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12.
Collegiatstift zu Strelitz.

Ich weiß nicht, ob es bekannt oder vielleicht irgendwo versteckt ist, daß das havelberger Bisthum auch ein Collegiatstift zu Strelitz hatte, von welchem die bekanntern Geschichtswerke schweigen. Für den Fall, daß diese Stiftung in gedruckten Werken bisher nirgends erwähnt sein sollte, ist die Einführung derselben in die meklenburgische Geschichte wichtig genug, um die Mittheilung einer einzeln stehenden Nachricht zu entschuldigen.

Am 1. Mai 1417 ward im Franziskanerkloster zu Neu=Brandenburg ein am 23. Junii 1350 zwischen den brandenburgischen und meklenburgischen Herren geschlossener Vertrag transsumirt und vidimirt:

"anno natiuitatis domini millesimo quadringentesimo decimo septimo, mensis Maii die prima, in armario monasterii fratrum minorum opidi Nouebrandenborgh".

Gegenwärtig waren der Decan Georg Holste, der Scholasticus Peter Reynsberg, der Thesaurarius Gerhard Slüter und die übrigen Canoniker des Capitels zu Strelitz, welche die Transsumirungs=Urkunde durch Anhängung ihres Siegels beglaubigten:

"Nos vero Georrius Holste decanus, Petrus Reynesbergh scholasticus, Gherardus Sluter thezaurarius cum nostris aliis capituli Strelicensis canonicis, Hauelbergensis diocesis, huiusmodi transsumtum in euidens testimonium sigilli nostri capituli appensione iussimus communiri".

und der requirirte Notarius bezeugt die Wahrheit durch Beizeichnung seines Notariatzeichens und Anhängung des Collegiatsiegels:

"vna cum appensione sigilli capituli Strelicensis".

Das Siegel des Capitels ist elliptisch und enthält in einer gothischen Niche ein, wie es scheint, weibliches Heiligenbild, zu dessen Füßen ein kleines Brustbild und zwei Köpfe sichtbar sind Die Umschrift lautet:

Umschrift

Lange muß jedoch dieses Stift nicht bestanden haben, denn zur Zeit der Visitation vom J. 1534, wo zwar schon viele

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Capellane und Prädicanten im Lande lutherisch predigten, die alten Stiftungen aber noch alle in ihren Verfassungen und Besitzungen bestanden, existirten in Strelitz nur noch eine Pfarre und zwei Capellaneien.

G. C. F. Lisch.