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4. Aus neuerer Zeit.

Henkelkrug von Sülz.

Hinter dem am Markte zu Sülz gelegenen Hause des Herrn Maurermeisters Klasen ward im Febr. 1842 beim Ausgraben eines Kellerraumes auf dem Hofe, zwischen dem Schutte eines altern und jungem Brandes, jedoch mehr nach der obern Schicht hin, ein thönerner Henkelkrug mit einem abgeschmolzenen Zinnernen Deckel gefunden und in demselben eine Menge silberner Scheidemünzen aus dem sechszehnten Jahrhundert, ungefähr 4 Pfund an Gewicht; in der Nähe wurden 2 Thalerstücke und einige kleinere Münzen gefunden. Die Mümzen hat Herr Klasen, durch Vermittelung des Herrn Geheimen Amtsraths Koch, dem Vereine zum Ankaufe nach Auswahl übermittelt; man vgl. unten Münz=Bericht.

Der Henkelkrug, den der Herr Maurermeister Klasen dem Vereine geschenkt hat, ist merkwürdiger Weise vollkommen erhalten; es ist eine gehenkelte Kanne in mittelalterlichen Formen, aus sehr festem Thon oder Steingut, mit allerlei Verzierungen in Relief bedeckt, welche buntfarbig auf hellem Grunde glasurt sind.

Die Zeit, wann der Krug mit den Münzen versunken ist, läßt sich nur nach den Münzen beurtheilen. Große Stadtbrände suchten, nach Archiv=Acten und Stadt=Nachrichten, die Stadt in den J. 1552, 1725, 1740 und 1771 heim. Aus der Zeit dieser Brände können die Münzen also nicht herstammen, wahrscheinlich sind sie beim Brande einzelner Häuser versunken. Der Henkeltopf stammt daher nach den Münzen, von denen die jüngsten die Jahrszahl 1605 tragen, und dem Styl der Arbeit aus dem Anfange des 17. Jahrhunderts.

G. C. F. Lisch.