van deme Werder hövetman.

1525 trin.

Hans Luneborch de swarte edder stive.
Tönnies van Stiten.
Lutke Luneborch.
Hinrich Warendorp.
Willem Brömse.
Clawes Bardewick.
Jurgen Basedow.
Klingenberg Kerkring.

1526.

Jochim Basdow.
Jacob Buck.
Jordan Bassdow.
Hinrich van Wickeden.
Arent Westfaell.

1532.

Hinrich Brömse.
Vlrich Elers.
Bartram Luneborch.

Hir endet sik nu de rechte olde Zirkelbröderschop.

Vignette