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C. Aus der Zeit der Wendenbegräbnisse.
a. Gesammelter Inhalt ganzer Begräbnißplätze.
Wendenkirchhof von Döbbersen (bei Wittenburg).
Von dem Herrn Pastor Kehrhahn zu Döbbersen ward ich darauf aufmerksam gemacht, daß auf einer Anhöhe zu Döb=
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bersen, da wo der wittenburg=döbberser und der raguth=boddiner Weg sich kreuzen, unweit des Sees, zu wiederholten Malen Urnen ausgegraben seien von Leuten, welche dort Gräben anlegten. Deshalb bat ich den Herrn Pastor Kehrhahn, auf diesen Ort ein wachsames Auge zu haben; es ward mir auch bald von dem Küster zu Döbbersen eine dort ausgegrabene, vollkommen erhaltene Urne überbracht; sie ist schwarzbraun, 6 3/4" hoch, mißt 3 7/8" in der Basis, 10 3/4" im Bauche und 8 1/2" in der Oeffnung. Sie ist (ähnlich den kothendorfer und caminer Urnen) mit punctirten Linien verziert, welche oben horizontal und von der Bauchweite bis zur Basis senkrecht laufen. Der Inhalt bestand aus Sand, Knochen und Asche.
Die Anhöhe, auf welcher dieser Begräbnißplatz liegt, besteht aus Sand und wird von den döbberser Bauern "de hil'ge Barg" genannt; also lebt noch in der Tradition das Andenken an den geheiligten Begräbnißplatz fort.
Wittenburg, 1841.
J. Ritter.