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Wendenkirchhof bei Doberan.

Zwischen Doberan und dem Heiligen Damm, links dicht am Wege nach dem Bade, liegen unmittelbar in der Nähe der Rennbahn mehrere heidnische Begräbnißstätten. Nordöstlich von der Rennbahn zwischen dieser und der Chaussee liegt in einer Vertiefung ein kleiner Teich; von der daneben liegenden Erhöhung nach der Rennbahn hin führte früher in diesen Teich ein Steindamm, von dem sich noch hin und wieder Spuren finden. Auf dieser Höhe nördlich, rechts neben der Rennbahn, standen früher im großen Kreise die Urnen in die Erde eingegraben; es war ein großer Steinkreis, in welchem wieder kleinere Steinkreise standen. Hinter den Steinen standen die Urnen, mit gespaltenen Steinen bedeckt, in großer Anzahl. Bei dem

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wiederholten Steinbrechen wurden die Urnen alle zerstört; rothe, gespaltene Sandsteine sind an der Stelle noch zu finden. Diese Berichte stammen von dem Gastwirth Herrn Glöde, mit dem ich die Stelle im September 1839 untersuchte.

An derselben Stelle ward im October 1839 nach Steinen gesucht. Die Arbeiter fanden nicht weit von dem bezeichneten Teiche unter der Erde einen Steinkreis von ungefähr 2 Ruthen Durchmesser, in welchem nach dem Bericht der Arbeiter 10 bis 20 Urnen, zwischen Steinen verpackt, mit Knochen, und Asche gefüllt, standen. Die Urnen wurden beim Steinbrechen zertrümmert und die Scherben und Knochen wieder in die Löcher geworfen. Als Herr Glöde dies erfuhr, begab er sich sogleich nach dem Orte, fand jedoch eine Urne, welche die Arbeiter unverletzt ausgehoben und auf die Erde gesetzt hatten, auch schon zertrümmert. Die eingesandten Scherben sind schwärzlich und theilweise mit regelmäßigen Furchen. verziert.

An der andern, südlichen Seite der Rennbahn liegen zwei Kegelgräber, welche zwar sehr abgepflügt sind, aber nach Untersuchungen noch Steingewölbe im Innern haben.

Wahrscheinlich stand in der Nähe dieses Teiches und Begräbnißplatzes eine von den drei Ortschaften, welche den Namen Doberan führten; vgl. Jahrb. II, S. 25.

G. C. F. Lisch.